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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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dabei in der politischen <strong>und</strong> wissenschaftlichen Diskussion oft von der<br />

"Verkehrswende" (vgl. HESSE, 1993). Das B<strong>und</strong>esministerium für <strong>Umwelt</strong>,<br />

Naturschutz <strong>und</strong> Reaktorsicherheit (BMU, 2003, S. 6 f.) spricht in seinen "Leitlinien für<br />

eine nachhaltige Mobilität" von dem Ziel der Verkehrsvermeidung <strong>und</strong> der "deutlichen<br />

Steigerung des Anteils des Fußgänger- <strong>und</strong> Radverkehrs". Manchmal wird auch eine<br />

Hierarchie postuliert: Demnach sollte Verkehr so weit wie möglich vermieden werden.<br />

Notwendiger Verkehr sollte auf umweltverträglichere Verkehrsträger verlagert werden.<br />

Der verbleibende motorisierte Individualverkehr sollte durch Maßnahmen an der Quelle<br />

möglichst emissions- <strong>und</strong> verbrauchsarm ausgestaltet werden. Dieser Trias hat die<br />

B<strong>und</strong>esverkehrspolitik das Konzept einer "integrierten Verkehrspolitik" gegenüber<br />

gestellt, das die Zusammenarbeit der Verkehrsträger in einem wachsenden<br />

Verkehrsmarkt gegenüber der strukturpolitischen Ausrichtung der Verkehrswende<br />

betont (BMVBW, 2002, vgl. Tz. 141, Kap. 5.3).<br />

In der verkehrspolitischen Diskussion wird dabei oft der instrumentelle Charakter<br />

verschiedener Strategien für die Erreichung bestimmter <strong>Umwelt</strong>ziele vernachlässigt.<br />

Eine Verlagerung auf umweltverträglichere Verkehrsträger wird bereits als Ziel<br />

dargestellt (vgl. auch SPD <strong>und</strong> BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, 2002; UBA, 2002;<br />

B<strong>und</strong>esregierung, 2002). In vielen wissenschaftlichen Beiträgen (vgl. Enquete-<br />

Kommission Schutz der Erdatmosphäre, 1994, S. 123 f.; SRU, 1994, Tz. 760), spricht<br />

man hingegen im Zusammenhang von Vermeidung, Verlagerung <strong>und</strong> technischer<br />

Optimierung eher von Wirkungsebenen von Verkehrsentstehung <strong>und</strong><br />

Verkehrsabwicklung. Eine umweltgerechte Verkehrspolitik könnte am Aktivitätsniveau,<br />

der Verkehrsmittelwahl oder den spezifischen Schadstofffrachten ansetzen. Diese<br />

Wirkungsebenen werden nicht normativ, sondern analytisch betrachtet, um bestimmte<br />

Potenziale der <strong>Umwelt</strong>entlastung identifizieren zu können. In diesem analytischen<br />

Sinne soll auch im Folgenden das jeweilige Potenzial verschiedener strategischer<br />

Ansätze im Hinblick auf die vom SRU identifizierten zentralen verkehrsbezogenen<br />

<strong>Umwelt</strong>ziele (vgl. Kap. 5.5) untersucht werden. Wichtige Kriterien sind dabei nicht nur<br />

der Grad der möglichen Zielerreichung, sondern auch eine Abschätzung von Kosten<br />

<strong>und</strong> politischer Durchsetzbarkeit. Es kann dabei angesichts des Standes der<br />

Forschung lediglich um eine Grobabschätzung der Wirkungspotenziale gehen.<br />

6.1 Potenziale technischer Maßnahmen an der Quelle<br />

178. Technische Maßnahmen an der Quelle haben ein deutliches Leistungsprofil.<br />

Sie sind besonders effektiv im Bereich der klassischen Luftschadstoffe, haben ein<br />

großes Potenzial bei der Reduktion der Treibhausgase, sind aber im Lärmschutz im<br />

Hinblick auf vielbefahrene innerstädtische Straßen nicht ausreichend <strong>und</strong> greifen kaum<br />

hinsichtlich der Lebensqualität in urbanen Räumen <strong>und</strong> der Erhaltung der Biodiversität.<br />

Ihre Akzeptanz kann gr<strong>und</strong>sätzlich als hoch eingeschätzt werden.

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