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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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179<br />

6 Verkehrspolitische Strategien<br />

Wesentliche Ergebnisse<br />

Im Hinblick auf die Erreichung verkehrsbezogener <strong>Umwelt</strong>ziele gibt es keine Hierarchie<br />

von Strategien. Die Trias der so genannten "Verkehrswende“, die<br />

Verkehrsvermeidung, die Verkehrsverlagerung <strong>und</strong> die technische Optimierung, sind<br />

jeweils wichtige Bausteine, um einigen <strong>Umwelt</strong>zielen näher zu kommen. Bei der<br />

Diskussion um diese Strategien sollten jedoch Ziel <strong>und</strong> Mittel nicht miteinander<br />

verwechselt werden. Handlungsorientierend sollten weniger die Strategien der<br />

Verkehrswende als vielmehr die dem Verkehr zu setzenden <strong>Umwelt</strong>qualitätsziele sein.<br />

Im Einzelnen weisen Maßnahmen an der Quelle im Hinblick auf den Klima- <strong>und</strong> den<br />

Immissionsschutz weiterhin große technische, ökonomische <strong>und</strong> auch politisch<br />

durchsetzbare Reduktionspotenziale auf. Im Hinblick auf den Lärm- <strong>und</strong> besonders auf<br />

den Naturschutz haben aber Maßnahmen an der Quelle deutliche Wirkungsgrenzen.<br />

Die Verlagerung des Verkehrs auf umweltverträglichere Verkehrsträger hat insgesamt<br />

vergleichsweise geringe <strong>Umwelt</strong>entlastungspotenziale. Diese Potenziale können<br />

allerdings auf bestimmten Korridoren <strong>und</strong> im Nahverkehr bedeutsam sein. Die<br />

Verlagerungs- <strong>und</strong> Entlastungspotenziale hängen vom weiteren umwelttechnischen<br />

Fortschritt ab <strong>und</strong> müssen je nach Verkehrsträger <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>dimension differenziert<br />

betrachtet werden.<br />

Die so genannte "integrierte Verkehrspolitik" folgt der vorherrschenden<br />

Wachstumsorientierung <strong>und</strong> schöpft die vorhandenen Potenziale zur <strong>Umwelt</strong>entlastung<br />

nicht entschieden genug aus. Im Hinblick auf die <strong>Umwelt</strong>dimension kann sie nicht als<br />

"integriert" gelten.<br />

Das Verkehrswachstum lässt sich gr<strong>und</strong>sätzlich vom Wirtschaftswachstum entkoppeln.<br />

Diesem Ansatz sollte in Zukunft mehr politische Aufmerksamkeit gewidmet werden.<br />

Verkehrssicherheitsstrategien können erfolgreich sein, wenn sie informatorische,<br />

planerische <strong>und</strong> verkehrslenkende Instrumente sowie technische Maßnahmen im<br />

Hinblick auf das mittelfristige Ziel einer Halbierung der Verkehrsopferzahlen<br />

miteinander kombinieren. Sie sollten auf jeden Fall mit den Maßnahmen <strong>und</strong><br />

Programmen zur Schaffung eines umweltgerechteren Transportsystems verflochten<br />

werden. Das Thema Verkehrssicherheit eignet sich nicht zur Legitimation weiteren<br />

Autobahnbaus.<br />

177. Die umwelt- <strong>und</strong> verkehrspolitische Diskussion der letzen Jahre war durch die<br />

strategischen Ziele "Vermeiden, Verlagern, Verbessern" als Säulen einer<br />

umweltorientierten Verkehrspolitik geprägt. In Analogie zur Energiewende sprach man

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