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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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175<br />

veränderte Strukturen <strong>und</strong> durch einen Wandel der Einstellungen <strong>und</strong> Lebensstile zu<br />

lösen sind.<br />

Der SRU sieht die mit Verkehrsprognosen scheinbar verb<strong>und</strong>ene normative Kraft, die<br />

einen stetigen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur nach sich zieht, äußerst kritisch. An<br />

ihre Stelle sollte eine gesellschaftliche Diskussion über verkehrspolitische Ziele treten.<br />

Die im bisherigen Verkehrssystem strukturell angelegte ständige Erhöhung der<br />

Reisegeschwindigkeiten des <strong>Straßenverkehr</strong>s konfligiert zunehmend stärker mit<br />

anderen gesellschaftlichen Werten <strong>und</strong> Zielen. Angesichts der bereits erreichten<br />

Geschwindigkeitsstandards sollten alle Versuche, diese Beschleunigung noch weiter<br />

voranzutreiben, eingestellt werden. Ein anzustrebendes Ziel der Mobilitätspolitik sollte<br />

es stattdessen sein, risikoärmere <strong>und</strong> umweltgerechtere Mobilität für alle<br />

Bevölkerungsgruppen durch eine moderate Entschleunigung zu befördern <strong>und</strong> zu<br />

gewährleisten. Dieses Oberziel muss durch konkrete verkehrspolitische Ziele unterlegt<br />

werden.<br />

Die vielfältigen Ambivalenzerfahrungen hinsichtlich des <strong>Straßenverkehr</strong>s sollten als<br />

Anknüpfungspunkte für eine Neuausrichtung hin zu einer humanen <strong>und</strong><br />

naturverträglichen Mobilitätskultur genutzt werden. Elemente einer solchen<br />

strategischen Neuorientierung, die sich auf normative Prinzipien, Naturschutzziele <strong>und</strong><br />

Nachhaltigkeitsgr<strong>und</strong>sätze stützt, könnten unter anderem die Weiterentwicklung eines<br />

qualitätszielorientierten Steuerungsansatzes, die Betonung von Lebensqualität, die<br />

Schaffung verkehrsarmer Räume, die Steigerung des Anteils von Fußgänger- <strong>und</strong><br />

Radverkehr <strong>und</strong> eine "Entschleunigung" sein.<br />

175. Der Prozess der Setzung umweltpolitischer Ziele für den Bereich des<br />

<strong>Straßenverkehr</strong>s verdient verstärkt Beachtung. Erst auf der Gr<strong>und</strong>lage verbindlicher,<br />

konkreter <strong>und</strong> problembezogener Zielsetzungen lassen sich wirksame Strategien <strong>und</strong><br />

Maßnahmen zur Reduzierung der vom <strong>Straßenverkehr</strong> ausgehenden negativen<br />

Auswirkungen entwickeln.<br />

Als besonders dringlich erachtet der SRU die Setzung von anspruchsvollen Oberzielen<br />

für die Verringerung der Zahl der Unfalltoten <strong>und</strong> -verletzten sowie für den Beitrag des<br />

<strong>Straßenverkehr</strong>s zur Reduzierung der deutschen CO2-Emissionen. Bezüglich der<br />

Reduktion der Zahl der Unfallopfer empfiehlt der SRU der B<strong>und</strong>esregierung, umgehend<br />

einen – die Öffentlichkeit einbeziehenden – Zielsetzungsdiskurs zu initiieren. Das<br />

Plädoyer, als Ideal eine Senkung der Zahl der Verkehrstoten <strong>und</strong> Schwerverletzten auf<br />

Null zu definieren <strong>und</strong> als Zwischenziel für den Bereich der Unfallopfer eine Halbierung<br />

dieser Zahl bis 2015 gegenüber 2005 anzustreben, ist als Beitrag zu diesem Diskurs<br />

zu verstehen. Konkrete Reduktionsziele für die CO2-Emissionen des <strong>Straßenverkehr</strong>s<br />

sollten im Rahmen der Fortschreibung des Nationalen Klimaschutzprogrammes auf der<br />

Basis des Nationalen Allokationsplanes festgelegt werden. Dabei muss den

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