09.12.2012 Aufrufe

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

151<br />

– Gr<strong>und</strong>satz 1.5: "Es sollen die Mobilitätsinteressen aller Menschen berücksichtigt<br />

werden."<br />

– Prinzip 2: "Natur <strong>und</strong> Landschaft sind zu schützen."<br />

– Gr<strong>und</strong>satz 2.1: "Die Flächeninanspruchnahme des <strong>Straßenverkehr</strong>s soll<br />

möglichst gering sein."<br />

– Gr<strong>und</strong>satz 2.2: "Natur <strong>und</strong> Landschaft sollen durch Zerschneidungseffekte von<br />

Straßen nicht erheblich beeinträchtigt werden."<br />

– Gr<strong>und</strong>satz 2.3: "Die stofflichen Belastungen durch den <strong>Straßenverkehr</strong> sollen<br />

nicht zu unter Naturschutzgesichtspunkten unerwünschten Veränderungen von<br />

Natur <strong>und</strong> Landschaft führen. Insbesondere sollen die kritischen<br />

Belastungsgrenzen der Ökosysteme, Populationen <strong>und</strong> Individuen nicht<br />

überschritten werden."<br />

– Prinzip 3: "Das globale Klimasystem ist zu schützen."<br />

– Gr<strong>und</strong>satz 3.1: "Der <strong>Straßenverkehr</strong> soll einen angemessenen eigenen Beitrag<br />

zum Klimaschutz leisten."<br />

154. Diese Prinzipien <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>sätze genügen noch keineswegs den<br />

Anforderungen an politisch umsetzbare Ziele. So fehlt ihnen jedwede zeitliche <strong>und</strong><br />

quantitative Konkretisierung. Allerdings sind sie innerhalb des avisierten<br />

Zielfindungsdiskurses zur Begründung von Zielen <strong>und</strong> zur Auflösung von Zielkonflikten<br />

unverzichtbar. Da bei allen gesellschaftlichen Transformationsprozessen (in diesem<br />

Fall bei der Neuorientierung in Richtung einer umweltgerechten Verkehrspolitik) mit<br />

erheblichen Zielkonflikten zu rechnen ist, muss diesen bereits im politischen<br />

Zielfindungsprozess besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Idealiter wäre<br />

insofern zu klären, welchen Stellenwert die Gesellschaft den genannten Gr<strong>und</strong>sätzen<br />

im Vergleich zu den mit ihrer Realisierung möglicherweise konfligierenden Zielen<br />

beimisst. Realiter ist die dafür erforderliche vollständige Rangordnung aller relevanten<br />

Werte <strong>und</strong> Ziele nicht möglich. Dennoch bedarf es zumindest ungefährer<br />

Vorstellungen, welche Reduzierung von negativen Auswirkungen des <strong>Straßenverkehr</strong>s<br />

mit welchem Aufwand – also mit welchen Einschränkungen für andere Ziele bzw. mit<br />

welchen Opportunitätskosten – verb<strong>und</strong>en ist. Praktisch setzt dies die Kenntnis der zur<br />

Verfügung stehenden Maßnahmen <strong>und</strong> Instrumente zur Zielerreichung voraus. Die<br />

Entwicklung konkreter Zielsetzungen lässt sich insofern als iterativer Prozess<br />

beschreiben, bei dem normative Entscheidungen zugunsten verschiedener Werte <strong>und</strong><br />

Ziele auf der Basis von Analysen der Umsetzbarkeit dieser Entscheidungen in ein in<br />

sich schlüssiges Gesamtkonzept gebracht werden (genauer zur umweltpolitischen<br />

Zielfindung siehe SRU, 1994, Tz. 129 ff.; vgl. auch SURBURG et al., 2002).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!