09.12.2012 Aufrufe

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

150<br />

Der Fokus der Diskussion von <strong>Umwelt</strong>zielen der Verkehrspolitik liegt auf<br />

übergeordneten <strong>und</strong> b<strong>und</strong>esweiten Zielsetzungen, die von besonderer Relevanz für<br />

eine mögliche Neuausrichtung der Verkehrspolitik sind. Mit dieser Schwerpunktsetzung<br />

soll allerdings die Bedeutung regionalisierter <strong>und</strong> für bestimmte Orte spezifizierter<br />

Zielvorgaben nicht infrage gestellt werden (hierzu s. SURBURG et al., 2002).<br />

153. Um die Lösung der in Kapitel 2 dargelegten Probleme zu ermöglichen, ist ein<br />

direkter Problembezug entscheidend. Insofern entsprechen die hier entwickelten<br />

Zieldimensionen den beschriebenen Problemdimensionen. Es kann zwar zur<br />

Erreichung bestimmter Zielsetzungen im Einzelfall erforderlich sein, Strategien zu<br />

entwickeln, die sich eher indirekt auf die eigentlichen Probleme beziehen. Derartige<br />

Strategien – wie etwa die Verkehrsverlagerung – sind aber immer nur als Mittel zum<br />

Zweck der Erreichung bestimmter <strong>Umwelt</strong>ziele anzusehen <strong>und</strong> sollten nicht als<br />

eigenständige Zielsetzungen verstanden werden. Anderenfalls bestünde die Gefahr,<br />

dass sich solche vermeintlichen Ziele verselbstständigen <strong>und</strong> sie ungeprüft<br />

weiterverfolgt werden, auch wenn dadurch politische Prioritäten falsch gesetzt werden.<br />

Es ist also immer mit zu bedenken, welchen Stellenwert eine Strategie oder<br />

Maßnahme in einem komplexen Zielsystem hat.<br />

Als Ausgangspunkt für den Zielfindungsprozess lassen sich für die identifizierten<br />

Problembereiche allgemeine, das heißt nicht nur für die Verkehrspolitik geltende,<br />

Prinzipien aufstellen. Diese Prinzipien bringen allgemein anerkannte moralische<br />

Normen (Respekt vor Leben <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit anderer Personen, Rücksicht auf<br />

Schwächere u. a.) zum Ausdruck (hierzu siehe ROPOHL (1996) im Anschluss an<br />

GERT (1983)). Zur Konkretisierung der drei allgemeinen Prinzipien für den Bereich des<br />

<strong>Straßenverkehr</strong>s können dann spezifische Gr<strong>und</strong>sätze aufgestellt werden. Folgende<br />

Prinzipien <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>sätze dürften in ihren allgemeinen Formulierungen auch politisch<br />

uneingeschränkt zustimmungsfähig sein:<br />

– Prinzip 1: "Menschliches Leben <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit sind zu schützen. Weiterhin ist eine<br />

hohe Lebensqualität für die gesamte Bevölkerung zu sichern."<br />

– Gr<strong>und</strong>satz 1.1: "Die Zahl der <strong>Straßenverkehr</strong>sopfer soll möglichst niedrig sein."<br />

– Gr<strong>und</strong>satz 1.2: "Die Bevölkerung soll vor Ges<strong>und</strong>heitsschädigungen durch vom<br />

<strong>Straßenverkehr</strong> herrührende (Luft-)Schadstoffe geschützt werden."<br />

– Gr<strong>und</strong>satz 1.3: "Die Bevölkerung soll vor Ges<strong>und</strong>heitsschädigungen durch<br />

<strong>Straßenverkehr</strong>slärm geschützt werden. Gleichzeitig soll die Störung der<br />

Lebensqualität durch <strong>Straßenverkehr</strong>slärm generell niedrig sein."<br />

– Gr<strong>und</strong>satz 1.4: "Es soll Räume geben, in denen sich menschliche Aktivitäten<br />

unbehelligt vom <strong>Straßenverkehr</strong> entfalten können."

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!