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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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134<br />

– Klima: Auf der Basis des Nationalen Allokationsplans sollten eine längerfristige<br />

Perspektive für die Verteilung der CO2-Emissionsminderung auf verschiedene<br />

Sektoren entwickelt <strong>und</strong> konkrete Reduktionsziele für die einzelnen<br />

Verkehrsbereiche festgelegt werden. Um in den nächsten Jahrzehnten<br />

anspruchsvolle Klimaschutzziele erreichen zu können, wird auch der<br />

<strong>Straßenverkehr</strong> seine Emissionen substanziell verringern müssen.<br />

5.1 Voraussetzungen <strong>und</strong> Begrifflichkeit<br />

127. Die Sicherung <strong>und</strong> Verbesserung von Mobilität wird in vielen<br />

verkehrspolitischen Verlautbarungen als eine notwendige Voraussetzung für<br />

ökonomische Ziele begriffen (Wirtschaftswachstum, Arbeitsplätze, Standortsicherung<br />

etc.). Dauerhafte Sicherung von Mobilität wird als oberstes verkehrspolitisches Ziel der<br />

B<strong>und</strong>esregierung bezeichnet (BMVBW, 2003, S. 1). Gleichzeitig soll nach allgemeinem<br />

Dafürhalten das reale Verkehrsgeschehen umweltverträglich gestaltet werden. Diese<br />

Forderung erlegt dem Wachstum sowohl der verkehrlichen Infrastruktur als auch des<br />

Verkehrsaufkommens Beschränkungen auf <strong>und</strong> stellt Anforderungen an das<br />

verbleibende Verkehrsgeschehen. Art <strong>und</strong> Ausmaß dieser Beschränkungen <strong>und</strong><br />

Anforderungen gilt es diskursiv zu ermitteln <strong>und</strong> in der Form von Zielsetzungen<br />

politisch festzulegen. Hierzu ist es unerlässlich, gr<strong>und</strong>legende Fragen zum Problemfeld<br />

"Mobilität" aufzuwerfen <strong>und</strong> zu erörtern, die die verkehrspolitischen Tagesdiskussionen<br />

hintergründig prägen.<br />

128. Der in vielen Publikationen <strong>und</strong> politischen Verlautbarungen zugr<strong>und</strong>e gelegte<br />

Mobilitätsbegriff ist zweideutig, da er sich einmal auf die Möglichkeiten <strong>und</strong> zum<br />

anderen auf den realen Vollzug von Ortsveränderungen beziehen lässt. Als<br />

Dispositionsbegriff meint "Mobilität" die vorhandenen Möglichkeiten, durch Ortswechsel<br />

bestimmte Interessen zu realisieren bzw. Zwecke zu verfolgen. Wird der Terminus<br />

"Mobilität" in diesem Sinn verstanden, dann kann es durchaus hochmobile Personen<br />

geben, die eher wenig am Verkehrsgeschehen teilnehmen. So können etwa Bewohner<br />

einer "Stadt der kurzen Wege" ihre verschiedenen Ziele erreichen, ohne weite Wege<br />

zurücklegen zu müssen. Umgekehrt werden Bewohner in dispersen<br />

Siedlungsstrukturen vielfach für das gleiche Maß an Zielerreichung wesentlich mehr<br />

am Verkehrsgeschehen teilnehmen müssen. An diesen Beispielen wird deutlich, dass<br />

Mobilität wesentlich von Raum-, Siedlungs- <strong>und</strong> Infrastrukturen abhängt.<br />

Mobilität wird bisweilen auch im Sinne einer Teilnahme am Verkehrsgeschehen<br />

definiert (so etwa INFAS <strong>und</strong> DIW, 2004). Versteht man Mobilität in diesem Sinn, so<br />

sind Menschen nur dann mobil, wenn sie sich tatsächlich im Raum bewegen <strong>und</strong> sie<br />

sind definitionsgemäß umso mobiler, je häufiger sie "unterwegs" sind <strong>und</strong> je längere<br />

Strecken sie zurücklegen. Nur unter diesem begrifflichen Verständnis lassen sich die

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