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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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den Schienenverkehr ist insbesondere das Eisenbahn-B<strong>und</strong>esamt zuständig <strong>und</strong> im<br />

Bereich des Flugverkehrs ist das Luftfahrt-B<strong>und</strong>esamt die wichtigste nachgeordnete<br />

Behörde. Auch in der Verkehrswegeplanung nimmt lediglich der BVWP eine<br />

verkehrsträgerübergreifende Betrachtung vor (s. Abschn. 4.1.3). Auf den weiteren<br />

Konkretisierungsstufen ist die Planung des Neu- <strong>und</strong> Ausbaus der<br />

B<strong>und</strong>esverkehrswege hingegen verkehrsträgerspezifisch organisiert. Diese<br />

Segmentierung der Problembearbeitung hat Konsequenzen für die Erfolgsaussichten<br />

umweltpolitischer Steuerungsansätze:<br />

Auf der einen Seite können umweltpolitische Maßnahmen, die jeweils nur einen<br />

Verkehrsträger betreffen, durch diese Segmentierung erleichtert werden. Dies betrifft in<br />

erster Linie technische Maßnahmen an der Quelle, deren Kosten mindestens teilweise<br />

auf Konsumenten oder die Allgemeinheit abgewälzt werden können <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> der<br />

isolierten Bearbeitung innerhalb überschaubarer <strong>und</strong> eingespielter Akteursnetzwerke<br />

politisch einfacher umgesetzt werden können. Die bisherigen Erfolge bei der<br />

Verringerung des Ausstoßes klassischer Luftschadstoffe durch Einführung des<br />

3-Wege-Katalysators (Abschn. 7.1.1) <strong>und</strong> die Verringerung der spezifischen CO2-<br />

Emissionen durch die Entwicklung verbrauchsärmerer Motoren (Abschn. 7.1.2)<br />

veranschaulichen das große Potenzial technischer Maßnahmen. Die bevorstehende<br />

Einführung des Partikelfilters für Dieselmotoren zeigt, dass vorhandene technische<br />

Lösungen sich im Wettbewerb selbst gegen entschiedenen Widerstand zentraler<br />

Akteure – in diesem Fall der deutschen Automobilhersteller – durchsetzen können.<br />

Während sich inkrementelle, bestehende Technologiepfade beibehaltende technische<br />

Maßnahmen relativ gut durchsetzen lassen, sind Maßnahmen in der Verkehrslenkung<br />

<strong>und</strong> in geringerem Maße Maßnahmen in der Verkehrswegeplanung vergleichsweise<br />

schwierig durchzusetzen. In diesen Kernbereichen der umweltpolitischen Steuerung<br />

des Verkehrs geht es vorrangig um die technische <strong>und</strong> planerische Abstimmung der<br />

einzelnen Verkehrsträger aufeinander bzw. um die Verlagerung von Güter- <strong>und</strong><br />

Personentransporten von der Straße auf die Schiene oder andere weniger<br />

umweltbelastende Verkehrsträger. Eine solche integrierte Steuerung wird durch die<br />

traditionell nach Verkehrsträgern segmentierte Problembearbeitung erschwert.<br />

Hauptgr<strong>und</strong> hierfür ist die Konkurrenz der verkehrsträgerbezogenen Netzwerke um<br />

knappe finanzielle Ressourcen. Zudem fühlen sich verkehrsträgerspezifische<br />

Ministerialabteilungen <strong>und</strong> Interessenverbände in erster Linie ihrem spezifischen<br />

Teilsektor verpflichtet (ALLMENDINGER, 2001, S. 86). Schließlich kann eine<br />

integrierte verkehrspolitische Steuerung nicht auf eingespielte Akteursnetzwerke<br />

zurückgreifen, sondern ist auf die Bildung neuer, verkehrsträgerübergreifender<br />

Netzwerke angewiesen.

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