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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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4 Akteure <strong>und</strong> Rahmenbedingungen der<br />

Verkehrspolitik<br />

Wesentliche Ergebnisse<br />

Die Durchsetzbarkeit verkehrspolitischer Strategien wird in erheblichem Maße von den<br />

politisch-institutionellen Rahmenbedingungen sowie von den gewachsenen<br />

Akteurskonstellationen in diesem Sektor beeinflusst. Diese Rahmenbedingungen<br />

müssen bei der Erarbeitung politischer Optionen im Verkehrsbereich berücksichtigt<br />

werden. Insbesondere vier strukturelle Einflussfaktoren einer umweltverträglichen<br />

Verkehrspolitik müssen hier hervorgehoben werden:<br />

– das relativ hohe Einflusspotenzial der Verursacherinteressen,<br />

– die große Bedeutung öffentlicher Infrastruktur im Verkehrssektor <strong>und</strong> die daraus<br />

resultierende Doppelrolle des Staates als Quelle <strong>und</strong> Adressat umweltpolitischer<br />

Regelungen,<br />

– die Kompetenzverteilung in der Verkehrswegeplanung <strong>und</strong> die daraus<br />

resultierenden Anreize zu übermäßigem Straßenbau <strong>und</strong><br />

– die Segmentierung der Verkehrsplanung durch Problembearbeitung nach<br />

Verkehrsträgern.<br />

Die Segmentierung der Problembearbeitung <strong>und</strong> die Kompetenzverteilung in der<br />

Verkehrswegeplanung führen dazu, dass sich die Verkehrsplanung in der Praxis häufig<br />

als Bottom-up-Prozess darstellt. Das hohe Einflusspotenzial von<br />

Verursacherinteressen erschwert Maßnahmen, die eine Herausforderung für Struktur<br />

<strong>und</strong> Wachstum des Verkehrssektors selbst darstellen. Die Doppelrolle des Staates als<br />

Quelle <strong>und</strong> Adressat umweltpolitischer Regelungen bringt schließlich vielfältige<br />

Konflikte zwischen den Zielen des <strong>Umwelt</strong>schutzes <strong>und</strong> der Wirtschaftsförderung mit<br />

sich.<br />

Allerdings ist das verkehrspolitische Instrumentarium in unterschiedlichem Maße von<br />

diesen Rahmenbedingungen betroffen. Technische Maßnahmen an der Quelle können<br />

leichter beschlossen <strong>und</strong> umgesetzt werden als Maßnahmen der Verkehrslenkung<br />

oder eine integrierte, am Gr<strong>und</strong>satz der nachhaltigen <strong>und</strong> umweltgerechten Mobilität<br />

ausgerichtete Verkehrsplanung. Der SRU empfiehlt daher, bestehende<br />

umwelttechnische Lösungspotenziale weiterhin zu nutzen, zumal ihnen auch im<br />

internationalen Innovationswettbewerb eine wachsende Bedeutung für die deutsche<br />

Automobilindustrie zukommt. Die größte Herausforderung für einen wirksamen<br />

<strong>Umwelt</strong>schutz im Verkehrsbereich liegt jedoch in der Überwindung der strukturellen<br />

Hemmnisse einer integrierten Verkehrsplanung. Insbesondere die verkehrspolitischen<br />

Zuständigkeiten müssen so umgestaltet werden, dass verkehrserzeugende Anreize

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