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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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93. Auch für die Zukunft rechnen die vorliegenden Verkehrsprognosen des<br />

BVWP 2003 noch einmal mit einer Steigerung der Personen- <strong>und</strong><br />

Güterverkehrsleistung. Während sich die tatsächliche Entwicklungsdynamik im<br />

Personenverkehr gegenüber den Prognosen des BVWP 2003 eher verhalten darstellt<br />

<strong>und</strong> nur ein moderater Anstieg der Verkehrsleistung erfolgte, zeigt die jüngste<br />

Entwicklung des Güterverkehrs, dass bei unveränderten Rahmenbedingungen das<br />

Wachstum der Güterverkehrsleistung möglicherweise über den Prognosewerten liegt.<br />

Obwohl die Berücksichtigung einer Reihe umweltpolitischer Maßnahmen zu einem<br />

leichten Bedeutungszuwachs des Schienenverkehrs führt, ist in beiden<br />

Verkehrsbereichen von einer steigenden <strong>Straßenverkehr</strong>sleistung auszugehen.<br />

Die aktuellste Verkehrsprognose des BMVBW bildet als Basis des neuen BVWP 2003<br />

eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage für langfristige Investitionsentscheidungen im<br />

Verkehrsbereich. Angesichts der Gefahr einer Fehlplanung kapitalintensiver<br />

Verkehrsprojekte mit teilweise beträchtlichen Auswirkungen auf Natur <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

kommt der Prognosequalität eine hohe Bedeutung zu. Zwar können in derartigen<br />

Langfristprognosen Fehler, die aufgr<strong>und</strong> nichtantizipierbarer Änderungen der<br />

Rahmendaten entstehen, kaum vermieden werden, jedoch ist es möglich, die<br />

Auswirkung <strong>und</strong> Wahrscheinlichkeit derartiger Fehlerquellen im Rahmen von<br />

Sensitivitätsanalysen <strong>und</strong> Szenariovergleichen adäquat zu berücksichtigen. Dass<br />

hierauf jedoch weitestgehend verzichtet wurde, ist eine erhebliche Schwäche des<br />

gegenwärtig verwendeten Prognoseinstrumentariums. Aber auch auf der Modellebene<br />

der Prognose gibt es methodischen Anpassungsbedarf. Hier erscheint es angezeigt,<br />

die Auswirkungen der Entwicklung volkswirtschaftlicher Rahmendaten, des Ausbaus<br />

der Infrastruktur, umweltpolitischer Instrumente sowie der Verfügbarkeit von<br />

Verkehrsmitteln auf die Verkehrsnachfrage noch stärker modellendogen zu<br />

berücksichtigen. Hierbei sollten insbesondere die Auswirkungen des induzierten<br />

Verkehrs <strong>und</strong> des wirtschaftlichen Strukturwandels besser in die Bewertung der<br />

einzelnen Verkehrsprojekte einbezogen werden. Ein zentrales Problemfeld stellt<br />

zudem die Wahl der Annahmen bezüglich der demografischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />

Entwicklung, aber auch der politischen Maßnahmen zur Verkehrssteuerung dar.<br />

Schließlich besteht erheblicher Reformbedarf bezüglich der Transparenz des<br />

Prognoseverfahrens <strong>und</strong> der Partizipationsmöglichkeiten an der Diskussion der<br />

Prognose <strong>und</strong> Bewertungsmethoden zumindest für die interessierte Fachöffentlichkeit,<br />

zu der unter anderem auch die <strong>Umwelt</strong>verbände zu zählen sind (hierzu ausführlicher<br />

Kap. 5).

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