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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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dass trotz der überschätzten Mobilitätsrate die reale Personenverkehrsleistung<br />

dennoch vergleichsweise wenig von den Prognosewerten abweicht. So haben sich die<br />

Wirkungen der falschen Prämissensetzung der Mobilitätsrate <strong>und</strong> des<br />

Bevölkerungswachstums eher zufällig nahezu ausgeglichen. Die relativ geringe<br />

Abweichung der Szenarien von der realen Entwicklung ist damit keineswegs als Indiz<br />

für eine hohe Zuverlässigkeit der Prognose zu werten. Eine realistische Antizipation<br />

der Bevölkerungsentwicklung hätte bei sonst gleichen Prämissen mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit zu einer deutlich über der realen Entwicklung liegenden Prognose<br />

der Verkehrsleistung geführt. Für den Modal Split konnte in keinem der drei Szenarien<br />

eine für alle Verkehrsträger gleichermaßen zufrieden stellende, von der realen<br />

Entwicklung nur moderat abweichende Prognose erstellt werden. Trotz<br />

vergleichsweise guter Näherungswerte für einen Teil der betrachteten Verkehrsträger<br />

stimmen die ermittelten Anteilsverhältnisse der Verkehrsträger in keinem der Szenarien<br />

hinreichend genau mit dem tatsächlich erreichten Modal Split überein. Das für den<br />

BVWP maßgebliche Szenario H weicht vor allem im ÖSPV <strong>und</strong> im Luftverkehr von der<br />

realen Entwicklung ab. Hierfür dürfte zu einem erheblichen Teil die sich als<br />

unrealistisch erwiesene Prämissensetzung bezüglich der relativen Kosten der<br />

Verkehrsträger verantwortlich sein (RATZENBERGER, 2004, S. 84). Zwar wurde die<br />

reale Kraftstoffpreisentwicklung mit einem Zuwachs von 30 % im Prognosezeitraum<br />

recht gut antizipiert, doch hat sich die Annahme real konstanter Kosten des<br />

Schienenverkehrs als unrealistisch erwiesen. Tatsächlich sind die Kosten der Bahn<br />

stärker als beim MIV gestiegen (Abb. 3-6).<br />

Güterverkehr<br />

87. Die dem BVWP 1992 zugr<strong>und</strong>e liegende Güterverkehrsprognose liegt im<br />

Aggregat nur vergleichsweise wenig über der tatsächlichen Entwicklung (Tab. 3-6).<br />

Dabei ist jedoch zu beachten, dass die der Güterverkehrsprognose zugr<strong>und</strong>e gelegte<br />

jährliche Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts in der Realität nicht erreicht<br />

werden konnte. Dafür war die tatsächliche Güterverkehrsintensität im Jahr 2002 um<br />

9 % größer als die interpolierten Prognosewerte. Aus einer realistischeren Schätzung<br />

der Güterverkehrsintensität hätte daher bei unverändert optimistischer<br />

Prämissensetzung bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit eine deutlich über der Realität liegende Prognose resultiert.<br />

Wiederum weist der Modal Split erhebliche Abweichungen zwischen Prognose <strong>und</strong><br />

Realität auf. In allen drei Prognoseszenarien wurde der Anteil der Bahn an der<br />

Transportleistung mit einer mehr als zweifach über dem Ist-Wert liegenden<br />

Transportleistung völlig überzeichnet. Ebenso wich der prognostizierte Anteil der<br />

Binnenschifffahrt stark von der realen Entwicklung ab. Dementsprechend wurde das<br />

Wachstum des Straßentransports unterschätzt.

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