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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Daraus resultiert eine Fahrleistungszunahme (primär induzierter Verkehr). Langfristig<br />

wirkt der Infrastrukturausbau in Richtung veränderter Siedlungsstrukturen, intensiverer<br />

wirtschaftlicher Verflechtungen <strong>und</strong> einer Anpassung des gesamten Verkehrssystems<br />

(z. B. Reduzierung von ÖPNV-Kapazitäten), mit der Folge einer erhöhten Abhängigkeit<br />

vom MIV <strong>und</strong> einer durch Einkommenseffekte stimulierten Verkehrsnachfrage.<br />

Dadurch expandiert die Transportnachfrage gegenüber dem vorherigen Niveau <strong>und</strong> die<br />

Fahrleistung steigt weiter an (sek<strong>und</strong>är induzierter Verkehr). Im Endeffekt wird ein Teil<br />

der Transportkostensenkung wieder kompensiert.<br />

Abbildung 3-9<br />

Transportkosten<br />

K0<br />

KL<br />

KK<br />

Einfluss des erhöhten Infrastrukturangebots auf die Fahrleistung<br />

Das erhöhte Infrastrukturangebot reduziert die Transportkosten gegenüber dem<br />

Ausgangszustand (A0 → A1, K0 → KL). Bei zunächst unverändertem Nachfrageverhalten<br />

(N0) kommt es zu einer Zunahme der Fahrzeugleistung (FL0 → FLK), dem primär induzierten<br />

Verkehr. Mittel bis langfristig passt sich die Transportnachfrage an die im Zuge des<br />

Infrastrukturausbaus entstandene neuen Siedlungs-, Wirtschafts- <strong>und</strong> Verkehrsstrukturen an<br />

(N0 → N1) <strong>und</strong> die Fahrleistung dehnt sich weiter (FLL) aus (sek<strong>und</strong>är induzierter Verkehr).<br />

Der Nachfragezuwachs geht dadurch mit einer erneuten Zunahme der Transportkosten<br />

(KK → KL) einher.<br />

FL0 FLK<br />

FLL<br />

Fahrleistung<br />

SRU/SG 2005/Abb. 3-9; Datenquelle: NOLAND <strong>und</strong> LEM (2000), S. 37<br />

Zur Quantifizierung des induzierten Verkehrs liegen empirische Studien auf der Basis<br />

unterschiedlicher Schätzmodelle <strong>und</strong> Datenquellen vor (LITMAN, 2004; NOLAND <strong>und</strong><br />

LEM, 2001). Dabei ist die empirische Evidenz für eine deutliche zusätzliche Auslastung<br />

von neu geschaffenen Kapazitäten durch induzierten Verkehr in der Literatur eindeutig.<br />

Nach Schätzungen durch eine Erhöhung der Straßenkapazitäten der induzierten<br />

Fahrleistung kann die Fahrleistungselastizität bezogen auf die Straßenlänge kurzfristig<br />

Werte zwischen 0,1 <strong>und</strong> 0,5 <strong>und</strong> langfristig sogar bis zu 1 erreichen. Zusätzliche<br />

Straßenkapazitäten werden somit in erheblichem Maße durch induzierten Verkehr<br />

ausgelastet (Tab. 3-5).<br />

N0<br />

A0<br />

A1<br />

N1

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