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Umwelt und Straßenverkehr - Deutscher Fluglärmdienst eV

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Tabelle 3-4<br />

92<br />

Entwicklung des Infrastrukturausbaus in Deutschland 1960 bis 2001<br />

Streckenlänge in Tsd. km<br />

Durchschnittliche jährliche<br />

Wachstumsrate (in Prozent)<br />

1960* 1990* 1991** 2001** 1960-1990 1991-2001<br />

B<strong>und</strong>esautobahnen 2,5 9,0 11,0 11,8 4,3 0,7<br />

B<strong>und</strong>esstraßen 25,0 30,9 42,1 41,2 0,7 - 0,2<br />

Landesstraßen 57,7 63,2 84,9 86,8 0,3 0,2<br />

Kreisstraßen 50,1 71,0 88,3 91 1,2 0,3<br />

Gemeindestraßen 227,0 327,0 410,0 - 1,2 -<br />

Gesamt Straßen 362,3 501,1 636,3 - 1,1 -<br />

Schienenwege 30,7 26,9 41,1 36,0 - 0,6 - 0,7<br />

Binnenwasserstraßen - - 7,3 7,3 - - 0,05<br />

* früheres B<strong>und</strong>esgebiet<br />

** Gesamtdeutschland<br />

SRU/SG 2005/Tab. 3-4; Datenquelle: BMVBW, 2003<br />

Da die Kraftfahrer mit den Kosten der Straßennutzung nur mittelbar über<br />

Mineralölsteuer <strong>und</strong> Kfz-Steuer belastet werden, steht dem Nutzenzuwachs aus einer<br />

Erweiterung der Straßeninfrastruktur keine unmittelbare, verursacherbezogene<br />

Anlastung der volkswirtschaftlichen Infrastrukturkosten gegenüber. Die Folge ist eine<br />

verstärkte Aktivierung latent vorhandener Verkehrsnachfrage in Form von induziertem<br />

Verkehr.<br />

Die Wirkung des induzierten Verkehrs als Folge des Neu- <strong>und</strong> Ausbaus von<br />

Straßenprojekten kann mit Hilfe des Marktmodells der ökonomischen Theorie<br />

veranschaulicht werden. Eine Erhöhung des Infrastrukturangebots bewirkt eine<br />

Anpassung der Transportnachfrage der Marktakteure an ein neues Marktgleichgewicht.<br />

Der Ausbau der Straßeninfrastruktur senkt die Transportkosten des MIV (Abb. 3-9).<br />

Fahrzeitersparnisse durch Geschwindigkeitsgewinne <strong>und</strong> verkürzte Wege,<br />

Kraftstoffersparnisse durch einen zügigeren Verkehrsfluss sowie Komfortgewinne<br />

führen zur Realisierung bislang nur latent vorhandener Infrastrukturnachfrage.<br />

Verkehrsteilnehmer, die aufgr<strong>und</strong> eines bislang zu hohen Transportaufwands auf<br />

Wege verzichteten, nutzen nunmehr die neue Infrastruktur. Darüber hinaus verändern<br />

sich die Kostenrelationen bezüglich der zeitlichen Verteilung der Wege. Bislang wegen<br />

zu hoher Verkehrsdichte auf Nebenzeiten verschobene Fahrten werden wieder in die<br />

Hauptverkehrszeiten zurückverlagert. Schließlich kommt es zu einer relativen<br />

Verbilligung der Transportkosten gegenüber alternativen Verkehrswegen <strong>und</strong> anderen<br />

Verkehrsträgern, wodurch ein Teil der Transportnachfrage von diesen abgezogen wird.

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