Einkaufswegweiser_OPR_2017
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
STORCHENDORF LINUM<br />
Knapp eine Autostunde von Berlin entfernt liegt das kleine<br />
idyllische „Storchendorf Linum“ in einer Bilderbuchlandschaft<br />
auf einem schmalen Höhenzug zwischen dem<br />
Rhin- und Havelländischen Luch. Der Name Linum leitet<br />
sich von der lateinischen Bezeichnung für Lein ab und<br />
weist darauf hin, dass Linum einst ein wichtiges Leineweberdorf<br />
war. Erstmals erwähnt wurde Linum 1294 als<br />
Besitz des Bistums von Havelberg. Es liegt am bis heute<br />
genutzten Pilgerweg Berlin-Wilsnack.<br />
Pünktlich zu Ostern erwacht das Naturschutzzentrum, das<br />
hier seit 1991 vom NABU unterhalten wird, traditionell aus<br />
dem Winterschlaf. Zwischen April und Mai finden sich die<br />
Weißstörche nach ihrem langen Flug von Afrika wieder an<br />
ihren Brutplätzen im Rhinluch ein. Im Ort finden die Besucher<br />
16 Storchenhorste, die aber nicht immer alle besetzt sind.<br />
Der „Elektriker-Horst“ am Ortseingang oder der Horst auf<br />
der alten Schule, heute Sitz der Naturschutzstation Rhinluch,<br />
fallen gleich ins Auge. Aber auch der Horst auf der<br />
Linumer Kirche, einem neogotischen Backsteinbau (1867/68),<br />
der auf der Turmspitze einen Knauf mit Kupferkrone trägt,<br />
die 1711 von König Friedrich I. gestiftet wurde, ist nicht zu<br />
übersehen. Zur Erinnerung an die damals hier geborene<br />
Luise Hensel, bekannt durch „Müde bin ich, geh´ zur Ruh“,<br />
wurde eine Gedenktafel angebracht. Schwester Anneliese,<br />
die im Pfarrhaus wohnt, bietet immer gern Führungen in<br />
der Kirche an. Sie müssen nur ans Fenster klopfen – dann<br />
gibt sie Ihnen eine Privatführung.<br />
Wenn der Sommer sich dem Ende neigt, dann wartet hier<br />
ein farbenprächtiger Herbst mit einem besonderen Naturschauspiel<br />
auf: Von September bis in den November hinein<br />
rasten in der Niedermoorlandschaft rund um Linum zigtausende<br />
von Kranichen und Gänsen. Hier „tanken“ die<br />
Vögel auf, bevor sie sich auf den weiten Weg in ihre Überwinterungsgebiete<br />
im Süden machen.<br />
Im Dorf bieten regionale Erzeuger und Verarbeiter Produkte<br />
aus dem eigenen Garten zum Verkauf bzw. Übernachtungsmöglichkeiten<br />
an. Entlang der Straße durch Linum bis<br />
hinunter in das Teichgebiet können sich die Besucher in<br />
Gaststätten und Restaurants an regionalen Köstlichkeiten<br />
erfreuen. Ob im Frühling unter blühenden Obstbäumen,<br />
am Froschteich mit seinen quakenden Bewohnern oder im<br />
Herbst dem besonderen Ruf der Kraniche lauschend, ein<br />
Besuch in Linum lohnt sich, um einfach die Seele baumeln<br />
zu lassen.<br />
NABU-Naturschutzzentrum Öffnungszeiten:<br />
Storchenschmiede Linum<br />
Mo – Fr 10 – 16 Uhr<br />
Nauener Straße 54<br />
16833 Linum<br />
Marion Szindlowski<br />
Telefon 033922 50500<br />
storchenschmiede@nabu-berlin.de<br />
www.storchenschmiede.de<br />
www.berlin-nabu.de<br />
42 43