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einzigartig im deutschen Markt oUniversell ... - Nordzucker AG

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Akzente<br />

Neues aus der <strong>Nordzucker</strong>-Welt | Ausgabe 1 | Januar 2009<br />

„Auch nach innen wachsen“<br />

Interview mit Hans-Gerd Birlenberg<br />

Lebensmittel: Neue<br />

Kennzeichnungsansätze<br />

mit Lücken<br />

Pellets: Nach der Hausse<br />

kam die Baisse


Rubrik<br />

2<br />

▼<br />

▼<br />

Inhalt<br />

4 Aktuell<br />

4 „Auch nach innen wachsen“,<br />

Interview mit Hans-Gerd Birlenberg<br />

5 WTO-Verhandlungen – schneller Abschluss<br />

oder langes Warten<br />

6 <strong>Nordzucker</strong>-Aufsichtsrat 2008<br />

7 Povazsky Cukor: Ausgezeichnet<br />

8 Lebensmittel: Neue Kennzeichnungsansätze<br />

mit Lücken<br />

9 <strong>Nordzucker</strong> legt Nachhaltigkeitsbericht 2008 vor<br />

10 fuel 21: Gelungene Leistungsfahrt in Klein Wanzleben<br />

10 Halbjahresbericht 2008/09<br />

11 Neue Rolle für die Rübe – E.ON verfolgt ehrgeizige<br />

Bioenergie-Ziele<br />

13 Abbau von drei Standorten läuft nach EU-Vorgabe<br />

13 Wesentliche Investitionen 2009/10<br />

14 Winterversammlungen 2009<br />

15 Personalien<br />

16 Rübe<br />

16 Zwischenbilanz Kampagne 2008/09<br />

17 Rübenverarbeitung bis in den Januar<br />

18 Nematodenmonitoring bei <strong>Nordzucker</strong><br />

19 Anbauerportrait: Djoka Mitic, Debeljaca, Serbien<br />

20 Mehr Geld durch Rübe<br />

21 <strong>Markt</strong> und Kunde<br />

21 EuroSugar <strong>Markt</strong>-Telegramm<br />

22 Wachstumsmarkt Biozucker<br />

23 Pellets: Nach der Hausse kam die Baisse<br />

24 E85 – Die Mischer kommen<br />

25 Zertifizierungen 2008 bestanden<br />

26 Neues SweetFamily-Rezept von Bernd Siefert<br />

26 Kommt gut an: TV-Kampagne von SweetFamily<br />

27 SweetFamily: Die flüssige Art des Zuckerns<br />

28 Treffpunkt<br />

28 Norddeutscher Zuckerrübentag 2008<br />

29 Zu Gast in Schladen: Agrarausschuss des<br />

niedersächsischen Landtags<br />

29 Ehemaligentreffen in Uelzen<br />

30 Zuckerfabrik Nörten: Weißes Gold <strong>im</strong> Leinetal<br />

31 Werksführungen: Eintauchen in die <strong>Nordzucker</strong>-Welt<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, Küchenstraße 9, 38100 Braunschweig, Telefon 0531/2411-314, Telefax 0531/2411-106, akzente@nordzucker.de · Redaktion (red):<br />

Helmut Bleckwenn, Susanne Dismer-Puls (sdp), Rolf Hoffmann, S<strong>im</strong>one Nickel, Tanja Schneider-Diehl (tsd), Marion Stumpe (ms), Dr. Ulf Wegener · Gestaltung und Satz:<br />

Sieler Kommunikation und Gestaltung GmbH, Frankfurt · Druck: CWN-Druck, Hameln · Bildnachweis: Corbis; <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />


Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,<br />

liebe Leserinnen und Leser,<br />

kurz vor Weihnachten läuft die Kampagne in unseren fünf <strong>deutschen</strong><br />

Werken sowie in unseren zwei Werken in Polen noch auf Hoch touren.<br />

Dank einer Rekordernte mit Zuckergehalten, die in Deutschland<br />

deutlich über 18 Prozent liegen, wird die Zuckerproduktion bis Mitte<br />

Januar des neuen Jahres hinein dauern.<br />

Lange Kampagnen erlauben eine verbesserte Ausnutzung der<br />

Kapazitäten und ermöglichen eine höhere Produktionseffizienz. Sie<br />

bedeuten aber auch eine erhöhte Belastung für die Mitarbeiter in<br />

unseren Werken.<br />

Ich will hier die Gelegenheit nutzen, mich ausdrücklich für das<br />

Hans-Gerd Birlenberg<br />

Engagement und die Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeiter zu<br />

bedanken. Ich habe erlebt, wie selbst zwei größere Produktionsunterbrechungen<br />

von unseren Mitarbeitern mit Ehrgeiz und Eifer<br />

behoben wurden, so dass es nur zu kurzen Produktionsausfällen kam. Darauf können<br />

wir mit Recht stolz sein.<br />

Soviel zu unserem operativen Geschäft. Schauen wir auf unsere strategischen und<br />

langfristigen Themen: 2008 haben wir einige Aufgaben zur langfristigen Weiterent wicklung<br />

unseres Unternehmens<br />

geschul tert. Die Sicherung des<br />

nachhaltigen Unternehmenserfolgs<br />

ist dabei unsere oberste<br />

Max<strong>im</strong>e. Dazu gehören nicht<br />

nur der geplante Erwerb der<br />

Danisco Sugar, sondern auch<br />

strategische Aufgaben rund um die künftigen Rohrzucker<strong>im</strong>porte, unsere ersten<br />

Schritte in die Geschäftsfelder der erneuer baren Energien sowie das Ausschöpfen der<br />

Vorzüge unseres europaweiten Vertriebs über die Eurosugar.<br />

2008 haben wir viel bewegt. Lassen Sie uns – <strong>im</strong> sicheren Bewusstsein unserer<br />

Stärken – die 2009 notwendigen Maßnahmen weiter mit Nachdruck vorantreiben.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine glückliche Weihnachtszeit sowie uns<br />

allen kampagne- und rübenfreundliches Wetter bis in den Januar.<br />

Ihr<br />

Hans-Gerd Birlenberg<br />

» Im sicheren Bewusstsein unserer<br />

Stärken die notwendigen Maßnahmen<br />

vorantreiben. «<br />

Editorial<br />

Akzente Ausgabe 01/09 3


Aktuell<br />

4<br />

Auch nach innen wachsen<br />

Der Vorstandsvorsitzende Hans-Gerd Birlenberg über die<br />

Vorarbeiten zur Integration von Danisco Sugar<br />

Die Integration von Danisco<br />

Sugar in den <strong>Nordzucker</strong>-Konzern<br />

stellt <strong>Nordzucker</strong> 2009<br />

vor große Auf gaben. Der<br />

Vorstands vor sitzende Hans-<br />

Gerd Birlenberg spricht <strong>im</strong><br />

Interview mit Bianca Deppe-<br />

Leickel über den Beginn der<br />

Vorarbeiten sowie die wichtigsten<br />

Themen, die das Unternehmen<br />

und seine Mitarbeiter<br />

aktuell beschäftigen.<br />

Herr Birlenberg, <strong>im</strong> Sommer haben Sie den<br />

Vertrag über den Erwerb von Danisco<br />

Sugar A/S unterzeichnet. Seitdem ist einige<br />

Zeit vergangen. Wie blicken Sie auf diesen<br />

Tag zurück?<br />

Das war natürlich ein wichtiger Tag für meine<br />

Kollegen, für mich und für die Zukunft<br />

der <strong>Nordzucker</strong> insgesamt. In einem kleinen<br />

Team haben wir extrem hart an der Vorbereitung<br />

des Unternehmenskaufs gearbeitet.<br />

Dazu gehörten die detaillierte Analyse unseres<br />

künftigen Partners, die Prüfung strategischer<br />

Optionen und die Verhandlungen<br />

selbst. Natürlich bringt der Tag, an dem<br />

man alles unter Dach und Fach bekommt,<br />

eine ganz eigene St<strong>im</strong>mung. Das ist gut<br />

und das beflügelt für den weiteren Weg.<br />

Die Arbeit ist mit einer geleisteten Unterschrift<br />

nicht vorbei, sondern sie fängt ja<br />

erst an. Natürlich gibt es noch andere<br />

wichtige Themen, die uns umtreiben.<br />

Welche Themen sind das? Wie ist der<br />

Stand der Dinge?<br />

Wichtig ist und bleibt selbstverständlich das<br />

Thema Quotenreduktion in der EU. Ab 2009<br />

wird vermehrt Rohrzucker aus LDC- und<br />

AKP-Staaten in die EU kommen. Darauf stellen<br />

wir uns ein. In Chelmza in Polen haben<br />

wir 2008 unsere erste Rohrrohzuckerkampagne<br />

erfolgreich abgeschlossen. Auch hier<br />

spielt der Erwerb von Danisco Sugar eine<br />

wichtige Rolle: Danisco Sugar ist ein so ge-<br />

Effizienzsteigerung:<br />

Die Vorschläge der<br />

Mitarbeiter sind die<br />

Basis.<br />

„Wir müssen uns auch nach<br />

innen hin stärken und laufend<br />

verbessern.“<br />

nannter „Traditional Refiner“. Das heißt, hier<br />

ist über Jahrzehnte gewachsenes Know-how<br />

und Technik für die Raffination von Rohr rohzucker<br />

vorhanden. Beides haben wir bis her<br />

nicht, werden es aber angesichts der künftigen<br />

<strong>Markt</strong>entwicklung dringend brauchen.<br />

Mit Chelmza und dem Erwerb von Danisco<br />

Sugar haben wir 2008 ein wichtiges Fundament<br />

für das sich neu formierende Raffinationsgeschäft<br />

geschaffen. Neben der strategischen<br />

Ausrichtung auf den künftigen<br />

Zuckermarkt gilt unser Hauptaugenmerk<br />

natürlich dem Tages ge schäft. Die Zuckerrübenkampagne<br />

läuft und unsere Bioetha-


nolanlage in Klein Wanz leben fährt mittlerweile<br />

unter Voll last. Tech nisch haben wir<br />

da mit erstmalig die Vor aus setzungen für<br />

ein neues Standbein ge schaffen.<br />

Das Kartellamt hat dem Erwerb von<br />

Danisco Sugar noch nicht zugest<strong>im</strong>mt.<br />

Was tut <strong>Nordzucker</strong> in der Zwischenzeit?<br />

Wir produzieren Zucker und Bioethanol<br />

und stellen natürlich in erster Linie sicher,<br />

dass alles reibungslos läuft. Auf der anderen<br />

Seite bereiten wir uns intensiv auf die kommenden<br />

Monate vor, in denen wir durch<br />

den Unternehmenskauf ein sehr viel größerer<br />

Zuckerproduzent wer den. Wir gehen<br />

weiter davon aus, dass es <strong>im</strong> Zuckermarkt<br />

der EU künftig nur noch eine Hand voll<br />

<strong>Markt</strong>teilnehmer geben wird. Zusam men<br />

mit Danisco Sugar werden wir – was unseren<br />

<strong>Markt</strong>anteil angeht – eine starke Nummer<br />

zwei sein. Aber um es noch einmal zu<br />

betonen: Größe allein ist kein Garant für<br />

ein erfolgreiches Unterneh men. Wir müssen<br />

uns auch nach innen hin stärken und<br />

laufend verbessern.<br />

Wie wollen Sie solche Verbesserungen<br />

erreichen?<br />

Verbesserungen kann man nicht verordnen.<br />

Man kann sie auch nicht allein aus finanzieller<br />

Sicht werten. Deshalb wollen wir noch<br />

stärker als bisher die Vorschläge der Mitarbeiter<br />

berücksichtigen. Denn nur sie kennen<br />

die Arbeitsschritte bis ins Detail. Bei der<br />

Analyse, die wir <strong>im</strong> Rahmen des Effi zienzsteigerungsprojektes<br />

gerade durchführen,<br />

gehen wir genauso vor. Die Vorschläge der<br />

Mitarbeiter sind die Basis.<br />

Noch einmal zurück zu Danisco Sugar:<br />

Können Sie den großen Aufwand finanziell<br />

bewältigen und ist die Integration gemessen<br />

am finanziellen Aufwand und den notwendigen<br />

Managementressourcen zu schultern?<br />

Aktuell<br />

Sicherlich liegt eine bedeutende und auch<br />

schwierige Aufgabe vor uns. Wankelmut<br />

und Schwarzseherei sind dabei fehl am<br />

Platz. Wir werden diese Herausforderung<br />

schultern – der <strong>Markt</strong> lässt uns keine andere<br />

Wahl. Der Zuckermarkt verändert sich massiv.<br />

Darin steckt aber auch die gute Nachricht:<br />

Mit Zucker kennen wir uns sehr gut<br />

aus! Wir gewinnen ein neues Unternehmen<br />

in der gleichen Branche mit ebenfalls erfahrenen,<br />

gut ausgebildeten Mitarbeitern und<br />

ein großes zusammenhängendes <strong>Markt</strong>gebiet<br />

<strong>im</strong> Norden Europas. Danisco Sugar ist<br />

für uns der bestmögliche Partner. Gemeinsam<br />

bauen wir ein gewichtiges und erfolgreiches<br />

europäisches Unternehmen. Wir<br />

wissen, was zu tun ist und welche Herausforderungen<br />

vor uns liegen. Alles in allem<br />

ist das eine opt<strong>im</strong>ale Ausgangsposition.<br />

Davon bin ich überzeugt. ■<br />

Schneller Abschluss oder langes Warten<br />

WTO-Verhandlungen: Wie geht es weiter?<br />

Ende Juli 2008 waren die WTO-Verhandlungen<br />

in Genf nach intensiven Bemühungen<br />

– für viele Beobachter überraschend<br />

– abgebrochen worden. Ursächlich waren<br />

nicht zu überbrückende Interessens gegensätze<br />

zwischen den USA auf der einen und<br />

China sowie Indien auf der anderen Seite.<br />

In einer Aussprache unter den WTO-Mitgliedern<br />

zu dem so genannten „Lamy-<br />

Paket“, das weitgehend Akzeptanz fand,<br />

kam es zu verbalen Attacken der USA gegen<br />

Indien und China. Die USA warfen<br />

den Schwellenländern vor, sich nicht an<br />

den <strong>im</strong> G7-Kreis (Australien, Brasilien,<br />

China, EU, Indien, Japan, USA) vereinbarten<br />

Kompromiss zu halten und <strong>im</strong>mer<br />

weitergehendere Forderungen zu stellen.<br />

Die USA sahen die Gefahr, dass diese Länder<br />

geforderte Instrumente zur <strong>Markt</strong> abschottung<br />

gegen Agrareinfuhren einsetzen<br />

würden. Sowohl China als auch Indien<br />

setz ten sich gegen die Vorwürfe zur Wehr.<br />

Abbruch der Verhandlungen<br />

Während die USA einen Subventionsabbau<br />

auf unter 15 Milliarden US-Dollar zugestan-<br />

den haben und die EU ihre Zollsätze für<br />

Agrarprodukte um durchschnittlich 60 Prozent<br />

senken sollte, forderte Indien, seinen<br />

bestehenden Außenschutz sogar noch zu<br />

erhöhen. China verlangte außerdem Ausnahm<br />

eregelungen <strong>im</strong> Industriebereich.<br />

Der Konflikt mit den USA war zu diesem<br />

Zeitpunkt unauflösbar, so dass WTO-Generaldirektor<br />

Pascal Lamy am 29. Juli den<br />

Abbruch des Ministertreffens verkündete.<br />

Beratungen gehen in Kleingruppen weiter<br />

Obwohl einige WTO-Mitglieder (darunter<br />

auch Brasilien) sowie der Vorsitzende der<br />

Agrarverhandlungsgruppe, Botschafter<br />

Crawford Falconer, zu einer raschen Wieder<br />

aufnahme der Gespräche aufriefen,<br />

hiel ten es Beobachter angesichts der<br />

Wahlen in den USA <strong>im</strong> November 2008<br />

sowie in Indien <strong>im</strong> Sommer 2009 für unwahrscheinlich,<br />

dass es kurzfristig zu einer<br />

Fortsetzung kommt. Crawford Falconer<br />

hat zwar zwischenzeitlich seine Beratungen<br />

in Klein grup pen von WTO-Mitgliedern<br />

fortgesetzt, aus Verhandlungskreisen<br />

wird jedoch verlautbart, dass die Positio-<br />

nen der WTO-Mit glieder noch sehr weit<br />

auseinander liegen.<br />

„Lamy-Paket“ bleibt weiter nicht öffentlich<br />

Erstaunlich ist, dass der Lamy-Kompromisstext<br />

vom 26. Juli 2008 in allen Details nicht<br />

veröffentlicht ist. Das bedeutet, dass<br />

zahlreiche Interpretationsspielräume und<br />

-wünsche diskutiert werden. Aus Sicht der<br />

WTO ist es aus verhandlungstaktischen<br />

Gründen verständlich, nicht alle Details<br />

bekannt zu geben. Eine Einigung von mehr<br />

als 150 Mitgliedsstaaten kann nur <strong>im</strong> Rahmen<br />

eines Gesamtkompromisses nach langen<br />

Verhandlungsrunden gelingen. Wenn<br />

Gelegenheit besteht, technische Einzelheiten<br />

zu zerreden, kann der Verhand lungsführer<br />

quasi von vorn anfangen. Bei der<br />

Fra ge, ob die Verhandlungen bald zu einem<br />

einvernehmlichen Abschluss gebracht<br />

werden können, sind verschiedene<br />

Aspekte zu berücksichtigen:<br />

● US-Wahlen: Während Barack Obama in<br />

seinem Wahlkampf eher protektionistische<br />

Töne angeschlagen hat, wird der Wechsel<br />

Akzente Ausgabe 01/09 5


6<br />

WTO-Verhandlungen: Stand Landwirtschaft<br />

(Lamy-Paket) vom 26. Juli 2008<br />

Senkung der höchsten Zölle in Industrieländern um 70 Prozent, Beschränkung<br />

des Höchstzollsatzes auf 100 Prozent.<br />

Ausnahme von der regulären Zollsenkung in Form sensibler Produkte für vier<br />

Prozent der Zolllinien. Als Kompensation sol lten zusätzliche Zollquoten in<br />

Höhe von vier Prozent des Inlands verbrauchs eingeräumt werden. Diese<br />

Regelung entspricht dem EU-Ziel von „vier plus vier“: Sollte Zucker als sensibles<br />

Produkt eingestuft werden, entspräche das einer zusätzlichen<br />

Importquote von rund 700.000 Tonnen.<br />

Die besondere Schutzklausel, mit der bei Überschreitung best<strong>im</strong>mter mengen-<br />

oder preismäßigen Auslöseschwellen Zusatzzölle erhoben werden können,<br />

soll für Industrieländer sofort abgeschafft werden. Auf max<strong>im</strong>al ein Prozent<br />

der Tariflinien sollte eine Übergangsfrist von sieben Jahren angewendet werden<br />

können. Die EU hatte hier bis zuletzt einen unbefristeten Fortbestand für<br />

mindestens ein Prozent der Tariflinien gefordert.<br />

der US-Administration nicht als zusätzliches<br />

Hindernis für die WTO-Verhandlungen angesehen.<br />

● EU-Handelskommissar Peter Mandelson<br />

wird <strong>im</strong> nächsten Jahr nach Großbritan nien<br />

zurückkehren und durch eine britische<br />

Kollegin ersetzt, die bisher keine Erfahrungen<br />

<strong>im</strong> Welthandel hat. Mandelson<br />

möchte sicher noch einen baldigen Erfolg.<br />

● Crawford Falconer wird noch <strong>im</strong> Dezember<br />

als Vorsitzender der WTO-Agrar-<br />

verhandlungen zurücktreten und nach<br />

Neuseeland zurückkehren, um dort ein<br />

politisches Amt zu übernehmen. Auch<br />

sein Abgang von dieser Bühne wäre mit<br />

Verhandlungserfolg positiver.<br />

● Die Amtszeit von WTO-Generaldirektor<br />

Pascal Lamy endet am 31. August 2009.<br />

Voraussichtlich wird er jedoch für eine<br />

neue Amtszeit kandidieren.<br />

Ob angesichts der Weltfinanzkrise die Bereitschaft<br />

der WTO-Mitglieder zur Öffnung<br />

für Agrarprodukte, Industriegüter, Dienstleistungen<br />

und Finanzströme fortbesteht<br />

oder eher Bemühungen um mehr Regulierung<br />

an Gewicht gewinnen – wie sie<br />

unter der französischen EU-Ratspräsidentschaft<br />

zu erkennen sind – sei dahin gestellt.<br />

Auch die fundamentalen Faktoren des Verhandlungsmandats<br />

für den neuen amerikanischen<br />

Präsidenten, die Wahlen in<br />

Indien und die bestehenden Meinungsverschiedenheiten<br />

machen einen Abschluss<br />

der Verhand lun gen vor dem zweiten<br />

Halbjahr 2009 wenig wahrscheinlich.<br />

Ein letzter Versuch, zu einem kurzfristigen<br />

Abschluss zu gelangen, könnte die Generalversammlung<br />

<strong>im</strong> Dezember sein. Das<br />

G20-Treffen Mitte November 2008 hat<br />

hierzu positive Signale gegeben.<br />

Der neue <strong>Nordzucker</strong>-Aufsichtsrat 2008<br />

Christian Kionka,<br />

Manager Public Affairs<br />

Von links: Hans-Heinrich Prüße, Jochen Johannes Juister, Wolfgang Wiesener, Henning Hansen-Hogrefe, Dr. Karl-Heinz Engel, Rainer<br />

Knackstedt, Rolf Huber-Frey, Hans Jochen Bosse, Dr. Hans-Theo Jachmann, Andreas Scheffrahn, Dr. Harald Isermeyer (Vorsitzender),<br />

Dr. Clemens Große Frie, Gerhard Borchert, Helmut Meyer, Dr. Andreas Schwarz, Gerd von Glowczewski. Vorne sitzend von links:<br />

Sigrid Krussmann, Albrecht Hertz-Eichenrode, Marina Strootmann, Hans-Christian Koehler, Dieter Woischke


Gutes Ergebnis nach einem harten Jahr<br />

Povazsky Cukor „bestgeführtes Agrarunternehmen in der Slowakei“<br />

Freut sich über eine besondere<br />

Auszeichnung: Ivan Kardos,<br />

Vorstandsvorsitzender von<br />

Povazsky Cukor a.s.<br />

Grund zur Freude für Rübenanbauer und<br />

Mitarbeiter der Zuckerfabrik in Trencianska<br />

Tepla: Das slowakische Fachmagazin für<br />

Land- und Ernährungswirtschaft hat die<br />

<strong>Nordzucker</strong>-Tochter Povazsky Cukor zum<br />

„bestgeführten Agrarunternehmen“ der<br />

Slowakei gewählt. Grundlage für die Auszeichnung<br />

ist auch das gute Ge schäfts-<br />

ergebnis, das die Gesellschaft nach einem<br />

vor allem in den mittel- und osteuropäischen<br />

Ländern turbulenten Zuckerjahr<br />

2007 vorgelegt hat.<br />

Seit 2007 arbeiten in der Slowakei nur<br />

noch zwei Zuckerfabriken, die Nord zucker-<br />

Tochter Povazsky Cukor a.s. mit dem Werk<br />

in Trencianska Tepla und Seredsky cukrovar<br />

a.s. in Sered. Povazsky Cukor ist nach<br />

Abschluss der Restruktu rierung das führende<br />

Zuckerunternehmen des Landes. Die<br />

Position der Gesellschaft <strong>im</strong> slowakischen<br />

<strong>Markt</strong> hat sich stabilisiert. Erreicht<br />

wurde außerdem eine neue Balance<br />

in den Ver bindungen zu den<br />

Rübenan bauern. Das Zuckerjahr<br />

2007 war für Po vazsky Cukor ein<br />

ausgesprochen hartes Jahr, resümierte<br />

Ivan Kardos, der Vor standsvorsitzende<br />

von Povazsky Cukor,<br />

bei der Ver leihung der Ur kun de.<br />

Haupt grund waren die 2007<br />

durchgehend ungünstigen Witterungs<br />

bedingungen während der<br />

Das <strong>Nordzucker</strong>-Werk in Trencianska Tepla ist nach Abschluss<br />

der Restrukturierung führender Zuckerhersteller in der Slowakei.<br />

ge samten Wachstums peri ode der Zuckerrüben.<br />

Die Erfül lung der Zuckerproduk tionsquoten<br />

in Höhe von rund 83.000 Tonnen<br />

stand mehrfach in Frage. Erreicht werden<br />

konnte sie schließ lich doch mit der Hilfe<br />

des Hauptgesell schaf ters <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>,<br />

bei dem Povazsky Cukor die in Trencianska<br />

Tepla fehlenden Rüben einkaufen konnte.<br />

Trotz der großen Schwie rig keiten <strong>im</strong> vergangenen<br />

Jahr kon nte Povazsky cukor ein<br />

gutes Ergebnis erzielen. sdp<br />

Das Fachmagazin top agro wählte Povazsky Cukor zum<br />

„bestgeführten Agrarunternehmen der Slowakei“<br />

Aktuell<br />

Akzente Ausgabe 01/09 7


8<br />

Neue Kennzeichnungsansätze mit Lücken<br />

Die Diskussion um die Nährwertkennzeich<br />

nung läuft derzeit auf Hochtouren.<br />

Erweckt ein Lebensmittel den Anschein,<br />

dass es we gen seines Energie- oder Nährstoff<br />

gehal tes besondere Nährwert eigenschaften<br />

besitzt, müssen laut heute gelten<br />

der Nähr wert kennzeich nungs verordnung<br />

entweder die so genann ten Big 4,<br />

beziehungsweise Big 8 gekennzeichnet<br />

werden.<br />

BMELV-Leitfaden: Kennzeichnung<br />

mit Lücken<br />

Das Bundesministerium für Verbraucherschutz,<br />

Landwirtschaft und Ernährung<br />

(BMELV) hat noch unter Minister Horst<br />

Seehofer ein freiwilliges Kennzeichnungssystem<br />

entwickelt, das sich an die Empfehlungen<br />

des europäischen Verbands der<br />

Lebensmittelhersteller (CIAA) für die Nährwertkennzeichnung<br />

anlehnt. Dieses Mo dell<br />

findet sich zunehmend am <strong>Markt</strong> wieder.<br />

Der „Leitfaden für erweiterte Nähr wertinformationen<br />

auf vorverpackten Lebensmitteln“<br />

des BMELVs fordert die Kennzeichnung<br />

auf freiwilliger Basis und beinhaltet<br />

folgende Elemente: Brennwert und<br />

Gehalte an Zucker, Fett, gesättigten Fettsäuren<br />

und (Koch)-Salz bezogen auf die vom<br />

Hersteller definierte Portion oder auf 100<br />

Gramm beziehungsweise 100 Milliliter.<br />

Bekämpft die Kenn zeichnung<br />

das Übergewicht? Eher nicht.<br />

Sie verwirrt statt aufzuklären.<br />

Nährwertdebatte stiftet Verwirrung statt Orientierung<br />

pro Portion (eine Portion entspricht 50g)<br />

Energie<br />

113kcal<br />

6%<br />

Richtwerte in % für Tageszufuhr<br />

T<br />

Angaben über die beiden Hauptenergielieferanten<br />

Eiweiß und Kohlenhydrate fehlen,<br />

während der Zuckeranteil separat ausgewiesen<br />

wird.<br />

Entscheidend ist die Energiebilanz<br />

Für die Entstehung von Übergewicht ist<br />

weder ein einzelnes Lebensmittel noch ein<br />

einzel ner Nährstoff verantwortlich. Entscheidend<br />

ist vielmehr die Ener giebilanz. Wenn<br />

dem Körper auf Dauer mehr Energie zugeführt<br />

wird, als er verbrennt, wird diese Energie<br />

in den Fett zellen gespeichert und führt<br />

langfristig zu Übergewicht. Im Sinne einer<br />

verbesserten Verbraucherinformation wäre<br />

die Kenn zeichnung des Brennwertes also<br />

vollkommen ausreichend. Keine noch so<br />

gute Nährwertkennzeichnung ist geeignet,<br />

Übergewicht zu bekämpfen. Denn nicht<br />

al lein die Nah rungs auf nahme, sondern<br />

vielmehr ein passiver Lebens stil gehört zu<br />

den Haupt ur sa chen für Übergewicht.<br />

Referenzwerte für den täglichen Bedarf<br />

Zu sätz liches Element des BMELV-Leitfadens<br />

ist die so genannte GDA-Kennzeichnung.<br />

Unter GDA (= Guideline daily<br />

amount) versteht man Richtwerte für die<br />

tägliche Zufuhr. Als Orientierungswert werden<br />

die Richtwerte gemessen am Ener giebedarf<br />

einer durchschnittlichen Frau zu<br />

Grunde gelegt:<br />

pro Portion (eine Portion entspricht 50g)<br />

Zucker Fett<br />

gesättigte<br />

Fettsäuren<br />

11%<br />

Richtwerte in % für TTageszufuhr<br />

Salz<br />

10g 0,8g 0,3g 0,3g<br />

1% 2% 5%<br />

Brennwert 2000 kcal<br />

Zucker 90 g<br />

Fett 70 g<br />

gesättigte Fettsäuren 20 g<br />

Kochsalz 6 g<br />

Die Angaben auf jeder Verpackung erfolgen<br />

prozentual zu diesen Referenzwerten. Der<br />

Referenzwert für Zucker entbehrt dabei jeder<br />

wissenschaftlichen Grundlage. Für die<br />

Gesamtkohlenhydrataufnahme – nicht für<br />

Zucker allein – existieren Verzehrempfehlungen:<br />

Mindestens 50 Prozent der Ener giezufuhr<br />

sollen aus Kohlenhydraten stammen.<br />

Ampel verhilft nicht zu gesünderem<br />

Lebensstil<br />

Zusätzlich wird – in Anlehnung an das in<br />

Großbritannien verwendete Ampelsystem<br />

– eine farbige Hinterlegung diskutiert.<br />

Ungeklärt ist, ab welchem Zucker- oder<br />

Fettgehalt ein Lebensmittel rot, orange<br />

oder grün gekennzeichnet werden müsste.<br />

Die Ampel diskr<strong>im</strong>iniert einzelne Lebensmittel,<br />

weil sie die Einteilung in „gute“<br />

und „schlechte“ Lebensmittel suggeriert.<br />

Angepasste Rezepturen täuschen<br />

mehr Gesundheit vor<br />

Zucker besonders zu kennzeichnen, ist<br />

wissenschaftlich nicht begründet, denn


Lebensmittelkennzeichnung nach Big 4 bzw. Big 8<br />

Big 4 Big 8<br />

Brennwert Brennwert Brennwert pro g<br />

bzw. ml<br />

Eiweiß Eiweiß 4 kcal<br />

Kohlenhydrate Kohlenhydrate 4 kcal<br />

– Zucker 4 kcal<br />

Fett Fett 9 kcal<br />

– gesättigte<br />

Fettsäuren 9 kcal<br />

Ballaststoffe 2 kcal<br />

Salz –<br />

Die geltende Nährwert-Kennzeichnungsverordnung schreibt den<br />

Ausweis der so genannten Big 4, beziehungsweise Big 8 vor.<br />

Zucker liefert wie jedes andere Kohlenhydrate<br />

vier Kilokalorien pro Gramm. Die<br />

Debatte nehmen einige Lebensmittelhersteller<br />

zum Anlass, die Rezepturen ihrer<br />

Produkte neu zu formulieren: Der Zuckergehalt<br />

wird reduziert und die Produkte entsprechend<br />

beworben, ohne das diese Produkte<br />

zwangsläufig einen reduzierten Energiegehalt<br />

aufweisen. Häufig werden solche<br />

Produktreformulierungen bei Cerealien<br />

durchgeführt; der Zuckergehalt wird reduziert<br />

und durch Getreide (das überwiegend<br />

aus Stärke, also Kohlenhydraten besteht)<br />

ersetzt. Da fermentierbare Stärken<br />

ebenfalls kariogen sind, wird auch die<br />

Zahngesundheit der Verbraucher nicht<br />

positiv beeinflusst. Letztlich wird dem<br />

Verbraucher, der ein vermeintlich gesünderes<br />

Produkt kauft, nicht geholfen.<br />

Entwurf der EU-Kommission erfasst<br />

alle Elemente<br />

Die EU-Kommission hat Anfang 2008 einen<br />

Verordnungsvorschlag vorgelegt, mit<br />

dem das allgemeine Lebensmittel kennzeichnungsrecht<br />

inklusive des Nährwert-<br />

kennzeichnungsrechts konsolidiert und<br />

aktualisiert werden soll. So soll die Nährwertkennzeichnung<br />

mit Angaben zu Energie,<br />

Fett, gesättigten Fettsäuren, Kohlenhydra<br />

ten, Zuckern und Salz sowie den GDA-<br />

An gaben (siehe oben) verpflichtend werden.<br />

Kritisiert wird der Kommissionsvorschlag<br />

durch den von Dr. Renate Sommer vorgelegten<br />

Berichtsentwurf des federführenden<br />

Umweltausschusses. Gegenargu mente<br />

sind unter anderem, dass die neue<br />

Lebensmittelkennzeichnung nicht dazu<br />

beiträgt, den Verbraucher besser zu informieren.<br />

Insbesondere wird die Nicht-Beach<br />

tung des wissenschaftlichen Rahmens<br />

moniert.<br />

Die Mehrheit der Endverbraucher interessiert<br />

sich für den Energiegehalt eines<br />

Lebens mittels, daher soll gemäß Berichtsentwurf<br />

die verpflichtende Angabe des<br />

Brennwerts auf der Schauseite der Verpackung<br />

ausreichend sein. Aus welchen<br />

Nährstoffen sich der Brennwert eines<br />

Produkts zusammensetzt, kann dann der<br />

<strong>Nordzucker</strong> legt Nachhaltigkeitsbericht 2008 vor<br />

„Verantwortlich handeln – die Zukunft sichern“ – unter<br />

diesem Motto erschien <strong>im</strong> Oktober der zweite Nachhaltigkeitsbericht<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>. Auf Konzernebene<br />

beleuchtet er umfassend die drei wesentlichen Säulen<br />

der Nach haltigkeit – Ökologie, Ökonomie und Soziales.<br />

Dabei stehen Themen wie Ressourcenschonung und<br />

Umwelt schutz <strong>im</strong> Mittelpunkt. Mit der Verknüpfung<br />

von ökonomischen und sozialen Zusammenhängen<br />

lenkt der Bericht den Blick zusätzlich auf die integrierte<br />

Betrachtung aller Aspekte nachhaltigen Wirtschaftens.<br />

Zeitgleich erschienen die ausführ lichen Umwelt erklärun-<br />

gen für alle <strong>deutschen</strong> Zuckerfabriken. Sie informieren<br />

detailliert über erreichte und zukünftige Ziele und<br />

Leistungen der <strong>Nordzucker</strong> -Werke in Bezug auf ihre<br />

Umweltaus wirkungen.<br />

Der Nachhaltigkeitsbericht liegt auf Deutsch und<br />

Englisch vor. Sie finden die Berichte wie gewohnt <strong>im</strong><br />

Downloadcenter unter www.nordzucker.de. Sollten<br />

Sie ein gedrucktes Exemplar benötigen, so lassen Sie<br />

es uns wissen unter pr@nordzucker.de oder rufen Sie<br />

uns an: 0531/2411-314.<br />

Tanja Schneider-Diehl, Manager Public Relations<br />

Nährwerttabelle entnommen werden. Vorgesehen<br />

sind folgende Angaben pro 100<br />

Gramm, beziehungsweise 100 Milli liter:<br />

● Brennwert einschließlich eine<br />

Spalte mit den GDA-Angaben<br />

● Eiweiß<br />

● Fett<br />

● gesättigte Fettsäuren<br />

● Kohlenhydrate<br />

● Zucker<br />

● Stärke<br />

● Natrium aus Salz<br />

Die von Dr. Renate Sommer vorgeschlagene<br />

Kennzeichnung schreibt Zucker keine<br />

Sonderstellung zu. Wie Stärke wird Zucker<br />

innerhalb der Kohlenhydrate gekennzeichnet.<br />

Der Berichtsentwurf verzichtet außerdem<br />

auf eine Kennzeichnungs pflicht nach<br />

Ampelfarben. Jedoch soll eine GDA-Kennzeichnung<br />

für die Nährstoffe erfolgen.<br />

Bleibt zu hoffen, dass dieser Berichts entwurf<br />

auch bei anderen Parlamentariern<br />

Anklang findet und als Verordnung verabschiedet<br />

wird. Allerdings ist mit intensiven<br />

Debatten nicht nur <strong>im</strong> Europäischen Parlament,<br />

sondern auch <strong>im</strong> EU-Ministerrat zu<br />

rechnen. So setzt sich Deutschland für eine<br />

Umsetzung der BMELV-Empfehlungen auch<br />

auf EU-Ebene ein, wobei die GDA-Kennzeichnung<br />

auf freiwilliger Basis erfolgen soll.<br />

Marion Schaefer,<br />

Manager Verbraucherschutz<br />

und Managementsystem<br />

Nachhaltigkeitsbericht 2008<br />

Aktuell<br />

Verantwortlich handeln – die Zukunft sichern<br />

Nachhaltigkeitsbericht 2008<br />

Akzente Ausgabe 01/09 9


Aktuell<br />

10<br />

Nach acht Monaten<br />

Anfahrbetrieb läuft<br />

die Bioethanol anlage<br />

in Klein Wanzleben<br />

reibungslos unter<br />

Volllast.<br />

Halbjahresbericht 2008/09<br />

Umsatz und Ergebnis stabil<br />

Das Ergebnis des ersten Halbjahres 2008/09<br />

war erheblich durch Auswirkungen der Zuckermarktreform<br />

geprägt. Die erwartete Zahlung<br />

der EU-Restrukturierungsbeihilfe aus der<br />

zweiten Welle der Quotenrückgabe wirkte<br />

Ergebnis verbessernd. Dieser Effekt wird<br />

allerdings durch die für Quotenzucker anfallende<br />

Restrukturierungsabgabe sowie die<br />

Kosten für die Werkschließung in Ungarn<br />

kompensiert.<br />

So konnte die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> <strong>im</strong> ersten<br />

Halbjahr des Geschäftsjahres 2008/09 einen<br />

Umsatz von rund 561 Millionen Euro erwirtschaften.<br />

Das Betriebsergebnis (EBIT) der ersten<br />

sechs Monate liegt bei rund 44 Millionen<br />

fuel 21 auf Herz und<br />

Nieren geprüft<br />

Gelungene Leistungsfahrt in Klein Wanzleben<br />

Die fuel 21 GmbH & Co. KG hat <strong>im</strong> Sep -<br />

tember die Leistung ihres Werks unter<br />

Volllast eindrucksvoll demonstriert. Nach<br />

rund acht Monaten Anfahrbetrieb war<br />

zunächst ein geplanter Produktions stopp<br />

notwendig, um anstehende Repa raturen<br />

und Umbauten auszuführen. An schließend<br />

ging es in die „Vollen“. Das Team fuhr die<br />

Anlage wieder an. Mit dem Rohstoff Dicksaft<br />

wurde sie unter Vollaus lastung auf<br />

„Herz und Nieren“ geprüft. Die Power fahrt<br />

brachte ein mehr als erfreuliches Ergebnis:<br />

Die Anlage lief reibungslos auf hohem<br />

Niveau. Alle gegebenen Garantien konnten<br />

eingehalten werden und bestätigen die<br />

erfolgreiche Arbeit der fuel 21 und ihrer<br />

Mannschaft in den vergangenen Monaten.<br />

Das Team in Klein Wanzleben sieht sich<br />

nach der Garantiefahrt sicher in der Lage,<br />

Euro. Das Vorjahresniveau wurde damit bei<br />

Umsatz und Betriebsergebnis nahezu erreicht.<br />

Der Umsatz der Vorjahresperiode betrug 575<br />

Millionen Euro, der EBIT 49 Millionen Euro.<br />

Trotz der stabilen Ergebnisse erfordern<br />

die Veränderungen in der europäischen<br />

Zu cker branche eine klare strategische Weiter<br />

ent wicklung. Mit dem geplanten Erwerb<br />

der Danisco Sugar A/S hat <strong>Nordzucker</strong> die<br />

Wei chen für eine nachhaltige Entwicklung<br />

gestellt. Für die Durchführung der Akquisition<br />

steht noch die Zust<strong>im</strong>mung der Kartellbehörden<br />

aus.<br />

Bianca Deppe-Leickel,<br />

Manager Investor Relations<br />

Den kompletten Halbjahresbericht finden Sie in unserem Download-Center unter www.nordzucker.de.<br />

zukünftig den <strong>Markt</strong> nachhaltig zu versorgen<br />

und dabei die gesamte Kapazität nutzen zu<br />

können. Ebenso glatt wie die Garan tiefahrt<br />

war kurz nach Start der Zucker rübenkampagne<br />

die Umstellung der Roh stoffver sorgung<br />

auf Rohsaft. Dies gelang ohne Reibungsverluste,<br />

weil die Zusammenarbeit<br />

zwischen der Zuckerfabrik in Klein Wanzleben<br />

und dem Bioethanolwerk Hand in<br />

Hand ging und geht. In den kommenden<br />

Wochen und Monaten ist es das Ziel der<br />

fuel 21, die Effizienz weiter zu steigern<br />

und die guten Ergebnisse während der<br />

Garantiefahrt zu festigen.<br />

Hubertus Rother, Projektmanager E85,<br />

fuel 21 GmbH & Co. KG<br />

Zwischenbericht <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

Geschäftsjahr 2008/09<br />

1. Halbjahr<br />

1. März bis 31. August 2008


E.ON verfolgt ehrgeizige Bioenergieziele<br />

Neue Rolle für die Rübe <strong>im</strong> Konzert<br />

der Energiepflanzen<br />

2008 haben E.ON und <strong>Nordzucker</strong> die <strong>Nordzucker</strong> Bioerdgas GmbH & Co. KG gegründet.<br />

Die gemeinsame Gesellschaft sammelt in einer Pilotanlage am Standort der ehemaligen<br />

Zuckerfabrik Groß Munzel erste Erfahrungen mit der Gewinnung von Biogas aus Zucker rüben.<br />

Das gemeinsame Projekt ist Teil der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten beider Unternehmen.<br />

Für Akzente stellen Friedrich Wolf, Geschäfts führer der E.ON Bioerdgas, und Dr.<br />

Walter Weißenfels, Leiter Pro jektmanagement, den Nord zucker-Partner E.ON und seine<br />

Bioenergie-Aktivitäten und -Ziele vor.<br />

Warum ist Bioenergie ein Thema<br />

für E.ON?<br />

Erneuerbare Energien leisten einen unverzichtbaren<br />

Beitrag zur Energie ver sorgung<br />

der Zukunft – für mehr Kl<strong>im</strong>a schutz, mehr<br />

Versorgungssicherheit und die Schonung<br />

der Ressourcen unserer Erde.<br />

Deshalb suchen wir weltweit nach geeigneten<br />

Standorten, um Ressourcen wie<br />

Wind, Wasser und Biomasse Kl<strong>im</strong>a schonend<br />

und effizient zu nutzen. Erhebliche<br />

Investitionen in Forschung und Entwicklung<br />

sowie wegweisende, internationale<br />

Projekte tragen diesem Anspruch und unserer<br />

Verantwortung gegenüber Mensch<br />

und Umwelt Rechnung.<br />

In Schweden erzeugen wir schon 30<br />

Pro zent unserer Energie aus Wasserkraft.<br />

Vor den Küsten Englands und Deutschlands<br />

betreiben wir große Offshore-Windkraft-<br />

Anlagen. Und bei der Biomasse-Nutzung<br />

treiben wir in Deutschland neben der Produktion<br />

Forschung und Entwicklung mit<br />

Hochdruck voran. Der Erfolg gibt uns Recht.<br />

Schon heute erzeugen wir 14 Pro zent unserer<br />

Energie aus erneuerbaren Energien.<br />

Diesen Anteil weiter auszubauen ist unser<br />

erklärtes Ziel für die Zukunft.<br />

Auf dieser Suche nach alternativen<br />

Lösun gen für eine zukunftsorientierte<br />

Energiever sorgung wird auch Bio-Erdgas<br />

eine bedeutende Rolle spielen. Denn mit<br />

der Erschlie ßung von Bio-Erdgas können<br />

wir einen regenerativen Energieträger nutzen,<br />

der ein hohes Maß an Energie effi zienz<br />

aufweist und gleichzeitig sehr umweltverträglich<br />

ist. Bei der Verbrennung dieses Gases<br />

entsteht nur so viel CO 2 , wie die dafür<br />

genutzte Biomasse während des Wachstums<br />

zuvor der Atmosphäre entzogen hat.<br />

Welche Ziele verfolgt E.ON <strong>im</strong> Bereich<br />

Bioenergie?<br />

Nur mit einem ausgewogenen Energiemix,<br />

der alle Erzeugungsarten einbezieht,<br />

ist es möglich, dem Kl<strong>im</strong>awandel und den<br />

sich rasant ändernden globalen Rahmenbedingungen<br />

des Energiemarktes zu<br />

begegnen.<br />

Deshalb sind wir für diese Zukunft<br />

schon heute gut gerüstet. Nicht nur aus<br />

ökologischer Sicht leisten die erneuerbaren<br />

Ener gien hierzu einen wichtigen Beitrag.<br />

Mit ihrem Ausbau möchten wir die Zukunft<br />

nachhaltig gestalten und unserer Verantwortung<br />

als einer der größten Energiedienst<br />

leister der Welt gerecht werden.<br />

Welche Rolle spielt Bio-Erdgas in der<br />

Bioenergie-Strategie von E.ON?<br />

E.ON hat <strong>im</strong> Jahr 2007 die E.ON Bio erdgas<br />

GmbH gegründet, die unter dem Dach<br />

von E.ON Cl<strong>im</strong>ate & Renew ables sämtliche<br />

Aktivitäten des Konzerns in diesem Bereich<br />

bündelt. Für uns ist Bioerdgas ein wichtiger<br />

und richtiger Schritt für die Zukunft der Ener -<br />

giever sorgung – und für den Kl<strong>im</strong>a schutz.<br />

Innerhalb des E.ON-Konzerns steht<br />

vielfältige Erfahrung mit den benötigten<br />

Techno logien zur Verfügung. Beispielsweise<br />

erzeugen wir in Schweden erfolgreich Bio-<br />

Erdgas zum Einsatz in Kraftfahrzeugen.<br />

Und in Deutschland hat E.ON 2008 die<br />

Produktion von Bio-Erdgas mit der Inbetriebnahme<br />

der bisher größten Anlage für<br />

die Aufbereitung von Biogas zu Bio-Erdgas<br />

in Schwandorf begonnen. Statt – wie bisher<br />

– Biogas nur für die lokale Strom- und<br />

Wärmeerzeugung zu nutzen, wird es in<br />

Schwandorf in das Erdgas lei tungsnetz eingespeist.<br />

E.ON: Installierte Kapazität<br />

an Erneuerbaren Energien<br />

(2007/2010/2015) 1<br />

in GW<br />

1 GW<br />

0,2<br />

0,2<br />

0,3<br />

2,0<br />

0,3<br />

0,1<br />

0,7<br />

~4 GW<br />

0,2<br />

0,5<br />

0,1<br />

0,2<br />

~10 GW<br />

2007 2,4 2010 3,4 2015<br />

E.ON hat ehrgeizige Bioenergieziele.<br />

Aktuell<br />

Die <strong>Nordzucker</strong> Bioerdgas GmbH & Co. KG<br />

betreibt eine Pilotanlage, die Biogas aus<br />

Zuckerrüben erzeugt.<br />

Akzente Ausgabe 01/09 11


12<br />

Hintergrund: Wer ist E.ON?<br />

E.ON ist das weltweit größte private Strom- und Gasunter<br />

neh men mit einem Umsatz von knapp 69 Mrd.<br />

EUR und rund 88.000 Mit arbeitern. Über Europa und<br />

Russland hinaus ist das Un ter nehmen in den USA <strong>im</strong><br />

Strom- und Gas geschäft sowie auf dem Gebiet der<br />

Erneuerbaren Ener gien aktiv.<br />

Hierbei betätigt sich E.ON auf al len Wert schöp fungsstufen:<br />

von der Erzeugung/Produktion (up stream)<br />

über den Import und Großhandel (midstream) bis<br />

zum Vertrieb an Endkunden (downstream). Mit Upstream<br />

hat E.ON eines der größten Stromerzeugungsport<br />

folios sowie eine signifikante Position in der Gaspro<br />

duk tion in Europa. Midstream ist der Konzern der<br />

größte europäische Erd gas <strong>im</strong>porteur und einer der<br />

größten Energiehändler. Down stream versorgt E.ON<br />

mehr als 30 Mill ionen Kunden mit Energie.<br />

Zusätzlich ist E.ON bei Strom wie Gas <strong>im</strong> Netzgeschäft<br />

tätig: in Deutschland auf der Übertragungs- und Verteilungsebene,<br />

in etwa einem Dutzend anderen europäischen<br />

Ländern auf der Verteilungsebene.<br />

In Schwandorf können wir so zirka 1.000<br />

Kubikmeter Bio-Erdgas pro Stunde produzieren<br />

und damit den Jahreswärme bedarf<br />

von etwa 5.000 Haushalten über die bestehenden<br />

Erdgasleitungen decken.<br />

Im Vergleich zu anderen regenerativ<br />

erzeugten Energien, zum Beispiel Wind-<br />

und Wasserkraft, n<strong>im</strong>mt Bio-Erdgas als<br />

junge Technologie naturgemäß erst einen<br />

geringen Anteil <strong>im</strong> Portfolio ein. Zukünftig<br />

wird dieser Anteil gesteigert werden.<br />

MU Russia<br />

E.ON Russia Power,<br />

Moskau<br />

MU Italy<br />

E.ON Italy,<br />

Mailand<br />

MU Spain<br />

E.ON España,<br />

Madrid<br />

MU Central Europe<br />

E.ON Energie <strong>AG</strong><br />

München<br />

MU Cl<strong>im</strong>ate &<br />

Renewables<br />

E.ON Cl<strong>im</strong>ate &<br />

Renewables GmbH,<br />

Düsseldorf<br />

Corporate Center<br />

E.ON <strong>AG</strong><br />

Düsseldorf<br />

MU Pan-European Gas<br />

E.ON Ruhrgas <strong>AG</strong><br />

Essen<br />

MU UK<br />

E.ON UK plc,<br />

Coventry<br />

MU Energy Trading<br />

E.ON Energy Trading <strong>AG</strong>,<br />

Düsseldorf<br />

MU Nordic<br />

E.ON Nordic AB,<br />

Malmö<br />

MU US-Midwest<br />

E.ON U.S. LLC,<br />

Louisville<br />

MU = Market Unit<br />

Die E.ON <strong>AG</strong> mit Sitz in Düsseldorf ist das Corporate Center des E.ON-<br />

Konzerns. Das Geschäft ist gemäß der Struktur der Zielmärkte geografisch<br />

oder funktional in Market Units (MU) gegliedert.<br />

Bio-Erdgas hat <strong>im</strong> Gegensatz zur Wind- oder<br />

Solarenergie den Vorteil, dass es über das<br />

gesamte Jahr kontinuierlich erzeugt werden<br />

kann und sich problemlos <strong>im</strong> Erd gasnetz<br />

speichern lässt. Es unterliegt keinen<br />

saisonalen Schwankungen und ist in der<br />

Produktion vollkommen unabhängig von<br />

Wind und Wetter.<br />

Wie bewertet die E.ON Bioerdgas GmbH<br />

die Zuckerrübe als Rohstoff für Bio-Erdgas<br />

<strong>im</strong> Vergleich mit konkurrierenden<br />

Nach wach senden<br />

Rohstoffen?<br />

Zuckerrüben wurden als<br />

Substrat für Biogas anlagen<br />

bislang unterschätzt.<br />

Trotz des eigentlich bekannt<br />

hohen Potenzials<br />

<strong>im</strong> Gasertrag wie auch<br />

in der Flächen leis tung<br />

der Kultur, fand die<br />

Zuckerrübe bislang nur<br />

in wenigen Anlagen als<br />

Substrat Verwendung.<br />

Zuckerrüben können als<br />

Biogas-Energiepflanze mit<br />

Mais konkurrieren<br />

Nicht zuletzt aufgrund der Änderung der<br />

Zuckermarktordnung und der Veränderungen<br />

an den Rohstoff märk ten, ist die<br />

Zuckerrübe deutlich stärker in das Blickfeld<br />

der Biogassubstrate gerückt.<br />

Die mit Zuckerrüben erzielten Leistungen<br />

(Energieertrag je Hektar) können<br />

gut mit der derzeit am weitesten verbreiteten<br />

Biogas-Energiepflanze, dem Mais,<br />

konkurrieren. Wir gehen deshalb davon<br />

aus, dass zukünftig auch die Zuckerrübe<br />

<strong>im</strong> Konzert der Energiepflanzen ein wesentliches<br />

Instrument darstellen wird.<br />

Friedrich Wolf<br />

Managing Director/<br />

Geschäftsführer, E.ON<br />

Bioerdgas GmbH, Essen<br />

Dr. Walter Weißenfels<br />

Head of Project Management/<br />

Leiter Projektmanagement,<br />

E.ON Bioerdgas GmbH, Essen


Demontage- und Abbrucharbeiten in Güstrow, Szerencs und Szolnok<br />

Güstrow: Rübenhof. Szerencs: Demontage der Schnitzelpressen. Szolnok: Rückbau des Vorderbetriebs.<br />

Abbau von drei Standorten läuft<br />

nach EU-Vorgabe<br />

Mit der Schließung der Werke Güstrow in<br />

Deutschland sowie Szerencs und Szolnok<br />

in Ungarn nach der Kam pagne 2007 müssen<br />

diese Standorte gemäß den Vorgaben<br />

der EU-Kommission demontiert werden.<br />

In Güstrow begannen die Ar beiten <strong>im</strong><br />

Februar 2008 mit dem Abbau des Extraktionsturmes,<br />

der Turbine und der dazu<br />

gehörigen Anlagen. Im April wurde der<br />

Rück bau des Rübensilos begonnen. De montage-<br />

und Abbrucharbeiten sind sehr genau<br />

aufeinander abgest<strong>im</strong>mt, so dass es<br />

bisher zu keinen nennenswerten Behinderungen<br />

kam. Die Abbrucharbeiten finden<br />

in Abst<strong>im</strong>mung mit dem Bauamt des<br />

Landkreises, dem Staatlichen Amt für Um-<br />

Wesentliche Investitionen 2009/10<br />

Deutschland<br />

Clauen<br />

■ Nutzung von Biogas (aus biolog.<br />

Abwasserreinigung) <strong>im</strong> Kesselhaus<br />

■ NH3-Reduzierung <strong>im</strong> Carbonatationsabgas<br />

■ Restrukturierung der zentralen<br />

Strom ver sorgung<br />

Nordstemmen<br />

■ Umrüstung der Schnitzeltrocknung für<br />

den Einsatz von Braunkohlestaub<br />

■ Aufstellung einer zweiten Krautpresse<br />

■ Umrüstung der Schnitzelpressen auf<br />

Einzelfrequenzumrichterbetrieb<br />

Schladen<br />

■ Opt<strong>im</strong>ierung der Druckluftstation<br />

■ Opt<strong>im</strong>ierung der Weißzucker-<br />

Silokl<strong>im</strong>atisierung<br />

Uelzen<br />

■ Erweiterung der Heizfläche der<br />

Verdampf station<br />

welt- und Naturschutz (STAUN) sowie dem<br />

Landesamt für Umwelt statt.<br />

Bei allen Arbeiten wird berücksichtigt, dass<br />

die noch stattfindenden Zuckertransporte<br />

aus dem Servicecenter nicht beeinträchtigt<br />

werden. Die Transporte werden bis Dezem<br />

ber 2008 abgeschlossen sein. Im März<br />

2009 werden die Demontagearbeiten beendet<br />

sein. Dann beginnt der Abbruch des<br />

Hauptbetriebsgebäudes.<br />

Szerencs und Szolnok<br />

Auch in den ungarischen Werken konnte<br />

<strong>Nordzucker</strong> nach dem Erhalt der erforderlichen<br />

Genehmigungen termingerecht<br />

Anfang Juli 2008 mit den Abbrucharbeiten<br />

■ Weiterer Austausch des Prozessleitsystems<br />

■ Sondersortenproduktion außerhalb<br />

der Rübenkampagne<br />

Klein Wanzleben<br />

■ Ersatz der Steuerung <strong>im</strong> Rüpro<br />

■ Ersatz einer Restentleerungsschnecke<br />

eines Weißzuckersilos<br />

Flüssigzucker<br />

Groß Munzel<br />

■ Trennung der Werkstatt vom<br />

Produktionsgebäude<br />

Nordstemmen<br />

■ Installation einer Produktionslinie<br />

für Flüssigbiorohrzucker<br />

■ Hochrüstung der Prozessleitsystems<br />

■ Erweiterung der Heizfläche in der<br />

Eindampfungsanlage<br />

■ Ersatz der Harze der Chromatographie<br />

beginnen. Die Demontage der Maschinen<br />

startete bereits zu einem früheren Zeitpunkt<br />

und läuft wie in Güstrow parallel zu den Abbrucharbeiten<br />

weiter.<br />

Auch an den beiden ungarischen Stand orten<br />

laufen die Arbeiten entsprechend der vorgelegten<br />

Zeit- und Budgetpläne. In Szerencs<br />

wur den Zuckerverpackung und –transport<br />

<strong>im</strong> Oktober 2008 eingestellt. In Szolnok läuft<br />

die Zuckerlogistik dagegen noch weiter.<br />

Elmar Kuhnt,<br />

Manager Investitionen und<br />

Verfahrenstechnik<br />

Polen<br />

Chelmza<br />

■ Ersatz der Entschlackung der Kohlekessel<br />

■ Gebäudesanierung des Turbinenhauses<br />

Opalenica<br />

■ Ersatz von vier Weißzucker-Zentrifugen<br />

■ Opt<strong>im</strong>ierung der Entstaubungsanlage des<br />

ServiceCenters<br />

Slowakei<br />

Trencianska Tepla<br />

■ Umsetzung kleinerer Auflageinvestitionen<br />

Ungarn<br />

Hatvan<br />

■ Installation einer Loseannahme für extern<br />

gelieferten Zucker<br />

Serbien<br />

Pecinci + Vrbas<br />

■ Aufstellung einer Vorsiebung und einer<br />

Loseverladung für Zucker<br />

■ Sanierung der Packmaschinen<br />

Aktuell<br />

Akzente Ausgabe 01/09 13


14<br />

TERMINKALENDER<br />

Winterversammlungen 2009<br />

Wochentag Datum Zeit Veranstaltungsort / Adresse Rübenbüro Verband<br />

Mittwoch 28.01.2009 9:00 Hundisburg, Landesforstbetrieb „Haus des Waldes“, Schloss WZL ZAV Magdeburg<br />

Donnerstag 29.01.2009 9:00 Halberstadt, Bildungs- und Gesundheitszentrum, Kirschallee 6 WZL ZAV Magdeburg<br />

Freitag 30.01.2009 9:00 Stendal, Rathaus, <strong>Markt</strong> 1 WZL ZAV Magdeburg<br />

Dienstag 03.02.2009 9:00 Meldorf, Zur Erheiterung, Rosenstraße 6 SLW/UEL ZAV Schleswig-Holstein<br />

03.02.2009 14:00 Satrup, Angelner Hof, Flensburger Str. 26 SLW/UEL ZAV Schleswig-Holstein<br />

Mittwoch 04.02.2009 9:00 Meine, Gemeindezentrum, Am Kiebitzmoor 2 CLA ZAV Nds. Ost<br />

04.02.2009 9:00 Breitenfelde, Siemers Gasthof, Dorfstraße 21 SLW/UEL ZAV Schleswig-Holstein<br />

04.02.2009 9:00 Nienburg-Holtorf, Krügerhof, Landstraße 26 NST ZAV Nds. Mitte<br />

04.02.2009 14:00 Wasbek, Kühls Gasthof, Hauptstr. 41 SLW/UEL ZAV Schleswig-Holstein<br />

04.02.2009 14:00 Isernhagen, Hotel Hennies, Hannoversche Straße 40 CLA ZAV Nds. Mitte<br />

Donnerstag 05.02.2009 9:00 Stederdorf, Hotel Schönau, Peiner Straße 17 CLA ZAV Nds. Mitte<br />

05.02.2009 9:00 Northe<strong>im</strong>, Hotel Freigeist, Am Gesundbrunnen NST ZAV Südnieders.<br />

05.02.2009 14:00 Gieboldehausen, Niedersachsenhof, Am Schützenplatz 1 SLA ZAV Südnieders.<br />

05.02.2009 14:00 Lengede, Landhaus Staats, Brückenweg 6b CLA ZAV Nds. Mitte<br />

Freitag 06.02.2009 9:00 Clauen-Süd, Hohenhameln, OT Clauen,<br />

Werkskantine, Zuckerfabrik 3<br />

CLA ZAV Nds. Mitte<br />

06.02.2009 9:00 Ahlerstedt, Schützenhof Bockelmann, Stader Straße 2 UEL RAN<br />

06.02.2009 14:00 Clauen-Nord, Hohenhameln, OT Clauen,<br />

Werkskantine, Zuckerfabrik 3<br />

CLA ZAV Nds. Mitte<br />

Montag 09.02.2009 9:00 Bornum, Lindenhof, Im Winkel 23 WZL ZAV Nds. Ost<br />

09.02.2009 9:00 Walsrode, Forellenhof, OT Walsrode-Hünzingen CLA ZAV Nds. Mitte u. RAN<br />

09.02.2009 14:00 Wunstorf, Hotel Wehrmann, Kolenfelder Straße 86 NST ZAV Nds. Mitte<br />

09.02.2009 14:00 Bergen, Stadthaus, Lange Straße 1 UEL RAN<br />

Dienstag 10.02.2009 9:00 Groß Elbe, Bürgerschänke, Landstr. 3 SLA ZAV Nds. Mitte<br />

10.02.2009 9:00 Lüchow, Ratskeller, Lange Straße 56 UEL RAN<br />

10.02.2009 14:30 Amelinghausen, Gasthaus Schenk, Lüneburger Straße 48 UEL RAN<br />

10.02.2008 14:00 Schöppenstedt (für SLA Ost), Gaststätte Zum Zoll,<br />

Braunschweiger Str. 13<br />

SLA Nieders. Ost<br />

Mittwoch 11.02.2009 9:00 Bönnien, Gasthaus Maas, Störyer Straße 8 NST ZAV Nds. Mitte<br />

11.02.2009 9:00 Emmen, Gasthaus Pasemann, Emmer Dorfstraße 35 UEL RAN<br />

11.02.2009 14:00 Nordstemmen-Nord, Kantine Zuckerfabrik NST,<br />

Calenberger Straße 36<br />

NST ZAV Nds. Mitte<br />

11.02.2009 14:00 Winterfeld, Rasthaus Wieseneck, Dorfstraße 7 UEL ZAV Güstrow<br />

Donnerstag 12.02.2009 9:00 Esbeck, Gasthaus Hennies, Geseniusstraße 18 NST ZAV Südnieders.<br />

12.02.2009 9:00 Uelzen, Stadthalle, An der Zuckerfabrik 1 UEL RAN<br />

12.02.2009 14:00 Nordstemmen-Süd, Kantine Zuckerfabrik NST,<br />

Calenberger Straße 36<br />

NST ZAV Südnieders.<br />

Freitag 13.02.2009 9:00 Altgandershe<strong>im</strong>,Köhlers Landgasthaus, Rük 18 NST/SLA ZAV Nds. Mitte<br />

Südnieders.<br />

13.02.2009 14:00 Schladen-Mitte/West, Kantine Zuckerfabrik SLA,<br />

Bahnhofstraße 13<br />

SLA ZAV Nds. Mitte<br />

Dienstag 17.02.2009 9:00 Güstrow, Viehhalle, Speicherstraße 11 UEL ZAV Güstrow<br />

17.02.2009 14:00 Upahl, Dubbe´s Gasthof, Hauptstraße 33 UEL ZAV Güstrow<br />

Wussten Sie eigentlich…<br />

… dass Zucker auch bei Husten nützliche<br />

Dienste leistet? Einen Esslöffel Zucker mit einer<br />

klein geschnittenen Zwiebel in eine Schale<br />

geben. Über Nacht ziehen lassen. Anschließend<br />

den Saft abgießen und trinken. Klingt unschön,<br />

schmeckt halb so schl<strong>im</strong>m und hilft! ms


Personalien<br />

Dr. Lars Gorissen (36) ist seit dem 4. Au gust<br />

als Manager Refe rat Vorstand & Auf sichts rat bei<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> tätig.<br />

Er war zuvor in verschie<br />

de nen Funk tio nen<br />

in der Rechts abtei lung<br />

der Siemens <strong>AG</strong> in Erlangen<br />

und Mün chen<br />

tätig. Dort beriet er das<br />

operative Ge schäft der<br />

Unter neh mens bereiche<br />

Industrieanlagen bau, Automobil technik und<br />

Ener gieerzeu gung. Außerdem war er an zahlreichen<br />

M&A- und Joint Ven ture-Projekten<br />

beteiligt.<br />

Zuletzt hat er in München in der Siemens-<br />

Konzernrechts abtei lung an den Ermittlungen<br />

<strong>im</strong> Rahmen der Siemens Korruptionsaffäre<br />

mit gearbeitet. Parallel zu seinen rechts beratenden<br />

Tätig kei ten leitete Dr. Gorissen Knowledge<br />

manage ment-Teams in den Bereichen<br />

E-Commerce, Gesell schafts recht und M&A.<br />

„Die richtigen Mitarbeiter zum richtigen<br />

Zeitpunkt am richtigen Arbeitsplatz einsetzen“<br />

– unter diesem Motto machte und<br />

macht Detlev Penke (50) es sich zur Aufgabe,<br />

Potenziale zu erkennen<br />

und weiterzuentwickeln.<br />

In allen<br />

Positionen war und ist<br />

es für ihn selbstverständlich,<br />

Mitarbeiter zu „Mit-<br />

Unternehmern“ zu entwickeln.<br />

Dies gelte nicht<br />

nur für die Füh rungskräfte<br />

und das Management,<br />

unternehmerische Eigen schaften wären<br />

ebenso wich tig für alle Mit arbeiter.<br />

Detlev Penke ist seit dem 1. Mai 2008<br />

Mit glied der Geschäfts lei tung der <strong>Nordzucker</strong><br />

<strong>AG</strong> und konzernweit zuständig für das strategische<br />

und operative Per sonal geschäft.<br />

In dieser Funktion berichtet er direkt an<br />

den Vorstandsvor sitzen den. Nach seinem<br />

Studium der Mathematik, Physik und Rechtswissenschaften<br />

in Bielefeld sowie mehreren<br />

Auslandsaufenthalten, übernahm er seine<br />

erste Position bei der Deut schen Gesellschaft<br />

für Personalführung. Nach gut zwei Jahren<br />

wechselte er zur Dr. August Oetker Nahrungsmittel<br />

KG, Bielefeld. Hier war er zunächst als<br />

Assis tent der Inhaber familie tätig und übernahm<br />

nach kurzer Zeit weiterführende Aufgaben<br />

<strong>im</strong> Personal bereich. Mit seinem Wechsel<br />

zum Handels unterneh men Klöckner Co –<br />

es ist der größte produzentenunabhängige<br />

Stahl- und Metall distri buteur <strong>im</strong> Gesamtmarkt<br />

Europa und Nord amerika – bekleidete<br />

Detlev Penke die Positionen des Leiters<br />

Personal bereich für die Bereiche Chemie,<br />

Energie und Textilien mit einem Betreuungsbereich<br />

von fast 3.000 Mitar bei tern. Dies<br />

beinhaltete Auf gaben wie den Aufbau einer<br />

vertrauensvollen Zusam menarbeit mit dem<br />

Gesamt betriebs rat und die Begleitung des<br />

Aufbaus des Euro päischen Betriebsrats.<br />

1996 wechselte Penke zur Citybank Pri vat -<br />

kunden <strong>AG</strong> nach Düsseldorf. Seine Auf gaben -<br />

stellung hier war die Zusammen führung<br />

einer <strong>deutschen</strong> mit einer ameri ka ni schen<br />

Un terneh menskultur, die Integration und<br />

Unter stützung von Change-Manage ment-<br />

Prozessen sowie die Restruktu rie rung von<br />

mehreren dezentralen Call- und Daten verarbeitungs<br />

zentren. Penke lenkte die Personalarbeit<br />

in Deutschland und Europa.<br />

Nach erfolgreichem Abschluss vorgenannter<br />

Projekte, wechselte der Manager in die<br />

Nahrungsmittelindustrie und übernahm bei<br />

Nestlé den Bereich Human Resources.<br />

Schwerpunkte des Schweizer Konzerns<br />

waren der Aufbau einer businessorientierten<br />

Personalabteilung sowie die Integration von<br />

Un ternehmenszukäufen.<br />

Bevor Penke zu Nord zucker kam, war<br />

er Mitglied der Geschäftsführung in einem<br />

Auto mobilzulieferunternehmen mit weltweit<br />

über 8.000 Mitarbeitern sowie später in<br />

ei nem Maschinenbauunternehmen für die<br />

Gebrauchsgüterindustrie. In beiden Unternehmen<br />

oblag ihm die multinationale<br />

Zu ständigkeit von Asien über Europa bis<br />

nach Nord- und Südamerika.<br />

Als Head of Human Resources verantwortete<br />

er die Zusammenführung unterschiedlicher<br />

Unternehmenskulturen, Personalsysteme<br />

und Personalstrategien.<br />

Claus Petersen (58), seit 1999 innerhalb<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> als Mana ger für den Vertrieb<br />

Futtermittel und Melasse für alle <strong>deutschen</strong><br />

Werke zuständig, scheidet Ende Januar<br />

2009 aus dem aktiven Berufsleben aus. Am<br />

1. Februar beginnt für den versierten Manager<br />

die Ruhephase der Alters teilzeit. Jahr für<br />

Jahr – zehn Kam pag nen lang – wurden in<br />

seiner Ab teilung rund 500.000 Tonnen<br />

Trocken schnitzel-Pellets<br />

und rund 200.000<br />

Tonnen Melasse verkauft.<br />

Über 40 Jahre<br />

lang waren Trockenschnitzel-Pellets<br />

und Co.<br />

Inhalt sei nes vielfältigen<br />

beruflichen Lebens. Von<br />

1971 bis 1983 war<br />

Petersen <strong>im</strong> Handels haus<br />

E. Kampff meyer in Ham burg zunächst als<br />

Ge trei de abwickler, dann als Futter mittelhänd<br />

ler tätig. Die nächste Sta tion wurde von<br />

1983 bis 1997 das Handelshaus Ludwig<br />

Aktuell<br />

Wünsche & Co. in Hamburg. Hier entwickelte<br />

sich Petersen zum internationalen Futter mittelhändler<br />

speziell für zuckerhaltige Futter mittel.<br />

Nach Schließung des Agrar bereichs wech selte<br />

er zum Zuckerhändler Hans-Otto Wag ner nach<br />

Hamburg, ehe er zu Nord zucker kam.<br />

Dr. Balázs Pokol (52) hat am 1. Oktober die<br />

Funktion des Director Finance und Legal affairs<br />

bei der Eurosugar S.A.S. in Paris übernommen.<br />

In dieser Posi tion ist er verantwortlich für den<br />

gesamten Bereich der Finanzen, für Rechtsfragen,<br />

Risiko manage ment und Ver siche run -<br />

gen. Der promo vierte Agrar wissen schaft ler war<br />

nach einigen beruflichen<br />

Sta tio nen seit 1993 für<br />

die ungarische Zu cker -<br />

indus trie tätig. Zunächst<br />

wurde er CFO der ungarischen<br />

Mátra Cukor, die<br />

bis 2003 zur Unter nehmens<br />

gruppe Eridania<br />

Beghin-Say gehörte.<br />

1996 übernahm er als<br />

CEO die Leitung der Zu ckerfabrik Szerencs, die<br />

ebenfalls zu Mátra Cukor gehörte. 1999<br />

schließ lich wurde er CEO der gesamten ungarischen<br />

Mátra Cukor-Gruppe und verantwortete<br />

als Direktor den Bereich Ökonomie mit<br />

den The men Rech nungs legung, Rechtsfragen,<br />

Geschäfts prozesse sowie Umstrukturierung.<br />

Mit der Über nahme der Mátra Cukor-Gruppe<br />

durch Nord zucker wurde er als Vorstand für<br />

Finan zen, IT, Be schaf fung und Vertrieb berufen,<br />

2004 wurde er stellvertretender Vorsitzender<br />

und 2006 schließ lich Vorstandsvor sitzender<br />

der Mátra Cukor. Pokol folgt auf Ach<strong>im</strong><br />

Lukas, der das Unternehmen auf eigenen<br />

Wunsch <strong>im</strong> Herbst verlassen hatte.<br />

Zoltán Tóth (41) hat am 1. Oktober die<br />

Posi tion des General Managers bei der Mátra<br />

Cukor Zrt. in Ungarn übernommen. Der<br />

Diplomingenieur folgt auf Dr. Balazs Pokol,<br />

der zu Eurosugar S.A.S<br />

nach Paris wechselte.<br />

Seit 2004 leitete Toth<br />

den Bereich Produktion<br />

und Technik als Vorstands<br />

mit glied der<br />

Mátra Cukor Zrt. Da vor<br />

war er als Ma schi nenbau<br />

ingenieur seit 1992<br />

in verschiedenen Position<br />

en der Pro duk tions lei tung in ungarischen<br />

Zucker fabriken und in ei nem französischen<br />

Werk der Unter neh mens gruppe Beghin-Say<br />

tätig. Mátra Cukor Zrt. versorgt auch nach der<br />

Schließung der Fabriken den ungarischen<br />

<strong>Markt</strong> sowie die mit diesem in Ver bin dung<br />

stehenden Zucker märkte von Hatvan aus.<br />

Akzente Ausgabe 01/09 15


Rübe<br />

16<br />

Zwischenbilanz Kampagne 2008/09<br />

Norddeutschland und die Slowakei schaffen 11 Tonnen Zucker je Hektar<br />

Nach der frühen und kurzen Aussaat periode<br />

der Rüben in Serbien und der Slowakei<br />

vollzogen sich ein schneller Aufgang<br />

und eine zügige Jugendentwicklung unter<br />

hervorragenden kl<strong>im</strong>atischen Bedingungen.<br />

In Deutschland und Polen wurden<br />

die Zuckerrüben in den <strong>Nordzucker</strong> -Gebie<br />

ten später und über einen längeren<br />

Zeit raum gesät.<br />

In Polen fehlte Regen<br />

Der aussaatbedingte Entwicklungsrückstand<br />

der Rüben wurde in Norddeutschland<br />

durch gute Bedingungen in den<br />

Monaten Mai und Juni nahezu kompensiert.<br />

In diesen Monaten fiel in Polen dagegen<br />

fast kein Regen, mit der Folge ungünstig<br />

entwickelter Bestände.<br />

Verkrustungen <strong>im</strong> Saatbett führten hier zu<br />

unterdurchschnittlichen und unregelmäßigen<br />

Bestandsdichten. Insgesamt mussten<br />

in Polen 2.000 Hektar nachgesät werden.<br />

Auch über die Sommermonate dauerte<br />

das Niederschlagsdefizit in Polen an und<br />

Schlagkräftige Transport- und<br />

Verladeeinheiten sichern eine<br />

leistungsstarke Rübenlogistik.<br />

zeigte sich ansatzweise auch in den anderen<br />

Ländern. Vorteile hatten beregnungsfähige<br />

Betriebe, die die Wassergabe in dieser<br />

Phase intensiv genutzt haben, um ihre<br />

Rübenbestände mit ausreichendem Nass<br />

zu versorgen.<br />

Ab Mitte August zeigten die meisten Anbauregionen<br />

hohe Wachstumsraten. Die<br />

hervorragenden visuellen Prognosen für<br />

Deutschland, die Slowakei und Serbien<br />

wurden durch Proberodungen und die<br />

nach Kampagnebeginn festgestellten<br />

Erträge bestätigt. In Polen blieb es leider<br />

bei den hier erwarteten unterdurchschnittlichen<br />

Erträgen.<br />

Spitzenerträge in Deutschland<br />

und der Slowakei<br />

Mit dem Stand Anfang Dezember erwartet<br />

<strong>Nordzucker</strong> für Deutschland und die<br />

Slowa kei einen Rübenertrag von 62,5 Tonnen,<br />

beziehungsweise 61,5 Tonnen je<br />

Hek tar bei einem Zuckergehalt von 18,2<br />

Pro zent in Deutschland und 17,8 Prozent<br />

in der Slowakei. In beiden Ländern ent-<br />

Ein schöner Erfolg für die <strong>Nordzucker</strong>-Anbauer in der Slowakei:<br />

In der Kampagne 2008/2009 erreichte der durchschnittliche<br />

Zuckerertrag elf Tonnen je Hektar.<br />

spricht das einem mittleren Zuckerertrag<br />

von elf Tonnen je Hektar. Ein Spitzenertrag<br />

für jedes Land!<br />

Die serbischen Anbauer erzielen einen<br />

Zuckerertrag von 8,9 Tonnen je Hektar,<br />

bei einem Rübenertrag von 52,2 Tonnen<br />

je Hek tar und einem erfreulich hohen<br />

Zuckerge halt von 17,1 Prozent. In Polen<br />

erwartet <strong>Nordzucker</strong> unterdurchschnittliche<br />

Erträge von 7,6 Tonnen Zucker je<br />

Hektar, bei 45 Ton nen Zuckerrüben und<br />

16,9 Prozent Zuckergehalt.<br />

Die Kampagne dauert in Norddeutschland<br />

voraussichtlich 116 Tage. In den osteuropäischen<br />

Länden erwarten wir eine Kampagne<br />

länge zwischen 73 und 83 Tagen.<br />

Dr. Ulf Wegener,<br />

Manager Rohstoffbeschaffung<br />

International<br />

Rübenernte 2008 in<br />

Norddeutschland: Trotz<br />

später Aussaat Spitzenerträge.


Rübenverarbeitung bis<br />

in den Januar<br />

Nordstemmen lagert Dicksaft ein<br />

In Serbien begann die Rübenverarbeitung<br />

in Vrbas bereits am 4. September, während<br />

sie in Deutschland erst zwischen dem 16.<br />

und 23. September startete. Die Slowakei<br />

folgte am 26. September und die zwei Wer ke<br />

in Polen nahmen ihre Rüben ver arbei tung<br />

am 7. beziehungsweise 8. Ok tober 2008 auf.<br />

Das Ende der Kampagne wird in den internationalen<br />

Werken vor Weihnachten erwartet;<br />

in den <strong>deutschen</strong> Werken voraussichtlich<br />

um den 15. Januar 2009. Nur das<br />

Werk Kovacica in Serbien hat die Rübenverarbeitung<br />

bereits am 30. Oktober beendet,<br />

da in dieser Region besonders wenige<br />

Rüben gewachsen sind.<br />

In Serbien waren 2008 nach einem sehr<br />

trockenen Sommer und durch Anbau einschränkungen<br />

deutlich weniger Rüben zu<br />

verarbeiten. Entsprechend hat <strong>Nordzucker</strong><br />

in dieser Kampagne nur drei der vier serbischen<br />

Fabriken angefahren. Das Werk<br />

Bac verarbeitete in dieser Kampagne keine<br />

Rüben.<br />

Nordstemmen startet erste Dicksaft-<br />

Kampagne <strong>im</strong> Frühjahr 2009<br />

Das Werk Nordstemmen erzielt durch die<br />

neue Extraktion eine höhere durchschnittliche<br />

Rübenverarbeitung. Erhöht wurde<br />

die Ausspeisung von Dicksaft, der in der<br />

ersten Nordstemmer Dicksaftkampagne<br />

<strong>im</strong> Frühjahr 2009 zu Zucker verarbeitet<br />

werden soll. In Klein Wanzleben begann<br />

die Rohsaftausspeisung für die fuel 21 am<br />

4. Oktober. Die beiden Fabriken erreichen<br />

inzwischen eine Tagesverarbeitung von<br />

durchschnittlich rund 15.000 Tonnen<br />

Rüben je Kampagnetag.<br />

Zwei größere Schadensfälle in den Werken<br />

Clauen (Turbinenbrand) und Nord stemmen<br />

(Produktions unter brechung durch<br />

Ener gie unterversorgung) konnten, dank<br />

den äußerst motivierten Mann schaften vor<br />

Ort, in kurzer Zeit bewältigt werden.<br />

Axel Aumüller, Mitglied der<br />

Geschäftsleitung, Produktion,<br />

Einkauf, Logistik<br />

<strong>Nordzucker</strong> Konzern<br />

Kampagne 2008/09*<br />

Braunschweig<br />

Deutschland<br />

2008<br />

Anbaufläche (ha) 127.300<br />

Rübenertrag (t/ha) 62,5<br />

Zuckergehalt (%) 18,2<br />

Zuckerertrag (t/ha) 11,4<br />

Kampagnedauer (Tage) 116<br />

Berlin<br />

2007<br />

140.950<br />

61,7<br />

17,2<br />

10,6<br />

117<br />

* Ergebnisse vorläufig, Stand 3.12.2008<br />

Posen<br />

Bratislava<br />

Serbien<br />

2008<br />

Anbaufläche (ha) 21.300<br />

Rübenertrag (t/ha) 52,2<br />

Zuckergehalt (%) 17,1<br />

Zuckerertrag (t/ha) 8,9<br />

Kampagnedauer (Tage) 73<br />

Klein Wanzleben (oben) und Nordstemmen (unten)<br />

verarbeiten je 15.000 Tonnen Rüben pro Kampagnetag.<br />

Polen<br />

2008<br />

Anbaufläche (ha) 18.500<br />

Rübenertrag (t/ha) 45,0<br />

Zuckergehalt (%) 16,9<br />

Zuckerertrag (t/ha) 7,6<br />

Kampagnedauer (Tage) 78<br />

Warschau<br />

Slowakei<br />

2008<br />

Anbaufläche (ha) 7.200<br />

Rübenertrag (t/ha) 61,5<br />

Zuckergehalt (%) 17,8<br />

Zuckerertrag (t/ha) 10,9<br />

Kampagnedauer (Tage) 83<br />

2007<br />

37.150<br />

45,3<br />

14,8<br />

6,7<br />

118<br />

Belgrad<br />

Rübe<br />

2007<br />

19.400<br />

60,5<br />

17,7<br />

10,7<br />

94<br />

2007<br />

11.200<br />

47,0<br />

16,4<br />

7,7<br />

106<br />

Akzente Ausgabe 01/09 17


Rübe<br />

18<br />

Gemeinsam gegen „müde Rüben“<br />

Nematodenmonitoring bei <strong>Nordzucker</strong><br />

Eine der wichtigsten Aufgaben der Anbauberatung<br />

ist die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Zuckerrübe. Im Fokus stehen<br />

dabei vor allem anbautechnische Maß nahmen,<br />

die in der Regel den größten Effekt<br />

auf den Zuckerertrag haben.<br />

Vor allem in den klassischen Rüben anbaugebieten<br />

mit hohem Rübenanteil in der<br />

Fruchtfolge blieben die Ertragssteigerungen<br />

in den vergangenen Jahren hinter denen<br />

anderer Regionen zurück. Ein Grund<br />

dafür ist das erhöhte Aufkommen von Rübennematoden.<br />

Dies ist eine Fadenwurmart,<br />

die das feine Wurzelwerk der Rübe besiedelt<br />

und bei hohem Befall zu empfindlichen<br />

Ertragseinbußen und „rübenmüden<br />

Böden“ führen kann. Schwerpunkte des<br />

Befalls liegen vor allem in der Hildes he<strong>im</strong>er<br />

Börde – <strong>im</strong> Einzugsgebiet um das<br />

Werk Clauen – sowie <strong>im</strong> engeren Einzugsgebiet<br />

des Werks Schladen.<br />

Raps braucht mehr Aufmerksamkeit<br />

Aber auch einige Standorte in der Magdeburger<br />

Börde gelten als gefährdet, da<br />

insbesondere Raps bei falschem Anbaumanage<br />

ment zu einer deutlichen Ver mehrung<br />

von Rüben nemato den führen kann.<br />

Um mehr über die tatsächliche Verbreitung<br />

von Rübennematoden zu erfahren,<br />

hat <strong>Nordzucker</strong> <strong>im</strong> Sommer 2008 in Zusammenarbeit<br />

mit Land-Data eurosoft und<br />

der Landwirtschaftskammer Nieder sachsen<br />

eine Offensive gegen Nematoden gestartet.<br />

Zum einen bietet die Kenntnis über das<br />

Vorkommen der Nematoden die Mög lichkeit,<br />

angepasst zu reagieren. Zum anderen<br />

stehen seit zwei Jahren neue nematodentolerante<br />

Zuckerrübensorten zur Ver fügung,<br />

die bei Befall deutliche Mehr er träge erbringen.<br />

Der Anbau dieser Sor ten ist aber<br />

nur bei nachgewiesenem Be fall sinnvoll.<br />

600 Rübenanbauer ließen 5.000<br />

Bodenproben ziehen<br />

Die Resonanz auf das Projekt war sehr groß:<br />

600 Landwirte beteiligten sich am Monitoring<br />

und ließen insgesamt rund 5.000<br />

Stichwort: Nematoden<br />

Heterodera schachtii oder Rübenälchen<br />

gehören zu den Fadenwürmern. Ihr Vor -<br />

kommen ist seit über 100 Jahren bekannt.<br />

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts mussten<br />

Zuckerfabriken geschlossen werden,<br />

weil großflächiger Nematodenbefall den<br />

Anbau von Zuckerrüben nicht mehr zuließ.<br />

Nematoden befallen die Feinwurzeln<br />

der Zuckerrüben und können<br />

erheb liche Ertragseinbußen auslösen.<br />

Begünstigt wird ihr Vorkommen durch<br />

eine zu enge Fruchtfolge sowie durch<br />

steigende Tempe raturen, die den Ge nera<br />

tions wechsel beschleunigen.<br />

Pflanzenschutzmittel gegen Nematoden<br />

sind nicht zugelassen, so dass eine<br />

wirksame Bekämpfung nur über resistente<br />

Zuckerrübensorten, Zwischen-<br />

Proben ziehen. Nachdem <strong>Nordzucker</strong> alle<br />

Landwirte in potentiellen Nematodengebieten<br />

informiert hatte, nahmen diese<br />

bei Bedarf Kontakt zum Probenehmer<br />

Land-Data eurosoft auf. Nach Rücksprache<br />

mit den Landwirten wurden Proben zur<br />

gleichzeitigen Grundnährstoff- und Nematodenuntersuchung<br />

genommen und zur<br />

LUFA in Hameln transportiert. Die Kosten<br />

Nematodennester in Zuckerrüben. Bei längerer<br />

Trockenheit ist der Befall auch für Laien gut sichtbar.<br />

früchte oder große Anbaupausen erfolgen<br />

kann. Seit zwei Jahren können bei<br />

Nematodenbefall tolerante Zuckerrübensorten<br />

eingesetzt werden, die<br />

trotz Befall hohe Erträge ermöglichen.<br />

Nematoden oder Rübenälchen gehören zur<br />

großen Familie der Fadenwürmer. Treten sie<br />

in zu hoher Konzentration <strong>im</strong> Boden auf,<br />

leidet der Rübenertrag (Foto IRS).<br />

für die Probenahme hat <strong>Nordzucker</strong> übernommen,<br />

so dass der Landwirt lediglich<br />

die Kosten für die Nährstoff- und Nematodenuntersuchung<br />

zu zahlen hatte. Nach<br />

Teilung der Probe durch die LUFA wurde<br />

eine Hälfte auf Nährstoffe (pH-Wert, Kalium,<br />

Phosphor, Magnesium) untersucht, die andere<br />

Hälfte zum Pflanzen schutzamt nach<br />

Hannover geschickt und dort auf Ne mato-


den untersucht. Da die Untersuchung auf<br />

Nematoden aufwendiger ist als die Nährstoffuntersuchung,<br />

dauerte die Über sendung<br />

dieser Ergebnisse in der Regel län ger.<br />

Die Ergebnisse wurden sowohl an den Landwirt<br />

als auch an <strong>Nordzucker</strong> versendet, wo<br />

sie für die individuelle Beratung genutzt<br />

werden.<br />

Breites Befallsspektrum<br />

Die bisher vorliegenden Ergebnisse zeigen,<br />

dass zur sicheren Befallsabschätzung in jedem<br />

Fall eine Bodenuntersuchung vorgenommen<br />

werden sollte. Denn in allen<br />

Regionen gibt es Flächen ohne Befall, mit<br />

niedrigem und mit hohem Befall. Das gilt<br />

auch in den Anbaugebieten, in denen zunächst<br />

ein durchgehend hoher Befall vermutet<br />

wurde. Umgekehrt wurden auch in<br />

Regionen, in denen eher wenig Befall vermutet<br />

wurde, zahlreiche Felder mit<br />

Nematodenbefall ermittelt.<br />

ANBAUERPORTRAIT<br />

Vertrauen ist wichtig<br />

Rübenanbauer <strong>im</strong> Gespräch: Djoka Mitic, Debeljaca, Serbien<br />

Pavel Sokol,<br />

Rübenmanager,<br />

Sunoko Werk<br />

Kovacica, Serbien.<br />

Pavel Sokol arbeitet<br />

<strong>im</strong> Rübenbüro der<br />

ser bischen Zuckerfabrik<br />

Kovacica. Mit<br />

seinen Kollegen betreut<br />

er etwa 40 landwirtschaftliche<br />

Be triebe,<br />

die in der fruchtbaren<br />

Vojvodina<br />

Zu ckerrüben für die<br />

<strong>Nordzucker</strong>-Tochter<br />

Sunoko d.o.o in Novi<br />

Sad anbauen. Für Akzente hat Sokol<br />

den Landwirt Djoka Mitic gefragt, warum<br />

der Rübenanbau für seinen Betrieb<br />

interessant ist.<br />

Drei Viertel der beprobten Flächen<br />

haben Nematoden<br />

Das Gesamtergebnis zeigt, dass etwa drei<br />

Viertel der beprobten Flächen Nematoden<br />

haben, während ein Viertel der Flächen<br />

frei davon sind. Als nematodenfrei gelten<br />

Bodenproben, in denen definitiv keine Eier<br />

und Larven des Wurzelparasiten gefunden<br />

wurden. Als „schwacher Befall“ gelten Probenwerte<br />

von einem bis 300 Eier und Larven<br />

je 100 Gramm Boden. Bis zu diesem<br />

Wert können weiterhin Zuckerrübensorten<br />

ohne Nematodentoleranz eingesetzt werden.<br />

„Hoher Befall“ gilt für Werte von 300<br />

bis 1000 Eier und Larven. Ab 1000 Eier<br />

und Larven pro 100 Gramm Boden spricht<br />

man von „sehr starkem Befall“. In diesen<br />

Fällen müssen Rübenanbauer reagieren<br />

und Ertragseinbußen durch „müde Rüben“<br />

mit geeigneter Sortenwahl und dem Anbau<br />

nematodenresistenter Zwischen früchte<br />

vorbeugen.<br />

„Meine Produktionstechnik ist gut an die<br />

örtlichen Kl<strong>im</strong>a- und Bodenbedingungen<br />

angepasst. Wir erreichen hohe und stabile<br />

Erträge. Sichere Erträge und ein bekannter<br />

Rübenpreis sorgen dafür, dass ich Einkommen<br />

und Investitionen gut planen kann.<br />

Außerdem habe ich mit Rüben eine opt<strong>im</strong>ale<br />

Fruchtfolge. Unsere Maschinenausstattung<br />

ist für etwa 150 Hektar Rüben anbau<br />

ausgelegt. Die Maschinen sind also<br />

vorhanden. Ich kann sie auslasten und mit<br />

dem Rübenanbau Geld verdienen. Wichtig<br />

ist für mich, dass ich Sunoko und <strong>Nordzucker</strong><br />

bezogen auf Zahlung und Vertragserfüllung<br />

vertrauen kann. Ich denke, wenn<br />

es auch in Serbien eine staatliche Prämie<br />

für den Rübenanbau geben würde – wie<br />

in den benachbarten EU-Ländern – dann<br />

hätten wir hier langfristig stabile Rübenanbauflächen<br />

und Zucker rübenerträge.“<br />

Mehr Infos in den<br />

Winterversammlungen<br />

Fazit: Ein Projekt, das allen Beteiligten<br />

Nutzen bietet: den Landwirten, die genauere<br />

Kenntnis über Nematoden und<br />

Nährstoffe gewinnen. <strong>Nordzucker</strong>, die<br />

Hinweise für die gezielte Beratung erhält<br />

und nicht zuletzt die beteiligten Institutionen,<br />

die von entsprechenden Aufträgen<br />

profitieren. Weitere Details zum Thema<br />

Nematodenmonitoring wird <strong>Nordzucker</strong><br />

auf den Winterversammlungen ab Ende<br />

Januar 2009 berichten.<br />

Dr. Andreas Windt,<br />

Manager Anbauberatung<br />

Djoka Mitic (46), Agro As Debeljaca. Zusammen<br />

mit seinem Partner bewirtschaftet Mitic 1.300<br />

Hektar Ackerfläche. Davon werden je nach<br />

<strong>Markt</strong>lage jährlich 60 bis 140 Hektar mit<br />

Zuckerrüben bestellt (2008: 71 Hektar).<br />

Rübe<br />

Akzente Ausgabe 01/09 19


Rübe<br />

20<br />

Mehr Geld durch Rübe<br />

Die Rübe behauptete auch 2008<br />

ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

2008 legten die Zuckererträge in vielen<br />

Anbaugebieten der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> kräftig<br />

zu. Die Ergebnisse der Kampagne zeigen,<br />

dass der Rübenanbau auch unter den Bedingungen<br />

der neuen Zuckermark t ord nung<br />

hoch wettbewerbsfähig bleibt. <strong>Nordzucker</strong><br />

rechnet zum Stand Anfang Dezember in<br />

Deutschland mit einem Rekordzuckerertrag<br />

von durchschnittlich 11,4 Tonnen je Hektar<br />

bei einem Zuckergehalt von rund 18,2<br />

Prozent und einem Rübenertrag von 62,5<br />

Tonnen je Hektar.<br />

Der durchschnittliche Rübenpreis einschließ<br />

lich aller Nebenleistungen wird<br />

voraussichtlich bei etwa 39 Euro je Tonne<br />

Rü ben liegen. Es ergibt sich somit ein Erlös<br />

ohne Betriebsprämien von fast 2.500 Euro<br />

je Hektar. Nach Abzug der Arbeits- und<br />

Direktkosten in Höhe von rund 1.300 Euro<br />

je Hektar verbleibt eine arbeits- und direktkostenfreie<br />

Leistung (AdfL) von etwa 1.100<br />

Euro je Hektar. Damit leistet die Rübe auch<br />

2008 einen wesentlichen Beitrag zum Einkommen<br />

der landwirtschaftlichen Betriebe.<br />

2008: Spitzenposition mit Abstand<br />

Auch <strong>im</strong> Vergleich mit anderen Früchten<br />

behauptet die Rübe eine deutliche Spitzenposition.<br />

Die arbeits- und direktkostenfreie<br />

Leistung von Raps und Weizen liegt<br />

bei einem Ertrag von 4,25 beziehungsweise<br />

8,5 Tonnen je Hektar und einem angenommenen<br />

Erntepreis 2008 von 360 beziehungsweise<br />

170 Euro je Tonne mit rund<br />

440 bis 580 Euro je Hektar deutlich unter<br />

dem Ergebnis des Rübenanbaus mit 1.142<br />

Euro je Hektar.<br />

Die Rübe bleibt auch 2009 attraktiv<br />

Auch <strong>im</strong> kommenden Anbaujahr 2009<br />

wird die Rübe ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

behaupten. Die Umsetzung der letzten<br />

Stufe der neuen Zuckermarktordnung und<br />

sinkende Pelleterlöse werden den Rübenpreis<br />

2009 auf etwa 35 Euro je Tonne bei<br />

einem Zuckergehalt von 17,8 Prozent<br />

(fünfjähriges Mittel <strong>Nordzucker</strong>) sinken<br />

lassen. Trotz dieser Entwicklung behält die<br />

Rübe ihre Attraktivität. Die arbeits- und<br />

direkt kostenfreie Leistung der Rübe liegt,<br />

wenn man von einem Ertrag auf Höhe des<br />

fünfjährigen Mittels der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

ausgeht, mit etwa 780 Euro je Hektar deutlich<br />

über dem Ergebnis der Vergleichsfrüchte,<br />

die etwa 440 Euro je Hektar bei<br />

Weizen und etwa 580 Euro je Hektar bei<br />

Raps erreichen. Immer vorausgesetzt, dass<br />

sowohl die Produktionskosten von Rüben<br />

als auch die der Vergleichsfrüchte sowie<br />

die Pro dukt preise der Vergleichsfrüchte<br />

konstant bleiben.<br />

Wettbewerbsfähigkeit 2008 und 2009<br />

Bei allen Vergleichen muss berücksichtigt<br />

werden, dass der Rübenpreis <strong>im</strong> Gegensatz<br />

zu den anderen Agrarrohstoffpreisen<br />

fest steht. Die Rübe bleibt damit eine feste<br />

und planbare Größe für den landwirtschaftlichen<br />

Betrieb.<br />

Frank Knälmann,<br />

Manager Agrarwirtschaft<br />

2008 Rüben Weizen Raps<br />

Ertrag t/ha 62,5 8,5 4,25<br />

Zuckergehalt % 18,20<br />

Zuckerertrag t/ha 10,96<br />

Produktpreis (inkl. aller Nebenleistungen) EUR/ha 38,75 170,00 360,00<br />

Vorfruchtwert EUR/ha 40 0 80<br />

Summe Erlöse EUR/ha 2.462 1.445 1.610<br />

Saatgut EUR/ha 200 61 64<br />

Dünger EUR/ha 328 319 305<br />

Pfl anzenschutzmittel EUR/ha 205 163 185<br />

Summe Direktkosten EUR/ha 733 543 554<br />

Summe Arbeitserledigung EUR/ha 555 437 453<br />

Zinsansatz EUR/ha 32 24 25<br />

Summe Kosten EUR/ha 1.320 1.004 1.032<br />

AdfL EUR/ha 1.142 441 578<br />

2009 Rüben Weizen Raps<br />

Ertrag t/ha 59,5 8,5 4,25<br />

Zuckergehalt % 17,80<br />

Zuckerertrag t/ha 10,59<br />

Produktpreis (inkl. aller Nebenleistungen) EUR/ha 34,58 170,00 360,00<br />

Vorfruchtwert EUR/ha 40 0 80<br />

Summe Erlöse EUR/ha 2.097 1.445 1.610<br />

Saatgut EUR/ha 200 61 64<br />

Dünger EUR/ha 328 319 305<br />

Pfl anzenschutzmittel EUR/ha 205 163 185<br />

Summe Direktkosten EUR/ha 733 543 554<br />

Summe Arbeitserledigung EUR/ha 555 437 453<br />

Zinsansatz EUR/ha 32 24 25<br />

Summe Kosten EUR/ha 1.320 1.004 1.032<br />

AdfL EUR/ha 777 441 578<br />

Quelle: <strong>Nordzucker</strong> 12/2008


<strong>Markt</strong> &Kunde<br />

+++ EuroSugar <strong>Markt</strong>-Telegramm +++ EuroSugar <strong>Markt</strong>-Telegramm +++<br />

EU-Zuckermarkt:<br />

Ruhe vor neuen Stürmen<br />

Versorgungssicherheit steigt <strong>im</strong> Kurs<br />

Nach Jahren des Angebotsüberhangs steuert<br />

der EU-Zuckermarkt Ende 2008 auf eine<br />

neue Balance zu: Auch größere Zuckerverwender<br />

spüren, dass die Aufgabe von sechs<br />

Millionen Tonnen Zuckerquote nicht ohne<br />

Einfluss auf die Verfügbarkeit von qualitativ<br />

hochwertigem Rübenzucker bleibt. Während<br />

Schwierigkeiten mit der diesjährigen<br />

Rübenversorgung in einigen der neuen<br />

Defizitländer am Mittelmeer und <strong>im</strong> Osten<br />

der EU dazu führen, dass sogar die deutlich<br />

verringerten Produktionsquoten nicht erfüllt<br />

werden, starten Importe aus Afrika und<br />

Karibik nur langsam. Diese Lage sorgt für<br />

eine insgesamt eher auf Versorgungs sicherheit<br />

ausgerichtete Einkäuferstrategie.<br />

Zucker ist nicht mehr gleich Zucker<br />

Gewohnte Qualitäten gewinnen an Wert<br />

Nach Jahren harten Preiswettbewerbs<br />

stellen wir fest, dass die Märkte insgesamt<br />

„durchatmen“. Viele Zuckerraffinerien <strong>im</strong><br />

Mittelmeerraum befinden sich derzeit noch<br />

<strong>im</strong> Planungsstadium, und nur wenige Verwender<br />

setzen unraffinierten Importzucker<br />

direkt ein. Viele Verwender realisieren zudem,<br />

dass Zucker nicht gleich Zucker ist.<br />

Die bisher gewohnte EU-Rübenzucker qualität<br />

gewinnt einen höheren Stellen wert, so<br />

dass Hersteller zuckerhaltiger Lebensmittel<br />

bereit sind, für Transporte aus Überschuss-<br />

in Defizitregionen entsprechende Aufschläge<br />

zu akzeptieren. Diese Entwicklung beobachten<br />

wir vor allem in Spanien. Sie betrifft<br />

aber auch zunehmend den Südosten der EU.<br />

Vor allem Zuckerverwender mit hohem Bedarf<br />

sichern ihre Mengen ab und fragen entsprechend<br />

längerfristige Lieferkontrakte nach.<br />

Auch die über lange Zeit schwierige<br />

<strong>Markt</strong>konstellation in der Balkan-Region<br />

verliert derzeit an Brisanz, weil die Zuckerhersteller<br />

vor Ort ihre EU-Präferenz quoten<br />

zunehmend selbst oder in Vertriebsallianzen<br />

vermarkten.<br />

Überschüsse nur noch aus Frankreich<br />

Nach dem Quotenschnitt kann nur noch<br />

Frankreich nennenswerte Zuckerüber-<br />

schüsse erzeugen. Nachgefragt und vermarktet<br />

werden diese Mengen in allen angrenzenden<br />

Märkten, aufgrund der entstandenen<br />

Defizitsituation aber vor allem<br />

<strong>im</strong> Mittelmeerraum. Die bisherigen Überschussländer<br />

Deutschland und Polen arbeiten<br />

bezogen auf Rübenzucker mengenmäßig<br />

ausgeglichen – oder <strong>im</strong> Defizit, wenn<br />

man das Baltikum zum polnischen <strong>Markt</strong><br />

hinzurechnet. Auch die tschechische Republik<br />

wird in Zukunft vorwiegend den eigenen<br />

<strong>Markt</strong> beliefern.<br />

Finanzkrise mit neuen Unsicherheiten<br />

In einer vergleichsweise gemäßigteren<br />

<strong>Markt</strong>situation wurde zum 1. Oktober<br />

2008 erstmals der Referenzpreis für Zucker<br />

gesenkt. Zuckerindustrie und Zuckerverwender<br />

haben bereits lange vorher hart um<br />

neue Verträge gerungen. Inzwischen hat<br />

Eurosugar mit dem größten Teil seiner<br />

Kun den neue Lieferbedingungen abgeschlossen.<br />

Neue Unsicherheiten bringt die<br />

Weltfinanzkrise. Zum einen erhält die Liquiditätssituation<br />

unserer Kunden mit Blick auf<br />

unsere Risikovorsorge einen neuen Stellenwert.<br />

Zum anderen fordern die nicht an<br />

den Euro gekoppelten Währungen – zum<br />

Beispiel in Polen und Ungarn – erhöhte<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Vor neuen <strong>Markt</strong>umbrüchen<br />

Der Zuckermarkt wird zum Jahresende<br />

2009 erneut kräftig in Bewegung geraten.<br />

Eine Ursache ist die Möglichkeit der zoll-<br />

und quotenfreien Lieferung von LDC-Zucker<br />

<strong>im</strong> Rahmen des Abkommens „alles außer<br />

Waffen“ der EU mit den am wenigsten entwickelten<br />

Ländern ab 1. Oktober 2009.<br />

Außerdem entfällt die Präferenz für die bisherigen<br />

traditionellen Raffinerien. In der<br />

Folge treten alte und ganz neue Raffinateure<br />

in den Wettbewerb. Das führt zu wiederum<br />

veränderten Angebotssituationen in<br />

allen regionalen Märkten der EU.<br />

Kurzfristige Änderungen werden auch<br />

durch den Wegfall der Exportmöglichkeiten<br />

für Quotenzucker erwartet. Dafür müssen<br />

nunmehr Kunden innerhalb der EU gefunden<br />

werden. Zusätzlich kann die von der<br />

EU-Kommission verfügte Streichung von<br />

Erstattungen für Zucker in zuckerhaltigen<br />

Exportprodukten (so genannte Nicht-<br />

Anhang-1-Produkte) die Nachfrage nach<br />

Quotenzucker empfindlich treffen.<br />

Neben der weiteren Öffnung der EU für<br />

Importe wird derzeit die Zulassung von<br />

Nichtquotenzucker für die Produktion zuckerhaltiger<br />

Exportprodukte diskutiert. Im<br />

Bereich der Chemischen Industrie hat die<br />

EU-Kommission mit der jüngsten Öffnung<br />

der EU für 400.000 Tonnen Weltmarktzucker<br />

bereits gezeigt, dass sie grundsätzlich<br />

bereit ist, den Zuckerherstellern zusätzliche<br />

Lasten aufzubürden. Sie argumentiert,<br />

dass die <strong>im</strong> kommenden Jahr bevor stehende<br />

Senkung der Referenzpreise die EU-<br />

<strong>Markt</strong> preise näher an den Weltmarktpreis<br />

heranführe und so die Attraktivität der EU<br />

für Zucker<strong>im</strong>porte weiter verringere. Angesichts<br />

massiver Quotenkürzungen um<br />

sechs Millionen Tonnen Zucker, 80 Fabrikschließungen<br />

und gewaltigen, schmerzlichen<br />

Anpassungsschritten der gesamten<br />

europäischen Zuckerwirtschaft muss ein<br />

solches Argument wohl wie blanker Zynismus<br />

klingen.<br />

Manfred Steffen, CEO<br />

Eurosugar S.A.S, Paris<br />

Akzente Ausgabe 01/09 21


22<br />

Wachstumsmarkt Biozucker<br />

5.000 Tonnen werden in Europa produziert, 70.000 Tonnen nachgefragt<br />

Eines ist <strong>im</strong> Bio-Segment seit Jahren sicher:<br />

Die Umsatzzahlen steigen. Dennoch hat<br />

sich <strong>im</strong> <strong>Markt</strong> einiges verändert. Noch vor<br />

wenigen Jahren, als Scharen von Konsu menten<br />

<strong>im</strong>mer auf der Suche nach Schnäp p -<br />

chen waren, hätte wohl niemand gedacht,<br />

dass gerade die Discounter schon bald<br />

weitaus mehr Produkte in Bio-Qualität verkaufen<br />

würden, als der Naturkosthandel<br />

von nebenan. Öko-Lebensmittel sind in der<br />

Mitte der Bevölkerung angekommen. Bio-<br />

Waren <strong>im</strong> Wert von 5,4 Milliarden Euro<br />

wurden <strong>im</strong> vergangenen Jahr in Deutschland<br />

abgesetzt (Europa: 15 Milliarden Euro).<br />

Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies<br />

einem Plus von 15 Prozent. Der <strong>Markt</strong> ist<br />

damit schon das vierte Jahr in Folge zweistellig<br />

gewachsen.<br />

Umsatzentwicklung von Bio-Lebensmitteln in Deutschland<br />

in Mrd. Euro<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

+32 %<br />

+11 %<br />

+3 %<br />

+13 %<br />

+11 %<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Quelle: U. Hamm, Universität Kassel und Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW)<br />

Die Lebensmitteldiscounter verkaufen inzwischen mehr<br />

Produkte in Bio-Qualität als der Naturkosthandel.<br />

+18 %<br />

Biol<strong>im</strong>onaden wachsen<br />

überproportional<br />

Neben klassischen Produkten in Bio-Qualität<br />

wie Obst, Gemüse und Kartoffeln, werden<br />

auch <strong>im</strong>mer mehr verarbeitete Waren wie<br />

Müsli, Schokolade und andere Süßwaren<br />

angeboten und nachgefragt. Insbesondere<br />

die trendigen Biol<strong>im</strong>onaden wachsen über-<br />

proportional. Neben der Erfolgsstory Bionade<br />

haben sich mittlerweile weitere Marken<br />

wie Sinconada, Beos und die Eigenmarken<br />

der Discounter etabliert.<br />

Der Löwenanteil wird <strong>im</strong>portiert<br />

Mit diesen Produktgruppen kommt der<br />

Biozucker ins Spiel. Die Nachfrage übersteigt<br />

jedoch derzeit bei weitem das Angebot<br />

an einhe<strong>im</strong>ischem Biorübenzucker, bei<br />

dessen Produktion auch die <strong>Nordzucker</strong><br />

engagiert ist. Einer europäischen Produktion<br />

von 5.000 Tonnen pro Jahr steht derzeit<br />

eine Nachfrage von nahezu 100.000<br />

Tonnen pro Jahr gegenüber. Der Löwenanteil<br />

wird dem entsprechend <strong>im</strong>portiert<br />

und aus Rohr zucker gewonnen. Der <strong>Markt</strong><br />

für Biorohr zucker folgt den für Bio-Märk ten<br />

und Im port märkten typischen<br />

Gesetz mäßig keiten. Die Biomärkte<br />

sind verhältnismäßig<br />

klein, wenig berechenbar und<br />

reagieren stark auf Änderungen<br />

in der Nach frage. Zusätzliche<br />

große Abneh mer beeinflussen<br />

erheblich Ver fügbarkeit und<br />

Prei se. Bio rohr zucker wird außerhalb<br />

der Quote gehandelt und<br />

unterliegt einem Importzoll von<br />

419 Euro pro Tonne. Weitere<br />

preisbildende Faktoren sind die<br />

volatilen Wech sel kurse (US Dollar/<br />

Euro) und nicht unerheb liche<br />

Fracht kosten. Die Produktion von<br />

Bio zucker wird weltweit auf zirca<br />

180.000 Tonnen geschätzt.<br />

Domi nierende Produ zen ten sind<br />

Paraguay und Brasilien, von<br />

Überschüssen sind die Märkte wegen des<br />

weltweiten Bio-Booms jedoch weit entfernt.<br />

+15 %<br />

Lebensmittelhandel:<br />

Seit Jahren steigen<br />

die Umsätze <strong>im</strong><br />

Bio-Segment<br />

(Fotos: Hersteller)<br />

Nachfrage nach hochwertigen<br />

Qualitäten steigt<br />

Eurosugar hat sich als starkes europäisches<br />

Vertriebsnetzwerk auch eine umfassende<br />

Kompetenz <strong>im</strong> Bereich von Spezialitäten<br />

und innovativen Produkten auf die Fahne<br />

geschrieben und fungiert so auch als Partner<br />

ihrer Kunden <strong>im</strong> Wachstums-Segment<br />

Biozucker. Viele Kunden – die unter anderem<br />

auch konventionellen Zucker von<br />

Euro sugar beziehen – verlangen auch und<br />

gerade für ihre Bio-Produkte eine gleichbleibend<br />

hohe Qualität und Sicherheit in<br />

Sachen Ursprung, Herstellung und Rückver<br />

folgbarkeit der Bio-Rohstoffe. Traditionell<br />

werden die Märkte von braunen und<br />

halbweißen Bio-Rohrzuckern dominiert.<br />

Mittlerweile steigt jedoch die Nachfrage<br />

nach hochwertigen, dem konventionellen<br />

Zucker entsprechenden Qualitäten.<br />

Eurosugar verfügt schon heute über ein<br />

Netzwerk an qualifizierten Produzenten<br />

und ist zertifiziert als Importeur und Inverkehrbringer<br />

nach EG-Öko-Verord nung.<br />

Doch das Engagement geht noch weiter:<br />

Unter Einbindung der technologischen<br />

Kompetenz der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> werden<br />

am Standort Nordstemmen Kapazitäten<br />

ausgebaut, um aus dem Rohstoff Bio rohrzucker<br />

jetzt auch hochwertige Flüssigzucker<br />

– z. B. für die Getränkeindustrie<br />

anzubieten.<br />

Fazit<br />

Mit der anhaltend steigenden Bio-Nachfrage<br />

in Europa und weltweit boomt auch<br />

der Absatz von Bio-Zucker. Die Verknüpfung<br />

der Kompetenzen von Eurosugar und<br />

<strong>Nordzucker</strong> ermöglicht das Angebot eines<br />

kontinuierlich wachsenden Portfolios, um<br />

den Anforderungen unserer europäischen<br />

Kunden umfassend entsprechen zu können.<br />

Dr. Volker Diehl,<br />

Manager Innovation, Quality<br />

and Customer Service


Pellets: Nach der Hausse<br />

kam die Baisse<br />

Fallende Getreidepreise und die weltweite<br />

Finanzkrise treiben Abwärtsspirale<br />

Das Jahr 2007 war für Futtermittel wie Pellets<br />

und Melasse ein Ausnahmejahr. Hohe<br />

Getreidepreise, die nach oben scheinbar<br />

kein Ende kannten, beflügelten auch die<br />

Preissituation von Pellets und Co. Doch auf<br />

die Blütenträume folgte Mitte dieses Jahres<br />

das Tal der Tränen. Was war gesche hen?<br />

Getreide und Mais bilden die Basis für die<br />

Grundfutterversorgung. Zusätzlich wird<br />

Getreide <strong>im</strong> Mischfuttersektor eingesetzt,<br />

der Anteil beträgt derzeit rund 50 Prozent.<br />

Getreide wird von so genannten Substituten<br />

wie Sojaschrot, Rapsschrot, Palmexpeller,<br />

Corngluten, Citruspellets, Trockenschnitzel-Pellets,<br />

Sojaschalen, Melasse und<br />

anderen ersetzt, wenn diese aufgrund der<br />

Inhaltsstoffe <strong>im</strong> Verhältnis zu Getreide<br />

preis günstiger sind. Deshalb besteht bei<br />

Futtermitteln eine gewisse Abhängigkeit<br />

vom Getreidepreis. Anfang 2008 erreichten<br />

die Getreidepreise den höchsten Punkt.<br />

Der Weizen wurde in der Spitze mit rund<br />

280 Euro pro Tonne gehandelt. Dazu parallel<br />

passten sich die Futtermittelpreise<br />

schnell dem Getreidepreisniveau an, so dass<br />

auch der Vorverkauf der Trockenschnitzel-<br />

Pellets für die Kampagne 2008 früh begann.<br />

Bis zur Ernte waren bereits rund 75<br />

Prozent der Kampagnemenge zu guten<br />

Preisen kontrahiert.<br />

Getreidepreis in wenigen Monaten<br />

halbiert<br />

Da die Getreideernte in der EU 2008 um<br />

rund 50 Millionen Tonnen höher gegenüber<br />

dem Vorjahr ausgefallen ist, kamen<br />

die Getreidepreise aufgrund der Menge<br />

kräftig ins Rutschen. Aus der Ernte wurde<br />

der Weizen bei rund 180 Euro pro Tonne<br />

aufgenommen und fiel dann bis auf unter<br />

140 Euro <strong>im</strong> Oktober zurück: eine Halbierung<br />

innerhalb weniger Monate!<br />

Futtermittel folgen dem<br />

Getreidepreis nach unten.<br />

Zusätzlich wirkte sich die Finanzkrise negativ<br />

auf die Börsennotierungen für<br />

Agrarprodukte aus. Das Kapital vieler<br />

Spekulanten wanderte über Nacht wieder<br />

ab, so dass ein regelrechter Preisverfall in<br />

allen Rohwaren einsetzte.<br />

Trockenschnitzel-Pellets: Bis zur Ernte<br />

waren 75 Prozent der Kampagnemenge<br />

2008 vorkontrahiert.<br />

<strong>Markt</strong> &Kunde<br />

Mengenmäßig fiel die Getreideernte gut,<br />

qualitativ aber sehr unterschiedlich aus.<br />

Dies hatte einen erheblichen Einfluss auf<br />

die Futterqualitäten. Hinzu kam noch eine<br />

Rekordernte bei Mais, so dass allgemein<br />

die Preise <strong>im</strong> Futtersektor weiter fielen. In<br />

einigen Substituten lagen die Preisunterschiede<br />

zwischen „high“ und „low“ bei<br />

über 50 Prozent des Warenwertes. Diese<br />

extremen Preisunterschiede werden sich in<br />

den Bilanzen der Getreide- und Futter mittel<br />

branche widerspiegeln.<br />

Nach der Getreideernte kam das Pelletsgeschäft<br />

praktisch zum Erliegen. Es gab<br />

nur nominelle Preise, die ständig zurückgenommen<br />

wurden. Sie erreichten in der<br />

laufenden Kampagne das Niveau von unter<br />

120 Euro pro Tonne, allerdings ohne<br />

nennenswerte Umsätze. Einige überregionale<br />

Exportkontrakte trugen zu einer gewissen<br />

Entlastung <strong>im</strong> Absatz bei.<br />

Märkte erreichen den Boden<br />

Der Abverkauf der Nachkampagnemengen<br />

hängt <strong>im</strong> Wesentlichen von der weiteren<br />

Entwicklung der Getreidepreise ab. Es ist<br />

zu erwarten, dass die Märkte langsam den<br />

Boden erreicht haben. Be<strong>im</strong> Getreide ist<br />

die Dif fe renz zum Interventionspreis nicht<br />

mehr allzu groß. Derartig hohe Preise wie<br />

in der gerade vorübergegangenen Hausse<br />

sind momentan nicht wieder zu erwarten.<br />

Bei Annäherung der Getreidepreise an den<br />

Interventionspreis werden die Preise für<br />

die Substitute – also auch für die Futtermittel<br />

der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> – wieder das<br />

langjährige „normale“ Niveau erreichen.<br />

Claus Petersen<br />

Manager Vertrieb Produke<br />

Akzente Ausgabe 01/09 23


24<br />

BIOENERGIE VOR ORT | HILDESHEIM<br />

Die Mischer<br />

kommen<br />

Alle halbe Stunde tankt<br />

einer Ethanol<br />

Bis vor kurzem war die Region Hildeshe<strong>im</strong><br />

Hannover noch ein fast weißer Fleck auf<br />

der Deutschlandkarte für E85-Tankstellen.<br />

Inzwischen sammeln Autofahrer und Tankstellenbetreiber<br />

praktische Erfahrungen mit<br />

dem Treibstoffgemisch aus 85 Prozent biogenem<br />

Alkohol und 15 Prozent Benzin.<br />

Den Anfang machte in der Hildeshe<strong>im</strong>er<br />

Nordstadt die Freie Tankstelle Konrad Deppe<br />

an der Steuerwalder Straße. Bereits seit<br />

Februar 2008 bietet sie neben Super, Super<br />

Plus, Dieselkraftstoff und Autogas auch E85<br />

an. Weil sich der Verkauf von E85 in der<br />

Nordstadt sehr gut entwickelt hat, können<br />

Autofahrer seit Ende Oktober an einer weiteren<br />

von insgesamt sieben Deppe-Tank stel -<br />

len E85 tanken. Hinzugekommen ist als<br />

zwei ter Hildeshe<strong>im</strong>er Standort die Freie<br />

Tankstelle an der B1. Auch in Hannover<br />

führen inzwischen vier freie Tankstellen<br />

den Ethanolkraftstoff, der an Tankstellen in<br />

Schweden, USA, Brasilien und vielen anderen<br />

Ländern schon lange zum Angebot für<br />

Autofahrer gehört. In Hildeshe<strong>im</strong> kündigen<br />

zurzeit weitere freie Tankstellen die Einführung<br />

von E85 an.<br />

Offen für Neues<br />

„Wir sind offen für Neues“, begründet Betriebsstellenleiter<br />

Norbert Deppe bei einem<br />

Gespräch mit dem E85-Projektmanager der<br />

fuel 21, Hubertus Rother, die Erweiterung<br />

des Angebots. Seitdem Benzin- und Su perpreis<br />

gleichgezogen haben, war es nur eine<br />

Frage des Zeitpunktes, die überzählige Benzinzapfsäule<br />

auf Ethanol umzustellen. „Wir<br />

waren die ersten <strong>im</strong> Landkreis, die Rapsöl<br />

angeboten haben. Jetzt sind wir die ersten,<br />

die auch E85 anbieten“. Die Deppe-Tankstelle<br />

in Staßfurt wird demnächst E85 anbieten.<br />

„Die Umrüstung ist da. Aber die<br />

behörd liche Genehmigung für den Verkauf<br />

von E85 ist in Sachsen-Anhalt aufwändiger<br />

und lässt noch auf sich warten.“ Die Deppe-<br />

Tank stel len in Algermissen und Sehnde sollen<br />

später folgen.<br />

Die Deppe-Tankstelle am Berliner Kreisel in<br />

Hildeshe<strong>im</strong>: Seit Oktober 2008 gehört E85<br />

auch hier zum Angebot.<br />

Mitdenken für den Autofahrer<br />

Während die großen Mineralölkonzerne die<br />

frei gewordenen Benzinsäulen vor allem für<br />

die Einführung meist höherpreisiger Ottokraft<br />

stoffe mit klingenden Namen und Ei genschaften<br />

nutzen, profilieren sich die Deppe-<br />

Tankstellen unter anderem mit dem Angebot<br />

preiswerter, umweltfreundlicher, biogener<br />

Kraftstoffe als mitdenkender Partner be<strong>im</strong><br />

Autofahrer. Das fängt be<strong>im</strong> Kraftstoffangebot<br />

und der großzügigen Anlage der Tankstellen<br />

an, deren Zapfsäulen auch für LKW<br />

bequem zu nutzen sind, und hört <strong>im</strong> Verkaufsraum<br />

nicht auf, wo Kaffee- und Brötchenduft<br />

zur Pause an Stehtischen einladen.<br />

Wer nicht fragt, ist erfahrener Mischer<br />

„Die Mengen sind richtig gut hoch gegangen“,<br />

urteilt Deppe über die ersten Wochen<br />

mit E85. Erst als die Prei se für Superbenzin<br />

Mitte November zu einem unerwartet starken<br />

Sinkflug ansetzten, hat sich die Nachfrage<br />

nach E85 wieder beruhigt. Bei etwa<br />

Seit Mitte August ist in Deutschland die<br />

DIN-Norm 51625 für E85 eingeführt<br />

und beschlossen. Sie wird in Zukunft für<br />

Lieferanten und Tankstellen verbindlich<br />

sein. Mit der neuen Norm ist ab sofort<br />

ein qualitätsgerechter Kraftstoff deutschlandweit<br />

gewährleistet. Das hat enorme<br />

Vorteile für Verbraucher und deren<br />

Fahrzeuge.<br />

Denn in der Vergangenheit war es<br />

gängige Praxis, dass E85 von jedem<br />

Her stel ler nach eigener Rezeptur verkauft<br />

wer den durfte und wurde. Das<br />

führte dazu, dass nicht alle Ethanolkraftstoffe<br />

die hervorragenden Qualitäten<br />

eines genormten E85-Kraftstoffes<br />

aufwiesen. Mit fatalen Folgen: So konnte<br />

es in der Ver gangenheit zu deutlich<br />

erhöhten Ver bräu chen kommen. Auch<br />

das Anspring verhalten des Motors wurde<br />

oft nachteilig beeinflusst.<br />

Hildeshe<strong>im</strong>, Tankstelle<br />

Steuerwalder Straße: Heidi<br />

Büchler <strong>im</strong> Gespräch mit<br />

Hubertus Rother, fuel 21.<br />

1,25 Euro je Liter Super benzin sieht er die<br />

Schmerzgrenze und den Umkehrpunkt, an<br />

dem ein Teil seiner E85-Kunden wieder vermehrt<br />

Super tanken. „Was ist eigentlich<br />

E85?“, „Kann ich das tanken?“, „Wo gibt’s<br />

das noch?“, „Wo kann ich umrüsten?“<br />

Seinen Kolleginnen und Kollegen in den<br />

Tankstellen klingeln seit Wochen die Ohren.<br />

Bei vielen Interes senten ist die Unwissenheit<br />

sehr groß. Auch weil die Autohersteller<br />

meist nur ungern und sehr zögerlich über<br />

Verträglichkeiten für Baujahr und Motoren<br />

Auskunft geben. Die kleine Infobroschüre,<br />

die Deppe zur Einfüh rung von E85 hat drucken<br />

lassen, gibt es schon in zweiter<br />

Auflage.<br />

Einsteiger beginnen mit 30 zu 70<br />

Wer nicht fragt, ist meist „erfahrener<br />

Mischer“. „Die tanken E85, winken und<br />

tanken noch mal Super dazu“, erzählt<br />

Heidi Büchler, die in der Freien Tankstelle<br />

an der Steuerwalder Straße arbeitet. Sie<br />

Deutschland führt DIN-Norm für E85 ein<br />

Ein Tipp für Sie als Verbraucher: Achten<br />

Sie be<strong>im</strong> Tanken von E85 <strong>im</strong>mer auf die<br />

Auszeichnung des Kraftstoffs nach DIN<br />

– Norm. Dies ist bei fossilen Kraftstoffen<br />

lange üblich.


Besuch aus Klein Wanzleben: Hubertus<br />

Rother, Projekt manager E85 der fuel 21,<br />

informierte sich bei Norbert Deppe (re)<br />

über Erfahrungen bei der Einführung<br />

von E85. Deppe leitet den Betrieb von<br />

sieben Tankstellen der Firma Konrad<br />

Deppe Freie Tankstellen, Algermissen.<br />

kennt ihre Mischer schon länger. Seit<br />

Februar studiert sie das Kaufverhal ten der<br />

E85-Kunden. „Zu Anfang tankten vor allem<br />

junge Leute E85. Die sind exper<strong>im</strong>entierfreudig,<br />

besser informiert und sie haben<br />

weniger Geld.“ Neun Monate nach dem<br />

Start kommen E85-Kunden an der Steuerwalder<br />

Straße aus allen Bevölke rungs gruppen.<br />

Darunter viele, die bereits umgerüstet<br />

haben. Besonders unter den Jünge ren tanken<br />

viele „Halb und Halb“ oder 100 Pro-<br />

Zertifizierungen 2008<br />

bestanden<br />

Die Zertifizierungsaudits fanden in diesem<br />

Jahr vom 15. bis zum 31. Oktober in den<br />

<strong>deutschen</strong> Standorten statt. Zum Teil überprüfen<br />

neutrale, zum Teil vereidigte Gutachter,<br />

ob alle <strong>im</strong> Managementsystem festgelegten<br />

Abläufe sowie die rechtlichen und<br />

normativen Vorgaben eingehalten werden.<br />

All dies erfolgt auf freiwilliger Basis. Allerdings<br />

sind viele der Zertifikate heute Liefervoraussetzung<br />

für die Kunden.<br />

In den Bereichen Qualität, Lebens- und<br />

Futtermittelsicherheit sowie Umwelt erfüllt<br />

<strong>Nordzucker</strong> alle gesetzlichen Anforderun gen<br />

und Auflagen sowie Standards und Normen.<br />

Lob gab es in einigen Stand orten für die<br />

Punkte Ordnung und Sau berkeit. Aber es gab<br />

auch einige wertvolle Hinweise von den Prüfern<br />

zur kontinuierlichen Verbesserung. Die<br />

Potenziale sind bis zur nächsten Zertifizierung<br />

<strong>im</strong> Oktober 2009 abzuarbeiten.<br />

Marion Schaefer,<br />

Manager Verbraucherschutz<br />

und Managementsystem<br />

zent E85, beobachtet Heidi Büchler. Die<br />

Mischer halten es individuell. Beliebt sind<br />

bei den Einsteigern Mischver hält nisse von<br />

30 Prozent E85 zu 70 Prozent Superbenzin.<br />

Getankt wird aber auch 40 zu 60 oder 50<br />

zu 50 Prozent.<br />

Über Verträglichkeit informieren die<br />

Autohersteller<br />

„Wir können und dürfen unseren Kunden<br />

keine Empfehlungen geben“, betont Heidi<br />

Büchler. „Unsere Auskunft lautet: Tanken<br />

Sie E85 nur nach Rücksprache mit Ihrem<br />

Autohersteller. Ohne Umrüstung können<br />

Sie eventuell mischen. Wenn Sie reines E85<br />

tanken wollen, müssen Sie Ihren Benziner<br />

umrüsten oder ein Flexfuel-Fahrzeug fahren“.<br />

Anfangs waren die Kunden sehr kritisch,<br />

berichtet Büchler. „Da wurde jedes<br />

Motoren-Geräusch argwöhnisch belauscht.“<br />

Zertifikate <strong>Nordzucker</strong>* (Deutschland)<br />

Futtermittelsicherheit<br />

QM-Milch<br />

Umweltmanagement<br />

(seit 2004 1 )<br />

Q+S<br />

1 Nicht in den Flüssigzuckerwerken<br />

2 Nur in Nordstemmen, Uelzen und dem Flüssigzuckerwerk Nordstemmen<br />

3 Nur in Nordstemmen und Uelzen<br />

*Nach folgenden Standards und Normen wurden wir zertfiziert:<br />

Jetzt ist die Unsicherheit längst nicht mehr<br />

so groß. „Bei uns tankt alle halbe Stunde<br />

einer E85. Morgens und nach Feierabend<br />

sind es mehr“.<br />

Die Autofahrer tauschen untereinander Erfahrungen<br />

aus. An der Zapfsäule, vor der<br />

Kasse oder – sehr beliebt – in unzähligen<br />

Einträgen in Internetforen rund um das<br />

Auto. Norbert Deppe empfiehlt interessierten<br />

Autofahrern das umfangreiche Infor mationsangebot<br />

unter www.e85.biz.<br />

Während Deppe bei Autogas zurzeit einen<br />

regelrechten Boom registriert, steht die<br />

Nach frage nach E85 nach gutem Start am<br />

Anfang. Wie sie sich weiterentwickelt?<br />

Deppe zuckt die Schultern. Bis zum 10.<br />

November hätte er noch „stürmisch“ geantwortet.<br />

sdp<br />

EMAS/ÖKO Audit DIN EN ISO 14001 DIN EN ISO 22000<br />

(seit 1996 1 )<br />

(seit 2004 1 )<br />

(seit 1996)<br />

GMP B2<br />

(seit 2003 1 )<br />

DIN EN ISO 9001<br />

Qualitätsmanagement<br />

(seit 1994)<br />

(seit 2007)<br />

(seit 2003 3 )<br />

VO-EWG-2092/91<br />

(seit 2002 2 )<br />

<strong>Markt</strong> &Kunde<br />

Biozucker<br />

Lebensmittelsicherheit<br />

DIN EN ISO 9001: Qualitätsmanagement (Basis unseres Managementsystems)<br />

DIN EN ISO 22000: Managementsystem für die Lebensmittelsicherheit<br />

IFS 5: International Food Standard, Version 5, Standard des Lebensmittelhandels zur Sicherstellung der Lebensmittelsicherheit<br />

GMP B2 und Q&S: niederländischer bzw. deutscher Standard zum Management der Futtermittelsicherheit<br />

DIN EN ISO 14001 und EG-VO-761/2001 (auch EMAS oder Öko-Audit genannt): Umweltschutzmanagement<br />

IFS<br />

Akzente Ausgabe 01/09 25


Rubrik Bernd Siefert kreiert neue Rezepte für SweetFamily<br />

„Omas leckerstes Gehe<strong>im</strong>nis“<br />

26<br />

Neue SweetFamily-Rezepte hat Bernd Siefert für die süße Winterküche entwickelt. Die vier<br />

winterlichen Rezepte finden Verbraucher derzeit auf den SweetFamily „Feinster Zucker“-<br />

Packungen. Kuchen, Kekse & Co. kann jeder überall fertig kaufen. Bernd Siefert und<br />

SweetFamily haben raffinierte Ideen entwickelt, wie Zuhause einfach und aus wenigen<br />

Zutaten ganz besondere Dinge entstehen:<br />

Eine Gugelhupf-Variante<br />

mit Marzipan<br />

Zutaten:<br />

50 g Marzipanrohmasse<br />

7 Eigelb<br />

250 g Butter<br />

100 g SweetFamily Puderzucker<br />

Mark einer Vanilleschote<br />

Abrieb einer Zitronenschale<br />

(unbehandelt)<br />

7 Eiweiß<br />

1 Prise Meersalz<br />

150 g SweetFamily Feinster Zucker<br />

150 g Weizenmehl Typ 405<br />

100 g Weizenpuder (Speisestärke)<br />

Gugelhupfbackform (Ø 20 cm)<br />

Werbung wirkt<br />

Ofen auf 180 °C (Umluft 160 °C)<br />

vorheizen. Marzipan mit dem Eigelb<br />

zu einer glatten Masse verkneten.<br />

Puderzucker, Butter, Vanillemark und<br />

Zitronenschale zugeben und schaumig<br />

rühren. Eiweiß und Salz schaumig<br />

schlagen. SweetFamily Feinster<br />

Zucker nach und nach unterziehen,<br />

bis der Eischnee steif ist. Weizenmehl<br />

und Weizenpuder mischen. Schnee<br />

und Mehlgemisch abwechselnd unter<br />

die Buttermasse heben und in eine<br />

gefettete und bemehlte Gugelhupfbackform<br />

bringen. 45 Minuten<br />

backen, auskühlen, und die Gäste<br />

können kommen.<br />

TV-Kampagne von SweetFamily<br />

kommt gut an<br />

Im Mittelpunkt der Kommunikations-<br />

Maßnahmen für die Marke SweetFamily<br />

stand in diesem Jahr die erste TV-Kampagne<br />

von <strong>Nordzucker</strong>, die von den Zuschauern<br />

sehr gut aufgenommen wurde.<br />

Der Hauptdarsteller, Konditorweltmeister<br />

Bernd Siefert, wurde in einer Befragung<br />

als sehr sympathisch und kompetent beschrieben.<br />

Er konnte somit glaubhaft vermitteln,<br />

dass es sich bei Gelierzucker von<br />

SweetFamily um ein hochwertiges Produkt<br />

handelt, mit dem Marmeladen sicher gelingen.<br />

Außer <strong>im</strong> TV-Spot wurde Siefert<br />

noch in Anzeigen, <strong>im</strong> PR-Bereich, <strong>im</strong><br />

Internet und auf den Verpackungen mit<br />

Rezepttipps eingesetzt. Neben den hohen<br />

Sympathiewerten in der Befragung zeigt<br />

sich der Erfolg dieses Maßnahmenbündels<br />

auch in den harten Zahlen: SweetFamily<br />

verzeichnete <strong>im</strong> Bereich Gelierzucker stabile<br />

Absätze <strong>im</strong> Vergleich zum Vorjahr – bei<br />

einem um 9,7 Prozent sinkenden <strong>Markt</strong><br />

ein sehr erfreuliches Ergebnis (Quellen:<br />

Eurosugar, Nielsen). Auch die Bekanntheit<br />

der Marke SweetFamily legte <strong>im</strong> ersten<br />

Halb jahr um 3,5 Prozent zu (Quelle: Carat<br />

Expert GmbH). Die Fortsetzung der Kampagne<br />

mit Bernd Siefert <strong>im</strong> Bereich Backen<br />

ist somit sehr erfolgversprechend.<br />

Tipp: Kandierte Früchte oder<br />

Rosinen in Mehl wälzen und<br />

zusätzlich in den Teig geben.<br />

Bernd Lingelbach,<br />

Marketing Manager Consumer<br />

and Industry


SweetFamily:<br />

Die flüssige Art des Zuckerns<br />

Mit SweetFamily Flüssig setzt die Marke neue Maßstäbe<br />

<strong>im</strong> Zuckerregal.<br />

Im Rahmen eines <strong>Markt</strong>forschungstests wurde das hohe<br />

Poten zial des Produkts bestätigt, denn die Endver brau cher<br />

waren von dem Produkt regelrecht begeistert. Kein Wun der<br />

bei den Pro dukt vor teilen: Er löst sich sofort auf und rührt sich<br />

hervorragend ein. Spei sen werden mit ihm per fekt abgerundet,<br />

Sau cen und Mari naden ver leiht er eine opt<strong>im</strong>al<br />

sam tig-weiche Konsis tenz. Ein Alles könner in der modernen<br />

Küche mit vielfältigen Anwen dungs mög lich keiten.<br />

SweetFamily erweitert mit dem neuen Pro dukt seine<br />

Zielgruppe und spricht auch jüngere Ver wender an.<br />

Sie nutzen Flüssig zucker für Getränke wie Kaffee, Tee<br />

und heiße Speziali tä ten sowie für Müsli und Obst -<br />

salat, während ambitionierte Kö chin nen Sweet-<br />

Family Flüssig auch gerne für kreative, anspruchsvollere<br />

und vielfältigere Zube reitun gen wie Saucen,<br />

Marinaden, Vinaigrettes, Desserts und zum Kochen<br />

allgemein verwenden. SweetFamily begeistert so Jung<br />

und Alt.<br />

SweetFamily Flüssig besteht aus den rein natürlichen<br />

Zutaten Fruktosesirup, Salz und Apfelextrakt. Die spezielle<br />

Rezeptur verleiht ihm seine typische Konsistenz,<br />

die weich-samtige Viskosität und den natürlichen Süßgeschmack.<br />

Das innovative Produkt ist ab März 2009 in<br />

der 250 Milliliter PET-Flasche für 1,49 Euro <strong>im</strong> Handel<br />

erhältlich.<br />

S<strong>im</strong>one Nickel,<br />

Product-Manager Retail<br />

<strong>Markt</strong> &Kunde<br />

SweetFamily Flüssig von <strong>Nordzucker</strong>, die neue D<strong>im</strong>ension des Süßens! Mit dieser<br />

<strong>Markt</strong>neuheit besetzt die Marke als Pionier ein neues Zuckersegment mit hohem Potenzial.<br />

Ein wahrer Alleskönner –<br />

SweetFamily Flüssig,<br />

ab März 2009 <strong>im</strong> Handel<br />

SweetFamily Flüssig<br />

für Vinaigrettes:<br />

Olivenöl-Vinaigrette<br />

(ca. 3 – 4 Portionen)<br />

5 EL Olivenöl<br />

3– 4 EL heller Balsamicoessig<br />

2 EL SweetFamily Flüssig<br />

Salz,<br />

frisch gemahlener Pfeffer<br />

Öl, Essig und Sweet Family Flüssig<br />

mit einem kleinen Schneebesen<br />

verrühren und mit Salz und Pfeffer<br />

abschmecken. Die Vinaigrette<br />

schmeckt sehr gut zu<br />

gemischten Blattsalaten.<br />

Akzente Ausgabe 01/09 27


28<br />

Die Zuckerrübe hat Zukunft<br />

Auch als Energiepflanze<br />

Dritter Norddeutscher Zuckerrübentag<br />

Am 9. Oktober fand auf dem Klostergut<br />

Mönchehof in Kolenfeld der 3. Nord deutsche<br />

Zuckerrübentag statt. Eingeladen<br />

hatten die Zuckerrübenanbauerverbände<br />

Niedersachsen-Mitte e. V. und Südniedersachsen<br />

e. V., der Dachverband Nord deutscher<br />

Zuckerrübenanbauer, die Landwirtschaftskammer<br />

Niedersachsen, die fuel 21<br />

GmbH & Co. KG und die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Mehr als 2.000 Besucher nutzten die Chance,<br />

sich rund um die Rübe zu informie ren. Neu<br />

auf dem Programm standen in diesem Jahr<br />

Produktionstechnik und Neuentwicklungen<br />

für die energetische Verwertung der Zuckerrübe.<br />

Energetisch auf gleichem Niveau wie Mais<br />

Welche Potenziale in der Zuckerrübe als<br />

Energielieferant stecken, wurde in drei Kurzreferaten<br />

erläutert. Professor Bernward<br />

Märländer, Institut für Zuckerrüben forschung<br />

in Göt tin gen, zeigte auf, dass die<br />

Zuckerrübe <strong>im</strong> Durchschnitt 15 Tonnen<br />

Trockenmasse ertrag pro Hektar liefert.<br />

Würde das Blatt mit geerntet, so erhöhte<br />

sich der Trocken masseertrag sogar auf 20<br />

Tonnen Trocken masseertrag je Hektar. Auf<br />

guten Standorten sind Spitzenerträge bis<br />

Sehr groß war das Interesse an<br />

neu en Techniken zur Auf be rei tung<br />

von Energierüben für die<br />

Biogasgewinnung.<br />

zu 25 Tonnen möglich. Die Zuckerrübe sei<br />

damit idealer Roh stofflieferant für Biogasanlagen,<br />

aber auch für die Herstellung<br />

von Biomass to Liquid (BtL), einem synthetischen<br />

Biokraftstoff. Das zeige auch der<br />

Vergleich des Netto energie gewinns pro<br />

Hektar. Bei einem Er trag von 56 Tonnen<br />

Rüben je Hektar erzielt die Zu ckerrübe<br />

eine Netto energie von 207,6 Giga joule je<br />

Hektar. Be<strong>im</strong> Weizen mit einem Ertragsniveau<br />

von 7,8 Tonnen je Hektar liegt dieser<br />

bei 108,4 Gigajoule je Hektar, und der<br />

Raps erzielt bei einem Ertrag von 3,5 Tonnen<br />

je Hektar sogar nur einen Nettoenergiegewinn<br />

von 85,5 Gigajoule. Die<br />

Zuckerrübe liegt hier auf dem gleichen<br />

Niveau wie Energiemais.<br />

Bioethanol aus Rüben glänzt mit hoher<br />

Flächeneffizienz<br />

Seit Dezember 2007 produziert fuel 21 in<br />

Klein Wanzleben Bioethanol aus Zuckerrüben.<br />

Dr. Albrecht Schaper, Geschäftsführer<br />

der fuel 21 GmbH & Co. KG, erläuterte<br />

die Anlage mit einer Jahreskapazität<br />

von 130.000 Kubik metern. Während der<br />

Kampagne wird das erste Zwischenprodukt<br />

der Zuckerer zeu gung, der so genannte<br />

Norddeutscher Rübentag 2008. Treffpunkt für Landwirte, Züchter, Maschinenhersteller<br />

sowie Gremien- und Verbandsvertreter aus ganz Deutschland.<br />

Schonend „entblattet“<br />

bleibt der Rübenkörper<br />

unversehrt, Lager- und<br />

Köpfverluste sind geringer.<br />

Rohsaft, zur Ethanolge win nung genutzt.<br />

Außerhalb der Kampagne dient Dicksaft als<br />

weiteres Zwischenprodukt als Rohstoff für<br />

die Ethanolproduktion. Die ser ist durch seinen<br />

hohen Zuckergehalt lagerfähig. Bei<br />

einem Rübenertrag von 60 Tonnen je<br />

Hektar können laut Schaper 6.000 Liter<br />

Ethanol je Hektar produziert werden.<br />

Damit liegt die Bioethanol erzeu gung pro<br />

Hektar doppelt so hoch wie bei Getreide.<br />

Rübenbe<strong>im</strong>ischung stabilisiert<br />

Biogasgewinnung<br />

Über die Nutzung der Zuckerrübe in Biogasanlagen<br />

referierte Sebastian Schaffner<br />

von der KWS <strong>AG</strong>. Er bescheinigte der<br />

Zu ckerrübe nicht nur einen hohen Tro cken -<br />

masseertrag pro Hektar, sondern auch eine<br />

hohe Energieausbeute. Ebenso sei die Zucker<br />

rübe bei der Umsetzungsgeschwindigkeit<br />

führend. Während Rüben schon nach<br />

zehn bis 15 Tagen komplett zu Biogas umgesetzt<br />

werden, benötigt der Mais dazu rund<br />

40 Tage. Weiter berichtete Schaffner über<br />

die ersten Ergebnisse aus einem Praxis versuch.<br />

Dabei habe sich gezeigt, dass eine<br />

Zumischung der Zuckerrüben in Höhe von<br />

20 bis 25 Prozent den Prozess der Biogas-<br />

Bioenergie aus Zuckerrüben – ein großes<br />

Thema, nicht nur für den Nachwuchs.


Die Re sul tate der<br />

<strong>im</strong> Feldeinsatz vorgestellten<br />

Entblattungs -<br />

technik (Bild) überzeugten<br />

die Zuschauer.<br />

gewinnung stabilisiere und die Methan ausbeute<br />

um bis zu zwei Prozent erhöhe. Das<br />

Problem des Erdanhangs solle kein Ausschluss<br />

kriterium sein, meinte Schaffner.<br />

Hier werde an praktikablen Lösungen gearbeitet.<br />

Auch habe der Bodentyp einen Einfluss<br />

darauf. Während die Bodenpartikel<br />

Ton und Lehm zum größten Teil mit den<br />

Gärrückständen ausgetragen werden, sed<strong>im</strong>entiert<br />

der Sand schnell und bleibe daher<br />

in höheren Mengen <strong>im</strong> Gärbehälter zurück.<br />

Ehemaligentreffen in Uelzen<br />

Zum jährlichen Treffen ehemaliger Direktoren und Führungs kräfte hatte<br />

<strong>Nordzucker</strong> in diesem Jahr in das Werk Uelzen eingeladen. Vorstandsvorsitzender<br />

Hans-Gerd Birlenberg und sein Vorstandskollege Dr. Henrik<br />

Einfeld nutzen das Zusammen kommen, um die rund 40 interessierten<br />

Fachleute über die wesentlichen Entwicklungen des sich wandelnden<br />

Zucker markts und über die Entwicklungen nach der Quotenrückgabe<br />

sowie die erfreulichen Ergebnisse der laufenden Kampagne zu informieren.<br />

Der Vorstandsvorsitzende sagte: „Wir alle sind in hohem Maße von<br />

der neuen Zuckermarktordnung betroffen.“ Insgesamt habe <strong>Nordzucker</strong><br />

europaweit 413.000 Tonnen Quote zurückgegeben. Importe von Rohrrohzucker<br />

sehe <strong>Nordzucker</strong> als Chance. „In Chelmza in Polen haben wir<br />

den Anfang gemacht“, unterstrich Birlenberg. Der Einstieg in die Rohrrohzuckerumarbeitung<br />

sei ebenso wie die Inbetrieb nahme der Bio ethanolanlage<br />

eine gezielte Investition und damit eine Antwort auf die neuen<br />

Herausforderungen. Dr. Henrik Einfeld erläuterte alle Kampagneergebnisse<br />

in den einzelnen Län dern, bevor sich die ehemaligen Manager nach<br />

einleitenden Informationen des Werkleiters Joach<strong>im</strong> Rüger über die<br />

Uelzener Fabrik auf den Rundgang durchs Werk aufmachten. tsd<br />

Waschen, entblatten, zerkleinern: Neue<br />

Techniken für die Energierübe<br />

Im Anschluss an die Vorträge hatten die<br />

Besucher Gelegenheit, sich bei einer Maschinenvorführung<br />

über Neuerungen bei<br />

der Sätechnik, dem Roden, der Mietenpflege<br />

sowie dem Laden und Reinigen zu<br />

informieren.<br />

Insbesondere die Biogasanlagen betrei ber<br />

konnten sich über die spezielle Technik der<br />

Entblattung der Rübe, die Rübenwäsche am<br />

Feldrand und die Aufbereitung, Zer klei n erung<br />

und Kon servierung der Zuckerrübe<br />

kundig machen.<br />

Zu Gast in Schladen: Agrarausschuss des niedersächsischen Landtags<br />

Die Gäste lauschen Werkleiter Burkhard Jahn (Schladen): links mit Christian<br />

Kionka die Landtagsabgeordneten Otto Deppmeyer, Dr. Hans-Joach<strong>im</strong> Deneke-<br />

Jöhrens, Clemens Große Macke und Frank Oesterhelweg, ganz rechts die<br />

Abgeordnete Ingrid Klopp.<br />

Henning Hornbostel (re.), Rüben anbauerverband<br />

Nord, <strong>im</strong> Gespräch mit Christoph<br />

Altemüller von der Hunning Maschinen bau<br />

GmbH, die die Zer kleinerung von Rüben<br />

für die Biogaserzeugung in einer<br />

Hammermühle vorstellte.<br />

Rolf Hoffmann, Manager<br />

Nachwachsende Rohstoffe<br />

Treffpunkt<br />

Ende September 2008 besuchten die CDU-Abgeordneten des nie der -<br />

sächsischen Landtagsausschusses für Ernährung, Land wirt schaft, Verbraucherschutz<br />

und Landesentwicklung unter Leitung des Aus schussvorsitzenden<br />

und Landtagsab geordne ten Frank Oesterhelweg das<br />

<strong>Nordzucker</strong>-Werk Schladen. Werk leiter Burkhard Jahn und Rübenmanager<br />

Matthias Schulte über nahmen die Füh rung durch das Werk.<br />

Der Betriebsablauf und die Innovationen <strong>im</strong> Sozial-, Produktions- und<br />

Energiebereich wurden dargestellt. Be son dere Begeisterung riefen die<br />

neue Zufahrt und die Verkehrs lösung für die Rübenanlieferung hervor,<br />

da sie die Stadt und die umliegenden Orte während der Kampagne<br />

spürbar entlasten.<br />

Christian Kionka, Manager Public Affairs, stellte die politischen Forderungen<br />

der <strong>Nordzucker</strong> für die Landwirtschaft, den Zucker markt,<br />

die Nährwertkennzeichnung und die Energiegewinnung aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen dar. Die Abgeordneten griffen die Argumente<br />

in einer angeregten Diskussion auf. Mit anderen politischen Gruppen<br />

werden weitere Gespräche vor Ort in den kommenden Monaten<br />

folgen. red<br />

Akzente Ausgabe 01/09 29


30<br />

120 Jahre Zuckerfabrik Nörten<br />

Weißes Gold <strong>im</strong> Leinetal<br />

16 Landwirte unterzeichneten am 8. Mai<br />

1872 den Vertrag zur Gründung der Actien-<br />

Zuckerfabrik zu Nörten. 105.000 Thaler<br />

standen zum Bau der Fabrik in der Nähe<br />

des Bahnhofs zur Ver fügung.<br />

Da fast alle Gründungsaktionäre<br />

zur damaligen<br />

Zeit Groß grund besitzer<br />

waren, fiel es nicht<br />

schwer, 254 Hektar Ackerland<br />

für den Zucker rübenanbau<br />

zur Verfügung zu<br />

stellen. Für alle Aktionäre<br />

bestand eine Rü ben anbaupflicht<br />

von mindestens drei<br />

Hektar pro Aktie.<br />

Blütejahre mit<br />

traum haften Renditen<br />

Die erste Nörtener Kampagne<br />

lief <strong>im</strong> Ok tober<br />

1873 an. Am Ende hatten<br />

die Grün der 10.145<br />

Tonnen Zuckerrüben verarbeitet, was damals<br />

der durchschnittlichen Kampagneleistung<br />

einer Zuckerfabrik entsprach. Mit<br />

Richard Sickel (Direktor von 1873 –1896)<br />

und Carl Graf Hardenberg (Vorstand) waren<br />

vorausschauende Männer am Werk.<br />

Von Anfang an wurde ein Zucker chemiker<br />

beschäftigt und der Verkauf des produzierten<br />

Rohzuckers überregional organisiert.<br />

Kunden waren Raffinerien in Braun schweig,<br />

<strong>im</strong> Rheinland und in Süddeutsch land. Das<br />

Nachprodukt konnte sogar nach Groß britannien<br />

verkauft werden. Für die Beteiligten<br />

entwickelte sich die Zuckerfabrik in kurzer<br />

Zeit zur Goldgrube. 1877 konnten bereits<br />

Geschäftsanteil der um die Jahrhundertwende<br />

in eine GmbH<br />

umgewandelten Gesellschaft.<br />

Postkarte um 1900 mit der Fabrik und Direktorenvilla.<br />

35 Prozent und 1880 sogar 46 Prozent<br />

Dividende gezahlt werden. Traum hafte und<br />

nie wieder erreichte Renditen für das weiße<br />

Gold. 1913, 40 Jahre nach der Gründung,<br />

verarbeitete die Fabrik bereits<br />

täglich 749 Tonnen,<br />

das Zehnfache der ersten<br />

Kam pagne. Im Jahr ihrer<br />

Schlie ßung, 1993, hatte sie<br />

eine Tages verar bei tung von<br />

4.200 Tonnen erreicht. Das<br />

war eine gewaltige Stei gerung,<br />

die nur durch kontinuierliche<br />

technische Verbesse<br />

rungen und Ratio nalisie<br />

rungs maß nah men zu<br />

er zielen war.<br />

Besonders wichtig war für<br />

die Nörtener die Sicherung<br />

der Wasserversorgung.<br />

Da bei kam es zu juristischen<br />

Strei tigkeiten. Seit<br />

1911 nahmen die Probleme mit dem nahen<br />

Kaliwerk Reyershausen zu. Giftige Abwässer<br />

gelangten von dort in die Rode und<br />

Leine und verursachten <strong>im</strong>mer wieder Betriebsstörun<br />

gen in der Zucker fabrik. Erst<br />

1929 brachte der Bau einer Pumpstation<br />

an der Espolde brücke eine einvernehmliche<br />

Lösung.<br />

Frühstart in die Weißzuckererzeugung<br />

Zu den wohl weitsichtigsten Entschei dungen<br />

zählte die sehr frühe<br />

Umstel lung auf Weiß zucker<br />

1913. Damit stiegen die<br />

Nörtener in die Direkt vermarktung<br />

ihres Zuckers ein.<br />

Zeit gleich ex per<strong>im</strong>entierten<br />

sie mit weiteren Neben produkten<br />

wie der Her stellung<br />

von Kunst honig aus Sirup.<br />

Eine Idee, die 1922 für kurze<br />

Zeit wieder aufblühte,<br />

aber nicht weiterverfolgt<br />

wurde.<br />

Mit dem Ersten Weltkrieg<br />

brachen schwierige Zeiten<br />

an, die in den 1920er Jahren in eine nie<br />

da gewesene Zuckerkrise mündeten. Das<br />

Resultat waren Preisverfall, Über produktion<br />

und Kontingen tierungen, die zu<br />

Logo der Zuckerfabrik in den<br />

1950er Jahren<br />

Entlassungen und Streiks führten. Die Situation<br />

hatte sich in den 1930er Jahren kaum<br />

beruhigt, als mit dem Beginn des Zweiten<br />

Weltkriegs eine Zeit des Mangels an Rüben,<br />

Material und qualifizierten Ar beitern folgte.<br />

Und obwohl die Fabrik in Nörten von<br />

Kriegs zerstörungen verschont geblieben<br />

war, hatte sie einen schweren Neustart. Zu<br />

den Feld- und Transport dieb stählen machte<br />

ihr 1945/46 ein Leinehoch wasser zu schaffen.<br />

Das gesamte Fabrik gelände stand samt<br />

Zuckerlager unter Wasser.<br />

Frühe Freundschaft mit Northe<strong>im</strong><br />

Schl<strong>im</strong> mer war die Situation für die befreundete<br />

Zuckerfabrik in Northe<strong>im</strong>. – Die<br />

Northe<strong>im</strong>er hatten 17 Tote zu beklagen<br />

und standen vor einer völlig zerstörten<br />

Zuckerfabrik. – Doch die Aktionäre entschieden<br />

sich mutig für den Wiederaufbau.<br />

Die Nörtener übernahmen solange die<br />

Verarbeitung der Rüben.<br />

Die gegenseitige Unterstützung hatte<br />

Tradition. Schon <strong>im</strong> Gründungsjahr Northe<strong>im</strong>s<br />

1875 soll es Gespräche über eine<br />

Kooperation gegeben haben. Im Verlauf<br />

der Jahre halfen sich die Fabriken <strong>im</strong>mer<br />

wieder. Zur Erleichterung der An fuhr in<br />

Schlechtwetterphasen vereinbarten sie<br />

Rübentausch. 1880 kam es zwischen den<br />

Zuckerfabriken in Northe<strong>im</strong>, Nörten und


Obernjesa zu Preisabsprachen. 1906 übernahm<br />

Nörten die Rübenverarbeitung der<br />

stillgelegten Zuckerfabrik in Göttingen. Als<br />

1928 die Zuckerfabrik in Einbeck in Schwierigkeiten<br />

geriet, kam der Gedanke eines<br />

Zusammenschlusses erneut auf. Aber trotz<br />

intensiver Bemühungen gab es zwischen<br />

Nörten, Northe<strong>im</strong> und Einbeck keine<br />

Einigung. Das Rübenkontingent von Einbeck<br />

ging abermals an Nörten. 1959 fan-<br />

den erneut Fusionsverhandlungen unter<br />

Einbeziehung von Obernjesa statt, jedoch<br />

wieder ohne Erfolg.<br />

Union in Stufen<br />

Erst 1969 kam es zur Gründung der Union<br />

Zucker Nörten-Northe<strong>im</strong> GmbH mit Sitz in<br />

Northe<strong>im</strong>. 1970 folgte der Beitritt zur West<strong>deutschen</strong><br />

Zuckervertriebsgesellschaft mbH<br />

& Co. KG. Acht Jahre später entstand mit<br />

Zwei Stunden eintauchen in die<br />

<strong>Nordzucker</strong>-Welt<br />

Treffpunkt<br />

dem Anschluss Nordstemmens die Union-<br />

Zucker Südhannover GmbH. 1986 trat die<br />

Zuckerfabrik Gronau der Union-Zucker bei.<br />

Im gleichen Jahr trat diese der nord<strong>deutschen</strong><br />

Vertriebsgesellschaft <strong>Nordzucker</strong><br />

GmbH & Co. KG in Uelzen bei. Nach der<br />

Schließung der Fabriken in Northe<strong>im</strong> (1985)<br />

und Gronau (1987) kam auch 1993 für die<br />

Zuckerfabrik Nörten-Hardenberg das Aus.<br />

Manuela Obermeier, Birgit Rothe<br />

Werksführungen bei <strong>Nordzucker</strong>. Beziehungen und Verständnis an der Basis pflegen<br />

Seit vielen Jahren öffnet <strong>Nordzucker</strong> regelmäßig<br />

zum Start der Kampagne die Tore<br />

ihrer Zuckerfabriken für Besuchergruppen.<br />

Ob interessierte Landwirte, Vereine, Landfrauen<br />

oder ganze Firmenabteilungen –<br />

alle bekommen einen spannend verpack-<br />

„Beeindruckend war die Effizienz mit der gearbeitet<br />

wird und wie <strong>im</strong> Laufe der verschiedenen<br />

Verarbeitungsstufen der Rohstoff Rübe umfassend<br />

verwertet wird. Richtig gut geschmeckt haben die<br />

Kostproben von dem gewonnenen Saft!“<br />

Dr. Lars Gorissen<br />

ten Ausflug in die Zuckerproduktion. Der<br />

zweistündige Besuch an der Basis bietet<br />

mehr als eine klassische Führung. Vor dem<br />

Gang in die Produktion sorgen Vortrag<br />

und Film für einen Überblick und ausführliche<br />

Information über die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />

als Unternehmen und die Zuckerherstellung<br />

<strong>im</strong> Detail. Wo arbeiten die Tochtergesellschaften?<br />

Wie sehen die Zuckerverpackungen<br />

der internationalen Standorte<br />

aus? Und was passiert eigentlich in einem<br />

Extraktionsturm? Nicht selten sieht man<br />

staunende Gesichter, wenn Unbekanntes<br />

gelüftet und Irrtümer aufgeklärt werden.<br />

Einblick in die unterschiedlichen Produktionsschritte<br />

gibt es <strong>im</strong> Werk selbst. Aus-<br />

ge rüstet mit Helm und Kopfhörer, startet<br />

jede Gruppe die vielseitige Tour auf dem<br />

Rübenhof. Weiter geht es über die verschiedenen<br />

Stationen, die der süße Saft<br />

durchlaufen muss, bis endlich Zucker in<br />

Silo und Tüte rieselt. Eine spannende Reise,<br />

die Besucher hautnah miterleben.<br />

Neu: Werkführung für <strong>Nordzucker</strong>-<br />

Mitarbeiter<br />

Ein Besuch vor Ort pflegt die Beziehung<br />

und das Verständnis zwischen Unternehmen<br />

und Kunden auf besondere Weise.<br />

Aber auch <strong>Nordzucker</strong>-Mitarbeitern bietet<br />

eine Werkführung Gelegenheit, interessante<br />

Ein- und Übersichten rund um Rübe, Zucker<br />

und <strong>Nordzucker</strong> zu gewinnen und das eigene<br />

Unternehmen aus ganz neuen Perspektiven<br />

kennen zu lernen.<br />

„Es war eine tolle Führung. Mit viel Charme und<br />

Liebe zum Detail wurde der Herstellungsprozess<br />

der verschiedenen Zuckerarten aufgezeigt.“<br />

Nora Umlauff<br />

2008 hatten <strong>Nordzucker</strong>-Mitarbeiter die<br />

Gelegenheit, an ausgesuchten Terminen<br />

„interne Werkführungen“ mit Familienangehörigen<br />

oder Freunden teilzunehmen.<br />

Mit viel Spaß entdeckten exami-<br />

nierte und angehende Zuckerspezia lis ten<br />

neue Seiten „ihrer <strong>Nordzucker</strong>“ neben<br />

reichlich Gele gen heit Zusammenhänge<br />

neu zu sehen und aufzufrischen. Nach<br />

„Ein Blumenstrauß voller Impressionen. Energy<br />

by sugar! Verhilft besonders den neuen Mit arbeitern<br />

sich schneller und besser in die Prozesse der<br />

<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> einzufinden.“<br />

Shalini Mehra<br />

den ersten „internen“ Führungen ist die<br />

Reaktion bei Mitar bei tern und Werkleitern<br />

großartig. Beson ders neue Kollegen nutzten<br />

die „interne Werk führung“, um die<br />

Zuckerrübenkam pagne erstmalig hautnah<br />

mit zu erleben und hinter die Kulissen zu<br />

sehen.<br />

Dem Kollegen über die Schulter schauen<br />

Nach den ersten Erfahrungen, die Mitar beiter<br />

aus den Führungen mit an ihren Arbeitsplatz<br />

bringen, zeigt sich: Der Ausflug an die<br />

Basis hat sich gelohnt. Der Blick über die<br />

Schulter des Kollegen bringt das Produkt<br />

Zucker näher, schärft den Blick für Abläufe,<br />

Zusammenhänge und die Aufgaben der<br />

Kollegen in den Fabriken. Die Führungen<br />

werden fortgesetzt. Für „normale“ Besu chergruppen<br />

und für Mitarbeiter, die ihr Unternehmen<br />

von vielen Seiten kennenlernen<br />

möchten. Karoline Pawelczyk<br />

Akzente Ausgabe 01/09 31


<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong>, Küchenstraße 9, 38100 Braunschweig<br />

ab März 2009<br />

Der Zucker der<br />

Zukunft ist<br />

� Flüssigzucker – <strong>einzigartig</strong> <strong>im</strong> <strong>deutschen</strong> <strong>Markt</strong><br />

� Universell einsetzbar (für Getränke, Desserts,<br />

zum Kochen ...)<br />

� Leichte Verarbeitung durch fl üssige Konsistenz<br />

� Einfache Handhabung dank<br />

PET-Squeeze-Flasche

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