09.12.2012 Aufrufe

Zuruf nach Gurtweil

Zuruf nach Gurtweil

Zuruf nach Gurtweil

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Zuruf</strong> <strong>nach</strong> <strong>Gurtweil</strong><br />

Dr. Hermann Person, Regierungspräsident<br />

In der sehr lesenswerten „Geschichte des Dorfes <strong>Gurtweil</strong>" beschließt der Autor, Geistlicher<br />

Rat Leo Beringer, das Kapitel über die wechselvollen Landes- und Gebietsobrikeiten<br />

mit dem schlichten Satz: So ändern sich mit uns die Zeiten.<br />

Warum mir wohl gerade diese Bemerkung wichtig und wesentlich erscheint?<br />

Wenige Gemeinden im Regierungsbezirk können - wie <strong>Gurtweil</strong> - auf eine 1100jährige<br />

Geschichte zurückblicken. Sicher werden in diesen festlichen Tagen die historischen<br />

Zusammenhänge erläutert und für manchen auch vertieft. Aber: die Bedeutung der Geschichtswissenschaft<br />

und die Geschichte schlechthin wird heute weithin und lauthals<br />

bestritten. Nur noch das Weltbild der Gegenwart sei interessant und natürlich die Hoffnung<br />

auf eine immer wundersamere Zukunft. Sind also die ältesten Gemeinden unserer<br />

Landschaft auf der Suche <strong>nach</strong> dem St. Nimmerleinstag?<br />

Ich bin da ganz anderer Auffassung und möchte mit diesem herzhaften <strong>Zuruf</strong> die <strong>Gurtweil</strong>er<br />

in ihrem in allen Wandlungen bewährten Bewußtsein bestärken. Die Grenzen<br />

am Hochrhein haben sich oftmals verändert. In der Lage der Dinge bleiben indessen<br />

die Erfahrungen und die Leistungen vergangener Generationen gleichermaßen lehrreich<br />

und in vieler Hinsicht beispielhaft.<br />

<strong>Gurtweil</strong> war niemals hauensteinisch-hotzenwälderisch, sondern immer dem Rhein<br />

zugewandt. Aber alle großen Namen der Gesamtlandschaft kann man im Geschlechterbuch<br />

<strong>nach</strong>schlagen. Ich meine, es wäre gut, wenn der Stolz auf eine achtbare Vergangenheit<br />

in der Bürgerschaft und vor allem in den <strong>Gurtweil</strong>er Vereinen hochgehalten<br />

wird.<br />

Betrachten wir die Vergangenheit als ein Vermächtnis für die Zukunft!<br />

Mit allen guten Wünschen für die gesamte Bürgerschaft<br />

Regierungspräsident


Grußwort<br />

Dr. Nothhelfer, Landrat<br />

Im Namen des Landkreises Waldshut beglückwünsche ich die Gemeinde <strong>Gurtweil</strong> und<br />

ihre Bewohner zur Feier ihres 1100jährigen Bestehens.<br />

Im Jahre 874 wurde der Ort in einer Schenkungsurkunde des Grafen Adibrecht von<br />

Thurgau erstmalig erwähnt, er ist allerdings mit Sicherheit wesentlich älter, wahrscheinlich<br />

ist das Dorf in der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts während der fränkischen<br />

Landnahme entstanden.<br />

Was schon damals Entstehungsgrund war, nämlich die verkehrsgünstige Lage am Übergang<br />

über die Schlucht, hat die Geschichte des Ortes bis in unsere Zeit geprägt: Kaum<br />

ein Krieg, kaum eine Seuche haben ihren Weg am Ort vorbeigefunden, bis heute ist<br />

die Planung des modernen <strong>Gurtweil</strong> erschwert durch die Tatsache, daß insgesamt fünf<br />

Verkehrsadern die Gemarkung zerschneiden.<br />

Gleichwohl hat die Dorfgemeinschaft es in beharrlichem Ringen, in unerschütterlichem<br />

Zusammenstehen und in ständig neuem, hoffnungsvollem Aufbau verstanden, sich über<br />

die Jahrhunderte hinweg aller von außen kommenden Schwierigkeiten zu erwehren.<br />

Das ist ein Zeichen der Hoffnung in einer neuen Zeit des Übergangs, die die kleinen<br />

Gemeinden erneut vor das Problem stellt, wie die dörfliche, kulturelle und landschaftliche<br />

Eigenart erhalten werden kann, wenn die politische Selbständigkeit verloren gegangen<br />

ist.<br />

Ich wünsche den Bürgern dieser Gemeinde den Mut und die Kraft, wie bisher so auch<br />

in der Zukunft der Probleme, die uns die Gegenwart stellt, Meister zu werden.


Geleitwort<br />

Karl Tröndle, Bürgermeister<br />

Die urkundliche Ersterwähnung im Jahre 874 und 1100 Jahre bedeutungsvoller geschich^licher<br />

Vergangenheit sind der Anlaß des Jubiläumsfestes, das die Gemeinde<br />

<strong>Gurtweil</strong> in Dankbarkeit und stolzer Freude vom 13. — 16. September 1974 begeht.<br />

Die geographische und politische Lage der 750 ha umfassenden Gemarkungsfläche<br />

am Unterlauf der Schlucht zwischen den Gemarkungen der geschichtsreichen Städte<br />

Waldshut und Tiengen bestimmen die in den Plänen der Gemeindereform vorgezeichnete<br />

Zukunft der Gemeinde, deren Geschicke in den Jahrhunderten der Vergangenheit<br />

von den adeligen Grundherrschaften und dem Kloster St. Blasien maßgeblich bestimmt<br />

wurden. Vergangenheit und Zukunft jedoch sind nicht denkbar ohne die tätige Mitwirkung<br />

und den Gemeinschaftssinn der Bürger zum Wohl und der gedeihlichen Entwicklung<br />

ihrer Heimatgemeinde.<br />

In den letzten drei Jahrzehnten hat sich die Einwohnerzahl der Gemeinde von 700 im<br />

Jahre 1946 auf heute 1448 verdoppelt. Durch umfassende Bau- und Planungsmaßnahmen<br />

ist die Gemeinde den damit auf sie zukommenden Anforderungen gerecht geworden<br />

und insbesondere auch auf kulturellem Gebiet Vorbildliches geleistet.<br />

Die Außenrenovation der den hl. Aposteln Simon und Judas Thaddäus geweihten und<br />

im Jahre 1740 erbauten Kirche, deren 1838 errichteter 33,5 m hoher Turm das landschaftlich<br />

idyllische Dorf überragt, wurde im Jubiläumsjahr vollendet. Seit 1962 wird die<br />

Pfarrei vom Salvatorianerorden betreut, der vor 90 Jahren von dem <strong>Gurtweil</strong>er Bürgersohn<br />

Pater Franziskus Maria vom Kreuz Jordan (1848—1918) gegründet wurde. Der erste<br />

Pfarrherr des Ordens Pater Macarius Enderle verstarb 1974. Die Pfarrgemeinde errichtet<br />

derzeit ein Pfarrheim mit Jugendräumen und Pfarrsaal.<br />

Eine wechselvolle Geschichte hat das Ende des 17. Jahrhunderts neuerbaute Schloß<br />

aufzuweisen, das den St. Blasier Äbten als Sommerresidenz und als Verwaltungssitz<br />

der Herrschaft <strong>Gurtweil</strong> bedeutenden Ordensgelehrten als Aufenthalt diente. Aus der<br />

im Jahre 1857 in den Gebäudlichkeiten des Schlosses gegründeten Rettungsanstalt<br />

für gefährdete Mädchen ist <strong>nach</strong> zahlreichen Um-, Erweiterungs- und Neubauten das<br />

Erzbischöfliche Erziehungsheim St. Elisabeth als Berufssonderschule für lernbehinderte<br />

und verhaltungsgestörte Mädchen entstanden. Unter den Baumaßnahmen sind der<br />

Wohngruppenbau, die Anlage einer Schwimmhalle und eines Gymnastikraumes her-


vorzuheben, während ein neues Personalgebäude vor der Vollendung steht und der<br />

umfangreiche, in Fertigbauweise neuerstellte landwirtschaftliche Betrieb allen neuzeitlichen<br />

Erfordernissen entspricht.<br />

Im Jahre 1963 wurde die Kinderschule gebaut, und 1973 konnte der Neubau der Nachbarschaftshauptschule<br />

für die Schüler der Gemeinden Aichen, Berau, Brenden, Bierbronnen,<br />

<strong>Gurtweil</strong>, Nöggenschwiel, Waldshut-lndlekofen und Weilheim eingeweiht<br />

werden. Im Herbst 1969 wurde die Gemeinschaftshalle ihrer Bestimmung übergeben,<br />

die zum Mittelpunkt des kulturellen, gesellschaftlichen und sportlichen Lebens der<br />

Gemeinde und ihrer verschiedenen Vereine wurde. Die Feuerwehr wurde 1972 mit<br />

einem modernen LF 8 Fahrzeug ausgerüstet.<br />

Die Gemeinde <strong>Gurtweil</strong> ist Mitglied des Abwasserzweckverbandes Klettgau-West, des<br />

Planungsverbandes Waldshut-<strong>Gurtweil</strong>-Tiengen und seit 1970 mit der Kreisstadt<br />

Waldshut in Verwaltungsgemeinschaft verbunden.<br />

Die 1962 gebaute Ortsentwässerung mit Anschluß an die Kläranlage Klettgau-West hatte<br />

eine lebhafte Bautätigkeit zur Folge. Bebauungspläne wurden erstellt, zum Teil noch<br />

in Bearbeitung, für die Gewanne Rütte, Emmelacker, Bodenacker-Rütte-Neuberg,<br />

Steggelen, Höllstein und Junge Reben.<br />

Als Ausgleich für das durch Industrie und die Umformerstationen des Badenwerkes<br />

und Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerkes (RWE) beanspruchte Gelände wurden<br />

ca. 35 ha Boden gerodet und der Landwirtschaft zur Verfügung gestellt. Die Flurbereinigung<br />

ist eingeleitet und soll in den nächsten Jahren abgeschlossen werden.<br />

Das rege wirtschaftliche Leben der Gemeinde, das durch das Bestehen leistungsfähiger<br />

Handwerks- und Gewerbebetriebe bezeugt wird, soll durch die Ansiedlung von Industrie<br />

in dem als zentralem Industriegelände ausgewiesenen Gewannen Kaitle-<br />

Schlatt in der <strong>Gurtweil</strong>er Ebene zwischen Waldshut und Tiengen eine beträchtliche<br />

Ausweitung erfahren. Die Verbesserung der Wirtschaftsstruktur und die notwendigen<br />

Erschließungsmaßnahmen erforden in diesem Jahr Aufwendungen in Höhe von 2 Millonen<br />

DM, für die ein namhafter Zuschuß des Bundes gewährt wird.<br />

Die bedeutende Verkehrslage der Gemeinde, erhellt aus den zahlreichen wichtigen<br />

Verkehrswegen welche die Gemarkung durchschneiden, wie die Eisenbahnlinie, die<br />

Bundesstraße 34, die Landstraßen 156 <strong>nach</strong> Indlekofen-Bannholz, L 157 in Richtung<br />

Schlüchttal und Tiegen, L 161 ins Rheintal und die Gemeinde Küssaberg, L 215 zur<br />

Lonza und <strong>nach</strong> Waldshut und der Ortsverbindungsstraße über den Aarberg <strong>nach</strong><br />

Waldshut. Planungen sehen weitere Straßenführungen längs der Schlucht und für die<br />

Rheintalautobahn vor.<br />

Am Jubiläumsfest der Gemeinde gilt den Ehrenbürgern ein Gedenken in aufrichtiger<br />

Dankbarkeit: Dekan und Geistlicher Rat Leo Beringer (1887-1964). Er hat sich große<br />

Verdienste als Heimatforscher und Verfasser der 1960 erschienenen Ortsgeschichte<br />

erworben. Die Namen des Ehrenbürgers Altbürgermeister Julius Rüde (Bürgermeister<br />

von 1948-1960) und Bürgermeister Emil Kögel (Bürgermeister von 1960-1973) sind<br />

mit der Aufwärtsentwicklung der Gemeinde <strong>nach</strong> dem 2. Weltkrieg auf engste verbunden.<br />

An der Schwelle eines neuen Abschnittes in der jahrhundertealten Geschichte begeht<br />

<strong>Gurtweil</strong> das 1100jährige Jubiläum als noch selbständige Gemeinde. Die Wehmut der<br />

Bewohner jedoch deren Wunsch es gewesen wäre, auch das neue Jahrhundert in der


Dorfgeschichte, als funktionsfähig bewährte eingenständige Gemeinde mitzugestalten,<br />

ist verständlich. Doch wird es ihr Bestreben sein auch in Zukunft die ihr von der Gemeindereform<br />

und Schaffung des Regionalsitzes am Hochrhein zugeordneten Aufgaben<br />

im Bewußtsein der stolzen Leistungen ihrer Vorfahren zum Wohle der Allgemeinheit<br />

zu erfüllen.<br />

Die Gemeindeverwaltung dankt allen die sich in besonderer Weise um das Gelingen<br />

dieses Festes mühen und entbietet allen Festgästen einen herzlichen Willkommensgruß<br />

und den Bürgern „Glück auf!" zum Jubiläumsfest ihrer Heimatgemeinde.


Blick auf <strong>Gurtweil</strong><br />

Bürgermeister der Gemeinde <strong>Gurtweil</strong><br />

Otto Gamp von 1907 - 1919, gest. 1939<br />

Johann Ebi von 1919-1937, gest. 1946<br />

Johann Gra<strong>nach</strong>er von 1937 - 1943, im Osten vermißt<br />

Julius Rüde von 1943 — 1945 berufen<br />

Alois Hauser von 1945 - 1948 berufen<br />

Julius Rüde von 1848 - 1960<br />

Emil Kögel von 1960-1973<br />

Karl Tröndle von 1973 bis heute


Die Bürgermeister der letzten 25 Jahre. Von links <strong>nach</strong> rechts: Altbürgermeister Emil<br />

Kögel, Altbürgermeister und Ehrenbürger Julius Rüde, Bürgermeister Karl Tröndle.<br />

Verfasser des Buches „Geschichte des Dorfes<br />

<strong>Gurtweil</strong>" Geistlicher Rat Leo Beringen


Der <strong>Gurtweil</strong>er Gemeinderat im Jahre 1974.<br />

Alfons Jäger, Bürgermeister Karl Tröndle, Walter Duttlinger, Josef Seger, Josef Santl,<br />

Johann Müller, Manfred Schewe, Franz Wuchner, Klaus Meier, Lothar Weinig, Josef<br />

Müller.


Veranstaltungen anläßlich der<br />

1100 Jahrfeier der Gemeinde <strong>Gurtweil</strong><br />

vom 13. bis 16. September 1974<br />

Freitag,<br />

13. Sept. 74<br />

Samstag,<br />

14. Sept. 74<br />

Sonntag,<br />

15. Sept. 74<br />

Montag,<br />

16. Sept. 74<br />

20.00 Uhr<br />

Festabend<br />

20.00 Uhr<br />

Dorfabend für die <strong>Gurtweil</strong>er Bevölkerung. Gemütliches Beisammensein<br />

der Gäste und Vereine bei Tanz und Unterhaltung mit dem<br />

Musikverein.<br />

9.00 Uhr<br />

Festgottesdienst anschließend Totenehrung<br />

Frühschoppenkonzert<br />

14.00 Uhr<br />

Festumzug<br />

20.00 Uhr<br />

Heimatabend<br />

14.00 Uhr<br />

Kinder<strong>nach</strong>mittag<br />

20.00 Uhr<br />

Fröhlicher Ausklang mit Tanzkapelle


Festumzug zur 1100 Jahrfeier der<br />

Gemeinde <strong>Gurtweil</strong>,<br />

am Sonntag, den 15. Sept. 74,14.00 Uhr<br />

Aufstellung der Gruppen: Haus Josef Weber, Rebbergweg. Der Festzug bewegt sich<br />

durch die Schlüchttalstraße bis Kaufhaus Klemm-Bartholomä - Waldshuter Straße bis<br />

Metzgerei H. Ebner - Am Landgraben bis Schmiede Maier - Im Winkel - an der Kirche<br />

vorbei - Schlüchttalstraße - Turnhalle - Kindergarten.<br />

1. Gruppe: Fanfarenbläser in Ritterkleidung auf einem gesattelten Pferd<br />

Dargestellt vom Musikverein <strong>Gurtweil</strong><br />

2. Gruppe Antikes, verziertes Gemeindewappen von <strong>Gurtweil</strong><br />

Dargestellt von Badminton und Jedermannsturner<br />

3. Gruppe 1000 v. Chr. Urbarmachung und Ansiedlung unserer Heimat durch<br />

Kelten, Alemannen und Franken<br />

a) Jäger und Sammler mit Bogen und Pfeil<br />

b) Krieger und Bauern<br />

c) Holzwagen, begleitet von Bauern mit Gesinde, Frauen und Kindern<br />

Dargestellt vom Männerchor <strong>Gurtweil</strong><br />

4. Gruppe 0 — 800 n. Chr. Römerzeit in unserem Raum<br />

a) Römische Krieger und Legionäre im Kriegsgewand mit Schwert,<br />

Speer und Langschild<br />

b) Römischer Holzwagen für Wagenrennen mit Pferdegespann und<br />

Gladiator<br />

c) Gruppe von edlen Römern in langer Festkleidung, mit Römerfrauen<br />

Dargestellt vom Kegelclub <strong>Gurtweil</strong>, AH-Mannschaft und Turnerfrauen<br />

5. Gruppe Fanfarenzug, Pfeifer und Trommler In mittelalterlicher Kleidung<br />

Dargestellt von der Florianskapelle Waldshut


6. Gruppe 900 —1500 n. Chr. Christianisierung - Lehensherrschaft - Bauernkriege<br />

- Glaubenslehre - Hexenwahn<br />

a) Ritter, Grafen, Vögte und Att<br />

b) Bauernheer mit einfachem Kriegszeug und Ranzen<br />

c) Hexenverbrennung<br />

d) altertümlicher Garbenwagen mit Kuhgespann und Gesinde<br />

Dargestellt vom Musikverein <strong>Gurtweil</strong><br />

7. Gruppe 1500 — 1800 n. Chr. St. Blasianische Zeit in unserem Raum<br />

a) Mönche als Prediger und Glaubensverbreiter<br />

b) Bierbrauerwagen mit Pferdegespann<br />

c) Mönche als Buchdrucker, Wundheiler, Kräutersammler, Entdekker<br />

von Gestirne und Schriftgelehrte<br />

Dargestellt vom Sportverein <strong>Gurtweil</strong><br />

8. Gruppe Bürgerwehr Tiengen<br />

9. Gruppe 1800 n. Chr. Napoleonische Zeit - Kaiserzeit<br />

a) Napoleonische Gardesoldaten mit Vorderladerbüchsen und Bajonette<br />

b) Kugelkanone mit Artilleristen, Kugel und Pulverwagen<br />

c) Troßwagen mit Pferdegespann<br />

Dargestellt vom Kirchenchor <strong>Gurtweil</strong><br />

10. Gruppe 1900 n. Chr. Neuzeit - Modezeit - Kunstepoche<br />

a) Verzierte Pferdekutsche mit höfischen Damen und edlen Herren<br />

in zeitgemäßer Kleidung<br />

b) Frauengruppe in vornehmer biederm. oder rokk. Kleidung<br />

c) Gruppe Händler und Zigeuner (Fahrendes Volk)<br />

Dargestellt von den Turnerfrauen und Kirchenchor<br />

11. Gruppe Trachtenkapelle Nöggenschwiel<br />

12. Gruppe 20. Jahrhundert Blühendes Handwerk - Zeit der Dichter, Musiker<br />

und Kunstmalerei<br />

a) Wagen mit eingerichteter Bauernstube, Frauen in Trachten an<br />

Spinnrädern, Webstuhl<br />

b) Auf angehängtem Wagen: Hobelbank mit Schreiner und Zimmerleute,<br />

Amboß mit Schmied bei der Arbeit<br />

c) Schülergruppe als Handwerker<br />

Dargestellt von der Landfrauengruppe, Handwerkern und Schülern


13. Gruppe Moderne Technik - Sport - Wissenschaft<br />

a) Moderne Bagger oder Raupenfahrzeuge mit Anhänger auf dem<br />

sich Ampeln, Reklame, Geräte befinden<br />

b) Monitor-Wagen, Wissenschaftler, Techniker mit entsprechenden<br />

Versuchsgeräten<br />

c) Sportler der Leichtathletik<br />

Dargestellt vom Schlüchttal-Akk.-Orchester und Sportverein<br />

14. Gruppe Musikverein <strong>Gurtweil</strong><br />

15. Gruppe Wagen mit großem Gemeindewappen von <strong>Gurtweil</strong>, umringt von<br />

Blumenmädchen<br />

Dargestellt von Mädchen der oberen Hauptschulklassen


Von der ersten Urkunde, die den Namen<br />

<strong>Gurtweil</strong> überliefert<br />

Dr. E. Müller-Ettikon<br />

Über das Datum<br />

Einige haben behauptet, die <strong>Gurtweil</strong>er hätten schon im vergangenen Jahre ihre Elfhundertjahrfeier<br />

veranstalten müssen, weil die erste Urkunde, welche zu <strong>Gurtweil</strong><br />

ausgestellt wurde und über Besitz in <strong>Gurtweil</strong> bestimmte, die Jahreszahl 873 trüge.<br />

Das ist nicht ganz richtig. - Zwar setzt G. Meyer von Knonau, der Herausgeber des<br />

Cartulars von Rheinau, in welchem die Urkunde zum erstenmal unter Nr. 12 abgedruckt<br />

ist, die Jahreszahl 873 darüber, gibt aber in einer Anmerkung zu, daß die angegebene<br />

Indikation zum Jahre 874 gehören würde. Und der Herausgeber des Züricher Urkundenbuches,<br />

welcher die Urkunde unter Nr. 121 abdruckt, ist vorsichtiger und setzt<br />

zweifelnd als Jahreszahl 873 oder 874 darüber. — Was ist nun richtig?<br />

Fragen wir uns zunächst: Was ist das Rheinauer Cartular? - Die Mönche des Benediktinerklosters<br />

Rheinau hatten im 12. Jahrhundert ihre Not mit den Grafen von Lenzburg,<br />

welche als Vögte des Gotteshaus da<strong>nach</strong> trachteten, möglichst viel Rechte und<br />

Besitz dem Kloster zu entfremden und als Eigenbesitz zu deklarieren. Deshalb schrieben<br />

sie alle wichtigen Urkunden, welche ihren Besitz betrafen, fein säuberlich in einen<br />

Quartband von Pergamentblättern, ließen gelegentlich etwas weg oder fügten eine<br />

Kleinigkeit hinzu und ließen die Abschrift von Papst Honorius II. und König Lothar<br />

im Jahre 1125 bestätigen. Somit hatten sie die Möglichkeit, den wesentlichen Bestandteil<br />

ihres Archivs für jedermann verpflichtend zu jeder Gelegenheit vorweisen zu können.<br />

Als im Jahre 1862 das Kloster aufgehoben wurde, kam das Archiv in das zürcherische<br />

Staatsarchiv. G. Meyer von Knonau gab das Cartular mit Anmerkungen in mühevoller<br />

Arbeit in Druck.<br />

Welches ist nun das Jahr, in welchem die <strong>Gurtweil</strong>er Urkunde aufgesetzt wurde? -<br />

Selbstverständlich ist dieses Jahr nicht das Gründungsjahr des Ortes. <strong>Gurtweil</strong> ist viel<br />

älter als elfhundert Jahre. Schon der Name weist in die Römerzeit zurück. Mehr oder<br />

weniger der Zufall war es, welchem die Ersterwähnung zu verdanken ist. Aber wir finden<br />

nicht - wie es heute üblich ist - darunter etwa: Geschehen zu <strong>Gurtweil</strong> am Montag,<br />

den 23. Februar 873, sondern - da die Urkunde in Latein abgefaßt ist - Actum in villa<br />

Gurtwila. Anno XXX. regni Hludewici régis, die lune, indictione VII. Das ist eine doppel-


te Jahresangabe, und die eine weist scheinbar auf das Jahr 873, die andere aber auf<br />

das Jahr 874.<br />

Ich muß gestehen, daß ich in Waldshut einen guten Lateinunterricht bei Herrn Prof.<br />

Himmel - Ehre seinem Andenken - genossen habe, aber um dies angegebene Datum<br />

zu übersetzen, mußte ich etliche Bücher wälzen. Was heißt das: „Geschehen im Weiler<br />

<strong>Gurtweil</strong>. Im 30. Jahr der Königsherrschaft des Königs Ludwig. Indikation VII."<br />

Nach dem Tode Ludwigs des Frommen im Jahre 840 blieben noch drei Söhne übrig,<br />

die sich gegenseitig heftig bekämpften und dabei einen erheblichen Teil ihres väterlichen<br />

Erbes an die Großen des Reiches hingaben, damit sie ihre Unterstützung gewannen.<br />

Nach den widerlichen, schweren Bruderkämpfen schlössen sie im Jahre 843<br />

den Vertrag von Verdun. Da<strong>nach</strong> erhielt Karl der Kahle den Westen, das heißt alles,<br />

was westlich des Linie Scheide - Maas - Rhone lag. Ludwig der Deutsche bekam den<br />

Osten, als das Land östlich des Rheins und nördlich der Alpen, und Lothar I. behielt<br />

den Kaisertitel und das Gebiet, das von Friesland im Norden bis zur Grenze des<br />

Papststaates im Süden reichte und sich zwischen den Ländern seiner Brüder erstreckte.<br />

Die Urkundenherausgeber rechneten: 843 und 30 gibt 873. Sie nahmen also das Jahr<br />

des Vertrages von Verdun als Regierungsbeginn des Königs Ludwig. Andere Schreiber<br />

aber setzten den Regierungsbeginn auf 840, also auf den Tod Ludwigs des Frommen.<br />

Andere gar wieder auf 841 oder 842. Einigen wir uns auf 843, so ist noch zu klären,<br />

wann das Regierungsjahr begann. Ist der Beginn auf den 1. Januar festgesetzt?<br />

Oder auf den genauen Tag des Regierungsantrittes (der mir unbekannt ist) oder auf<br />

den Tag des Abschlusses des Vertrages von Verdun? - (Ich konnte diesen Tag mit den<br />

Hilfsmitteln, dir mir in meinem Rhein-Wutach-Winkel zur Verfügung stehe, nicht herausbringen).<br />

- Da als zweite Jahresangabe die Indikation VII angegeben ist, dürfen wir<br />

wohl den 24. September als Anfang des Regierungsjahres annehmen. Er wird vielfach<br />

bei den mittelalterlichen Chronisten zur Datumangabe verwendet.<br />

Rechneten wir also den 24. September als Beginn der Regierungszeit Ludwigs des<br />

Deutschen, so wäre das Datum der <strong>Gurtweil</strong>er Urkunde zu legen auf einen Tag zwischen<br />

dem 24. September 873 und dem 24. September 874. Für das Jahr kommt es also<br />

auf den genauen Tag an, an welchem die Urkunde gefertigt wurde.<br />

Darüber wird gesagt, es handele sich um den „die lune", und das heißt nichts weiter<br />

als „Montag". Damit sind wir wieder aufgeschmissen. Um welchen der 52 Montage<br />

handelt es sich? - Es wird uns nicht gesagt. Hat der Abschreiber der Urkunde (wir<br />

haben ja gesagt, daß im Cartular nur Abschriften sind) oder der Herausgeber G. Meyer<br />

von Knonau den Monat dieses Montags einfach aus Versehen weggelassen? - Das ist<br />

wenig glaubhaft. Dann muß es sich um einen ganz bestimmten Montag handeln, der<br />

keiner Monatsangabe bedarf.<br />

Nun gibt es eine Hilfe: H. Grotefend, Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen<br />

Mittelalters und der Neuzeit (11. Aufl. 1971). Dort finden wir einen „Dies Lune salax".<br />

Das salax = geil könnte weggelassen worden sein. Vielleicht entspricht dieser Montag<br />

unserer Fas<strong>nach</strong>t, denn es ist der Montag <strong>nach</strong> Estomihi. Und Estomihi ist der 7. Sonntag<br />

vor Ostern und fiel im Jahre 874 auf den 22. Februar. Wenn wir uns also nicht<br />

täuschen, wurde die Urkunde am 23. Februar 874 ausgestellt.<br />

Dies wird gestützt durch die andere Zeitangabe „Indictone VII". Die Indiktion ist eine<br />

der häufigsten Jahresbezeichnungen im Mittelalter, ja, sie wurde gelegentlich bis zum<br />

Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation verwendet. Seit dem Jahre


'Rl-il-dtnotnitr Unfl-,<br />

u—im" ' , "' *\""'<br />

t- T aoie


312/313 war sie gesetzlich vorgeschrieben. Welches der Ursprung dieser Zeitenrechnung<br />

ist, weiß man immer noch nicht genau. Jedenfalls scheint Ägypten das Herkunftsland<br />

zu sein. Man sagt, sie gehe zurück auf die Steuerfestsetzung für den ländlichen<br />

Grundbesitz und die dazu erforderliche Volkszählung, die alle 15 Jahre stattfinden<br />

mußte. Diese Indictio, zu deutsch „Kaiserliche Zahl, Römisches Steuerjahr, Römerzinszahl<br />

oder Gedingzeichen" genannt, ist ein 15jähriger Zyklus, der drei Jahre vor<br />

der christlichen Zeitrechnung beginnt. Die Anzahl der verflossenen Zyklen - wie in unser°m<br />

Falle - brauchte nicht angegeben werden, sondern nur die Zahl des Jahres<br />

innerhalb des Zyklus', als einfach VII. Wir schreiben bei unseren Briefen ja auch gewöhnlich<br />

nicht 1974, sondern nur 74. Wollten wir den Indikationszyklus der <strong>Gurtweil</strong>er<br />

Urkunde ausrechnen, so müßten wir von 874 die genannte Zahl 7 abziehen, macht<br />

867, dazu 3 hinzuzählen, macht 870, und diese Zahl durch 15 teilen, dann haben wir<br />

also das Ergebnis: 874 ist das 7. Jahr der 58. Indikation.<br />

Über den Inhalt<br />

Die Urkunde lautet in Übersetzung:<br />

„Ich, Graf Adibreht, begehre, allen kund zu tun, daß ich mein ganzes Erbe dem Kloster<br />

Rheinau übergeben habe, das erbaut wurde zu Ehren der heiligen Muttergottes Maria<br />

und des heiligen Petrus, des Fürsten der Apostel. Bekanntlich steht in jüngster Zeit<br />

dort Wolven als Herr der Herde Gottes vor. Und dies ist es, was ich übergeben habe:<br />

alles, was ich im Albgau und in dem Weiler, <strong>Gurtweil</strong> genannt, besitze, nämlich an<br />

Ländereien, Gebäuden, Eigenleuten, Wiesen, Weiden, Wäldern, Wasserrechten und<br />

Wasserläufen, sei es in Kultur oder nicht bebaut, was auch immer angeführt werden<br />

kann, das ganze habe ich dem oben genannten Kloster übergeben, und zwar unter<br />

der Bedingung, daß Vorgenanntes fest und immerwährend zu diesem Ort gehört und<br />

ich hingegen in Italien den Ort Gavi, im Gau Tortona gelegen, auf Lebenszeit erhalte.<br />

Nach meinem Tode aber soll er für immer an vorgenanntes Kloster zurückfallen. Wenn<br />

aber jemand diesen Übergabe- und Tauschvertrag brechen sollte, was ihm nicht gelingen<br />

wird, so müßte er in die Staatskasse des Königs eine Buße zahlen, nämlich 3<br />

Unzen Gold und 6 Pfund Silber, aber dieser Vertrag bleibt fest und sicher in Kraft.<br />

Geschehen im Weiler <strong>Gurtweil</strong>. Im 30. Jahre der Regierung des Königs Ludwig, Indiktion<br />

VII."<br />

Wir meinen heute, die Welt sei klein, aber auch schon in früheren Jahrhunderten, als<br />

man noch keine Eisenbahn, kein Auto, kein Flugzeug kannte, um damit in den hintersten<br />

Winkel der Erde zu gelangen, war der Mensch nicht Schneckenhaft an einen fest<br />

umgrenzten Bezirk gebunden. Wir brauchen z. B. nur an jenen Vadomar von Bettmaringen<br />

zu denken, der im 4. Jahrhundert <strong>nach</strong> Spanien verbannt wurde und später römischer<br />

Statthalter in Phönizien, also in Kleinasien, war.<br />

Ein Graf Adibreht ist bei einem Gerichtsakt in <strong>Gurtweil</strong> und vertauscht seinen Besitz<br />

dort mit einem Dorf in Italien. Wir hören den Namen nur in dieser einzigen Urkunde,<br />

dagegen wird in den St. Galler Urkunden zwischen 860 und 894 häufig ein Graf Adelbert<br />

als Graf in Thurgau und im Albgau genannt. Da Bertha=Birgit=Brigitte und Albert=Albrecht<br />

ja genau dieselben Namen sind - nur das r ist umgestellt, ein Vorgang,<br />

der in der Grammatik häufig ist (Brunnen=Born) - ist nicht viel dagegen einzuwenden,<br />

wenn man diesen Adibreth mit Adelbert gleichsetzt. Diese Gleichsetzung wird als berechtigt<br />

erwiesen durch eine andere Rheinauer Urkunde, welche zwei Jahre vorher


ausgestellt wurde. Da überträgt nämlich Wolven, Herr und Vorsteher des Klosters<br />

Rheinau, von seinem Besitz im Klettgau, und zwar in Altenburg, Lottstetten, und im<br />

Albgau in Weizen, Mettingen und Bannholz, sowie im Thurgau Nussbaumen an das<br />

Gotteshaus und erhält dafür jenes Geld, „welches Adilbertus comes diesem Kloster<br />

selbst für jenes Erbe gab, das im Gau Tortona liegt und vorgenanntem Kloster gehörte."<br />

- Es ging um hundert Pfund. Wenn also Graf Adibreht <strong>Gurtweil</strong> gegen Besitz im<br />

Gau Tortona vertauscht und andererseits ein Graf Adelbert als Besitzer von Gütern<br />

im Gau Tortona genannt wird, so darf man ruhig annehmen, daß es sich um ein und<br />

dieselbe Person handelt.<br />

Wer ist dieser Graf Adelbert? - Gerd Teilenbach hält ihn in seiner Abhandlung: „Der<br />

großfränkische Adel und die Regierung Italiens in der Blütezeit des Karolingerreiches"<br />

für einen Angehörigen des Geschlechtes des Hunfridinger, gibt aber gleichzeitig zu:<br />

„Es ist aber noch nicht gelungen, die Ulriche des 9. Jahrhunderts, die aus der Familie<br />

der Königin Hildegard und aus derjenigen Hunfrids, sicher voneinander zu scheiden."<br />

Dasselbe gilt auch für die Adelberts. Teilenbach meint, unser Graf Adelbert, der mächtige<br />

Graf am Scherragau, im Thurgau und Raetien, welcher das Kloster Rheinau begünstige<br />

und von ihm italienischen Besitz erwarb, sei „wahrscheinlich" - und er fügte<br />

hinzu: „wenn auch nicht sicher" - ein Enkel Hunfrids I., ein weiterer Sohn vielleicht<br />

des früheren Adelbert.<br />

Nun liegt eine St. Galler Urkunde vom Jahre 894 vor, <strong>nach</strong> welcher ein Graf Udalrich<br />

bestimmt, daß <strong>nach</strong> seinem Ableben an das Kloster fallen soll: sein Eigentum im Albgau<br />

im Ort, der <strong>Gurtweil</strong> genannt wird, und zwar 5 Hüben, die dort sind, sodann 3 Hüben<br />

in Dietlingen, eine in Bannholz und eine Hube in „Tiufherrishusun" (Tiefenhäusern<br />

= früherer Name für Waldshut). Sodann 2 Mühlen in <strong>Gurtweil</strong>, und was an Wald zu<br />

den erwähnten Orten gehört. Sollte jemand diese Schenkung wegnehmen oder irgendeinem<br />

zu Lehen geben wollen, so soll das, was in <strong>Gurtweil</strong> liegt, und in den anderen<br />

Orten, die zu diesem Hofe gehören, an seine Verwandten, und zwar an die ihm nächststehenden,<br />

zurückfallen.<br />

Es kann kein Zweifel sein, daß dieser Udalrich zur Familie der Udalrichinger gehörte.<br />

Aus diesem Geschlecht war Hildegard, die zweite Gemahlin Karls des Großen. Der<br />

Kaiser schickte seine Großen in größerer Anzahl zur Verwaltung der Reichsteile jenseits<br />

der Alpen. Die Verwandten, welche den Udalrichingern am nächsten standen, die<br />

im Lande saßen und an welche <strong>Gurtweil</strong> im vorgesehenen Falle kommen sollte, waren<br />

die Tiefensteiner (zu schließen aus dem Namen „Tiufherrishusun").<br />

Wenn also die Udalrichinger im Besitze <strong>Gurtweil</strong>s waren, ist nicht anzunehmen, daß<br />

unser Graf Adelbert, welcher über <strong>Gurtweil</strong> verfügte, dem Geschlecht der Hunfridinger<br />

angehörte, die ganz wo anders ihren Besitz hatten. Wir behaupten, er ist ebenfalls<br />

ein Udalrichinger, verschwägert mit den Karolingern.<br />

Dem widerspricht Helmut Maurer, der getreu in den Fußstapfen Gerd Teilenbachs wandelt.<br />

In seinem Buch „Das Land zwischen Schwarzwald und Rande im früheren Mittelalter"<br />

(1965) schreibt er auf Seite 59 u. f.: „Hier in <strong>Gurtweil</strong>, wo die Wege aus dem<br />

Klettgau und den Hochflächen des Albgaus zusammenlaufen, haben wir nun so etwas<br />

wie einen Mittelpunkt des Landstrichs zwischen Schwarzwald und Wutach kennengelernt:<br />

hier war eine Dingstätte, und hier lag Besitz zweier bedeutender Reichsaristokratenfamilien,<br />

der Hunfridinger und der Udalrichinger, in Gemengelage, in einer Verzahnung,<br />

die auch in be<strong>nach</strong>barten Landschaften häufig zu beobachten ist."<br />

Was also G. Tellenbach vermutet, daß unser Graf Adelbert ein Hunfridinger sein könnte,<br />

nimmt H. Maurer als historische Gewißheit. Seine Zweifel, daß ein so kleiner Ort wie


<strong>Gurtweil</strong> unter zwei „Reichsaristokratenfamilien" aufgeteil war, unterdrückt er durch<br />

den Hinweis auf andere Landschaften. Aber Tellenbach und Maurer haben einen Hinweis<br />

des Herausgebers des Züricher Urkundenbuches übersehen, daß der Hunfridinger<br />

Graf Adelbert vom Thurgau nicht identisch sein kann mit unserem Grafen Adibreht<br />

oder Adilbertus. In der Urkunde vom 19. 2. 858 werden als Zeugen 7 Grafen genannt:<br />

„Signum Gozberti comitis. Adilberti comitis. Adilhelmi comitis. Item Adilberti comitis.<br />

Liutonis comitis. Adelonis comitis. Lantfridi comitis." Es gibt also gleichzeitig zwei<br />

Grafen Adelbert, der eine ist Hunfridinger, der andere wird Udalrichinger sein.<br />

Auf die Tatsache, daß wir zwei Grafen Adelbert gleichzeitig haben, weist auch Karl<br />

Schmid hin in seinem Beitrag „Königtum, Adel und Klöster zwischen Bodensee und<br />

Schwarzwald" (S. 277, Anmerk. 128). Er verspricht, an anderem Ort der Frage <strong>nach</strong>gehen<br />

zu wollen, die das Auftreten zweier Grafen mit Namen Adalbert stellt, aber der<br />

Ort ist mir unbekannt.<br />

Die Frage <strong>nach</strong> den beiden Grafen ist nicht die einzige, welche unsere Urkunde aufwirft.<br />

Viel wichtiger ist, was mit ihr erreicht wurde. Und da muß ich gestehen: nichts!<br />

Es ist so gut, als wenn der Vertrag nie geschlossen worden wäre. Der Name <strong>Gurtweil</strong><br />

kommt im Rheinauer Cartular überhaupt nicht mehr vor. Zwanzig Jahre später gehört<br />

<strong>Gurtweil</strong> dem Kloster St. Gallen, wird Mittelpunkt des ganzen St. Gallischen Verwaltungswesens<br />

in unserer Heimat. Wenig später errichtete das Gotteshaus auf dem<br />

Kegel der Gutenburg einen festen Turm zum Schütze seiner Güter.<br />

Wir werden nie mehr die Gründe dieses schnellen Wechsels erfahren.


Was in <strong>Gurtweil</strong> alles geschah<br />

Zeittafel, aufgestellt von Dr. E. Müller-Ettikon <strong>nach</strong> Angaben von Pfarrer Leo Geringer<br />

Steinzeit bis 2000 v. Chr. Steinbeile wurden in den Reben westlich vom Dorf gefunden.<br />

Bronzezeit bis etwa zum Jahre 1200 v. Chr. Bronzeschwert gefunden von Landwirt<br />

Tröndle 1875 in den Steinäckern.<br />

Hallstattzeit bis 450 v. Chr. Funde am Fuße der Gutenburg.<br />

Die keltische Besiedlung von 450 v. Chr. bis um Christi Geburt. Bei der Mündung der<br />

Schlucht in die Wutach will man einen keltischen Ringwall festgestellt haben. Der Lange<br />

Stein bei Tiengen wurde von Kelten errichtet.<br />

Römische Herrschaft von Christi Geburt bis ins 5. Jahrhundert. An der Grenze der Gemarkung<br />

zu Tiengen, am sogenannten „Schloßbückle" wurden im Jahre 1926 die Fundamente<br />

eines römischen Gutshofes ausgegraben. Im Heizraum des Bades fand man<br />

Backsteine, welche den Stempel der XXI. und der XI. Legion trugen, die in Windisch<br />

bei Brugg stationiert waren. Das Wasser für das Bad fließt jetzt in das Sägewerk Kögel.<br />

Ein ähnlicher Gutshof lag aller Wahrscheinlichkeit <strong>nach</strong> an der Stelle des heutigen<br />

„Schlosses". Er gab dem Dorf den Namen <strong>Gurtweil</strong>, -weil ist das lateinische villa =<br />

Gutshof. Jahrhundertelang wird der Ort nur Weil geheißen haben. Später fügte man<br />

zur Unterscheidung Gurt- hinzu, und dieses Gurt- heißt nichts anderes als Gutshof.<br />

Der Name ist also eine Tautologie.<br />

Die Alemannen, deren Namen im Jahre 213 zum erstenmal genannt wurde, überannten<br />

flen römischen Grenzwall, den Limes, und erschienen 259/260 in unserer Heimat. Sie<br />

drangen über den Rhein, zerstörten Aventicum, wurden aber wieder zurückgetrieben<br />

und die Hochrheingrenze befestigt. Die römischen Gutshöfe ließen sie verfallen, da sie<br />

nicht in Steinmauern leben wollten.<br />

496. Entscheidungskampf bei Zülpich zwischen Alemannen und Franken. Der Frankenkönig<br />

wird Christ. Die geschlagenen Alemannen stellen sich unter den Schutz des<br />

großen Gotenkönigs Theoderich. Er macht die Wutach und Aare zur Grenze seines<br />

Reiches in Italien. Dadurch wird der Albgau abgetrennt vom altbesiedelten Klettgau.<br />

536. Die beiden Gaue, sowohl der Klettgau wie der Albgau, werden Teile des Frankenreiches.<br />

<strong>Gurtweil</strong>, als römische Anlage und wichtiger Ort zum Schütze des Übergangs<br />

über die Schlucht beim Bruckhaus, wurde Königsgut, womit später der Gaugraf be-


Wappen des Klosters St. Blasien in der Dorfkirche<br />

lehnt wurde. An der Stelle, wo heute das „Schloß" steht, wurde ein Hof angelegt, der<br />

als Muster für die Gegend und gleichzeitig als Abgabestelle für die Steuern und Abgabe<br />

dienen mußte.<br />

873 oder 874. Graf Adibreht übergibt alles, was er in Weiler <strong>Gurtweil</strong> besitzt, dem<br />

Kloster Rheinau und erhält dafür auf Lebenszeit den Ort Gavi in Italien, in der Provinz<br />

Alessandria.<br />

894. Ein Graf Udalrich schenkt dem Kloster Ahdorf, einem Tochterkloster von St. Gallen,<br />

sein Eigentum im Albgau im Orte, der <strong>Gurtweil</strong> genannt wird, und zwar 5 Höfe, die<br />

dort sind, 3 Höfe in Dietlingen, einen in Bannholz und einen in Tiufherrishusun (womit<br />

ein Hof in Waldshut gemeint war). Dazu zwei Mühlen in <strong>Gurtweil</strong> und was an Wald<br />

zu den erwähnten Orten gehört.<br />

11. - 13. Jahrhundert. Das Kloster St. Gallen mußte seine Güter durch einen Vogt verwalten<br />

lassen. Dieser Vogt machte sich immer selbständiger, und sein Geschlecht wurde<br />

adlig. 1094 wird ein Ruadolf de Gurtwilo genannt. Die edelfreien Herren von <strong>Gurtweil</strong><br />

waren Dienstleute der Nellenburger und der Zähringer. Schließlich übernahmen<br />

die Habsburger um die Mitte des 13. Jahrhunderts die Landeshoheit über <strong>Gurtweil</strong>.<br />

1468. Die Eidgenossen wollen ihre Nordgrenze bis zum Feldberg und Schluchsee vorschieben.<br />

Doch die feste Stadt Waldshut steht ihnen im Wege. Trotz langer Belagerung<br />

sind sie nicht imstande, sie zu erobern. Während der Belagerung fanden Raubzüge<br />

in die Umgegend statt; dabei wurde <strong>Gurtweil</strong> geplündert und verbrannt.


1499. Der habsburgische Kaiser Maximilian versuchte zum letztenmal, die unbotsmäßigen<br />

Eidgenossen unter seine Herrschaft zu bringen. Bei den Kämpfen wurde <strong>Gurtweil</strong><br />

geplündert.<br />

1502. Die Herrschaft <strong>Gurtweil</strong> kommt als Pfandlehen an das Kloster St. Blasien.<br />

1525. Die Hauensteiner Bauern strecken als letzte in deutschen Landen die Waffen.<br />

Vor der Gutenburg legen sie diese nieder und nehmen die harten Bedingungen der<br />

Sieger entgegen.<br />

1532. St. Blasien verkauft <strong>Gurtweil</strong> an Hans Jakob von Heidegg, da das Kloster Geld<br />

braucht. Im Bauernkrieg war es ausgeplündert worden, und <strong>nach</strong> dem Kriege wurde<br />

es von den Bauern als Rache für die Hinrichtung des Kunz Jehle von der Niedermühle<br />

völlig zerstört.<br />

1572. Am Matthiastag 1572 erläßt Hans Joachim von Heidegg die neue Dorfordnung,<br />

in der in 95 Abschnitten aufgezeichnet ist, was seit alten Zeiten zu <strong>Gurtweil</strong> Gesetz,<br />

Brauch und Herkommen war.<br />

1600. Das Schloß wird neue errichtet, und zwar als Wasserburg.<br />

Kaiserofen<br />

aus dem 18. Jahrh.<br />

im Erzb. Mädchenheim<br />

<strong>Gurtweil</strong>


1612. Die Pfarrei von <strong>Gurtweil</strong> wird durch Konrad von Heidegg errichtet.<br />

1633 - 1648. Durchzüge kaiserlicher, schwedischer und französischer Truppen im 30jährigen<br />

Krieg. Es war kein Unterschied zwischen Freund und Feind. Jeder nahm mit,<br />

was er fand.<br />

1638. St. Blasien ließ die Gutenburg niederbrennen, damit sie nicht als Stützpunkt der<br />

Feinde benutzt werden konnte.<br />

1646. Martin von Heidegg verkaufte Schloß und Herrschaft <strong>Gurtweil</strong> wieder an das<br />

Kloster St. Blasien.<br />

1660. Das Schloß und 15 Häuser wurden ein Raub der Flammen. Es wurde in den folgenden<br />

vier Jahren in der heutigen Form wieder aufgebaut.<br />

1702 -1714. Einquartierungen und Truppendurchmärsche im spanischen Erbfolgekrieg.<br />

1740. Neubau der Pfarrkirche.<br />

1806. Durch die von Napoleon verfügte Säkularisation wurde das Kloster St. Blasien<br />

aufgehoben, und sein Besitz fiel an das Großherzogtum Baden. Mit dem Kloster wurde<br />

seine Propstei <strong>Gurtweil</strong> aufgelöst.<br />

1813 - 1814. Das Schloß diente als Militärlazarett in den Befreiungskriegen. Viele<br />

Soldaten und Einwohner starben an Nervenfieber.<br />

1822. Verkauf des Schlosses durch den badischen Staat an Longin Gantert.<br />

1828. Das alte Schulhaus, welches heute als Rathaus dient, wurde gebaut.<br />

1837. Die mittelalterliche Abgabe des Zehnten wurde aufgehoben.<br />

1848. P. Franz Maria vom Kreuz Jordan, Ordensstifter, wurde in <strong>Gurtweil</strong> geboren. Er<br />

starb im Jahre 1918.<br />

1896/97. Errichtung des Kinderheims im Schloß.<br />

1914-1918. Im Ersten Weltkrieg fallen 19 <strong>Gurtweil</strong>er.<br />

1931. Bau des neuen Schulhauses.<br />

1939-1945. Der Zweite Weltkrieg fordert von <strong>Gurtweil</strong> 19 Gefallene und 7 Vermißte.


Die Entwicklung des Dorfes <strong>nach</strong> dem<br />

ersten Weltkrieg<br />

Der Übergang zur neuen Zeit<br />

Karl Ulrich<br />

Das Fest der 1100 Jahrfeier ist wohl dazu angetan, das Geschichtsbewußtsein zu schärfen,<br />

aus dem Verständnis der Vergangenheit die Gegenwart zu verlebendigen, und die<br />

Zukunft für Mensch und Landschaft so vorzubereiten, daß sie gutes Gedeihen bringen<br />

könne. Wenn wir die tiefgreifenden Veränderungen der letzten 50 Jahren auf technischem,<br />

wirtschaftlichem und kulturellem Gebiete betrachten, so wurde nicht nur das<br />

Schicksal des einzelnen Menschen in besonderer Weise davon ergriffen, sondern<br />

Landschaft und dörfliche Gemeinschaft erfuhren eine wesentliche Umwandlung.<br />

Schaute man <strong>nach</strong> dem ersten Weltkrieg vom Steggelebuck ins Tal, lag ein idyllisches<br />

geschlossenes Dorf in der von Natur und Geschichte begünstigten Landschaft vor uns,<br />

besonders charakterisiert durch das „Schloß" (Erzbischöfliches Erziehungsheim). Noch<br />

floß die Schlucht in ungestümen Lauf der Wutach zu, der Blick <strong>nach</strong> Süden in das weite<br />

Tal war frei, ungestört von hohen Masten und der vom Badenwerk und Rheinisch-<br />

Westfälische Elektrizitätswerk AG errichteten Anlagen des Schaltwerkes, die 1930 begonnen<br />

wurden. Durch diese Bauten verloren die Bauern viel Gelände, meistens Wiesen.<br />

Die alten <strong>Gurtweil</strong>er erzählen noch gerne von ihren Reben, die sie bis <strong>nach</strong> dem<br />

2. Weltkrieg liebevoll pflegten. In den Wintertagen schlürfte man genüßlich auf der<br />

„Kunst" den Wein, und am Bechtele wurde er von der Gemeinde kostenlos ausgeschenkt.<br />

Nun sind keine Rebberge mehr zu sehen. An den Talhängen entstanden<br />

schmucke Häuser, die sich harmonisch an das Dorf angliedern und vom neuen Wohlstand<br />

der Bevölkerung zeugen. Allmählich veränderte sich die Struktur des Dorfes:<br />

Kleinere Bauernhöfe wurden aufgelöst, teilweise zusammengelegt, Handwerksbetriebe<br />

wie Ziegelei, Küferei, Schmiede und Schreinerei fielen der Zeit zum Opfer. Die Dorfbewohner<br />

fanden Arbeit in Autowerkstätten, in 2 holzverarbeitenden Betrieben und in<br />

der Industrie der be<strong>nach</strong>barten Städte und der Schweiz.<br />

1925 hatte das Dorf 544 Einwohner, heute vor der Eingemeindung <strong>nach</strong> Waldshut sind<br />

es 1448.<br />

Bei dem technisch wirtschaftlichen Fortschritt, verbunden mit der Zuwanderung, hat<br />

sich das Zusammenleben in vieler Hinsicht verändert. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges<br />

war der Charakter des Dorfes bestimmt durch alteingesessene Bauern und<br />

Handwerker, ein bewahrendes, in mancher Hinsicht auch retardierendes Element.<br />

Ein Markstein vor dem 2. Weltkrieg war der Bau des neuen Schulhauses 1931. Zuvor


mußte die im Jahre 1598 erbaute Trotte, an der notdürftig ein Schulsaal angebaut war,<br />

abgebrochen werden. Im neuen Gebäude fand die Jugendarbeit neue Entfaltungsmöglichkeit:<br />

Pflege der Musik, Basteln in besonderen Werkstunden, Webstube usw.<br />

Die Heimatpflege erfuhr große Förderung durch Schule und Vereine. Durch sie wurden<br />

kirchliche und weltliche Jahresfeste gestaltet und unterstützt. Herr Dekan Beringer<br />

erwarb sich besondere Verdienste durch sein Interesse an der Heimatforschung, seine<br />

„Geschichte des Dorfes <strong>Gurtweil</strong>" gibt davon Kunde. Die älteste religiöse kulturelle<br />

Vereinigung ist wohl der Kirchenchor, der Musikverein feierte 1932 das 60jährige<br />

Jubiläum seiner Gründung, der Gesangverein begann 1922 seine Tätigkeit, der Radfahrerverein<br />

beging 1955 sein goldenes Jubiläum, 1949 entstand der Sportverein. Ein<br />

Aufblühen des kulturellen Lebens war immer dann spürbar, wenn sich Vereine und<br />

Jugend zu gemeinsamer Festgestaltung zusammen fanden. Selbst im 3. Reich konnten<br />

altdeutsche Krippenspiele bis 1938 im Hirschen aufgeführt werden. Urchig und voll<br />

Phantasie entwickelte sich die „Fasnet". Da kam der <strong>Gurtweil</strong>er Witz zum Vorschein<br />

und manches wurde offenbar, was sich hintergründig im Dorfleben abgespielt<br />

hatte. 1947, in der schweren Nachkriegszeit, fanden sich die Dorfbewohner und aus<br />

der weiteren Umgebung zum Hebelfest zusammen. Was uns Hebel schenkte in der<br />

alemannischen Sprache, in seinen tiefsinnigen und humorvollen Gedichten und Geschichten<br />

wurde im Klosterhof dramatisch dargestellt, durchwoben von heimatlichen<br />

Gesängen, Musik und Tanzspielen: ein Versuch, bleibende Werte unserer Heimat in<br />

ihrer Tiefe und Vielfalt darstellend zum Leben zu erwecken.<br />

Heimatliebe ist mehr als Bewahrung der Tradition. Sie ruft die Menschen zur Wachheit<br />

auf, weiterhin nicht blindlings über die landschaftlichen und geographischen Reserven<br />

zu verfügen. Es ist notwendig, daß man mit der Seele der Heimat Zwiesprache<br />

hält, damit zukünftige Planungen nicht nur von politischen oder wirtschaftlichen Rentabilitätsvorstellungen<br />

diktiert werden. Wenn nun die Gemeinde politisch in größere<br />

Zusammenhänge hineingestellt wird, das Dorf sollte seinen durch Geschichte und Besonderheit<br />

der Landschaft bedingten Charakter bewahren.<br />

Im Norden sind die Berge des Schwarzwaldes mit Urgestein und dunklen Tannenwäldern,<br />

zugänglich durch das felsige Schlüchttal. Von Süden her ist die Landschaft<br />

von Meeren, Gletschern und Flüssen gestaltet. Der Jurakalk überformt das abgesunkene<br />

Urgestein, lichter Mischwald und Buchenwälder bedecken die Talabhänge<br />

und die Berge. Wasser und Feuer schufen in erdgeschichtlicher Zeit Berge und Täler.<br />

Jugend und Alter begegnen sich hier. Die Wutach nimmt kurz vor ihrer Mündung in<br />

den Rhein die Schlucht auf. Hier im Süden grenzt <strong>Gurtweil</strong> an den Rhein, der noch in<br />

seltener Ursprünglichkeit dahin strömt. Der Flußlauf weist in die weite Welt und der<br />

Strom als Grenze kann ebensogut als Neubeginn empfunden werden.<br />

Wer erlebt nicht bei dieser kurzen Schilderung die Dramatik der geologischen Entwicklung,<br />

die sich in der Landschaft zu einer großartigen Einheit und Geschlossenheit<br />

zusammengefügt hat?<br />

Menschen, die diesen Raum als ihre Heimat bewohnen, sollten dessen Wächter und<br />

Beschützer sein.<br />

Die neueste Zeit brachte auch in <strong>Gurtweil</strong> mit dem technischen Fortschritt einen gehobenen<br />

Lebensstandard. Die Bewohner wurden in ihrem Denken freier, weltoffener.<br />

Durch den Sog der moderen Zivilisationserscheinungen ist allerdings auch die Gefahr<br />

vorhanden, leichtfertig Bindungen an Familie, Sippe und Heimat aufzugeben. Dadurch<br />

ist der Mensch der Entwurzelung ausgesetzt, die sein seelisch geistiges Leben<br />

verarmen läßt.<br />

Hans Thoma, der bedeutendste Maler des alemannischen Raumes, schuf das Bild


vom „Hüter des Tales". Ein junger Mann steht in Rüstung auf der Höhe über dem<br />

Bernauer Tal. Er ist nicht Wächter, weil ein äußerer Feind das Tal bedroht. Er ruft uns<br />

zu:<br />

Schützt eure Erde,<br />

Äcker und Wiesen,<br />

Wälder, Wasser und Luft,<br />

sie erhalten uns allen Gesundheit und Leben!<br />

Die Sprache der Heimat,<br />

urwüchsig und kraftvoll,<br />

hütet sie als kostbaren Schatz<br />

für eure Kinder und Enkel.<br />

Gedenkt der Brüder und Schwestern,<br />

die mitten unter euch ruhen.<br />

Frommheit und gute Gesinnung<br />

pflanzten sie einst ins bereitwillige Herz.<br />

Die 1931 erbaute alte Volksschule mit Rathaus.<br />

Bild nächste Seite: Neues Schulhaus - Nachbarschaftsschule. Erbaut 1974.


I<br />

E» Mf<br />

y-Sis,


Zur Geschichte der Volksschule in<br />

<strong>Gurtweil</strong><br />

Hubert Schmitt<br />

Nur spärlich und überaus lückenhaft geben uns die alten Urkunden Aufschluß über den<br />

Beginn schulischer Bildung auf dem Dorf. Während in Orten mit Klöstern und in Städten<br />

schon im Mittelalter Lateinschulen bestanden, an denen ein regelmäßiger Unterricht in<br />

der Art heutiger Gymnasien erteilt wurde, blieb es mehr oder weniger Zufall, wenn der<br />

dörflichen Jugend Unterricht zuteil wurde. Häufig erfolgte dies nur für einige Monate<br />

durch wandernde Lehrer. Verständlicherweise blieb die vermittelte Bildung bruchstückhaft<br />

und in jedem Falle dem Gutdünken des Lehrers überlassen.<br />

Doch selbst diese mangelhafte Bildung wurde wieder ausgelöscht durch den Dreißigjährigen<br />

Krieg. Nicht nur forderten Krieg und Pest fürchterlichen Blutzoll, äscherten<br />

Städte und Dörfer ein und vernichteten jeglichen Wohlstand. Im Gefolge des Krieges<br />

kam auch ein nie gekannter Bildungsmangel und eine erschreckende Verrohung über<br />

unser Volk.<br />

Daß nun schon für das Jahr 1664 in unserem Dorf ein Lehrer urkundlich erwähnt wird,<br />

darf wohl als Zeugnis dafür angesehen werden, daß St. Blasien sich der uralten klösterlichen<br />

Aufgabe der Übermittlung von Wissen und Bildung wieder bewußt war.<br />

Immer deutlicher reden von nun an auch die alten Akten, vom 18. Jahrhundert an ziemlich<br />

lückenlos, vom Schulwesen.<br />

Der Schulmeister vor zweieinhalb Jahrhunderten besaß keinerlei Vorbildung. Mancherorts<br />

gab man dieses Amt ausgedienten Soldaten; diese verstanden sich wohl auf Zucht<br />

und Ordnung. Da nur im Winterhalbjahr (von Martini, 11. November bis Georgi, 23.<br />

April) unterrichtet wurde, da es ferner keine Schulpflicht gab und die Eltern das Schulgeld<br />

selbst entrichten mußten, war der Lehrer gezwungen, noch anderer Arbeit <strong>nach</strong>zugehen.<br />

Vor etwa 200 Jahren versuchten St. Blasien und Österreich - dem Zug der Zeit folgend -<br />

das Bildungswesen energischer in den Griff zu bekommen. Die Schulpflicht wurde eingeführt<br />

für alle Kinder von 6 bis 14 Jahren; die Lehrer sollten eine Ausbildung erhalten<br />

und nicht mehr ohne Prüfung eingestellt werden. Die Verwirklichung dieser Dekrete<br />

ließ jedoch noch lange auf sich warten.<br />

Mit fortschreitender Zeit und wachsender Kinderzahl stellte sich immer dringender die


Frage <strong>nach</strong> geeigneten Schulräumen. Durch all die Jahre hatte der Unterricht im Hause<br />

des Lehrers stattgefunden oder in einem von der Gemeinde gemieteten Raum. Doch<br />

bei 70 Kindern waren wohl Schwierigkeiten entstanden, und so erbaute die Gemeinde<br />

1828 ihr erstes Schulhaus (das heutige Rathaus), das mehr als hundert Jahre ausreichte.<br />

Das 19. Jahrhundert brachte schließlich geregelte Schulverhältnisse. Schulordnung,<br />

Lehrplan, Regelung des Schulaufwands und Schulaufsicht fanden allgemeinen Eingang.<br />

Die Besoldung der Lehrer blieb jedoch noch immer so gering, daß die Schulmeister<br />

von Staats wegen mit landwirtschaftlichen Gütern ausgestattet werden mußten.<br />

Mesner- und Organistendienst mochten die Einkünfte noch geringfügig erhöhen.<br />

Schon im Jahre 1920 erreichte die Zahl der Schulpflichtigen 90. So wurde der Gemeinde<br />

zur Auflage gemacht, eine Unterlehrerstelle zu errichten, wozu natürlich auch ein<br />

weiteres Schulzimmer gehörte. Als Übergangslösung wurde dieses im Ratszimmer eingerichtet.<br />

Das Ratszimmer war ein Anbau an der alten Trotte neben der Schule. Die<br />

allgemeine Geldnot war schuld, daß eine großzügige Lösung immer wieder verschoben<br />

werden mußte. Erst 1930 entschlossen sich die Verantwortlichen der Gemeinde zum<br />

Neubau. Die alte Trotte und der Rathausanbau wurden abgerissen und an deren Stelle<br />

die neue Schule unter großen finanziellen Opfern erstellt. Die feierliche Einweihung<br />

fand am 22. November 1931 statt. Es war schon ein rechtes Dorffest, und zwischen den<br />

Zeilen der alten Berichte ist deutlich der berechtigte Stolz und die Freude über das<br />

stattliche Werk zu erkennen. Mit drei Klassenzimmern, einer Kochlehrküche und zwei<br />

Lehrerwohnungen hatte man die Raumnot für lange Jahre gebannt.<br />

Krieg und Nachkriegsjahre gingen verhältnismäßig glimpflich an <strong>Gurtweil</strong> vorüber,<br />

wenngleich die üblichen Drangsale und Leiden einer solch schweren Zeit nicht ausblieben.<br />

Längere Zeit diente die Schule den Besatzungssoldaten als Unterkunft und war<br />

<strong>nach</strong> deren Abzug wüst zugerichtet. Doch auch hier heilte die Zeit die geschlagenen<br />

Wunden. Der Schulbetrieb wurde wieder aufgenommen. Der Zuzug von Heimatvertriebenen<br />

und Flüchtlingen sowie eine wachsende Bautätigkeit ließ die Einwohnerzahl und<br />

damit auch die Kinderzahl rasch emporschnellen. So wurde 1949 die Einrichtung einer<br />

dritten Lehrerstelle notwendig, weitere drei folgten in den nächsten Jahren.<br />

Die Durchführung der Schulentwicklungspläne sah <strong>Gurtweil</strong> als Standort einer Nachbarschaftsschule<br />

vor. Schon wieder mußte der Bau neuer Schulräume ins Auge gefaßt<br />

werden. Widrige Umstände verhinderten den Bau der ursprünglich geplanten großzügigen<br />

Anlage, die den Schülern des gesamten Einzugsgebietes den erforderlichen<br />

Platz geschaffen hätte. Der Neubau wurde 1972 begonnen, mit Beginn des Schuljahres<br />

1973/74 am 4. September bezogen und umfaßt neben einem Physikraum 9 Klassenräume.<br />

Die feierliche Einweihung fand am 4. April 1974 statt. Infolge der Zusammenführung<br />

der Hauptschüler aus den Gemeinden Aichen, Berau, Bierbronnen, Brenden,<br />

Indlekofen, Nöggenschwiel und Weilheim war der Neubau jedoch schon von Anfang<br />

an zu klein für die Hauptschüler, ganz zu schweigen von den Grundschülern, die aus<br />

Aichen und Indlekofen ebenfalls in <strong>Gurtweil</strong> zusammengefaßt werden mußten. So müssen<br />

z. Zt. außer den Räumen der alten Schule auch noch zwei Räume des Rathauses<br />

benützt werden, nämlich das schon erwähnte Schulzimmer von 1828 und den 1953 erbauten<br />

Gemeindesaal. Überdies sind vier Grundschulklassen in Aichen und Indlekofen<br />

untergebracht. Es wäre im Interesse der Kinder sehr zu wünschen, daß dieser Zustand<br />

durch einen Erweiterungsbau, der außer den fehlenden Klassenräume auch die erforderlichen<br />

Fachräume enthält, möglichst rasch beendet wird und an die Stelle des<br />

Halben etwas Ganzes gesetzt wird.<br />

Stellvertretend für all die vielen Lehrkräfte, die im Laufe der verflossenen Zeit hier


wirkten und sich mühten im Dienste an der Jugend, seien hier noch die Schulleiter der<br />

vergangenen Jahre genannt:<br />

1910 - 1937 Josef Wiehl<br />

1937 - 1949 Karl Ulrich<br />

1939 - 1949 Ida Ulrich<br />

1949 - 1964 Hubert Geiger<br />

1964 - 1965 Antoinette Weinig<br />

1965 - 1971 Robert Thomma<br />

1971 - 1972 Josef Seger<br />

seit 1972 Hubert Schnitt


<strong>Gurtweil</strong>er Humor<br />

Sisch in dr Hitlerzit gsi. A Klass vu dr Schul hat en Usflug an de Laufe gmacht. Vu de<br />

Schwizer Site rufet Chind über de Rhy: „Landlistähler, Landlistähler!" Uf oimol goht<br />

en Gurtwiler Bue ans Wasser und ruft: „Wenn mir nit wäret, chönnet ihr eure Vüdli<br />

am Säntis gewärme." (Es fuhren damals viele Züge Steinkohlen über die Koblenzer<br />

Brücke in die Schweiz).<br />

Der Sepp schtoht uf der Schlüchtbrugg und luegt ins Wasser abe. Do frogt en de<br />

Heiner: „Was luegst, hoscht ebbes verlöre?" „He jo, Brille isch mer in de Rhy gfalle."<br />

„Du bischt nit ganz recht Sepp, dös isch doch Schlucht und nit de Rhy." „Do sisch,<br />

Heiner, wie ich schlecht sieh ohne Brille."<br />

Der Unterlehrer frogt in der erschte Klass: „Chönnet ihr mir ebbis mit der Zahl 7 säge?"<br />

Seppeli sait: „Es git 7 Wochedäg", der August: „Der Regeboge hat 7 Farbe" und s<br />

Marieli chunt zletscht und sait ganz ernst: „Mi Vater isch scho im siebte Himmel gsi."<br />

S'hät scho mancher beklagt, daß er z'Gurtwil Sufe glernt hat. Dos isch früher doher<br />

chumme, der Josef Vonderach hat eim glehrt: „Vom Gurtwiler Wi mueß ma 2 Viertel!<br />

trinke, s'erscht frißt einem e Loch i de Mage, s'zweit ziehts einem wieder zue".


Beim 624-Mark-Sparen<br />

holen Sie<br />

den dicksten Brocken<br />

an Land.<br />

Beim 624-Mark-Sparen können Sie gleich<br />

mehrfach verdienen: nämlich eine Sparzulage,<br />

eine Sparprämie, oft eine Zusatzprämie, und<br />

in vielen Fällen einen tariflichen Zuschuß vom<br />

Arbeitgeber. Dazu bekommen Sie natürlich<br />

noch unsere hohen Zinsen. Alles zusammengenommen<br />

ein dicker Brocken, den Sie an<br />

Land ziehen können.<br />

Wir helfen Ihnen gerne dabei und sagen<br />

Ihnen genau, wie es gemacht wird.<br />

VOLKSBANK<br />

HOCHRHEIN<br />

Wir bieten mehr als Geld und Zinsen


Das Haus für guten<br />

Einkauf Stefan Klemm<br />

Telefon (07741) 2084<br />

Auch unser Haus hat<br />

138 Jahre Gemeindegeschichte<br />

miterlebt.<br />

Annahmestelle für<br />

TOTO/LOTTO<br />

Baden-Württemberg<br />

Bleiben Sie oder werden<br />

Sie unser Partner<br />

Wir bitten um Ihr Vertrauen<br />

. . . natürlich finden Sie<br />

in unserem Sortiment<br />

auch<br />

DAS PREISGEKRÖNTE<br />

Ein Spitzenprodukt Deutscher Braukunst


Zukunft. Mit uns,<br />

Jung getan ist alt gewohnt. Das gilt auch für<br />

das Sparen. Denn für ein Sparkassenbuch ist man nie<br />

zu jung. Es ist ein Begleiter durchs ganze Leben.<br />

wenn's um Geld geht<br />

^<br />

Sparkasse 5 Hochrhein


Manfred Schewe<br />

Weingroßhandlung<br />

"& Liköre - Spirituosen - Sekt - Schaumwein<br />

Schwarzwälder Edelbranntweine<br />

7891 <strong>Gurtweil</strong><br />

Telefon (07741) 4548<br />

Parkplatz am Haus<br />

Wir bieten Ihnen Weine aus fast allen deutschen Anbaugebieten,<br />

wie<br />

Kaiserstuhl - Markgräflerland<br />

Ortenau - Hochrhein<br />

Rheinpfalz - Rheinhessen<br />

Mosel<br />

sowie aus dem be<strong>nach</strong>barten<br />

Elsaß - Frankreich<br />

Südtirol - Österreich<br />

Alle Weine aus anerkannten Erzeugerbetrieben und Winzergenossenschaften.<br />

Weine kauft man im Fachgeschäft.<br />

Ihr Vorteil: fachgerechte Bedienung und Beratung. Probenausschank.<br />

Vertretung und Auslieferungslager der<br />

Winzergenossenschaft Bickensohl a. K.


Eine ausreichende Stromversorgung ist<br />

notwendige Voraussetzung für das wirtschaftliche<br />

und private Wohlergehen aller<br />

Bürger.<br />

KERNKRAFTWERKE erzeugen Strom auf<br />

umweltfreundliche Art und Weise —<br />

Wir bauen Kernkraftwerke<br />

BADEN WERK AG<br />

75 Karlsruhe 1, Postf.1680, Tel. (0721) 6921


Hochleistungs- Werkzeugmaschine n<br />

SchwelBanlagea<br />

Feldschmieden<br />

Schneidwerkzeugs<br />

Profilelsenscheren<br />

Handbohrmaschinen<br />

Hobelbänke<br />

Werkzeugsehränke<br />

Schraubzwingen<br />

Gehrungssagen<br />

Handkreissägen<br />

komb. Hobelmaschinen<br />

Bandsehlelfmaschlnen<br />

komb. Kreissagen<br />

Fournlerpresseii<br />

AbiangsJgen<br />

Schrauben<br />

Drahtstiften<br />

Drahtgeflechte<br />

Komplette Werkstatteinrichtungen für die Metall- und Holzbearbeitung<br />

Bau- und Möbelbeschläge in großer Auswahl<br />

RUDOLF HUG-TIENGEN


Friedrich Schleith KG<br />

7890 Waldshut<br />

Tief- und Straßenbau<br />

Sägewerk<br />

Telefon (07751) 3047/49


0-g ry i<br />

»o 1 »*<br />

n» H < f<br />

lï«<br />

1-13<br />


und natürlich sämtliche Baustoffe,<br />

Isoliermaterialien, Rigipsplatten,<br />

Eternit, Kamine, Fassadenplatten,<br />

Dachziegel, Deckenplatten usw.<br />

KIECHLE-ALBICKER<br />

7897 Tiengen/Hochrh., Breitenfelder Str. 4-8, Tel. (07741) 4580 + 2480<br />

Bekannt für feine Fleisch- und<br />

Wurstwaren Hermann<br />

Ebner<br />

Metzgerei<br />

7890 Waldshut<br />

Kaiserstraße 20<br />

7891 <strong>Gurtweil</strong><br />

Am Landgraben 1


IHR FACHGESCHÄFT FÜR<br />

Schreibwaren<br />

Bücher - Bürobedarf<br />

Spielwaren<br />

TOTO - LOTTO-Annahmestelle<br />

Max Fritz<br />

INH. L. HUSSENDÖRFER<br />

TIENGEN (Hochrhein)<br />

Telefon (07741) 2791<br />

Gärtnerei<br />

Wendelin<br />

Jehle<br />

7891 <strong>Gurtweil</strong><br />

Zierpflanzen - Binderei - Baumschulpflanzen<br />

- Grabgestaltung


Unsere Dreierfalten<br />

fallen schöner<br />

Bekannt gutes Essen,<br />

gemütliche Atmosphäre,<br />

gepflegte Weine,<br />

Rothaus Biere<br />

Saal für Hochzeiten, Konferenzen,<br />

Sitzungen<br />

Inhaber Familie Wassmer<br />

7891 <strong>Gurtweil</strong><br />

Raumausstattung<br />

Kilian Jehle<br />

Dekorationen, Nähatelier,<br />

Polsterwerkstätte,<br />

Bodenbeläge<br />

7891 Lauchringen 1<br />

Friedhofstraße 1 und 3<br />

Telefon (07741) 3681<br />

Schlüchttalstüble


Ihr Großhandelspartner für<br />

Sanitär- und Installationsbedarf,<br />

Röhren und Verbindungsteile,<br />

sanitäre Einrichtungen,<br />

Bauschlosserei, Installationen<br />

Kyas + Strigl<br />

Kunststoff- und<br />

Sanitärgroßhandel OHG<br />

7897 Tiengen/Hochrhein<br />

Schaffhauser Straße 65<br />

Telefon (07741) 5041<br />

Abflußrohrprogramme,<br />

Bau- und Industriebedarf,<br />

Heizöltanks,<br />

ESSER-Depot<br />

Herbert Maier<br />

7391 <strong>Gurtweil</strong><br />

Telefon (07741) 2009


Lieferung sämtlicher Schnitthölzer<br />

für Industrie- und Baubedarf Ferdinand<br />

Maier<br />

Sägewerk und Holzhandlung<br />

Gegründet 1881<br />

7891 <strong>Gurtweil</strong><br />

Telefon (07741) 4536<br />

Farben - Tapeten - Bastelartikel -<br />

Schulbedarf - Spielwaren Adolf<br />

Schlachter<br />

Malerwerkstätte<br />

7891 <strong>Gurtweil</strong><br />

Am Landgraben 21<br />

Telefon (07741) 3192


Schwarzenberger +<br />

Endres<br />

H. Henselmann KG<br />

Gutenburg<br />

(7897 Tiengen/Hochrhein)<br />

Ihr Lieferant für<br />

Stabeisen, Formeisen, Baustahlmatten,<br />

Drahterzeugnisse, Sanitär- und<br />

Heizungsbedarf<br />

Eisengroßhandlung OHG<br />

7891 Lauchringen 1<br />

Telefon (07741) 5001<br />

Normstahl-Vertragshändler<br />

Zur Wärme-, Kälte- und Schalldämmung.<br />

Zeit- und kostensparend in der Verarbeitung.<br />

Telefon (07741) 3094<br />

Fernschreiber 07921404


Im Ausschank Bière der<br />

Brauerei Rothaus<br />

Gepflegte Weine<br />

Gutbürgerliche Küche<br />

SoUjauspiLS<br />

das Oualitätsbier aus dem<br />

Hochschwarzwald<br />

Badische Staatsbrauerei<br />

Rothaus AG<br />

Café-Restaurant<br />

Inh. Familie Huber<br />

7891 Weilheim<br />

Telefon (07741) 2359<br />

Klaus<br />

Bartholomä<br />

Maurermeister<br />

Bauunternehmen<br />

Lager in Zement und Kalk<br />

7891 <strong>Gurtweil</strong><br />

Telefon (07741) 4535


Max Keller<br />

Straßenbau Asphaltwerk<br />

Lottstetten Tiengen<br />

Ihr Partner für sämtliche Artikel in Haus, Hof, Landwirtschaft<br />

Bad. Landw. Zentralgenossenschaft e. G.<br />

Lagerhaus Tiengen<br />

mit sämtlichen Verkaufsstellen und HG-Märkten


Einen frohen Festverlauf<br />

wünscht:<br />

Bagger- und<br />

Fuhrunternehmen<br />

Lienhard KG<br />

Tiefbau, Leitungsbau,<br />

Kabelverlegung, Beton- und<br />

Pflasterarbeiten<br />

7897 Tiengen/Hochrhein<br />

Telefon (07741)5239<br />

Helmut Waiser<br />

7890 Waldshut<br />

Postfach 243<br />

Telefon (07741) 2608


Sänger & Lanninger KG<br />

Schotterwerk,<br />

Tief-und Straßenbau<br />

Bauunternehmung<br />

7897 Tiengen/Hochrhein<br />

Schlüchttalstraße 17<br />

Telefon (07741) 2097/735<br />

7897 Tiengen/Hochrhein<br />

Telefon (07741) 2775


Audi 100/1974.<br />

85 PS. Normalbenzin.<br />

Die wirtschaftlichste Art in der<br />

Sport-Komfortklasse zu fahren.<br />

Wann kommen Sie zur Probefahrt?<br />

Autohaus Hochrhein • Wilh. A. Hug GmbH • 7897 Tiengen/Hochrh.<br />

Klettgaustraße 11 • Telefon (07741) 585/3347<br />

Baue mit<br />

Baustoffe<br />

Tiengen, Tel. 077 41/ 3051<br />

Sämtliche Baustoffe, Badeinrichtungen, Isolierbaustoffe,<br />

Wand- + Bodenfliesen, Gartenbausteine, Teppichbeläge + Farben


Fridolin Boll<br />

Bauunternehmung<br />

Hoch- und Tiefbau<br />

Tiengen — Aichen<br />

Telefon (07747) 266<br />

Ausführung sämtlicher Erd-,<br />

Maurer-, Beton- und Stahlbetonarbeiten<br />

BERNHARD EBI<br />

Steinmetzmeister und Bildhauer<br />

Grabmale<br />

Marmor- und<br />

Kunststeine<br />

7890 Waldshut • Kalvarienbergstraße 1<br />

Wohnung: Gaisbergweg 10 • Tel .07751/3574


Schlager der Saison:<br />

Kleider<br />

mit Charme und Chic<br />

INGENIEURBÜRO<br />

V\fesserwirtschaft'Kanafeation<br />

Strassenbau • Statik- Sanienjngs -+<br />

Entwicklungsmassnahmen<br />

rha/fer<br />

Ingenieure (grad.)<br />

H. Kaiser<br />

H.Güthler


7890 Waldshut<br />

ŒT 07751/3713<br />

ItothauspiLS<br />

das Oualitätsbier aus dem<br />

Hochschwarzwald<br />

Festwirte, Gastronomen, Einzelhändler,<br />

Großhändler,<br />

Privatverbraucher<br />

verlangen Sie unser Angebot. Sie<br />

werden zufrieden sein.<br />

Biere, Weine, Spirituosen,<br />

alkoholfreie Getränke<br />

Gasthaus Witznau<br />

7897 Tiengen<br />

S" 07741/2511<br />

Familie Konrad Schmiederer<br />

7891 <strong>Gurtweil</strong><br />

Telefon (07741) 2076<br />

7893 Jestetten<br />

® 07745/7077<br />

Auslieferungslager in <strong>Gurtweil</strong>,<br />

Schopfheim, Altglashütten, Eigeltingen,<br />

Utzenfeld, Todtnau.


Restaurant<br />

WILHELM OSWALD<br />

Zimmerei und<br />

Montagebau<br />

7891 <strong>Gurtweil</strong><br />

Am Waldeck 5<br />

7891 Lauchringen 1<br />

Industriegebiet<br />

Telefon (07741) 5403<br />

Bad<br />

Bruckhaus<br />

Inh. Georg Heinzelmann<br />

Gutbürgerliche Küche<br />

7891 <strong>Gurtweil</strong><br />

Tiengener Straße 1<br />

Telefon (07741) 2741<br />

Fensterbau — Holzhandlung EMIL KÖGEL<br />

7891 <strong>Gurtweil</strong>


Kunden-und Handelsmühle A0%t/\W \A/£^^£^r*<br />

Brand-purina Futtermittel<br />

7891 <strong>Gurtweil</strong><br />

Telefon (07741) 2413<br />

Büromaschinen Diktiersysteme Zeichenanlagen<br />

Büromöbel Bürobedarf Registrierkassen<br />

Garantie • Beratung • Kundendienst<br />

das Haus für Bürotechnik<br />

Tiengen/Hochrhein, Tel. 07741/3018 • Waldshut, Kaiserstr. 75, Tel. 07751/2129<br />

Guten Festverlauf wünscht:<br />

Blumenhaus und Samenfachgeschäft<br />

7897 Tiengen/Hochrhein<br />

neben dem Rathaus


Ausführung sämtlicher Zimmerarbeiten,<br />

Treppenbau und Bauschreinerarbeiten.<br />

Photo-Conrads<br />

7897 Tiengen<br />

Hauptstraße 25<br />

Telefon (07741)2441<br />

Porträt- und Sachaufnahmen<br />

• Industrieund<br />

Architekturphotos<br />

Markenkame ras<br />

und Zubehör<br />

Zimmermeister<br />

7891 <strong>Gurtweil</strong><br />

Telefon (07741) 2083<br />

Ob Sie nähen<br />

oder handarbeiten .<br />

man geht zu<br />

Nähzentrum<br />

Handarbeits-Studio<br />

Tiengen - Waldshut<br />

Müller


Bäckerei und Lebensmittel<br />

Helmut Turzer<br />

7891 <strong>Gurtweil</strong><br />

Telefon (07741) 5400<br />

Gut essen und trinken<br />

im Gasthaus Hirschenstüble<br />

Inh. Walter Scheffel<br />

7891 <strong>Gurtweil</strong><br />

Telefon (07741) 5416<br />

Montag Ruhetag<br />

Zwei vollautomatische Bundeskegelbahnen<br />

Café-Restaurant<br />

Bäckerei und Lebensmittel Engelbert<br />

Gerspach<br />

7891 <strong>Gurtweil</strong><br />

Schlüchttalstraße 20


Gute und preiswerte Schuhwaren,<br />

fachgerechte Reparaturen<br />

Gepflegtes und gesundes Haar<br />

im Salon<br />

Cosmetic<br />

mit Alcina-Spezial wenn Sie mit<br />

Sicherheit gepflegt sein wollen.<br />

Peter Steinhauser<br />

Schuhgeschäft<br />

7891 <strong>Gurtweil</strong><br />

Telefon (07741) 2453<br />

Fritz Gamp<br />

7891 <strong>Gurtweil</strong><br />

Telefon (07741)3198<br />

Gasthof und Pension Neuberg<br />

Bau- und Möbelschreinerei<br />

Erneuerung von Stilmöbel<br />

7891 <strong>Gurtweil</strong><br />

Fremdenzimmer, gute Küche<br />

Ihr A. Thiesbrummel<br />

Küchenchef<br />

Giuseppe Sacino<br />

Schreinermeister<br />

7891 <strong>Gurtweil</strong><br />

Rebberg 8<br />

Telefon (07741) 2182


Fachhaus für Teppiche und Bodenbeläge<br />

Tiengen beim Schwimmbad<br />

Gute Küche, auserlesene Getränke,<br />

Heimatstube, Gästezimmer.<br />

Für Veranstaltungen und<br />

Familienfeste geräumiger Saal.<br />

Sämtliche Ausführungen in Gipserund<br />

Stukkateurarbeiten<br />

Elektro-lnstallation<br />

Elektro-Heizungsan lagen<br />

Elektro-Geräte<br />

Elektro-Beleuchtungskörper<br />

Für Ihr gemütliches Zuhause<br />

H Teppichböden<br />

• prachtvolle Teppiche, Brücken<br />

H Berber- und Hirtenteppiche<br />

• Verlege-Service<br />

Ihr Besuch in unserer Ausstellungshalle<br />

lohnt sich.<br />

Landgasthof<br />

„Adler"<br />

Bes. Fam. Ebner (seit 1817)<br />

7891 Weilheim<br />

Telefon (07741) 4510<br />

Josef Ebner<br />

Gipsermeister<br />

7897 Tiengen/Hochrhein<br />

Hans Gra<strong>nach</strong>er<br />

Elektromeister<br />

7891 <strong>Gurtweil</strong><br />

Schlüchttalstraße 22<br />

Telefon (07741) 2412


Renault 12 TL<br />

Das Endpreis-Auto. Ohne Aufschläge für sogenannte<br />

„Extras". Der Renault 12 TL bietet alles „inklusive"<br />

1,3-Liter-Vierzylindermotor,<br />

54 PS. Drehstromlichtmaschine.<br />

Vorderradantrieb.<br />

Vollsynchronisiertes Viergang-Getriebe,Knüppelschaltung.<br />

Höchstgeschwindigkeit<br />

140 km/h. Normverbrauch<br />

8,3 Liter auf 100km.<br />

Steuer und Versicherung<br />

ca. DM 43,30 mtl.*<br />

Renault-Wartungsdiagnose<br />

nur alle 15.000 Kilometer.<br />

* Berechnungsbasis für die<br />

Steuer- und Versicherungsbeträge:<br />

Orte bis 100.000 Einwohner;<br />

50% Schadenfreiheits-Pabatt.<br />

Serienmäßige Extras ohne<br />

Aufpreis:<br />

• Gürtelreifen<br />

• Scheibenbremsen vorn<br />

• 4 Türen<br />

• Einzelsitze vorn<br />

• Rückenlehnen stufenlos<br />

verstellbar<br />

• Drehstromlichtmaschine<br />

• beheizte Heckscheibe<br />

• Scheinwerfer-Höhenregulierung<br />

vom Fahrerplatz<br />

aus<br />

• Karosserie-Hohlraumschutz<br />

• Unterbodenschutz<br />

Renault 12 L: DM 8.495,- a.W. Renault 12 TL: DM 8.995,- a.W.<br />

Unverbindliche Preisempfehlung<br />

tRENAUlT<br />

Verkauf und Kundendienst<br />

Josef Bartholomä<br />

7891 <strong>Gurtweil</strong>, Telefon 07741/2418<br />

In der Bundesrepublik gibt es über 1500 Renault-Service-Stationen


Unser Angebot erfüllt jeden Autowunsch.<br />

Ansehen - aussuchen - testfahren - mitnehmen.<br />

Ihren jetzigen Wagen nehmen wir zu einem<br />

günstigen Preis in Zahlung.<br />

Die Finanzierung <strong>nach</strong> Maß ist selbstverständlich.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />

AUTOHAUS<br />

7890 Waldshut, Klingnauer Straße 20 (Schmittenau)<br />

Telefon (07751) 2057<br />

Druckerei E. Maier, Buch- und Offsetdruck, 7897 Tiengen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!