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Zeitzone Kundeninformation 2016/2017_Ansicht

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AUSGABE <strong>2017</strong><br />

Werkstatt der Uhrmacherkunst<br />

RARE ERSATZTEILE<br />

Frau Ebners scharfer<br />

Blick Seite 6<br />

SPEZIELLER HÄRTETEST<br />

Die Uhr, die vom<br />

Himmel fiel Seite 14


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Nehmen Sie sich Zeit<br />

Zur Wirkung von Denkpausen.<br />

ZEIT ZONE ZÜRICH<br />

Erinnern Sie sich an die Zeitdiebe im 1973 erschienenen Märchenroman «Momo»?<br />

Die seltsame Geschichte der grauen Herren, die Menschen dazu brachten, Zeit zu<br />

sparen und auf Zeitfresser wie Freundschaften, Nachbarschaftshilfe und Ähnliches<br />

zu verzichten? Je mehr sich die Menschen anstrengten, Zeit zu sparen, desto weniger Zeit<br />

blieb ihnen. Die Menschen verloren so an Freude, waren gestresst und unfreundlich. Erst<br />

Beppo, der Strassenwischer, brachte den Menschen die gestohlene Zeit zurück. Wenn er<br />

die Strasse wischte, tat er es langsam, aber stetig. Bei jedem Schritt einen Atemzug und bei<br />

jedem Atemzug einen Besenstrich. Schritt – Atemzug – Besenstrich. Während er sich so<br />

dahinbewegte, vor sich die schmutzige Strasse und hinter sich die saubere, kamen ihm<br />

grosse Gedanken. Beppo: «Man darf nie an die ganze Strasse auf einmal denken, verstehst<br />

du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den<br />

nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten. Dann macht es Freude;<br />

das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.»<br />

Nehmen Sie sich Zeit. Tragen Sie Ihre Uhr nicht als Zeitanzeiger, der Ihnen den Takt<br />

vorgibt. Tragen Sie sie als ein schönes Objekt, das Ruhe ausstrahlt und Sie bei vielen schönen<br />

Momenten begleitet, an die Sie sich gerne erinnern.<br />

Auch wir haben von unserer Arbeit aufgeblickt und eine Denkpause eingelegt. Dabei<br />

ist uns der Gedanke gekommen, wir könnten noch mehr von dem tun, was uns am meisten<br />

Freude macht. Deshalb werden wir unser Angebot straffen und den Uhrenverkauf auf<br />

ausgesuchte Marken beschränken, die wir im Raum Zürich exklusiv führen können. So<br />

können wir uns noch mehr der Uhrmacherkunst widmen. Denn mit grösster Freude<br />

bringen wir in unserer Werkstatt wertvolle Zeitmesser, an denen der Zahn der Zeit genagt<br />

hat, wieder richtig zum Laufen. So, als hätten sie gerade erst die Uhrenmanufaktur verlassen.<br />

Und wir nehmen uns gerne noch mehr Zeit für Sie – um zu hören und zu verstehen,<br />

was Ihnen Ihre Uhr bedeutet.<br />

Ihr Sandro Bösch<br />

Inhaber von Zeit Zone Zürich<br />

Werkstatt der Uhrmacherkunst<br />

Impressum Konzept und Gestaltung: Heads Corporate Branding AG, Zürich, www.heads.ch / Druck: Köpflipartners AG,<br />

Neuenhof, www.koepflipartners.ch / Zeit Zone Zürich AG, Kreuzplatz 2, 8032 Zürich, www.zeitzone.ch<br />

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ZEIT ZONE ZÜRICH<br />

Warum grosse Marken in<br />

die kleine Werkstatt finden<br />

Dass Zeit Zone Zürich viele traditionelle<br />

Premium-Marken mit dem Segen der<br />

Hersteller revidieren darf, ist keine Selbstverständlichkeit.<br />

Die Hürden dafür sind hoch.<br />

Autorin: Astrid Meyer<br />

Fotograf: Axel Linge<br />

Grosse Uhrenmarken lassen nicht<br />

mit sich spassen, wenn es um die<br />

Wartung ihrer Wunderwerke geht.<br />

Sie trauen auf dem Platz Zürich nur wenigen<br />

die Servicearbeit an ihren Uhren zu und<br />

haben eine klare Vorstellung, wie es in einer<br />

Werkstatt auszusehen hat. Abgesehen von<br />

den uhrmacherischen Fähigkeiten werden<br />

ganz konkrete Anforderungen an Werkzeuge,<br />

Maschinen, Arbeitskleidung und Räume<br />

gestellt. In den letzten 13 Jahren hat Sandro<br />

Bösch dies bezüglich kontinuierlich investiert,<br />

insbesondere in Spezialwerkzeuge.<br />

Omega war im Jahr 2004 die erste Marke,<br />

die Zeit Zone Zürich ihr Vertrauen am<br />

Standort Kreuzplatz aussprach. Inzwischen<br />

hat die Werkstatt auch den offiziellen Segen<br />

von Bell & Ross, Certina, Fortis, IWC, Jaeger<br />

LeCoultre, Meistersinger, Nomos, Panerai,<br />

Rado, Tissot und wird auf deren Websites<br />

als offizieller Servicepartner aufgeführt.<br />

Zeit Zone Zürich wird von diesen Marken<br />

Um Zertifizierungen zu erhalten, muss man sich bewerben und<br />

wird äusserst genau geprüft.<br />

mit Ersatzteilen beliefert, auf Änderungen<br />

aufmerksam gemacht und fortlaufend geschult.<br />

Seit 2005 ist Zeit Zone Zürich für<br />

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ZEIT ZONE ZÜRICH<br />

Die Uhrenhersteller haben eine klare Vorstellung, wie es in einer Werkstatt auszusehen hat.<br />

Glashütte Original sogar die offizielle Servicestelle<br />

für alle Reparaturen in der Schweiz,<br />

erst kürzlich konnte Brian Unger einen zweiwöchigen<br />

Kurs in Glashütte bei Dresden absolvieren<br />

und sich so für die ersten beiden<br />

Levels der Uhrenmanufaktur qualifizieren.<br />

Doch wie entsteht das Vertrauen bei<br />

Kunden, die ihre Uhr vorher nur der Manufaktur<br />

anvertraut haben? Sandro Bösch:<br />

«Einige Uhrenfans sind beim ersten Mal<br />

zum Test mit einer weniger kostbaren Uhr<br />

zu uns gekommen, um uns erst danach<br />

auch ihre wertvollen Stücke anzuvertrauen.<br />

Inzwischen kennt man uns und schätzt,<br />

dass man genau weiss, wer sich der Uhr<br />

widmet und auch persönlich für die Qualität<br />

des Service bürgt. Beim Einsenden in<br />

die Fabrik bleibt der Service anonym. Namhafte<br />

Boutiquen an der Bahnhof strasse haben<br />

auch schon Uhrenliebhaber direkt zu<br />

uns geschickt, da die Fabrik die Uhr nicht<br />

auf ihren Standard gebracht hat.»<br />

Kursangebot: Entdecken Sie die<br />

inneren Werte Ihrer Uhr<br />

Sie fragen sich, wie eine mechanische Uhr funktioniert?<br />

Wieso sich die Zeiger beim Aufziehen der<br />

Krone wieder zu drehen beginnen? Diesen Ablauf<br />

können Sie bei einem Kurs in unserer Werkstatt<br />

beobachten. Wir stellen Ihnen gerne Uhrwerke zur<br />

Verfügung oder verwenden dafür gleich Ihre eigene<br />

Uhr. Sie werden dann mit den wichtigsten Uhrmacherwerkzeugen<br />

vertraut gemacht und werden<br />

mit Hilfe eines Mitarbeiters die Uhr bzw. das Werk<br />

selbstständig zerlegen. So halten Sie am Ende mit<br />

Stolz eine Uhr in den Händen, die Sie selbst revidiert<br />

haben. Anmeldung unter Tel. 043 244 67 76<br />

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Frau Ebners scharfer Blick<br />

Um Raritäten reparieren zu können, braucht<br />

man auch rare Ersatzteile. Diese sucht<br />

Sandro Bösch in der ganzen Schweiz, und er<br />

übernimmt immer wieder ganze Inventare<br />

alter Uhrengeschäfte. Ob sich der Kauf eines<br />

Inventars jeweils gelohnt hat, darüber<br />

befindet bei Zeit Zone Zürich eine Expertin<br />

mit über 60 Jahren Berufserfahrung.<br />

Autor: Ralph Hermann<br />

Fotograf: Axel Linge<br />

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ZEIT ZONE ZÜRICH<br />

Der Anruf kommt aus St. Moritz.<br />

Der verstorbene Vater hatte ein<br />

Uhrengeschäft. Das ganze Inventar<br />

war für die Hinterbliebenen zwar unbrauchbar,<br />

aber irgendwie doch zu schön,<br />

um es fortzuwerfen. Seit zwanzig Jahren<br />

stapelt sich dieses nun im Keller. Nun<br />

braucht man den Platz. Die Schrauben,<br />

Zangen und Instrumente müssen weg.<br />

Sandro Bösch freut sich über solche Anrufe:<br />

«Alte Inventare mögen für andere wertlos<br />

sein, für uns sind sie wahre Fundgruben.<br />

Es finden sich oft Allgemeinwerkzeuge, die<br />

man einem Lernenden mitgeben kann,<br />

aber immer wieder auch Ersatzeile, die wir<br />

für endgültig verloren hielten.» Für viele<br />

Verkäufer ist es auch schön, zu sehen, dass<br />

die Werkzeuge in den Händen von kompetenten<br />

Uhrmachern weiterleben. «Die eingelagerten<br />

Dinge erzählen viel über den<br />

früheren Besitzer. Die Kompetenz des<br />

St. Moritzer Uhrmachers lag vor allem im<br />

Bereich der Gravur, wie die vielen alten<br />

Skiabzeichen und Pins für den örtlichen<br />

Bob- und Skiclub belegen. Aber auch interessante<br />

Uhrwerke, Gehäuse und Zifferblätter,<br />

die er offenbar selbst zu Uhren<br />

zusammensetzte, sind stumme Zeugen seiner<br />

Fähigkeiten.» Bei einer anderen Inventarübernahme<br />

fand Sandro Bösch eine spezielle<br />

Zahnstange zum Wiederaufzug einer<br />

Movado Ermeto, die sich durch auf- und<br />

zuschieben aufziehen lässt. «Dieses Teil lag<br />

einfach so da und hatte in diesem Moment<br />

Der Zahnstangen-Fund rettete diese Movado Ermeto.<br />

keinerlei Wert. Vier Jahre später brachte<br />

uns jemand eine Ermeto-Uhr, deren Aufzugsmechanik<br />

niemand sonst in der<br />

Schweiz mehr reparieren konnte. Und so<br />

machten wir mit diesem kleinen Teil vier<br />

Jahre später einen Kunden überglücklich»,<br />

freut sich Sandro Bösch.<br />

Die gesammelten Teile kommen am<br />

Kreuzplatz in die guten Hände einer Dame<br />

mit scharfem Blick: Margot Ebner sortiert<br />

bei Zeit Zone Zürich die Einzelteile mit<br />

grösster Sorgfalt ein. Sie ist gelernte Uhrmacherin,<br />

arbeitete 28 Jahre als Fournituristin<br />

und ist auch mit fast 80 Jahren noch<br />

Meisterin ihres Fachs. So freut es den Geschäftsführer<br />

besonders, wenn Frau Ebner<br />

sich einen präzisen Überblick zu neu eingetroffenem<br />

Inventar verschafft und zum<br />

Schluss kommt: «Herr Bösch, da haben Sie<br />

etwas sehr Gutes gekauft.»<br />

7


ZEIT ZONE ZÜRICH<br />

Experten der Feinmechanik<br />

Die Uhrmacherinnen und Uhrmacher<br />

ver fügen über Kompetenzen in unterschiedlichen<br />

Bereichen. Was sie verbindet,<br />

ist ihre Leidenschaft für Präzision.<br />

Autorin: Astrid Meyer<br />

Fotograf: Axel Linge<br />

Ticktack, ticktack. «Ein schönes<br />

Geräusch», finden die Teammitglieder<br />

der Zeit Zone Zürich. Ein<br />

gleichmässiges Ticken einer Uhr ist einer<br />

der Beweise für eine erfolgreich durchgeführte<br />

Revision. «Die Vorstellung, einem<br />

Menschen seinen täglichen Begleiter wieder<br />

vollständig intakt ans Handgelenk legen zu<br />

Auseinandersetzung mit innerer Schönheit.<br />

Florian Ganz<br />

hat durch sein Familienunternehmen Ganz in<br />

Krumbach schon früh mitbekommen, welch schöne<br />

Arbeiten hinter einer Uhrenreparatur stecken.<br />

Seit seiner Ausbildung war er bereits in diversen<br />

Uhrengeschäften tätig, darf sich mittlerweile<br />

Uhrmachermeister nennen und bringt Erfahrung<br />

in allen erdenklichen Tätigkeitsbereichen mit. Als<br />

zuverlässiger und kompetenter Atelierchef inspiziert<br />

er jede Uhr noch einmal vor der Abgabe.<br />

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ZEIT ZONE ZÜRICH<br />

Brian Unger<br />

startete seine Laufbahn mit einer Lehre bei IWC<br />

Schaffhausen. Sein Lehrmeister war spannenderweise<br />

ein ehemaliger Lehrling von Sandro Bösch.<br />

Unterdessen repariert Brian Unger diverse Uhren<br />

mit und ohne Komplikationen und erfreut sich<br />

an anspruchs vollen Aufgabenstellungen. Er ist<br />

zuständig für sämtliche Reparaturaufträge von<br />

Glashütte und Meistersinger.<br />

Jari Korhonen<br />

absolvierte seine Ausbildung zum Uhrmacher in<br />

seinem Heimatland Finnland. Vier Jahre lang<br />

beschäftigte ihn die Firma Ventura, bis ihn sein<br />

Weg an den Kreuzplatz führte. Seither ist er treuer<br />

Mitarbeiter der Zeit Zone Zürich und vertieft sein<br />

Wissen mit spezifischen Weiterbildungs kursen<br />

von diversen Marken wie beispielsweise Tissot,<br />

Omega, JeanRichard oder Breitling.<br />

können, ist ein tolles Gefühl», sind sich alle<br />

einig. Die kniffligen Arbeiten haben sich gelohnt.<br />

Die Uhr wurde anfänglich begutachtet,<br />

wurde nach Zustimmung des Kunden<br />

komplett demontiert, bekam eine Sonderbehandlung<br />

an stark beanspruchten Stellen,<br />

genoss ein angenehmes 25-minütiges Reinigungsbad,<br />

erfreute sich an frischem Öl und<br />

Fett und wurde zu guter Letzt wieder gewissenhaft<br />

zusammengesetzt.<br />

Das polierte Gehäuse erstrahlt in neuem<br />

Glanz. Seit der Polierraum vor zwei<br />

Monaten mit neuen Geräten ausgestattet<br />

wurde, ist das Auffrischen von Gehäuseteilen<br />

ein sehr beliebter Arbeitsschritt. «Die<br />

Uhr sieht ja aus wie neu», äussern sich nicht<br />

wenige Kunden bei Abgabe der Uhr. Es ist<br />

allerdings so, dass nicht alle diese Rundumerneuerung<br />

haben möchten. Viele schätzen<br />

die teils über Generationen erlangte Patina<br />

ihrer Uhr. In solchen Fällen wird dafür gesorgt,<br />

dass äusserlich nichts verändert wird.<br />

Passend zur Uhr könnte dann beispielsweise<br />

ein speziell behandeltes Vintageband im<br />

«used look» montiert werden. Gemeinsam<br />

wird versucht, das Beste aus der Uhr herauszuholen.<br />

Die unterschiedlichen Arbeitsschritte<br />

werden von A bis Z von derselben<br />

Person durchgeführt. Durch die übernom­<br />

9


ZEIT ZONE ZÜRICH<br />

mene Verantwortung fühlt sich ein Uhrmacher<br />

schnell mit der entsprechenden<br />

Uhr auf seinem Arbeitstisch verbunden.<br />

«Jede Uhr ist anders und stellt einen vor<br />

neue Herausforderungen», erzählt Claudio<br />

René Etter<br />

entschied sich mit 45 Jahren für eine weitere<br />

Lehre zum Uhrmacher-Rhabilleur bei Zeit Zone<br />

Zürich. Viel Erfahrung und handwerkliche Fertigkeit<br />

brachte er bereits als Maschinenmechaniker<br />

mit, und er konnte die vierjährige Lehre bereits<br />

nach zwei Jahren erfolgreich abschliessen. In<br />

Windeseile spezialisierte er sich zum Experten in<br />

der Restauration und Reparatur von Weckern,<br />

Tisch- und Grossuhren.<br />

Claudio Bucher<br />

schloss bei Zeit Zone Zürich vor sechs Jahren<br />

seine zweite Lehre ab und entwickelte sich so vom<br />

gelernten Schreiner zum leidenschaftlichen Uhrmacher-Rhabilleur.<br />

Er ist verantwortlich für alle<br />

Reparaturen von Bell & Ross und kennt die Kaliber<br />

in- und auswendig. Neben Reparaturen von Armbanduhren<br />

gehören Instandstellungen von antiken<br />

Taschenuhren wie auch Revisionen der mystischen<br />

Atmos-Uhren zu seinem Spezialgebiet.<br />

Ein scharfer Blick und eine ruhige Hand sind gefragt.<br />

Bucher. «Und es ist manchmal ziemlich<br />

nervenaufreibend», ergänzt René Etter<br />

schmunzelnd. Auch Grossuhren sind auf<br />

besonders ruhige Fingerbewegungen angewiesen.<br />

Das Spiel zwischen den Rädern<br />

muss perfekt abgestimmt sein, damit eine<br />

reibungslose Energieübertragung stattfinden<br />

kann. Für den perfekten Achsenab­<br />

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ZEIT ZONE ZÜRICH<br />

Astrid Meyer<br />

behält den Überblick übers komplette Geschehen<br />

in der Zeit Zone Zürich. Sämtliche administrativen<br />

Arbeiten werden von ihr abgewickelt und überprüft.<br />

Durch ihr bei Zeit Zone Zürich erworbenes<br />

Diplom als Uhrmacherin-Rhabilleuse versteht<br />

auch sie die Mechanik hinter einer Uhr, was ihr<br />

eine professionelle Beratung im Kundengespräch<br />

ermöglicht.<br />

Yahel Blarer<br />

freute sich über die Lehrstellenzusage von Sandro<br />

Bösch gewaltig. Nun bereits im vierten Lehrjahr<br />

angekommen, entwickelte sie eine bemerkenswerte<br />

Feinmotorik. Diverse filigrane Handwerksarbeiten<br />

werden von ihr mit grösster Sorgfalt<br />

durchgeführt und machen sie zu einem unverzichtbaren<br />

Teammitglied.<br />

stand zweier Räder gibt es, wie für fast alles,<br />

ein nützliches Uhrmacherwerkzeug. Jeder<br />

hat an seinem Platz seine eigenen Hilfsmittel,<br />

welche fast täglich benutzt werden. Das<br />

wohl bekannteste Gerät ist die Lupe oder<br />

auch das Brucelle. Mit dieser Pinzette werden<br />

die Einzelteile gehalten und an Ort<br />

und Stelle gebracht. Einerseits um sie nicht<br />

zu beschädigen oder zu ver lieren, andererseits<br />

um sie vor aggressiven Fingerabdrücken<br />

zu schützen. Während der Durchführung<br />

der interessanten und selbstständigen<br />

Arbeiten trifft sich das Team zur Entspannung<br />

in der verdienten Kaffeepause. Der<br />

Kaffee bei Zeit Zone Zürich kommt nicht<br />

aus einer Kapsel, sondern aus einem vollverchromten,<br />

italienischen Kaffee-Wunderwerk.<br />

Die Maschine ist nicht einfach zu<br />

bedienen und muss gepflegt werden. Aber<br />

bei richtigem Umgang schenkt sie einem<br />

den wirklich perfekten Espresso, der jede<br />

Kapsel schlägt. Es ist wohl kein Zufall, dass<br />

eine solche Maschine bei Zeit Zone Zürich<br />

steht.<br />

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ZEIT ZONE ZÜRICH<br />

Das ist neu<br />

Die Must-haves<br />

des Jahres <strong>2017</strong>.<br />

1 Bell & Ross<br />

Ein Zifferblatt, inspiriert durch den Marinechronometer,<br />

schmückt das leistungsstarke Handaufzugswerk der<br />

Bell & Ross BR01 Marine Instrument. Das Zusammenspiel<br />

von Bronze, Titan und Edelholz lässt die limitierte<br />

Auflage in einem harmonischen, warmen Gesamtbild<br />

erstrahlen.<br />

→ Preis: CHF 8300.–<br />

2 SwissKubik<br />

Sie sind schlicht, nahezu geräuschlos und werden von<br />

den führenden Schweizer Uhrenmarken verwendet und<br />

empfohlen. Die batteriebetriebenen Uhrenbeweger von<br />

SwissKubik überzeugen in allen Punkten: Funktionalität,<br />

Ästhetik und Anwendung.<br />

→ Preis: ab CHF 398.–<br />

3 Vintage-Lederbänder<br />

In der Manufaktur des Lederbänder-Herstellers Kaufmann<br />

entstehen handgefertigte Unikate. Besonders<br />

passend zu Marine- und Fliegeruhren verleihen die Vintage-Lederbänder<br />

einen perfekten «used look».<br />

1<br />

→ Preis: ab CHF 170.–<br />

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ZEIT ZONE ZÜRICH<br />

2<br />

3<br />

13


ZEIT ZONE ZÜRICH<br />

Die Uhr, die vom Himmel fiel<br />

Ein Kunde kommt ins Geschäft und wünscht<br />

einen Uhrenservice für seine IWC Fliegeruhr.<br />

Dabei bittet er inständig, die Gehäusekratzer<br />

nicht wegzupolieren. Diese seien<br />

Erinnerungen an bewegende Momente seines<br />

Lebens. Das Interesse von Zeit Zone Zürich<br />

war geweckt, und so erzählt Martin Siebenmann<br />

seine aussergewöhnliche Geschichte.<br />

Autor: Ralph Hermann<br />

Fotograf: Dölf Preisig<br />

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ZEIT ZONE ZÜRICH<br />

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ZEIT ZONE ZÜRICH<br />

Es versprach, ein grossartiges Abenteuer<br />

zu werden. Martin Siebenmann<br />

wurde von einem guten<br />

Freund eingeladen, ein in Südafrika restauriertes<br />

Flugzeug in die Schweiz zu überführen.<br />

Beim Flugzeug handelte es sich um<br />

eine de Havilland D.H 82 Tiger Moth, einen<br />

einmotorigen Doppeldecker aus dem<br />

Jahr 1941, bekannt aus dem Film «Lawrence<br />

of Arabia». Die Reichweite dieses britischen<br />

Flugzeugs beträgt mit Zusatztank<br />

gerade mal 500 Kilometer. Zwei Piloten<br />

und als Begleiter ein Medizinstudent und<br />

Martin Siebenmann machten sich auf die<br />

weite Reise; jeweils zwei Personen im Flugzeug<br />

und zwei Personen im begleitenden<br />

Land Rover. IWC sponserte die beiden<br />

Piloten mit je einer IWC Fliegeruhr. Mit<br />

unzähligen Zwischenstopps durchquerte<br />

das Quartett Simbabwe, Mosambik, Tansania,<br />

Kenia und gelangte so bis nach Äthiopien.<br />

Nach einer längeren Etappe wurde,<br />

kurz vor Addis Abeba, der Sprit knapp. Die<br />

Maschine landete zur Treibstoffsuche in<br />

einem Dorf in der Nähe der Stadt Awassa,<br />

280 Kilometer südlich von der Hauptstadt.<br />

Die Treibstoffsuche zog sich hin, und erst<br />

sechs Stunden später, der Land Rover war<br />

inzwischen ebenfalls eingetroffen, ist die<br />

Maschine wieder startklar. Martin Siebenmann<br />

nimmt auf dem Vordersitz Platz, den<br />

Piloten in seinem Rücken. Schon kurz nach<br />

dem Start kommt die Maschine in starke<br />

Turbulenzen. Auf einer Höhe von 100 Metern<br />

wird sie von gefährlichen Scherwinden<br />

gepackt und praktisch unmanövrierbar. Der<br />

Doppeldecker schmiert ab und knallt aus<br />

einer Höhe von 35 Metern, Nase voran, in<br />

einen Vorgarten, glücklicherweise genau<br />

zwischen eine Hütte, einen Ziehbrunnen<br />

und einen Baum. Der Pilot hängt mit verletzten<br />

Hals- und Rückenwirbeln in seinen<br />

Gurten. Der Passagier Martin Siebenmann<br />

ist mit dem Kopf aufgeschlagen, und seine<br />

Flott unterwegs bis kurz vor Addis Abeba.<br />

Stirn liegt bis auf den Schädel offen. Seine<br />

beiden Füsse sind gebrochen, einer davon<br />

mit einem komplizierten offenen Bruch.<br />

Der Land Rover fährt die beiden in ein<br />

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ZEIT ZONE ZÜRICH<br />

Bruchlandung bei Awassa.<br />

nahe gelegenes Militärspital. Da kein Antibiotikum<br />

verfügbar ist, befürchten die Militärärzte<br />

eine Blutvergiftung und wollen<br />

den einen Fuss aufgeben. Der mitreisende<br />

Medizinstudent interveniert: Bis zu einer<br />

möglichen Blutvergiftung dauert es noch<br />

eine Zeit, und diese wollen die Kollegen<br />

nutzen. So verschieben die Ärzte die Amputation<br />

auf den nächsten Tag. Fieberhaft<br />

wird Hilfe gesucht. Der Zufall will es, dass<br />

die Schweizer Helimission mit einem Helikopter<br />

in Addis Abeba steht. Um 16 Uhr<br />

stürzt das Flugzeug ab, um 9 Uhr des nächsten<br />

Tages landet der Helikopter vor dem<br />

Militärspital, und der Fuss kann im Spital<br />

in Addis Abeba gerettet werden. Mittels<br />

Antibiotika und Morphium werden Martin<br />

Siebenmann und der Pilot reisefähig gemacht<br />

und mit der Ethiopian Airlines über<br />

Frankfurt nach Zürich geflogen. Für Martin<br />

Siebenmann beginnt ein langer Spitalaufenthalt.<br />

Der Pilot kann das Spital relativ<br />

rasch verlassen. Er besucht bei seinem Spital-Austritt<br />

Martin Siebenmann in seinem<br />

Zimmer und schenkt ihm die havarierte<br />

IWC, die zusammen mit den beiden vom<br />

Himmel gefallen war. Die Kratzer auf dem<br />

Gehäuse erinnern Martin Siebenmann an<br />

das viele Glück im Unglück. Und es erinnert<br />

ihn an die Freundschaft mit dem Piloten,<br />

die, im wahrsten Sinne des Wortes,<br />

Höhen und Tiefen erlebt hat und bis heute<br />

besteht.<br />

Martin Siebenmann<br />

Martin Siebenmann ist gelernter Schreiner, diplomierter<br />

Architekt und Inhaber von 7Möbel. Sein<br />

Geschäft ist spezia lisiert auf die Her stellung von<br />

schönen Massmöbeln für Private und Ladengeschäfte.<br />

Er ist auch verantwortlich für das aktuelle<br />

Interieur von Zeit Zone Zürich. Weitere Beispiele<br />

seiner Arbeit finden Sie unter www.7moebel.ch<br />

17


18


ZEIT ZONE ZÜRICH<br />

Spezielle Augenblicke<br />

In vielen Industrien wird heute versucht,<br />

Roboter menschlicher zu gestalten. In der<br />

Uhrenindustrie ist dies ein alter Hut. Dafür<br />

brauchte es keine Computer, sondern Kreativität,<br />

Erfinder geist, Logik und Motivation.<br />

Autorin: Astrid Meyer<br />

Fotograf: Axel Linge<br />

Sie wirken fast ein wenig unheimlich,<br />

die Automatenuhren, die schon vor<br />

langer Zeit zum Leben erweckt wurden.<br />

Alles begann im späten 15. Jahrhundert,<br />

als wirtschaftliche Not besonders<br />

Im späten 15. Jahrhundert<br />

machte<br />

wirtschaftliche Not<br />

erfinderisch.<br />

erfinderisch machte. So wurden Uhren<br />

mit den sogenannten Augenwendern geschmückt,<br />

dank derer Figuren im Takt des<br />

Pendels die Augen bewegen oder öffnen<br />

und schliessen. Bei den meisten öffnete sich<br />

beim Schlag der Uhr sogar der Mund. Erstmals<br />

gesichtet wurden solche Konstruktionen<br />

an Turmuhren, danach folgten auch<br />

Wand- und Tischuhren. Nun steht ein chic<br />

angezogener Mann mit Hut und Uhr in<br />

den Händen auf dem Werktisch. Die Augen<br />

bewegen sich bei diesem Exemplar seitwärts,<br />

im Moment noch zu langsam, da die<br />

Kraft fehlt. Die Vorfreude auf das Männlein<br />

war riesig, als sich sein Besuch<br />

herumsprach. Es ist nicht das erste witzige<br />

Figürchen, welches als Patient bei Zeit<br />

Zone Zürich eingeliefert worden ist. Auch<br />

schon Taschenuhren mit ihren Jacquemarts<br />

wurden wieder aufgepäppelt. Es handelt<br />

sich hierbei um Figuren, welche mit dem<br />

Hammer die Glocken anschlagen. Sie bewegen<br />

sich im Takt des Schlages und stehen<br />

still, sobald der Mechanismus aufhört.<br />

19


Origin: Verdon et Stedmann retailer,<br />

London, England<br />

« Es ist ein seltenes Privileg, ein Meisterwerk<br />

der Uhrmacherei zu restaurieren, es von den Spuren<br />

der Zeit und der Menschen zu befreien und es<br />

in einen zeitlichen Rahmen in unserer Erinnerung<br />

zurückzuversetzen.»<br />

Michel Parmigiani

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