gesund in 2017-01

das meiste lernen Kinder von ihren eltern. was diese vormachen,
tun sie auch. wenn Sie Ihr Kind beschimpfen weil es Sie
eben „Blöde Kuh“ genannt hat, lernt es nicht, auf gemeine
Ausdrücke zu verzichten. wenn Sie Ihre tochter schlagen, weil
sie den kleinen bruder gehauen hat, wird sie sich fragen, ob
man nicht doch schlagen darf. Schläge und ohrfeigen machen
Angst und diese macht dumm. Schläge können Kinder
oft von einer Dummheit abbringen, etwas Verbotenes zu
tun, aber sie veranlassen das Kind nicht, das Richtige zu
tun. Stattdessen fühlt es sich gedemütigt und in seiner würde
verletzt, stumpft irgendwann gegen Schläge ab weil es sonst
zu schmerzhaft wäre. Gedemütigte Kinder versuchen ihr
Selbstwertgefühl durch die hintertür wieder aufzupolieren.
Manche ducken sich vor Schlägen weg, unterwerfen sich – sie
kuschen vor Stärkeren und schlagen vielleicht auf Schwächere
ein. Andere rächen sich, und weil sie die wunden punkte ihrer
eltern genau kennen, treffen sie meist ins schwarze. sie trödeln
wenn es schnell gehen soll oder bringen eltern mit flegelhaftem
Verhalten in Verlegenheit. es droht ein unheilvoller
Kreislauf von widerspenstigkeit und erneuten Strafen.
Regeln erleichtern den Alltag bevor es zur eskalation kommt.
egal, ob es um den Aufbruch am Morgen, ums essen oder
Aufräumen geht. Regeln, Rituale und Absprachen dienen Kindern
und eltern als Anhaltspunkte. Sie geben halt und orientierung.
auch ein „nein“ kann eine sehr respektvolle antwort
sein. ohne diese orientierungen sind Kinder überfordert.
wenn Sie mit Ihrem Kind vereinbart haben, dass es nach einem
Film den Fernseher abschaltet, erinnern sie es vorher nochmal
daran. Bleiben sie konsequent. nur wenn ein „nein“ wirklich
ein „nein“ bedeutet, kann sich das Kind auch darauf einstellen.
Aber auch Eltern sollten neue Regeln für sich selbst aufstellen.
sie vergessen häufig, ihrem Kind die nötige aufmerksamkeit
zu schenken. tadeln Sie es nicht ständig sondern betonen
Sie im Gengenzug das positive. Loben Sie Ihr Kind, wenn es
die dreckigen Gummistiefel im Flur auszieht oder fragen sie
nach, wie in der Schule alles läuft. eine ermutigung hilft ihm,
sich etwas zuzutrauen. Ungeteilte positive Aufmerksamkeit ist
das größte Geschenk, das Sie einem Kind machen können. Auf
die Länge kommt es nicht so sehr an, wie darauf, dass Sie die
Zeit nur mit dem Kind verbringen. Aus
solchen Situationen schöpfen beide
Seiten Kraft. denken Sie also immer
daran, alle eltern machen Fehler und
können daraus lernen. Mit Respekt geht
es besser – Ihnen und Ihrem Kind.
weitere Informationen und Anlaufstellen
finden sie unter: www.ane.de
auszug aus arbeitskreis neue erziehung e.V. „Mit respekt geht´s besser“
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