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Blasenkrebs Vorsorgeuntersuchung Früherkennung Monitoring - Alere

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<strong>Alere</strong> NMP22 ®<br />

<strong>Blasenkrebs</strong> früh erkennen<br />

bedeutet Leben retten!<br />

Test


NMP22 ® BladderChek ® Test<br />

Der <strong>Alere</strong> NMP22 ® BladderChek ® Test –<br />

Qualitätsmaßstab in der <strong>Blasenkrebs</strong>früherkennung<br />

zur Optimierung der<br />

<strong>Vorsorgeuntersuchung</strong><br />

für den Einsatz einer<br />

risikoadaptierten<br />

Screening-Untersuchung<br />

zur Ergänzung der<br />

Zystoskopie im <strong>Monitoring</strong><br />

Einfach. Zuverlässig. Sicher.<br />

NMP22 ® und NMP22 ® BladderChek ® Test<br />

sind eingetragene Marken der <strong>Alere</strong> Group.


Inhalt<br />

<strong>Blasenkrebs</strong> – Grundlagen einer häufigen Erkrankung Seite 4<br />

Prognose, Risikofaktoren, Prävalenz, Inzidenz Seite 6<br />

Der Krebs in Zahlen Seite 7<br />

Der <strong>Alere</strong> NMP22 ® Test Seite 9<br />

Testformate Seite 10<br />

Vorteile des Tumormarkers NMP22 in der <strong>Blasenkrebs</strong>diagnostik Seite 12<br />

Durchführung – NMP22 ® BladderChek ® Test Seite 13<br />

Arbeitsdiagramm für Patienten mit Hämaturie Seite 14<br />

Die Anwendung des NMP22 ® BladderChek ® Tests in der Praxis Seite 15<br />

Risikoadaptierte <strong>Blasenkrebs</strong>untersuchung Seite 16<br />

Kompendium verschiedener Publikationen zum NMP22 ® Test Seite 17<br />

Berufsbedingte und außerberufliche Risiken des Harnblasenkarzinoms Seite 28<br />

Fragebogen zum RisikoCheck <strong>Blasenkrebs</strong> © Seite 31<br />

Links Seite 35<br />

3


4<br />

NMP22 ® BladderChek ® Test<br />

<strong>Blasenkrebs</strong> – Grundlagen einer häufigen Erkrankung<br />

Die Diagnose Krebs löst große Ängste bei Betroffenen und<br />

deren Angehörigen aus. Verständlich, denn Krebs ist nach<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Erkrankung<br />

mit Todesfolge in Deutschland.<br />

Prinzipiell kann Krebs am gesamten Organismus auftreten.<br />

Die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung nimmt<br />

im Alter deutlich zu. Folglich kann man die Entartung<br />

der Zellen, welche ultimativ zum Krebs führen kann,<br />

durchaus als eine Alterserkrankung ansehen. Neben der<br />

genetischen Disposition sind vor allem das Rauchen und<br />

andere karzinogene Noxen die Hauptursachen für eine<br />

Krebserkrankung.<br />

Nicht jede Krebserkrankung verläuft tödlich. Die derzeitige<br />

Heilungsrate – alle Krebsarten eingerechnet – beträgt ca.<br />

30 bis 40 % und ist dabei stark abhängig von der Art der<br />

Krebserkrankung. Als geheilt betrachtet der Onkologe einen<br />

Patienten, der mindestens fünf Jahre lang ohne Rezidiv<br />

überlebt.<br />

Eine frühe Diagnose – im Anfangsstadium der<br />

Erkrankung – und damit eine frühzeitige Therapie<br />

verbessert die Prognose der Erkrankung oft deutlich.<br />

Zudem kann durch Vorbeugung und <strong>Früherkennung</strong> das<br />

Krebsrisiko unter bestimmten Umständen (abhängig<br />

vom Diagnosezeitpunkt, der Krebsart und dem Alter des<br />

Patienten) deutlich verringert werden. Eine vollständige<br />

Krebsvorsorgeuntersuchung ist hierfür unerlässlich.<br />

Harnblasenkrebs –<br />

der zweithäufigste urologische Tumor<br />

Die Krebsvorsorgeuntersuchung ist insbesondere<br />

für den Harnblasenkrebs, der viele unterschiedliche<br />

Erscheinungsbilder aufweist, wichtig. Zudem beeinflussen<br />

der Grad der Erkrankung und das Wachstumsverhalten des<br />

Tumors die Therapiewahl und folglich die Heilungschancen.<br />

Daher ist eine differenzierte Diagnostik und eine an das<br />

Stadium der Erkrankung angepasste Therapie erforderlich.<br />

Die häufigste Form des Blasentumors ist das lokal<br />

auftretende oberflächliche Blasenkarzinom. Dieses ist<br />

bei adäquater Therapie gut heilbar. In fortgeschrittenen,<br />

invasiven Tumorstadien sind größere chirurgische Eingriffe<br />

in der Regel unumgänglich. Bei entsprechender Indikation<br />

ist eine Entfernung der Harnblase (Zystektomie) notwendig.<br />

In den letzten Jahrzehnten wurden Verfahren entwickelt,<br />

welche die Bildung einer Neoblase oder eines Ileum-<br />

Conduits nach einer Zystektomie ermöglichen. So ist trotz<br />

des Verlustes der Blase eine Harnableitung über (Dünn-)<br />

Darmanteile möglich.<br />

Neben der <strong>Vorsorgeuntersuchung</strong> ist beim <strong>Blasenkrebs</strong><br />

auch die Nachsorge von enormer Wichtigkeit. Der Grund:<br />

Die hohe Rezidivrate bei <strong>Blasenkrebs</strong> von bis zu 70 %.<br />

Für die Nachsorge ist es daher wichtig, eine lebenslange<br />

patientenfreundliche Kontrolldiagnostik zu gewährleisten,<br />

da auch nach jahrelanger Tumorfreiheit Rezidive auftreten<br />

können. Aus diesem Grund ist eine konsequente<br />

lebenslange Nachkontrolle nachdrücklich zu empfehlen.


Harnblasenkrebs – Fakten<br />

Jedes Jahr wird bei etwa 29.900 1 Menschen in<br />

Deutschland ein bösartiger Harnblasentumor diagnostiziert.<br />

Diese Diagnose kann eine drastische Minderung der<br />

Lebensqualität für den Patienten bedeuten. Beim Mann<br />

ist der <strong>Blasenkrebs</strong> der zweithäufigste urologische Tumor.<br />

Die Anzahl der <strong>Blasenkrebs</strong>-Neuerkrankungen bei Frauen<br />

stieg in den letzten Jahren kontinuierlich an: Inzwischen<br />

übersteigt sie die Anzahl der Gebärmutterhalstumor-<br />

Neuerkrankungen (1.921 und 1.596) in Deutschland.<br />

<strong>Früherkennung</strong> und Warnsignale<br />

Eine sichtbare Blutbeimengung im Harn (Makrohämaturie)<br />

ist das häufigste Primärsymptom bei einem<br />

Harnblasenkarzinom. Jede schmerzlose Hämaturie – selbst<br />

eine Mikrohämaturie – kann ein Indiz für einen Blasentumor<br />

sein, selbst wenn diese nur ein einziges Mal auftritt.<br />

Weitere Anzeichen für eine Tumorerkrankung können<br />

wiederkehrende Blasenentzündungen, Brennen beim<br />

Wasserlassen, gesteigerter Harndrang und stechende<br />

Schmerzen beim Entleeren der Blase sein. Auch<br />

Beschwerden, die scheinbar auf eine Blasenentzündung<br />

hindeuten, können Symptome eines Blasentumors sein.<br />

Hier sollte zur gründlichen Abklärung eine urologische<br />

Untersuchung erfolgen.<br />

Ab dem 40. Lebensjahr sollte bei Personen mit erhöhtem<br />

Risiko regelmäßig eine <strong>Vorsorgeuntersuchung</strong> des Harns<br />

auf Blutspuren durchgeführt werden.<br />

Diagnose<br />

Mit dem NMP22 ® Test steht ein schneller Urintest für die<br />

Diagnose von <strong>Blasenkrebs</strong> in der Praxis und im Labor zur<br />

Verfügung: Dieser ist hochsensitiv, einfach durchführbar<br />

und nicht-invasiv. Eine frühzeitige Diagnose des Tumors<br />

und das Einleiten einer adäquaten Therapie tragen<br />

entscheidend zur Überlebensrate des Patienten bei.<br />

Bedingt durch die hohe Rezidiv-Rate ist eine lebenslange<br />

Kontrolldiagnose von therapierten Tumorträgern notwendig.<br />

Der NMP22 ® BladderChek ® Test und der NMP22 ® ELISA<br />

Test werden zu diesem Zweck bereits seit langem sehr<br />

erfolgreich eingesetzt.<br />

1 Quelle: Krebsregister Robert-Koch-Institut 2010 – Projektion,<br />

basierend auf den Inzidenzraten von 2006<br />

5


6<br />

NMP22 ® BladderChek ® Test<br />

Prognose, Risikofaktoren, Prävalenz, Inzidenz<br />

Prognose<br />

Die Prognose des Krankheitsverlaufs und der Überlebensrate<br />

hängt primär von der Malignität des Tumors und seiner<br />

Infiltration in die Strukturen der Blasenwand ab. Zudem<br />

hat der <strong>Blasenkrebs</strong> eine ausgeprägte Latenzzeit und kann<br />

bereits 10 bis 20 Jahre vor Ausbruch der Erkrankung im<br />

Körper „schlummern“.<br />

Aus diesem Grund hat die spezifische Vorsorgeunter-<br />

suchung und <strong>Früherkennung</strong> beim Facharzt eine<br />

entscheidende Bedeutung. Denn es gilt: Je kleiner<br />

und oberflächlicher der Tumor ist, desto besser ist die<br />

Prognose, also die Überlebenschance des Patienten.<br />

Risikofaktoren<br />

Raucher haben ein mehr als doppelt so hohes Risiko<br />

an <strong>Blasenkrebs</strong> zu erkranken als Nichtraucher. Rauchen<br />

gilt damit als größter Risikofaktor für die Entstehung von<br />

<strong>Blasenkrebs</strong>.<br />

Das Risiko einer Erkrankung steigt zudem durch den<br />

Umgang mit krebserregenden Chemikalien. Aus diesem<br />

Grund zählt der Harnblasenkrebs für einige Berufsgruppen<br />

zu den anerkannten Berufserkrankungen.<br />

Als besonders gefährdet gelten:<br />

n Feuerwehrleute<br />

n Friseure<br />

n Beschäftigte der Chemie-, Farb- und Lederindustrie<br />

n Personen, die mit Teer und Bitumen arbeiten<br />

Ein erhöhtes Risiko zeigt sich zudem für Patienten mit<br />

Strahlentherapie im kleinen Becken oder chronischen<br />

Infektionen der Harnwege.<br />

Prävalenz<br />

<strong>Blasenkrebs</strong> ist eine häufige Diagnose, wie folgende Daten<br />

aus Deutschland belegen.<br />

5-Jahres Prävalenz (hochgerechnet für 2010) 2<br />

Jahr Männer Frauen<br />

2004 78.500 25.800<br />

2010 85.800 26.600<br />

Seit 1990 haben die partiellen 5- und 10-Jahres-<br />

Prävalenzen bei beiden Geschlechtern um etwa 45 %<br />

bzw. 60 % zugenommen. Nach Daten des Robert-Koch-<br />

Instituts leben in Deutschland 128.800 Männer, bei denen<br />

die Ersterkrankung bereits mehr als 10 Jahre zurückliegt<br />

– das entspricht 2 % der männlichen Bevölkerung über 70<br />

Jahren. 3<br />

Quellen:<br />

2,3 Veröffentlichung des Robert Koch-Instituts und der Gesellschaft<br />

der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V.


Der Krebs in Zahlen<br />

Inzidenz<br />

Etwa 3 % aller bösartigen Tumore sind Harnblasenkarzinome.<br />

In Deutschland erkranken jedes Jahr ca. 29.900<br />

Menschen4 an einem bösartigen Tumor der Harnblase.<br />

Männer sind etwa zweieinhalb Mal so häufig betroffen wie<br />

Frauen.<br />

Anzahl der Sterbefälle und Tumorlokalisation<br />

Männer 5<br />

Lunge & Bronchien 29.505 25,5 %<br />

Darm 13.726 11,8 %<br />

Prostata 12.134 10,4 %<br />

Bauchspeicheldrüse 7.327 6,3 %<br />

Magen 5.929 5,1 %<br />

Niere und ableitende Harnwege 4.593 4,0 %<br />

Leukämien 3.908 3,4 %<br />

Mundhöhle und Rachen 3.776 3,3 %<br />

Speiseröhre 3.655 3,2 %<br />

Harnblase 3.611 3,1 %<br />

Nervensystem 3.008 2,6 %<br />

Non-Hodgkin-Lymphome 2.926 2,5 %<br />

Melanom 1.365 1,2 %<br />

Gesamt 115.870 100 %<br />

In den vergangenen 20 Jahren ist die Anzahl der<br />

Harnblasentumor-Erkrankungen kontinuierlich gestiegen.<br />

Dennoch ist das allgemeine Bewusstsein, dass es sich<br />

beim <strong>Blasenkrebs</strong> um eine schwerwiegende Erkrankung<br />

mit möglicher Todesfolge handelt, weiterhin nur gering<br />

ausgeprägt.<br />

Frauen 5<br />

Brustdrüse 17.209 17,3 %<br />

Darm 12.936 13,0 %<br />

Lunge & Bronchien 12.841 12,9 %<br />

Bauchspeicheldrüse 7.508 7,5 %<br />

Eierstöcke 5.529 5,6 %<br />

Magen 4.581 4,6 %<br />

Leukämien 3.400 3,4 %<br />

Niere und ableitende Harnwege 2.831 2,8 %<br />

Non-Hodgkin-Lymphome 2.658 2,7 %<br />

Gebärmutter 2.420 2,4 %<br />

Harnblase 1.921 1,9 %<br />

Gebärmutterhals 1.596 1,6 %<br />

Mundhöhle und Rachen 1.170 1,1 %<br />

Gesamt 99.572 100 %<br />

Quellen:<br />

4 Quelle: Veröffentlichung des Robert Koch-Instituts und<br />

der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in<br />

Deutschland e.V.<br />

5 Krebsregister des Robert-Koch-Instituts 2008<br />

7


8<br />

NMP22 ® BladderChek ® Test<br />

<strong>Blasenkrebs</strong><br />

bei Männern und Frauen<br />

Nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts aus dem Jahr 2010<br />

sind Männer zweieineinhalb Mal häufiger von <strong>Blasenkrebs</strong><br />

betroffen als Frauen - 21.420 Männer im Vergleich zu 8.480<br />

Frauen. Die Sterberate hingegen liegt bei Frauen höher.<br />

Laut RKI liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei Frauen<br />

bei ca. 70 %, also 5 % unterhalb der der Männer mit<br />

<strong>Blasenkrebs</strong>6 .<br />

Ein möglicher Grund: Bei Frauen wird die Erkrankung erst in<br />

fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert, da Symptome wie<br />

Blut im Urin oft nicht zu einem direkten Arztbesuch führen.<br />

Als Folge scheint der verspätete Behandlungsbeginn mit<br />

einer höheren Sterberate bei Frauen zu korrelieren.<br />

Beim Vergleich von <strong>Blasenkrebs</strong> mit anderen Krebsarten<br />

wie z. B. dem Zervixkarzinom zeigt sich, dass die<br />

<strong>Blasenkrebs</strong>-Vorsorge noch hinterher hinkt. Beim<br />

Zervixkarzinom wird 2010 die Neuerkrankungsrate<br />

voraussichtlich bei 5.500 Fällen liegen7 . Im Vergleich ist<br />

also die Anzahl der <strong>Blasenkrebs</strong>-Neuerkrankungen deutlich<br />

höher. Dennoch hat sich hier noch nicht die gleiche gute<br />

Vorsorgepraxis etabliert. Steigende Inzidenzraten weisen<br />

jedoch auf einen unbedingten Handlungsbedarf bei der<br />

Diagnostik von <strong>Blasenkrebs</strong> hin.<br />

Im Vergleich: Steigende Inzidenzraten<br />

von <strong>Blasenkrebs</strong><br />

Männer 8<br />

Anzahl Prozent<br />

Prostata 64.370 26,1 %<br />

Darm 39.410 16,0 %<br />

Lunge 35.150 14,3 %<br />

Harnblase 21.420 8,7 %<br />

Magen 11.640 4,7 %<br />

Niere 10.750 4,4 %<br />

Mundhöhle und Rachen 8.360 3,4 %<br />

Melanom 7.690 3,1 %<br />

Bauchspeicheldrüse 6.910 2,8 %<br />

Hoden 4.700 1,9 %<br />

Speiseröhre 4.340 1,8 %<br />

Gesamt 246.200 100 %<br />

Frauen 9<br />

Anzahl Prozent<br />

Brustdrüse 59.510 29,2 %<br />

Darm 33.620 16,5 %<br />

Lunge 15.180 7,4 %<br />

Gebärmutterkörper 11.460 5,6 %<br />

Eierstöcke 9.960 4,9 %<br />

Melanom 8.540 4,2 %<br />

Harnblase 8.480 4,2 %<br />

Magen 7.590 3,7 %<br />

Bauchspeicheldrüse 7.320 3,6 %<br />

Niere 6.650 3,3 %<br />

Gebärmutterhals 5.500 2,7 %<br />

Gesamt 204.000 100 %<br />

Quellen:<br />

6 Veröffentlichung des Robert Koch-Instituts und der Gesellschaft<br />

der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V.<br />

7,8,9 Krebsregister des Robert-Koch-Instituts 2010 –<br />

Projektion, basierend auf den Inzidenzraten von 2006


Der <strong>Alere</strong> NMP22 ® Test – Qualitäts-Maßstab in der<br />

<strong>Blasenkrebs</strong>-<strong>Früherkennung</strong><br />

Nukleäres Matrix Protein 22 (NMP22)<br />

Proteine sind an den unterschiedlichsten zellulären<br />

Funktionen beteiligt. Zu diesen gehören unter anderem<br />

der Aufbau des Zellskeletts oder die Fortbewegung von<br />

Spermien. Andere Proteine steuern den Stoffwechsel,<br />

die Zell-Zell-Kommunikation und intrazelluläre<br />

Signalweiterleitung sowie die Zellteilung.<br />

Nukleäre Matrix Proteine (NMPs) erfüllen verschiedene<br />

Aufgaben: NMPs sind z.B. an der Strukturbildung des<br />

Zellkerns beteiligt und spielen bei der DNA-Replikation<br />

oder Genexpressionsregulation eine Schlüsselrolle.<br />

Das Nukleäre Matrix Protein 22 (NMP22) ist für die<br />

Medizin von besonderem Interesse: Es wird von<br />

Tumorzellen 10-100fach häufiger exprimiert und ist an<br />

der Chromosomenpositionierung während der Zellteilung<br />

beteiligt. Das NMP22 Proteinmuster ist spezifisch für den<br />

Zelltyp, das Differenzierungsstadium und die Krebsart.<br />

Somit erfüllt das NMP22 Protein alle Eigenschaften eines<br />

hervorragenden Tumormarkers.<br />

NMP22 ® BladderChek ® Test und<br />

NMP22 ® ELISA Test<br />

Mit dem NMP22 ® Test wird das im Urin freigesetzte NMP22<br />

Protein gemessen. So sind Harnblasenkarzinome bereits<br />

in einem sehr frühen Stadium nachweisbar: <strong>Blasenkrebs</strong><br />

kann mit diesem Urintest in bis zu 86 % der Fälle erkannt<br />

werden. Die Spezifität liegt bei über 90 %.<br />

So kann der <strong>Alere</strong> NMP22 ® Test Leben retten. Die<br />

Gesundheitsvorsorge beginnt bei der Aufklärung und der<br />

Bewusstseinsänderung.<br />

Charakteristik des NMP22 ® Tests<br />

n NMP22 ® Test ist ein einfacher Urintest zur<br />

<strong>Früherkennung</strong> von Blasentumoren und eignet sich<br />

besonders zum Risikogruppen-Screening sowie zur<br />

Kontrolle von Krebspatienten in Praxis und Labor.<br />

n NMP22 ® Test ist CE-gekennzeichnet. NMP22 ist<br />

aufgrund seiner diagnostischen Bedeutung von<br />

der FDA in den USA als einziger Marker für die<br />

Erstuntersuchung und Verlaufskontrolle bei <strong>Blasenkrebs</strong><br />

zugelassen.<br />

n NMP22 ® Test diagnostiziert auch Tumore der oberen<br />

Harnwege, die bei einer Blasenspiegelung nicht<br />

eingesehen werden können.<br />

n NMP22 ® Test ergänzt die Zytologie und Zystoskopie.<br />

n NMP22 ® Test Ergebnisse sind unter Berücksichtigung<br />

der Ausschlusskriterien sehr tumorspezifisch.<br />

n NMP22 ® BladderChek ® Test ist die<br />

Schnelltestversion des NMP22 ® ELISA Tests für die<br />

urologische Praxis<br />

Ein Ergebnis liegt innerhalb von 30 Minuten vor.<br />

Bitte verwenden Sie zusätzlich zu den <strong>Alere</strong> NMP22 ® Tests<br />

den RisikoCheck <strong>Blasenkrebs</strong> © . Detaillierte Informationen<br />

zu diesem Fragebogen finden Sie auf den Seiten 31-35.<br />

Was leisten die Tests in Ihrer<br />

Routinediagnostik?<br />

n Komplette urologische <strong>Vorsorgeuntersuchung</strong><br />

n Tumorfrüherkennung in Risikogruppen<br />

n <strong>Monitoring</strong> von <strong>Blasenkrebs</strong>patienten<br />

9


10<br />

Testformate<br />

NMP22 ® BladderChek ® Test<br />

Der NMP22 ® Test wird in zwei Formaten angeboten: dem<br />

NMP22 ® BladderChek ® Test und dem NMP22 ® ELISA Test.<br />

Testformat – NMP22 ® ELISA Test<br />

Beim NMP22 ® ELISA Test handelt es sich um einen<br />

handlichen Enzym-Immunoassay im 96-Kavitäten-<br />

Mikrotiterplatten/Streifen-Format. Im Test werden zwei<br />

monoklonale Antikörper eingesetzt, die spezifisch für<br />

das nukleäre Matrix Protein 22 sind. Das NMP22 Protein<br />

innerhalb des Patientenurins reagiert mit einem der<br />

Antikörper, mit dem die Kavitäten der Mikrotiterplatte<br />

beschichtet sind. Das jetzt gebundene NMP22 reagiert nun<br />

mit einem zweiten Digoxigenin-markierten Antikörper. Das<br />

Digoxigenin wird von einem weiteren Antikörper erkannt, an<br />

den eine Meerrettich-Peroxidase (HRP) gekoppelt ist.<br />

Das O-phenylendiamin (OPD) dient der HRP als Substrat,<br />

es kommt zu einer Färbereaktion. Diese wird durch Zugabe<br />

von 2 M Schwefelsäure gestoppt und die Intensität der<br />

Färbereaktion kann mit Hilfe eines handelsüblichen<br />

Photometers bestimmt werden. Die Konzentration des<br />

NMP22 Proteins im Urin ist proportional zur Intensität<br />

der Farbentwicklung. Die Konzentrationsbestimmung<br />

erfolgt über eine Standardkurve, die mittels fünf dem<br />

Kit beiliegenden Kalibratoren erstellt werden kann. Der<br />

Patientenurin muss für den Test stabilisiert werden. Zu<br />

diesem Zweck sind Urinstabilisatoren separat bei <strong>Alere</strong><br />

erhältlich.<br />

Testformat –<br />

NMP22 ® BladderChek ® Test<br />

NMP22 ® BladderChek ® Test liefert Ihnen einen wichtigen<br />

zusätzlichen Baustein zur Diagnose und Kontrolle von<br />

<strong>Blasenkrebs</strong>. Vier Tropfen Urin reichen für die Diagnose<br />

vollkommen aus. Das Ergebnis des Tests kann nach 30<br />

Minuten einfach und sicher abgelesen werden. Somit ist<br />

gewährleistet, dass dem Arzt das Ergebnis noch während<br />

des Patientenaufenthalts in der Praxis zur Verfügung steht:<br />

Ein bedeutender Punkt für eine Standarddiagnostik und in<br />

der Patientenabklärung.<br />

Der NMP22 ® BladderChek ® Test kann bei Privatpatienten<br />

direkt oder bei Kassenpatienten als IGeL-Leistung<br />

abgerechnet werden.


Definition Spezifität/Sensitivität<br />

Tumormarker werden u. a. durch ihre Sensitivität und<br />

Spezifität definiert.<br />

n Die Spezifität eines Analyten gibt an, bei wie viel<br />

Prozent der Gesunden das Testergebnis negativ<br />

ausfällt.<br />

n Die Sensitivität eines Markers gibt den Prozentsatz<br />

richtig-positiver Ergebnisse bei Vorhandensein einer<br />

Erkrankung an.<br />

Analog zum PSA-Test, bei dem häufig falschpositive<br />

Ergebnisse ermittelt wurden, sollte man die<br />

Ausschlusskriterien, die für jegliche Diagnostik vorliegen,<br />

kennen und anwenden, um Sensitivität und Spezifität des<br />

NMP22 in der täglichen Routine optimieren zu können.<br />

Sensitivität<br />

Studien belegen eine Sensitivität des NMP22 ® Tests von bis<br />

zu 88,5 %. Da der NMP22 ® Test nur sehr geringe Mengen<br />

des NMP22 Proteins im Zellkern nachweist, müssen<br />

folgende Bedingungen für eine genaue Analyse erfüllt<br />

sein: Zellabschilferung und Zelllyse. Da diese natürlichen<br />

Vorgänge Zeit erfordern, muss eine gewisse Verweildauer<br />

des Urins – zur Umspülung des Epithels – in der Blase<br />

sichergestellt sein. Dadurch wird die Sensitivität erhöht und<br />

ein besseres NMP22-Testergebnis erzielt. Eine zu kurze<br />

Verweildauer des Urins in der Blase kann das Testergebnis<br />

beeinflussen.<br />

Spezifität<br />

Die meisten klinischen Studien zeigen eine Spezifität<br />

des <strong>Alere</strong> NMP22 ® Tests zwischen 90 und 95 %. Diese<br />

Werte sind unter anderem durch die Anwendung von<br />

verschiedenen Ausschlusskriterien begründet.<br />

Die Ergebnisse des NMP22 ® BladderChek ® Tests zeigen<br />

eine 95-prozentige Vergleichbarkeit mit der des NMP22 ®<br />

ELISA Tests.<br />

Ausschlusskriterien für die<br />

Anwendung des <strong>Alere</strong> NMP22 ® Tests<br />

Folgende Ausschlusskriterien helfen dem Arzt, den NMP22 ®<br />

Test korrekt anzuwenden und somit höchste Sensitivität<br />

und Spezifität zu gewährleisten:<br />

n Akute, massive Harnwegsinfektion. Nach Gabe von<br />

Antibiotika und Infektsanierung wird der NMP22-Wert<br />

bei Tumorfreiheit in der Regel im Normbereich sein.<br />

n Bei Patienten mit einem Dauerkatheter.<br />

n Steine und verwendeter Urin aus der Blasenspülung, da<br />

die Zellen geschädigt werden und NMP22 freigesetzt<br />

wird.<br />

n Neoblase – der Test kann hierbei nicht angewandt<br />

werden.<br />

n Der Test kann nicht bei schwangeren Patientinnen<br />

angewendet werden.<br />

n Der NMP22-Wert kann frühestens 14 Tage nach jedem<br />

invasiven Eingriff bestimmt werden.<br />

n Bei Durchführung einer BCG, Bestrahlung oder<br />

Chemotherapie (Entzündungsprozesse).<br />

11


12<br />

NMP22 ® BladderChek ® Test<br />

Vorteile des Tumormarkers NMP22 in der<br />

<strong>Blasenkrebs</strong>diagnostik<br />

Im Zeitalter der Genetik und Biochemie werden zunehmend<br />

Tumormarker in medizinischen Bereichen für die Diagnostik<br />

zugelassen. Das Protein NMP22 in seiner Funktion als<br />

Tumormarker nimmt für die Diagnose von <strong>Blasenkrebs</strong> die<br />

Führungsposition im Vergleich mit anderen Diagnostik-<br />

Markern und Technologien ein.<br />

Zu den Vorteilen des NMP22 Proteins zählen:<br />

n Die hohe Sensitivität und Spezifität<br />

des NMP22 ® BladderChek ® Tests für die Detektion<br />

des NMP22 Proteins im Urin bieten einen zusätzlichen<br />

Parameter bei der Diagnosestellung.<br />

n Schnelle und leicht durchführbare Analytik<br />

der NMP22 Konzentration im Vergleich mit anderen,<br />

kostenintensiveren Technologien wie z.B. FisH.<br />

n Die funktionelle Tumorspezifität:<br />

Das NMP22 Protein ist am Aufbau des<br />

Spindelapparates während der Zellteilung beteiligt<br />

und bietet so eine strenge Assoziation zur malignen<br />

Stoffwechselsituation.<br />

n Die relative Gewebespezifität<br />

von NMP22 und Urothel.<br />

n Die Harntrakt Spezifität<br />

wird durch die Filterbarriere Glomerulus derart erhöht,<br />

dass das NMP22 Protein für eine Tumormarker-<br />

Diagnostik sinnvoll eingesetzt werden kann.<br />

n Bereits definierte Ausschlusskriterien<br />

für das NMP22 Protein als Tumormarker. Einer<br />

Diagnose mit Hilfe der NMP22 ® BladderChek ® Tests<br />

kann unbedingt vertraut werden.<br />

n NMP22 ist unempfindlich gegenüber Blut<br />

und seinen Bestandteilen. So sind sowohl bei Makroals<br />

auch Mikrohämaturien keine falsch-positiven<br />

Ergebnisse zu befürchten. Ein klarer Vorteil gegenüber<br />

anderen erhältlichen Blasentumormarkern, welche bei<br />

Blut im Urin ein positives, also auch falsch-positive<br />

Ergebnisse detektieren10 .<br />

Folglich kann der NMP22 ® Test zur Detektion des NMP22<br />

Proteins nicht nur für <strong>Monitoring</strong> und Prognostik, sondern<br />

als einziger Test auch für das Screening und somit bei<br />

Patienten in der Primärdiagnostik eingesetzt werden.<br />

Quelle:<br />

10 Advances in Urology 2011 (2011), Article ID937561


Grafiken Seite 13 aus d-nmp75_Inhalt.pdf 1 08.11.10 09:24<br />

df 1 08.11.10 09:24<br />

Durchführung – NMP22 ® BladderChek ® Test<br />

Für den NMP22 ® BladderChek ® Test<br />

benötigt man nur vier Tropfen frischen<br />

Nativurin (wichtig, kein Morgenurin).<br />

Hierzu wird frisch gewonnener<br />

Mittelstrahlurin in einem Plastikbecher<br />

gesammelt. Bis zum Testansatz bleibt<br />

die Probe bei Raumtemperatur stehen.<br />

Die Urinprobe sollte am besten innerhalb<br />

von 30 Minuten – spätestens jedoch nach<br />

2 Stunden – verwendet werden.<br />

Benutzen Sie die beigefügte Pipette und<br />

tropfen Sie 4 volle Tropfen (vermeiden<br />

Sie Luftblasen) in die Öffnung „S“ auf der<br />

Testkassette.<br />

Bereits nach 30 Minuten (nicht später<br />

als 50 Minuten) können Sie das Ergebnis<br />

ablesen.<br />

Im Testfeld „T“ kann das Ergebnis einfach und sicher<br />

abgelesen werden: Eine sichtbare Testlinie bedeutet ein<br />

positives, keine sichtbare Testlinie bedeutet ein negatives<br />

Ergebnis. Beispiele verschiedener Testergebnisse sind<br />

in der Ergebnisabbildung auf dieser Seite illustriert. Bitte<br />

beachten Sie, dass die Intensität der Testlinie keine<br />

Quantifizierung des Testergebnisses erlaubt.<br />

Das Testfeld „C“ zeigt die interne Kontrolle des Tests an.<br />

Eine durchgängige Testlinie in diesem Bereich zeigt ein<br />

gültiges Testergebnis an. Keine oder eine nicht durchgängige<br />

Testlinie zeigen ein ungültiges Testergebnis an.<br />

Das Ergebnis<br />

Positiv<br />

Negativ<br />

Ungültig<br />

13


14<br />

NMP22 ® BladderChek ® Test<br />

Arbeitsdiagramm für Patienten mit Hämaturie<br />

Nicht-invasiv<br />

Therapie<br />

Spezifische Diagnostik<br />

Hämaturie<br />

Routinediagnostik<br />

Zystitis, Harnsteine, Harnwegsinfekt<br />

ja nein<br />

Invasiv Zystoskopie Zystoskopie<br />

Ergebnis /<br />

Gruppen<br />

5,7 x erhöhtes<br />

Risiko für<br />

ein invasives<br />

Ca oder Cis<br />

NMP22 ®<br />

BladderChek ®<br />

positiv<br />

Test<br />

negativ<br />

positiv negativ positiv negativ<br />

Okkulte<br />

Karzinome<br />

Risikoprofil<br />

prüfen<br />

Intensive<br />

Verlaufskontrolle<br />

Am ehesten<br />

oberflächliche<br />

oder<br />

benigne Läsion<br />

Kein Anhalt<br />

für Malignität<br />

> 98%


Die Anwendung des NMP22 ® BladderChek ® Tests<br />

in der Praxis<br />

Neue Vorgehensweise für Patienten<br />

mit Hämaturie<br />

Das Leitsymptom für einen Blasentumor ist die Hämaturie.<br />

Deren Ursache sollte in jedem Fall sofort abgeklärt<br />

werden, da eventuell ein Blasentumor für die Hämaturie<br />

verantwortlich ist. Zur Abklärung von Patienten mit<br />

einer Mikro- oder Makrohämaturie steht dem Arzt<br />

ein Arbeitsdiagramm zur Anwendung des NMP22 ®<br />

BladderChek ® Tests zur Verfügung (siehe links), welches<br />

mögliche Herangehensweisen skizziert.<br />

Vor dem Einsatz des NMP22 ® BladderChek ® Tests<br />

muss abgeklärt werden, ob u.a. eine Zystitis, Harnsteine<br />

oder ein Infekt des Harnweges vorliegen. Diese<br />

Erkrankungszustände sollten zuerst behandelt und saniert<br />

werden, um falsch-positive Ergebnisse des Tests zu<br />

vermeiden. Nach Abklärung der Ausschlusskriterien wird<br />

der NMP22 ® BladderChek ® Test als primärer, nicht-invasiver<br />

Urintest der invasiven Standarddiagnostik vorgeschaltet.<br />

Bei einem positiven Ergebnis muss eine Zystoskopie zur<br />

weiteren Abklärung erfolgen.<br />

Fallen sowohl der NMP22 ® BladderChek ® Test als auch die<br />

Zystoskopie positiv aus, haben die Patienten ein ca. 5-fach<br />

erhöhtes Risiko10 , ein invasives Karzinom zu entwickeln.<br />

Hier sollte ein genaueres <strong>Monitoring</strong> sichergestellt<br />

werden. Ist der NMP22 ® BladderChek ® Test negativ und<br />

die Zystoskopie positiv, liegt am wahrscheinlichsten ein<br />

oberflächlicher low-grade Tumor oder eine benigne Läsion<br />

vor. Sind beide Methoden negativ, ist die Wahrscheinlichkeit<br />

einer Tumorerkrankung sehr gering. Der NMP22 ®<br />

BladderChek ® Test ergänzt als immunologischer Marker die<br />

Zystoskopie bei der Diagnose eines Harnblasen karzinoms.<br />

Die <strong>Früherkennung</strong> von <strong>Blasenkrebs</strong><br />

ist heute nicht optimal<br />

Die <strong>Früherkennung</strong> und Prävention ist generell die beste<br />

Behandlungsoption für Patient und Arzt. Gerade im Fall<br />

von <strong>Blasenkrebs</strong> bedingt eine verspätete Diagnose oft<br />

dramatische Einbußen der Lebensqualität (Entfernung der<br />

Harnblase) und eine verkürzte Lebensdauer des Patienten.<br />

Ca. 30 % der Patienten kommen erst nach gravierenden<br />

Symptomen zum Arzt. Zu spät: Denn sie haben bereits<br />

einen in die Muskelschicht infiltrierenden Blasentumor.<br />

Das Blasenkarzinom ist der zweithäufigste urologische<br />

Tumor und das bei einer steigenden Inzidenz. Zudem ist<br />

der <strong>Blasenkrebs</strong> als Berufserkrankung anerkannt. Dennoch<br />

ist die Gesellschaft nur unzureichend aufgeklärt und die<br />

<strong>Vorsorgeuntersuchung</strong> noch nicht in den Diagnosealltag<br />

integriert, wie es z. B. schon bei anderen Tumorerkrankungen<br />

wie dem Mamma-, Zervix- und Prostata-<br />

Karzinom der Fall ist. Dabei bietet der NMP22 Tumormarker<br />

eine diagnostische Hilfestellung in verschiedenen<br />

Anwendungsbereichen:<br />

n Komplette <strong>Vorsorgeuntersuchung</strong><br />

n <strong>Monitoring</strong> der <strong>Blasenkrebs</strong>patienten<br />

n <strong>Früherkennung</strong> bei Risikogruppen: Raucher, bestimmte<br />

Berufsgruppen<br />

n <strong>Blasenkrebs</strong> ist eine Berufskrankheit 11<br />

<strong>Blasenkrebs</strong>früherkennung hilft Leben zu retten und<br />

Lebensqualität zu erhalten!<br />

Quellen:<br />

10 FDA-Zulassungsstudie, NMP22 ® BladderChek ® ,<br />

Matritech Inc., USA<br />

11 De novo muscle invasive bladder cancer: is there a change in<br />

trend? Vaidaya et al., Departments of Urology and Pathology,<br />

University of Miami, Miami, Florida, USA, Comment in: J Urol.<br />

2001 Jan; 165(1):65-6 PMID<br />

15


16<br />

NMP22 ® BladderChek ® Test<br />

Risikoadaptierte <strong>Blasenkrebs</strong>untersuchung<br />

Der erste Schritt:<br />

Ihr individueller RisikoCheck<br />

<strong>Blasenkrebs</strong> ©<br />

Das Blasenkarzinom nimmt in der urologischen Tätigkeit<br />

einen immer größeren Stellenwert ein. Zwar zeigen<br />

sich hier keine neuen Therapiemöglichkeiten, aber<br />

die Detektion des NMP22 ® Tumormarkers erlaubt die<br />

<strong>Blasenkrebs</strong>-<strong>Früherkennung</strong> und damit frühzeitige und<br />

erfolgversprechende Therapie der Erkrankung. So können<br />

der Urologe, der Gynäkologe und der Allgemeinmediziner<br />

den steigenden Blasentumor-Inzidenzzahlen entgegenwirken.<br />

Der RisikoCheck <strong>Blasenkrebs</strong> © Fragebogen hilft dem<br />

Arzt dabei, den Patienten schnell und einfach nach<br />

verschiedenen Kriterien in eine <strong>Blasenkrebs</strong>-Risikogruppe<br />

einzugliedern. Zu diesen Kriterien gehören unter anderem<br />

Alter, Geschlecht und genetische Disposition sowie<br />

Rauchen, Werdegang und medizinische Vorgeschichte.<br />

Ab Seite 31 finden Sie in dieser Broschüre den kompletten<br />

4-seitigen Fragebogen. Weitere Informationen erhalten Sie<br />

in Form einer CD-ROM bei <strong>Alere</strong> oder auf der Internetseite<br />

www.blasenkrebs.net.<br />

Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass auch Frauen<br />

von <strong>Blasenkrebs</strong> betroffen sind. Ärzte und Patientinnen<br />

müssen wissen: Hinter Dysurie, Pollakisurie und<br />

Hämaturie kann mehr stecken als eine Blasenentzündung.<br />

Insbesondere bei betroffenen Frauen besteht die Gefahr,<br />

dass die Symptome zunächst falsch eingeordnet werden.<br />

Folglich vergeht wertvolle Zeit, bis die korrekte Diagnose<br />

gestellt und eine entsprechende Therapie in die Wege<br />

geleitet wird. Die möglichen Folgen einer solchen<br />

Verzögerung verdeutlicht eine Studie der Universität Miami<br />

mit 184 <strong>Blasenkrebs</strong>patientinnen und -patienten: Bei Frauen<br />

war der Tumor zum Zeitpunkt der Diagnose wesentlich<br />

häufiger bereits in tiefere Schichten der Blasenwand<br />

eingewachsen als bei Männern. Mit dem Einsatz des<br />

RisikoCheck <strong>Blasenkrebs</strong> © in Kombination mit dem<br />

NMP22 ® BladderChek ® Test in Ihrer Praxis bietet sich Ihnen<br />

die Möglichkeit, dem Patienten gezielt und risikoadaptiert<br />

eine Präventivdiagnostik anzubieten.<br />

Zudem wird mit diesem Fragebogen<br />

n das <strong>Blasenkrebs</strong>bewusstsein gesteigert oder<br />

erzeugt<br />

n Ihre Kompetenz bezüglich der<br />

<strong>Blasenkrebs</strong>vorsorge verdeutlicht<br />

Damit können Sie asymptomatische Patienten in der<br />

Praxis herausfiltern und ihnen eine vorbeugende,<br />

verantwortungsbewusste Diagnostik anbieten. Zu<br />

dieser Patientengruppe gehören auch asymptomatische<br />

Tumorträger, bei denen aufgrund der hohen Latenzzeit von<br />

bis zu 20 Jahren noch keine Symptome aufgetreten sind.


Kompendium verschiedener Publikationen<br />

zum NMP22 ® Test<br />

Die hier vorgestellten Publikationen thematisieren<br />

unter anderem die Relevanz des NMP22 Proteins als<br />

Tumormarker, die Spezifität/Sensitivität des NMP22 ® Tests –<br />

individuell und im Vergleich – sowie das Blasenkarzinom als<br />

Berufskrankheit. Vergleich zwischen dem neuen<br />

proteomischen Point-of-Care (POC) Urintest<br />

NMP22 ® BladderChek ® Test und dem<br />

Nachweis von<br />

<strong>Blasenkrebs</strong> mit einem<br />

Point-of-Care<br />

proteomischen Assay<br />

Nutzen des qualitativen<br />

NMP22 ® BladderChek ® Tests für<br />

die Diagnostik von Patienten<br />

mit Hämaturie und Verdacht auf<br />

A comparison of urinary nuclear matrix<br />

protein-22 and bladder tumour antigen<br />

Harnblasentumor: Ergebnisse<br />

tests with voided urinary cytology in einer praxisorientierten<br />

detecting and following bladder cancer: the Ringstudie<br />

prognostic value of false-positive results.<br />

Der Nachweis von nukleärem<br />

Matrixprotein 22 bei der<br />

Nachsorge von Patienten nach<br />

endovesikaler Behandlung mit<br />

BCG Berufsbedingte und<br />

außerberufliche<br />

15. Urologischer Risiken des<br />

Winterworkshop Harnblasenkarzinoms<br />

Maria Alm 2006:<br />

Rationaler Einsatz von<br />

urothelialen Tumormarkern<br />

Standard NMP22 ® ELISA Verfahren zum<br />

Nachweis von <strong>Blasenkrebs</strong><br />

Ist NMP22 ein relevanter<br />

Tumormarker bei der<br />

Primärdiagnostik von<br />

<strong>Blasenkrebs</strong> in der<br />

Urologischen Praxis?<br />

SCREENING AND<br />

MONITORING FOR BLADDER<br />

CANCER:<br />

REFINING THE USE OF<br />

NMP22.<br />

Die Beobachtung auf<br />

rezidivierenden <strong>Blasenkrebs</strong> unter<br />

Verwendung eines Proteomic<br />

Schnelltests<br />

Surveillance for recurrent bladder<br />

cancer using a point-of-care<br />

proteomic assay.<br />

17


18<br />

NMP22 ® BladderChek ® Test<br />

Vergleich zwischen dem proteomischen Point-of-Care (POC) Urintest<br />

NMP22 ® BladderChek ® Test und dem Standard NMP22 ® ELISA Verfahren zum<br />

Nachweis von <strong>Blasenkrebs</strong><br />

Verfasser<br />

S. Hautmann 1 , N. Fillipow 1 , P. Braun 1 , H. Ellinghausen 2 ,<br />

MG. Friedrich 2, H. Huland 2 , KP. Juenemann 1<br />

1 Urologie, Universitätsklinikum Kiel, Kiel, Deutschland<br />

2 Urologie, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf,<br />

Hamburg, Deutschland<br />

Vortrag EAU Kongress 2005 Istanbul<br />

Einführung<br />

NMP22 ® BladderChek ® ist ein neuer Schnelltest im<br />

Urin zum Nachweis von <strong>Blasenkrebs</strong> in der Klinik und<br />

ärztlichen Praxis. Wir untersuchten die Sensitivität und<br />

Spezifität dieses neuen, käuflich erhältlichen Tests parallel<br />

im Vergleich zu dem NMP22 Standard-Laborverfahren.<br />

Das nukleäre Matrixprotein 22 (NMP22) zählt zu den<br />

tumorassoziierten Antigenen. Die nukleäre Matrix fördert die<br />

Bildung von Zellkernen. Gehen die Krebszellen zugrunde,<br />

wird NMP22 aus dem Nukleus freigesetzt. Wir verglichen<br />

den Standard NMP22 ® ELISA mit dem neuen NMP22 ®<br />

BladderChek ® Test.<br />

Material und Methoden<br />

Insgesamt wurden 75 konsekutive Patienten retrospektiv<br />

untersucht, davon 52 Patienten mit oberflächlichem<br />

<strong>Blasenkrebs</strong> und 23 Kontrollen. Die Einteilung nach<br />

T-Stadium der Patienten mit <strong>Blasenkrebs</strong> ergab 32 mit<br />

pTa, 17 pT1 und 3 pT2. Bei keinem der 23 Patienten<br />

in der Kontrollgruppe konnte in der Anamnese ein<br />

<strong>Blasenkrebs</strong> nachgewiesen werden; 18 hatten eine benigne<br />

Prostatahyperplasie (BPH), 3 hatten Hodenkrebs und bei<br />

2 Patienten wurde ein Nierenkrebs festgestellt. Von den 23<br />

Patienten mit oberflächlichem <strong>Blasenkrebs</strong> hatten 14 (27 %)<br />

einen G1-Tumor, 30 (58 %) einen G2- und 8 (15 %) einen<br />

G3-Tumor. Für beide Tests wurden Sensitivität, Spezifität,<br />

positiver und negativer Vorhersagewert bestimmt. Patienten<br />

mit akutem Harnwegsinfekt, transurethralem Katheter,<br />

transurethraler Resektion in den vorausgegangenen zwei<br />

Wochen, Steinen, Blasenersatz oder unter BCG-Therapie<br />

wurden von der Studie ausgeschlossen.<br />

Ergebnisse<br />

Der NMP22 ® ELISA zeigte eine Sensitivität von 87 % (45/52)<br />

im Vergleich zu 85 % (44/52) für NMP22 ® BladderChek ® .<br />

Die Spezifität war 83 % (19/23) für den NMP22 ® ELISA im<br />

Vergleich zu 91 % (21/23) für NMP22 ® BladderChek ® . Die<br />

Prävalenz von <strong>Blasenkrebs</strong> in unserer Studie war 69 %.<br />

Der positive Vorhersagewert lag bei 92 % für den NMP22 ®<br />

ELISA und 96 % für NMP22 ® BladderChek ® , der negative<br />

Vorhersagewert bei 73 % für den NMP22 ® ELISA und<br />

72 % für NMP22 ® BladderChek ® . Mit dem NMP22 ® ELISA<br />

reagierten 4 Patienten falsch negativ, die einen pTa-Tumor<br />

hatten (1G1, 2G2 und 1G3), während mit dem NMP22 ®<br />

BladderChek ® nur zwei oberflächliche pTa Tumore (1G1,<br />

1G2) nicht erkannt wurden.<br />

Schlussfolgerungen<br />

Von der Sensitivität her sind der Standard NMP22 ®<br />

ELISA und der POC NMP22 ® BladderChek ® vergleichbar.<br />

Beide Teste zeigten keine signifikanten Unterschiede<br />

hinsichtlich ihrer Spezifität sowie ihrer positiven und<br />

negativen Vorhersagewerte. NMP22 ® BladderChek ®<br />

kann, während des Patientenbesuchs, ohne technische<br />

Hilfsmittel binnen 30 Minuten durchgeführt werden. Der<br />

NMP22 ® ELISA benötigt 6 Stunden; er ist umständlicher<br />

und arbeitsintensiver. Falls diese Ergebnisse durch<br />

größere Fallzahlen bestätigt werden, steht dem Urologen<br />

mit NMP22 in Verbindung mit den diagnostischen<br />

Standardverfahren ein neues Mittel zur Verfügung, sowohl<br />

bei der <strong>Früherkennung</strong> von <strong>Blasenkrebs</strong> in Risikogruppen<br />

wie in der Tumornachsorge.


A comparison of urinary nuclear matrix protein-22 and bladder tumour antigen<br />

tests with voided urinary cytology in detecting and following bladder cancer:<br />

the prognostic value of false-positive results.<br />

Verfasser<br />

V. POULAKIS, U. WITZSCH, R.DE VRIES, H.-M.<br />

ALTMANNSBERGER, M.J. MANYAK and E. BECHT.<br />

Dept. of Urology, Pathology Institute, Hospital Northwest,<br />

Academic Hospital of the University Frankfurt, Germany,<br />

and Dept. of Urology, The George Washington University,<br />

Washington DC, Medical Center, USA<br />

British Journal of Urology – BJU International-Volume 88, Issue 7,<br />

692-701, November 2001<br />

Resümee der wichtigen Punkte<br />

NMP22 ® Test, Urinzytologie, BTAstat und Zystoskopie<br />

wurden an 739 Patienten mit Verdacht auf Blasenkarzinom<br />

(BT) bestimmt. 406 Patienten hatten einen <strong>Blasenkrebs</strong>. Im<br />

Mittel wurden die Patienten während 27,3 Monate (3 – 65)<br />

verabfolgt.<br />

Die Sensitivität für den NMP22 betrug 85 %. Die Spezifität<br />

des NMP22 lag bei 68 % bzw. 94 %, wenn man die<br />

definierten Ausschlusskriterien beachtet.<br />

Folgende Sensitivität wurde für die verschiedenen<br />

Tumorstadien ermittelt.<br />

% NMP22 % BTAstat % Zytologie (VUC)<br />

G1 82 53 38<br />

G2 89 76 68<br />

G3 94 90 90<br />

pTa 83 60 44<br />

NMP22 hat eine sehr hohe Sensitivität über alle<br />

Tumorstadien und erlaubt eine frühe Tumordetektion. Falsch<br />

positive Ergebnisse von NMP22 und der VUC, nicht aber<br />

des BTAstat, korrelierten im Follow-up mit einem späteren<br />

Tumorrezidiv.<br />

Ergebnis<br />

NMP22 hat eine signifikant höhere Sensitivität als der<br />

BTAstat Test und die VUC bei der Detektion von 209 pTa,<br />

287 oberflächlichen, 130 G1 und 168 G2 Tumoren sowie<br />

bei der Detektion von Einfach-, Zweifach- oder Dreifach-<br />

Tumoren. Je höher der NMP22-Wert, desto größer war<br />

das Rezidivrisiko! Mit der Einführung des NMP22 im<br />

Patientenmonitoring können unnötige Biopsien vermieden<br />

und die Follow-up-Kosten signifikant reduziert werden. Die<br />

Sensitivität für oberflächliche Tumore (pTa, pTis, pT1) betrug<br />

beim NMP22 83 % und bei der VUC nur 53 %. Bei pT2-pT4<br />

Tumoren erreichte der NMP22 eine Sensitivität von 96 %<br />

und die VUC wiederum nur 85 %. Wenn man die klinischen<br />

Umstände, welche falsch-positive Ergebnisse produzieren<br />

ausschließt, so wird die Spezifität für den NMP22 signifikant<br />

verbessert (94 %), während eine exzellente Sensitivität<br />

bestehen bleibt.<br />

19


20<br />

NMP22 ® BladderChek ® Test<br />

Nutzen des qualitativen NMP22 ® BladderChek ® Tests für<br />

Diagnostik von Patienten mit Hämaturie und Verdacht auf Harnblasentumor:<br />

Ergebnisse einer praxisorientierten Ringstudie<br />

Verfasser<br />

Oehr P., Universität Bonn, Medizinische Fakultät, Bonn<br />

TumorDiagn u Ther 2006;27:205-210<br />

Einführung und Zielsetzung<br />

Weil einfache Schnelltests für die Arztpraxis (sog. POC-<br />

Assays; point of care Assays) lange nicht verfügbar waren<br />

und Patienten mit Blut im Urin nach alter Routine betreut<br />

werden, hat sich auch bezüglich der <strong>Früherkennung</strong>srate<br />

von <strong>Blasenkrebs</strong> in den letzten Jahrzehnten nichts<br />

geändert. Ziel dieser Studie war die Untersuchung der<br />

diagnostischen Wertigkeit des neuen Matritech NMP22 ®<br />

BladderChek ® Test (POC-Assays).<br />

Materialien und Methoden<br />

Dieser qualitative POC-Assay basiert auf einer bei<br />

Raumtemperatur durchzuführenden, 30 Minuten dauernden<br />

chromatographischen Analyse von 4 Tropfen frisch<br />

gewonnenem Urin, wobei NMP22 (nukleäres Matrix Protein<br />

22) mittels spezifischer Antikörper nachgewiesen wird.<br />

Insgesamt wurden 212 Patienten mit Hämaturie aus 16<br />

urologischen Arztpraxen vor Blasenspiegelung und nach<br />

Ausschluss von Patienten mit Katheter, einer Urozystitis,<br />

Harnsteinen oder Harnwegsinfekt untersucht.<br />

Ergebnisse<br />

Das Testergebnis wird durch Blut im Urin nicht beeinflusst.<br />

Von den 212 Ergebnissen waren 18 richtig positiv, 186<br />

richtig negativ, 4 falsch positiv und 4 falsch negativ.<br />

Demzufolge konnten folgende Wertigkeitsdaten abgeleitet<br />

werden: Sensitivität 82 %, Spezifität 98 %, prädiktiver Wert<br />

positiv 82 %, prädiktiver Wert negativ 98 %. 113 Patienten<br />

(14 mit einem Tumor, 99 ohne Tumor) wurden mit<br />

NMP22 ®v BladderChek ® und der Urinzytologie gleichzeitig<br />

untersucht und ausgewertet (10 Urologische Praxen).<br />

NMP22 ® BladderChek ® zeigte eine Sensitivität von 86 %<br />

und Spezifität von 98 %; die entsprechenden Daten für die<br />

Zytologie waren 57 % und 97 %. 8 Patienten reagierten<br />

mit beiden Testen positiv; diese 8 Patienten hatten alle<br />

<strong>Blasenkrebs</strong>. Der Befund „beide Teste negativ“ war in 94<br />

Fällen richtig negativ und in nur 2 Fällen falsch negativ.<br />

Schlussfolgerung<br />

Dank seiner im Vergleich zur Urinzytologie hervorragenden<br />

Sensitivität, seiner Spezifität von 98 % und seinem<br />

prädiktiven Wert negativ von 98 % ist NMP22 ®<br />

BladderChek ® als ein einfach durchzuführender Krebs-<br />

Suchtest zu betrachten. Damit ist allerdings eine<br />

professionelle, von geschultem Personal durchgeführte<br />

Urinzytologie nicht ausgeschlossen. In solch einem Fall<br />

kann bei einer weiteren Untergruppe der gleichzeitige<br />

Einsatz dieser diagnostischen Verfahren in einem sehr<br />

zuverlässigen, nicht-invasivem Suchtestergebnis resultieren:<br />

der Befund „beide Teste positiv“ erwies sich in keinem<br />

Fall als falsch positiv und war daher ein 100prozentiges<br />

Tumorkriterium bei 67 % der Patienten mit <strong>Blasenkrebs</strong>,<br />

bei denen aber zum Zeitpunkt der Untersuchung kein<br />

Krebs nachgewiesen werden konnte. Der prädiktive Wert<br />

negativ von 98 % für NMP22 ® BladderChek ® ist zudem<br />

ein ausgezeichnetes Ausschlusskriterium. Unabhängig<br />

davon wurden mit NMP22 ® BladderChek ® 82 % bis<br />

86 % der bei Patienten mit Blut im Harn vorhandenen<br />

<strong>Blasenkrebs</strong>e bei einer Spezifität von 98 % entdeckt. Diese<br />

Ergebnisse und Folgerungen, die aus den verschiedenen<br />

Screening-Kriterien mit und ohne die Urinzytologie gezogen<br />

werden können, sind ein Hinweis dafür, dass NMP22 ®<br />

BladderChek ® geeignet ist, die bisherige Routine bei der<br />

Betreuung von Patienten mit Verdacht auf <strong>Blasenkrebs</strong><br />

wegen Blut im Urin zu verändern und den Weg für ein<br />

Screening zu ebnen.


Ist NMP22 ein relevanter Tumormarker<br />

bei der Primärdiagnostik von <strong>Blasenkrebs</strong> in der Urologischen Praxis?<br />

Verfasser<br />

Lüdecke G., Farkas R, Miller J., Weidner W.<br />

Justus-Liebig Universität Gießen, Abteilung für Urologie,<br />

Gießen<br />

Vortrag EAU Kongress 2004 Wien<br />

Einführung und Zielsetzung<br />

Wir wollten beweisen, ob NMP22 tatsächlich eine<br />

Tumorspezifität für <strong>Blasenkrebs</strong> besitzt. In der Literatur<br />

wird die Spezifitätsfrage kontrovers diskutiert. Im Zeitraum<br />

zwischen 1996 und 2002 untersuchten wir daher 517<br />

Urinproben. Diese Proben konnten folgenden Gruppen<br />

zugeordnet werden:<br />

<strong>Blasenkrebs</strong> (225), Nierenkrebs (145), Prostatakrebs (27),<br />

Peniskrebs (7), Hodenkrebs (6), Harnsteine (38),<br />

Harnwegsinfekt (12), Harnwegskatheter (7), histologisch<br />

bestätigte Urozystitis (11) und ein gesundes<br />

Kontrollkollektiv (39).<br />

Materialien und Methoden<br />

Die Urinproben wurden vor der Endoskopie gewonnen.<br />

Sie wurden mit der ELISA-Methode (Grenzwert 10 U/ml)<br />

untersucht.<br />

Ergebnisse<br />

Anhand der Untersuchung wurden eine Spezifität von<br />

92 % für <strong>Blasenkrebs</strong> im Vergleich zum Kontrollkollektiv<br />

und eine Sensitivität von 75 % ermittelt. Beim Vergleich<br />

von <strong>Blasenkrebs</strong> mit Hoden- und Peniskrebs erreichte die<br />

Spezifität 100 %, sie sank auf 82 % beim Vergleich mit<br />

Prostatakrebs und 77 % beim Vergleich mit Nierenkrebs.<br />

Im Rahmen einer pathologischen Untersuchung aller<br />

Fälle von Prostata- und Nierenkrebs konnte eine Invasion<br />

der Beckenwand (bei Nierenkrebs) bzw. der Harnblase<br />

(bei Prostatakrebs im Stadium T4) histologisch gesichert<br />

werden. In Anbetracht dieser Ergebnisse und bei<br />

Ausschluss dieser Fälle stieg die Spezifität auf 92 %. Die<br />

Spezifität für <strong>Blasenkrebs</strong> sank im Vergleich zu Urozystitis<br />

auf 64 %, Harnsteinen auf 39 %, Harnwegsinfekten<br />

auf 25 % und Patienten mit Katheter auf 14 %. Diese<br />

Gruppen müssen daher bei Einsatz von NMP22 zuvor<br />

ausgeschlossen und getrennt untersucht werden.<br />

Schlussfolgerung<br />

NMP22 besitzt keine strikte Spezifität für Urothelkarzinome.<br />

Entzündliche Prozesse der Harnwege und die Harnwege<br />

infiltrierende Tumore beeinflussen die Spezifität dieses<br />

Parameters. Damit NMP22 ein zuverlässiger Parameter<br />

ist, müssen folglich die Ausschlusskriterien für diesen<br />

Test benannt werden. Unter diesen Bedingungen zeigte<br />

NMP22 bei einem untersuchten, großen Tumorkollektiv<br />

eine reproduzierbare Sensitivität von 75 % und eine<br />

ausgezeichnete Spezifität von 92 %. In Anbetracht dieser<br />

Tatsache eignet sich NMP22 als Suchtest besonders bei<br />

definierten Risikopersonen.<br />

21


22<br />

NMP22 ® BladderChek ® Test<br />

Screening and <strong>Monitoring</strong> for Bladder Cancer:<br />

Refining the use of NMP22<br />

Verfasser<br />

LEE E. PONSKY, SHASHIKALA HARMA, LAKSHIMI<br />

PANDRANGI, SUMITA KEDIA, DAVID NELSON, ASHOK<br />

AGARWAL and CRAIG ZIPPE,<br />

From the Cleveland Clinic Urological Institute, Andrology-<br />

Oncology Research Laboratory and Biostatistics and<br />

Epidemiology, The Cleveland Clinic Foundation, Cleveland,<br />

Ohio<br />

The Journal of Urology, Vol.166, 75–78, July 2001<br />

Resümee der wichtigen Punkte<br />

NMP22, Urinzytologie und Zystoskopie wurden an 608<br />

Patienten mit Verdacht auf Blasenkarzinom (BT) bestimmt.<br />

529 Patienten erschienen mit de novo Hämaturie,<br />

chronischen Schmerzen beim Urinieren ohne einer<br />

Diagnose von <strong>Blasenkrebs</strong>.<br />

226 Patienten hatten eine Mikro-, 143 Patienten eine<br />

Makrohämaturie. 79 Patienten wurden hinsichtlich eines<br />

früheren, positiven Tumorbefundes regelmäßig überwacht.<br />

Bei 52 Patienten wurde ein Blasentumor festgestellt.<br />

Die Sensitivität für den NMP22 betrug 88,5 %. Für die<br />

Zytologie wurde ein Wert von 30,8 % errechnet. Die<br />

Spezifität des NMP22 lag bei 83,9 %, die der Zytologie bei<br />

99,8 %.<br />

Wurden die definierten NMP22-Ausschlusskriterien (AK)<br />

eingehalten, erhielt man folgende Sensitivität, Spezifität,<br />

PPV und NPV.<br />

% NMP22 % NMP22 mit AK % Zytologie<br />

Sensitivität 88,5 88,5 30,7<br />

Spezifität 83,9 99,2 99,8<br />

PPV 34,1 92,0 94,1<br />

NPV 98,7 98,8 93,9<br />

NMP22 wird extrem tumorspezifisch, wenn man die<br />

Ausschlusskriterien (AK) beachtet, und hat eine sehr hohe<br />

Sensitivität. AK gibt es auch für die Zytologie und u.a. für<br />

das PSA, die man als Urologe zu beachten hat.<br />

Ergebnis<br />

„Wenn man die klinischen Umstände, welche falschpositive<br />

Ergebnisse produzieren, ausschließt, so wird die<br />

Spezifität und der positive Vorhersagewert (PPV) für den<br />

NMP22 signifikant verbessert, während eine exzellente<br />

Sensitivität bestehen bleibt“, Craig Zippe, Co-Direktor<br />

Urologisches Institut, Cleveland Clinic. „Durch die<br />

Anwendung der Ausschlusskriterien kommt der NMP22<br />

Test schon sehr nah an den Referenzstandard eines<br />

idealen Tumormarkers heran, welches ein Test ist, der eine<br />

Sensitivität und Spezifität von 90 % besitzt“.<br />

Die momentane Situation des NMP22, ist möglicherweise<br />

analog dem Verständnis der Anwendung und Evolution des<br />

PSA-Tests beim Screening. Der PSA-Test war assoziiert mit<br />

einer hohen falsch-positiv Rate und einem niedrigen PPV.<br />

Der klinische Einsatz wurde mit der Zeit verbessert, als<br />

Ärzte die pathologischen Konditionen identifizierten, welche<br />

falsch-positive PSA-Werte lieferten. Der klinische Nutzen<br />

von urologischen Tumormarkern wird in Zukunft verbessert,<br />

wenn der Urologe Ausschlusskriterien (wie beim PSA,<br />

Zytologie) akzeptiert und anwendet.


Der Nachweis von nukleärem Matrixprotein 22<br />

bei der Nachsorge von Patienten nach endovesikaler Behandlung mit BCG<br />

Verfasser<br />

Gutierrez C., Palou J., Bujons A., Iglesias J.C., Juaneda B.,<br />

Segarra J., Salvador J., Villavicencio H.<br />

Fundacio Puigvert, Abteilung für Urologie, Barcelona,<br />

Spanien<br />

Vortrag EAU Kongress 2004 Wien<br />

Einführung und Zielsetzung<br />

NMP22 ® BladderChek ® Test ist ein Einschritt-In-vitro<br />

Immunoassay-point-of-care-Test zum Nachweis von<br />

nukleärem Matrixprotein (NMP) 22 in einer Urinprobe von<br />

Patienten, die auf <strong>Blasenkrebs</strong> untersucht werden. Der Test<br />

ist ein schnelles immuno-chromatographisches Verfahren<br />

mit Einsatz monoklonaler Antikörper; er ergänzt hilfreich<br />

die Urinzytologie und andere diagnostische Verfahren<br />

bei der Erkennung und der Nachsorge von Patienten mit<br />

<strong>Blasenkrebs</strong>. Harnwegsinfekt, gesetzte Katheter, Nierenoder<br />

Blasensteine können falsch positive Ergebnisse<br />

bewirken. Der Effekt einer BCG-Behandlung auf NMP22 ®<br />

BladderChek ® ist nicht bekannt. Der klinische Nutzen von<br />

NMP22 nach intravesikal verabreichtem BCG – die damit<br />

verbundene entzündliche Reaktion der Schleimhaut könnte<br />

potentiell NMP22 beeinflussen – ist folglich ebenfalls nicht<br />

geklärt. Wir untersuchten daher, ob die bei der ersten<br />

Kontrolluntersuchung nach einer intravesikalen BCG-<br />

Behandlung verbleibende, entzündliche Reaktion falsch<br />

positive Ergebnisse des NMP22 ® Test bewirken kann.<br />

Materialien und Methoden<br />

Es handelt sich um eine prospektive Studie mit 23<br />

Patienten. Die Patienten wurden mit BCG behandelt und<br />

3 Monate später mit einer Triade aus Blasenspiegelung,<br />

Urinzytologie und NMP22 ® BladderChek ® untersucht.<br />

Zuvor wurde der Urin mittels Streifentest untersucht und<br />

bei entsprechend negativem Befund die genannte Triade<br />

durchgeführt. Wenn der Streifentest auf Leukozyten oder<br />

Nitrit positiv war, wurden eine Kultur des Urins angelegt und<br />

Antibiotika verabreicht; nach weiteren 15 Tagen wurde die<br />

Triade angeschlossen.<br />

Ergebnisse<br />

Von den 23 Patienten (51 – 82 Jahre, Durchschnittsalter<br />

65 Jahre) entwickelten im Durchschnitt 10 Wochen nach<br />

BCG 4 Patienten ein <strong>Blasenkrebs</strong>rezidiv. Zwei dieser 4<br />

Patienten reagierten positiv mit NMP22 ® BladderChek ® .<br />

Wir beobachteten zwei falsch positive Ergebnisse: einen<br />

Harnwegsinfekt und einen Fall, der bis zur nächsten<br />

Kontrolluntersuchung als vorläufig falsch positiv eingestuft<br />

werden sollte. Im Vergleich zur Endoskopie zeigte NMP22 ®<br />

BladderChek ® 25 richtig negative und 2 falsch positive<br />

Ergebnisse. Die Spezifität von NMP22 war 92,6 %. Bei 4<br />

Patienten wurde ein <strong>Blasenkrebs</strong> mittels Biopsie bestätigt.<br />

Der prädiktive Wert negativ für NMP22 bei der ersten<br />

Kontrolluntersuchung ist 92,6 %. (Die Sensitivität wird bei<br />

einer erweiterten Studie bestimmt).<br />

Schlussfolgerung<br />

NMP22 ® BladderChek ® Test eignet sich in der<br />

Verlaufskontrolle nach endovesikaler BCG-Therapie. Die<br />

Behandlung bewirkt keine falsch positiven Testergebnisse<br />

und der Test behält eine hohe Spezifität. Anhand dieser<br />

preliminären Studie können wir bestätigen, dass NMP22 ®<br />

BladderChek ® bei der Verlaufskontrolle von BCGbehandelten<br />

Patienten nicht kontraindiziert ist. Soviel wir<br />

wissen ist dies die erste Studie über den möglichen Einfluss<br />

einer BCG-induzierten Entzündung auf NMP22 bei der<br />

Verlaufskontrolle von <strong>Blasenkrebs</strong>.<br />

23


24<br />

NMP22 ® BladderChek ® Test<br />

15. Urologischer Winterworkshop Maria Alm 2006<br />

Rationaler Einsatz von urothelialen Tumormarkern<br />

Dr. Gerson Lüdecke<br />

Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie,<br />

Universitätsklinikum Giessen und Marburg, Standort<br />

Giessen, Direktor Prof. Dr. W. Weidner<br />

Einleitung<br />

Urinlösliche urotheliale Tumormarker sind Hilfsmittel in der<br />

Urologie, die seit circa 15 Jahren mit wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen auf ihre Anwendbarkeit und Aussagekraft<br />

hin überprüft werden. Als Parameter wurden dabei<br />

unterschiedliche Eiweißstrukturen aus dem Zellstoffwechsel<br />

herausgearbeitet, die eine mehr oder weniger spezifische<br />

Verbindung zum malignen Zellstoffwechsel von urothelialen<br />

Karzinomzellen aufweisen. Durch Zell-Lyse abgeschilferter<br />

Zellen, durch Apoptose und/oder Zell-Nekrose werden<br />

die Proteomics in den Urin freigesetzt und damit messbar.<br />

Diese Hintergründe stellen die Rationale für urinlösliche<br />

Tumormarker dar.<br />

Tabelle 1<br />

Bei den verfügbaren und geprüften Parametern muss man<br />

die wissenschaftlichen Test-Systeme, die in Speziallabors<br />

angewendet werden können, von Alltags tauglichen<br />

Test-Systemen, die kommerziell verfügbar sind, für die<br />

urologische Praxis unterscheiden. Tabelle 1 listet die<br />

validierten Parameter auf.<br />

Fakten aus Sicht des Urologen<br />

n Präventiv diagnostische Maßnahmen können in der<br />

urologischen Praxis nur als IGeL-Leistung aktuell<br />

angeboten werden.<br />

n Es gibt validierte und zertifizierte Parameter, die direkt<br />

in der niedergelassenen urologischen Praxis einsetzbar<br />

sind (NMP22 ® BladderChek ® , Urinzytologie), oder<br />

über einen Labormediziner (UBC, BTA trak) oder einen<br />

Pathologen (UroVision) gemessen werden können.<br />

n Beim Urothelkarzinom ist kein ineffektives<br />

Massenscreening sondern ein effektives,<br />

risikoadaptiertes Screening möglich.<br />

Parameter Testtyp Status Einsatzort Kosten/Test Akkuratesse Praktikabilität<br />

NMP22 ® Elisa Proteomic Routine Laborarzt 20 Euro 80 % +++<br />

NMP22 ® BladderChek ® Proteomic Routine Praxis 20 Euro 80 % +++++<br />

UBC Elisa Zytokeratin Routine Laborarzt 30 Euro 70 % +++<br />

TPA Zytokeratin Forschung Laborarzt ? 75 % ++<br />

BTA Trak Protein Routine Laborarzt ? 70 % +++<br />

Telomerase PCR-Systeme Enzym Forschung Laborarzt ? 80 – 90 % ++<br />

LewisX Genetic Forschung Laborarzt ? 70 % ++<br />

Uro Vision Genomic Bildverarbeitung Routine Pathologe 270 Euro 70 – 80 % ++<br />

Zytologie Morphometrie Routine Praxis 30 Euro 60 % +++


Fakten zum Urothelkarzinom<br />

Das Urothelkarzinom ist ein maligner Tumor, den<br />

wir Urologen in den letzten 40 Jahren auf der Basis<br />

einer symptomorientierten Diagnostik weder in der<br />

Stadienverteilung bei Primärdiagnose noch in der Quote der<br />

Fünf-Jahres-Überlebenszeit verbessert haben.<br />

n Die Schätzung des Robert-Koch-Institutes von<br />

1995 ging für die Bundesrepublik von etwa 16.000<br />

Neuerkrankungen aus. Im Jahr 2008 ist die geschätzte<br />

Zahl der Neuerkrankungen auf 27.540 angestiegen.<br />

n Klinisch wissenschaftliche Studien beschreiben<br />

einen Anteil von invasiven Karzinomträgern dem<br />

jeweiligen Untersuchungspopulationen von etwa 15<br />

bis 20 % in internationalen Publikationen, während<br />

die Krebsregisterdaten aus dem Saarland und den<br />

östlichen Bundesländer einen Anteil von invasiven<br />

Tumorträgern zum Zeitpunkt der Primärdiagnose von<br />

25 bis 33 % dokumentieren können. Für das Jahr 2004<br />

beschreibt das Krebsregister Brandenburg sogar einen<br />

54 %tigen Anteil von invasiven Tumorträgern, Tendenz<br />

steigend.<br />

n Als weitere negative Faktenbeschreibung muss die<br />

Arbeit von Brenner und Kollegen aus dem Deutschen<br />

Ärzteblatt September 2005 betrachtet werden, bei<br />

der für das Urothelkarzinom als einziger malignen<br />

Erkrankung eine Verschlechterung der Fünf-Jahres-<br />

Überlebensrate von 68 % im Zeitraum von 1988<br />

bis 1992 auf 58 % im Zeitraum von 1998 bis 2002<br />

aus der Gruppe der 20 relevantesten Malignome<br />

beschrieben wurde. Alle anderen Malignome zeigen<br />

eine Verbesserung der Fünf-Jahres-Überlebensrate im<br />

Beobachtungszeitraum.<br />

n Für das Urothelkarzinom sind definierte Risikofaktoren<br />

bekannt und gesichert. Es handelt sich hierbei um<br />

das Alter, das Geschlecht, das Rauchverhalten über<br />

die Lebenszeit, die berufsbedingte Exposition mit<br />

onkogenen Toxinen, chronische Medikamenten<br />

Exposition (Phenacitin, Endoxan) und durchgeführte<br />

Bestrahlungen im kleinen Becken (Intervall größer<br />

10 Jahre).<br />

Fakten aus Sicht der Kostenträger<br />

Für präventiv diagnostische Maßnahmen beim<br />

Urothelkarzinom gibt es aktuell keine Evidenz basierten<br />

gesicherten Daten und daher auch keine Kostenübernahme<br />

für diese Diagnostik.<br />

Zusammenfassung<br />

Der medizinische Betreuungsprozess beim<br />

Urothelkarzinom, auf dem Boden von subjektiven<br />

Symptomen der Betroffenen, kommt in circa 30 %<br />

der diagnostizierten Tumorträger mit der Zielsetzung<br />

einer heilenden Therapie zu spät. Urinlösliche<br />

urotheliale Tumormarker stellen die Basis dar, mit der<br />

asymptomatische Risikopersonen auf das Vorliegen eines<br />

Urothelkarzinoms mit nicht invasiver Diagnostik getestet<br />

werden können. Dabei besteht für NMP22 eine Sensitivität<br />

von 73 % auf dem Boden von 8856 publizierten Messungen<br />

im Zeitraum zwischen 1996 und 2002 (Meta-Analyse).<br />

Das heißt, urinlösliche urotheliale Tumormarker haben<br />

nicht nur einen biologischen und rationalen Hintergrund,<br />

sondern ermöglichen sogar einen rationellen präventivdiagnostischen<br />

Behandlungsprozess, der die Chance<br />

bietet, die urologische Effektivität beim Urothelkarzinom in<br />

Zukunft zu verbessern.<br />

Wir dürfen in der Zukunft nicht mehr auf unsere<br />

Urothelkarzinom Patienten warten sondern sollten uns<br />

aktiv um die Risikopopulation der Urothelkarzinom<br />

gefährdeten Menschen kümmern. Das Instrumentarium der<br />

urinlöslichen Tumormarker bietet dazu im Moment die beste<br />

Grundlage, um den Zeitpunkt der Diagnosestellung deutlich<br />

vorzuverlegen und damit die Perspektive der malignen<br />

Erkrankung Urothelkarzinom zu verbessern.<br />

Neben dieser medizinischen Perspektive bieten validierte,<br />

praktikable und wirtschaftliche Parameter wie zum Beispiel<br />

NMP22 ® BladderChek ® Test in der niedergelassenen<br />

urologischen Praxis auch sinnvolle wirtschaftliche Aspekte<br />

auf dem Boden der IGEL-Leistung.<br />

25


26<br />

NMP22 ® BladderChek ® Test<br />

Nachweis von <strong>Blasenkrebs</strong> mit einem Point-of-Care proteomischen Assay<br />

Verfasser<br />

Department of Urology (Dr. Grossman) und Department of<br />

Biostatistics and Applied Math (Dr. Shen), M.D. Anderson<br />

Cancer Center, Houston, Tex; Department of Urology,<br />

University of Rochester Medical Center, Rochester,<br />

NY (Dr. Messing); Department of Urology, University of<br />

Miami School of Medicine, Miami, Fla (Dr. Soloway);<br />

Alaska Clinical Research Center, Anchorage (Dr. Tomera);<br />

Department of Surgery-Urology Service, Lake City<br />

Veterans Administration Hospital, und LakeShore Urology,<br />

Manitowoc, Wis (Dr. Katz); und Associates in Urology, West<br />

Orange, NJ (Dr. Berger).<br />

JAMA. 2005 Feb 16;293(7):810-6.<br />

Hintergrund<br />

Bei der Diagnostik von <strong>Blasenkrebs</strong> werden mehrere<br />

Methoden kombiniert, da einzelne Verfahren für den<br />

Nachweis dieser Erkrankung nicht ausreichen. Häufig sind<br />

Urintests Teil einer Untersuchung; jedoch sind sie entweder<br />

nicht krebsspezifisch oder erfordern die Untersuchung in<br />

einem Speziallabor.<br />

Zielsetzung<br />

Wir untersuchten, ob ein Point-of-Care proteomischer Test<br />

auf nukleäres Matrixprotein NMP22 in einer Urinprobe den<br />

Nachweis von <strong>Blasenkrebs</strong> bei Patienten mit Risikofaktoren<br />

oder Symptomen verbessert.<br />

Studiendesign und Rahmen, Patienten<br />

23 Einrichtungen (Privatpraxen, Universitätskliniken,<br />

Krankenhäuser für Veteranen) in 10 Bundesstaaten nahmen<br />

an dieser prospektiven Studie teil. Von September 2001 bis<br />

Mai 2002 wurden dort 1331 Patienten mit Risikofaktoren<br />

für <strong>Blasenkrebs</strong> (Rauchen in der Anamnese sowie<br />

Symptome einschließlich Hämaturie und Dysurie) in die<br />

Studie aufgenommen. Von jedem Patienten wurde vor der<br />

Zystoskopie eine Urinprobe zur NMP22-Bestimmung und<br />

Zytologie gewonnen.<br />

Ergebnisbewertung<br />

Die auf der Grundlage einer Zystoskopie mit<br />

Biopsie geführte <strong>Blasenkrebs</strong>-Diagnose diente als<br />

Referenzstandard. Der NMP22 ® Test wurde hinsichtlich<br />

seiner Eignung zum Krebsnachweis mit der Urinzytologie<br />

verglichen. Die Untersuchung auf den NMP22-Tumormarker<br />

erfolgte blind.<br />

Ergebnisse<br />

Ein <strong>Blasenkrebs</strong> wurde bei 79 Patienten nachgewiesen. Der<br />

NMP22-Assay war bei 44 der 79 Patienten mit Krebs positiv<br />

(Sensitivität 55,7 %; 95 %-Vertrauensbereich [VB] 44,1 %<br />

– 66,7 %), während die Zytologie bei 12 von 76 Patienten<br />

ein positives Ergebnis zeigte (Sensitivität 15,8 %; 95 %<br />

– VB 7,6 % – 24,0 %). Die Spezifität des NMP22-Assays<br />

war 85,7 % (95 % – VB 83,8 % – 87,6 %) im Vergleich zu<br />

99,2 % (95 % – VB 98,7 % – 99,7 %) für die Zytologie. Der<br />

proteomische Marker erkannte 4 Krebspatienten, die bei<br />

der ersten Blasenspiegelung nicht aufgefallen waren, 3 mit<br />

Befall der Muscularis und 1 Carcinoma in situ.<br />

Schlussfolgerung<br />

Der nicht-invasive Point-of-Care Test auf das Protein<br />

NMP22 im Urin kann die Genauigkeit der Zystoskopie<br />

erhöhen; zudem können die Patienten ihr Ergebnis noch<br />

während der Untersuchung erfahren.


Die Beobachtung auf rezidivierenden <strong>Blasenkrebs</strong> unter Verwendung<br />

eines Proteomic Schnelltests. Surveillance for recurrent bladder cancer using a<br />

point-of-care proteomic assay.<br />

Hintergrund<br />

H.Barton Grossman, Mark Soloway, Edward Messing et al.<br />

Journal of the Amerikan Medical Association (JAMA) Vol 295,<br />

No.3:299-305;2006.<br />

Kontext<br />

Mindestens 50 % der Patienten mit einem Blasenkarzinom<br />

haben Rezidive und deswegen ist eine rigorose<br />

Überwachung notwendig. Die Zystoskopie ist eine<br />

Standarduntersuchung, aber auch sie kann einige<br />

Blasentumore übersehen und deshalb ist ein Urintest häufig<br />

Teil der Untersuchung.<br />

Zielsetzung<br />

Zu untersuchen, ob ein Proteomic-Schnelltest, der das<br />

nukleäre Matrixprotein 22 im Urin misst, die Nachweisrate<br />

auf Rezidive während der Nachsorge der Patienten mit<br />

<strong>Blasenkrebs</strong> verbessert.<br />

Design, Basisdaten und Patienten<br />

Von September 2001 bis Februar 2002 wurden aus 23<br />

akademischen Kliniken, Privatpraxen sowie Krankenhäuser<br />

aus 9 US-Bundesstaaten prospektiv fortlaufend 668<br />

Patienten mit einer Krankheitsgeschichte auf <strong>Blasenkrebs</strong><br />

für diese Multi-Center Studie rekrutiert. Patienten gaben –<br />

vor Durchführung der Zystoskopie – eine Urinprobe für die<br />

Analyse des NMP22 Proteins und der Zytologie ab.<br />

Messung der Ergebnisse<br />

Die Diagnose eines Rezidivs basierend auf der Zystoskopie<br />

und einer Biopsie war der allgemein anerkannte<br />

Referenzstandard. Das Ergebnis des NMP22 Tumormarker<br />

wurde mit dem der Urinzytologie als zusätzliche Hilfe bei<br />

der Tumordetektion verglichen. Die NMP22 Testung wurde<br />

geblindet durchgeführt.<br />

Ergebnisse<br />

<strong>Blasenkrebs</strong> wurde bei 103 Patienten diagnostiziert.<br />

Die Zystoskopie identifizierte 91,3 %. Die Kombination<br />

von Zystoskopie und NMP22 detektierte 99% aller<br />

Erkrankungen. Der NMP22 Test erfasste 8 der 9 Tumore,<br />

die initial während der Zystoskopie nicht sichtbar waren,<br />

einschließlich 7 High Grade Tumore. Die Sensitivität und<br />

Spezifität des NM22 Test alleine war jeweils 49,5 % und<br />

87,3 %. Die Urinzytologie detektierte nur 3 Tumore, die<br />

während der Zystoskopie übersehen worden sind. Die<br />

Sensitivität der Zytologie lag bei 12,2 %. Der NMP22<br />

war positiv in 90,9 % der muskelinvasiven Tumore,<br />

einschließlich 4 Tumore, die mit der Zystoskopie primär<br />

nicht detektiert worden sind. Die Urinzytologie identifizierte<br />

keinen der muskelinvasiven Tumore. Unter den meist<br />

aggressiven und bösartigsten Tumoren (schlecht<br />

differenziert und /oder muskelinvasiv) waren die NMP22<br />

Ergebnisse positiv bei 72,7 % (24/33) verglichen mit der<br />

Zytologie mit 18,8 % (6/32). Insgesamt diagnostizierte der<br />

NMP22 Schnelltest 42 Erkrankungen, die mit der Zytologie<br />

übersehen worden sind.<br />

Schlussfolgerung<br />

Der nicht-invasive Schnelltest, der erhöhte NMP22 Werte<br />

im Urin misst, verbessert die Möglichkeit <strong>Blasenkrebs</strong>rezidive<br />

zu diagnostizieren. Das Testergebnis ist während<br />

des Patientenbesuchs verfügbar. Im Gegensatz zur Zytologie<br />

benötigt der NMP22 Proteomic Test keine spezielle<br />

Expertenanalyse sowie Laborzeit, ist nicht abhängig von<br />

intakten Zellen und liefert ein eindeutiges Ergebnis. Durch<br />

die Integration der NMP22 Bestimmung mit der Standardzystoskopie<br />

wurden 99 % der Rezidive sicher identifiziert.<br />

27


28<br />

NMP22 ® BladderChek ® Test<br />

Berufsbedingte und außerberufliche Risiken<br />

des Harnblasenkarzinoms<br />

Schöps W.,<br />

Urologe, Sankt Augustin<br />

Zumbé J.,<br />

Klinik für Urologie, Klinikum Leverkusen gGmbH<br />

Zellner M.,<br />

Urologie, Johannesbad Fachklinik, Bad Füssing<br />

Jungmann O.,<br />

Klinik für Urologie, Klinikum Leverkusen gGmbH<br />

Golka K.,<br />

IfADo Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU<br />

Dortmund<br />

Die Ursachen für die Entstehung eines Harnblasenkarzinomes<br />

sind größtenteils gesichert. Basierend auf<br />

diesem Kenntnisstand sollten Bevölkerungsgruppen, die<br />

gegenüber den bekannten Risikofaktoren (Abb. 1) exponiert<br />

waren, altersentsprechend einem Screening unterzogen<br />

werden. Dies scheint vertretbar, weil im Gegensatz<br />

zur Allgemeinbevölkerung bei diesem selektionierten<br />

Klientel die Inzidenz erhöht ist und demnach mit einer<br />

Detektionsrate zu rechnen ist, die den diagnostischen<br />

Aufwand rechtfertigt. Es ist belegt, dass insbesondere die<br />

schlecht differenzierten Urothelkarzinome bei Diagnose in<br />

früherem Stadium eine verbesserte Prognose haben bzw.<br />

weniger invasiv therapiert werden müssen. Demnach wird<br />

davon ausgegangen, dass 50 % der durch ein Harnblasenkarzinom<br />

verursachten Todesfälle bei Männern und 25 %<br />

bei Frauen – das sind in Deutschland ca. 2700 Fälle pro<br />

Jahr – vermeidbar wären.<br />

Abb. 1: Risiken für die Entstehung eines Harnblasenkarzinomes<br />

Harninfektionen bei Blasenentleerungsstörungen als Folge von Arbeits- oder<br />

Wegeunfällen<br />

Å Arbeitsplatz Å<br />

Å Arbeitsplatz<br />

Umwelt Å<br />

Å Umwelt<br />

Å<br />

Aromatische Amine<br />

Azofarbstoffe<br />

PAH?<br />

Arsen?<br />

PER?<br />

?????<br />

Phenacetin<br />

Bilharziose<br />

Infekte<br />

Steine<br />

Katheter<br />

Rauchen<br />

Bestrahlung<br />

Chemotherapie<br />

Chlornaphazin<br />

?????


Man geht davon aus, dass bei Männern bis zu 50 % und<br />

bei Frauen bis zu 35 % der Urothelkarzinome als Folge des<br />

Rauchens entstehen. Für die anderen nicht berufsbedingten<br />

Ursachen liegen keine verlässlichen Zahlen vor. Der Anteil<br />

beruflich bedingter Harnblasenkarzinome wird bei Männern<br />

auf 10 % und bei Frauen auf 5 % geschätzt. Einige Autoren<br />

gehen sogar von 25 % aus. Basierend auf dieser in der<br />

Literatur etablierten Einschätzung kann vermutet werden,<br />

dass in Deutschland von 1978 bis heute bis zu 25000<br />

Urotheltumorpatienten berufsbedingt erkrankten. Die von<br />

1978 bis 2009 als Berufskrankheit anerkannten 1805 Fälle<br />

repräsentieren mit Sicherheit nur einen Bruchteil der durch<br />

berufliche Einwirkungen hervorgerufenen Erkrankungen.<br />

Wenn eine der Tätigkeiten (Tab. 1) vor mehr als 15 Jahren<br />

über einen Zeitraum von mehreren Jahren ausgeübt wurde,<br />

bzw. über den gleichen Zeitraum Umgang mit einem der<br />

Stoffe (Tab. 2) stattgefunden hat, besteht ein berufsbedingt<br />

erhöhtes Risikoprofil an einem Harnblasenkarzinom zu<br />

erkranken.<br />

Tab. 1:<br />

Berufe, bei denen Umgang mit Harnblasenkarzinom verursachenden Stoffen bestanden haben kann<br />

Aluminiumelektrolysearbeiter (Söderberg-Verfahren)<br />

Arbeiter im Säurebau<br />

Betonsanierung<br />

Chemiearbeiter, Umgang mit einem der nachfolgenden<br />

Stoffe: 4-Aminodiphenyl (4-Aminobiphenyl), 4-Chlor-otoluidin,<br />

Aromatische Amine, Auramin, Azofarbstoffe,<br />

β-Naphthylamin (2-Naphthylamin), Beizen für Holz,<br />

Benzidin, Chlordimeform, Farben, Farbstoffe, Kreosot,<br />

Magenta, o-Toluidin, Papierfarbstoffe, Pech, Teer<br />

Chemischreiniger vor 1990<br />

Dachdecker mit Flachdacharbeiten*<br />

Drucker<br />

Erdölraffineriearbeiter<br />

Färber<br />

Farbstoffherstellung/-verarbeitung (z.B. Textil-, Leder-,<br />

Papier-, Haarfarben)<br />

Fliesenleger mit Epoxydharzanwendung<br />

Friseur vor 1980*<br />

Former<br />

Giessereiarbeiter<br />

Gummiherstellung/-verarbeitung<br />

* Berufe, die in jeder Region / Praxis vertreten sind<br />

Holzimprägnierer (Carbolineum, teerhaltige Imprägnierungsmittel)*<br />

Industriefußbodenherstellung/-verarbeitung<br />

Kabelherstellung/-entsorgung (Gummiisolierung)<br />

Kokereiarbeiter<br />

Kunststoffherstellung<br />

Lackierer (einschl. Spritzlackierer)*<br />

Lederverarbeitung<br />

Maler vor 1965*<br />

Parkettleger mit Epoxydharzverwendung<br />

Schornsteinfeger*<br />

Schreiner (Umgang mit Beizen und Lacken)*<br />

Sprengstoffarbeiter mit TNT oder DNT Umgang<br />

Steinkohlenbergbau unter Tage<br />

Straßenbauer (Abtragen und Neubau von Schwarzdecken)*<br />

Teer/Teerproduktherstellung/-verarbeitung*<br />

Vulkaniseur<br />

Winzer<br />

29


30<br />

NMP22 ® BladderChek ® Test<br />

Je nach Region schwankt die Verdachtsrate auf ein<br />

berufs bedingtes Risiko zwischen 9 % und 25 %, wenn<br />

konsequent nach beruflichen Ursachen gefragt wird.<br />

Nach orientierender Berufsanamnese ohne detaillierte<br />

arbeitsmedizinische Abfragen müssten bundesweit jährlich<br />

bis zu 7500 neu erkrankte urotheliale Tumorpatienten<br />

überprüft werden, weil ein Beruf ausgeübt wurde, bei dem<br />

Umgang mit Harnblasenkarzinom verursachenden Stoffen<br />

bestanden haben kann. Es wurden aber 2009 nur 1292<br />

Verdachtsmeldungen abgegeben. In früheren Jahren waren<br />

es sogar nur 300 – 600.<br />

Tab. 2: Stoffe, die Harnblasenkarzinome verursachen können<br />

4-Aminodiphenyl (4-Aminobiphenyl)<br />

4-Chlor-o-toluidin<br />

ANTU Nagetierbekämpfungsmittel<br />

Aromatische Amine<br />

Auramin<br />

Azofarbstoffe<br />

β-Naphthylamin (2-Naphthylamin)<br />

Beizen für Holz<br />

Benzidin<br />

Bitumen gemischt mit Teer<br />

Carbolineum<br />

Chlordimeform<br />

Dieselabgase in geschlossenen Räumen<br />

Epoxidharze<br />

Farben<br />

Farbstoffe<br />

In den letzten Jahren wurden ca. 10 bis 15 % der<br />

gemeldeten Verdachtsfälle nach Abschluss des<br />

Anerkennungsverfahrens als Berufserkrankung bestätigt.<br />

Demnach müssten von 7500 vermuteten Verdachtsfällen<br />

ca. 1000 Neuerkrankungen / Jahr als berufsbedingt<br />

anerkannt werden. Demgegenüber stehen im Jahr 2009<br />

1292 Meldungen, von denen 168 anerkannt wurden.<br />

Haarfärbemittel<br />

Kabelummantelung<br />

Kokereigas<br />

Kreosot<br />

Kühlschmiermittel<br />

Lacke<br />

Magenta<br />

o-Toluidin<br />

Papierfarbstoffe<br />

Pech<br />

Schweissrissprüfspray<br />

Staufferfett<br />

Teer<br />

Tetrachlorethylen („Per“) in Reinigungen<br />

Verbrennungsprodukte<br />

Zweikomponentenkleber


Fragebogen<br />

zum RisikoCheck<br />

<strong>Blasenkrebs</strong> ©<br />

Persönliches Risiko Machen Sie bitte in den unten folgenden Kreisen jeweils an<br />

der richtigen Stelle ein Kreuz.<br />

Alter 10-19 20-29 30-39<br />

40-49<br />

50-59 60-69 70-79 über 79<br />

Geschlecht Weiblich Männlich<br />

<strong>Blasenkrebs</strong> Ja Nein<br />

in der Familie bekannt?<br />

Rauchrisiko Machen Sie bitte in den unten folgenden Kreisen jeweils an<br />

der richtigen Stelle ein Kreuz.<br />

Was für ein Aktiver Gewordener Nichtraucher<br />

Raucher-Typ sind Sie? Raucher Nichtraucher schon immer<br />

Was rauchen Sie? Zigaretten Pfeife Zigarren<br />

Tragen Sie bitte in die folgenden drei Kästchen jeweils<br />

eine Zahl zwischen 0 und 100 ein.<br />

Wie viele Jahre rauchen Sie?<br />

Wie viele Zigaretten rauchen Sie pro Tag?<br />

Seit wie vielen Jahren sind Sie Nichtraucher?<br />

31


32<br />

Berufliches Risiko Tragen Sie bitte in das Kästchen unten eine Zahl zwischen<br />

0 und 100 ein.<br />

Wie viele Jahre sind Sie berufstätig?<br />

Im Folgenden tragen Sie bitte in der Antwort-Tabelle auf der<br />

rechten Seite mit Hilfe der unten aufgelisteten Code-Zahlen<br />

alle relevanten Angaben zu den ausgeübten Berufen ein.<br />

Welche Berufe haben Sie in Ihrem Leben bislang ausgeübt?<br />

Mit welchen Werkstoffen haben Sie in Ihrem Arbeitsleben Kontakt gehabt?<br />

Wie viele Jahre haben Sie im jeweiligen Beruf gearbeitet?<br />

Beruf<br />

Code-<br />

Zahl<br />

Werkstoff<br />

Code-<br />

Zahl<br />

Kein Beruf trifft für mich zu 1 Keiner dieser Werkstoffe 1<br />

Friseur / Friseurin 2 Arsenbelastete Pestizide 2<br />

Färber / Färberin 3 Farben 3<br />

Gerber / Gerberin 4 Teer 4<br />

Maler / Malerin 5 Ruß 5<br />

Lackierer / Lackiererin 6 Lacke 6<br />

Drucker / Druckerin 7 Lösungsmittel 7<br />

Chemiearbeiter / in 8 Treibstoffe 8<br />

Laborant / in 9 Gummi 9<br />

Maurer / Maurerin 10 Kautschuk 10<br />

Dachdecker / in 11 Kunststoffe 11<br />

Schornsteinfeger / in 12 Gase aus Verbrennungs- 12<br />

Straßenbauer / in 13<br />

prozessen<br />

Vulkanisateur / in 14<br />

Kunststoffschweisser / in 15<br />

Tankwart / in 16<br />

LKW-Fahrer / in 17 Dauer der<br />

Code-<br />

Gummi-Arbeiter / in 18<br />

Berufsausübung<br />

Zahl<br />

Kokerei-Arbeiter /in 19 0-2 Jahre 1<br />

Aluminiumarbeiter 20 2-5 Jahre 2<br />

Obst-/Weinbauer 21 über 5 Jahre 3


Wählen Sie bitte aus den jeweiligen Tabellen die<br />

entsprechenden Code-Zahlen aus und tragen Sie diese in<br />

die Tabelle unten ein. Mehrere Berufe sind erlaubt,<br />

Werkstoffe und Zeit können mehrfach genannt werden.<br />

Antwort-Tabelle Beruf Werkstoff Berufsdauer<br />

Medizinisches Risiko Machen Sie bitte in den unten folgenden Kreisen jeweils an<br />

Teil 1 der richtigen Stelle ein Kreuz.<br />

Bestrahlung Sind Sie in Ihrem Leben schon mal im kleinen Becken<br />

bestrahlt worden?<br />

Ja Nein<br />

Wie viele Jahre sind seit der Bestrahlung vergangen?<br />

unter 5 Jahre 5-10 Jahre<br />

10-20 Jahre über 20 Jahre<br />

33


34<br />

Medizinisches Risiko Machen Sie bitte in den unten folgenden Kreisen jeweils<br />

Teil 2 an der richtigen Stelle ein Kreuz.<br />

Chemotherapie Sind Sie in Ihrem Leben schon mal mit Cyclophosphamid<br />

behandelt worden?<br />

Ja Nein<br />

Dauert Ihre Behandlung chronisch noch an oder ist sie<br />

bereits beendet?<br />

Chronisch andauernd Bereits beendet<br />

Über wie viele Jahre sind Sie chemotherapiert worden?<br />

unter 5 5-10 10-20 über 20<br />

Chronische Leiden Sie unter chronischen Harnwegsinfekten<br />

Harnwegsinfekte bei Dauerkatheter-Versorgung?<br />

Ja Nein<br />

Wie viele Jahre leiden Sie schon unter chronischen Infekten?<br />

unter 5 5-10 10-20 über 20<br />

Bilharziose Sind Sie in Ihrem Leben schon mal in einem<br />

Bilharziosegebiet gewesen?<br />

Ja Nein<br />

Arsen Ist Ihr Trinkwasser durch Arsen belastet?<br />

Ja Nein<br />

Copyright 2008-2009:<br />

RisikoCheck <strong>Blasenkrebs</strong> © – Informationszentrum Urologie, Dr. Lüdecke<br />

http://RisikoCheck-<strong>Blasenkrebs</strong>.info


Links<br />

n Anbieter medizinischer Diagnostika und Gesundheitsdienstleitungen<br />

www.alere.de<br />

n Urologisches Informationszentrum <strong>Blasenkrebs</strong>, Risikocheck, Urologensuche<br />

www.blasenkrebs.net<br />

n Selbsthilfe-Bund <strong>Blasenkrebs</strong> e.V.<br />

www.Selbsthilfe-Harnblasenkrebs.de<br />

n Ratgeber <strong>Blasenkrebs</strong> der Deutschen Krebshilfe<br />

www.krebshilfe.de<br />

n Robert-Koch Institut<br />

www.rki.de<br />

n Krebsinformationsdienst Heidelberg<br />

www.krebsinformation.de<br />

n INKA – Informatonsnetz für Krebspatienten & Angehörige<br />

www.inkanet.de<br />

n Deutsche Gesellschaft für Urologie, Berufsverband Deutscher Urologen<br />

www.dgu.de<br />

n Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V.<br />

www.dggg.de<br />

n American Urological Association<br />

www.auanet.org<br />

n european Association of Urology<br />

www.uroweb.org<br />

35


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Am Wassermann 28 · D-50829 Köln<br />

Tel: +49 (0) 2 21 - 2 71 43 - 0<br />

Fax: +49 (0) 2 21 - 2 71 43 - 400<br />

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<strong>Vorsorgeuntersuchung</strong><br />

<strong>Früherkennung</strong><br />

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© <strong>Alere</strong> GmbH 2012 · Alle Rechte vorbehalten · Dok.-Nr. 41V-0003 · Version 03 · FLY

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