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Geburtshilfe in Schleswig-Holstein flächendeckend sicherstellen<br />

Es ist wirtschaftlich sicher lukrativer, die Magenverstimmung eines Privatpatienten nach dem<br />

übermäßigen Verzehr von Sekt und Kaviar auf Sylt zu behandeln als bei einer Kassenpatienten die<br />

Nabelschnur des Neugeborenen zu durchtrennen – das darf aber am Ende kein Grund dafür sein,<br />

dass Schleswig-Holstein eine flächendeckende Geburtshilfe nicht mehr gewährleisten kann. Durch<br />

die zunehmende Privatisierung des Gesundheitswesens treten aber in Schleswig-Holstein genau<br />

diese Zustände ein. Die Schließung von Geburtshilfestationen aus wirtschaftlichen oder<br />

qualitativen Erwägungen durch die Betreiber löst immer wieder Unruhe und Sorgen bei den<br />

Betroffenen aus. Weder die regellose Sicherung der einen noch die häufig aus ökonomischen<br />

Gründen vorgenommene Schließung der anderen Geburtshilfestation werden Qualität und<br />

Angebot in Schleswig-Holstein nachhaltig sichern.<br />

Kaum ein Thema hat so viele Gäste in den Sozialausschuss gezogen wie die Frage um die<br />

Geburtshilfe in Schleswig-Holstein. Zu kaum einem anderen Thema haben PIRATEN so viele „Kleine<br />

Anfragen“ und Anträge gestellt wie zu der Frage, wie die Landesregierung sicherstellen will, dass<br />

überall im Land Frauen sicher und medizinisch versorgt ihre Kinder zur Welt bringen können.<br />

Immer wieder wurde auch auf Pirateninitiative dazu im Ausschuss und im Plenum diskutiert.<br />

Besonders der Antrag „Flächendeckende Geburtshilfe in Schleswig-Holstein sicherstellen“, der<br />

nach einem Expertengespräch beim Verband der Ersatzkassen (vdek) formuliert und von der<br />

Fraktion der FDP unterstützt wurde, fand in der Öffentlichkeit große Anerkennung. Einzig die<br />

Mehrheitsfraktionen konnten nicht anerkennen, dass das Land ein solches Zukunftskonzept<br />

benötigt. Die PIRATEN fordern darin ein regionales Geburtshilfekonzept, das die medizinische<br />

Qualität in den Fokus rückt, eine regional gute Versorgungslage sichert, die Aufgaben und<br />

Einsatzbereitschaften des Rettungsdiensts gewährleistet, überzeugende Boardingkonzepte vor<br />

Ort abbildet und alle Beteiligten einbindet. Außerdem sollte damit ein Evaluierungsprozess in Gang<br />

gesetzt werden, der die Situation stetig überprüft und Nachsteuerungen möglich macht.<br />

Die Regierungsmehrheit hat den Antrag zwar abgelehnt, die Forderungen stehen aber immer noch<br />

im Raum. Ein überzeugendes Konzept hat das Land bis heute nicht. Das ist Grund genug, das<br />

Thema weiter konsequent zu verfolgen.<br />

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