fraktionsbilanz-final-4
fraktionsbilanz-final-4
fraktionsbilanz-final-4
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Bis an die Schmerzgrenze – warum chronische Schmerzpatienten<br />
uns brauchen<br />
Sie leben am Rande der Gesellschaft: Chronisch erkrankte Schmerzpatienten haben doppeltes Leid<br />
zu tragen. Zum einen sind da die unerträglichen Schmerzen, die eine immense Einschränkung im<br />
Hinblick auf ein selbstbestimmtes Leben darstellen und zum anderen die Folgen, die sie mit sich<br />
bringen: Isolation, Einsamkeit, Depressionen, Erlöschen des Lebensmuts. Viele Schmerzpatienten<br />
finden erst nach Jahren den richtigen Therapeuten und müssen bis dahin ihren Leidensweg allein<br />
gehen – nicht selten unter Verlust jeglicher Perspektive.<br />
Erschwerend kommt für diese Menschen in Schleswig-Holstein hinzu, dass nicht selten der<br />
Wohnort dafür ausschlaggebend ist, ob und wie schnell sie einen Therapieplatz bekommen. Denn<br />
die regionale Unausgewogenheit unseres Flächenlandes mit wenigen Ballungsräumen stellt ein<br />
zusätzliches Problem für die Gesundheitsversorgung insgesamt dar.<br />
Was die Erkrankung an chronischen Schmerzen für das alltägliche Leben der betroffenen Patienten<br />
bedeutet, wurde im Rahmen einer Fachtagung durch die Piratenfraktion beleuchtet und deutlich<br />
gemacht. Patienten, Vertreter von Patientenvereinen, Therapeuten, Ärzte und Familienangehörige<br />
sowie Vertreter von Interessenverbänden und Krankenkassen kamen zusammen, um über die<br />
Situation der chronisch Erkrankten zu sprechen. Der erfolgreichen Fachtagung waren zahlreiche<br />
Arbeitsgespräche vorausgegangen und das Ziel wurde deutlich formuliert: Es sollte eine<br />
Parlamentsinitiative geben, die zum einen auf den Mangel an Therapeuten und die<br />
Nachwuchssicherung für Schleswig-Holstein hinweist und an dieser Stelle Abhilfe schafft. Zum<br />
anderen sollte darauf hingewirkt werden, dass flächendeckend in ganz Schleswig-Holstein<br />
Therapieangebote für Schmerzpatienten gemacht werden und der Wohnort „links von der A7“<br />
nicht länger therapeutisches Niemandsland bleibt.<br />
Die Initiative wurde mit Hilfe von namhaften Ärzten, Therapeuten und engagierten Patienten<br />
vorbereitet. Sie soll ins Juli-Plenum eingebracht werden und die Unterstützung aller Fraktionen<br />
finden. Die im Rahmen der Fachtagung formulierten Ziele wurden in den Antrag eingearbeitet.<br />
58