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Anonyme Spurensicherung – eine Initiative für Opfer<br />

Eine Vergewaltigung gehört zu den schmerzvollsten Erfahrungen, die ein Mensch machen kann.<br />

Menschen reagieren auf eine Vergewaltigung oder einen Vergewaltigungsversuch so<br />

unterschiedlich, wie sie in ihrer Persönlichkeit verschieden sind. Daher gibt es keine<br />

allgemeingültigen, vorhersagbaren Verhaltensweisen und keine angemessenen, richtigen oder<br />

falschen Reaktionen.<br />

Was einem Unbeteiligten naheliegend erscheint, ist nicht unbedingt für jeden machbar. Viele Opfer<br />

können sich nicht sofort dazu entscheiden, ihren Peiniger anzuzeigen. Im Zeitraum der<br />

Orientierung und Selbststabilisierung gehen aber wichtige Spuren verloren, sodass eine spätere<br />

Anzeige und Sanktion weniger Aussicht auf Erfolg hat. Das wollten die PIRATEN ändern.<br />

Im März 2013 brachte die Piratenfraktion einen Antrag ein, der die anonyme Spurensicherung in<br />

Schleswig-Holstein möglich machen sollte. Die Initiative sollte künftig gewährleisten, dass eine<br />

fachmännische Spurensicherung durchgeführt werden kann und die Opfer dennoch die Zeit<br />

bekommen, die sie benötigen, um den Täter anzuzeigen.<br />

Dem Antrag der PIRATEN trat die Fraktion der CDU umgehend bei, sodass ein gemeinsamer Antrag<br />

im Sinne der Opfer entstand. Der gemeinsame Antrag entfaltete im parlamentarischen Raum<br />

schnell Gewicht. Im Rahmen einer breit angelegten Anhörung hierzu im Innen- und<br />

Rechtsausschuss wurde die Sinnhaftigkeit des Anliegens untermauert. Die Koalitionsfraktionen<br />

brachten einen Änderungsantrag zur PIRATENinitiative ein. Umfassende parlamentarische wie<br />

außerparlamentarische Gespräche mündeten dann aber im Frühjahr 2015 in einem<br />

interfraktionellen Antrag.<br />

Im März 2015 wurde der interfraktionelle Antrag aller Fraktionen (bei Enthaltung der FDP) zur<br />

„Vertraulichen Sicherung von Tatspuren bei sexualisierter Gewalt und anderen Gewaltdelikten“<br />

beschlossen. Mit der Umsetzung der anonymen Spurensicherung in Schleswig-Holstein wurde das<br />

UKSH betraut.<br />

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