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Leben ist nicht gleich Leben: gegen die Tötung von männlichen<br />

Eintagsküken<br />

In Deutschland werden jedes Jahr millionenfach frisch geschlüpfte Küken vergast und<br />

geschreddert – so gut wie alle männlichen Küken aus Legehennenzucht sind davon betroffen.<br />

Diese Tiere setzen zu wenig Fleisch an, um gewinnbringend zu sein. Nach einer „Kleinen Anfrage“<br />

entschied die Fraktion, gegen das Töten von Eintagsküken in Schleswig-Holstein vorzugehen.<br />

Das Problem: Wenn einzelne Bundesländer ein Verbot einführen, dann werden die Küken eben in<br />

einem anderen Bundesland ausgebrütet und getötet. Eine solche Regelung sollte also bundesweit,<br />

besser noch innerhalb der EU getroffen werden. Da NRW bereits ein Verbot erlassen hat, das von<br />

mehreren Legebetrieben beklagt wird, wollte unsere Landesregierung erst einmal abwarten.<br />

Der Antrag wurde breit abgelehnt.<br />

Einige Probleme werden mit der Begründung nicht angegangen, dass sie bundesweit oder auf<br />

europäischer Ebene geregelt werden müssten. Durch so eine Haltung ändert sich am Ende aber<br />

gar nichts bzw. vice versa gilt auch: Je mehr Bundesländer entsprechende Verbote erlassen, desto<br />

größer wird der Druck auf den Bund, eine einheitliche Regelung zu erreichen. Deshalb ist es auch<br />

richtig, im Landtag dann und wann einen Antrag zu stellen, von dem man weiß, dass er derzeit<br />

keine Chance hat. Es geht dabei einfach darum, politischen Druck aufzubauen. Politik wird nicht<br />

nur in großen Würfen gemacht, sondern manchmal auch mit Hilfe einer „Trippelschritt-Strategie“.<br />

Tiere haben Rechte: Der Einsatz für einen Tierschutzbeauftragten /<br />

eine Stabsstelle Tierschutz<br />

Tierschutz ist ein wichtiges Thema in Schleswig-Holstein. Während die Fraktion beim Wolf, dem<br />

Verbot von Wildtieren in Zirkussen und vorerst auch bei den wildlebenden Katzen Erfolge erzielen<br />

konnte, waren andere Initiativen weniger erfolgreich.<br />

Gerade bei der Nutztierhaltung gibt es eklatante Missstände, wie das Schreddern von<br />

Eintagsküken, die Tötung männlicher Kälber oder das Bienensterben. In Schleswig-Holstein gibt es<br />

einen „Vertrauensmann Tierschutz in der Landwirtschaft“, aber es stellt sich die Frage, ob diese<br />

Funktion in Anbetracht der Ausmaße der Probleme ausreicht, um dem im Grundgesetz<br />

verankerten Staatsziel Tierschutz gerecht zu werden.<br />

Aus diesem Grund beabsichtigt die Fraktion, im Sommer mit allen interessierten und relevanten<br />

Interessenvertretern, Verbänden und Behörden einen Dialog über den Tierschutz – nicht nur in<br />

der Nutztierhaltung – in Schleswig-Holstein zu führen. Der gute Draht, den wir im Zuge anderer<br />

Initiativen schon zu unseren Ansprechpartnern etablieren konnten, wird auch hier bestimmt<br />

wieder zu einer zielgerichteten Initiative führen.<br />

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