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Kein Eingriff in die informationelle Selbstbestimmung der<br />

Bürgerinnen und Bürger durch „Section Control" auf unseren<br />

Straßen<br />

Überhöhte Geschwindigkeit ist für viele Verletzungen und Todesfälle im Straßenverkehr<br />

verantwortlich. Verborgene Radarfallen, bei denen Geschwindigkeitsüberschreitungen lediglich<br />

den Versand eines Bußgeldbescheids nach sich ziehen, sind nach einschlägigen Untersuchungen<br />

aber kein wirksames Gegenmittel, weil eine Verhaltensänderung oder „Abschreckung” dadurch<br />

nicht eintritt und auch keine Unfälle vermieden werden. Im Gegenteil: Infolge abrupten<br />

Abbremsens droht durch versteckte Radarfallen ein erhöhtes Unfallrisiko , wie sich 2014 in Kiel<br />

gezeigt hat.<br />

Die Piratenfraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag setzt sich daher für eine Abschaffung<br />

verdeckter Radarkontrollen ohne Polizeipräsenz ein. Sie fordert in ihrem Antrag, „dass<br />

Geschwindigkeitsüberwachungseinrichtungen ohne Polizeipräsenz durchgängig durch in<br />

ausreichendem Abstand aufgestellte Hinweisschilder sowie in den Medien und im Internet offen<br />

angekündigt und auf Orte beschränkt werden, an denen tatsächlich schwere<br />

Geschwindigkeitsunfälle auftreten”. Um das Aufstellen von Radarfallen zur bloßen<br />

Haushaltsaufbesserung („Abkassieren“) auszuschließen, soll die Landesregierung schließlich dafür<br />

eintreten, dass die Verwendung der Einnahmen auf Maßnahmen der Verkehrssicherung<br />

beschränkt wird. Dies stellt sicher, dass Geschwindigkeitskontrollen tatsächlich alleine an dem Ziel<br />

der Unfallverhütung ausgerichtet werden.<br />

Die PIRATEN hatten weiterhin Anfang 2015 beantragt, die von Verkehrsminister Meyer<br />

befürwortete Einführung der umstrittenen Abschnittskontrolle aka „Section-Control”-Technologie<br />

zur Erfassung der Kfz-Kennzeichen aller Fahrzeuge auf der A7 (Rader Hochbrücke) abzuwenden.<br />

Die Gründe: Das Section-Control-Verfahren ist weit teurer als die bewährten<br />

Geschwindigkeitsmessverfahren und zudem noch weit fehleranfälliger. Und es leistet einer<br />

zukünftigen Zweckentfremdung der Daten bis hin zur Erstellung von Bewegungsprofilen Vorschub.<br />

Für die PIRATEN ist eine verdachtslose Massenerfassung unbescholtener Autofahrer inakzeptabel.<br />

Der Antrag „Verdeckte Radarkontrollen abschaffen“ befindet sich derzeit noch in der<br />

parlamentarischen Beratung. Einer schriftlichen Anhörung von Verbänden folgte im Oktober 2014<br />

eine mündliche Sachverständigenanhörung. Experten unterstützen die PIRATENforderung nach<br />

Ankündigung von Blitzern, das abschließende Ergebnis ist jedoch abzuwarten.<br />

Was die Verhinderung der Einführung der umstrittenen Abschnittskontrolle, also der „Section-<br />

Control”-Technologie zur Erfassung aller Fahrzeuge anbelangt, konnte ein Erfolg erzielt werden: In<br />

der Landtagsdebatte erklärte der Verkehrsminister, dass auf der A7 (Rader Hochbrücke)<br />

herkömmliche Messgeräte (Radarkontrollen) zum Einsatz kommen sollen. Diese werden auch –<br />

wie von den PIRATEN gefordert – auf Schildern angekündigt.<br />

Ein Etappenerfolg also! 15<br />

Erwähnte Dokumente<br />

Drucksache 18/1667<br />

39

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