fraktionsbilanz-final-4
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Schleswig-Holstein fahrradfreundlicher gestalten<br />
SPD, Grüne und SSW selbst stellen in ihrem Koalitionsvertrag fest, dass „der Radverkehr in<br />
Schleswig-Holstein bisher in den letzten Jahren konzeptionell vernachlässigt“ wurde. Erklärtes Ziel<br />
der Landesregierung war bzw. ist, Schleswig-Holstein zum Fahrradtourismusland Nummer eins in<br />
Deutschland zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen die für den Radwegebau zur<br />
Verfügung stehenden Mittel schrittweise erhöht werden. Weiterhin sollen die Belange des<br />
Radverkehrs bei zukünftigen Verkehrsprojekten stärker berücksichtigt werden.<br />
Die Landesregierung hat ihren Worten bislang nur wenige Taten folgen lassen. Die Bilanz der<br />
bisherigen Förderung des Radverkehrs ist ernüchternd: Betrachtet man die Zahlen genauer, hat<br />
das ‚Fahrradland Schleswig-Holstein’ diesen Namen zurzeit leider nicht verdient. Das Land hat<br />
Millionen für den Bau wenig benutzter Radwege ausgegeben, der Radverkehrsanteil in Schleswig-<br />
Holstein ist aber von 10% im Jahr 2005 auf 9% im Jahr 2012 zurückgegangen und liegt damit unter<br />
dem Bundesdurchschnitt. Vor dem Bau neuer Wege müsste erst einmal die vorhandene<br />
Infrastruktur fahrradfreundlicher gestaltet werden.<br />
Die Piratenfraktion hat die Regierung aufgefordert, stärker in die Pedale zu treten, um das<br />
Fahrradfahren in Schleswig-Holstein voranzubringen. Im Sommer 2014 haben wir den Antrag<br />
„Schleswig-Holstein fahrradfreundlicher gestalten“ gestellt. Die Fahrradmitnahme in Zügen soll<br />
außerhalb des Berufsverkehrs kostenlos werden, es soll mehr Fahrrad-Abstellplätze geben und die<br />
Städte und Gemeinden sollen in einer Arbeitsgemeinschaft gemeinsam an Verbesserungen vor Ort<br />
arbeiten. Die PIRATEN fordern die Fortschreibung des Programms „Fahrradfreundliches Schleswig-<br />
Holstein", die Festlegung eines Ziels zur Steigerung des Radverkehrsanteils, eine Evaluierung der<br />
bisherigen Maßnahmen und Förderungen sowie eine flächendeckende Planung eines<br />
Radverkehrsnetzes. Weiterhin braucht es Klarheit bei der Förderung von Radwegen – hier sind<br />
klare Kriterien einzuführen. Die Forderungen wurden im Vorfeld mit dem ADFC abgestimmt.<br />
Die Begründung des PIRATEN-Vorstoßes: Fahrradfahren ist gesund, umwelt- und klimafreundlich,<br />
kostengünstig und es erhöht die Lebensqualität. Mit der Förderung einer solch simplen Maßnahme<br />
könnte zur Lösung wichtiger gesellschaftlicher Probleme beigetragen werden.<br />
Nachdem die regierungstragenden Fraktionen die Beratung des Antrags im Ausschuss über ein<br />
Jahr geschoben haben und eine Auseinandersetzung somit faktisch verweigert wurde, wurde der<br />
Antrag mit den Stimmen der regierungstragenden Fraktionen und der CDU abgelehnt.<br />
Jedoch ist die von den PIRATEN geforderte Gründung einer kommunalen Arbeitsgemeinschaft zur<br />
Radverkehrsförderung in Schleswig-Holstein („RAD.SH“) nun tatsächlich geplant und wird vom<br />
Land bezuschusst. Auch wurde ein einmaliges Förderprogramm zur Schaffung von Bike+Ride-<br />
Abstellplätzen aufgelegt. Da diese Maßnahmen nicht einmal annähernd ausreichen, um den<br />
Alltagsradverkehr in Schleswig-Holstein voranzubringen, werden die Forderungen auch künfig<br />
weiter erhoben. 14<br />
Erwähnte Dokumente<br />
Drucksache 18/1975<br />
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