fraktionsbilanz-final-4
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Transparenter Haushalt für den Verfassungsschutz<br />
Dass ein Geheimdienst per se kein Hort größtmöglicher Transparenz und Offenheit ist, liegt in der<br />
Natur der Sache. Aber auch der Verfassungsschutz muss sich den Prinzipien eines demokratischen<br />
Rechtsstaats unterordnen. Dazu gehört auch, dass das Innenministerium den Stellenplan des<br />
Verfassungsschutzes veröffentlicht und dadurch die demokratische Kontrolle gewährleistet wird.<br />
Der Schleswig-Holsteinische Landtag als Haushaltsgesetzgeber und die Öffentlichkeit müssen voll<br />
und ganz einsehen können, wofür der Verfassungsschutz seine Finanzmittel verwendet. Ohne dies<br />
kann es keine wirkliche Debatte darüber geben, wie gut oder schlecht der Verfassungsschutz in<br />
Schleswig-Holstein – nicht nur personell – aufgestellt ist. Darauf haben Abgeordnete und<br />
Steuerzahler ein Recht.<br />
Mit dem Ziel, mehr Kontrolle durch mehr Transparenz zu ermöglichen, hat die Piratenfraktion im<br />
Sommer 2014 ihren Antrag „Transparenter Haushalt für den Verfassungsschutz“ eingebracht. Die<br />
Piratenfraktion wollte, dass der Landtag Personalausgaben einschließlich der Stellenpläne,<br />
Fortbildungen, Beteiligungen an Projektgruppen und ähnlichen landesübergreifenden<br />
Kooperationen, Investitionen, die Beschaffung und Instandhaltung von Ausstattungs- und<br />
Ausrüstungsgegenständen, Kosten des Fuhrparks und der Öffentlichkeitsarbeit einsehen,<br />
kontrollieren und beschließen kann.<br />
Im Ergebnis wurde für den Verfassungsschutz eine eigene Titelgruppe im Einzelplan des<br />
Ministeriums eingerichtet. Darin sind die Haushaltsansätze zu unterschiedlichen<br />
Zweckbestimmungen dargestellt und erläutert. Der weiter gehende Antrag wurde leider<br />
mehrheitlich abgelehnt. Obwohl die Hälfte aller Bundesländer auch die Stellenpläne des<br />
Verfassungsschutzes veröffentlicht, weigert sich die Landesregierung unter Ministerpräsident<br />
Albig, den Stellenplan des Verfassungsschutzes im Haushalt der Öffentlichkeit zugänglich zu<br />
machen. Dieser Zustand ist unhaltbar, denn maximale Intransparenz schafft kein Vertrauen. Die<br />
PIRATEN werden das Thema dran bleiben. 11<br />
Erwähnte Dokumente<br />
Drucksache 18/1972<br />
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