fraktionsbilanz-final-4
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Wie viele Lehrer braucht das Land?<br />
Wer aktuell einen Blick in die Zeitung wirft, stellt fest, dass junge Gymnasiallehrer Zukunftsangst<br />
haben. Sie bangen um ihren Job in Schleswig-Holstein, weil der Bedarf aufgrund sinkender<br />
Schülerzahlen abnimmt. Wie kann es sein, fragt man sich, dass diese jungen und motivierten<br />
Menschen hier auf hohem Niveau ausgebildet werden und man sie am Ende nicht braucht?<br />
Wurden sie bei der Aufnahme des Studiums falsch beraten? Wurden sie überhaupt beraten?<br />
Die Ursache für diese Situation ist eine fehlende Bedarfsplanung für Lehrer in unserem Land.<br />
Auch vermehrter Unterrichtsausfall und der so genannte „Unterrichtsfehl“ – also Stunden, die in<br />
bestimmten Fächern aufgrund fehlenden Lehrerpersonals gar nicht gegeben werden können –<br />
resultieren daraus. Die Frage lautet demnach: Haben wir zu viele oder doch zu wenige und vor<br />
allem haben wir die richtigen Lehrer?<br />
Im Mai 2013 richtete die Piratenfraktion eine „Große Anfrage“ an die Landesregierung, mit dem<br />
Ziel, festzustellen, wie viele und welche Lehrer in Schleswig-Holstein gebraucht werden. Diese<br />
Initiative stieß in der Öffentlichkeit auf sehr großes Interesse. Werden „Große Anfragen“ in der<br />
Regel binnen zwei Monaten fertiggestellt, nahm sich die Landesregierung dieses Mal enorm viel<br />
Zeit. Erst im September legte sie ihre Antworten auf die umfassenden Fragen der PIRATEN vor.<br />
Dafür wurde zwar viel Papier, aber wenig Mühe verwendet. Der überwiegende Teil der Fragen<br />
wurde unzureichend oder gar nicht beantwortet. Keine Statistik, keine Ahnung, kein Bedarf – die<br />
Begründungen für die Ahnungslosigkeit der Landesregierung waren vielfältiger Natur.<br />
Die „Große Anfrage“ bewirkte vor allem, dass in der Öffentlichkeit anerkannt wurde, dass sich die<br />
PIRATEN um eine ehrliche Bestandsaufnahme kümmerten – eine Bestandsaufnahme, die<br />
dringend nötig erscheint vor dem Hintergrund, dass Lehrerausbildung und -einstellung eine<br />
Aufgabe ist, die mit Langzeitperspektive koordiniert werden muss, um dem Bedarf zu<br />
entsprechen. Davon ist Schleswig-Holstein noch weit entfernt.<br />
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