09.01.2017 Aufrufe

fraktionsbilanz-final-4

fraktionsbilanz-final-4

fraktionsbilanz-final-4

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Viel Theater ums Theater<br />

Wenn man etwas in der Politik auf jeden Fall vermeiden sollte, dann ist es, hinter einen erzielten<br />

Erfolg zurückzufallen: so geschehen beim Landestheaterstandort in Schleswig. Die baufällige<br />

Spielstätte musste ersetzt werden und die Landesregierung hatte konkrete Pläne: ein Neubau auf<br />

dem Hesterberg oder nichts. Dass das nicht gut gehen würde, wurde bereits in einer ersten<br />

Landtagsdebatte deutlich. Zu viele offene Fragen, zu wenig Kommunikation mit den Menschen in<br />

Schleswig, zu geringe belastbare Informationen bezüglich der Kostenentwicklungen. Der Streit<br />

zwischen der Landesregierung und dem Schleswiger Theater eskalierte, der Neubau wurde<br />

verworfen.<br />

Die anhaltende Diskussion um den Landestheaterstandort Schleswig zeigte nach Auffassung der<br />

Piratenfraktion auf, dass Bedarfe und Möglichkeiten auf unterschiedlichen Ebenen auch<br />

unterschiedlich angesehen und interpretiert wurden. Gleichzeitig wurde deutlich, dass es sich um<br />

ein bedeutendes landes- wie kommunalpolitisches Thema handelte. In vielen Gesprächen mit<br />

unterschiedlichen Gesprächspartnern wurde der Ruf nach einer wissenschaftlichen Aufarbeitung<br />

laut. Das war der Ausgangspunkt für einen Antrag auf ein wissenschaftliches Gutachten. Dabei<br />

sollten die Erfordernisse und Möglichkeiten für die über den kommunalen Finanzausgleich<br />

geförderten Theater durch einen unabhängigen Gutachter evaluiert werden. Natürlich sollten die<br />

Ergebnisse umgehend nach der Vorlage öffentlich gemacht werden. Der Antrag wurde damals<br />

jedoch als „völlig überflüssig“ abgelehnt.<br />

Dass der Vorschlag der PIRATEN völlig richtig war, zeigte sich aber wenig später durch die<br />

Gesellschafter des Landestheaters. Diese gaben ein entsprechendes Gutachten selbst in Auftrag<br />

und baten die Landesregierung um Mittel aus der Landeskasse. Diese Mittel wurden auf Antrag<br />

der Kulturministerin im Oktober 2014 still und leise über den Finanzausschuss gewährt. Die<br />

erforderliche Mehrheit winkte den Antrag zustimmend durch. Das waren die gleichen<br />

Abgeordneten, die den Piratenantrag zuvor abgelehnt hatten.<br />

27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!