fraktionsbilanz-final-4
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Handy-Detektoren an Schulen<br />
1949 veröffentlichte ein amerikanisches Technikmagazin die gewagte These, dass „für die Zukunft<br />
Computer mit weniger als 1,5 Tonnen Gewicht vorstellbar“ seien. Heute besitzen über 90% der<br />
Schülerinnen und Schüler Smartphones und nutzen diese wie Computer. Was vor 67 Jahren noch<br />
futuristisch erschien, ist plötzlich Alltag, auch an den Schulen. Lehrer stellten sich die Frage, ob<br />
Schüler ihr Smartphone überhaupt mit in die Schule bringen dürfen oder ob es zum „Schummeln“<br />
verleiten könnte. Die einfachste Lösung schienen Handyverbote in Schulordnungen zu sein.<br />
Mancher ging gar soweit, Handy-Detektoren zu verwenden, um Schummler aufzuspüren. Für die<br />
PIRATEN war dies nicht nur bildungspolitischer Mumpitz, sondern auch ein rechtswidriger Eingriff<br />
in die Persönlichkeitsrechte der Schüler.<br />
In einer ersten Initiative von 2013 stellten die PIRATEN den Antrag, die Handy-Detektoren in<br />
Schulen zu verbieten. Nach einer breit angelegten Anhörung im Bildungsausschuss stand fest, dass<br />
es keine rechtliche Grundlage für den Einsatz der Aufspürgeräte gab. Der Landtag beschloss, die<br />
rechtliche Grundlage dafür auch nicht zu schaffen. Das Echo auf diesen Beschluss war geteilt. CDU<br />
und FDP beschworen schon einmal den Untergang des bildungspolitischen Abendlandes, die<br />
Koalitionsfraktionen schlossen sich im Kern der Auffassung der Piratenfraktion an. Die PIRATEN<br />
selbst nahmen diesen Erfolg zum Anlass, weiter daran zu arbeiten, dass Schulen die neuen Medien<br />
pädagogisch in den Unterricht integrieren anstatt den aussichtslosen Versuch zu unternehmen,<br />
sie um jeden Preis aus dem Schulalltag herauszuhalten.<br />
Die Möglichkeit, Schülersmartphones per Detektoren aufzuspüren, bleibt in Schleswig-Holstein<br />
untersagt. Durch verschiedene Initiativen und Anregungen bleibt es Markenkern der PIRATEN,<br />
neue Medien sinnvoll und pädagogisch fundiert in den Unterricht und den Schulalltag<br />
einzubringen und sie dort zu dem zu machen, was sie z. B. in der Arbeitswelt längst sind: ein<br />
unentbehrliches Instrumentarium für modernen und zukunftsweisenden Unterricht.<br />
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