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Unsichere Webserver-Konfiguration des Landes
Unter dem Namen POODLE (für Experten: „Padding Oracle On Downgraded Legacy Encryption“)
sorgte im Oktober 2014 eine neue Sicherheitslücke im Internet für Furore und bei Administratoren
und Website-Betreibern für schlaflose Nächte. In Schleswig-Holstein würde sich sicherlich schnell
um so etwas gekümmert oder etwa nicht?
Die Verschlüsselung von Internettraffic sollte spätestens seit den Enthüllungen von Edward
Snowden zum Standard beim Datenaustausch über das Internet gehören. Beim Surfen über
unsichere Verbindungen (also über http://) kann im Klartext jeder „Lauscher“ mitlesen, was da
gerade über die Leitung rauscht. Das beinhaltet Passwörter und Benutzernamen, eingegebene
Formulardaten und die genaue Unterseite, die vom Nutzer aufgerufen wird.
Eine verschlüsselte Verbindung (also über https://) verhindert dies. Doch wie so häufig steckt der
Teufel im Detail: Immer wieder werden Sicherheitslücken in den Verschlüsselungsprotokollen
aufgedeckt und Administratoren gezwungen, entsprechende Updates einzuspielen oder unsichere
Protokollvarianten abzuschalten. Für ein großes Bundesland wie Schleswig-Holstein sollte so etwas
zum Standardvorgehen gehören – sollte man meinen. Doch weit gefehlt. Im März 2016 fand die
Piratenfraktion die besagte POODLE-Lücke in den Webservern der Landesregierung – anderthalb
Jahre nach Bekanntwerden der Lücke.
Mit der Sicherheit der User spielt man keine Spielchen, was ein öffentlichkeitswirksames
Aufdecken der Lücke ausschloss. Die Piratenfraktion wandte sich daher – kurz nach Aufdeckung
der Sicherheitslücke – direkt an den CIO (Chief Information Officer) der Landesregierung mit der
Bitte um schnellstmögliche Behebung. Mit Erfolg: Der zentrale IT-Dienstleister Dataport hat die
Lücke geschlossen und somit das Surfen auf den Seiten der Landesregierung wieder sicher
gemacht. Dass die angebotene Verschlüsselung trotz allem noch nicht perfekt ist, ist bedauerlich –
die Piratenfraktion verfolgt dies weiter!
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