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PS 02/2017

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ZONKO FÄHRT RENN-GUZZI<br />

<strong>02</strong><br />

FEBRUAR<br />

<strong>2017</strong><br />

TEST<br />

EIN-, ZWEI-, DREI- UND VIERZYLINDER<br />

ENTSCHEIDUNG AM<br />

BERGKAWASAKI<br />

HUSQVARNA 701 SUPERMOTO<br />

TRIUMPH SPEED TRIPLE R<br />

DUCATI 959 PANIGALE<br />

Z 1000 SX<br />

TUNE-UP<br />

LESERWAHL <strong>2017</strong><br />

1. PREIS<br />

SUZUKI GSX-R 1000<br />

und weitere Preise im Wert von über 20 000 Euro<br />

KTM<br />

1290 Super Duke R<br />

GEFAHREN+GETESTET<br />

DUCATI<br />

Multistrada 950<br />

YAMAHA<br />

MT-09<br />

KAWASAKI<br />

Z 650<br />

FAHRWERK<br />

+ HEBEL<br />

Deutschland 4,20 €<br />

Österreich 4,80 €; Schweiz 7,20 sFr;<br />

BeNeLux 4,90 €; Dänemark 47,00 dkr;<br />

Italien 5,60 €; Slowenien 5,60 €;<br />

Spanien 5,60 €<br />

<strong>PS</strong>-ONLINE.DE


Die neue Monster 1200 S<br />

Better. Faster. Monster<br />

Kraftvoll, attraktiv und auf dem neuesten Stand der Technik: Das Herz der neuen Ducati Monster<br />

schlägt stärker als je zuvor. Dank 147 <strong>PS</strong> und 124 Nm steht der Testastretta 11° Motor für reines<br />

Fahrvergnügen. Typisch Monster ist auch das Design – kompakt, leicht, sportlich und auf das<br />

Wesentliche fokussiert. Die neue Monster 1200 S begeistert durch Höchstleistung, gepaart mit<br />

einer zukunftsweisenden technischen Ausstattung: Schaltautomat (Ducati Quick Shift up/down),<br />

Ducati Safety Pack (Kurven-ABS von Bosch und Ducati Traction Control) sowie Ducati Wheelie Control<br />

garantieren mehr Leistungsfähigkeit, Sicherheit und Kontrolle.<br />

Monster 1200 S Ausstattung - 1198 cm³ Testastretta 11° Motor | Riding Modes | Ducati Safety Pack (Bosch Kurven ABS + Ducati Traction Control) |<br />

Ducati Wheelie Control | Ducati Quick Shift up/down | Öhlins Fahrwerk | Daytime Running Light | Euro 4, CO 2 Emission 119 g/km, Verbrauch 5,2 l/100 km


INHALT <strong>02</strong>/<strong>2017</strong><br />

Bereit zum Angriff: Norton will die<br />

etablierten Marken aufmischen – mit einem<br />

edlen, gut 200 <strong>PS</strong> starken V4-Renner<br />

58<br />

Titelfotos: Ducati, fact, Kawasaki, KTM, Jakob Meyer, Andreas Riedmann, Suzuki, Yamaha; Inhaltfotos: Alan Cathcart, Gigi Soldano<br />

SZENE<br />

04 NEWS/PRODUKTE<br />

Spirit-Dreizylinder; neue Bücher;<br />

Interview: Bosch-Elektronikexperte<br />

TEST<br />

10 PREMIERE<br />

KTM Super Duke: nochmal zugelegt<br />

16 PREMIERE<br />

Yamaha MT-09: geht wie die Hölle<br />

20 ZONKOS ATTACKE<br />

Horvath-Guzzi: kein Betonmischer<br />

28 PREMIERE<br />

Kawasaki Z 650: klangvoller Name<br />

32 VERGLEICHSTEST<br />

Bergpreis mit Ein- bis Vierzylindern<br />

46 PREMIERE<br />

Ducati Multistrada 950: kleine Multi<br />

56 TECHNIK<br />

Mehr Power für den Wasserboxer<br />

58 NEUHEIT<br />

Norton V4: für exklusive Kunden<br />

LESERWAHL<br />

50 DIE BESTEN SPORTBIKES <strong>2017</strong><br />

SERVICE<br />

70 TECHNIK-FRAGEN<br />

72 TUNE-UP: YAMAHA MT-09<br />

SPORT<br />

82 PITLANE-NEWS<br />

86 IDM-KONZEPT<br />

Neue Köpfe – bessere Ideen?<br />

88 PORTRÄT CARLO PERNAT<br />

96 SPORT-NEWS<br />

RUBRIKEN<br />

62 MARKT<br />

69 LESERPOST<br />

84 DSK-NACHRICHTEN<br />

98 VORSCHAU/IMPRESSUM<br />

88<br />

Legendärer GP-Manager:<br />

Carlo Pernat (links) plaudert<br />

über seine WM-Stars<br />

Das komplette Heft gibt es auch als E-Paper fürs iPad.<br />

Mehr Infos: www.ps-online.de/ps-epaper<br />

Offizielle<br />

Mitgliederzeitschrift<br />

<strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 3


SZENE<br />

NEWS<br />

TRIPLE-<br />

RETTER<br />

SPIRIT MOTORCYCLES nennt sich ein<br />

neuer Motorradhersteller aus England,<br />

der sich anschickt, den auf der Insel<br />

vom Aussterben bedrohten Dreizylinder-Sportmotor<br />

zu retten. Die Firma<br />

mit Sitz in London hat auf der Motorradmesse<br />

in Birmingham einen 750er-<br />

Racer präsentiert, in dem ein Triple auf<br />

Basis des Triumph-Daytona-Motors<br />

Den Spirit-Triple soll es auch als<br />

Nakedbike geben, als GP-Street<br />

steckt. Kein Wunder, denn hinter<br />

Spirit steckt unter anderem auch die<br />

Triumph-Tuning-Schmiede T3 Racing.<br />

Deren Boss Tony Scott werden enge<br />

Verbindungen zu Triumph in Hinckley<br />

attestiert und T3 hat auch acht Jahre<br />

den Marken-Cup „Triple Challenge“<br />

im Rahmen der British Superbike (BSB)<br />

verantwortet.<br />

Der Spirit-Triple hat dieselbe Bohrung<br />

von 76 mm wie der Daytona<br />

675-Dreizylinder. Allerdings wuchs der<br />

Hub auf 55 mm, sodass der Motor jetzt<br />

insgesamt 749 cm³ Hubraum hat. Mit<br />

der gesteigerten Verdichtung von 13.5:1<br />

soll er jetzt bei 14 200/min fette 158 <strong>PS</strong><br />

leisten. Eine auf 50 Stück limitierte R-<br />

Version mit Elektronikpaket soll gar 182<br />

<strong>PS</strong> schaffen. Dafür soll vom ursprünglichen<br />

Triumph-Motor allerdings auch<br />

nicht mehr als die Kurbelwelle übrig<br />

geblieben sein. Experten sehen aber<br />

auch da eher Parallelen zum demnächst<br />

erwarteten 800er-Triple von Triumph.<br />

Tolle Racing-<br />

Teile heben<br />

die GP-Sport<br />

deutlich von<br />

Großserien-<br />

Sportlern<br />

ab – wie der<br />

Preis<br />

Das Display<br />

der Spirit-<br />

Bikes ist<br />

ebenfalls<br />

Rennsport<br />

pur<br />

Mit knapp 45 000 Pfund für die Basis-<br />

Spirit-Supersport namens GP-Sport<br />

dürfte sich der letzte britische Triple-<br />

Renner allerdings in sehr homöopathischen<br />

Dosen verkaufen lassen.<br />

Fotos: Spirit, Cathcart<br />

4 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


Foto: Dorna<br />

Hurric Lap 1<br />

DER KURZE AUFSTECK-<br />

SCHALLDÄMPFER PASST LAUT<br />

IMPORTEUR FECHTER DRIVE<br />

(FECHTER.DE) VON DER NINJA 300<br />

BIS SUPERBIKES VERSCHIEDENER<br />

BAUJAHRE. AB 299,95 EURO HAT DER<br />

„LAP 1“ EINE EG-BE.<br />

COMEBACK DES JAHRES<br />

ALEX HAT NICHTS VERLERNT<br />

Bis Loris Capirossi ihn 2008 ablöste,<br />

hielt der Brasilianer Alex Barros den Rekord<br />

der meisten GP-Starts. Insgesamt<br />

ging er 276-mal ins Rennen. Nach 2007<br />

machte er dann nach einer weiteren GP-<br />

Saison Schluss, davor war er zwei Jahre<br />

in der Superbike-WM gefahren – auch<br />

als Teamkollege von Max Neukirchner.<br />

Insgesamt gelangen Barros sieben GP-<br />

Siege. Jetzt ist Alex Barros wieder zurück<br />

auf dem Motorrad und gleich auch<br />

dem Podest, wenn auch nur in seiner<br />

AUSGEZEICHNET<br />

ÖSTERREICH SIEGT<br />

Eine Kommission aus Vertretern des internationalen<br />

Motorrad-Sportverbandes<br />

FIM, der Hersteller-Vertretung IRTA und<br />

des Grand Prix-Rechteinhabers Dorna<br />

wählte das MotoGP-Rennen am Red<br />

Bull Ring bei Spielberg/A zur besten<br />

Veranstaltung 2016. <strong>2017</strong> bietet KTM<br />

zum ersten Heim-GP als MotoGP-Hersteller<br />

ein Fanpaket (Tickets etc., 179<br />

Euro) für den Red Bull-Ring an. Der MotoGP<br />

findet dort vom 11. bis 13.8. statt.<br />

Infos zum Paket bei den KTM-Händlern.<br />

Heimat Brasilien. Als Teamchef sprang<br />

er beim Saisonfinale der Superbike-<br />

Meisterschaft in São Paulo einfach noch<br />

einmal selbst in den Rennsattel. Dabei<br />

schaffte der mittlerweile 46-Jährige im<br />

ersten Rennen auf einer BMW S 1000 RR<br />

(#4) den zweiten Platz. Noch besser lief<br />

es in Rennen 2. Barros gewann und holte<br />

sich noch<br />

die absolut<br />

schnellste<br />

Rennrunde.<br />

Foto: Hersteller<br />

EDITORIAL<br />

DENK ICH AN ...<br />

...Deutschland. Keine Sorge, es geht<br />

nicht um Literatur, Einwanderungspolitik<br />

oder Terror. Es geht um die<br />

höchste deutsche Motorradsport-Serie,<br />

die IDM. Ihr geht es nämlich seit<br />

Jahren gelinde gesagt mau. Lang gab<br />

es hier keinen Ruck à la „Wir schaffen<br />

das“ – trotz hochklassiger Fahrer und<br />

Rennen. Es lag viel an der IDM selbst,<br />

den Strukturen, dem Durcheinander<br />

im Reglement, Unstimmigkeiten zwischen<br />

IVM, Verbänden, Promotern<br />

und – ja, wie immer – auch am Geld.<br />

Vor dieser Saison ist jetzt aber etwas<br />

passiert, hat sich der IVM, die Interessenvertretung<br />

der Industrie, zusammengerauft,<br />

ein neues Konzept<br />

beschlossen und abgestimmt mit<br />

dem DMSB und weiteren Beteiligten<br />

ein kompaktes Programm auf den<br />

Weg gebracht. Das ist schon mal ein<br />

riesiger Schritt, den nationalen Motorradsport<br />

wieder voranzubringen.<br />

Das ist deshalb aber kein Selbstläufer<br />

und kann nicht von heute auf morgen<br />

gelingen. In erster Linie erfordert<br />

das positives Denken. Von jenen etwa,<br />

die seit Jahren chronisch auf die IDM<br />

schimpfen, es natürlich besser könnten,<br />

aber nie auch nur einen Finger<br />

gerührt haben. Und es braucht die<br />

Fans, die Leute, die selbst gern auf<br />

dem Motorrad sitzen. Uns alle! Gut<br />

besetzte IDM-Tribünen sorgen nicht<br />

nur für Stimmung und peitschen die<br />

Fahrer vorwärts, sondern locken<br />

Sponsoren an und sorgen allgemein<br />

für mehr Aufmerksamkeit. Im Endeffekt<br />

ist die IDM die beste Plattform,<br />

um deutsche Talente ganz nach vorn<br />

zu bringen – damit Jonas Folger oder<br />

Markus Reiterberger keine Einzelfälle<br />

bleiben. Hier wäre es mal wirklich<br />

angebracht, „deutsch“ zu denken. Wir<br />

sehen uns bei den IDM-Rennen <strong>2017</strong>.<br />

Uwe Seitz,<br />

leitender<br />

Redakteur<br />

Fotos: BMW<br />

Ex-Grand-Prix-Crack Alex<br />

Barros (l.) auf dem Siegerpodest<br />

neben seinem<br />

argentinischen Stammfahrer<br />

Diego Pierluigi<br />

Foto: Yvonne Hertler<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE


Foto: Technikmuseum Sinsheim<br />

KURZ & KNAPP<br />

++ FOLGER WIRBT ++<br />

Der deutsche MotoGP-Pilot<br />

Jonas Folger ist neuer Botschafter<br />

des Sachsenrings<br />

und wird bei diversen Auftritten<br />

für den Deutschland-<br />

Grand Prix vom 30.6. bis 2.7.<br />

die Werbetrommel rühren<br />

++ XSR-RÜCKRUF ++<br />

Yamaha ruft wegen eines<br />

möglichen Ausfalls der Elektrik<br />

die XSR 700 zurück.<br />

Ursache ist der Zündschloss-<br />

Kabelbaum, dessen Isolierung<br />

aufscheuern und einen<br />

Kurzschluss verursachen<br />

kann. Besitzer sollen<br />

schnellstmöglich ihren<br />

Händler kontaktieren.<br />

++ SCHUMI-BIKE++<br />

Die Holz-<br />

hauer-<br />

Honda<br />

CBR 1000<br />

RR von<br />

Formel1-<br />

Legende<br />

Michael<br />

Schumacher<br />

steht<br />

jetzt im Technikmuseum<br />

Sinsheim. „Schumi“ fuhr damit<br />

auch in der IDM – und<br />

das wie immer extrem<br />

schnell.<br />

++ BESTANDSSCHUTZ ++<br />

Nachdem die EU Deutschland<br />

wegen der nationalen<br />

Drosselungsregelung von<br />

Fahrzeugen für den A2-Führerschein<br />

verklagt hat, dürfen<br />

auch hierzulande künftig<br />

auf 35 kW gedrosselte A2-<br />

Fahrzeuge ungedrosselt maximal<br />

70 kW haben. Inhaber<br />

eines „A2-Lappens“, der zwischen<br />

dem 19. Januar 2013<br />

und dem 16. Dezember 2016<br />

(Erscheinungstermin der<br />

11. Änderungsverordnung im<br />

Bundesgesetzblatt) erteilt<br />

wurde, genießen nationalen<br />

Bestandsschutz und dürfen<br />

innerhalb Deutschlands<br />

auch auf 35 kW gedrosselte<br />

Motorräder fahren, deren<br />

Ausgangsleistung die 70 kW<br />

übersteigt. Von Fahrten ins<br />

Ausland mit diesen Maschinen<br />

ist allerdings abzuraten.<br />

<strong>PS</strong>-TUNING-EVENT<br />

WIEDERSEHEN IN DER LAUSITZ<br />

Nach dem großartigen Erfolg des <strong>PS</strong>-Bridgestone-TunerGPs im<br />

vergangenen Jahr am Lausitzring findet Deutschlands wichtigstes<br />

Motorrad-Tuning-Event für Sportmotorräder <strong>2017</strong> wieder in Brandenburg<br />

statt. Der Termin steht schon: Am 23. und 24. Mai dröhnen dort<br />

wieder die hochgezüchteten Motoren, fahren <strong>PS</strong>-Redakteure ihre<br />

Tests mit den Boliden und brennen Profi-Rennfahrer damit Rundenzeiten<br />

in den Asphalt der Superbike-WM-Strecke. Tuner können der<br />

<strong>PS</strong>-Redaktion ab sofort ihre Vorschläge übermitteln.<br />

Einer streng limitierten Gruppe<br />

von <strong>PS</strong>-Lesern werden wir außerdem<br />

wieder Zugang zum<br />

TunerGP ermöglichen und viel<br />

Fahrzeit zur Verfügung stellen.<br />

Details dazu demnächst in <strong>PS</strong>.<br />

NEUER X-LITE HELM<br />

OFF'N'ONROAD<br />

Für Crosser und Supermoto-Fahrer hat<br />

X-Lite einen komplett neuen Helm entwickelt.<br />

Der X-5<strong>02</strong> hat dasselbe hochwertige<br />

Innenfutter wie der bekannte<br />

Racing-Helm X 8<strong>02</strong> RR. Mit der Karbonschale<br />

kostet der 5<strong>02</strong> mit seinem großen<br />

Gesichtsfeld 589,99 Euro. Der Helm aus<br />

Composite Fibre-Verbundstoff startet<br />

bei 439,99 Euro. www.nolan-group.de<br />

Fotos: Metzeler<br />

Gehen auch <strong>2017</strong> mit heißen Eisen<br />

in der Lausitz an den TunerGP-Start:<br />

Rennfahrer und <strong>PS</strong>-Redakteure<br />

METZELER-KALENDER<br />

FRAUEN-POWER<br />

Statt nackter Haut bietet der Metzeler-Kalender<br />

für <strong>2017</strong> auf jedem Monatsblatt aktive<br />

Motorradfahrerinnen. Von der spektakulären<br />

Stuntfrau Sarah Lezito bis zur schnellsten<br />

Frau auf der TT, Maria Costello, reichen die<br />

Porträts, die auf jede Form von Chauvinismus<br />

verzichten. Der Titel Natural Born Lady Rider<br />

soll „den Stolz wie die Entschlossenheit<br />

von Frauen, die ihren Lebenstraum auf dem<br />

Motorrad leben“, transportieren. Der limitierte<br />

Kalender ist nicht frei verkäuflich.<br />

Foto: Markus Jahn<br />

Foto: Roberto Facchinetti Forlani<br />

6 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


Fotos: ingridsgear<br />

ZOPF-SCHUTZ<br />

HAARE AUF ANGRIFF<br />

Für alle langhaarigen Racer und gaswütigen Damen<br />

könnten die bunten „Hair Protect“ das Ende qualvoller<br />

Bürstaktionen nach dem Renntraining oder fiesen<br />

Spliss bedeuten. Die in Brünn hergestellten Teile aus<br />

Softshell oder Elastan werden einfach über<br />

die zum Zopf gebundenen Haare<br />

gestülpt und per Kordelzug<br />

festgezogen und geschlossen.<br />

Zwei Längen<br />

sind verfügbar, der Preis<br />

reicht von 12,20 Euro bis<br />

16,80 Euro (plus Versand).<br />

www.ingridsgear.com<br />

KARRIERE-ENDE<br />

EISENSTEMMER<br />

18 Jahre stemmte Rainer Schwarz das<br />

Milwaukee-Steel in die Luft oder driftete<br />

mit den schweren Ami-Eisenhaufen fürs<br />

Harley-Volk. Das hätte er sicher alles<br />

einfacher haben können, aber es ist bloß<br />

ein Gerücht, dass er wegen den Kolossen<br />

ausgebrannt sei und deshalb jetzt<br />

seine Karriere beendet. Für den offiziellen<br />

deutschen Harley-Stuntfahrer schnürten<br />

immer größere Sicherheitsanforderungen rund<br />

um die Veranstaltungen ein derart enges Korsett,<br />

dass der passionierte Landwirt darauf einfach<br />

keine Lust mehr hat. „Wenn's am schönsten ist,<br />

soll man aufhören“, fasst der Allgäuer seinen<br />

Entschluss kurz und knapp zusammen. Mit<br />

seinem bayerischen Landsmann Chris Pfeiffer<br />

sind damit schon zwei deutsche Top-Wheelie-<br />

Kings im Ruhestand.<br />

Fotos: easyriders.de<br />

Schlanker Heckträger<br />

GIVI BIETET MIT DEM EX2M AUS ELOXIERTEM<br />

ALUMINIUM EINEN LEICHTEN GEPÄCKTRÄGER<br />

FÜR GROSSE TASCHEN BIS ZU 50 LITER INHALT<br />

UND 6 KG. MIT ENTSPRECHENDEN HALTERN<br />

AUS DEM GIVI-PROGRAMM PASST ER AUCH AN<br />

VIELE SPORTLICHE HECKS. 94,60 EURO<br />

Foto: Givi<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 7


Fotos: Bosch, Yvonne Hertler<br />

ELEKTRONIK-ZUKUNFT<br />

ES KOMMT<br />

NOCH VIEL<br />

Bosch-Elektronikexperte<br />

Fevzi Yildirim war zu<br />

Besuch in der Redaktion.<br />

Wir befragten ihn auch zum neu aufgekommenen Thema<br />

Traktionskontrolle mit direktem Bremseingriff.<br />

? Wie weit ist denn die Traktionskontrolle mit direktem<br />

Bremseingriff gediehen? Sie haben bei einem früheren<br />

Gespräch erwähnt, dass Bosch an einem solchen System<br />

arbeitet.<br />

! Wir haben tatsächlich ein solches System entwickelt,<br />

im Rahmen unserer MSC (Motorcycle Stability Control;<br />

Red.). Es heißt MSC advanced und kann aktiv Bremsdruck<br />

aufbauen wie das ESP eines Autos. Es ist also in der Lage,<br />

unabhängig vom Fahrer Bremsdruck zu erzeugen, und das<br />

ist ja die technische Voraussetzung für eine Traktionskontrolle<br />

mit direktem Bremseingriff. Das Problem ist nur, dass<br />

die Hinterradbremsen heute deutlich schwächer ausgelegt<br />

sind als Vorderradbremsen. Wenn ein Hersteller die Traktionskontrolle<br />

mit direktem Bremseingriff möchte, müsste<br />

er zuerst die Hinterradbremse stärker auslegen. Wir hätten<br />

das System sofort bereit.<br />

Schlupf- und ABS-Sensor könnten bald besser kooperieren.<br />

Doch dafür würden etwa Sportler wegen aufwändigerer<br />

Hinterradbremsen schwerer werden<br />

? Meinen Sie nur die Dimensionierung oder auch die<br />

Qualität der Bremskomponenten?<br />

! Die Teile müssten präziser gefertigt und besser<br />

geführt sein. Und für deutlich längere Laufleistungen ausgelegt.<br />

Sie haben ja wesentlich mehr Bremseingriffe als<br />

bisher und daher höheren Verschleiß. Die Bremsscheibe<br />

müsste auch größer dimensioniert sein, damit man einfach<br />

höhere Bremsmomente absetzen kann.<br />

Foto: Alpinestars<br />

PROFI-HANDSCHUH<br />

NEUER SUPERTECH<br />

Der Supertech von Alpinestars ist <strong>2017</strong> der<br />

Top-Sporthandschuh im Programm der Italiener.<br />

Mit vielen Känguruleder-Einsätzen und<br />

Ziegenleder soll der Handschuh besonders<br />

strapazierfähig und durch die speziellen<br />

Steppnähte und vorgeformten Finger<br />

sehr angenehm zu tragen sein.<br />

Für die Sicherheit sitzen<br />

Schutzzonen aus Aramidfaser<br />

in den typischen Sturzbereichen<br />

innen und außen.<br />

In vier Farben und Größen<br />

von S bis 3XL erhältlich.<br />

Preis: 359,95 Euro<br />

KATALOG <strong>2017</strong><br />

PFLICHTLEKTÜRE<br />

Mit Euro 4 haben sich einige Modelle<br />

nun endgültig aus den Angeboten<br />

der Motorradhersteller verabschiedet.<br />

Viele Neuheiten sind dafür dazugekommen.<br />

Nirgends bekommt<br />

man schneller einen Überblick über<br />

das aktuelle Fahrzeugangebot – vom<br />

Crosser bis zum Superbike – als im<br />

neuen MOTORRAD-Katalog. Dazu gibt<br />

es viele wichtige Adressen von Händlern<br />

und Tunern. Für 8,50 Euro überall<br />

im Zeitschriftenhandel.<br />

8 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


Name:<br />

Foto: Dorna<br />

Spielhöllen-GP<br />

AUGEN AUF BEIM STREIFZUG DURCH<br />

DIE VERGNÜGUNGSTEMPEL IN DEN EIN-<br />

KAUFSZENTREN. DIE DORNA UND DER<br />

HERSTELLER VON SPIELHALLENGERÄ-<br />

TEN, RAW THRILLS, HABEN EINEN SPEZI-<br />

ELLEN MOTOGP-SPIELAUTOMATEN HER-<br />

AUSGEBRACHT, BEI DEM DIE SPIELER<br />

AUF NACHGEBILDETEN MOTOGP-BIKES<br />

SITZEN UND IN ECHTE SCHRÄGLAGE<br />

GEHEN KÖNNEN. EIN GEBLÄSE SORGT<br />

FÜR ECHTEN WINDDRUCK.<br />

Club-Partner:<br />

ABO-PRÄMIE<br />

HELD WERDEN!<br />

Alle <strong>PS</strong>-Abonnenten bekommen mit dieser <strong>PS</strong>-<br />

Ausgabe die Helden-Karte für <strong>2017</strong>, die unter<br />

anderem bei den Partnern viele Einkaufsvorteile,<br />

Zugang zu exklusiven Veranstaltungen und<br />

auch die Teilnahme an besonderen Gewinnspielen<br />

bietet. Sie ist unser jährliches „Dankeschön“<br />

an die<br />

treusten Leser.<br />

Alle Infos zum<br />

Heldenclub gibt<br />

es unter www.mo<br />

<strong>2017</strong><br />

torrad-helden.de<br />

LESESTOFF<br />

RACER, KURVEN, DUCS<br />

Nie gab es mehr Rennsieger in<br />

einer Saison der Königsklasse<br />

als 2016. Das ganze verrückte<br />

Jahr zusammengefasst in einem<br />

Buch, dazu die GP-Klassen<br />

Moto3 und Moto2 und alle Statistiken<br />

zu Fahrern und Teams.<br />

176 Seiten, 300 tolle Abbildungen<br />

für 24,90 € im <strong>PS</strong>-Online-<br />

Shop unter www.ps-online.de<br />

Foto: Motorbuch Verlag<br />

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JAHRE WIRD DER<br />

NÜRBURGRING<br />

IN DIESEM JAHR.<br />

ZUM JUBILÄUM GIBT ES NA-<br />

TÜRLICH WIEDER MOTORRAD-<br />

UND AUTORENNEN, TRAININGS<br />

AUF DER NORDSCHLEIFE UND<br />

AUF DER GP-STRECKE UND<br />

„ROCK AM RING“ KEHRT WIE-<br />

DER AN SEINEN URSPRÜNG-<br />

LICHEN ORT ZURÜCK. GLÜCK-<br />

WUNSCH IN DIE EIFEL!<br />

Die schön gemachte Serie „Curves“<br />

stellt nach den Alpen und Pyrenäen<br />

im vierten Band die schöne Kurvenwelt<br />

Schottlands vor. Dort lässt es<br />

sich fürwahr sehr schön mit dem<br />

Motorrad wedeln – zu sehen in atemberaubenden<br />

Bildern und sachdienlichen<br />

Texten von Stefan Bogner,<br />

15 Euro im Delius-Klasing Verlag<br />

Die Monster hat Ducati einst das<br />

Überleben gesichert und den<br />

teuren Rennsport finanziert. Das<br />

kultige Nakedbike wird in seiner<br />

ganzen Entwicklung und Modellgeschichte<br />

bis zur aktuellen<br />

1200 S detailreich und schön bebildert<br />

vorgestellt. 29,90 Euro,<br />

www.motorbuch-versand.de<br />

Foto: Delius Klasing<br />

Foto: Motorbuch Verlag<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 9


PREMIERE<br />

KTM 1290 SUPER DUKE R


GEISTER<br />

STUNDE<br />

Die neue KTM 1290 Super Duke R sieht nicht nur gespenstischer aus als ihre<br />

Vorgängerin. Das nackte Superbike hat auch in Sachen Fahrwerk, Motor und<br />

vor allem Elektronik höllisch zugelegt. Nichts für schwache Nerven!<br />

Text: Uwe Seitz; Fotos: KTM<br />

Der neue, sehr flache Scheinwerfer<br />

soll designtechnisch<br />

seine Inspiration aus einem<br />

Gemälde geholt haben, auf<br />

dem ein gesichtsloser Mönch die Kutte<br />

tief über den Kopf gezogen hat. Dieser<br />

gespenstische Moment hat sich tatsächlich<br />

in das Antlitz der neuen Super<br />

Duke übertragen. „Mit der Neuauflage<br />

wollen wir schon erschrecken“, sagt<br />

Christos Filippidis, Marketingmanager<br />

bei KTM in Mattighofen dann auch<br />

zum Auftritt des Naked Bikes. Jedem<br />

Betrachter soll gleich gewahr werden,<br />

dass ein Ritt auf der 1290er kein<br />

Kinderfasching ist.<br />

Ist es auch nicht! Brachiale 177 <strong>PS</strong><br />

in einem Naked Bike klingen für softe<br />

Mitmenschen schon gruselig. Wenn<br />

sich die KTM aus der Kurve heraus bei<br />

Drehzahlen unter 4000/min mit einem<br />

Drehmoment von über 100 Nm wie ein<br />

Monster aufbäumt, gefriert das Blut in<br />

den Adern. Oder gerät bei all jenen<br />

gewaltig in Wallung, die solche Extreme<br />

lieben. Dazu haben die Ingenieure<br />

in Mattighofen die schon großartige<br />

Vorgänger-Duke insgesamt einfach<br />

noch ein bisschen geiler gemacht.<br />

Eben auch den potenten Zweizylinder,<br />

dieses Manifest verbrennungsmotorischer<br />

Großartigkeit. Seine hohe<br />

Laufkultur hat er auch mit Euro 4 behalten<br />

und soll trotz gesenktem Spritverbrauch<br />

noch vier <strong>PS</strong> mehr Spitzenpower<br />

liefern. Auf unseren Turns über<br />

die Rennstrecke von Doha begeistert<br />

der Twin mit sanftem Ansprechverhalten<br />

im Drehzahlkeller und einer<br />

trotzdem brachialen Kraftentfaltung,<br />

die man speed- und spaßbringend mit<br />

jedem feinen Dreh am Ride-by-Wire-<br />

Gasgriff weiter steigern kann. Die überarbeiteten<br />

Zylinderköpfe mit den neuen<br />

Resonatoren und den für mehr Spitzenleistung<br />

um zehn Millimeter kürzeren<br />

Ansaugtrichtern leisten hier ganze<br />

Arbeit und gönnen dem neuen Triebwerk<br />

oben heraus ein noch mal um<br />

500/min erweitertes Leistungsband.<br />

Zur Drehfreude des Big Twin tragen<br />

auch die modifizierte Kurbelwelle und<br />

die neuen, leichteren Kolben bei.<br />

Jetzt mit sportlicherem<br />

WP-Fahrwerk<br />

Haken wir den Zweizylinder mit der<br />

erhöhten Verdichtung und neuen<br />

Titan-Ventilen aber an dieser Stelle als<br />

äußerst gelungen ab und kommen zum<br />

Fahrwerk. Bisher kritisierten wir das<br />

schwache Ansprechverhalten der<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 11


01<br />

<strong>02</strong><br />

01 Die voll einstellbaren<br />

WP-Federelemente<br />

sind jetzt<br />

knackiger ausgelegt<br />

und harmonieren<br />

sehr gut<br />

<strong>02</strong> Die Gabel<br />

vermittelt jetzt<br />

mehr Gefühl für<br />

das Vorderrad,<br />

was allerdings<br />

auch der neue<br />

Lenker und dessen<br />

Positionierung<br />

stark beeinflusst<br />

DATEN<br />

KTM<br />

1290 SUPER DUKE R<br />

ANTRIEB<br />

Zweizylinder-V-Motor, vier Ventile/<br />

Zylinder, 130 kW (177 <strong>PS</strong>) bei 9750/min,<br />

141 Nm bei 7000/min, Bohrung/Hub:<br />

108,0/71,0 mm, 1301 cm³, Verdichtung:<br />

13,6:1, Zünd-/Einspritzanlage, 56-mm-<br />

Drosselklappen, hydraulisch betätigte<br />

Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe,<br />

Kette<br />

FAHRWERK<br />

Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

65,1 Grad, Nachlauf: 107 mm, Radstand:<br />

1482 mm, Ø Gabel innenrohr: 48 mm, Federweg<br />

v./h.: 125/156 mm<br />

RÄDER UND BREMSEN<br />

Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/6.00 x<br />

17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten:<br />

190/55 ZR 17, Erstbereifung: Metzeler<br />

Racetec RR, 320-mm-Doppelscheibenbremse<br />

mit Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />

240-mm-Einzelscheibe mit<br />

Zweikolben-Festsattel hinten, ABS<br />

GEWICHT<br />

(trocken) 195 kg,<br />

Tankinhalt: 18 Liter Super<br />

GRUNDPREIS<br />

16395 Euro (zzgl. NK)<br />

03<br />

Herstellerangaben<br />

03 Clean, ohne sichtbare Kabel<br />

und farbig präsentiert sich das<br />

neue TFT-Display. Hier zu sehen<br />

mit Track Pack und einstellbarer<br />

Traktions- (Slip), Wheelie- (AWM)<br />

und Launch-Kontrolle (LC) 04 Der<br />

Zylinderkopf beherbergt nun 19<br />

Gramm leichtere Titanventile am<br />

Einlass und bringt eine höhere<br />

Verdichtung von 13,6:1 05 Flach<br />

und böse sieht er aus und fügt<br />

sich sehr schön in die sehr cleane<br />

Front: der neue Scheinwerfer<br />

04<br />

05


Federelemente gerade auf holprigem<br />

Asphalt. Den bot uns KTM zum Vergleich<br />

auf dem tadellos asphaltierten<br />

Losail-Circuit allerdings nicht an.<br />

Für ein abschließendes Urteil müssen<br />

wir also auf die Testrunden über<br />

unsere <strong>PS</strong>-Hausstrecke warten.<br />

Aber was das etwas schwammige<br />

Feedback besonders vom Vorderrad<br />

angeht, ist die neue Super Duke eindeutig<br />

besser als das Vorgängermodell.<br />

Die knackigeren Federn in Gabel<br />

und Federbein steigern eindeutig die<br />

Transparenz. Dazu kommt der jetzt<br />

breitere, flachere und tiefer und weiter<br />

vorn angebrachte Lenker, der dem Piloten<br />

das Vorderrad eindeutig besser<br />

in die Hand gibt und überhaupt eine<br />

aktivere Sitzposition ermöglicht.<br />

Umfangreiche Elektronikpakete<br />

gegen Aufpreis<br />

Die größte Neuerung betrifft jedoch<br />

die Elektronik. Neben dem<br />

Funkschlüssel, den man<br />

nur irgendwo bei sich<br />

tragen sollte, sind Kurven-ABS<br />

und via IMU<br />

geregelte Traktionskontrolle<br />

jetzt serienmäßig an Bord. Ebenso<br />

wie ein Tempomat. Drei Modi,<br />

nämlich Sport, Street und Rain, können<br />

angewählt werden, regeln die Leistungsentfaltung<br />

und automatisch auch<br />

die jeweils an den Modus angepasste<br />

Schlupfregelung.<br />

Wer es supersportlicher möchte<br />

und neben einer Launch- und Wheelie-<br />

Kontrolle die Traktionskontrolle – auch<br />

während der Fahrt – anpassen möchte,<br />

muss das „Track Pack“ (340,46 Euro)<br />

beim Händler freischalten lassen.<br />

Neben der neunfach verstellbaren TC<br />

bekommt er dazu auch den vierten<br />

Modus „Track“ für eine spitzere Leistungsentfaltung<br />

des Motors. Mit den<br />

Schaltern auf der linken Lenkerseite<br />

lässt sich das individuelle Setup<br />

erstellen und dank Track Pack auch<br />

für den nächsten Turn abspeichern.<br />

Für Fahrer mit innerer Abneigung<br />

gegen Wheelies funktioniert die Kontrolle<br />

selbiger sehr gut, auch wenn das<br />

Vorderrad immer noch gern unter dem<br />

Drehmoment leicht abhebt. Wer mit<br />

dem Ösi-Brenner auch mal ein Rennen<br />

fahren will, kann mit der Launch-Control<br />

beruhigt den Gashahn spannen,<br />

die Kupplung erstaunlich zügig rauslassen<br />

und nervenschonend bis in den<br />

dritten Gang Meter machen, ohne<br />

auch nur einmal vom Gas gehen zu<br />

müssen. Dazu ist jedoch der Quickshifter+,<br />

der Schaltassistent mit Blipperfunktion<br />

(389,19 Euro), Pflicht. Wer<br />

gleich 535,50 Euro investiert, bekommt<br />

im „Performance Pack“ neben dem<br />

Quickshifter noch das MSR. Dieses<br />

Elektronikfeature regelt das Motorschleppmoment<br />

und hebt je nach<br />

Schaltvorgang beispielsweise am Kurveneingang<br />

die Drehzahl an. Insgesamt<br />

funktionierte das System auf der<br />

Rennstrecke mit technisch schwierigen<br />

Ecken sehr gut, wenn es auch beim<br />

Herunterschalten in den zweiten Gang<br />

nicht immer ganz geschmeidig zuging.<br />

Wer also fast 1000 Euro extra in die<br />

Elektronik investiert, bekommt ein<br />

vollends extrem sportliches Naked<br />

Bike, das eigentlich ein unverkleidetes<br />

Superbike ist. Damit unterstreicht KTM,<br />

dass die 1290 Super Duke R anno <strong>2017</strong><br />

noch weiter davon entfernt ist, angepassten<br />

Alltags-Aktivisten der geeignete<br />

Untersatz zu sein. Schaut dem Biest<br />

ins Antlitz, dann steigt auf und fahrt<br />

eine Runde: Diese Augen lügen nicht!<br />

Wer ein gerüttelt Maß an Unvernunft in<br />

einem technisch blitzsauberen Powerbike<br />

sucht, den gruselt an dieser Super<br />

Duke R vielleicht nur noch der Preis<br />

der Vollausstattung!<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 13


TRACK-HERZOG<br />

Mit entsprechend<br />

ausgewählten Zutaten<br />

wird die schon sehr<br />

sportliche Super Duke<br />

„gerennadelt“.<br />

Das Standardmodell, sofern<br />

die Elektronikpakete „Track“<br />

und „Performance“ an Bord<br />

sind, ist schon extrem sportlich.<br />

Mit serienmäßigem Lenkungsdämpfer<br />

und feisten Brembo M50-Monoblock-Stoppern,<br />

die klasse dosierbar<br />

sind und auf sehr hohem Supersport-<br />

Niveau verzögern. Das kurvenaktive<br />

ABS regelt sehr spät, lässt sich auch<br />

dauerhaft deaktivieren (mit Dongle für<br />

knapp 116 Euro) oder im „Super moto“-<br />

Modus sogar so einsetzen, dass hinten<br />

eingeleitete Bremsdrifts drin sind.<br />

Trotzdem lässt sich die Performance<br />

für die Rennstrecke noch steigern.<br />

Schon das Sitzgefühl ist über den<br />

Racinghöcker deutlich aktiver. Dieser<br />

platziert den Racer noch einen Tick<br />

höher über dem Lenker, was das<br />

Gefühl für die Front nochmals verbessert.<br />

Wer das Geld<br />

für Rennteile in die<br />

Hand nimmt, sollte<br />

dann auch geich die<br />

dreifach geklemmte<br />

WP-Racing-Gabelbrücken-Einheit<br />

mit dazu nehmen.<br />

Dieses sehr steife<br />

Bauteil gibt einem<br />

das Vorderrad<br />

quasi in die<br />

Hand. Mit den<br />

Racing-Rasten<br />

steigt die<br />

Schräglagenfreiheit,<br />

und die Ak-<br />

rapovic-Komplett-<br />

anlage hebt richtig abgestimmt die<br />

Leistung noch mal um ein paar <strong>PS</strong> und<br />

sorgt für noch brachialeren Anriss<br />

beim Gasgeben. Für die aufgezählten<br />

Features muss man dann allerdings zusätzlich<br />

zirka 4000 Euro investieren.<br />

01 <strong>02</strong><br />

01 Die ohnehin verbesserte<br />

Super Duke-Vorderradführung<br />

verleiht<br />

mit dieser Gabelbrücken-Einheit<br />

echtes<br />

Rennfeeling <strong>02</strong> Die Akrapovic-Komplettanlage<br />

sorgt in allen Drehzahlbereichen<br />

für noch<br />

mehr Druck und mehr<br />

Topend-Leistung


PREMIERE<br />

YAMAHA MT-09<br />

Verlassene Konzertsaal-<br />

Ruine, bröckelnder<br />

Beton, brennende Ghettofässer<br />

und viel Graffiti:<br />

Yamaha präsentierte die<br />

neue MT-09 in einer<br />

bizarren Szenerie. Inhalt<br />

der Botschaft: Das Mittelklasse-Naked<br />

goes bad!<br />

Wie böse genau?<br />

Text: Volkmar Jacob; Fotos: Yamaha<br />

STRASSEN<br />

KÜNSTLER<br />

16 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 17


Keiner wusste davon. Nur<br />

allgemeines Staunen über die<br />

lange Busfahrt nachts ins<br />

Nirgendwo. Dann endlich der<br />

Stopp. Den versammelten Journalisten<br />

bietet sich ein Bild wie aus einer<br />

schaurigen Filmszene: ausgediente,<br />

brennende Fässer vor zerfallenden<br />

Fassaden, graue Betonwände eingefärbt<br />

mit bunter Sprühkunst. Im Innern<br />

des halbrunden Gebäudes, mitten auf<br />

einer ehemaligen Bühne, eine riesige<br />

Projektionswand. Daneben im Scheinwerferlicht<br />

die neue MT-09. Auf den<br />

darüber liegenden Rängen lauscht das<br />

Publikum gespannt dem Zeremonienmeister,<br />

der ein neues Kapitel der<br />

„Dark side of Japan“ feiert. Zweifellos<br />

eine beeindruckende Inszenierung.<br />

Am nächsten Tag bieten Testfahrten<br />

die Gelegenheit zu checken, was hinter<br />

der Aufführung vom Vorabend mit den<br />

stolzen Worten steckt. Leider zeigt sich<br />

das mallorquinische Wetter von seiner<br />

schlechten Seite: nasse Straßen, weiterer<br />

Regen ist angekündigt. Egal, aufsatteln.<br />

Schon bei den ersten Bodenunebenheiten<br />

fällt das straffere Grund-<br />

Setup der Federelemente auf. Hier hat<br />

Yamaha auf die allgemeine Kritik an<br />

der laschen Abstimmung der ersten<br />

MT-09 von 2013 reagiert – bravo! Doch<br />

beim Federbein schossen die Japaner<br />

womöglich übers Ziel hinaus. Ungewohnt<br />

hart dringen Schläge zum Piloten<br />

durch. Wie sich erst im Nachhinein<br />

herausstellte, änderten die Techniker<br />

speziell für dieses Event die Standardeinstellung<br />

und erhöhten sowohl die<br />

Dämpfung als auch die Federvorspannung<br />

des Monoshocks. Ob Plattschuss<br />

ins eigene Knie oder dienliche<br />

Maßnahme, wird ein ausführlicher<br />

kommender Test zeigen.<br />

01 <strong>02</strong><br />

DATEN<br />

YAMAHA MT-09<br />

ANTRIEB<br />

Dreizylinder-Reihenmotor, vier Ventile/<br />

Zylinder, 84,5 kW (115 <strong>PS</strong>) bei 10 000/min,<br />

88 Nm bei 8500/min, Bohrung/Hub:<br />

78,0/59,1 mm, 847 cm 3 , Verdichtungsverhältnis:<br />

11,5:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />

41-mm-Drosselklappen, mechanisch<br />

betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-<br />

Hopping-Kupplung, Sechsganggetriebe,<br />

Kette<br />

FAHRWERK<br />

Leichtmetall-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

65,0 Grad, Nachlauf: 103 mm,<br />

Radstand: 1440 mm, Ø Gabel innenrohr:<br />

41 mm, Federweg v./h.: 137/130 mm<br />

RÄDER UND BREMSEN<br />

Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/5.50 x<br />

17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten:<br />

180/55 ZR 17, 298-mm-Doppelscheibenbremse<br />

mit Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />

245-mm-Einzelscheibe mit Einkolben-<br />

Schwimmsattel hinten, ABS<br />

GEWICHT<br />

(vollgetankt) 193 kg,<br />

Tankinhalt: 14,0 Liter Super<br />

GRUNDPREIS<br />

8995 Euro (zzgl. NK)<br />

Herstellerangaben<br />

01Die voll einstellbare Gabel beherbergt<br />

in einem Holm die Druckstufe, im<br />

anderen die Zugstufe<br />

<strong>02</strong> Willkommen in der oberen Mittelklasse:<br />

Schaltautomat. Die Gangwechsel<br />

könnten allerdings noch einen Tick<br />

sanfter vonstatten gehen<br />

03 Neue Formen, fiesere Optik: Die<br />

MT-09 möchte böse sein. Statt am Heck<br />

ist der Kennzeichenhalter nun an der<br />

Schwinge angeschraubt. Das unterstreicht<br />

das knackig-kurze Hinterteil<br />

03<br />

18 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


Einen positiven Nebeneffekt hat<br />

die kleine Schummelei jedoch schon<br />

heute. Mit der stärker vorgespannten<br />

Feder erhöht sich auch die Sitzposition.<br />

Serienmäßig bereits um fünf Millimeter<br />

angehoben, sitzt der Pilot aktiver als<br />

auf der Vorgängerin. Außerdem brettert<br />

die Fuhre nun spürbar knackiger<br />

durch die Gegend und schaukelt sich<br />

im Attacke-Modus nicht auf – soweit<br />

man bei den herrschenden Bedingungen<br />

überhaupt von Angreifen reden<br />

kann. Trotz der erhöhten Stabilität ist<br />

die Höchstgeschwindigkeit der MT-09<br />

weiterhin auf 210 km/h begrenzt. Einen<br />

großen Anteil an dieser Stabilität hat<br />

auch die gestraffte, nun voll einstellbare<br />

Gabel. Sie ist asymmetrisch ausgelegt,<br />

führt also in einem Holm die<br />

Druck-, im anderen die Zugstufe.<br />

Dazu spendierte Yamaha der Neuen<br />

eine Anti-Hopping-Kupplung. Dank Servo-Unterstützung<br />

mit erfreulich geringer<br />

Handkraft zu bedienen, verhindert<br />

sie beim Herunterschalten wirkungsvoll<br />

Hinterradstempeln. Wer bei dieser<br />

Übung allerdings gleichzeitig hinten<br />

scharf bremst, muss weiter mit einer<br />

leicht hüpfenden Heckpartie rechnen.<br />

Herrlich: Trotz Euro 4 geht der<br />

Triple wie Hölle<br />

Neuerungen bietet die Yam auch bei<br />

der Elektronik. Das Durchladen der<br />

Gänge funktioniert jetzt easy per<br />

Quickshifter. Spätestens hier ist klar:<br />

Die Schalthilfe ist in der oberen Mittelklasse<br />

angekommen. Perfekt wäre es,<br />

wenn die Gangwechsel noch einen<br />

Tick geschmeidiger vonstatten gingen,<br />

doch die Richtung stimmt. Blippern,<br />

also kupplungsfreies Runterschalten,<br />

ermöglicht das System leider nicht.<br />

Das kann man in dieser Klasse aber<br />

auch nicht verlangen.<br />

Bei der Abstimmung der drei Fahrmodi<br />

sieht das etwas anders aus. Auf<br />

Stufe „A“ springt die Yamaha so abrupt<br />

ans Gas, dass sich uns der Sinn dieser<br />

Einstellung nicht erschließt. „B“ kennt<br />

keinerlei Lastwechsel, was super ist,<br />

aber die Power begrenzt. Standard<br />

(„Std“) ist jene Position, die das Beste<br />

aus den zwei Welten vereinen soll. Das<br />

schafft sie fast, könnte für besonders<br />

feinfühlige Naturen jedoch den Wechsel<br />

vom Schiebe- in den Lastbetrieb<br />

noch einen Hauch sanfter vollziehen.<br />

Etwas mehr Sensibilität wünschen<br />

wir uns auch für die seit Anfang 2016<br />

in der MT-09 werkelnde, zweistufige<br />

und abschaltbare Traktionskontrolle.<br />

Auf Position eins lässt sie ungeniert<br />

Wheelies zu. Achtung, Abflug via Rückwärtssalto<br />

nicht ausgeschlossen! Wer<br />

WICHTIGE ÄNDERUNGEN<br />

MOTOR & PERIPHERIE<br />

– neues Mapping der Motorsteuerung<br />

– Anti-Hopping-Kupplung mit Servo-<br />

Unterstützung<br />

– Schaltautomat<br />

– Traktionskontrolle (seit Anfang 2016)<br />

FAHRWERK<br />

– straffer abgestimmte Federelemente<br />

– voll einstellbare, asymmetrische Gabel<br />

– kürzerer Heckrahmen<br />

VERKLEIDUNG/SONSTIGES<br />

– schmale Scheinwerfer, rundum<br />

LED-Beleuchtung<br />

– Sitzhöhe um fünf Millimeter angehoben<br />

– im Tankbereich schmalere Sitzbank mit<br />

flacherem Übergang zum<br />

13 Millimeter längeren Beifahrersitz<br />

– sämtliche Verkleidungsteile neu gestaltet<br />

– Cockpit für bessere Ablesbarkeit neu<br />

positioniert<br />

– neuer Kennzeichenhalter, an Schwinge<br />

statt an Heckrahmen angeschraubt<br />

mit dem Einradtanz nichts am Hut hat,<br />

wählt Stufe zwei. Sie greift schon bei<br />

geringen Abweichungen von Vorder- zu<br />

Hinterraddrehzahl ein, regelt hierbei<br />

etwas grob, hält die Front aber immerhin<br />

zuverlässig am Boden. Ideal wäre<br />

noch eine dritte, fein arbeitende Stufe<br />

zwischen diesen beiden.<br />

Uneingeschränkter Applaus gebührt<br />

hingegen dem durchzugsstarken Dreizylinder.<br />

Bis auf eine neue Abstimmung<br />

des Motormanagements unverändert,<br />

hat er durch die Euro 4-Norm nichts an<br />

Faszination und Spritzigkeit eingebüßt.<br />

Der Triple flutet den Piloten noch immer<br />

mit Endorphinen – absolute Weltklasse!<br />

Dazu elektrisiert nach wie vor<br />

der fauchende Sound. Den Drilling von<br />

der Leine zu lassen, heißt ganzheitliche<br />

Unterhaltung auf höchstem Niveau.<br />

Schauen wir abschließend aufs<br />

Design. Die schmalen LED-Scheinwerfer<br />

blicken finster drein. Dazu passt die<br />

kantige Form der Lampenmaske. Überhaupt<br />

tritt die neue MT-09 aggressiver<br />

auf als die bisherige: geschärfte Formen,<br />

kurzes Heck, auffälliger Kennzeichenhalter.<br />

In Sachen Styling haben die<br />

Designer ganze Arbeit geleistet und der<br />

MT ein grimmiges Äußeres verpasst.<br />

Wie böse also ist die Neue? Sagen<br />

wir so: Sie mimt den Fiesling, besitzt<br />

aber eine ordentliche Portion japanischer<br />

Vernunft – was ja per se nichts<br />

Schlechtes ist. Technisch hat die MT-09<br />

zugelegt, vermittelt mit rund 9000 Euro<br />

aber nicht mehr das gierige Schnäppchen-Gefühl<br />

der ersten Baureihe (8000<br />

Euro). Wir sind gespannt, was die Konkurrenz<br />

draufhat. KTM zimmert noch<br />

etwas an der 790er-Duke, und Triumph<br />

schickt bereits im Frühjahr die Streety<br />

800 ins Rennen. Das werden spannende<br />

Zeiten!<br />

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<strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 19


ZONKOS ATTACKE<br />

HORVATH-MOTO GUZZI LE MANS


130 <strong>PS</strong> liefert der Guzzi-V2, den böse Zungen<br />

den Betonmischmaschinen zuordnen. Beim<br />

Lauf zur italienischen Vintage-Langstrecken-<br />

Meisterschaft triumphierte die Horvath-Le<br />

Mans. Was kann das wahnsinnig arge Eisen?<br />

Text: Zonko; Fotos: andreasriedmann.at<br />

GUZZI<br />

RACING<br />

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SICHERHEITS-<br />

ELEKTRONIK?<br />

NIE GEHÖRT!<br />

Na, vollkommen entspannt<br />

bin ich nicht. Ich kenne zwar<br />

den Pannoniaring sehr gut<br />

und würde die Linie auch im<br />

Schlaf finden, aber vor mir steht keine<br />

moderne Supersport-Maschine, die<br />

heutzutage ja allesamt extrem benutzerfreundlich<br />

und sicherheitsorientiert<br />

funktionieren, sondern ein wirklich<br />

arges Gerät, das einerseits vermutlich<br />

früh in den Grenzbereich kommt und<br />

andererseits keine narrensichere,<br />

rettende Elektronik an Bord hat. Erschwerend<br />

kommt hinzu, dass ich zwar<br />

Guzzis immer wegen des starken Charismas<br />

und des unverwechselbaren<br />

Charakters geliebt habe, aber dass ich<br />

niemals einen feisten Adler aus Mandello<br />

für einen Trackday gewählt hätte.<br />

Niemals! Bei aller Liebe: Seit ich<br />

denken kann, waren Guzzis immer<br />

Eisen, die beim herkömmlichen Straßenfahren<br />

einen hohen Erlebniswert<br />

hatten, aber im Rennsport voll unterlegen<br />

waren. Keine Leistung und kein<br />

Fahrwerk – eine ungünstige Kombination,<br />

wenn man schnelle Rundenzeiten<br />

in den Asphalt brennen will. Dennoch<br />

sind mir abfällige Kommentare, wie<br />

zum Beispiel dass der 90-Grad-Guzzi<br />

V2 ursprünglich als Motor für eine<br />

Betonmischmaschine konzipiert wurde,<br />

immer zuwider gewesen. Herablassendes<br />

ist meistens ein Schwachsinn, und<br />

in diesem Fall besonders. Moto Guzzi<br />

hat in den 40er- und 50er-Jahren insgesamt<br />

15 Welt- und Europameistertitel<br />

geholt, ehe man sich 1957 vom Rennsport<br />

zurückzog, weil der dramatisch<br />

einbrechende Motorradmarkt den<br />

Die Mivv-Pötte waren mal für eine Aprilia RSV Mille gedacht.<br />

Leicht modifiziert, bescheren sie der Guzzi vier <strong>PS</strong> mehr<br />

Old School Racing. Auch im Sattel heißt das vorherrschende<br />

Bild Rustikalität, zum Drehen am Gasgriff braucht´s Kraft<br />

22 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


Team Horvath-<br />

Guzzi (Richie<br />

Rampula, Peter<br />

Horvath, Chris<br />

Zaiser) gewinnt<br />

in Misano<br />

2016 in der<br />

italienischen<br />

Vintage-Lang-<br />

strecken-<br />

Meisterschaft<br />

Hersteller aus Mandello del Lario in arge<br />

finanzielle Bedrängnis gebracht hatte.<br />

Die somit um ihren Tätigkeitsbereich<br />

gebrachte Rennabteilung entwickelte<br />

dann den noch heute typischen Guzzi-<br />

V2 für den Einsatz im Fiat 500. Letztendlich<br />

nahm Fiat ein anderes Triebwerk,<br />

aber der Motor ist im Wesentlichen<br />

bis heute gültig. In der Horvath-<br />

Guzzi liefert er Prüfstand-beglaubigte<br />

118 <strong>PS</strong> und 119 Nm am Hinterrad.<br />

40er-Dellortos verlangen nach<br />

Muskelschmalz<br />

Bevor ich aufsteige, muss ich mich<br />

noch einmal versichern: „Was ist mit<br />

den schmalen 18-Zoll-Reifen? Haben<br />

die eh einen Grip und einen Grenzbereich,<br />

135 oder reißt es mich spektakulär<br />

145<br />

140<br />

vom Bock, wenn sich Drehmoment 130und<br />

125<br />

Leistung 120 treffen?“ Peter Horvath, der<br />

seit 40 Jahren die kampfstärksten 115 und<br />

110<br />

auf der 105Rennstrecke schnellsten Guzzis<br />

baut (keine Übertreibung), hebt die 100<br />

95<br />

Brauen: 90„Das sind die CR von Continental.<br />

Sehr gute Reifen. Früher haben 85die<br />

80<br />

keine sportwürdigen Gummis gebaut,<br />

75<br />

aber der CR ist jetzt die erste Wahl 70bei<br />

65<br />

klassischen Rennmaschinen. Wir fahren<br />

mit einem Satz Reifen einen gesam-<br />

55<br />

60<br />

ten Endurance-Lauf, 50 der vier Stunden<br />

45<br />

dauert. Und lange aufwärmen musst 40<br />

du ihn auch nicht. Der 35 funktioniert<br />

30<br />

schon in der dritten Kurve. Wirst sehen,<br />

das geht richtig 20gut. Aber vergiss<br />

25<br />

15<br />

nicht die verkehrte Schaltung!“ 10<br />

Beim Stichwort „verkehrte 5 Schaltung“<br />

bekomme ich immer heiße Ohren.<br />

0<br />

Da hebt es den Puls, da werde ich<br />

unrund. Ist ein Trauma. Dass bei Rennmaschinen<br />

der Einser oben ist und<br />

dann die weiteren Gänge nach unten<br />

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gedrückt werden, ist logisch, weil<br />

man ja in tiefer Schräglage beim Rausfeuern<br />

nicht mit dem Fuß unter den<br />

Ganghebel kommt. Aber da ich als<br />

Straßenfahrer sozialisiert worden bin<br />

und 99 Prozent meiner mittlerweile<br />

rund 700 000 Kilometer am Eisen mit<br />

herkömmlicher Schaltung unterwegs<br />

gewesen bin, ist es leicht möglich, dass<br />

ich im Eifer des Gefechtes das ungewohnte<br />

Schaltschema vergesse. Wäre<br />

selbstverständlich eine Katastrophe.<br />

Abgesehen davon, dass es bei einem<br />

derart 1,3596 <strong>PS</strong> brachialen = 1 kW passiven Überdrehen<br />

0,7355 zu einem kW = 1 <strong>PS</strong> kapitalen Motorschaden<br />

kommt, weil sich Ventile und Kolben<br />

nicht 205 aus dem Weg gehen können,<br />

200<br />

200<br />

ist auch 195ein Sturz sehr wahrscheinlich.<br />

190<br />

190<br />

Wenn 185 du die volle Beschleunigung<br />

180<br />

180<br />

erwartest 175 und stattdessen die volle<br />

170<br />

170<br />

Motorbremse 165 ausfasst, bleibst du nicht<br />

160<br />

160<br />

sitzen. 155 Ein Trauma habe ich deshalb,<br />

150<br />

150<br />

weil ich 145vor Jahren in Jerez die Repsol-<br />

140<br />

140<br />

MotoGP-Honda 135 vom Rossi fahren durfte<br />

und 125 zur Hälfte der zweiten Runde<br />

130<br />

130<br />

120<br />

120<br />

einfach 115nicht mehr wusste, ob der<br />

110 110<br />

nächste 105Gang oben oder unten ist.<br />

100<br />

100<br />

Das waren 95 fürchterliche Sekunden,<br />

90<br />

90<br />

in denen 85 die aufkeimende Panik logisches<br />

Denken 75 unmöglich machte. Ich<br />

80<br />

80<br />

70<br />

70<br />

meine, 65 als Journalisten-Nudel einen<br />

60<br />

60<br />

MotoGP-Motor 55 abstechen, weil man<br />

50<br />

50<br />

die verkehrte 45 Schaltung vergessen<br />

40<br />

40<br />

hat, ist 35 halt nicht genau das, was man<br />

30<br />

30<br />

sich wünscht. 25 Lebenslange Ächtung<br />

20<br />

20<br />

ist nicht 15erstrebenswert – die Japaner<br />

10<br />

10<br />

sind nachtragend.<br />

5<br />

0<br />

0<br />

Ich nicke. Passt. Einser oben. Dann<br />

drückt Meister Horvath auf den Starter,<br />

gibt im richtigen Moment die richtige<br />

Dosis Gas, und der mächtige V2 wacht<br />

auf wie ein Stier nach einem Albtraum.<br />

DATEN<br />

ANTRIEB<br />

Zweizylinder-90-Grad-V-Motor, zwei Ventile/<br />

Zylinder, 95,6 kW (130 <strong>PS</strong>) bei 7900/min, 130<br />

Nm bei 6100/min, Bohrung/Hub: 95/80 mm,<br />

1150 cm³, Verdichtungsverhältnis: 11:1, zwei<br />

Dellorto-Rundschiebervergaser, 40-mm-<br />

Drosselklappen, mechanisch betätigte Mehrscheiben-Trockenkupplung,<br />

Fünfganggetriebe,<br />

Kardan<br />

FAHRWERK<br />

Gitterrohrrahmen aus Stahl, Lenkkopfwinkel:<br />

64,0 Grad, Nachlauf: 110 mm, Radstand:<br />

1470 mm, konventionelle Telegabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />

41 mm, einstellbar in Federbasis<br />

und Zugstufe. Zwei Spezial-Wilbers-Federbeine,<br />

einstellbar in Federbasis, Zug- und<br />

Druckstufe. Federweg vorn/hinten: 125/95<br />

mm, Leichtmetall-Gussräder, 3.00 x 18/<br />

3.00 x 18, Reifen vorn: 110/80 ZR 18, hinten:<br />

130/80 ZR 18, Bereifung: Continental<br />

RoadAttack 2 CR, 300-mm-Doppelscheibenbremse<br />

mit radial angeschlagenen Zweikolben-Festsätteln<br />

vorn, 270-mm-Einzelscheibe<br />

mit Zweikolben-Festsattel hinten<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG*<br />

87,0 kW (118 <strong>PS</strong>)<br />

BESCHLEUNIGUNG*<br />

0 –100 km/h: k. A.; 0 –150 km/h: k. A.;<br />

0 –200 km/h: k. A.<br />

DURCHZUG*<br />

50 –100 km/h: k. A.; 100 –150 km/h: k. A.<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />

235 km/h<br />

GEWICHT<br />

185 kg mit leerem Tank,<br />

Tankinhalt: 25,0 Liter<br />

SETUP GABEL<br />

stat. neg. Federweg: k. A., Druckstufe: k. A.,<br />

Zugstufe: k. A., Niveau: k. A.<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

stat. neg. Federweg: k. A., Druckstufe: k. A.,<br />

Zugstufe: k. A., Niveau: k. A.<br />

PREIS<br />

nicht bezifferbar und nicht zu verkaufen<br />

MESSWERTE<br />

Motorleistung<br />

100<br />

130 Horvath-Moto Guzzi<br />

90 120 87,0 kW (118 <strong>PS</strong>)<br />

80 110 bei 7900/min<br />

100<br />

70<br />

119 Nm bei<br />

90 6100/min<br />

60 80<br />

50 70<br />

60<br />

40<br />

50<br />

30 40<br />

120<br />

20 30<br />

100<br />

20<br />

80<br />

10 10<br />

60<br />

kW <strong>PS</strong><br />

40<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />

Drehmoment in Nm<br />

Explosionsartig geht der Motor auch über<br />

5000/min nicht zu Werke, stattdessen gibt<br />

es fettes, gut dosierbares Drehmoment.<br />

alle Dämpfungseinstellungen von komplett geschlossen gezählt;<br />

statischer negativer Federweg senkrecht stehend ohne Fahrer;<br />

U=Umdrehungen; K=Klicks, * <strong>PS</strong>-Messung<br />

Leistung am Hinterrad, Messungen<br />

wurden vom Tuner übernommen


Brutal, wie es den Motor durchreißt<br />

und wie es ihn ungestüm im Rahmen<br />

seitlich hin- und herbeutelt. Irr!<br />

Wie soll man damit schnelle Runden<br />

fahren können? Das muss dich doch<br />

im Radius ansatzlos abwerfen!<br />

Egal. Da muss ich jetzt durch. Ich<br />

schicke kurze Gasstöße in den alten<br />

Le Mans-Motor, der jetzt 1150 Kubik<br />

hat, finde den rauen, dumpf bellenden<br />

Klang großartig und nehme überrascht<br />

zur Kenntnis, wie viel Kraft ich zum Drehen<br />

des Gasgriffs brauche. Die beiden<br />

an herkömmlichen Seilzügen hängenden<br />

40er-Dellorto-Vergaser sind halt<br />

doch anders als elektronisch gesteuerte<br />

Drosselklappen à la Ride-by-Wire.<br />

Der Tinto-Rahmen funktioniert<br />

noch immer<br />

Die Sitzposition passt gut. Old School<br />

Racing. Tiefe Stummel, langer Tank,<br />

Satte 1150 Kubik<br />

und 130 <strong>PS</strong><br />

entlockt Meister<br />

Horvath dem<br />

urtümlichen V2.<br />

Wenn der Motor<br />

läuft, wirft es ihn<br />

wie irr im Rahmen<br />

hin und her.<br />

Trotzdem nimmt<br />

er das Gas weich<br />

an und entwickelt<br />

ab 4000/<br />

min so etwas<br />

wie Laufruhe<br />

spartanischer Sitz, Fußrasten weit hinten<br />

und hoch. Mit äußerstem Wohlwollen<br />

registriere ich, dass der zornig<br />

bebende Motor ab 4000/min so etwas<br />

wie Laufruhe entwickelt. Zwar sind die<br />

bemerkenswert starken Vibrationen<br />

des Triebwerks bis zum Begrenzer bei<br />

8700/min immer präsent, aber sobald<br />

man die Tiefen verlassen hat, rüttelt<br />

und schüttelt es nicht mehr, und somit<br />

verfliegt die Angst, dass der V2 im<br />

Kurvenscheitel Unruhe ins Fahrwerk<br />

bringen könnte.<br />

Tut er nicht. Ich bin echt überrascht,<br />

wie weich und voll der mörder<br />

getunte, alte Motor ans Gas geht. Er<br />

explodiert nicht. Im wahrsten Sinne<br />

des Wortes sowieso nicht (wäre ja für<br />

Langstreckenrennen alles andere als<br />

ideal), und in Bezug auf die Leistungsentfaltung<br />

auch nicht. Knapp über<br />

5000/min hat man zwar das Gefühl,<br />

dass der V2 jetzt mehr Kohlen ins<br />

Feuer wirft, aber insgesamt ist es<br />

einfach ein druckvoller Verlauf mit<br />

einem gewaltigen Drehmomentplateau.<br />

1150 Kubik sind halt nie verkehrt.<br />

Im Vergleich zu einer serienmäßigen<br />

Le Mans III von 1981, deren 850er-<br />

Motor unabhängig von der geschön-<br />

24 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


KEINE BREMSE,<br />

DAFÜR POWER!<br />

ten Werksangabe nicht viel mehr als<br />

60 <strong>PS</strong> serviert hat, ist die Horvath-<br />

Guzzi eine Flutwelle. Die letzten Feinheiten<br />

des Tunings hat mir der<br />

Meister selbstverständlich nicht<br />

verraten („Ich mache das ja nur<br />

zum Spaß. Und ich will nicht,<br />

dass eine andere Guzzi so<br />

schnell wie meine ist“), aber<br />

die Richtung ließ er erkennen:<br />

leichtere, feingewuchtete<br />

Kurbelwelle, Carillo-Pleuel,<br />

größere Schmiedekolben,<br />

höhere Verdichtung, Kopfbearbeitung<br />

und eine scharfe,<br />

untenliegende Nockenwelle,<br />

die aus dem Vollen gearbeitet<br />

wurde. Horvath: „Diese Nockenwelle<br />

hat sonst niemand.“ Ein kleines<br />

Detail hat er aber doch preisgegeben:<br />

„Die Auspufftöpfe sind von Mivv<br />

für eine Aprilia RSV Mille. Die waren<br />

günstig zu haben. Ich habe die Einsätze<br />

rausgenommen und zwei spezielle<br />

Endkappen aus Alu gemacht. Hat vier<br />

<strong>PS</strong> gebracht.“<br />

Die Kraft und die guten Manieren<br />

des Motors im Sinne des Ansprechverhaltens<br />

und der Leistungsentfaltung<br />

finde ich großartig, die Bremse begeistert<br />

mich weniger. Im Vergleich zu<br />

einem modernen Supersportler ist<br />

der Anker durchaus als Drama zu bezeichnen.<br />

Relativ viel Handkraft ist notwendig,<br />

der Biss bleibt trotzdem eher<br />

zahnlos. Das liegt aber nicht daran,<br />

dass Meister Horvath ein überzeugter<br />

Anhänger der Philosophie „Wer bremst,<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 25


2.06 AM<br />

PANNONIA-<br />

RING IST<br />

ERNST<br />

verliert“ wäre, sondern am Reglement<br />

für europäische Vintage-Langstrecken-<br />

Meisterschaften. Da dürfen nämlich nur<br />

Zweikolbensättel verwendet werden.<br />

Mehr Freiheiten gibt es bei den Federelementen.<br />

Hinten kommen Wilbers-<br />

Stereobeine zum Einsatz, vorne eine<br />

voll einstellbare 41er-Gabel aus einer<br />

Honda VTR 1000. In Verbindung mit<br />

dem sehr guten Gitterrohrrahmen, den<br />

Lino Tonti Anfang der 70er-Jahre für<br />

Moto Guzzi konstruiert hat (erstmals<br />

eingesetzt 1971 in der V7 Sport, gebaut<br />

bis zur Jahrtausendwende), zeigt die<br />

Horvath-Guzzi eine auch für heutige<br />

Verhältnisse tadellose Stabilität,<br />

die Vertrauen fördert und ordentliche<br />

Kurvengeschwindigkeiten zulässt.<br />

Wow, unglaublich wie sich das alte<br />

Eisen durch die Radien frisst! Selbst<br />

das Einlenken gelingt nahezu spielerisch<br />

und verlangt nicht nach starken<br />

Impulsen an den Stummeln. Kleine Abstriche<br />

muss ich bei Linienkorrekturen<br />

in Schräglage machen. Da entwickelt<br />

die Guzzi eine gewisse Sturheit. Gut,<br />

habe ich verstanden, fresse ich die R6<br />

mit dem nicht ganz so fachkundigen<br />

Chauffeur halt im nächsten Kurveneingang.<br />

Es spielt keine Rolle, dass der<br />

Anker nicht top ist, wenn das Fahrwerk<br />

und die Geometrie erlauben, dass man<br />

mit viel Speed in den Radius rollen<br />

kann. Herrlich!<br />

Großer Aufruhr geht durch<br />

das Fahrerlager<br />

Immer, wenn die alte Guzzi auf der<br />

Strecke gewütet hat, kommen dann<br />

Supersportler und Superbiker zum<br />

Horvath-Transporter im Fahrerlager<br />

und bestaunen das alte Eisen, das<br />

so mörder marschiert. Stammfahrer<br />

Richie Rampula (ehemaliger Kawa-<br />

Cup-Gewinner) schafft am Pannoniaring<br />

2.10er-Zeiten, der neue Shooting-<br />

Star im Team Horvath-Guzzi, Chris<br />

Zaiser (mehrmaliger Staatsmeister,<br />

SSP- und SBK-WM-Pilot), sogar 2.06er.<br />

Da werden viele Hobbyracer auf topmodernem<br />

Material fest hergerichtet.<br />

Das taugt Peter Horvath: „Guzzis<br />

wurden immer schon unterbewertet.<br />

Als wir Anfang der 80er-Jahre beim<br />

ersten Superbike-Rennen in Österreich<br />

mit dem Fahrer Manfred Schopper alle<br />

Japaner, Ducatis und BMWs hinter uns<br />

gelassen haben, hat es keiner gepackt.<br />

Aber die Basis der Le Mans war einfach<br />

gut. Den Rahmen hätten sich die<br />

26 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


starten – und zu gewinnen. Mich wundert<br />

es ein wenig, dass der auf 130 <strong>PS</strong><br />

aufgeblasene Motor offensichtlich vier<br />

Stunden locker durchhält und dass der<br />

aus heutiger Sicht erschreckend dünne<br />

Originalkardan nicht kapituliert. Das<br />

Zeug hält die Rennbelastung aus? Horvath:<br />

„Der Motor ist extrem zuverlässig<br />

und standfest. Aber Kardan und Getriebe<br />

kann man fast als Verschleißteile<br />

ansehen. Ist aber kein Problem. Guzzi<br />

hat ja den Kardan bis zum Jahr 2000<br />

nicht geändert. Da gibt es genügend<br />

Gebrauchtteile. Und Renngetriebe von<br />

damals mit den langen ersten beiden<br />

Gängen und der geraden Verzahnung<br />

habe ich rechtzeitig gehortet.“<br />

Besser Guzzi als Golfen<br />

Abschließend stelle ich noch eine<br />

brennende Frage: „Peter, du bist in<br />

Pension, schraubst nur mehr an deinen<br />

eigenen Guzzis, kannst also keinen<br />

geschäftlichen Vorteil mehr aus dem<br />

aufwendigen und teuren Rennsport<br />

ziehen. Zuschauer wird es bei den<br />

Klassik-Rennen wahrscheinlich noch<br />

weniger geben als bei der österreichischen<br />

Meisterschaft, Sponsoren dito.<br />

Was treibt dich an?“ Horvath: „Wenn<br />

meine Guzzi bei Trackdays Supersportler<br />

herbrennt, taugt mir das sehr. Und<br />

wenn wir den Italienern in ihrer eigenen<br />

Meisterschaft in Misano, Imola<br />

oder Mugello zeigen, dass unsere Guzzi<br />

alle planiert und den großen Pokal holt,<br />

freut mich das ungeheuer. Für mich<br />

ist die Rennfahrerei ein Hobby, das ich<br />

leidenschaftlich gerne betreibe. Möglicherweise<br />

verstehen das viele nicht,<br />

aber ich halte zum Beispiel Golf für<br />

einen Trottelsport.“<br />

FAZIT<br />

WENN ICH SO ÜBER DIE HORVATH-GUZZI<br />

NACHDENKE...<br />

…muss ich gestehen, dass ich die Legenden<br />

über die sagenhaft kampfstarke<br />

Moto Guzzi nie wirklich geglaubt habe.<br />

Ich bin als Journalist seit Mitte der 90er-<br />

Jahre sehr viele Adler-Eisen aus Mandello<br />

gefahren und habe sie immer wegen ihres<br />

starken Charakters und ihres Eigenlebens<br />

geliebt, aber niemals spürte ich auch nur<br />

den Hauch eines Drangs, damit auf einer<br />

Rennstrecke Feuer zu geben.<br />

Die Horvath-Guzzi aber entpuppte sich<br />

jetzt tatsächlich als Racing-Eisen, das<br />

ernst zu nehmende Rundenzeiten erlaubt.<br />

Es ist ein erhebendes Gefühl, mit einer<br />

knapp 40 Jahre alten Maschine moderne<br />

Supersportler, deren Chauffeure noch<br />

Potenzial nach oben haben, herzubrennen.<br />

Mögen Horvath, Rampula und Zaiser<br />

die italienische Vintage-Langstrecken-<br />

Meisterschaft <strong>2017</strong> gewinnen!<br />

Japaner gewünscht. Sicher, Leistung<br />

musste man damals schon finden<br />

und die Seriengabel war alles andere<br />

als rennorientiert, aber man konnte<br />

aus der Guzzi sehr viel machen.<br />

Und wenn wir heute bei Klassik-<br />

Langstreckenrennen antreten, sind<br />

wir immer für das Podest und meist<br />

auch für den Sieg gut. Ich habe<br />

keinen olympischen Gedanken.<br />

Wir fahren, um zu gewinnen, und wir<br />

müssen die schnellste Guzzi sein.“<br />

Vorletztes Jahr wurde Horvath-<br />

Guzzi Gesamtzweiter in der italienischen<br />

Vintage-Langstrecken-Meisterschaft,<br />

2016 holte man einen Sieg<br />

beim Lauf in Misano in der Open-<br />

Klasse inklusive schnellster Rennrunde.<br />

Dieses Jahr ist geplant, bei<br />

allen Läufen der Meisterschaft zu<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 27


PREMIERE<br />

KAWASAKI Z 650<br />

28 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


Z-ATTACKE<br />

Die ER-6n ist tot, es lebe die Z 650! Pünktlich<br />

zum vierzigsten Jahrestag dieser Modellreihe<br />

bringt Kawasaki eine neue Zett unters Volk.<br />

Nur eine leicht abgewandelte ER-6n mit klangvollerem<br />

Namen?<br />

Text: Volkmar Jacob; Fotos: Kawasaki<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE<br />

Erster Gang, 30 km/h, Gas auf<br />

und gleichzeitig am Lenker gezupft:<br />

Hoppla, das war etwas<br />

zu viel des Guten! Das Vorderrad<br />

der Z 650 schnellt unerwartet fix<br />

und weit Richtung Himmel. Jetzt rasch<br />

hinten bremsen, sonst droht der Abgang<br />

per Rolle rückwärts. Beim ersten<br />

Wheelie-Check überrascht die Kleine<br />

mit viel Punch in der Mitte, der solche<br />

Showeinlagen begünstigt. Doch nicht<br />

nur Einrad-Artisten profitieren von der<br />

geänderten Motorcharakteristik des<br />

Reihentwins aus der Vorgängerin<br />

ER-6n. Auch Normalos dürfte es freuen,<br />

dass sie den Zwilling für Zwischenspurts<br />

nicht mehr so stark auspressen<br />

müssen. Und die von 72 auf 68 <strong>PS</strong><br />

gekappte Spitzenleistung? Geschenkt!<br />

Allenfalls Drehzahl-Junkies monieren<br />

die ab zirka 8000/min etwas eingeschränkte<br />

Drehfreude. Drücken statt<br />

Drehen: Fürs neue Fahrgefühl legte<br />

sich Kawasaki mächtig ins Zeug.<br />

Die wichtigsten Maßnahmen betreffen<br />

die Steuerzeiten und den geänderten<br />

Drosselklappendurchmesser. Bei<br />

Punkt eins verringerten die Techniker<br />

die Überschneidung, also jenen<br />

Zeitpunkt, an dem beide Ventile gleichzeitig<br />

geöffnet sind. Das erhöht die<br />

Füllung des zündfähigen Gemischs im<br />

Brennraum, was das Drehmoment<br />

steigert. Als zweiten Schritt reduzierten<br />

die Grünen den Durchlass der Drosselklappen<br />

von 38 auf 36 Millimeter. Auswirkung:<br />

höhere Gasgeschwindigkeit,<br />

ebenfalls bessere Füllung. Hierzu trägt<br />

auch die geänderte Form der Ansaugkanäle<br />

bei. Außerdem wuchs das Airbox-Volumen,<br />

und das Gemisch wird<br />

nun von neuen Einspritzdüsen zerstäubt.<br />

Der neue Auspuff mit dichteren<br />

Wabeneinsätzen der Katalysatoren und<br />

ein frisches Mapping vervollständigen<br />

die Änderungen am Motor. Dazu verhindert<br />

die servounterstützte Anti-Hopping-Kupplung<br />

ein Stempeln des Hinterrads<br />

bei frühzeitigem Herunterschalten.<br />

Trotz feiner Vibrationen, die ab<br />

mittleren Drehzahlen das charakteristische<br />

Zweizylinderstampfen begleiten,<br />

<strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 29


ietet der muntere Twin einen sehr<br />

hohen Unterhaltungswert. Zumal er<br />

bedrohlich dumpf ansaugt und wie<br />

ein Großer aus dem Auspuff bollert.<br />

Kawasaki Z 650: Wandeln auf<br />

den Spuren berühmter Ahnen<br />

Mehr noch als am Motor werkelte<br />

Kawasaki am Fahrwerk. Statt eines<br />

Brückenrahmens kommen in der Zett<br />

nun ein komplett neu entwickeltes<br />

Stahlrohrgeflecht und eine ebenfalls<br />

neue Schwinge zum Einsatz. Allein an<br />

diesen beiden Bauteilen möchte der<br />

Hersteller knapp 13 Kilo eingespart haben.<br />

Auch die leichteren Räder tragen<br />

zum geringeren Gewicht bei. Insgesamt<br />

verspricht Kawasaki eine Reduzierung<br />

um stattliche 19 auf 187 Kilo (vollgetankt).<br />

Die Schwinge nimmt das Federbein<br />

nun zentral über ein Hebelsystem<br />

auf. Wir erinnern uns: Bei den ER-<br />

6-Modellen wurde der Monoshock<br />

noch seitlich am Rahmen direkt angelenkt.<br />

Dumm nur, dass der Versteller<br />

der Federbasis nun von beiden Seiten<br />

verbaut ist und das Einstellen zur Fummelarbeit<br />

ausartet. Leichtere Räder<br />

und andere Bremssättel (Nissin statt<br />

Tokico), eine um 15 auf 790 Millimeter<br />

gesenkte Sitzposition und um den<br />

gleichen Wert nach unten gewanderte<br />

Fußrasten komplettieren die wichtigsten<br />

Fahrwerksänderungen.<br />

Was aber bringen sie? In erster<br />

Linie ein klasse Handling. Leichtfüßig<br />

brennt die Z 650 durchs gewundene<br />

Asphaltband. Keine Kurve ist ihr zu eng,<br />

keine Kombination zu tricky. Dazu<br />

tragen auch der um ein halbes Grad<br />

steilere Lenkkopfwinkel und der geschrumpfte<br />

Nachlauf bei. Trotz dieser<br />

Handling-fördernden Änderungen<br />

stürmt die kleine Kawa zielgenau und<br />

stabil in und um die Ecken – Linie<br />

suchen leicht gemacht. Einzig das Setup<br />

der Federelemente wirft Fragen auf.<br />

Die auffallend soft abgestimmte Gabel<br />

wandert bei starkem Ankern rasch<br />

Richtung Anschlag. Das Absorbieren<br />

von Bodenwellen muss nun der Reifen<br />

übernehmen, er neigt als Folge früh<br />

zum Blockieren. Auch hinten herrscht<br />

bei zügigem Tempo viel Bewegung.<br />

Doch statt wie die Gabel komfortabel<br />

anzusprechen, haut das Federbein dem<br />

Piloten die Stöße von markanten Bodenwellen<br />

ungeniert ins Kreuz – autsch!<br />

Schön knackig wirken die Bremsen.<br />

Weder zu scharf noch zu lasch ausgelegt,<br />

steigt die Leistung analog zur<br />

Bremskraft. Allerdings regelt das ABS<br />

nach wie vor früh und mit groben Intervallen.<br />

Doch bei aller Kritik gilt es zu<br />

bedenken: Die Z 650 ist weder sündteurer<br />

High-End-Racer noch prunkvolles<br />

Super Naked. Stattdessen bietet sie für<br />

knapp 6700 Euro einen fairen Gegenwert.<br />

Das dürfte nicht nur Einsteiger<br />

und Wiedereinsteiger freuen, sondern<br />

auch gestandene Maschinisten ins Grübeln<br />

bringen, die sich für ein Zweitmotorrad<br />

interessieren. Zumal die 650er<br />

mit ihrem neuen, aggressiveren Design<br />

mehr als je zuvor auf den Spuren ihrer<br />

berühmten Ahnen wandelt.<br />

DATEN<br />

KAWASAKI<br />

Z 650<br />

ANTRIEB<br />

Zweizylinder-Reihenmotor, vier Ventile/<br />

Zylinder, 50 kW (68 <strong>PS</strong>) bei 8000/min,<br />

65 Nm bei 6500/min, Bohrung/Hub:<br />

83,0/60,0 mm, 649 cm³, Verdichtung:<br />

10,8:1, Zünd-/Einspritzanlage, 36-mm-<br />

Drosselklappen, mechanisch betätigte<br />

Mehrscheiben-Ölbad-Anti-Hopping-<br />

Kupplung, Sechsganggetriebe, Kette<br />

FAHRWERK<br />

Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

65,5 Grad, Nachlauf: 100 mm, Radstand:<br />

1410 mm, Ø Gabel innenrohr: 41 mm,<br />

Federweg v./h.: 125/130 mm<br />

RÄDER UND BREMSEN<br />

Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/4.50<br />

x 17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten:<br />

160/60 ZR 17, 300-mm-Doppelscheibenbremse<br />

mit Zweikolben-Schwimmsätteln<br />

vorn,<br />

220-mm-Einzelscheibe mit<br />

Einkolben-Schwimmsattel<br />

hinten, ABS<br />

GEWICHT<br />

(vollgetankt) 187 kg,<br />

Tankinhalt: 15 Liter Super<br />

GRUNDPREIS<br />

6695 Euro (zzgl. NK)<br />

Herstellerangaben<br />

01 Das Federbein ist nun zentral<br />

und über ein Hebelsystem an der<br />

Schwinge angelenkt. Generell ist es<br />

zwar soft abgestimmt, spricht jedoch<br />

nicht sehr sensibel an. Außerdem<br />

gerät das Einstellen der Federbasis<br />

nun zur Fummelarbeit<br />

<strong>02</strong> Insidern fällt es sofort auf:<br />

Leuchtdioden am Rücklicht im<br />

schicken Z-Design


Die Z 650 ist ein überwiegend<br />

neu konzipiertes Bike und hat<br />

mit der Vorgängerin ER-6n<br />

nicht viel gemein. Das gilt auch<br />

und gerade fürs Design<br />

03 Übersichtliches, kompaktes,<br />

neu gezeichnetes Cockpit – jetzt mit<br />

Ganganzeige<br />

04 Neu gestaltete Schwinge in Bananenform.<br />

Das Teil hilft, Gewicht zu<br />

sparen. Insgesamt geriet die Zett<br />

satte Kilo leichter als die ER-6n<br />

05 Mit der Z 650 hält die Anti-Hopping-Kupplung<br />

(servounterstützt)<br />

Einzug in die Mittelklasse<br />

01 <strong>02</strong><br />

03 04 05<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 31


TEST<br />

EIN-, ZWEI-, DREI- UND VIERZYLINDER AM BERG<br />

HUSQVARNA 701 SM<br />

TRIUMPH SPEED TRIPLE R<br />

DUCATI 959 PANIGALE<br />

KAWASAKI Z 1000 SX<br />

PAT<br />

32 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


Text: Tobias Münchinger; Fotos: fact<br />

ROUILLE<br />

Vier grundverschiedene Bikes und eine Bergstraße mit Kurven bis zum Abwinken.<br />

Welche Maschine bewältigt die Strecke am schnellsten und warum?<br />

Gründliche Überwachung ist angesagt. Halt, stopp! Die Sektionszeiten, bitte.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 33


Neulich, irgendwo in Südfrankreich.<br />

Vier Typen lungern mit<br />

ihren Motorrädern am Fuße<br />

eines Gebirgspasses herum<br />

und reden Benzin. „Ich glaube, dass<br />

es am Berg nichts Schnelleres als eine<br />

Supermoto gibt“, sagt der Typ mit<br />

Crosshelm und Brille voller Überzeugung.<br />

„Quatsch, man braucht nichts<br />

weiter als ein drehmomentstarkes<br />

Naked Bike“, glaubt der Lederbeleibte<br />

felsenfest. Der mit den fast vollständig<br />

abgewetzten Knieschleifern findet,<br />

ein Supersportler sei das Allheilmittel<br />

schlechthin, und der mit dem augenscheinlich<br />

niedrigsten Ruhepuls prophezeit,<br />

ein kräftiger Tourensportler<br />

wäre beim Gipfelsturm mit Sicherheit<br />

auch nicht gerade langsam.<br />

Dazu fällt dem Autor der Lieblingsspruch<br />

seines alten Schulmeisters ein:<br />

„Glauben tun wir in der Kirche.“<br />

Als Person von überaus hoher Gründlichkeit<br />

und Akribie, ließ sich der Gute<br />

immer nur durch Messbares überzeugen<br />

– Fakten, Fakten, Fakten.<br />

Es hat etwas Belustigendes, sich<br />

jetzt vorzustellen, der alte Pauker<br />

stünde oben am Gipfel der Bergrennstrecke,<br />

um die Bestzeiten der vier<br />

Mopeds mit der Stoppuhr einzufangen.<br />

Vielleicht würde er sagen: „Albern sie<br />

nicht herum, meine Herren. Sobald<br />

die Flagge geschwenkt wird, will ich<br />

sie konzentriert den Berg hochfliegen<br />

sehen. Die ermittelte Zeit wird Indikator<br />

der Leistungsfähigkeit ihrer Maschinen<br />

sowie ihrer Motivation sein!“<br />

Eine herrliche Ansage. So ähnlich<br />

machen wir es! Statt einer von tattriger<br />

Lehrerhand betätigten Stoppuhr verlassen<br />

wir uns allerdings lieber auf<br />

G<strong>PS</strong>-gestütztes Data-Recording. Am<br />

Rechner lässt sich dann auswerten, an<br />

welchen Passagen der 5,13 Kilometer<br />

langen Strecke welches Motorrad vorlegt<br />

oder verliert. Details dazu liefert<br />

die Datensammlung auf Seite 42.<br />

Der Autor übernimmt die Rolle des<br />

Zeitenfahrers und treibt die Maschinen<br />

der Reihe nach den Pass hoch. Gestartet<br />

wird stets mit warmen Reifen. Zur<br />

Vergleichbarkeit der Aufzeichnungen<br />

und Ergebnisse liegt besondere Sorgfalt<br />

darauf, mit jeder Maschine möglichst<br />

denselben Strich zu fahren.<br />

Los geht es mit der neuen Husqvarna<br />

701 Supermoto. Mit dem 74-<strong>PS</strong>-Single<br />

aus der KTM Duke (Euro 4) darf die<br />

Husky derzeit den Titel „Stärkste zulassungsfähige<br />

Supermoto“ des Planeten<br />

tragen. Wie das fährt? Phänomenal unkompliziert,<br />

höchst spaßig und extrem<br />

leichtfüßig! Großes Lob verdient das<br />

Ansprechverhalten, die Gasannahme<br />

fällt butterweich aus. Doch unterhalb<br />

34 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


EIN SCHLAUES<br />

SPRICHWORT SAGT:<br />

„WHEN THE FLAG<br />

DRO<strong>PS</strong>, THE<br />

BULLSHIT STO<strong>PS</strong>...“<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 35


01<br />

01 Der gummigelagerte Lenker<br />

biegt sich bei harten Bremsattacken<br />

leicht nach vorn <strong>02</strong> Gut abgestimmt:<br />

Über das Ride-by-Wire<br />

geht der Single immer weich ans<br />

Gas. Die Handhebel sind mehrfach<br />

einstellbar 03 Euro 4: Hier wurde<br />

der Aktivkohlefilter untergebracht<br />

HUSQVARNA<br />

701 SM<br />

<strong>02</strong><br />

03<br />

von 3000/min hackt der Einzylinder<br />

auf die Kette, wenn der Gang zu hoch<br />

gewählt wurde. Nicht weiter tragisch,<br />

denn meistens bewegt man sich eh<br />

in einem höheren Drehzahlbereich.<br />

Vor allem während beschwingter<br />

Kurvenaction oder beim Wheelen. Die<br />

Kupplung der Husky braucht wenig<br />

Handkraft. Gut für alle Einradartisten,<br />

aber auch im Alltag hilfreich.<br />

Die Magie der Husqvarna besteht<br />

darin, dass sie sofort den Spieltrieb<br />

weckt. Wer sich so ein Ding in die<br />

Garage stellt, kann nur Schabernack<br />

„DU MUSST SIE VOR<br />

DEN ECKEN QUERLEGEN,<br />

DANN KLAPPT´S AUCH<br />

MIT DEM KURVENSPEED“<br />

Jo Bauer<br />

im Sinn haben. Gleichzeitig darf man<br />

der 701 eine recht bequeme breite Sitzbank<br />

bescheinigen. Zudem genehmigt<br />

sich der Einzylinder im Testfeld selbst<br />

im Attacke-Modus am wenigsten Sprit.<br />

Mit dem 13-Liter-Tank hält der Spaß<br />

eine Weile an, bevor es zur nächsten<br />

Zapfsäule geht.<br />

Auf der Anreise zum Pass lauern<br />

schon mächtig Kurven. Die Husky ist<br />

36 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


da ganz schön flott, wenn beide Räder<br />

am Boden bleiben. Zuvor muss das<br />

Fahrwerk nur deutlich härter eingestellt<br />

werden. In der Serieneinstellung<br />

sind die Federelemente unterdämpft.<br />

Ein paar Klicks an Zug- und Druckstufe<br />

bewirken Wunder. In nicht zu schnellen<br />

Passagen, die der Supermoto-Fahrer<br />

einfach durchwedeln kann, ist es für<br />

das restliche Testfeld nicht leicht, die<br />

Husky aus dem Rückspiegel zu verbannen.<br />

Außerdem kennt die Wendigkeit<br />

der Supermoto kaum Gegner.<br />

Enge Radien sind ihr Metier. U-Turn<br />

auf briefmarkengroßer Fläche? Gar<br />

kein Problem. Aber unsere Bergrennstrecke<br />

besteht nicht nur aus Serpentinen,<br />

sondern weist auch viel schnellere<br />

Abschnitte auf. Sobald eine längere<br />

Zwischengerade kommt, kann der<br />

Autor fast schon fühlen, wie die Husky<br />

Meter verliert. Da hilft nur, möglichst<br />

lange das Gas stehen zu lassen, spät zu<br />

bremsen und früh wieder aufzuziehen.<br />

Gar nicht so leicht bei der vergleichsweise<br />

stumpfen Vorderradbremse. Das<br />

„LECKERES GERÄT,<br />

ABER AUCH GANZ SCHÖN<br />

MÄCHTIG. LIEGT MIR<br />

ETWAS SCHWER IM MAGEN“<br />

Volkmar Jacob<br />

ABS haben wir für die Zeitenfahrt per<br />

Knopfdruck am Lenker deaktiviert.<br />

Es regelt zwar relativ spät, aber dann<br />

doch ziemlich grob.<br />

Aus der Mitte drückt der Einzylinder<br />

nicht besonders kräftig. Die Gangstufe<br />

muss am Pass unbedingt stimmen,<br />

sonst geht nichts mehr nach vorne.<br />

04 Wenn gerade kein Bergrennen<br />

ansteht, kann man sich am komfortablen<br />

Sitz erfreuen 05 Exzenter<br />

zum Einstellen der Kettenspannung<br />

06 Der Blick unter den Soziussitz<br />

offenbart eine cleane Optik<br />

anstatt billigem Plastik. Überhaupt<br />

wirkt die Kawa top verarbeitet<br />

04<br />

05<br />

06<br />

KAWASAKI<br />

Z 1000 SX<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 37


Entweder die Supermoto kommt kaum<br />

aus dem Quark, oder man hängt im<br />

Drehzahlbegrenzer. Das Getriebe schaltet<br />

zwischen Zwei und Drei auffällig<br />

häufig zwischen die Gänge und macht<br />

insgesamt keinen guten Eindruck. Und<br />

so was kostet Zeit!<br />

Zur Ehrenrettung der Husqvarna sei<br />

gesagt, dass ihre Zeit am Pass nicht<br />

das Potenzial widerspiegelt, das sie mit<br />

einem Drift-Champion im Sattel zeigen<br />

würde. Im Supermoto-Stil bewegt, so<br />

wie es <strong>PS</strong>-Stunter Jo Bauer spektakulär<br />

zelebriert, wäre die Husky an jedem<br />

„HABT IHR DAS GEHÖRT?<br />

UND GESEHEN? SO GEHT<br />

PROFESSIONELLES UNDER-<br />

STATEMENT!“<br />

Karsten Schwers<br />

Kurveneingang schneller. Der Autor<br />

fährt das hochbeinige Gerät mehr wie<br />

ein Naked Bike. Das ist gelernt, immer<br />

noch schnell, und der Versuch eines<br />

gezielten Anbremsdrifts würde unter<br />

Zeitdruck wohl eher ins Off führen. Jo<br />

Bauers Kommentar zur 701 Supermoto:<br />

„Zwing sie quer in die Kurve, auch<br />

wenn die Anti-Hopping-Kupplung am<br />

Limit stempelt. Das ABS muss aus sein.<br />

Spätestens bergab würde ich euch mit<br />

dem Ding alle schnupfen, Jungs!“<br />

Als Nächstes rollt die Kawasaki<br />

Z 1000 SX an die Startlinie. Von der<br />

schlanken Husqvarna runter, fühlt sich<br />

der Umstieg auf die Grüne natürlich<br />

TRIUMPH<br />

SPEED<br />

TRIPLE R<br />

01<br />

<strong>02</strong><br />

03<br />

01 Die Einstellräder des hochwertigen<br />

TTX36-Federbeins sind super<br />

zugänglich <strong>02</strong> Arrow-Slip-ons mit<br />

Engelsklang. Gibt es im Zubehör<br />

und will man gleich aus mehreren<br />

Gründen haben 03 Auf „Track“<br />

regelt das ABS spät. Leider braucht<br />

die Bremse hohe Handkraft<br />

38 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


DUCATI<br />

959<br />

PANIGALE<br />

04 Wie bei der Speedy R ist die<br />

Menüführung für die elektronischen<br />

Einstellungen kompliziert<br />

05 Für eine Supersportlerin wirken<br />

die Bremsen eher saftlos, es<br />

fehlt der feste Initialbiss 06 Für ein<br />

paar schnelle Runden langt‘s, danach<br />

wird die Sitzposition marternd<br />

04 05 06<br />

wie eine urplötzliche Erkrankung<br />

an heftiger Adipositas an. Man sitzt<br />

bequem, aber eben auch umschlossen<br />

von einem Plastik-Kokon – weit weg<br />

vom Vorderrad und deswegen inaktiv.<br />

Die Vorbereitung auf den Pass-Sprint<br />

deckt eine grobe Handlingschwäche<br />

der Kawa auf. Wenn die Bridgestone S<br />

20 in Sonderspezifikation nicht ordentlich<br />

durchgewärmt sind, will die Maschine<br />

überhaupt nicht in die Kurve.<br />

Selbst mit betriebswarmen Pellen zeigt<br />

die Z 1000 SX beim Bremsen in Schräglage<br />

ausgeprägtes Aufstellmoment<br />

übers Vorderrad.<br />

Ihr Fahrwerk ist insgesamt eher<br />

komfortbetont, wie sich später im Vergleich<br />

mit der Triumph Speed Triple R<br />

„EIN V2 IN EINEM SPORT-<br />

LICHEN CHASSIS. DA<br />

KANN DOCH EH NIX MEHR<br />

SCHIEFGEHEN, ODER?“<br />

Tobi Münchinger<br />

und der Ducati 959 Panigale deutlich<br />

zeigt. Doch genug der Schelte, denn die<br />

SX ist schließlich eher ein sportlich angehauchter<br />

Kilometerfresser als ein<br />

echter Racer.<br />

Punkten kann die Kawa in den Kategorien<br />

Motor, Kupplung, Getriebe und<br />

Bremsen. Der Reihenvierer knurrt angriffslustig.<br />

Sensible Naturen wollen sogar<br />

einen eher rauen Lauf und zunehmendes<br />

Kribbeln im oberen Drehzahlbereich<br />

bemerken. SX-Fans könnten das<br />

genauso gut als Charakterstärke des<br />

Antriebs auslegen. Auf jeden Fall drückt<br />

die Kawasaki trotz ihres satten Kampfgewichts<br />

zwischen 4000 und 8000/min<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 39


DATEN<br />

DUCATI<br />

959 PANIGALE<br />

ANTRIEB<br />

Zweizylinder-90-Grad-V-Motor, vier Ventile/Zylinder,<br />

110 kW (150 <strong>PS</strong>) bei 10 500/<br />

min, 107 Nm bei 9000/min, Bohrung/Hub:<br />

100,0/60,8 mm, 955 cm³, Verdichtungsverhältnis:<br />

12,5:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />

62-mm-Drosselklappen, hydraulisch betätigte<br />

Mehrscheiben-Ölbad-Anti-Hopping-<br />

Kupplung, Sechsganggetriebe, G-Kat,<br />

Kette, Traktionskontrolle<br />

CHASSIS & BREMSEN<br />

Tragender Motor mit Leichtmetall-Hilfsrahmen,<br />

Lenkkopfwinkel: 66,0 Grad, Nachlauf:<br />

96 mm, Radstand: 1431 mm, Upside-down-<br />

Gabel, Ø Gabelinnenrohr: 43 mm, einstellbar<br />

in Federbasis, Zug- und Druckstufe.<br />

Zentralfederbein mit Umlenkung, einstellbar<br />

in Federbasis, Zug- und Druckstufe.<br />

Federweg vorn/hinten: 120/130 mm,<br />

Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/5.50 x 17,<br />

Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten: 180/60<br />

ZR 17, Erstbereifung: Pirelli Diablo Rosso<br />

Corsa, 320-mm-Doppelscheibenbremse<br />

mit radial angeschlagenen Vierkolben-<br />

Festsätteln vorn, 245-mm-Einzelscheibe<br />

mit Zweikolben-Festsattel hinten, ABS<br />

PERFORMANCE<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG*<br />

101,6 kW (138 <strong>PS</strong>) bei 224 km/h<br />

BESCHLEUNIGUNG*<br />

0 –100 km/h: 3,4 s; 0 –150 km/h: 5,7 s;<br />

0 –200 km/h: 9,0 s<br />

DURCHZUG*<br />

50 –100 km/h: 5,9 s; 100 –150 km/h: 6,0 s<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT<br />

270 km/h<br />

MAßE UND GEWICHT*<br />

Länge/Breite/Höhe: 2006/800/1100 mm,<br />

Sitz-/Lenkerhöhe: 825/855 mm, Lenkerbreite:<br />

710 mm, 208 kg vollgetankt,<br />

v./h.: 52,0/48,0 %<br />

VERBRAUCH*<br />

Kraftstoffart: Super bleifrei,<br />

Durchschnittstestverbrauch:<br />

9,2 Liter/100 km<br />

Tankinhalt 17,0 Liter, Reichweite: 185 km<br />

SETUP<br />

SETUP GABEL<br />

stat. neg. Federweg: 38 mm,<br />

Druckstufe: 5 U offen, Zugstufe:<br />

6 U offen, Niveau: Standard<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

stat. neg. Federweg: 12 mm, Druckstufe:<br />

komplett offen, Zugstufe: 8 K offen,<br />

Niveau: Standard<br />

GRUNDPREIS<br />

16590 Euro, Test maschine in Weiß:<br />

16790 Euro, (jeweils zzgl. Neben kosten)<br />

40 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong><br />

HUSQVARNA<br />

701 SM<br />

ANTRIEB<br />

Einzylindermotor, vier Ventile, 54 kW<br />

(74 <strong>PS</strong>) bei 7500/min, 67 Nm bei 6500/min,<br />

Bohrung/Hub: 1<strong>02</strong>,0/84,5 mm, 690 cm³,<br />

Verdichtungsverhältnis: 12,6:1, Zünd-/<br />

Einspritzanlage, 46-mm-Drosselklappe,<br />

mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-Hopping-Kupplung,<br />

Sechsganggetriebe,<br />

G-Kat, Kette<br />

CHASSIS & BREMSEN<br />

Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

63,0 Grad, Nachlauf: 112 mm, Radstand:<br />

1480 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />

48 mm, einstellbar in Federbasis,<br />

Zug- und Druckstufe. Zentralfederbein<br />

mit Umlenkung, einstellbar in Federbasis,<br />

Zug- und Druckstufe. Federweg vorn/hinten:<br />

215/250 mm, Leichtmetall-Gussräder,<br />

3.50 x 17/5.00 x 17, Reifen vorn: 120/90<br />

ZR 17, hinten: 160/60 ZR 17, Erstbereifung:<br />

Continental ContiAttack SM, 320-mm-<br />

Einzelscheibenbremse mit radial angeschlagenen<br />

Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />

240-mm-Einzelscheibe mit Zweikolben-<br />

Schwimmsattel hinten, ABS<br />

PERFORMANCE<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG*<br />

48,5 kW (66 <strong>PS</strong>) bei 159 km/h<br />

BESCHLEUNIGUNG*<br />

0 –100 km/h: 4,4 s; 0 –150 km/h: 9,0 s;<br />

0 –200 km/h: –<br />

DURCHZUG*<br />

50 –100 km/h: 7,0 s; 100 –150 km/h: 6,6 s<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT<br />

180 km/h<br />

MAßE UND GEWICHT*<br />

Länge/Breite/Höhe: 2190/840/1430 mm,<br />

Sitz-/Lenkerhöhe: 910/1170 mm,<br />

Lenkerbreite: 840 mm, 158 kg vollgetankt,<br />

v./h.: 46,2/53,8 %<br />

VERBRAUCH*<br />

Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />

Durchschnitts testverbrauch: 6,6 Liter/100<br />

km, Tankinhalt 13 Liter, Reichweite: 197 km<br />

SETUP<br />

SETUP GABEL<br />

stat. neg. Federweg: nicht einstellbar<br />

(37 mm), Druckstufe: 16 K offen,<br />

Zugstufe: 10 K offen, Niveau: Standard<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

stat. neg. Federweg: 32 mm,<br />

Druckstufe low/high: 2/2,5 U offen,<br />

Zugstufe: 5 K offen, Niveau: Standard<br />

GRUNDPREIS<br />

9695 Euro zzgl. Neben kosten<br />

KAWASAKI<br />

Z 1000 SX<br />

ANTRIEB<br />

Vierzylinder-Reihenmotor, vier Ventile/<br />

Zylinder, 105 kW (142 <strong>PS</strong>) bei 10000/min,<br />

111 Nm bei 7300/min, Bohrung/Hub:<br />

77,0/56,0 mm, 1043 cm³, Verdichtungsverhältnis:<br />

11,8:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />

38-mm-Drosselklappen, mechanisch<br />

betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-<br />

Hopping-Kupplung, Sechsganggetriebe,<br />

G-Kat, Kette, Traktionskontrolle<br />

CHASSIS & BREMSEN<br />

Leichtmetall-Rückgratrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

65,5 Grad, Nachlauf: 1<strong>02</strong> mm,<br />

Radstand: 1445 mm, Upside-down-Gabel,<br />

Ø Gabelinnenrohr: 41 mm, einstellbar in<br />

Federbasis, Zug- und Druckstufe. Zentralfederbein<br />

mit Umlenkung, einstellbar in<br />

Federbasis und Zugstufe. Federweg vorn/<br />

hinten: 120/144 mm, Leichtmetall-Gussräder,<br />

3.50 x 17/6.00 x 17, Reifen vorn:<br />

120/70 ZR 17, hinten: 190/50 ZR 17, Erstbereifung:<br />

Bridgestone S 20 „N“, 300-mm-<br />

Doppelscheibenbremse mit radial angeschlagenen<br />

Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />

250-mm-Einzelscheibe mit Einkolben-<br />

Schwimmsattel hinten, ABS<br />

PERFORMANCE<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG*<br />

92,7 kW (126 <strong>PS</strong>) bei 221 km/h<br />

BESCHLEUNIGUNG*<br />

0 –100 km/h: 3,2 s; 0 –150 km/h: 5,7 s;<br />

0 –200 km/h: 9,9 s<br />

DURCHZUG*<br />

50 –100 km/h: 4,3 s; 100 –150 km/h: 4,3 s<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT<br />

249 km/h<br />

MAßE UND GEWICHT*<br />

Länge/Breite/Höhe: 2090/940/1210 mm,<br />

Sitz-/Lenkerhöhe: 805/1<strong>02</strong>0 mm,<br />

Lenkerbreite: 705 mm, Gewicht 236 kg<br />

vollgetankt, Radlastverteilung v./h.:<br />

51,2/48,8 %<br />

VERBRAUCH*<br />

Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />

Durchschnitts testverbrauch: 8,8 Liter/100<br />

km, Tankinhalt 19 Liter, Reichweite: 216 km<br />

SETUP<br />

SETUP GABEL<br />

stat. neg. Federweg: 35 mm,<br />

Druckstufe: 1 U offen,<br />

Zugstufe: 2,25 U offen<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

stat. neg. Federweg: 33 mm,<br />

Zugstufe: 1,5 U offen<br />

GRUNDPREIS<br />

12 995 Euro, zzgl. Neben kosten<br />

alle Dämpfungseinstellungen von komplett geschlossen gezählt; statischer negativer Federweg senkrecht stehend ohne Fahrer; U=Umdrehungen; K=Klicks<br />

Herstellerangaben, * <strong>PS</strong>-Messung


TRIUMPH<br />

SPEED TRIPLE R<br />

ANTRIEB<br />

Dreizylinder-Reihenmotor, vier Ventile/<br />

Zylinder, 103 kW (140 <strong>PS</strong>) bei 9500/min,<br />

112 Nm bei 7850/min, Bohrung/Hub:<br />

79,0/71,4 mm, 1050 cm³, Verdichtungsverhältnis:<br />

12,25:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />

44-mm-Drosselklappen, mechanisch<br />

betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-<br />

Hopping-Kupplung, Sechsganggetriebe,<br />

G-Kat, Kette, Traktionskontrolle<br />

CHASSIS & BREMSEN<br />

Leichtmetall-Doppelschleifenrahmen,<br />

Lenkkopfwinkel: 67,1 Grad, Nachlauf: 91<br />

mm, Radstand: 1445 mm, Upside-down-<br />

Gabel, Ø Gabelinnenrohr: 43 mm, einstellbar<br />

in Federbasis, Zug- und Druckstufe.<br />

Zentralfederbein mit Umlenkung, einstellbar<br />

in Federbasis, Zug- und Druckstufe. Federweg<br />

vorn/hinten: 120/130 mm, Leichtmetall-Gussräder,<br />

3.50 x 17/6.00 x 17, Reifen<br />

vorn: 120/70 ZR 17, hinten: 190/55 ZR<br />

17, Erstbereifung: Pirelli Diablo Supercorsa<br />

SP, 320-mm-Doppelscheibenbremse mit<br />

radial angeschlagenen Vierkolben-Festsätteln<br />

vorn, 255-mm-Einzelscheibe mit<br />

Zweikolben-Schwimmsattel hinten, ABS<br />

PERFORMANCE<br />

MAX. HINTERRADLEISTUNG*<br />

89,7 kW (122 <strong>PS</strong>) bei 250 km/h<br />

BESCHLEUNIGUNG*<br />

0 –100 km/h: 3,3 s; 0 –150 km/h: 5,8 s;<br />

0 –200 km/h: 10,0 s<br />

DURCHZUG*<br />

50 –100 km/h: 4,5 s; 100 –150 km/h: 4,7 s<br />

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT<br />

250 km/h<br />

MAßE UND GEWICHT*<br />

Länge/Breite/Höhe: 2120/1070/1190 mm,<br />

Sitz-/Lenkerhöhe: 825/1005 mm, Lenkerbreite:<br />

725 mm, 217 kg vollgetankt, v./h.:<br />

50,9/49,1 %<br />

VERBRAUCH*<br />

Kraftstoffart: Super bleifrei. Durchschnittstestverbrauch:<br />

8,3 Liter/100 km, Tankinhalt<br />

15,5 Liter, Reichweite: 187 km<br />

SETUP<br />

SETUP GABEL<br />

stat. neg. Federweg: 34 mm,<br />

Druckstufe: 22 K offen,<br />

Zugstufe: 20 K offen, Niveau: Standard<br />

SETUP FEDERBEIN<br />

stat. neg. Federweg: 17 mm, Druckstufe:<br />

komplett offen, Zugstufe: 15 K offen,<br />

Niveau: Standard<br />

GRUNDPREIS<br />

14500 Euro, Testmaschine mit Arrow-<br />

Auspuffanlage<br />

15849 Euro (jeweils zzgl. Neben kosten)<br />

DUCATI 959<br />

PANIGALE<br />

HUSQVARNA<br />

701 SM<br />

KAWASAKI<br />

Z 1000 SX<br />

TRIUMPH<br />

SPEED<br />

TRIPLE R<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 41


kräftig und liefert ordentlich Schmalz.<br />

Genau das Richtige, um fett aus den<br />

Serpentinen zu feuern. Hier dürfte sich<br />

die Traktionskontrolle (Stufe eins, geringste<br />

Intervention vor „Off“) bei genügend<br />

Side-Grip des Hinterreifens mehr<br />

zurückhalten. Klasse funktionieren die<br />

Gangwechsel, jeder Schaltvorgang sitzt.<br />

Sowohl von der Betätigung als auch von<br />

der Abstufung der Gänge macht das<br />

Getriebe einen guten Job.<br />

Die Bremse überzeugt mit knackigem<br />

Druckpunkt und ordentlicher Verzögerung.<br />

Ein abhebendes Hinterrad<br />

verhindert das ABS-System (mit Kurvenfunktion)<br />

durch die IMU schon<br />

PERFORMANCE KOMPAKT<br />

a<br />

1<br />

b<br />

g<br />

f<br />

4<br />

3<br />

i<br />

e<br />

d<br />

2<br />

STRECKE Die gut fünf<br />

j Kilometer lange Teststrecke<br />

ist Teil eines Passes,<br />

h<br />

auf dem auch Bergrennen ausgetragen<br />

werden. Mit einem Mix<br />

aus schnelleren und sehr engen Passagen bildet<br />

sie einen idealen Querschnitt von Landstraßen mit<br />

hohem Spaßfaktor. Die Strecke ist in vier farblich<br />

gekennzeichnete Abschnitte unterteilt (siehe links).<br />

Die Zeiten ermittelte ein Tester bergauf.<br />

TABELLE Die Übersicht zeigt die Zeiten der vier<br />

Bikes in den unterschiedlichen Sektionen. Grüne<br />

Zahlen bedeuten Bestzeit, rote kennzeichnen den<br />

Backmarker. Obwohl die Ducati erst ab zirka 8000/<br />

min richtig loslegt, holt sie dank ihrer sensationellen<br />

Präzision und ihrem erstklassigem Feedback<br />

c<br />

DUCATI<br />

959 PANIGALE<br />

am Vorderrad die Bestzeit in zwei Sektionen und<br />

legt darüber hinaus die schnellste Gesamtzeit hin.<br />

Erstaunlich: Selbst im engsten Geschlängel (Sektion<br />

drei) ist die Husky nur Drittschnellste. Grund hierfür<br />

ist das schmale Leistungsband ihres Motors mit wenig<br />

Druck von unten. Der unterste Wert der Tabelle<br />

zeigt den Durchzug im zweiten Gang von 50 bis 100<br />

km/h. Diese spezielle Übung veranschaulicht, wie<br />

kräftig ein Bike aus langsamen Ecken powert.<br />

DIAGRAMM Das Data Recording (ganz unten)<br />

vergleicht die schnellste Maschine (Ducati) mit der<br />

langsamsten (Husqvarna). Die Buchstaben im<br />

Diagramm (a bis j) stehen für die entsprechenden<br />

Punkte in der Streckenskizze. Nahezu an jedem<br />

Teil der Strecke ist die Duc schneller. Das bedeutet:<br />

Wird es richtig Ernst, ist Power gefragt.<br />

TRIUMPH SPEED<br />

TRIPLE R<br />

KAWASAKI Z<br />

1000 SX<br />

HUSQVARNA 701<br />

SUPERMOTO<br />

Sektion 1 (0 m–1220 m) 50,5 sec 49,7 sec 50,7 sec 53,7 sec<br />

Sektion 2 (1220 m–3420 m) 1.35,6 min 1.37,6 min 1.38,7 min 1.40,5 min<br />

Sektion 3 (3420<br />

1 2m–4330 3<br />

m) 55,2 sec 55,1 sec 57,6 Husqvarna sec 56,6 sec<br />

4 5 6 7 8<br />

Sektion 4 (4330 m–5130 m) 34,1 sec 34,7 sec 34,9 sec 36,1 sec<br />

Gesamtzeit 1 2 3<br />

3.55,5 min 3.57,1 min<br />

Ducati<br />

4.01,9 min 4.06,9 min<br />

Rückstand in Sekunden 0 sec 1,7 sec 6,5 sec 11,5 sec<br />

Rückstand in Meter 0 m 40 m 187 m 285 m<br />

Durchzug bergauf<br />

2. Gang 50–100 km/h<br />

3,6 sec 2,9 sec 2,8 sec 3,4 sec<br />

Geschwindigkeit in km/h<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

a<br />

b<br />

Sektion 1 Sektion 2 Sektion 3 Sektion 4<br />

1220 m<br />

c<br />

Ducati 959 Panigale<br />

Husqvarna 701 Supermoto<br />

3420 m<br />

g<br />

4330 m 5130 m<br />

d e<br />

f<br />

j<br />

i<br />

0<br />

0 1000 2000 3000 4000 5000<br />

Wegstrecke in m<br />

h<br />

42 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


im Ansatz. Hier blitzt erneut die touristische<br />

Auslegung der Maschine auf.<br />

Auch ein steigendes Vorderrad verneint<br />

die Elektronik umgehend. Die<br />

Teilnahme an einem Bergrennen hatten<br />

die Ingenieure bei der Programmierung<br />

eindeutig nicht vorgesehen. Wie<br />

erwähnt, gefällt die servounterstützte<br />

Kupplung (mit Anti-Hopping-Funktion)<br />

durch ihre Leichtgängigkeit. Noch besser<br />

wäre es, sie gar nicht erst benutzen<br />

zu müssen. Als mittlerweile davon<br />

verwöhnte Race-Crew vermissen wir<br />

einen Quickshifter mit Blipperfunktion.<br />

Damit könnte man vor und nach den<br />

Kehren am Pass etwas von der Zeit gutmachen,<br />

die man in der Kurve selbst<br />

verliert. Mit Nachdruck will die Z 1000<br />

SX in die Kehren gedrückt werden. Ohne<br />

betontes Hanging-off kommt kein ordentlicher<br />

Kurvenspeed zustande, und<br />

die Ausleger der Fußrasten setzen auf.<br />

Im vorletzten Teil der Strecke, dem besonders<br />

dichten Geschlängel, wird’s<br />

dann richtig ungemütlich. Hier muss<br />

vornehmlich der erste Gang bemüht<br />

werden, damit die Fuhre mit genügend<br />

Schwung aus der einen Schräglage in<br />

die nächste gewuchtet werden kann.<br />

Das mag der Hinterreifen (190/50er-<br />

Format) gar nicht und rutscht an einer<br />

Stelle kurz und heftig weg. Oh, oh,<br />

sachte! Damit wäre das Ende der Komfortzone<br />

von Mensch und Maschine erreicht.<br />

In diesem Teilabschnitt der Strecke<br />

ist die Kawa die Langsamste, was<br />

maßgeblich auf ihr Gewicht und das<br />

weiche Fahrwerk zurückzuführen ist.<br />

Wo ist das Limit?<br />

MESSWERTE<br />

LEISTUNGSDIAGRAMM<br />

Die Motoren zeichnen ihre<br />

Leistungs- und Drehmomentkurven<br />

artig nach Hubraum<br />

gestaffelt ins Diagramm.<br />

Schön gleichmäßig verlaufen<br />

sie bei der Speedy und der<br />

Z 1000 SX, was man auch beim<br />

Fahren deutlich spürt. Kräftiger<br />

Punch schon aus dem<br />

Drehzahlkeller, bravo! Anders<br />

verhält es sich bei der 959 Panigale<br />

und der Husqvarna 701.<br />

Während die Italienerin erst<br />

ab zirka 8000/min angreift,<br />

dann aber über einen weiten<br />

Bereich richtig losfeuert, gerät<br />

die Leistungsentfaltung der<br />

Husky recht spitz mit einem<br />

kurzen Leistungszenit. Wegen<br />

dieses schmalen nutzbaren<br />

Drehzahlbands ist bei ihr viel<br />

Schaltarbeit vonnöten.<br />

Beschleunigung in m/s 2<br />

Zugkraft in Newton<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Motorleistung<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Beschleunigung im 2. Gang<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf Dynojet-Rollenprüfstand 250<br />

90<br />

80<br />

70<br />

Ducati 959 Panigale<br />

109,1 kW (148 <strong>PS</strong>) bei 10 800/min<br />

101 Nm bei 9000/min<br />

Kawasaki Z 1000 SX<br />

99,9 kW (136 <strong>PS</strong>) bei 10 200/min<br />

108 Nm bei 7500/min<br />

Triumph Speed Triple R<br />

98,3 kW (134 <strong>PS</strong>)<br />

bei 9700/min<br />

110 Nm bei 7700/min<br />

Husqvarna 701<br />

Supermoto<br />

55,7 kW (76 <strong>PS</strong>)<br />

bei 8000/min<br />

74 Nm bei<br />

6700/min<br />

60<br />

40<br />

50<br />

110<br />

30 40<br />

100<br />

90<br />

30<br />

20<br />

80<br />

20<br />

70<br />

10<br />

60<br />

10<br />

50<br />

kW <strong>PS</strong><br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />

Ducati 959 Panigale<br />

Husqvarna 701 Supermoto<br />

Kawasaki Z 1000 SX<br />

Triumph Speed Triple R<br />

0<br />

0 20 40 60 80 100 120 140 160<br />

Geschwindigkeit in km/h<br />

Wenn kerniges und dumpfes Bellen die<br />

schöne Bergwelt beschallt, kann nur<br />

3500<br />

Zugkraft im 2. Gang<br />

die Triumph Speed Triple R unterwegs<br />

3000<br />

sein. Aus den beiden Arrow-Schalldämpfern<br />

tönt ein Klang zum Niederknien.<br />

2500<br />

Nicht aufdringlich laut, sondern<br />

„very british“ – mit einer gehörigen<br />

2000<br />

Portion Stil und Klasse. Gar nicht fein:<br />

0 100<strong>02</strong>000300040005000600070008000900010000110001200013000<br />

1500<br />

Die Arrows muss man trotz R-Variante<br />

Triumph<br />

Ducati 959 Panigale<br />

für 1349 Euro dazubestellen. Standardmäßig<br />

zählen zu den wichtigsten Merk-<br />

Kawasaki<br />

1000<br />

Husqvarna 701 Supermoto<br />

Kawasaki Z 1000 SX<br />

malen der R-Version ein hochwertiges<br />

500<br />

Triumph Speed Triple R<br />

Öhlins-Fahrwerk (NIX 30-Gabel und<br />

Husqvarna<br />

0<br />

TTX36-Federbein) und Alu-Mehrspeichenräder,<br />

0 20 40 60 80 100 120 140 160<br />

die mit Pirelli Supercorsa<br />

Geschwindigkeit Ducati in km/h<br />

SP bereift sind. Dazu gibt´s dicke Brembo<br />

Monoblock-Bremszangen.<br />

BESCHLEUNIGUNG, ZUGKRAFT<br />

Irgendwie hat das enorme Streben Besonders interessant bei Vergleichen mit sehr unterschiedlichen Bikes ist das Beschleunigungs-<br />

und Zugkraftdiagramm. Das obere (Beschleunigung, rechnerische Werte) be-<br />

nach immer mehr Spitzenleistung bei<br />

rücksichtigt außer der Motorleistung und der Gesamtübersetzung auch das Gewicht der<br />

den Naked Bikes die Speed Triple R<br />

Maschine und veranschaulicht, wie kräftig die Fuhre in der Praxis marschiert. Fahrwiderstände<br />

(Roll- und Luftwiderstand) werden dabei nicht einbezogen. Die Zugkraft (unten)<br />

mit ihren 140 <strong>PS</strong> (Werksangabe) ein<br />

wenig abgehängt – vermeintlich! Meine berücksichtigt das Gewicht dagegen nicht. Besonders auffällig: Liegt die Husky bei der<br />

Güte, die Edelversion des britischen Zugkraft noch hoffnungslos zurück, kann sie dank ihres geringen Gewichts beim Beschleunigen<br />

Vorzeige-Roadsters fährt, mit Verlaub,<br />

im Triumph zweiten Gang zumindest teilweise mithalten. Aus diesem Grund verläuft<br />

verdammt gut! Das beginnt mit der auch die Kurve der Ducati teils oberhalb jener von Kawasaki und Triumph.<br />

Kawasaki<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE Husqvarna<br />

<strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 43<br />

Drehmoment in Nm


BEWERTUNG<br />

max.<br />

Punkte<br />

DUCATI<br />

959 PANIGALE<br />

HUSQVARNA<br />

701 SUPERMOTO<br />

KAWASAKI<br />

Z 1000 SX<br />

TRIUMPH<br />

SPEED TRIPLE R<br />

ANTRIEB<br />

Beschleunigung 10 8 0 7 7<br />

Durchzug 10 5 2 7 7<br />

Leistungsentfaltung 10 6 6 8 9<br />

Ansprechverhalten 10 8 9 8 9<br />

Lastwechselreaktion 10 8 9 7 8<br />

Laufkultur 10 7 7 8 9<br />

Getriebebetätigung 10 8 5 8 7<br />

Getriebeabstufung 10 7 7 9 9<br />

Kupplungsfunktion 10 8 9 8 8<br />

Traktionskontrolle 10 9 0 7 8<br />

Zwischensumme 100 74 54 77 81<br />

FAHRWERK<br />

Fahrstabilität 10 9 7 7 8<br />

Handlichkeit 10 9 10 6 8<br />

Kurvenstabilität 10 9 7 6 8<br />

Rückmeldung 10 9 5 6 8<br />

Fahrwerksabstimmung vorne 10 8 7 7 8<br />

Fahrwerksabstimmung hinten 10 8 7 6 8<br />

Bremswirkung 10 8 7 8 9<br />

Bremsdosierung 10 7 6 8 7<br />

Aufstellmoment beim Bremsen 10 9 8 6 9<br />

ABS-Funktion 10 8 6 8 8<br />

Zwischensumme 100 84 70 68 81<br />

ALLTAG UND FAHRSPASS<br />

Sitzposition 10 6 7 8 9<br />

Windschutz 10 5 2 7 2<br />

Ausstattung 10 8 4 8 7<br />

Verbrauch 10 3 6 3 4<br />

Fahrspaß 10 8 9 7 9<br />

Zwischensumme 50 30 28 33 31<br />

GESAMTSUMME 250 188 152 178 193<br />

PLATZIERUNG 2. 4. 3. 1.<br />

Sitzposition. Ein straffer, aber nicht unkomfortabler<br />

Sitz in ordentlicher Höhe,<br />

die Fußrasten weit genug oben für<br />

ernsthafte Schräglagen, die Lenkstange<br />

gerade breit genug für easy Handling,<br />

aber nicht zu extrem in Richtung<br />

Vorderrad gekröpft – ein vorzüglicher<br />

Arbeitsplatz zum Asphaltsurfen!<br />

Kommen wir gleich zu den Highlights:<br />

Motor und Fahrwerk. Die Speed<br />

Triple R scheint wie erschaffen für Kurvenorgien<br />

am Pass. Mit ihrem drehmomentstarken<br />

Dreizylinder powert sie gefühlt<br />

wie keine andere im Testfeld aus<br />

der Kurve. Einfach ein Genuss, an deren<br />

Ausgang das Gas aufzureißen und mit<br />

diesem Klang den Asphalt hinter sich<br />

aufzurollen. Den Arrow Slip-ons mit entsprechendem<br />

Mapping mag es darüber<br />

hinaus zu verdanken sein, dass diese<br />

Speedy R so fein ans Gas geht. Laufkultur<br />

und Leistungsentfaltung des<br />

Dreizylinders suchen in unserem Quartett<br />

ihresgleichen. Vielleicht spendiert<br />

Triumph dem Nachfolgemodell der<br />

Speed Triple ja irgendwann einen<br />

Motor mit genau diesem Benimm, der<br />

die Leistungskurve einfach noch um<br />

2000/min nach oben fortsetzt. Das wäre<br />

die Krönung! Fahrwerksmäßig kann die<br />

aktuelle R gleichermaßen überzeugen.<br />

Sie liegt satt und baut mit den griffigen<br />

Pirellis Grip ohne Ende auf, bewahrt<br />

sich dabei aber ihre Agilität und das<br />

ausgewogene Fahrverhalten.<br />

Ein Pass ist ja auch ein Track<br />

Alles eitel Sonnenschein? Nicht ganz:<br />

Die Brembo-Monoblocks machen ihre<br />

Sache gut, könnten aber gerne weniger<br />

Handkraft abrufen. Beim für eine<br />

Engländerin eigentlich unauffälligen<br />

Getriebe vermissen wir wie bei der<br />

Kawa einen Quickshifter mit Blipper.<br />

Das würde den Fahrspaß noch einmal<br />

auf ein höheres Level heben.<br />

Die Speedy besitzt unterschiedliche<br />

Mappings und Einstellmöglichkeiten<br />

für Traktionskontrolle und ABS. Uns<br />

gefällt der Track-Modus am besten.<br />

Manche Tester kommen mit dem Motor-<br />

Mapping „Road“ besser klar, weil die<br />

Maschine dann weniger spontan ans<br />

Gas geht. Im User-Modus kann man<br />

alle Parameter nach Belieben miteinander<br />

verknüpfen. Kritik hagelt es für<br />

die verschachtelte Menüführung und<br />

Bedienung der Elektronik – das geht<br />

wirklich übersichtlicher. Insgesamt<br />

fühlt sich die Triumph Speed Triple R<br />

nicht nur schnell an, sie ist es tatsächlich.<br />

Prompt holt die edle Britin am<br />

Ende in zwei Sektionen der Strecke<br />

die schnellste Zeit.<br />

Bahn frei für den einzigen Supersportler<br />

im Bunde, die Ducati 959 Panigale.<br />

Mit ihrem 955 Kubikzentimeter<br />

großen Hubraum fährt sie in keiner internationalen<br />

Rennserie mit, was ihren<br />

Daseinszweck in Richtung Landstraße<br />

verlegt. Man könnte allerdings nach<br />

den ersten Kilometern schnell den<br />

44 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


Glauben daran verlieren. Der aufgebohrte<br />

Twin aus der Vorgängerin 899<br />

Panigale hat im Vergleich mit der<br />

Speed Triple R so gar keinen Punch<br />

aus der Drehzahlmitte. Er powert nur in<br />

einem schmalen Drehzahlfenster zwischen<br />

etwa 8000 und 11 000/min. Am<br />

Pass meint man, aufgrund der Drehmomentschwäche<br />

am Kurvenausgang<br />

gnadenlos zu verhungern. Auf der<br />

Landstraße strengt die vorderradorientierte<br />

Sitzposition zudem brutal an.<br />

Ducatisti und Supersportfans brauchen<br />

dennoch nicht enttäuscht die Köpfe<br />

hängen zu lassen. An die Kombination<br />

aus Handlichkeit und Präzision der<br />

959 Panigale reicht keine andere im<br />

Feld heran. Wie die Duc übers Vorderrad<br />

fährt und mit welcher Genauigkeit<br />

sie in Kurven einlenkt, ist schlichtweg<br />

der Knaller! Die Panigale trifft jede Linie,<br />

sobald man sich an ihr wahnsinniges<br />

Handling gewöhnt hat und nicht versehentlich<br />

zu früh einlenkt. Man fühlt<br />

sich in Schräglage einfach pudelwohl.<br />

Solches Feedback gibt es eben doch<br />

nur bei Supersportlern. Im Gegensatz<br />

zur Ducati sind zumindest die Kawa<br />

und die Triumph behäbige Dickschiffe.<br />

Die Traktionskontrolle der Panigale<br />

arbeitet ohne IMU-Sensorbox, verrichtet<br />

ihren Dienst aber wirklich gut. Das<br />

Mapping auf „Race“ stellen (setzt die<br />

Traktionskontrolle automatisch auf<br />

Stufe drei von acht und das ABS auf<br />

eins von drei), und die Welt ist in Ordnung.<br />

Fast – das Ansprechverhalten<br />

ist auf „Race“ für unseren Geschmack<br />

etwas zu aggressiv und auf „Sport“<br />

wiederum einen Tick zu lasch. Obendrein<br />

trübt die eher saftlose Bremse<br />

das Bild der scharfen Supersportlerin.<br />

FAZIT<br />

TRIUMPH SPEED TRIPLE R Zwar<br />

1. holt die Speedy R am Ende nicht<br />

die absolute Bestzeit am Pass. Aber<br />

den Testsieg hat sie trotzdem verdient.<br />

Ihr lustvoller, drehmomentstarker<br />

Dreizylinder in Kombination<br />

mit dem sagenhaften Fahrwerk machen<br />

einfach nur an. Ein Teil ihrer<br />

Faszination geht auch auf die herrlich<br />

klingende Zubehör-Auspuffanlage<br />

zurück, doch aufgrund ihrer Ausgewogenheit<br />

lässt sich die Triumph einfach<br />

nicht in die Suppe spucken.<br />

DUCATI 959 PANIGALE Auch unter<br />

Aussicht auf sizilianisches<br />

2.<br />

Schuhwerk kann die Duc die Punktewertung<br />

nicht gewinnen, obwohl sie<br />

die Bestzeit am Berg hinlegt. Ihr auf<br />

der Landstraße unspektakulärer<br />

Motor hält mit dem unterhaltsamen<br />

und kultivierten Drilling der Triumph<br />

nicht mit. Hinzu gesellt sich ihre<br />

extreme Ergonomie, die auf längeren<br />

Etappen ganz schön anstrengt.<br />

Insgesamt glaubt der Autor nach<br />

der alles entscheidenden Messfahrt<br />

nicht daran, dass die Italienerin trotz<br />

hohem Topspeed auf den Zwischengeraden<br />

die schnellste Zeit am Berg<br />

hingeknallt hat. Dafür fühlt sich die<br />

Maschine zu unspektakulär an. Aber:<br />

Glauben tun wir ja in der Kirche.<br />

Die Duc liegt im Ziel 40 Meter vor<br />

der Triumph und 285 Meter vor der<br />

Husqvarna. Halleluja und Amen!<br />

KAWASAKI Z 1000 SX Gleich<br />

3. nach der Triumph schnalzt die<br />

Kawa auf der fettesten Drehmomentwelle<br />

aus der Kurve. Antriebsseitig<br />

ist sie kein Kind von Traurigkeit. Sie<br />

hat außerdem gute Bremsen und<br />

wäre mit der IMU theoretisch auf<br />

dem neuesten elektronischen Stand.<br />

Doch ihre Assistenzsysteme sind<br />

mehr für Touristik als fürs Rasen<br />

ausgelegt. Unter sportlichen Gesichtspunkten<br />

kämpft sie außerdem<br />

mit ihrem vergleichsweise hohen<br />

Gewicht und dem soften Fahrwerk.<br />

HUSQVARNA 701 SUPERMOTO<br />

4. In der Punktewertung kassiert<br />

die Sumo gleich zwei Nuller. Bei der<br />

Beschleunigung von null auf 200 (diesen<br />

Wert erreicht sie nicht) und bei<br />

der Traktionskontrolle (nicht vorhanden).<br />

Am Pass holt sie die rote Laterne,<br />

weil kein Chefdrifter draufsaß.<br />

Sei´s drum. Die Husky ist ein astreines<br />

Spaßgerät und macht süchtig.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 45


PREMIERE<br />

DUCATI MULTISTRADA 950<br />

ZAHN<br />

GEZOGEN?<br />

Die große Multistrada 1200 ist ein bissiger,<br />

rauer Reißer. Nun kommt die kleinere Variante<br />

mit dem 950er-Twin aus der Hypermotard.<br />

Deutlich schwächer motorisiert, schlichter<br />

ausgestattet – dafür mit 13 000 Euro erheblich<br />

günstiger. Wird die wilde Multi nun gezähmt?<br />

Oder gar völlig zahnlos?<br />

Text: Gert Thöle; Fotos: Ducati<br />

Es sind immer wiederkehrende<br />

Fragen: Macht mehr Leistung<br />

wirklich glücklicher? Und bringt<br />

viel Power zwangsläufig viel<br />

Spaß? Braucht man überhaupt auf der<br />

Landstraße gewaltige 160 oder gar 200<br />

<strong>PS</strong>? Die Antworten fallen individuell unterschiedlich<br />

aus. Sicher ist, dass unter<br />

dem Gesichtspunkt Vernunft natürlich<br />

viel weniger Power reicht. Abgesehen<br />

davon fordert mehr Leistung auch mehr<br />

vom Fahrer. Also üben sich heute viele<br />

Fahrer, darunter selbst Hardcore-Heizer,<br />

in freiwilliger Selbstbeschränkung.<br />

46 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


Manchmal ist es eben ganz hilfreich,<br />

mal einen Schritt zurück zu tun. Und<br />

das macht Ducati nun bei der Multistrada.<br />

Doch keine Bange, für die ganz wilden<br />

Jungs bauen sie weiter die starke<br />

1200er, auch als Enduro-Variante. Biker<br />

mit eher rationalem Ansatz müssen<br />

sich nun aber nicht weiter bei BMW,<br />

Triumph oder Japanern umsehen, für<br />

sie gibt es nun die Multistrada 950. Im<br />

Prinzip eine Mischung aus Bestandteilen<br />

aus dem Ducati-Baukasten.<br />

Den Motor kennen wir aus der Hypermotard,<br />

dort hatte uns der wassergekühlte<br />

Desmo-Twin mit seiner linearen<br />

Leistungsentwicklung und guten<br />

Umgangsformen überzeugt. Plastik und<br />

Chassis wurden in weiten Teilen von<br />

der großen Multi übernommen. Eine<br />

Reihe von Parts stammt von der Enduro-Variante,<br />

etwa die Zweiarmschwinge<br />

und der schmale Endschalldämpfer,<br />

der Koffern (!) viel Platz lässt. Bei näherer<br />

Betrachtung erkennt man außerdem<br />

die Enduro-Bereifung mit vorn 19 und<br />

hinten 17 Zoll großen Rädern, auf die<br />

hier ebenfalls Pirelli Scorpion Trail II<br />

aufgezogen sind. Weitere Unterschiede<br />

finden sich eher im Verborgenen, die<br />

Bordelektronik verzichtet beispielsweise<br />

auf die komplexe Bosch-Schräglagensensorik,<br />

somit auf das „Kurven-<br />

ABS“ und eine schräglagenabhängig<br />

gesteuerte Traktionskontrolle.<br />

Allerdings ist immer noch jede<br />

Menge moderner Elektronik an Bord.<br />

Nach wie vor stehen dem Multistrada-<br />

Konzept entsprechend die vier Fahrmodi<br />

Sport, Touring, Urban und Enduro<br />

zur Verfügung, welche die Motorleistung,<br />

das Ansprechverhalten, die Traktionskontrolle<br />

und das ABS verändern.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 47


Eine Sparversion ist die 950er mit voll<br />

einstellbarer Federung und fetten Brembo-Radialbremsen<br />

ohnehin nicht.<br />

Kriegsentscheidend ist aber zunächst<br />

mal die Antriebseinheit. Denn<br />

im Vergleich zum 1200er fehlen dem<br />

kleinen L-Twin in der 950er immerhin<br />

fast 50 <strong>PS</strong>. Kann man da überhaupt<br />

noch von einer richtigen Sportmaschine<br />

sprechen?<br />

Unterschiedliche Riding modes?<br />

Vergiss es!<br />

Durchaus. Denn nach wie vor ballert<br />

hier ein Desmo-L-Twin in typisch italienischer<br />

Manier, begeistert mit seinem<br />

oben heraus voluminösen Sound, dreht<br />

mit ordentlich Feuer Richtung Begrenzer<br />

bei 10000/min. Ein V2-Triebwerk, das<br />

man jederzeit spürt und fühlt, kein<br />

weichgespültes, abgewürgtes Drosselteil.<br />

Anders als der 1200er mit seinen<br />

heftigen Wellenbergen und -tälern liefert<br />

der 950er im mittleren Bereich ein ganz<br />

ebenes Drehmomentplateau ab. Da ist<br />

auch in der Mitte schon viel Druck<br />

da, doch geht die Post erst oben heraus<br />

richtig ab. Wunderbar direkt hängt<br />

der 950er außerdem am Gas, ganz berechen-<br />

und genau dosierbar. Das ist nicht<br />

zu vergleichen mit dem synthetischen<br />

Gefühl am Gasgriff der DVT-1200er. Eigentlich<br />

bräuchte solch ein feiner Antrieb<br />

gar keine Fahrprogramme, zumal<br />

die Unterschiede im Ansprechverhalten<br />

zwischen Sport und Touring nicht sonderlich<br />

groß sind. Ob man die Leistung<br />

im Offroad- oder Urban-Modus wirklich<br />

so weit – nämlich auf rund 75 <strong>PS</strong> –<br />

kappen muss, sei mal dahingestellt.<br />

Denn 115 <strong>PS</strong> sind als Maximalleistung<br />

ja nicht gerade unbeherrschbar viel,<br />

vor allem, wenn sie so sauber kontrollierbar<br />

sind wie in diesem Fall.<br />

Den urgewaltigen Schub der<br />

1200er, der das Vorderrad bis in den<br />

Dritten steigen lässt, kann die 950er<br />

natürlich nicht bieten. Zumal das Fahrzeuggewicht<br />

nicht parallel zum Hubraum<br />

gesenkt werden konnte. Rund sieben<br />

Kilogramm weniger sollen es sein,<br />

mit etwa 230 Kilogramm ist die 950er<br />

nicht gerade ein Leichtgewicht.<br />

Trotzdem fühlt sich das im Handling<br />

völlig anders an, da würde man eher<br />

auf mindestens 20 Kilo weniger tippen.<br />

Und das liegt zu großen Teilen an der<br />

Rad-Reifen-Kombi, die passt zur kleinen<br />

Multi wie die Faust aufs Auge. Ganz im<br />

Gegensatz übrigens zur großen Enduro,<br />

die mit langen Federwegen, hohem<br />

Schwerpunkt und unrhythmischer Fahrwerksabstimmung<br />

Harmonie vermissen<br />

lässt. Die kleine Multistrada huscht<br />

locker-flockig um Kurven und Kehren.<br />

Da passt alles perfekt, die neutrale<br />

Lenkung, die sauber abrollenden<br />

Pirellis mit ihrem klaren Feedback<br />

und die fein ansprechende,<br />

ziemlich soft abgestimmte Federung.<br />

Sicher, der beinharte Kurvenfräser<br />

hätte wohl einiges zu beanstanden.<br />

Etwa viel Bewegung im<br />

Chassis wegen der weichen Federelemente.<br />

Die auch dafür sorgen,<br />

48 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


dass die Maschine bei strammem Kurvenspeed<br />

tiefer in den Seilen hängt und<br />

daher in puncto Schräglagenfreiheit<br />

limitiert ist, vor allem rechtsrum wegen<br />

des aufsetzenden Seitenständers.<br />

Die etwas schlichtere Brembo-<br />

Bremsanlage mit 320er-Scheiben und<br />

konventioneller Handpumpe beißt ganz<br />

gut zu, bietet aber nicht die Transparenz<br />

der 1200er-Bremse mit Radialpumpe.<br />

Und der Leerweg am Hebel<br />

stört mitunter auch ein wenig.<br />

Jammern auf hohem Niveau. Denn<br />

trotz weichen Fahrwerks und beschränkter<br />

Motorleistung: Die kleine<br />

Multistrada ist ein richtiges Funbike<br />

geworden. Weil sie nicht extrem,<br />

nicht kapriziös, sondern völlig<br />

easy zu kontrollieren ist. Also<br />

eine Maschine, mit der mehr<br />

Leute mehr Spaß haben<br />

können. Ist die Multistrada<br />

damit gezähmt? Auf<br />

jeden Fall. Und zahnlos?<br />

Sicher nicht.<br />

DATEN<br />

DUCATI<br />

MULTISTRADA 950<br />

ANTRIEB<br />

Zweizylinder-90-Grad-V-Motor, 4 Ventile/<br />

Zylinder, 83,1 kW (113 <strong>PS</strong>) bei 9000/min,<br />

96,2 Nm bei 7750/min, 937 cm 3 , Bohrung/<br />

Hub: 94,0/67,5 mm, Verdichtung: 12,6:1,<br />

Zünd-/Einspritzanlage, 53-mm-Drosselklappen,<br />

mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Kupplung,<br />

Sechsgang-<br />

Getriebe, Kette<br />

FAHRWERK<br />

Stahlrohr-Gitterrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

64,8 Grad, Nachlauf: 105,7 mm, Radstand:<br />

1594 mm, Ø Gabel innenrohr: 48 mm,<br />

Federweg v./h.: 170/170 mm<br />

RÄDER UND BREMSEN<br />

Leichtmetall-Gussräder, 3.00 x 19“/4.50 x<br />

17“, Reifen vorn: 120/70 R 19, hinten:<br />

170/60 R 17, 320-mm-Doppelscheibenbremse<br />

mit Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />

265-mm-Einzelscheibe mit Zweikolben-<br />

Schwimmsattel hinten, ABS<br />

GEWICHT<br />

(vollgetankt) 230 kg<br />

Tankinhalt: 20,0 Liter Super<br />

GRUNDPREIS<br />

12990 Euro (zzgl. NK)<br />

Herstellerangaben<br />

01<br />

<strong>02</strong><br />

03<br />

Mixtur aus dem Ducati-Baukasten:<br />

Basis sind Chassis<br />

und Plastik der großen Multistrada,<br />

der Antrieb stammt<br />

aus der Hypermotard, weitere<br />

Teile von der Enduro<br />

04<br />

01 Spiel-Übersicht: Multifunktional wie die<br />

Maschine ist auch das TFT-Display, die vielen Anzeigen<br />

sind allerdings teils schlecht erkennbar<br />

<strong>02</strong> Schalt-Plan: Sichtlich stolz ist Ducati auf<br />

die neuen Lenkerarmaturen – nun aus Japan<br />

statt aus Italien<br />

03 Gefühls-Sache: Die Fußrastengummis<br />

tragen ziemlich dick auf, sind aber blitzschnell<br />

entfernt<br />

04 Komfort-Zone: Das Fahrwerk ist weich<br />

abgestimmt, Zugdämpfung und Vorspannung<br />

sind am Federbein aber einfach zugänglich<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 49


LESERWAHL <strong>2017</strong><br />

DER HAUPTPREIS:<br />

SUZUKI GSX-R 1000<br />

Mitmachen und gewinnen – einfacher kommen<br />

Sie kaum an ein nagelneues Superbike<br />

oder viele weitere tolle Zubehör- und<br />

Aus rüstungsteile im Gesamtwert von über<br />

20 000 Euro. Dafür müssen Sie, liebe <strong>PS</strong>-Leser, nichts<br />

weiter tun als die Karte in der Heftmitte ausfüllen und<br />

an <strong>PS</strong> abschicken. Mit etwas Glück können Sie mit dem<br />

Hauptgewinn, der neuesten Suzuki GSX-R 1000 mit variabler<br />

Ventilsteuerung, in die Saison <strong>2017</strong> starten. Mit<br />

Ihrer Wahl bestimmen Sie außerdem die Top-Motorräder<br />

in jetzt acht Kategorien, denn wir haben bei den Enduros/Supermotos<br />

den Sportcharakter aufgewertet und<br />

50 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong><br />

den großen, <strong>PS</strong>-starken Offroad-Bikes eine eigene Kategorie<br />

gegeben. Auch die Crossover- und Allrounder-Kategorie<br />

haben wir der Marktsituation angepasst und aufgeräumt.<br />

Sehen Sie sich dazu die Modelle gern auch online<br />

unter www.leserumfragen.de/<strong>PS</strong> auf den Fotos an. Viel<br />

Glück und ein gutes Händchen bei der Leserwahl!<br />

Die Preise werden unter allen Teilnehmern verlost,<br />

Einsendeschluss ist der 8. März <strong>2017</strong>. Eine Barauszahlung<br />

der Preise ist nicht möglich. Mitarbeiter der Motor Presse<br />

Stuttgart und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Fotos: Bilski, Bridgestone, Gargolov, Held, HJC, iXS, Jahn, O’Kelly, KTM, Künstle, LSL, Michelin, Metzeler, Polo,<br />

Rivas, SAS-Tec, Schuberth, Schwabenleder, Shoei, Speedy, Suzuki


HJC RPHA11<br />

Den Racing-Helm von<br />

HJC gibt es im auffälligen<br />

StarWars-Design<br />

SHOEI NXR CLUZEL<br />

TC-3 Die Sportlichkeit<br />

des Shoei-Integralhelms<br />

betont das Dekor<br />

SCHUBERTH R2<br />

Brandneu ist der Fullface-Allrounder<br />

der<br />

deutschen Top-Marke<br />

ARAI Chaser V-Pro<br />

Der neue aus Japan<br />

passt hervorragend zu<br />

Crossover-Bikes<br />

X-LITE X-5<strong>02</strong> Carbon<br />

Der neueste, superleichte<br />

Offroad- und<br />

Supermoto-Helm<br />

MICHELIN<br />

Von Michelin gibt es<br />

einen Satz Motorradreifen<br />

nach Wahl<br />

METZELER Mit dem<br />

Satz Racetec RR von<br />

Metzeler lässt es sich<br />

gewaltig angreifen<br />

BRIDGESTONE<br />

Die Reifenbäcker von<br />

Bridgestone spendieren<br />

den Satz nach Wahl<br />

5 x MOTOGP Saison-Rückblick-DVD<br />

von<br />

Radioviktoria mit Alex<br />

und Eddie am Mikro<br />

RACEFOXX Ein Satz<br />

Racefoxx-Radtaschen<br />

mit eigenem Namen<br />

als Aufdruck<br />

DR. WACK S 100<br />

24 Sets bestehend aus Totalreiniger,<br />

Kettenreiniger und -spray<br />

HELD AKIRA EVO<br />

Der supersportliche<br />

Handschuh von den<br />

Allgäuer Spezialisten<br />

10 X SAS-TEC Der<br />

Protektor-Profi stiftet<br />

zehn Schutzhüllen-Sets<br />

für iPad und Handy<br />

LSL<br />

Renntaugliche Bremshebel<br />

und Kupplungsbügel<br />

von LSL<br />

SCHWABENLEDER<br />

Der R-Frame ist eine<br />

echte Profi-Kombi aus<br />

Rindsleder<br />

iXS Motochic-Nervus<br />

nennt sich der Spezialunterzieher<br />

für sportliche<br />

Einteiler<br />

POLO Die Sportskombi<br />

1.0 von Polo ist<br />

ein echtes Einsteigerschnäppchen<br />

SPIDI Tronik Wind Pro<br />

heißt der Profi-Einteiler<br />

von Spidi aus Italien<br />

HELD Die Lederkombi<br />

vom deutschen<br />

Top-Hersteller Held<br />

nennt sich Rush


LESERWAHL <strong>2017</strong><br />

A 125ER<br />

A 001 Aprilia RS 125<br />

A 0<strong>02</strong> Aprilia Tuono 125<br />

A 003 Honda CBF 125<br />

A 004 Kreidler Dice GS/SM-125 Pro<br />

A 005 KTM RC 125<br />

A 006 KTM 125 Duke<br />

A 007 Suzuki GSX-S 125<br />

A 008 Suzuki GSX-R 125<br />

A 009 Yamaha YZF-R 125 ABS<br />

A 010 Yamaha MT 125 ABS<br />

B SUPERMOTO/ENDURO<br />

B 011 Aprilia Dorsoduro 900<br />

B 012 Beta Xtrainer 300<br />

B 013 Beta RR 350/390/430/480 EFI/Racing<br />

B 014 Ducati Hypermotoard 939/SP<br />

B 015 Honda CRM 450 R/RX<br />

B 016 Honda CRF 250 L/Rally<br />

B 017 Husqvarna 701<br />

B 018 Husqvarna FS 450<br />

B 019 Husqvarna TX 125/TE 250/300<br />

B <strong>02</strong>0 Husqvarna FE 250/350/450/501<br />

B <strong>02</strong>1 KTM 125/150 XC-W/250/300 EXC<br />

B <strong>02</strong>2 KTM 250/350 EXE-F<br />

B <strong>02</strong>3 KTM Freeride 250 R<br />

B <strong>02</strong>4 KTM Freeride 350<br />

B <strong>02</strong>5 KTM 450/500 EXC-F<br />

B <strong>02</strong>6 KTM 690 Enduro R<br />

B <strong>02</strong>7 MV Agusta Rivale 800<br />

B <strong>02</strong>8 Suzuki RM-Z 250/450 E<br />

B <strong>02</strong>9 Yamaha WR 250/450 F<br />

52 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


C ADVENTURE/SPORT<br />

C 030 Aprilia Caponord 1200/Rally<br />

C 031 BMW G 310 GS<br />

C 032 BMW F 800 GS/Adventure<br />

C 033 BMW R 1200 GS/Rallye/Exclusive<br />

C 034 BMW R 1200 GS Adventure/Triple Black<br />

C 035 Ducati Multistrada Enduro<br />

C 036 Honda CRF 1000 L Africa Twin<br />

C 037 Honda VFR 1200 X Crosstourer<br />

C 038 KTM 1090 Adventure/R<br />

C 039 KTM 1290 Super Adventure R/S<br />

C 040 KTM 1290 Super Adventure T<br />

C 041 Triumph Tiger 800 XC<br />

C 042 Triumph Tiger Explorer XCx<br />

C 043 Yamaha XT 1200 Z/ZE Super Ténéré<br />

D CROSSOVER<br />

D 044 BMW S 1000 XR<br />

D 045 Ducati Multistrada 950<br />

D 046 Ducati Multistrada 1200/S/S D-Air/<br />

Pikes Peak<br />

D 047 Honda CB 500 X<br />

D 048 Honda NC 750 X<br />

D 049 Honda Crossrunner<br />

D 050 Kawasaki Versys-X 300<br />

D 051 Kawasaki Versys 650/Special Edition<br />

D 052 Kawasaki Versys 1000<br />

D 053 MV Agusta Turismo Veloce 800/<br />

Lusso/Lusso RC<br />

D 054 Suzuki V-Strom 250<br />

D 055 Suzuki V-Strom 650/XT<br />

D 056 Suzuki V-Strom 1000/XT<br />

D 057 Triumph Tiger 800 XR<br />

D 058 Triumph Tiger Explorer XR<br />

D 059 Triumph Tiger Sport<br />

D 060 Yamaha MT-07 Tracer<br />

D 061 Yamaha MT-09 Tracer<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE<br />

<strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 53


LESERWAHL <strong>2017</strong><br />

E SPORTLICHE ALLROUNDER<br />

E 062 BMW F 800 GT<br />

E 063 BMW R 1200 RS<br />

E 064 Ducati Supersport/S<br />

E 065 Honda VFR 800 F/X<br />

E 066 Kawasaki Ninja 650/KRT Edition<br />

E 067 Kawasaki Z 1000 SX<br />

E 068 Kawasaki ZZR 1400 Performance Sport<br />

E 069 KTM 1290 Super Duke GT<br />

E 070 Suzuki GSX-S 1000 F<br />

E 071 Yamaha FJR 1300 A/AE/AS<br />

F NAKED BIKES<br />

F 072 Aprilia Shiver 900<br />

F 073 Aprilia Tuono V4 1100 RR/Factory<br />

F 074 Benelli TnT R 160<br />

F 075 BMW G 310 R<br />

F 076 BMW F 800 R<br />

F 077 BMW S 1000 R<br />

F 078 BMW R 1200 R<br />

F 079 BMW R nineT/Racer<br />

F 080 Ducati Diavel/Carbon<br />

F 081 Ducati Monster 797<br />

F 082 Ducati Scrambler Sixty2<br />

F 083 Ducati Scrambler Café Racer/Desert Sled<br />

F 084 Ducati Scrambler Icon/Classic/<br />

Full Throttle<br />

F 085 Ducati Monster 821/Stripe<br />

F 086 Ducati Monster 1200/S/R<br />

F 087 Honda CB 500 F<br />

F 088 Honda CB 650 F<br />

F 089 Honda NC 750 S<br />

F 090 Honda CB 1100 EX/RS<br />

F 091 Horex VR6 Classic/Café Racer<br />

F 092 Husqvarna 401 Svartpilen/Vitpilen<br />

F 093 Kawasaki Z 300<br />

F 094 Kawasaki Z 650<br />

F 095 Kawasaki Z 900<br />

F 096 Kawasaki Z 1000/R Edition<br />

F 097 KTM 390 Duke<br />

F 098 KTM 690 Duke/R<br />

F 099 KTM 1290 Super Duke R<br />

F 100 Moto Morini Corsaro 1200 ZZ<br />

F 101 MV Agusta Brutale 675<br />

F 1<strong>02</strong> MV Agusta Brutale 800/RR<br />

F 103 MV Agusta Dragster 800 RC/RR<br />

F 104 MV Agusta Brutale 1090/RR<br />

F 105 Suzuki SV 650<br />

F 106 Suzuki GSX-S 750<br />

F 107 Suzuki GSX-S 1000<br />

F 108 Triumph Street Triple/R<br />

F 109 Triumph Street Cup<br />

F 110 Triumph Speed Triple S/R<br />

F 111 Triumph Thruxton/R<br />

F 112 Yamaha MT-03<br />

F 113 Yamaha MT-07/Moto Cage<br />

F 114 Yamaha XSR 700<br />

F 115 Yamaha MT-09<br />

F 116 Yamaha XSR 900/Abarth<br />

F 117 Yamaha MT-10/SP<br />

54 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


G SPORTLER BIS 990 KUBIK<br />

G 118 Ducati 959 Panigale<br />

G 119 Honda CBR 500 R<br />

G 120 Honda CBR 650 F<br />

G 121 Kawasaki Ninja 300 KRT Edition<br />

G 122 Kawasaki ZX-6R 636 KRT Edition<br />

G 123 KTM RC 390<br />

G 124 MV Agusta F3 675/RC<br />

G 125 MV Agusta F3 800/RC<br />

G 126 Suzuki GSX 250 R<br />

G 127 Yamaha YZF-R3<br />

G 128 Yamaha YZF-R6<br />

H SPORTLER AB 990 KUBIK<br />

H 129 Aprilia RSV4 RR/RF<br />

H 130 BMW S 1000 RR<br />

H 131 BMW HP4 Race<br />

H 132 Ducati 1299 Panigale S<br />

H 133 Ducati 1199 Panigale R<br />

H 134 Ducati 1299 Superleggera<br />

H 135 Honda RC213V-S<br />

H 136 Honda CBR 1000 RR Fireblade/SP/SP-2<br />

H 137 Kawasaki ZX-10R/KRT Replica/RR<br />

H 138 Kawasaki H2 Carbon/H2R<br />

H 139 MV Agusta F4/RR/RC<br />

H 140 Norton V4 RR<br />

H 141 Suzuki GSX-R 1000/R<br />

H 142 Yamaha YZR-R1/M<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE<br />

<strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 55


TEST<br />

ALPHA RACING GS<br />

MEHR POWER<br />

FÜR DEN WASSERBOXER<br />

Alpha Racing will mit einer variablen Ventilsteuerung dem Boxer mehr Druck<br />

verpassen. Erste Testfahrten verlaufen vielversprechend. Text: Michael Pfeiffer; Fotos: fact<br />

Eine kleine Nebenstraße im<br />

bayerischen Hinterland. Null<br />

Grad, Winter. Niemand vermutet<br />

hier ein Motorrad, höchstens<br />

eine GS. Doch was ist das? Eine<br />

GS braust vorbei, aber mit komischen<br />

Zylinderköpfen und einem ganz anderen<br />

Sound. Und dazu sehr sehr flott.<br />

Testfahrt mit der alpha Racing-BMW<br />

und ihrem patentierten Ventilsteuersystem.<br />

Satte 146 <strong>PS</strong> verspricht Uwe<br />

Eisenbeis, Mastermind und Patentinhaber<br />

hinter dem VVL genannten System.<br />

Wie funktioniert das Ganze? Statt<br />

mit einer herkömmlichen Drosselklappe<br />

wird die Leistung über den<br />

Ventilhub der Einlassventile gesteuert.<br />

Leerlauf: kaum Ventilhub, volle Pulle:<br />

großer Ventilhub. Klingt logisch, ist<br />

aber mechanisch nicht einfach zu lösen.<br />

Eisenbeis, der das System bereits<br />

in seiner Zeit als Motorenbauer bei<br />

BMW entwickelte, hat eine Lösung.<br />

Im Kopf rotiert eine kleine Kurbelwelle<br />

mit Pleuel, die ein Schiebestück mit<br />

Rollen über die beiden Schlepphebel<br />

der Einlassventile hin- und herbewegt.<br />

Das Ganze ist in einem Alurahmen gelagert,<br />

der geschwenkt werden kann<br />

und sich so mehr oder weniger auf die<br />

Schlepphebel drücken lässt.<br />

Theoretisch funktioniert das, praktisch<br />

aber auch. Denn auf dem Rollenprüfstand<br />

drückt der Boxer auch bei<br />

unserem Besuch 145 <strong>PS</strong> und Eisenbeis<br />

schwört, dass außer seinen Zylinderköpfen<br />

nichts weiteres an dem Boxer<br />

geändert wurde. Woher die Mehrleis-<br />

tung? Durch die variablen Steuerzeiten<br />

läuft der Motor in Teillast viel sauberer<br />

und effizienter als ein Motor mit statischen<br />

Steuerzeiten. Bei Volllast und<br />

hohen Drehzahlen kann er dafür viel<br />

schärfere Steuerzeiten realisieren, ohne<br />

an Drehmoment unten und Abgasverhalten<br />

zu verlieren. Durch den variablen<br />

Ventilhub wiederum arbeitet der<br />

Motor auch spontaner, da das Gemisch<br />

direkt an den Ventilen lagert und nicht<br />

erst bei Leistungsbedarfsänderungen<br />

von der Drosselklappe zu den Ventilen<br />

gelangen muss.<br />

Eine kurze Testfahrt überzeugt.<br />

Der Motor geht nicht nur superspontan<br />

ans Gas, er drückt auch heftig in allen<br />

Lagen. Kein Vergleich zur Serienmaschine.<br />

Das wird was.<br />

Uwe Eisenbeis entwickelt<br />

bei alpha Racing den<br />

Umrüstkit. Mit neuen<br />

Zylinderköpfen leistet der<br />

Boxer 146 <strong>PS</strong>. Statt<br />

Nockenwelle und Drosselklappe<br />

steuert das patentierte<br />

System die Leistung<br />

56 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


NEUHEIT<br />

NORTON V4<br />

NO SHIT<br />

Norton hat mit der V4 jetzt ein spektakuläres Superbike vorgestellt.<br />

Entwickelt auf der Isle of Man und mit eigenständigem<br />

V4-Motor soll es nur einem Zweck dienen: die etablierten<br />

Marken aufzumischen und exklusive Kunden zu verzaubern.<br />

Text: Uwe Seitz; Fotos: Norton<br />

58 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


Leisetreten gehört nicht zum Stil<br />

von Stuart Garner. Große Erwartungen<br />

setzt der Norton-Eigner<br />

deshalb in das erste Norton-<br />

Serien superbike, das ab Frühsommer<br />

unter die Sportler-Fans gebracht werden<br />

soll. Ein kurzer Blick zurück: Der 47-jährige<br />

britische Selfmade-Millionär kaufte die<br />

traditionsreiche Firma 2008 und brachte<br />

2010 mit der nackten, retro-angehauchten<br />

Norton 961 Commando SE das erste<br />

Serienbike unter seiner Egide heraus.<br />

1000 Nortons bauen und verkaufen die<br />

Briten mit Sitz in Donington angeblich pro<br />

Jahr. Allerdings haben wir trotz Bemühungen<br />

von der Commando bis heute kein<br />

Testbike bekommen.<br />

Die Chancen, das neue Superbike V4<br />

RR oder die exklusivere SS-Version zu fahren,<br />

stehen ebenfalls nicht gut, denn die<br />

200 geplanten V4 SS seien bereits komplett<br />

verkauft und von den ersten 250 Exemplaren<br />

der V4 RR wären auch nur noch<br />

ein paar Stück zu haben. <strong>2017</strong> werden wir<br />

sehen, wie seriös diese Angaben wirklich<br />

sind, denn dann sollen die Produktion<br />

und die Auslieferung voll anlaufen.<br />

Dass Garners Herz für echte Rennmotorräder<br />

schlägt, muss man ihm abnehmen,<br />

denn mit dem Chassis der jetzt vorgestellten<br />

V4 und einem Aprilia-V4-Motor<br />

stürmte der Australier Dave Johnson letztes<br />

Jahr im Superbike-Rennen auf einen<br />

grandiosen siebten Platz bei der TT. Fünf<br />

Jahre haben die Norton-Techniker das<br />

Superbike bei der TT entwickelt, und jetzt<br />

hat die V4 sogar einen eigenen Motor<br />

bekommen. Der Vierzylinder-V-Motor hat<br />

1200 cm³ und einen Zylinderwinkel von 72<br />

Grad (gegenüber den 65 Grad der Aprilia<br />

RSV4). Gebaut und entwickelt hat Norton<br />

diesen Antrieb mit der britischen Motorenschmiede<br />

Ricardo, die viel Entwicklungserfahrung<br />

mit Antrieben auch aus der<br />

Arbeit für Kunden von Ferrari bis VW hat.<br />

Auf deren Seite stand dann auch Triumphs<br />

ehemaliger Motoren-Entwicklungschef<br />

Neil Wright dem Norton-V4-Projekt vor.<br />

Eigenständiger V4-Motor<br />

Die Leistungsdaten des V4, dessen handfester<br />

Entwicklungsstart keine zwei Jahre<br />

zurückliegt, sind beachtlich. Über 200 <strong>PS</strong><br />

bei 12 500/min, ein Drehzahllimit von<br />

13 500/min und ein maximales Drehmoment<br />

von 130 Nm wären gewaltig. Dafür<br />

hält der Motor ein paar schöne Details<br />

wie etwa die Titan-Einlassventile bereit.<br />

Der durch den Zylinderwinkel und die<br />

Nockenwellenkonstruktion kompakte<br />

Zylinderkopf erlaubt laut Norton-Designchef<br />

Simon Skinner eine kompaktere<br />

Anordnung der Einspritz-Einheit und<br />

eine größere Airbox für mehr Power.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 59


DATEN<br />

01<br />

<strong>02</strong><br />

NORTON V4 RR (SS)<br />

ANTRIEB<br />

Vierzylinder-V-Motor, vier Ventile/<br />

Zylinder, 150 kW (204 <strong>PS</strong>) bei 12500/min,<br />

130 Nm bei 10000/min, Bohrung/Hub:<br />

82,0/56,8 mm, 1200 cm³, Verdichtung: 13,6:1,<br />

Zünd-/Einspritzanlage, Drosselklappen-<br />

Durchmesser: k. A., hydraulisch betätigte<br />

Mehrscheiben-Ölbad-Anti-Hopping-Kupplung,<br />

Sechsganggetriebe, Kette<br />

FAHRWERK<br />

Stahl-Gitterrohrrahmen (SS mit CNC-, RR mit<br />

Alu-Gussteilen), Lenkkopfwinkel: 62,1 Grad,<br />

Nachlauf: 99 mm, Radstand: 1430 mm, Ø<br />

Gabel innenrohr: 48 mm, Federweg v./h.: k. A.<br />

RÄDER UND BREMSEN<br />

Leichtmetall-Schmiederäder (Karbon-Räder),<br />

3.50 x 17/6.00 x 17,<br />

Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten:<br />

200/55 ZR 17, 330-mm-<br />

Doppelscheibenbremse mit<br />

Vierkolben-Festsätteln<br />

vorn, 220-mm-Einzelscheibe<br />

mit Zweikolben-<br />

Festsattel hinten, ABS<br />

GEWICHT<br />

(leer) 179 kg,<br />

Tankinhalt: 18 Liter<br />

Super<br />

GRUNDPREIS<br />

33500 Euro/53 000 Euro<br />

(zzgl. NK)<br />

Herstellerangaben<br />

03<br />

04<br />

01 Im Display der Kamerablick<br />

nach hinten, die voll<br />

einstellbare Gabel von<br />

Öhlins und ein variables<br />

Gabel-Offset – die Norton V4<br />

liefert exklusive Lösungen<br />

<strong>02</strong> Angeblich sind alle 200<br />

Stück der in Chromoptik gehaltenen<br />

SS-Modelle bereits<br />

verkauft<br />

03 Durch verschiedene<br />

Einsätze ist der Schwingendrehpunkt<br />

der RR und SS<br />

variabel<br />

04 Den Blick unter die<br />

Verkleidung gibt es nur<br />

als CAD-Grafik. Der höchst<br />

selbstständige V4 macht<br />

durch seine technischen<br />

Daten extrem neugierig


Unter der „Tankhaube“ sitzt vor allem die<br />

Airbox. Das Spritfass aus Karbon und Kevlar<br />

ist nach hinten unter die Sitzbank gezogen<br />

Im Chassis ist der Motor, der laut<br />

Skinner kompakter ausfällt als der von<br />

Aprilia, im Vergleich zur Konkurrenz weiter<br />

nach vorn geneigt. Dazu gab es technische<br />

Lösungen wie etwa die Verlegung<br />

der Ausgleichswelle von der Front in den<br />

Bereich der Motorschmierung oder des<br />

Ölfilters und Anlassers auf die linke vordere<br />

Seite, um so den Auspuff platzsparend<br />

verlegen zu können. Ein Kassettengetriebe<br />

und die Anti-Hopping-Kupplung<br />

unterstreichen die Racing-Attitüde<br />

des V4, der als mittragendes Element im<br />

Chassis untergebracht ist.<br />

TT-Chassis für Kunden<br />

Das Chassis selbst entspricht weitestgehend<br />

dem des TT-Rennmotorrads und<br />

macht in seiner Fertigung den Unterschied<br />

zwischen der SS und der RR aus.<br />

Beim exklusiven SS-Modell besteht das<br />

Chassis aus Stahlrohr und CNC-gefrästem<br />

Aluminium. Die nur 3,1 Kilo leichte<br />

Einarmschwinge wird dabei aus einem<br />

70 Kilo schweren Alublock herausgefräst.<br />

Bei der etwas günstigeren RR-Version<br />

ersetzen Alu-Gussteile am Rahmen,<br />

Heckrahmen und der Schwinge die<br />

besonders leichten CNC-Teile bei exakt<br />

gleicher Geometrie. Die Dämpferelemente<br />

kommen komplett von Öhlins. Beiden<br />

Bikes gemein sind das variable Gabel-<br />

Offset und Schwingendrehpunkt.<br />

Auch bei der Elektronik bietet die RR<br />

dieselben Features wie die SS. Ausgestattet<br />

mit der Bosch-IMU (Sechs-Achsen-Sensor)<br />

besitzt die Norton die<br />

Fahrassistenzen aktueller Superbikes wie<br />

Traktionskontrolle, Launch- und Wheelie-<br />

Control wie auch einen Schaltautomaten<br />

mit Hoch- und Runterschaltfunktion.<br />

Ebenfalls von Bosch kommt das ABS.<br />

Eine Besonderheit setzt die V4-Modelle<br />

von der Konkurrenz aus Japan und Europa<br />

ab. Das Norton-Superbike kommt<br />

komplett ohne Rückspiegel aus. Stattdessen<br />

überträgt eine Kamera das rückwärtige<br />

Geschehen auf das TFT-Display.<br />

Die 200 Stück der SS-Version mit<br />

markanter Chrom-Lackierung gingen für<br />

satte 53 000 Euro über den Ladentisch.<br />

Die RR soll knapp 33 500 Euro kosten.<br />

„Norton steht für Großbritannien und<br />

Qualität“, sagt Garner über die V4-Pläne.<br />

„Ich will keine billigen Scheißmotorräder<br />

bauen. Aber wir werden unser Portfolio<br />

noch erweitern und ein Grund ist, dass<br />

der V4-Motor auch unverkleidet verdammt<br />

gut aussieht.“ No shit – Bescheidenheit<br />

gehört nicht zu Garners Stil.<br />

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LESERPOST<br />

KEIN CIRCUS MAXIMUS<br />

Superbike-WM-Zukunft, <strong>PS</strong> 01/<strong>2017</strong><br />

Aha, so ist das also: Das schwindende<br />

Zuschauerinteresse an der WSBK liegt<br />

an den dort fahrenden harmoniebedürftigen<br />

Wattebäuschchen-Werfern!<br />

Zur Änderung schwebt dem Dorna-<br />

Manager Alonso ein Circus Maximus<br />

wie in der MotoGP vor: unreife Latino-<br />

Bubis wie Márquez, Lorenzo und Rossi,<br />

die sich jenseits aller Bremspunkte<br />

gegenseitig in die Karre fahren – um<br />

dann auf der Pressekonferenz und in<br />

der Nicht-Fachpresse den von Herrn<br />

Alonso gewünschten grottenlangweiligen<br />

Zickenterror zu liefern. Das mag<br />

zu Zeiten der römischen Wagenrennen<br />

unterhaltsam gewesen sein – heute<br />

interessiert das aber nur jene, die ihr<br />

Motorsportwissen aus der Bild-Zeitung<br />

oder von RTL haben! Wie viele Simoncellis<br />

will Herr Alonso denn in der<br />

WSBK opfern und beerdigen lassen?<br />

Hoffentlich bleiben Chaz Davies und<br />

Jonathan Rea bei ihrer ablehnenden<br />

Meinung. Das Problem der WSBK sind<br />

konzeptlose Möchtegern-Manager wie<br />

Herr Alonso, die besser Boxsport promoten<br />

oder Privatsender beraten würden.<br />

Sein „Alles ist denkbar“ übersetze<br />

ich mit „Mir ist alles recht“. Ich wünsche<br />

ihm weiter sinkende Zuschauerzahlen,<br />

wenn dann 16-jährige asiatische<br />

125er-Rollerfahrer um den Track eiern.<br />

Markus Schnappauf per E-Mail<br />

Foto: Heinz Böhm<br />

KEIN EINZELTEIL<br />

Kawasaki ZX-10R, <strong>PS</strong> 01/<strong>2017</strong><br />

Ihr schreibt, dass man für die ZX-10R<br />

einen ABS-Canceller kaufen kann,<br />

um das ABS zu deaktivieren. Ich habe<br />

schon überall den Dongle gesucht,<br />

mehrere Kawasaki-Händler und selbst<br />

Kawasaki Deutschland kontaktiert.<br />

Aber alle gaben mir eine ähnliche Antwort:<br />

„Lieber Herr Peschk, ein solches<br />

Teil gibt es nicht einzeln zu bestellen,<br />

das führen wir nicht.“ Zur Zeit finde<br />

ich den Dongle nur im Ausland, wobei<br />

der Versand dann aber mehr kostet<br />

als das Teil selbst.<br />

Michael Peschk per E-Mail<br />

Nachdem wir schon beim ersten<br />

Test der ZX-10R die Funktion des<br />

ABS auf der Rennstrecke kritisiert<br />

hatten und einen Nachtest im<br />

Beisein von Kawasaki mit einem<br />

Dongle durchführten, bekamen<br />

wir die Info, dass Kawasaki auch in<br />

Deutschland den Dongle anbieten<br />

wird. Eigentlich ist er Teil des Race-Kits<br />

und war hierzulande nicht<br />

für den Einzelverkauf vorgesehen.<br />

Offenbar hat sich der Entschluss<br />

nach unserem Test nicht durchgesetzt<br />

und das Teil wird nicht wie<br />

in anderen Märkten einzeln verkauft.<br />

Wir werden da noch mal bei<br />

Kawasaki nachhaken.<br />

<br />

Die Red.<br />

dd<br />

Wir wünschen Euch für das neue Jahr...<br />

Viele geile Kurven, zu jeder Zeit,<br />

und Vollgas kilometerweit,<br />

schöne Landschaften,<br />

so weit das Auge reicht,<br />

dund nur trockenen Wind,<br />

der Euch streicht.<br />

Ihr und Eure Maschinen,<br />

seid vor jeder Schramme gefeit,<br />

für Attacken aber,<br />

zu jeder Zeit bereit.<br />

Die Reifen sollen auch immer schön halten,<br />

und dass Ihr Euch auf keinen Fall<br />

tut verschalten.<br />

Auf der Kette steten Zug,<br />

und im Tank Benzin genug,<br />

der Öldruck immer „zuoberst“ oben,<br />

so kann man dann auch das Fahrwerk loben.<br />

Beschützt seid Ihr durch das ganze Jahr,<br />

vor dem verflixten Radar,<br />

keine Polizei soll Euch irgendwo erwarten,<br />

so kann die Saison dann wohl ruhig starten.<br />

dFrohe Festtage<br />

dd<br />

und einen guten Rutsch ins neue Jahr.<br />

MÜNDIGE BÜRGER<br />

Zum Brief von R. Saiger über die<br />

Vorbildfunktion von <strong>PS</strong>, Heft 12/2016<br />

Das mit der Vorbildfunktion der Presse<br />

sehe ich ein wenig anders als der<br />

Leser Rolf Saiger! Aufgabe der Presse<br />

ist es, die Bürger neutral zu informieren,<br />

sodass diese sich selbst ein<br />

fundiertes Urteil bilden können. Das<br />

Konzept nennt sich mündiger Bürger<br />

und ist die Basis der freiheitlich-demokratischen<br />

Grundordnung in unserem<br />

Land. Dieser mündige Bürger ist dann<br />

auch durchaus in der Lage selbst zu<br />

erkennen, dass man nicht alles nachmachen<br />

sollte, was man in den Medien<br />

zu sehen bekommt. Bleibt also ruhig so<br />

wie Ihr seid, auch wenn das vielleicht<br />

nicht ganz „politisch korrekt“ ist.<br />

Dr. Heinrich Wittmann per E-Mail<br />

SCHWARZ-BRENNER<br />

Karbon-BMW , <strong>PS</strong> 01/<strong>2017</strong><br />

d<br />

d<br />

Aus Mellingen in der Schweiz bekamen wir Grüße zum<br />

Jahreswechsel in Gedichtform: herzlichen Dank dafür an<br />

unsere Leser Heinz Hausmann und Rolf Hürst!<br />

Mit Karbon-Anbauteilen hat Heinz Böhm seine S 1000 R<br />

aufgepeppt. Für das HP4-Projekt von BMW wurden auch<br />

tragende Elemente wie der Rahmen aus Kohlenstoff gebacken<br />

Zum Thema BMW und Karbon, im letzten<br />

Heft in Form des Projekts HP4 Race<br />

präsentiert, übersende ich Ihnen ein<br />

paar Bilder von meiner S 1000 R.<br />

Heinz Böhm per E-Mail<br />

LESERBRIEFE AN DIE REDAKTION: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Redaktion <strong>PS</strong>, 70162 Stuttgart,<br />

E-Mail: ps@motorpresse.de Leserbriefe bitte mit vollständigem Namen und Wohnort unterzeichnen<br />

Facebook: <strong>PS</strong> Das Sport-Motorrad Magazin


TECHNIK<br />

LESERFRAGEN<br />

WERNER KOCH<br />

<strong>PS</strong>-Technik-Versteher und<br />

Motorrad-Flüsterer Werner<br />

„Mini“ Koch tüftelt und bastelt<br />

ständig selbst in seiner eigenen<br />

Werkstatt, und kein Technik-<br />

Thema ist ihm zu verworren.<br />

Und weiß er tatsächlich mal<br />

selbst nicht weiter, weiß er<br />

genau, wo man fragen muss.<br />

Sie haben eine<br />

Technikfrage, die<br />

Sie schon lange<br />

umtreibt? Im Forum<br />

behauptet jeder<br />

etwas anderes?<br />

Sie sind mit Ihrem<br />

Latein am Ende?<br />

Dann stellen Sie uns<br />

Ihre Frage. <strong>PS</strong> geht<br />

der Sache hier auf<br />

den Grund, erklärt<br />

die Zusammenhänge<br />

oder fragt die<br />

Experten der Industrie<br />

oder Rennteams.<br />

Fragen an:<br />

<strong>PS</strong>@motorpresse.<br />

de, bitte „Technik“<br />

im Betreff angeben.<br />

Text: Werner Koch<br />

Fotos: Koch (6), Jörg Lohse, fact<br />

AUSZEIT<br />

? Seit der letzten Tour im Spätherbst<br />

steht das Motorrad unter der<br />

Plane in der trockenen Garage. Der<br />

Tank ist randvoll, aber sonst hab ich<br />

nichts gemacht. Lohnt es sich, noch<br />

mal dranzugehen? Welche Standschäden<br />

drohen? Christian Schadt<br />

<strong>PS</strong>-Antwort Ein paar Minuten Zeit<br />

sollte man sich schon nehmen, damit<br />

das Motorrad im Frühjahr wieder<br />

ordentlich funktioniert. Vor allem die<br />

Batterie verlangt bei Standzeiten von<br />

mehr als zwei Monaten in eisiger Kälte<br />

nach einem guten, motorradspezifischen<br />

Ladegerät, das, für ein paar<br />

Tage angeschlossen, die Zellen auffrischt.<br />

Speziell Gel-/Blei-Batterien<br />

brechen unserer Erfahrung nach bei<br />

längeren Standzeiten ohne Pflege<br />

zusammen und verlieren dabei an<br />

Power und Standfestigkeit.<br />

Sollte die Batterie ohnehin schon<br />

grenzwertig schlapp daherkommen, ist<br />

bei Supersportlern der Wechsel auf ein<br />

Lithium-Ionen-Bauteil überlegenswert.<br />

Mit rund 700 Gramm spart diese Batterieart<br />

bis zu vier Kilogramm gegenüber<br />

einer konventionellen Blei-Säure-Batterie.<br />

Das Leichtgewicht sollte zwar erst<br />

im Frühjahr gekauft, aber am besten<br />

jetzt schon bestellt oder angefragt<br />

werden, um mögliche Lieferengpässe<br />

auszuschließen. Durch die deutlich<br />

kleineren Abmessungen muss der Bauraum<br />

mit Moosgummi aufgepolstert<br />

und eventuell eine neue Halterung<br />

ange fertigt werden.<br />

Bei den Bremsen sollte man beim<br />

Überwintern darauf achten, dass die<br />

Bremsbeläge nicht an den Scheiben<br />

anliegen. In feuchter Umgebung können<br />

die Beläge an den Scheiben festkorrodieren<br />

und lassen sich dann<br />

70 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


01 Blei-Säure-Batterie<br />

mit altem, nur bedingt<br />

tauglichem Ladegerät<br />

(links). Blei-Gel- oder<br />

Li-Batte rien benötigen ein<br />

„intelligentes“ Ladegerät,<br />

um den Winter gut zu<br />

über stehen.<br />

<strong>02</strong> Unbedenkliche braune<br />

Verfärbung der Bremsscheiben,<br />

auf der die Beläge<br />

jedoch beim Überwintern<br />

festbacken können.<br />

03 MoS²-Kriechöl vertreibt<br />

Feuchtigkeit aus<br />

schlecht zugänglichen<br />

Stellen und schützt vor<br />

Korrosion.<br />

04 Beispielsweise an den<br />

Bolzen und der Verstellmechanik<br />

der Handbremshebel…<br />

05 … oder wie hier am<br />

bereits rostroten Gelenk<br />

der Kupplungsbetätigung.<br />

06 Auch der Flugrost auf<br />

den Rollen lässt sich mit<br />

MoS² beseitigen. Zudem<br />

löst das Kriechöl überschüssiges<br />

Kettenfett von<br />

den Laschen.<br />

01<br />

<strong>02</strong><br />

03<br />

beim ersten Start nur mit einem lauten<br />

Knackgeräusch lösen. Um dies zu vermeiden,<br />

die schwimmend gelagerten<br />

Bremsscheiben von Hand mit kräftigem<br />

seitlichem Druck nach innen und außen<br />

pressen, um die Beläge und Bremskolben<br />

zurückzuschieben. Denn viele<br />

Bremsen bilden je nach Legierung und<br />

Reibpaarung bei längerer Standzeit<br />

sichtbare Korrosionsspuren, obwohl<br />

die verwendete Stahllegierung mit<br />

nichtrostenden Metallen vermengt ist.<br />

Diese bräunliche Einfärbung verflüchtigt<br />

sich jedoch nach den ersten<br />

Brems vorgängen und hat keine Auswirkungen<br />

auf den Reibbeiwert der<br />

Scheiben. Dennoch ist es ratsam, die<br />

Bremsanlagen vor dem Überwintern<br />

heiß zu bremsen und mit trockenen<br />

Scheiben und Belägen abzustellen.<br />

Bei Feuchtigkeit bilden sich gerne<br />

Korrosionsnester, die man mit einem<br />

MoS²-Kriechöl bekämpfen sollte. Vor<br />

allem dann, wenn es sich um bewegliche,<br />

mechanische Bauteile handelt<br />

wie beispielsweise die klappbaren<br />

Fußrasten oder eine Dämpferverstellung<br />

mit Feder-/Kugel-Arretierung.<br />

Auch die gelenkige Lagerung von<br />

Brems- und Kupplungshebel und die<br />

Reichweiteneinsteller bleiben mit MoS²<br />

in ihrer Funk tion geschmeidig und<br />

leichtgängig. Wobei speziell Bolzen<br />

und Druckpilz am vorderen Bremshebel<br />

regelmäßig ausgebaut und mit<br />

Hochdruckfett geschmiert werden sollten,<br />

um eine reibungsarme, fein dosierbare<br />

Bremswirkung zu garantieren.<br />

Bei den gebräuchlichen O- oder X-<br />

Ring-Ketten setzt sich oftmals Flugrost<br />

auf den Rollen ab, der zwar kaum die<br />

Funktion, aber die Optik beeinträchtigt.<br />

Reichlich mit Kriechöl eingesprüht,<br />

lässt sich auch altes Kettenfett mit<br />

einem Putzlappen leichter abwischen.<br />

Dasselbe gilt für abgeschleudertes<br />

Kettenfett, das sich im Rahmenheck<br />

und auf der Schwinge festgesetzt hat.<br />

Mit einem Mindestluftdruck von<br />

rund 1,5 bar sind die Reifen während<br />

der Winterzeit gut versorgt. Der Tipp<br />

zum Aufbocken der Maschine ohne<br />

Reifenkontakt zum Boden stammt aus<br />

Zeiten, als Motorradreifen noch aus<br />

Baumwoll-Karkasse und Naturkautschuk<br />

zusammengebastelt wurden. Aktuelle<br />

Motorradreifen stehen sich über<br />

den Winter weder eckig noch undicht.<br />

04<br />

05<br />

06<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE


SERVICE<br />

<strong>PS</strong>-TUNEUP<br />

Das allgemein verträglich gehaltene Fahrwerk<br />

der Yamaha MT-09 steht im Mittelpunkt des<br />

zweiten Teils unseres Naked Bike-TuneUps.<br />

Dazu kommen Hebel für Bremse und Kupplung,<br />

die auch an andere Bikes passen.<br />

Text: Jens Hebisch; Fotos: Jakob Meyer, Rossen Gargolov (1)<br />

Die Fanfaren sind gestimmt,<br />

und für sicheren Tritt beim<br />

Ritt Richtung „Dark side<br />

of Japan“ ist gesorgt (<strong>PS</strong><br />

01/<strong>2017</strong>). Nun gilt es, den finsteren<br />

Fahrspaß auch auf den Asphalt zu<br />

bringen – das Fahrwerk wird nachgeschärft,<br />

und obendrein gibt es noch<br />

neue Hebel für die Kommandobrücke.<br />

Wir machen uns auf den Weg<br />

Richtung Südtirol, um trotz vorweihnachtlicher<br />

Stimmung taugliche Testbedingungen<br />

für die bestellten vier<br />

Federbeine und die sechs Hebelpaarungen<br />

zu finden. Der Rittenpass – Bozens<br />

ausgewiesenes „Sonnenplateau“ –<br />

erweist sich dabei als perfektes Testareal<br />

und liefert neben schwindelerregenden<br />

Kurvenkombinationen auch<br />

eine äußerst selektive Fahrbahnoberfläche.<br />

Von Track-ähnlich bis „kriegsversehrt“<br />

wird hier nahezu alles geboten.<br />

Doch wie in der heimischen Garage gilt<br />

auch hier: Vor dem „Shreddern“ steht<br />

das Schrauben. Los geht’s mit dem Fahrwerk,<br />

der wohl wichtigsten Tuningmaßnahme<br />

überhaupt an so einem Mittelklasse-Nakedbike<br />

– womit mit „Mittelklasse“<br />

nur Leistung und Hubraum, nicht<br />

die generelle Qualität gemeint sind!<br />

MONTAGEANLEITUNG/<br />

DATENBLATT<br />

Da es sich bei HH Racetech um ein<br />

Vorserienteil handelt, das uns HH-Chef<br />

Hubert Hofmann kurzfristig zur Verfügung<br />

stellte, lagen dem Federbein keinerlei<br />

Papiere bei, womit wir hierfür<br />

auch keine Punkte vergeben können.<br />

72 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


Mupo liefert eine Beschreibung auf<br />

Italienisch und Englisch, und der Importeur<br />

Zupin packt noch eine kurze,<br />

bebilderte Anbauanleitung auf Deutsch<br />

bei. Öhlins und Hyperpro zeigen, wie<br />

es sein sollte, und liefern nicht nur<br />

Infos zum Einbau und dem Federbein<br />

an sich, sondern einen Crashkurs zum<br />

Thema Fahrwerk und vor allem, wie<br />

man dieses richtig einstellt. Hyperpro<br />

allerdings nur auf Englisch. Alle drei<br />

packen zudem ein Datenblatt mit den<br />

Basiseinstellungen bei, die aber auf<br />

jeden Fall spätestens vor dem ersten<br />

Fahrtantritt kontrolliert gehören.<br />

MONTAGE<br />

Egal welches Federbein man verbauen<br />

möchte, das Heck muss in jedem Fall<br />

komplett entlastet werden. Im Idealfall<br />

mit einem Werkstattkran. Bei der Montage<br />

zeigt sich dann nur das Mupo-Teil<br />

zickig. Warum? Weil das obere Federbeinauge<br />

0,3 Millimeter breiter ist als<br />

das Original und somit nicht ganz freiwillig<br />

in die Federbeinaufnahme „gleiten“<br />

will. So müssen wir schließlich<br />

den Tank demontieren, um etwas mehr<br />

Kraft beim Einsetzen ausüben zu können.<br />

Die anschließende Prüfung auf<br />

Freigängigkeit des Federbeins fällt<br />

aber glücklicherweise positiv aus.<br />

Nach Rücksprache mit dem Importeur<br />

Zupin wurde uns versichert, dass dies<br />

geprüft und gegebenenfalls korrigiert<br />

wird. Mit Ausnahme von HH Racetech,<br />

welches keine Druckstufeneinstellung<br />

besitzt, muss jeweils auch noch der<br />

am Stahlflexschlauch befestigte Ausgleichsbehälter<br />

an der Soziusrastenaufnahme<br />

befestigt werden. Bei Öhlins<br />

sollen die Originalhalteschrauben der<br />

Soziusrastenhalterung verwendet werden.<br />

Diese greifen dann allerdings nur<br />

noch mit knapp drei Gewindegängen.<br />

EINSTELLMÖGLICH-<br />

KEITEN<br />

Lassen wir uns an dieser Stelle nicht<br />

von irgendwelchen maximal möglichen<br />

Klicks beeindrucken, denn die Erfahrung<br />

zeigt, dass bei Zug- und Druckstufenjustage<br />

im Bereich einer Handvoll<br />

Klicks Richtung „auf“ oder „zu“ gearbeitet<br />

wird. Was darüber hinausgeht, deutet<br />

meist auf ein falsches Basis-Set-up<br />

hin, wie zum Beispiel eine falsche Federrate.<br />

Hierzu bitte später noch den Punkt<br />

„Bezugsquellen“ aufmerksam lesen!<br />

Doch gibt es bei unseren Testkandidaten<br />

natürlich schon einige Unterschiede,<br />

auf die wir hier eingehen müssen.<br />

Das HH Racetech bietet, wie schon<br />

erwähnt, keine Druckstufeneinstellung,<br />

was ihm zwar Punktabzug in diesem<br />

Testumfeld bringt, aber für ein reines<br />

Straßenfederbein, das dann auch noch<br />

solch ein gutes Basis-Set-up liefert<br />

(siehe später „Ansprechverhalten Landstraße“),<br />

in Ordnung geht.<br />

Hyperpro bietet die Druckstufenjustage<br />

in High- und Lowspeed, was<br />

Für die Operation<br />

am „offenen Hinterteil“<br />

der MT-09<br />

haben wir extra<br />

einen Werkstattkran<br />

zur Teststrecke<br />

mitgenommen.<br />

Nur so ließen sich<br />

die Federbein-Tests<br />

überhaupt in angemessener<br />

Form<br />

durchziehen<br />

<strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 73


Ob hydraulische<br />

Federvorspannung,<br />

Low- und<br />

Highspeed-<br />

Druckstufe oder<br />

simple Ausführung<br />

mit den passenden<br />

Innereien<br />

– für die MT-<br />

Hinterhand gibt<br />

es eigentlich alles<br />

FEDERBEINE<br />

Wir haben alle<br />

Federbeine eingebaut<br />

und sie<br />

in der Praxis auf<br />

glatten Pisten<br />

und runzeligem<br />

Asphalt getestet<br />

und bewertet –<br />

sportlich schnell<br />

und auch im<br />

Alltagsmodus<br />

nichts mit der gefahrenen Geschwindigkeit<br />

zu tun hat (nicht lachen, steht<br />

auch extra in der Anleitung), sondern<br />

mit der Geschwindigkeit, mit der Druck<br />

auf das Federbein ausgeübt wird; eine<br />

überfahrene, erhabene Asphaltkante<br />

ist zum Beispiel ein Fall für die Highspeeddämpfung<br />

(kurzer, schneller<br />

Schlag), wohingegen etwa der Druck,<br />

der beim Beschleunigen auf das Federbein<br />

einwirkt, über die Lowspeeddämpfung<br />

geregelt wird.<br />

Mupo ist das Einzige, das direkt ab<br />

Werk mit einer Verstellmöglichkeit der<br />

Federbeinlänge aufwartet und damit<br />

die Option bietet, das Heck anzuheben,<br />

um mehr Last auf die Front zu bringen.<br />

Ergebnis dieser Prozedur ist eine erhöhte<br />

Handlichkeit des Bikes. Aber Vorsicht<br />

– nach agil kommt für gewöhnlich<br />

nervös! Die MT ist ohnehin kein „stures<br />

Eisen“, und daher ist dieser Punkt eher<br />

ein „nice to have“ für Leute, die sich<br />

gerne ausgiebig mit dem Fahrwerksund<br />

Abstimmungsthema beschäftigen.<br />

Gut und zackig kann man mit der MT<br />

auch ohne diese Option leben.<br />

ABSTIMMUNGS-<br />

AUFWAND<br />

Wichtig: Aufgrund der bauartbedingt<br />

schlecht zu erreichenden Federvorspannung<br />

sollte man das Hyperpro-<br />

oder Mupo-Federbein unbedingt mit<br />

hydraulischem Versteller ordern! Die<br />

Extra-Euros sind sinnvoll investiert,<br />

denn ohne dieses Teil ist eine Justage<br />

eigentlich nur durch Ausbau möglich.<br />

Da man sich für gewöhnlich erst einmal<br />

an die richtige Vorspannung herantasten<br />

muss und diese eventuell<br />

auch später noch gelegentlich anpasst<br />

– zum Beispiel wegen Zuladung für die<br />

Tour –, würde die Prozedur auf Dauer<br />

hart nerven. Öhlins bietet aus diesem<br />

Grund sein Federbein ohnehin gleich<br />

nur mit hydraulischer Vorspannung an.<br />

Und HH Racetech? Hier wird das Problem<br />

clever gelöst, indem die Vorspannmutter<br />

am Federbein positioniert ist.<br />

74 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


ÖHLINS YA 535<br />

HH RACETEC RT2<br />

MUPO AB2<br />

HYPERPRO 461<br />

Federvorspannung, beziehungsweise<br />

der damit verbundene Negativfederweg,<br />

ist ohnehin ein gern vernachlässigtes<br />

Thema. Dabei sollte jeder, egal<br />

ob mit Zubehör- oder Originalmaterial,<br />

diesen auf sein Gewicht einmal richtig<br />

einstellen bzw. einstellen lassen. So<br />

geht’s: Am Heck des Bikes, möglichst<br />

senkrecht über der Steckachse, ein<br />

Stück Kreppklebeband anbringen.<br />

Dann das Bike am Heck komplett aus<br />

der Feder heben, bis das Rad den Bodenkontakt<br />

verliert (per Werkstattkran,<br />

starkem Kumpel oder über den Seitenständer<br />

ziehen). Nun den Abstand von<br />

der Steckachse bis hinauf zum Klebeband<br />

messen und notieren. Bike ablassen,<br />

in voller Montur aufsitzen und die<br />

Federung ein paar Mal durchdrücken.<br />

Anschließend beim Messen darauf<br />

achten, dass die Füße nur mit den<br />

Zehenspitzen das Umfallen verhindern<br />

und nicht wirklich für Entlastung sorgen.<br />

Oder besser noch, das Bike vorne<br />

von jemandem halten lassen und<br />

Füße auf die Rasten. Nun erneut den<br />

Abstand ausmessen. Die Differenz aus<br />

den beiden Werten ist der Negativfe-<br />

FEDERBEINE<br />

MARKE<br />

MAX.<br />

PUNKTE<br />

MUPO ÖHLINS HYPERPRO HH RACETECH<br />

Bezeichnung AB2 YA535 461 RT2 (Prototyp)<br />

Preis 935,00 Euro 1174,99 Euro 730,00 Euro 510,51 Euro<br />

Aufpreis hydr. Federvorspannung 198,00 Euro inklusive 213,00 Euro auf Anfrage<br />

Bezugsquelle www.zupin.de www.ohlins.eu www.hyperprodeutschland.de<br />

Gewicht inkl.<br />

Montagematerial<br />

2680 g 3340 g (inkl. hydraul.<br />

Federvorspannung)<br />

2940 g 2120 g<br />

Zulassung ABE ABE ABE ABE<br />

Montageanleitung/<br />

Datenblatt<br />

www.hh-racetech.de<br />

10 7 10 9 – (Prototyp)<br />

Montage 10 5 9 10 10<br />

Einstellmöglichkeiten 20 18 14 16 8<br />

Abstimmungsaufwand 20 10 20 10 13<br />

Performance 30 30 28 25 20<br />

GESAMTPUNKTZAHL 90 70 81 70 51<br />

Fazit<br />

Noch die hydraulische<br />

Federvorspannung<br />

dazugepackt, und<br />

schon zieht das Mupo<br />

mit Öhlins gleich –<br />

Die Bürde des Klassenprimus<br />

– jeder will<br />

sich an ihm messen.<br />

Dank hohen Standards<br />

und hydraulischer<br />

Unser klarer Preis-<br />

Leistungs-Sieger.<br />

Noch die hydraulische<br />

Federvorspannung<br />

dazu und trotz gerin-<br />

Nicht ganz fair, dieser<br />

Vergleich, da ohne<br />

einstellbare Druckstufe<br />

ausgestattet und<br />

noch im Prototypendann<br />

aber auch beim Federvorspannung gerer Budgetbelastung stadium. De facto ein<br />

Preis. Unser hauchdünner<br />

Performance-<br />

Sieger<br />

hält das Öhlins dem<br />

stand. Bei gleicher<br />

Ausstattung der Konkurrenz<br />

wäre es enger<br />

zugegangen<br />

dicht dran an der<br />

Performance von<br />

Mupo und Öhlins<br />

heißer Tipp für entspannt-sportliche<br />

Landstraßenfahrer<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 75


derweg. Wie lang dieser nun genau<br />

sein sollte, ist von Federbein zu Federbein<br />

anders und findet sich in den<br />

Unterlagen beziehungsweise kann<br />

beim Hersteller erfragt werden.<br />

Ansonsten ist die Erreichbarkeit der<br />

jeweiligen Einstellschrauben von Zugund<br />

Druckstufe bei keinem der Federbeine<br />

ein Problem, und einer persönlichen<br />

Feinabstimmung steht somit<br />

nichts weiter im Wege. Tipp: unbedingt<br />

die eigenen Einstellwerte notieren und<br />

gut aufbewahren, um eventuell spätere<br />

Veränderungen nachvollziehen und gegebenenfalls<br />

zurücksetzen zu können.<br />

Zur Zählweise der Klicks: Man zählt immer<br />

von „zu“ nach „auf“. Im Uhrzeigersinn<br />

ganz zugedreht ist der Nullpunkt.<br />

Der erste spürbare Klick gegen den<br />

Uhrzeigersinn ist die 1 und so weiter<br />

(einige bezeichnen den ersten spürbaren<br />

Klick als Nullpunkt, hierzu bitte<br />

die Herstellerangaben beachten).<br />

PERFORMANCE<br />

Auf dem Ritten zeigt das HH Racetech<br />

im direkten Vergleich zur Serie, wie<br />

ein Straßenfederbein sauber arbeiten<br />

sollte. Bodenunebenheiten werden<br />

zwar wahrgenommen, doch sanft, fast<br />

„sämig“ abgefangen. Bei forcierter<br />

Fahrweise schwingt die MT bei Unebenheiten<br />

allerdings etwas nach, was<br />

rein für die Landstraße gar nicht verkehrt<br />

ist, da es einem dezent mitteilt,<br />

dass man so langsam in die „Red Zone“<br />

für Leib, Leben und Lappen vordringt.<br />

Anders dagegen die drei übrigen<br />

Testteilnehmer. Diese sind nicht nur<br />

baulich – mit der zusätzlichen Einstellmöglichkeit<br />

der Druckstufe – mehr<br />

Richtung Sport ausgelegt. Nein, auch<br />

hinsichtlich ihrer Dämpfungscharakteristik<br />

spürt man, dass sie es eigentlich<br />

primär schnell wollen. Natürlich<br />

können alle drei auch cruisen, doch<br />

Die Gabel der MT-<br />

09 war bis zum<br />

Erscheinen des<br />

aktuellen Modells<br />

lediglich in der<br />

Zugstufe und Vorspannung<br />

abzustimmen.<br />

Das<br />

Ansprechverhalten<br />

und die Sportlichkeit<br />

bieten<br />

Luft nach oben<br />

ihr wahres Potenzial zeigen sie erst da<br />

auf, wo einen das HH Racetech längst<br />

„zur Vernunft mahnt“. Die Unterschiede<br />

der drei bilden sich hierbei lediglich<br />

in Nuancen ab. So ist zum Beispiel das<br />

Hyperpro direkt aus der Kiste das am<br />

straffsten abgestimmte und fordert einiges<br />

an Nachjustage. Nachdem wir<br />

die Druckstufe (Low und High) sowie<br />

die Zugstufe etwas zurückgenommen<br />

haben, geht’s deutlich sanfter zu Werke.<br />

Das Öhlins ist da vom Start weg schon<br />

dichter dran und wirkt sensibler in der<br />

Bewältigung der Unebenheiten. „King<br />

of the Ritten“ in dieser Disziplin allerdings<br />

ist das Mupo. Dieses Federbein<br />

arbeitet hier auf der Landstraße gefühlt<br />

am sensibelsten und genau in dem<br />

Maß, dass es jede Menge Gottvertrauen<br />

gibt und dennoch ausreichend<br />

Rückmeldung zum Untergrund liefert.<br />

Fazit des Fahrtests: Das HH Racetech<br />

ist für den entspannten Landstraßenfahrer<br />

eine gute Wahl und eine<br />

echte Verbesserung zur Serie. Wenn<br />

jedoch zur Attacke geblasen wird, können<br />

die drei Sporteisen einfach mehr.<br />

GABELUMBAU<br />

Auch die Gabel der MT-09 bedarf<br />

einiger Aufmerksamkeit. Für <strong>2017</strong> bekam<br />

die MT-09 eine voll einstellbare<br />

Gabel (siehe Premiere S. 16). Unser<br />

TuneUp-Modell von 2016 muss noch<br />

mit der lediglich in Vorspannung und<br />

Zugstufe einstellbaren Variante auskommen,<br />

die für richtig sportliche<br />

Angreifer etwas arg brav ausgefallen<br />

ist. Dennoch muss man hierbei nicht<br />

unbedingt gleich in die Vollen gehen.<br />

Eine gezielte und personalisierte Über-<br />

Welches Nachrüst-Federbein<br />

das richtige<br />

ist, bestimmt<br />

nicht zuletzt<br />

der Anspruch,<br />

den man an<br />

seinen Fahrstil<br />

stellt<br />

76 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


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Einstellbare<br />

Hebellängen<br />

sind prinzipiell<br />

eine gute Idee.<br />

Allerdings sind<br />

scharfkantige,<br />

handschuhschlachtende<br />

Stellen weniger<br />

erstrebenswert<br />

BREMSHEBEL<br />

PAZZO<br />

Griffgefühl,<br />

Lenkerabstand,<br />

Einstellbarkeit,<br />

Länge und<br />

Funktion sind<br />

alles wichtige<br />

Aspekte für<br />

einen Hebeltausch,<br />

ebenso<br />

wie die einfache<br />

Montage<br />

V-TREC<br />

RIZOMA RRC<br />

arbeitung mit den passenden, auf das<br />

Fahrergewicht abgestimmten Gabelfedern<br />

sowie das entsprechende Gabelöl<br />

und angepasste Luftkammern,<br />

reichen unserer Meinung nach für die<br />

meisten Spielplätze des Fernostkriegers<br />

völlig aus. Kostenpunkt dabei<br />

deutlich unter 200 Euro (Material, ohne<br />

Arbeit). Zum Beispiel zu finden im<br />

Programm von Hyperpro oder Öhlins.<br />

Auch hier wieder wichtig: den Negativfederweg<br />

per Federvorspannung<br />

richtig einstellen. Die Vorgehensweise<br />

ist nahezu identisch zum Heck, nur<br />

dass hier der Abstand zwischen Oberkante<br />

Gabelfuß und Unterkante oberes<br />

Gabelrohr der Upside-down-Gabel<br />

im voll entlasteten und im belasteten<br />

Zustand gemessen wird.<br />

Investitionstechnisch kann man<br />

noch so einiges an Budget loswerden,<br />

und so bieten alle vier Hersteller auch<br />

komplette Cartridge-Lösungen an. Bei<br />

diesen ist dann auch die Druckstufe<br />

einstellbar, doch dafür muss man rund<br />

1100 Euro extra rechnen. Für ambitionierte<br />

MT-Reiter, die gezielt die Uhr auf<br />

dem Track unter Beschuss nehmen<br />

wollen, sicher eine Überlegung wert.<br />

Angesichts unseres MT-Testansatzes<br />

„beherztes Landstraßenaufzünden“<br />

allerdings nicht ganz so notwendig.<br />

BEZUGSQUELLEN<br />

Beim Fahrwerk-Thema lohnt es sich<br />

definitiv, einen Stützpunkthändler oder<br />

eine Fachwerkstatt aufzusuchen. Denn<br />

erstens wird das Material auch im Netz<br />

nicht „verramscht“, und zweitens finanziert<br />

der lokale Händler mit den paar<br />

Euro Gewinn seinen Support vor Ort,<br />

und dieser ist gerade auf dem Gebiet<br />

des Fahrwerks immens wichtig.<br />

BREMSHEBEL<br />

MARKE/MODELL<br />

Preis pro Satz (UVP)<br />

Bezugsquelle<br />

Zulassung<br />

Montage 10<br />

Einstellmöglichkeiten 20<br />

Performance 30<br />

Crashprotection 10<br />

GESAMTPUNKTZAHL 70<br />

Fazit<br />

MAX.<br />

PUNKTE<br />

78 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


PROBRAKE<br />

RIZOMA 3D<br />

LSL<br />

So fragt der kompetente Händler<br />

schon bei der Bestellung nach Fahrergewicht<br />

inklusive Montur, um das<br />

Federbein oder die Gabelfedern in<br />

richtiger Härte zu ordern und damit die<br />

beste Performance des Materials zu<br />

gewährleisten. Außerdem steht er Rede<br />

und Antwort bei Fahrwerksproblemen<br />

und hilft bei der Abstimmung. Wer<br />

nicht weiß, wohin, kann sich auch direkt<br />

an die Hersteller bzw. Importeure<br />

wenden und sich taugliche Anlaufstellen<br />

nennen lassen. „Support your local<br />

dealer“ – für ordentlich Fahrspaß und<br />

einen sicheren Ritt!<br />

BREMS- UND<br />

KUPPLUNGSHEBEL<br />

Ganz so „beratungsintensiv“ wie das<br />

Fahrwerksthema sind die Hebeleien auf<br />

der Kommandobrücke sicher nicht.<br />

Dennoch gibt es ein paar Punkte zu beachten<br />

beziehungsweise sind uns einige<br />

Dinge bei den Probanden aufgefallen.<br />

MONTAGE<br />

Kein Hexenwerk, doch sollte man<br />

kupplungsseitig bei V-Trec, LSL sowie<br />

Rizomas „RRC“ darauf achten, die Führungsschraube<br />

nicht zu fest anzuziehen<br />

und damit den Hebel in der Halterung<br />

zu klemmen. Die Folgen wären eine<br />

erschwerte Betätigung sowie das<br />

Fehlen des nötigen Spiels im Kupplungszug,<br />

da der Hebel nicht selbstständig<br />

komplett in seine Ausgangsposition<br />

zurückkehrt. Bei den übrigen<br />

Hebeln ist dies bauartbedingt nicht<br />

möglich (die Führungsbuchse steht<br />

über dem Material des Hebels).<br />

EINSTELLMÖGLICH-<br />

KEITEN<br />

Bei der Hebelweitenverstellung arbeiten<br />

fast alle nach demselben Prinzip:<br />

ein Einstellhebel auf der Oberseite,<br />

mit dem sechs verschiedene Entfernungsstufen<br />

zum Lenker auswählbar<br />

sind. Einzig Rizomas „3D“ regelt seine<br />

15-stufige Weitenregulierung über<br />

eine Stellschraube, welche von vorne<br />

in den Hebel führt.<br />

Außer der Entfernung zum Lenker<br />

lässt sich bei V-Trec und Probrake<br />

auch die Länge des Hebels via zweigeteilter<br />

Bauweise regulieren. Auf den<br />

ersten Blick ein nettes Feature, was<br />

uns in der Performance aber nicht<br />

recht überzeugte.<br />

PERFORMANCE<br />

Das Gefühl der einzelnen Hebel an<br />

der Hand, und ob es einem taugt oder<br />

nicht, ist ein sehr subjektives. Doch<br />

gibt es hier durchaus auch „Hardfacts“<br />

zu bewerten, wie eben das Problem mit<br />

der Längenverstellung des V-Trec und<br />

des Probrake. In der kurzen Variante<br />

des längenverstellbaren Hebels gibt es<br />

keinen Stress, doch sobald man diesen<br />

verlängert und die scharfen Fräskanten<br />

zwischen den beiden Bauteilen<br />

RIZOMA „RRC“ RIZOMA „3D“ PAZZO in kurz oder<br />

lang verfügbar<br />

258,00 Euro 358,00 Euro 198,00 Euro<br />

(klappbar gg. 40 Euro<br />

Aufpreis p. Satz)<br />

PROBRAKE V-TREC LSL in kurz oder lang<br />

verfügbar<br />

199,95 Euro 189,90 Euro 199,90 Euro<br />

www.rizoma.com www.rizoma.com www.so-products. www.probrake.de www.motea.com www.lsl.eu<br />

com<br />

ABE ABE ABE ABE ABE ABE<br />

10 8 10 10 8 8<br />

14 16 14 18 18 14<br />

23 28 28 15 23 27<br />

5 10 5 7 10 5<br />

52 62 57 50 59 54<br />

Wem das Design<br />

gefällt, der wird über<br />

Defizite wie die<br />

schwergängige Arretierung<br />

hinwegschauen<br />

Top Material mit<br />

hoher Punktausbeute<br />

in allen Kategorien<br />

und feinem Design –<br />

aber das kostet<br />

Solides Material<br />

zum fairen Preis,<br />

allerdings ohne<br />

Klappmechanismus<br />

Der Kupplungshebel<br />

steht in einem<br />

fragwürdigen Winkel,<br />

und die scharfen<br />

Kanten missfallen<br />

Klarer Preis-<br />

Leistungs-Sieger.<br />

Wären nicht die<br />

scharfkantigen<br />

Übergänge, es wäre<br />

der Spitzenplatz<br />

Gutes Material, bei<br />

dem wir uns aber<br />

noch eine Einstellmöglichkeit<br />

für<br />

S-Handgrößen<br />

wünschen würden<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 79


Das dezente Rücklicht aus<br />

dem Zubehörprogramm<br />

von Rizoma schmiegt sich<br />

vorbildlich ans schlanke<br />

Heck der TuneUp-Yamaha<br />

NICE<br />

TO HAVE<br />

einen neuen Hebel leisten zu müssen.<br />

Bei der Bewertung dieses Punkts geht<br />

es jedoch weniger um den Highspeed-<br />

Abflug als vielmehr um den „saublöden“<br />

Umfaller, bei dem der abgebrochene<br />

Hebel einem mächtig den Tag<br />

oder gar die Tour verderben kann.<br />

Volle Punktzahl fahren Rizomas 3D<br />

und die V-Trec ein, die beide mit Klapphebeln<br />

aufwarten. Probrake hat ebenfalls<br />

eine Klappfunktion, diese muss<br />

aber nach Einsatz wieder durch Erneuerung<br />

eines Arretierungsstifts gesichert<br />

werden (als Zubehör erhältlich).<br />

LSL und Rizomas „RRC“ liefern Sollbruchstellen<br />

an den Hebelenden, die<br />

immerhin hoffen lassen, dass genug<br />

Material zum Weiterfahren übrig bleibt.<br />

Pazzo hat ebenfalls eine Sollbruchstelle,<br />

bietet aber auch gegen 20 Euro<br />

Aufpreis pro Hebel eine Klappfunktion.<br />

LSL und Pazzo bieten ihre Hebel übrigens<br />

zudem auch in Kurzversionen an<br />

– ebenfalls mit Zulassung.<br />

NICE TO HAVE<br />

freilegt, sollte man sich auf längere<br />

Sicht ernsthaft Sorgen um seine Handschuhe<br />

machen.<br />

Und wie schaut es aus, wenn man<br />

während der Fahrt oder eben schnell<br />

an der Ampel die Hebelweite regulieren<br />

will? Hier arbeitet das LSL-Paar absolut<br />

vorbildlich, und auch Probrake und<br />

Pazzo sind leichtgängig zu verstellen.<br />

Allerdings lief bei Probrake konstruktionsmäßig<br />

auf der Kupplungsseite<br />

irgendetwas verkehrt: Der Hebel<br />

ist in der Grundstellung schon zu weit<br />

weg und steht unmöglich steil vom<br />

Lenker ab. Hier sollte der Hersteller<br />

Auch bei diesem<br />

TuneUp konnten<br />

wir uns nicht<br />

über zu wenig<br />

Schrauberarbeit<br />

beschweren.<br />

Doch der Aufwand<br />

lohnte sich<br />

allemal<br />

nachbessern. Auch bei LSL würden wir<br />

uns eine etwas nähere Grundstellung<br />

wünschen. Das aktuelle Setup passt für<br />

Handschuhgröße M perfekt. Aber wenn<br />

man schon eine Einstellmöglichkeit hat,<br />

wäre es schön, auch etwas für S am<br />

Start zu haben. Rizomas Hebelpaare,<br />

Pazzo und V-Trec, kommen hier in der<br />

Grundstellung zwischen 0,5 und einem<br />

Zentimeter näher an den Lenker.<br />

CRASHPROTECTION<br />

Wenn es mit der MT-09 zu Boden geht,<br />

hat man meist größere Sorgen, als sich<br />

In der letzten <strong>PS</strong> haben wir ja schon<br />

das Heck um seinen plumpen Kennzeichenträger<br />

erleichtert. Wer sich jetzt<br />

noch an der präsenten Rückleuchte<br />

stört, dem wird das Rizoma-Pendant sicher<br />

gefallen. Das Teil fügt sich so perfekt<br />

ins Heck ein, dass man nach der<br />

problemlosen Montage binnen kürzester<br />

Zeit meinen könnte, die eigene MT<br />

habe niemals anders ausgesehen. Infos<br />

und Händleradressen zum e-geprüften<br />

und blitzsauber verarbeiteten Teil gibt<br />

es unter www.rizoma.com.<br />

Und zum Schluss des MT-09-<br />

TuneUps noch ein „Nice to have“, welches<br />

uns neben Petrus' großzügiger<br />

Sonnenspende diesen Fahrwerkstest<br />

überhaupt erst in dieser Intensität ermöglicht<br />

hat – Metzelers M7 RR. Gerade<br />

bei nicht ganz perfekten Bedingungen<br />

(teilweise nur knapp über zehn Grad),<br />

permanent wechselndem Asphalt und<br />

teils feuchten Stellen im Schatten, ist<br />

das Teil nach wie vor ein Garant für<br />

kontrolliertes Aufzünden. Super Grip<br />

und die glasklare Rückmeldung zur Beschaffenheit<br />

des Untergrunds machen<br />

ihn zu einem echten Tipp für die MT-09.<br />

Übrigens als kleine kryptische<br />

Vorschau: Wenn wir schon bald mit<br />

dem nächsten TuneUp zurückkehren,<br />

werden wir uns höchstwahrscheinlich<br />

einem sehr begehrten Hyperraum-<br />

Eisen widmen. Richtet also schon mal<br />

das Werkzeug, schärft die Klingen und<br />

legt die Reifenwärmer parat – denn<br />

<strong>2017</strong> wird’s auch im TuneUp schön<br />

supersportlich.<br />

80 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


DAS DIGITALE<br />

MOTORRAD<br />

MOTORRAD Digital, das ist Europas größte Motorradzeitschrift auf Smartphones, Tablets und PC.<br />

Mit den Inhalten der gedruckten Zeitschrift. Inklusive Lesemodus, Fotos in brillanter Auflösung und<br />

weiterführenden Infos. Jetzt günstige Einstiegspreise sichern: www.motorradonline.de/digital<br />

FÜR SMARTPHONE, TABLET UND PC. JETZT INFORMIEREN UND BESTELLEN:<br />

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PITLANE<br />

NEWS<br />

<strong>PS</strong>-VIP<br />

EVENT<br />

Kleine Gruppen mit Profi-Instruktoren<br />

garantieren Lernerfolge<br />

Dazu gibt es handfeste Infos direkt von<br />

den Experten aus der IDM und WM<br />

Jeder Turn wird gefilmt und anschließend<br />

intensiv besprochen<br />

Fotos: racepixx<br />

POWERED BY<br />

Der exklusive Trainingstermin mit <strong>PS</strong>-Redakteuren,<br />

Profirennfahrern und jeder Menge Fahrzeit in ganz<br />

kleinen Gruppen – jetzt mit Frühbucherrabatt<br />

SACHSENRING Wie in den vergangenen<br />

Jahren wird auch in diesem Jahr wieder<br />

ein sehr exklusives <strong>PS</strong>-Renntraining auf<br />

der deutschen Grand Prix-Strecke bei<br />

Chemnitz stattfinden. Am 31.8. und 1.9.<br />

ziehen wieder Rennfahrer und Redakteure<br />

mit <strong>PS</strong>-Lesern am Kabel, um im<br />

Omega, der berüchtigten Turn 11 oder<br />

in der Sachsenkurve die richtige Linie<br />

zu treffen und an der Rundenzeit zu feilen.<br />

Dazu setzen wir Kameras ein und<br />

besprechen vom Bremspunkt bis zum<br />

Hanging-Off alle wichtigen Aspekte einer<br />

schnellen und vor allem sicheren Runde<br />

– und das mit jedem einzelnen Teilnehmer<br />

über die zwei Tage. Als besonderer<br />

Service wollen wir das neue Cardo-<br />

Kommunikationssystem testen, mit dem<br />

die Instruktoren ihren Teilnehmern<br />

während des Turns konkret Infos direkt<br />

in den Helm geben können. Tipps zum<br />

richtigen Reifen und zum passenden<br />

Fahrwerks-Setup gibt es in den Pausen<br />

zwischen den Turns. Eine ausführliche<br />

Rennstreckenbegehung mit der Gruppe<br />

ist ebenfalls vorgesehen. Als Instruktoren<br />

geplant sind in diesem Jahr neben<br />

der erfahrenen Stammtruppe um Christian<br />

Kellner, Arne Tode und Pascal<br />

Eckhardt auch Langstrecken- und Roadracing-Ass<br />

Horst Saiger und weitere<br />

aktive Top-Racer aus der IDM.<br />

Dazu ist die <strong>PS</strong>-Redaktion mit mindestens<br />

einem Redakteur vertreten, mit<br />

dem es sich prima über den Testalltag<br />

und Hintergründe der Redaktionsarbeit<br />

diskutieren lässt. Ebenfalls geplant für<br />

die Teilnehmer sind kostenlose Test-<br />

Rides mit neuen Superbikes und klebrige<br />

Reifen vom Reifenpartner Metzeler<br />

zum sehr günstigen <strong>PS</strong>-VIP-Kurs. Am<br />

Abend des ersten Fahrtags findet ein<br />

gemütlicher Grillabend im Fahrerlager<br />

mit Freibier statt. Geplant ist hierzu auch<br />

ein Roadracing-Vortrag von Horst Saiger.<br />

Während der gesamten Veranstaltung<br />

sind Getränke frei, zwei Mittagessen<br />

gehören ebenfalls zum Paketangebot.<br />

Eckis Rennservice kümmert sich um den<br />

technischen Support aller Teilnehmer.<br />

Die Gruppen bestehen pro Instruktor<br />

aus maximal fünf Teilnehmern. Mindestens<br />

fünf Turns sind pro Tag geplant. Das<br />

gesamte Paket kostet zum Frühbucherrabatt<br />

699 Euro (bei Buchungen bis<br />

31. Januar <strong>2017</strong>). Der normale Preis für<br />

das <strong>PS</strong>-VIP-Event am Sachsenring liegt<br />

sonst bei 749 Euro. Buchungen nimmt<br />

das Action Team unter Tel. 0711-182<br />

1977 entgegen.<br />

82 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


Ticketverkauf und Einschreibung läuft<br />

AM 4. UND 5. JUNI IST ES WIE-<br />

DER SO WEIT. DANN GIBT ES<br />

BEIM FISCHEREIHAFENRENNEN<br />

IN BREMERHAVEN WIEDER<br />

ROADRACING VOM FEINSTEN.<br />

DER TICKETVERKAUF HAT<br />

BEREITS BEGONNEN UND DIE<br />

ERSTEN FAHRER HABEN SICH<br />

SCHON EINGESCHRIEBEN. ALLE<br />

INFOS ZU DEN KLASSEN, DEM<br />

REGLEMENT UND DEN EIN-<br />

TRITTSPREISEN UNTER WWW.<br />

FISCHEREIHAFEN-RENNEN.DE<br />

Fotos: Sascha Bartel, Tobias Münchinger<br />

Rennaction und Fischbrötchen<br />

passen nirgends<br />

so gut zusammen<br />

wie in Bremerhaven<br />

Foto: Michelin<br />

FÜR FRÜHSTARTER<br />

THE FREEZE<br />

Wer sich für kein Wetter zu schade ist und es bis zum<br />

Sommer partout nicht mehr aushält, der kann schon am<br />

1. April bei einem Zwei-Stunden-Rennen auf der Grand<br />

Prix-Strecke am Nürburgring angreifen. Gesucht wird der<br />

„King of Freeze“. Ein kostenloses freies Training findet<br />

bereits am 31. März dazu statt – kein Aprilscherz. Infos zu<br />

Klassen und Reglement unter www.germantwintrophy.de<br />

1000 KILOMETER VON HOCKENHEIM<br />

AUF EIN NEUES<br />

Frost droht in der<br />

Eifel oft lang – trotzdem<br />

wird angegast<br />

Der große Klassiker der deutschen Rennszene in Hockenheim<br />

beendet jedes Jahr am Ostersamstag die trübe Zeit<br />

ohne Rennen. Auch <strong>2017</strong> geht es deshalb am 15. April am<br />

Ring in Baden wieder rund, wenn mit den „1000 Kilometern<br />

von Hockenheim“ in drei Rennklassen der Startschuss zum<br />

deutschen Langstreckencup (DLC) fällt. Infos und Anmeldungen<br />

unter dlc-hockenheim.de<br />

Fotos: Andreas Weinand<br />

Foto: trekraiders.eu<br />

ACTION TEAM TERMINE<br />

FÜR JEDES FAHRKÖNNEN<br />

Von der Kurvenschule bis zum echten<br />

Renntraining für schnelle Piloten ist auch<br />

<strong>2017</strong> beim Action Team wieder etwas<br />

dabei. Buchung: Tel. 0711-182-1977<br />

HOCKENHEIM Supermototraining<br />

(18./19.3., 150 Euro); Renntraining,<br />

Wochenend-Termin (26.–28.5., ab 199<br />

Euro); Kurvenschule (14.7., 369 Euro)<br />

BADEN AIRPARK Kurvenschule (3.–5.5.,<br />

ab 349 Euro)<br />

BOXBERG Fahrdynamik-Training<br />

(13./14. 5., ab 349 Euro); Schräglagenschule<br />

(13./14.5., ab 349 Euro)<br />

SACHSENRING Renntraining (31.8/1.9.,<br />

ab 349 Euro); Rookie-Training (10./11.7.,<br />

ab 349 Euro)<br />

BILSTER BERG Kurvenschule (23./24.7.,<br />

ab 349 Euro); Rookie-Training (10./11.7.,<br />

ab 349 Euro); Renntraining (23./24.7. und<br />

28./29.8., ab 399 Euro)<br />

<strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 83


Die europaweit größte Vereinigung von a<br />

Mitglied werden<br />

Mitglied werden ist ganz einfach: Besuchen<br />

Sie uns im Internet unter www.<br />

dskev.de und klicken Sie im rechten Bereich<br />

der Website auf<br />

den entsprechenden<br />

Menüpunkt – oder<br />

scannen Sie mit Ihrem<br />

Mobiltelefon den<br />

hier abgedruckten Code ein, der Sie automatisch<br />

auf die richtige Seite weiterleitet.<br />

Förderpartner<br />

Editorial: Herzblut im Motorsport<br />

DSK-Präsident<br />

Dr. Karl-Friedrich Ziegahn<br />

Racer sind Racer. Vor dem Mitbewerber<br />

ins Ziel zu kommen, liegt in<br />

unseren Genen. Zusammengezählt<br />

wird am Schluss, am Ende zählt<br />

nur der Erfolg. Der Zweite ist der<br />

erste Verlierer. Alles Sprüche, die<br />

wir schon getätigt haben, um den<br />

harten Kerl herauszustellen. Ja,<br />

Wettbewerb macht Spaß, kann<br />

aber auch verletzen. Mit Niederlagen<br />

muss man umgehen können.<br />

Wer die Hitze in der Küche nicht<br />

erträgt, darf kein Koch werden.<br />

Starke Charaktere können damit<br />

umgehen, sensible Typen leiden<br />

darunter. Das war schon in der Schule so.<br />

Wer Niederlagen nicht ertragen kann, muss entweder stärker<br />

werden oder zugeben, dass der Konkurrent besser ist. Beides<br />

ist verdammt schwer. Und dann sucht man einen dritten Weg.<br />

Hier beginnt die Grauzone zwischen Ehrlichkeit und Tricksen.<br />

Cleverness wird bewundert, Betrug geächtet. Zwischen fairem<br />

oder unfairem Verhalten liegt eine weite Zone und deswegen<br />

haben wir uns Regeln gegeben. Was ist erlaubt, was nicht? Jetzt<br />

sind wir mitten im modernen Motorsport. Was haben wir nicht<br />

alles erlebt in dieser und den vorangegangenen Saisons.<br />

Und jetzt zu meinem eigentlichen Punkt. Nico Rosberg ist<br />

ein verdammt guter und intelligenter Pilot – zu Recht Formel-<br />

1-Weltmeister. Warum schmeißt er hin? Ist seine soziale<br />

Intelligenz, seine Fähigkeit zur Sensibilität so ausgeprägt, dass<br />

er den erneuten Kampf, der sich natürlich auch unter der Gürtellinie<br />

abspielt, nicht mehr weiterverfolgen will? Ich kann seine<br />

Entscheidung nachvollziehen, aber viele Fans hätten sich eine<br />

erneute Auseinandersetzung um die Krone im Automobilsport<br />

sicher gewünscht.<br />

Als DSK aber gratulieren wir ihm sehr herzlich und ernennen ihn<br />

– einer langen Tradition folgend – zum Ehrenmitglied, wie jeden<br />

Weltmeister in einer Motorsportdisziplin. Falls es bei seinem<br />

vollen Terminkalender mal möglich wird, wollen wir ihn gerne in<br />

unserem Kreis begrüßen. Ich habe ihn im Dezember in München<br />

erlebt, als er zusammen mit unserer Rallye-Legende Walter<br />

Röhrl, mit Sebastian Ogier und Langstrecken-Weltmeister Marc<br />

Lieb auf der Bühne stand und fand jeden von ihnen auf seine<br />

Art unvergleichlich aber einzigartig. Racer sind sie alle, Meister<br />

sowieso, aber jeder hat seine eigene Art. Und das macht den<br />

Motorsport nicht nur für die Piloten, sondern auch für die Fans<br />

so spannend. Wir dürfen unser Herzblut dort ausschütten, wo<br />

wir den sympathischsten und kämpferischsten Helden finden.<br />

Herzlichst Euer<br />

Partnerserien<br />

®<br />

Neun Veranstaltungen<br />

für Zweiradnachwuchs<br />

Der ADAC Mini Bike Cup geht <strong>2017</strong> in seine 22. Saison.<br />

Auf den Spuren von Sandro Cortese, Marcel Schrötter<br />

und Jonas Folger ist die Nachwuchsserie der perfekte<br />

Einstieg in den Zweiradsport. Startberechtigt sind<br />

Piloten von acht bis 14 Jahren, zum Einsatz kommen<br />

Viertakt-Honda Mini Bike NSF100. Die Serie ist in zwei<br />

Klassen unterteilt, eine für Einsteiger und eine – die<br />

sogenannte Nachwuchs-Klasse – für fortgeschrittene<br />

Piloten. In der Einsteiger-Klasse können die Piloten<br />

bereits für 600 Euro starten. Für die Nachwuchs-Klasse<br />

beträgt die Einschreibegebühr 800 Euro. Darin sind der<br />

Einführungslehrgang vom 21.-23. April in Oschersleben,<br />

alle Nenngelder zu den Veranstaltungen und die<br />

umfassende Betreuung für die ganze Saison enthalten.<br />

Einschreibungen sind unter www.adac-motorsport.de/<br />

adac-mini-bike-cup möglich. Die Saison beginnt am<br />

06. Mai in Bopfingen und endet am 10. September in<br />

Schlüsselfeld. Bei den Rennkursen handelt es sich um<br />

Kartbahnen mit voller Streckensicherung.<br />

Einladung zur<br />

Mitgliederversammlung<br />

Am Samstag, 25. Februar <strong>2017</strong> findet die alljährliche<br />

Mitgliederversammlung des Deutschen Sportfahrer<br />

Kreises statt. Hier haben die DSKler die Möglichkeit,<br />

das Vereinsleben aktiv mit zu gestalten. Und natürlich<br />

kommt auch die Gesellschaft nicht zu kurz, treffen<br />

doch Gleichgesinnte aufeinander, die die Leidenschaft<br />

Rennsport ausnahmslos teilen. Beginn ist um 15 Uhr<br />

im Konferenzcenter des Dorint Hotels am Nürburgring<br />

und alle DSKler sind herzlich eingeladen.<br />

Tagesordnung<br />

1. Begrüßung und Rechenschaftsbericht<br />

Dr. Karl-Friedrich Ziegahn, Präsident<br />

2. Finanzbericht<br />

Reinhard Michel, Schatzmeister<br />

3. Bericht der Finanzprüfer<br />

4. Aussprache<br />

5. Feststellung der Anwesenheit<br />

6. Entlastung des Präsidiums<br />

7. Ehrungen<br />

Pause + Gastvortrag<br />

8. Wahlen<br />

Pos. 1 Präsident<br />

Pos. 3 Vize-Präsident<br />

Pos. 5 Schriftführer<br />

Pos. 7 Beisitzer<br />

Pos. 9 Beisitzer<br />

Wahl eines Finanzprüfers<br />

9. Anträge<br />

10. Verschiedenes<br />

11. Ehrungen


ktiven Fahrern und Motorsport-Fans mit fast 13 000 Mitgliedern<br />

Über den DSK<br />

15 Termine für das ‚DSK Hugo Emde Freien Fahren‘ – davon sechs mit Motorrad-Gruppen – stehen <strong>2017</strong> auf dem Programm<br />

Freies Fahren <strong>2017</strong>: Termine stehen fest<br />

Die Sportfahrer im DSK können sich <strong>2017</strong> auf zahlreiche<br />

Termine zum beliebten ‚DSK Hugo Emde Freien Fahren’<br />

freuen: Von März bis November <strong>2017</strong> finden mindestens<br />

14 Veranstaltungen statt. Im Kalender für das<br />

nächste Jahr stehen die traditionellen Rennstrecken Assen<br />

(Niederlande), Bilster Berg, Hockenheim, Nürburgring<br />

Nordschleife, Oschersleben, Spa-Francorchamps<br />

(Belgien) und Zandvoort (Niederlande).<br />

Auftakt der ‚Freien Fahren’ ist am 11. März <strong>2017</strong> auf<br />

dem Hockenheimring Baden-Württemberg. Knapp<br />

einen Monat später, am 10. April steht Bilster Berg<br />

auf dem Programm. Die Berg- und Talbahn bei Bad<br />

Driburg ist auch am 12. Juni <strong>2017</strong> und am 21. August<br />

<strong>2017</strong> Veranstaltungsort für das ‚Hugo Emde Freie<br />

Fahren’ des DSK. Die Rennstrecke im belgischen Spa-<br />

Francorchamps ist nach den guten Erfahrungen und der<br />

positiven Resonanz der Teilnehmer auch<br />

im nächsten Jahr wieder fest eingeplant.<br />

An zwei Terminen können DSKler die<br />

legendäre Eau Rouge mit dem eigenen<br />

Pkw durchfahren. Am 8. Mai <strong>2017</strong><br />

und am 15. Oktober <strong>2017</strong> treffen sich<br />

DSK-Mitglieder in Spa-Francorchamps.<br />

Auf der Motorradrennstrecke in Assen<br />

– die auch mit dem Pkw gut zu fahren<br />

ist – findet das Freie Fahren am 8. September<br />

<strong>2017</strong> statt. Weitere Stationen<br />

beim Freien Fahren im Jahr <strong>2017</strong> sind<br />

Oschersleben – am 3. Mai <strong>2017</strong> und am<br />

9. Oktober <strong>2017</strong> – sowie Zandvoort. Auf<br />

dem Dünenkurs findet am 27. Juni ein<br />

Freies Fahren statt. Auf die einzigartige<br />

Nürburgring Nordschleife geht es im<br />

kommenden Jahr an drei Termine: Am<br />

12. April <strong>2017</strong>, am 1. Juni und am 12.<br />

Oktober nehmen DSKler die legendäre ‚Grüne Hölle’<br />

unter die Räder. Schon fast traditionell findet das Jahr<br />

in Hockenheim seinen Abschluss. Am 11. November<br />

steht in Hockenheim der ‚Kleine Kurs’ im Kalender. In<br />

diesem Jahr bietet der Deutsche Sportfahrer Kreis vier<br />

Module an: Ein Modul ist für die ‚Vielfahrer’ gedacht<br />

und beinhaltet alle Veranstaltungen ‚DSK Hugo Emde<br />

Freies Fahren’ <strong>2017</strong>. Mehr Fahrfreude geht nicht! Die<br />

weiteren drei Module beinhalten jeweils drei bis vier<br />

Rennstrecken. Bei der Buchung eines Moduls können<br />

DSK-Mitglieder bis zu 10 Prozent gegenüber der<br />

Einzelbuchung sparen. Die Modul-Plätze sind begrenzt.<br />

Die Module können seit Dezember 2016 online gebucht<br />

werden – die weiteren Veranstaltungen folgen. Die<br />

Preise für das Freie Fahren liegen zwischen 175 Euro<br />

und 250 Euro (DSK-Mitglieder).<br />

Für viele Sportfahrer ein Highlight im Terminkalender: Bilster Berg<br />

Mit fast 13 000 Mitgliedern ist der<br />

Deutsche Sportfahrer Kreis e. V. die<br />

europaweit größte Vereinigung von<br />

aktiven Fahrern und Motorsport-<br />

Fans – und das mit langer Tradition.<br />

1958 wurde der DSK mit dem Ziel<br />

gegründet, den Motorsport – und<br />

vor allem die Sicherheit in selbigem<br />

– zu fördern und zu verbessern und<br />

als Bindeglied zwischen Fahrern,<br />

Organisationen und Funktionären<br />

zu agieren. Zu den prominentesten<br />

Gründungsmitgliedern gehört Wolfgang<br />

Graf Berghe von Trips. Dabei<br />

setzt sich der DSK damals wie<br />

heute für die gleichen Ziele ein.<br />

Heute, mehr als fünf Jahrzehnte<br />

nach der Gründung, bestimmen<br />

die Themengebiete Sicherheit,<br />

Fairness und Zukunftsfähigkeit die<br />

Arbeit des DSK. Das elfköpfige<br />

Team rund um Präsident Dr. Karl-<br />

Friedrich Ziegahn hat zusammen<br />

einen Erfahrungsschatz aus mehr<br />

als 250 Jahren Motorsport – ob<br />

als Fahrer bei Rundstrecken- oder<br />

Bergrennen, im Rallye-Sport oder<br />

als Funktionär hinter den Kulissen;<br />

die Präsidiumsmitglieder kennen<br />

sich in der Szene aus.<br />

Die Mitglieder profitieren in<br />

vielerlei Hinsicht von den Stärken<br />

des DSK: Regelmäßig führt der<br />

DSK das beliebte Freie Fahren auf<br />

deutschen Rennstrecken durch,<br />

und auf viele Eintrittskarten und<br />

die Produkte der Partner erhalten<br />

Mitglieder satte Rabatte. Zudem ist<br />

im Mitgliedsbeitrag ein Jahres-Abo<br />

der Fachzeitschriften „sport auto“,<br />

„<strong>PS</strong>“, „Motor Klassik“ oder „Motorsport<br />

XL“ enthalten.<br />

Terminkalender<br />

+++ 25. Februar <strong>2017</strong> DSK<br />

Mitgliederversammlung +++<br />

25.-28. Mai <strong>2017</strong> ADAC Zurich<br />

24h-Rennen Nürburgring +++<br />

<strong>02</strong>.-10. Dezember <strong>2017</strong> Essen<br />

Motor Show +++<br />

Impressum<br />

Geschäftsstelle: Karl-Wirth-Str. 16,<br />

76694 Forst, Tel. 072 51/3<strong>02</strong> 84-0, Telefax<br />

072 51/3<strong>02</strong> 84-19 Internet: http://www.<br />

dskev.de E-Mail: info@dskev.de Präsident:<br />

Dr. Karl-Friedrich Ziegahn Vizepräsidenten:<br />

Karl-Heinz Stümpert, Friedhelm<br />

Kissel Schatzmeister: Reinhard Michel<br />

Schriftführer: Hans-Walter Kling Präsidialmitglied<br />

z. b. V.: Armin Schwarz Beisitzer:<br />

Johannes Scheid, Peter Bonk, Katrin Bekker<br />

Redaktion: Patrik Koziolek, Thorsten<br />

Schlottmann Fotografen: ADAC, DSK


SPORT<br />

IDM <strong>2017</strong><br />

TOTGEGLAUB<br />

LEBEN LÄNG<br />

Jetzt geht es ans Eingemachte.<br />

Wenn die<br />

Internationale Deutsche<br />

Meisterschaft<br />

unter neuer Führung<br />

nicht die Kurve kriegt,<br />

wird es wohl eng<br />

für die IDM. Doch<br />

es besteht Hoffnung<br />

auf eine Trendwende.<br />

Text: Anke Wieczorek<br />

Fotos: Wießmann (2) , Weinand, Rüger<br />

Totgeredet, abgehakt. Dieses<br />

Schicksal bleibt der IDM Gott<br />

sei Dank erspart. Die Rennserie<br />

wird es auch in der Saison<br />

<strong>2017</strong> geben – obwohl bis zum Jahreswechsel<br />

hinter einigen Details der Meisterschaft<br />

noch ein Fragezeichen stand.<br />

Aber war das jemals anders? In den<br />

letzten 15 Jahren jedenfalls nicht. Oft<br />

genug stand die IDM zu diesem Zeitpunkt<br />

sogar auf der Kippe. Ein neuer<br />

Promoter soll Deutschlands Topserie im<br />

Motorradsport jetzt aber wieder flott<br />

und fit für die Zukunft machen.<br />

Der alte zog schon vor Ablauf eines<br />

Fünfjahresplans den Stecker. Das Ziel,<br />

die IDM aus den roten Zahlen zu führen,<br />

war nicht realisierbar, das Geld aus<br />

eigener Tasche irgendwann erschöpft<br />

und der Gegenwind von diversen Verbänden<br />

und Organisationen eisig. Das<br />

neue Management wird es da erheblich<br />

besser haben. Die aktuellen Tatsachen<br />

hauen selbst Bert Poensgen, einen Kopf<br />

des bisherigen Promoter-Trios, aus den<br />

Socken. Unter dem Dach des Industrieverbandes<br />

Motorrad (IVM) bildete sich<br />

nämlich eine Arbeitsgruppe „Motorsport“,<br />

und darin stecken die wichtigsten<br />

Männer von BMW, Honda, Kawasaki,<br />

Suzuki und Yamaha in bisher ungeahnter<br />

Einigkeit die Köpfe zusammen und<br />

verhandeln über die IDM-Zukunft. Diese<br />

Truppe wird auch geschlossen hinter<br />

dem neuen, noch unbekannten Promoter<br />

stehen. Von so einer Konstellation<br />

hatte Ex-Suzuki-Manager Poensgen<br />

schon immer geträumt, aber selbst in<br />

86 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


01<br />

<strong>02</strong> 03<br />

TE<br />

04<br />

01 Aus zwei mach eins: <strong>2017</strong> gibt<br />

es keine Zweiklassengesellschaft<br />

mehr bei den 1000ern. Die bisherigen<br />

hochgezüchteten Superbikes<br />

wurden 2016 sowieso schon<br />

von den ersten Motorrädern nach<br />

Stocksport-Reglement überholt<br />

<strong>02</strong> Starke Meute: In der Superstock<br />

600-Klasse ist die Leistungsdichte<br />

extrem<br />

03 Läuft: Der aktuelle Superbike-Champion<br />

Marvin Fritz hat<br />

es aus der IDM in die Europameisterschaft<br />

geschafft<br />

04 Nix bleibt fix: Das Transferkarussell<br />

ist in vollem Gange<br />

ER<br />

den ganzen Jahrzehnten seiner IVM-Mitgliedschaft<br />

und nach etlichen gescheiterten<br />

Versuchen sei so eine Entwicklung<br />

nicht ansatzweise möglich gewesen,<br />

konstatiert der 69-jährige Ex-Manager.<br />

Die IDM scheint somit tatsächlich vor<br />

einem Neubeginn zu stehen. Die Partner<br />

demonstrieren Einigkeit und reden sogar<br />

schon über Kooperationspartner für<br />

2019. Selbst der zuletzt widerspenstige<br />

Deutsche Motor Sport Bund (DMSB)<br />

scheint dem Thema IDM wieder nähergerückt<br />

zu sein. Immerhin übertrug er<br />

der Arbeitsgruppe die Rechte an der<br />

Durchführung der Meisterschaft.<br />

Und die will, dass die Bude rockt.<br />

„Dass vor allem nicht so viel unten rausläuft,<br />

wie oben reingesteckt wird“, bringt<br />

es der aktuelle Sprecher Henning Putzke<br />

von BMW auf den Punkt. Fünf Veranstaltungen<br />

sind für <strong>2017</strong> fix: Nürburgring<br />

(14. Mai), Schleiz (30. Juli), Assen<br />

(13. August), Oschersleben (3. September)<br />

und Hockenheim (1. Oktober). Am<br />

Lausitztermin muss noch einmal gefeilt<br />

werden, weil der ursprünglich für den<br />

16. Juli geplante Sachsenring-Grand<br />

Prix kurzfristig verschoben wurde<br />

(siehe S. 96). Damit käme es zu einer<br />

Überschneidung mit der IDM in der<br />

Lausitz (bisher geplant für den 2. Juli).<br />

Folgende IDM-Klassen wird es geben:<br />

Superbike 1000, Superstock 600,<br />

die neue Superstock 300 und Sidecar.<br />

Die Reglements bei den Zweirädern<br />

werden sich jetzt ganz stark an den<br />

seriennahen Stocksport-Vorgaben des<br />

Weltverbands FIM orientieren. Innerhalb<br />

von zwei Stunden muss sich demnach<br />

eine 1000er-Maschine so umbauen<br />

lassen, dass sie beispielsweise auch<br />

für die Superstock 1000-EM tauglich<br />

wäre. Dafür sorgt allein schon der Kostendeckel.<br />

So viel wie bisher darf bei<br />

den IDM-Superbikes damit nicht mehr<br />

getunt werden, und es gibt nur noch<br />

eine einzige 1000er-Klasse – was es für<br />

Zuschauer wesentlich übersichtlicher<br />

und somit spannender macht.<br />

Die erhoffte Rückkehr der Moto3-<br />

Klasse in den Schoß der IDM erfolgt<br />

<strong>2017</strong> nicht. Der ADAC kapselt den<br />

Nachwuchs ein zweites Jahr ab und<br />

lässt ihn auf internationalen Rennstrecken,<br />

wo ihm allerdings weniger<br />

Fahrzeit eingeräumt wird, quer durch<br />

Europa touren. Das gilt auch für den<br />

Junior Cup. Das IDM-Programm wird<br />

mit einigen spannenden neuen Markencups<br />

von Suzuki und BMW dennoch<br />

prall gefüllt sein und attrak tive Rennaction<br />

bieten. Der traditionell zur IDM<br />

gehörende Yamaha-Cup fährt übrigens<br />

mit der jetzt nagelneuen YZF-R6 schon<br />

in seine 40. Saison. Das ist Welt rekord!<br />

Rennfans dürfen sich also auf ein<br />

interessantes Jahr freuen und gespannt<br />

beobachten, ob die Reanimation der<br />

IDM gelingt. Der Szene in Deutschland<br />

und dem nationalen Motorradsport<br />

wäre das nur zu wünschen.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 87


SPORT<br />

PORTRÄT CARLO PERNAT<br />

DER LETZTE<br />

SEINER ART<br />

88 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


Witz, Schabernack und die MotoGP-WM passen nicht zusammen? Wenn man<br />

Carlo Pernat fragt, schon. Der Mann verhalf Valentino Rossi zu seinem ersten<br />

Bike, managte Marco Simoncelli und kümmert sich nun um Andrea Iannone.<br />

Für <strong>PS</strong> macht er das Nähkästchen weit auf.<br />

Text: Mat Oxley, Tobias Münchinger; Fotos: Gigi Soldano, 2snap, Cathcart<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 89


01 Klangvolle Modellbezeichnungen wie Mito entstanden im Hause<br />

Cagiva manchmal zu nächtlicher Stunde beim Bier. Passione pur!<br />

<strong>02</strong> Claudio Castiglioni war als Chef bei Cagiva der Erste, der Bürostuhl<br />

gegen Rennanzug tauschte, um die neue 500er-Rennmaschine zu fahren<br />

03 Pernat spricht von einem seiner größten Coups, als Randy Mamola<br />

1987 bei Cagiva unterzeichnete<br />

01<br />

<strong>02</strong><br />

03<br />

Seit einem, vielleicht sogar<br />

zwei Jahrzehnten geht es in<br />

der MotoGP diszipliniert und<br />

überwiegend „sauber“ zu. Gary<br />

Nixon, US-Champion von 1979 und<br />

berüchtigter Hell-Raiser, sagte 2011<br />

kurz vor seinem Tod trefflich: „Mann,<br />

das Tempo dieser Jungs ist so hoch,<br />

dass sie keine Zeit mehr zum Feiern<br />

haben!“ Heutzutage wähnt man sich im<br />

GP-Paddock in erster Linie an einem<br />

Arbeitsplatz. Jeder kümmert sich nüchtern-professionell<br />

um seine Aufgabe.<br />

Zu Nixons Zeiten liefen die Dinge<br />

vollkommen anders. Damals bestand<br />

das Fahrerlager größtenteils aus<br />

wilden Männern, die so schnell wie<br />

möglich dem Nine-to-five-Lifestyle<br />

entfliehen wollten und an jeder Ecke<br />

nach Abenteuern suchten.<br />

Aus diesem Kreis gibt es mittlerweile<br />

nur noch ein überlebendes Mitglied:<br />

Am besten hält man nach den Tabak-<br />

Dunstschwaden Ausschau, die um<br />

einen so langsam ergrauenden, wilden<br />

Haarschopf herumschwelen. Ladies<br />

und Gentleman, Vorhang auf für Mister<br />

Carlo Pernat!<br />

Der Italiener treibt sich seit den<br />

1980ern in den Fahrerlagern der Straßen-WM,<br />

den Boxen und auf den Pressekonferenzen<br />

herum. Er kennt jeden,<br />

und für fast alle hat er schon einmal<br />

gearbeitet. Tätig war er im Team-<br />

Management, Marketing und der PR<br />

für Vespa, Gilera, Cagiva und Aprilia.<br />

Außerdem arbeitete er als persönlicher<br />

Manager von Max Biaggi, Loris Capirossi<br />

und Marco Simoncelli. Heute<br />

betreut er Andrea Iannone.<br />

1995 verschaffte er als Chef der<br />

Aprilia-Rennabteilung Valentino Rossi<br />

seinen ersten Job als Rennfahrer. Er<br />

unterstützte den damals unbekannten<br />

Teenager mit einem gewissen Betrag,<br />

damit dieser in der 125er-Europameisterschaft<br />

antreten konnte.<br />

Pernat ist ein unfassbar unterhaltsamer<br />

Geschichtenerzähler. Den Tag,<br />

an dem er Rossi zum ersten Mal fahren<br />

sah, wird er nie vergessen. „Valentinos<br />

Vater Graziano und ich sind Freunde,<br />

und Valentino kann seinem Vater nicht<br />

oft genug für die Hilfe danken, die er<br />

von ihm bekommen hat“, meint Pernat<br />

nach einem oder auch drei Drinks im<br />

Fahrerlager-Restaurant. „Zwei Wochen<br />

lang rief Graziano mich jeden Tag an.<br />

Er ging mir echt auf die Eier! Am Ende<br />

sagte ich zu, nach Misano zu fahren<br />

und mir den Jungen mal anzusehen.“<br />

Pernat schwenkt um und berichtet,<br />

wie er einige Jahre zuvor noch für<br />

Cagiva arbeitete: „Uns wurde gesagt,<br />

wir sollten einem neuen, unbekannten<br />

Fahrer die Möglichkeit geben, unsere<br />

500er-GP-Maschine zu testen. Sein Name<br />

war Kevin Schwantz. Bei den Testfahrten<br />

war er einfach unglaublich – er<br />

fuhr unfassbare Linien und ging mit<br />

der 500er um wie mit einem Fahrrad.<br />

Er hat uns wirklich beeindruckt, aber<br />

er unterschrieb dann bei Suzuki.“<br />

Als Carlo Pernat Valentino Rossi<br />

zum ersten Mal fahren sah, fühlte er<br />

90 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


04 06<br />

05<br />

sich gleich an Kevin Schwantz erinnert:<br />

„Ich dachte, das ist der neue Schwantz!<br />

Es war genau dasselbe Szenario, Valentino<br />

fuhr unmögliche Linien und ging<br />

absolut spielerisch mit der Maschine<br />

um. Ich unterzeichnete direkt einen<br />

Dreijahresvertrag mit Graziano und<br />

Valentino! Niemand konnte zu diesem<br />

Zeitpunkt voraussehen, dass er neun<br />

Weltmeisterschaftstitel gewinnen würde.<br />

Aber er hat mich damals wirklich<br />

beeindruckt.“<br />

Pernat verließ Cagiva 1990, um für<br />

Aprilia zu arbeiten. Damals war die<br />

Schmiede aus Noale noch ein kleines<br />

Licht im GP-Zirkus. Als Pernat dem Hersteller<br />

1998 wieder den Rücken kehrte,<br />

hatte Aprilia sieben Fahrer- und Konstrukteurs-Weltmeistertitel<br />

in der Tasche.<br />

„Mein Glück war es, für zwei Hersteller<br />

arbeiten zu dürfen, die sich in<br />

der Hand von Rennsportverrückten<br />

befanden: Claudio und Gianfranco Castiglioni<br />

bei Cagiva und Ivano Beggio<br />

bei Aprilia. Als Cagiva die neue 500er<br />

04 Valentino Rossi auf dem Weg zur Legende. Dass er einmal neunfacher<br />

Weltmeister werden sollte, hatte allerdings auch Pernat nicht ahnen können<br />

05 Money, money, money. Es war Carlo Pernat, der Rossi 1995 finanziell<br />

unterstützte, damit „The Doctor“ in der Lage war, seine Karriere zu starten<br />

06 Honda und Rossi. Ohne diese Kombination wäre die Geschichte des GP-<br />

Sports vielleicht anders verlaufen. Ein gewisser Max Biaggi spielt dabei<br />

ebenfalls eine bedeutende Rolle<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 91


01<br />

gebaut hatte, sprang Claudio auf und<br />

tauschte Bürostuhl gegen Rennanzug.<br />

Claudio Castiglioni war stets der Erste,<br />

der die neue Maschine testete“, sagt<br />

Pernat. „Bei Cagiva arbeiteten wir häufig<br />

bis Mitternacht im Büro: Claudio, Gianfranco,<br />

ich und ein paar andere Leute<br />

saßen da. Wir hatten die Füße auf<br />

dem Tisch und tranken Bier. Manchmal<br />

waren auch ein paar Mädchen dabei.<br />

Währenddessen ersonnen wir Namen<br />

für unsere neuen Straßenbikes. Der<br />

Name ‚Mito‘ und viele andere wurden<br />

an solchen Abenden geboren.“<br />

Im italienischen Motorrad-Business<br />

führte damals an den Castiglionis kein<br />

Weg vorbei. 1986 befand sich Ducati<br />

am Boden. Sie bauten ein paar Hundert<br />

Bikes pro Jahr und stellten Dieselmotoren<br />

für Trucks her. Eines schönen Tages<br />

landete ein Helikopter auf dem Firmendach<br />

und drei Ritter, die Castiglionis<br />

und Pernat, stiegen aus. „Wenn die<br />

Brüder Ducati damals nicht gekauft<br />

hätten, wäre der Laden den Bach<br />

heruntergegangen“, schätzt Pernat.<br />

Bevor Carlo Pernat zu Aprilia abwanderte,<br />

verwandelte er Cagiva in einen<br />

erfolgreichen Rennstall. Einen seiner<br />

größten Coups landete er 1987, als<br />

er Randy Mamola engagierte – Cagivas<br />

erste echte Titelhoffnung. Pernat erinnert<br />

sich an die Nacht, in der er Mamo-<br />

<strong>02</strong><br />

92 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


las Manager Jim Doyle davon überzeugte,<br />

den Vertrag zu unterzeichnen:<br />

„Jim, Randy, Gianfranco, Claudio und<br />

ich saßen zusammen am Tisch. Zu 80<br />

Prozent war der Vertrag für beide Seiten<br />

in Ordnung, aber Jim wollte mehr<br />

Geld. Ich wusste von Jims Schwäche<br />

für Grappa. Also füllten wir ihn ab und<br />

er unterschrieb.“ Carlo Pernat war nie<br />

zu erschrocken, sich auch einmal etwas<br />

unlauterer Mittel zu bedienen,<br />

wenn er etwas erreichen wollte. Racing<br />

ist mehr als nur im Kreis herumzufahren.<br />

Es ist wie Krieg, nur ohne den<br />

Einsatz von Waffen.<br />

Eine andere Story spielt 1985 im<br />

nordargentinischen Salta, wo es um die<br />

Entscheidung in der 125er-Motocross-<br />

Weltmeisterschaft ging. Das Duell<br />

zwischen Honda und Cagiva spitzte<br />

sich zu. Die Spritqualität war ein echtes<br />

Problem, deswegen brachten alle großen<br />

Teams ihr Benzin aus Europa mit.<br />

Pernat: „Ich kannte die Leute beim Zoll<br />

und ich wusste, was zu tun war. Sie<br />

gaben uns unseren Sprit. Honda allerdings<br />

nicht. Der Weltverband FIM bat<br />

mich darum, Honda etwas von unserem<br />

Sprit zu verkaufen. Ich meinte:<br />

Klar, gar kein Problem. Das macht dann<br />

200 Dollar pro Liter. Honda winkte natürlich<br />

ab. Aber ich sagte nur: Okay,<br />

mein Angebot habt ihr gehört.“ Die<br />

Honda-Motoren überlebten das Rennen<br />

nicht, und der Sieg ging an Cagiva.<br />

Am Mon tag darauf traf übrigens das<br />

Benzin für Honda ein.<br />

Die Castiglionis verstanden es,<br />

ihren Einfluss im Business auf ziemlich<br />

clevere und nicht selten auch hinterlistige<br />

Art zu vergrößern. Ihre Geschäfte<br />

in der Motorradwelt steuerten sie von<br />

Varese aus. Sie führten dort ein schickes<br />

Hotel, das „The Palace“. Über<br />

mehrere Jahre hinweg trafen sich die<br />

Racing-Bosse aller großen Firmen im<br />

Palace und diskutierten über die Zukunft<br />

des Sports. Darunter waren große<br />

Namen wie zum Beispiel Mitsuo Itoh<br />

von Suzuki, Mike Maekawa von Yamaha<br />

und Suguru Kanazawa von Honda.<br />

„Für ihren Aufenthalt dort bezahlten<br />

sie nichts, es war für alles gesorgt“,<br />

lacht Pernat. „Meistens hatten wir ein<br />

paar Tage nach Ankunft der Gäste ein<br />

Meeting, das für die Castiglionis in der<br />

Regel ziemlich gut verlief. In dieser Zeit<br />

kam von Honda und Yamaha jede Menge<br />

Unterstützung für Cagiva. Maekawa<br />

half uns mit dem Chassis und Honda<br />

erlaubte uns, Kokusan-Zündanlagen zu<br />

verwenden. Ich flog nach Japan und<br />

kam mit vier oder fünf von den Dingern<br />

wieder zurück.“<br />

Während seiner Zeit bei Aprilia war<br />

Pernat dafür berüchtigt, die Gentlemen<br />

von der Presse auf seine Seite zu ziehen.<br />

„Nach vielen Rennen habe ich mir<br />

die ganzen italienischen Journalisten<br />

geschnappt, bin mit ihnen ins Casino<br />

gefahren und bezahlte den Abend.<br />

Diese Phase war voller Sex, Drugs und<br />

Rock ´n‘ Roll und für mich ein natürlicher<br />

Teil meiner Motorradwelt. Ich<br />

meine, warum kaufen die Leute wohl<br />

Motorräder? Um frei zu sein! Um zu<br />

tun, was auch immer man will!“<br />

Ende 1998 verließ Pernat Aprilia,<br />

um sich verstärkt der Betreuung einzelner<br />

Fahrer zu widmen. Sein erster<br />

Klient hieß Max Biaggi. Allerdings hielt<br />

diese Beziehung nicht lange. „Max war<br />

kein einfacher Mensch, denn er vertraute<br />

niemandem. Ich weiß bis heute<br />

nicht, warum. Vielleicht lag es daran,<br />

dass seine Mutter ihn verließ, als er<br />

noch sehr klein war.“<br />

Pernat hat eine faszinierende Theorie<br />

darüber auf Lager, was vielleicht im<br />

Grand Prix-Sport passiert wäre, wenn<br />

Biaggi und Mick Doohan sich nicht in<br />

die Haare bekommen hätten: „Max gewann<br />

seinen ersten 500er-Grand Prix<br />

auf der Honda, fing sich dann aber<br />

Streit mit Doohan ein. Das war ziemlich<br />

blöd, weil Doohan ihn 1999 in Folge dessen<br />

nicht mehr im Werksteam haben<br />

wollte. Stellt euch vor, was passiert wäre,<br />

wenn Max und Mick einfach Freunde<br />

01 „Simoncelli war ein bisschen wie Capirossi. Ein toller Typ. Freundlich, bodenständig<br />

– kein Bullshit. Auf der Rennstrecke aber wurde er zum Biest“<br />

<strong>02</strong> Pernats Erfolgsrezept als Manager stützt sich auf eine fundamentale These:<br />

„Du musst den Fahrer 360 Grad umkreisen und immer zur Stelle sein“<br />

03 Die Zusammenarbeit von Biaggi und Pernat war eine eher kurze Episode:<br />

„Max ist kein einfacher Mensch, denn er vertraut niemandem“<br />

03<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong> 93


01<br />

01 Ein Anruf von Andrea Iannone brachte Pernat sechs Monate nach Marco Simoncellis Unfalltod zurück ins Spiel<br />

<strong>02</strong>+03 Carlo Pernat setzt tiefes Vertrauen in seinen jüngsten Schützling Iannone: „Er könnte der nächste Weltmeister sein, aber<br />

es läuft ein bisschen wie bei Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Privat ist Andrea freundlich, aber beim Rennfahren wird er zu verbissen“<br />

<strong>02</strong> 03<br />

gewesen wären. Biaggi hätte einen Platz<br />

im Repsol-Team bekommen. Mick verletzte<br />

sich damals, und mit Werksmaterial<br />

hätte Max den Titel sicherlich gewonnen.<br />

Und was wäre dann mit<br />

Valentino passiert, als er zu den 500ern<br />

aufstieg? Zu Honda hätte er nicht gehen<br />

können wegen Max. Also hätte er bei<br />

Yamaha angeheuert, um dort erst die<br />

YZR 500 zu pilotieren und dann die erste<br />

M1, die wirklich kein gutes Motorrad<br />

war. Max hat sich damals mit seinem<br />

Verhalten auf jeden Fall ins eigene<br />

Fleisch geschnitten.“<br />

Carlo Pernat hatte so große Namen<br />

wie Biaggi, Rossi, Capirossi, Simoncelli<br />

und Iannone unter seiner Fuchtel.<br />

Fünf grundverschiedene Typen, die er<br />

wie folgt charakterisiert: „Iannone und<br />

Biaggi verbindet vielleicht eine gewisse<br />

Ähnlichkeit, während Simoncelli<br />

mehr wie Rossi gewesen ist. Capirossi<br />

war irgendwo zwischendrin. Flexibilität<br />

ist als Manager am wichtigsten. Du<br />

musst dich auf den Fahrer einlassen,<br />

nicht andersherum. Mit Valentino bin<br />

ich ganz anders umgegangen als mit<br />

den anderen Fahrern. Meine Methode<br />

ist es, den Fahrer 360 Grad zu umkreisen<br />

und ihn permanent zu begleiten.<br />

Von der ersten Testfahrt der Saison<br />

bis zur allerletzten. Du musst immer da<br />

sein, um bei allen möglichen Angelegenheiten<br />

helfen zu können. Egal, ob es<br />

eine psychologische Sache, Beistand<br />

und Hilfe im Umgang mit der Presse,<br />

den Sponsoren oder dem Team ist. Viele<br />

von den modernen Managern lassen<br />

sich nur hier und da mal blicken, um<br />

Verträge zu unterzeichnen. Ich kann<br />

diese Typen nicht leiden.“<br />

Es wird kaum ein Zufall sein, dass<br />

Pernats letzte Schützlinge Capirossi,<br />

Simoncelli und Iannone allesamt seine<br />

heißblütige Einstellung zum Leben und<br />

zum Racing teilen. Pernat begleitete<br />

Capirossi während seiner Zeit in der<br />

Premier Class mit Pons Honda, Ducati<br />

und Suzuki. Für den 125er- und 250er-<br />

Weltmeister wäre es ein Leichtes gewesen,<br />

der Star im MotoGP-Team von Kawasaki<br />

zu werden, überlegt Pernat: „Als<br />

Kawasaki 20<strong>02</strong> in die MotoGP-WM einstieg,<br />

leckten sie sich die Finger nach<br />

Loris. Sie boten ihm einen Dreijahresvertrag<br />

mit einem Auskommen von drei<br />

Millionen Euro jährlich und flogen uns<br />

94 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


nach Tokio ein, wo uns der oberste<br />

Boss der Heavy Industries im Restaurant<br />

seines Wolkenkratzers empfing.<br />

Wir aßen also und redeten. Er versprach<br />

uns, wir könnten bekommen,<br />

was auch immer wir wollten: zehn neue<br />

Motoren, 25 neue Chassis. Sie hatten<br />

wirklich ein riesiges Budget.“<br />

Doch es gab ein Hindernis. „Dann<br />

allerdings erzählten sie uns, das Team<br />

sollte aufgrund der Partnerschaft beider<br />

Firmen auf jeden Fall Reifen von<br />

Dunlop verwenden. Wir bevorzugten<br />

Michelin, also hielten wir vertraglich<br />

fest: Wenn wir Dunlops verwenden<br />

müssen, fahren wir nicht. Dürfen wir<br />

dagegen Michelins benutzen, fahren<br />

wir. Wir kehrten nach Italien zurück<br />

und Ducati bot uns einen Riesendeal<br />

für 2003, 2004 und 2005 an. Der war so<br />

gut, dass ich gleich Michelin anrief und<br />

sie darum bat, auf gar keinen Fall Reifen<br />

an Kawasaki zu verkaufen“, erzählt<br />

Pernat. Man könnte nun schockiert<br />

reagieren. Doch so funktioniert Racing<br />

eben. Pernat ist nur einer von ganz<br />

wenigen, die offen und unverblümt<br />

darüber sprechen.<br />

Etwas später kam die Simoncelli-<br />

Familie auf ihn zu: „Das war 2007 nach<br />

dem Grand Prix in der Türkei. Wir saßen<br />

in einer Hotelbar irgendwo in Istanbul.<br />

Marcos Vater Paolo wollte mit<br />

mir zusammenarbeiten, also arrangierten<br />

wir ein Treffen an einem Auto-Grill<br />

bei Cremona. Dort sprachen wir miteinander<br />

und unterzeichneten am Ende<br />

einen Vertrag. Eigentlich hatte ich<br />

schon längst entschieden, dass ich mit<br />

Marco arbeiten wollte. Wenn er mich<br />

nicht ausgesucht hätte, hätte ich ihn<br />

ausgesucht. Marco war Loris in einigen<br />

Punkten sehr ähnlich – ein toller Typ<br />

und ein bodenständiger Mensch. Immer<br />

freundlich, kein Bullshit. Wenn er<br />

aber auf einer Rennstrecke war, wurde<br />

er zum Biest!“<br />

Pernat und die Familie Simoncelli<br />

wurden gute Freunde: „Nach Laguna<br />

Seca 2011 machten wir uns auf zu<br />

einem großen Roadtrip durch Colorado.<br />

Marco, seine Familie, ich und ein<br />

paar Freunde, die mit eigenen Autos<br />

hinterherfuhren. Es war ein wunderbarer<br />

Trip. Marco versuchte mich dazu zu<br />

bringen, mit dem Rauchen aufzuhören.<br />

Er durchwühlte mein Gepäck und<br />

machte alle meine Zigaretten kaputt.<br />

Einen halben Tag lang hatte ich keine<br />

mehr geraucht, und ich hätte ihn am<br />

liebsten umgebracht! Wir fuhren den<br />

Highway entlang, er überholte und sah<br />

mich aus dem Fenster heraus an. Aus<br />

seinen Ohren und Nasenlöchern hingen<br />

meine Kippen. Er war ein Typ, der<br />

alle in seiner Umgebung zum Lachen<br />

bringen konnte.“<br />

Bereits vor Simoncellis Tod war<br />

aber nicht immer alles eitel Sonnenschein:<br />

„Nachdem Marco und Dani<br />

Pedrosa in Le Mans 2011 aneinander<br />

gerasselt waren, gab es eine große<br />

Kampagne gegen ihn in Spanien. Einige<br />

Tage vor dem Rennen in Barcelona<br />

steckte ein Brief in Marcos Briefkasten,<br />

der zwei Kugeln und einen Zettel<br />

enthielt. Darauf stand: ‚In Barcelona<br />

wirst du tot sein, noch bevor du an der<br />

Startlinie stehst.‘ Als wir am Flughafen<br />

ankamen, erwarteten uns vier Interpol-<br />

Bodyguards, die uns das gesamte<br />

Wochenende über nicht von der Seite<br />

gewichen sind.“<br />

Als Marco Simoncelli im Oktober<br />

2011 in Sepang tödlich verunglückte,<br />

verabschiedete sich Carlo Pernat vorerst<br />

vom Rennsport: „Marcos Tod ist<br />

ein schrecklicher Verlust. Ich weiß<br />

nicht, ob er dazu in der Lage gewesen<br />

wäre, einen MotoGP-Titel zu holen.<br />

Aber er hätte auf jeden Fall alles daran<br />

„MEIN GROSSES<br />

GLÜCK WAR ES,<br />

BEI CAGIVA UND<br />

APRILIA FÜR ZWEI<br />

HERSTELLER MIT<br />

RENNSPORTVER-<br />

RÜCKTEN BOSSEN<br />

ARBEITEN ZU<br />

DÜRFEN“<br />

Carlo Pernat<br />

gesetzt, und die Leute hätten ihn dafür<br />

geliebt.“<br />

Sechs Monate nach Simoncellis<br />

Unfall klingelte bei Carlo Pernat das<br />

Telefon. Der Mann am anderen Ende<br />

der Leitung war Andrea Iannone. Pernat<br />

war zurück im Spiel. „Mit Andrea ist<br />

es nicht leicht. Ich glaube fest daran,<br />

dass er das Zeug zum Gewinnen hat.<br />

Er ist unglaublich talentiert und wenn<br />

er sich nur etwas mehr formen lassen<br />

würde, könnte er der nächste Weltmeister<br />

sein. Es läuft ein bisschen wie<br />

bei Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Privat ist<br />

Andrea ein freundlicher Mensch, aber<br />

beim Racing ist er sehr verbissen.“<br />

Damit endet das Gespräch mit dem<br />

68-jährigen Italiener. Carlo Pernat<br />

trinkt aus, verlässt den Tisch und kehrt<br />

ins Paddock zurück, umhüllt von einer<br />

Wolke aus Tabakqualm. Er mag ein<br />

Dinosaurier im GP-Zirkus sein. Aber<br />

in diesem Moment sieht es so aus,<br />

als hätte sich der Dinosaurier dazu<br />

aufgemacht, eine Horde wehrloser<br />

Schafe zu terrorisieren.<br />

WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE


SPORT<br />

NEWS<br />

Valentino Rossi vor schwarz-rot-goldener<br />

Kulisse: ein Publikumsliebling in Sachsen<br />

GP-TERMIN<br />

VERLEGT<br />

Der Termin des Deutschland-Grand-Prix auf dem<br />

Sachsenring wurde kurzfristig um zwei Wochen<br />

auf das erste Juli-Wochenende vorgezogen.<br />

MOTOGP-WELTMEISTERSCHAFT Die<br />

Fans der Motorrad-Straßen-WM, die<br />

sich auf den deutschen Saisonhöhepunkt<br />

gefreut und womöglich schon<br />

Tickets besorgt hatten, müssen umdisponieren.<br />

Nicht am Wochenende 14. bis<br />

16. Juli, sondern vom 30. Juni bis zum 2.<br />

Juli geht es in Sachsen um WM-Punkte.<br />

MotoGP-Weltmeisterschaft:<br />

Termine <strong>2017</strong><br />

26. März Losail/QAT<br />

09. April Termas de Rio Hondo/ARG<br />

23. April Austin/USA<br />

07. Mai Jerez de la Frontera/E<br />

21. Mai Le Mans/F<br />

04. Juni Mugello/I<br />

11. Juni Barcelona/E<br />

25. Juni Assen/NL<br />

<strong>02</strong>. Juli Sachsenring/D<br />

06. August Brünn/CZ<br />

13. August Spielberg/A<br />

27. August Silverstone/GB<br />

10. September Misano Adriatico/I<br />

24. September Alcañiz/E<br />

15. Oktober Motegi/J<br />

22. Oktober Phillip Island/AUS<br />

29. Oktober Sepang/MAL<br />

12. November Valencia/E<br />

Flexible GP-Freunde, denen die Terminänderung<br />

keine Probleme bereitet,<br />

müssen wegen bereits gekaufter Eintrittskarten<br />

nichts unternehmen – die<br />

Karten behalten ihre Gültigkeit, gegebenenfalls<br />

muss lediglich die Unterkunft<br />

umgebucht werden. Wer jedoch zum<br />

neuen Termin anderweitige Verpflichtungen<br />

hat, sollte sich ranhalten. Denn<br />

nur zwischen dem 2. und dem 31. Januar<br />

<strong>2017</strong> können die Tickets storniert<br />

werden. Dazu hat der Veranstalter im<br />

Internet unter www.srm-sachsenring.<br />

de/de/tickets/ticket-stornierung ein<br />

Formular bereitgestellt. Die Stornierung<br />

kann auch telefonisch (0 37 23/49 99 11)<br />

sowie persönlich im Büro der SRM in<br />

der Hohensteiner Straße 2 in Oberlungwitz<br />

erfolgen.<br />

Der Deutschland-GP verspricht, ein<br />

besonderes Spektakel zu werden. <strong>2017</strong><br />

findet er zum 20. Mal auf dem Sachsenring<br />

statt, außerdem wird die Traditionsrennstrecke<br />

90 Jahre alt.<br />

BMW RACE TROPHY<br />

FETTER SCHECK FÜR SZOKE<br />

Für den kanadischen Superbike-Meister Jordan Szoke gab es bereits<br />

Anfang Dezember eine schöne Bescherung. Der 37-Jährige, der bei allen<br />

sieben Meisterschaftsläufen in seiner Heimat von der Pole-Position auf<br />

die höchste Stufe des Siegerpodests gefahren war, wurde beim Saisonfinale<br />

von BMW Motorrad Motorsport in München auch als Gesamtsieger<br />

der weltumspannenden BMW Race Trophy-Wertung geehrt. Alle Boni<br />

eingerechnet, erhielten Szoke und sein Team 30 000 Euro Weihnachtsgeld.<br />

Foto: BMW Motorrad Motorsport<br />

96 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong>


Fotos: 2snap<br />

Foto: Börner Foto: Wiessmann Foto: WorldSBK<br />

SUPERBIKE-WM<br />

NEUE STARTPLATZREGELN<br />

Für die Startaufstellung des Sonntagsrennens der Superbike-WM<br />

gilt <strong>2017</strong> nicht mehr nur das Ergebnis der Qualifikation,<br />

nach dem die Teilnehmer für den ersten Lauf am<br />

Samstag sortiert werden. Ab Startreihe drei bleibt zwar<br />

auch am Sonntag alles wie gehabt. Die ersten drei Startreihen<br />

werden dagegen mit den neun schnellsten Fahrern<br />

des Samstagsrennens gefüllt. Auf der Pole-Position steht<br />

der Viertplatzierte, dann folgen die Fahrer der Plätze fünf,<br />

sechs, sieben, acht, neun, drei, zwei und schließlich der<br />

Sieger. Ob und wie das funktioniert, können deutsche Fans<br />

am Wochenende 18. bis 20. August auf dem Lausitzring<br />

beobachten. Der Vorverkauf für die vergleichsweise günstigen<br />

Tickets läuft bereits: www.lausitzring.de<br />

Kevin Wahr aus Nagold, 2016 nach<br />

sieben Starts in der Supersport-<br />

WM 20. der Gesamtwertung, wird<br />

in diesem Jahr Fixstarter in der<br />

internationalen deutschen Superstock-600-Meisterschaft<br />

sein. Wahr<br />

wurde vom renommierten Team<br />

Romero verpflichtet und fährt mit<br />

Unterstützung des deutschen Importeurs<br />

eine neue Yamaha YZF-R6.<br />

SUPERPRESTIGIO IN BARCELONA<br />

MÁRQUEZ BESIEGT ALLE<br />

Zum vierten Mal trafen<br />

sich ausgewählte<br />

internationale Topstars<br />

des Straßenrennsports<br />

zu einem<br />

Schlagabtausch mit<br />

Offroad-Cracks im<br />

Palau Sant Jordi, dem<br />

ehemaligen Olympiastadion<br />

von Barcelona. Mit von der Partie und allen voran:<br />

MotoGP-Champion Marc Márquez (#93), der auf dem Flat<br />

Track-Oval in der Halle auch Brad Baker, dem US-Spezialisten<br />

dieser Disziplin, keine Chance ließ. Baker musste<br />

sich im Superfinale hinter Márquez und Toni Elias einreihen,<br />

der 2016 in der US-Superbike-Meisterschaft Moto-<br />

America als Gesamtdritter aufgetrumpft hatte. Der deutsche<br />

Moto2-GP-Fahrer Marcel Schrötter wurde Sechster.<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 93<strong>02</strong>. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann.<br />

Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz), Christina Dohmann,<br />

Dr. Michael Rathje, Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />

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Senden Sie mir die nächsten 3 Ausgaben von <strong>PS</strong> mit 35 % Preisvorteil für nur 8,20 € (D) zzgl. 1,– € Zuzahlung zu. Mein<br />

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automatisch Mitglied bei den MOTORRAD-HELDEN. Falls ich nach dem Test keine weiteren Hefte wünsche, kündige ich<br />

nach Erhalt der 2. Ausgabe beim <strong>PS</strong> Aboservice, 70138 Stuttgart. Die Clubmitgliedschaft endet dann automatisch. Ansonsten<br />

erhalte ich <strong>PS</strong> weiterhin frei Haus zum Jahrespreis von zzt. nur 50,40 € (D) für 12 Ausgaben mit jeder zeitiger Kündigungsmöglichkeit.<br />

Alle Preise verstehen sich inkl. MwSt. und Versand. Preis Österreich: zzt. 9,40 € (zzgl. 1,– € Zuzahlung; Jahresabopreis<br />

zzt. 54,50 €); Preis Schweiz: zzt. 14,45 SFr. (zzgl. 1.00 SFr. Zuzahlung; Jahresabopreis zzt. 84.00 SFr.)<br />

Meine persönlichen Angaben: (bitte unbedingt ausfüllen)<br />

Name, Vorname Geburtsdatum<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ Wohnort<br />

Telefon<br />

Ja, ich möchte auch von weiteren Inhalten, Vorabnachrichten, Themen und Vorteilen profitieren. Deshalb bin ich damit einverstanden,<br />

dass mich Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG und ihr zur Verlagsgruppe gehörendes Unternehmen, Rodale-Motor-Presse GmbH<br />

& Co. KG Verlagsgesellschaft mit ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren.<br />

Dieses Einverständnis kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />

Ich bezahle per Bankeinzug und erhalte zusätzlich eine GRATIS-Ausgabe.<br />

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SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer<br />

DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich<br />

mein Kreditinstitut an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz<br />

wird mir separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungs datum, die Erstattung<br />

des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Ich bezahle per Rechnung<br />

Widerrufsrecht: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen. Die Frist beginnt an dem Tag,<br />

an dem Sie die erste bestellte Aus gabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art.<br />

246a § 1 Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die<br />

Bestellung zu widerrufen. Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten<br />

an: <strong>PS</strong> Aboservice, Postfach, 70138 Stuttgart, Telefon: + 49 (0)711 3206-8899, Telefax: +49 (0)711 182-2550, E-Mail: ps@dpv.de<br />

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<strong>2017</strong>


Foto: Suzuki<br />

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Kawasaki H2R für über 100 000<br />

Euro. <strong>PS</strong> sah sie sich genau an<br />

WEITERE THEMEN<br />

DUCATI-TEST:<br />

Die neue Monster 1200<br />

S gilt als extrem sportliches<br />

Nakedbike. <strong>PS</strong><br />

testet sie mit den Ducati-Naked-Legenden<br />

S4R und Streetfighter<br />

Suzuki bringt den 750er-Vierzylinder<br />

als Euro 4-Ausführung<br />

in einem Nakedbike.<br />

Wir feiern die Premiere der<br />

GSX-S 750 in Südspanien<br />

Das zweite wichtige Nakedbike unter<br />

1000 Kubik ebenfalls im ersten <strong>PS</strong>-Test:<br />

die ganz neue Kawasaki Z 900<br />

SPORT:<br />

Die Malaysia-Tests des<br />

MotoGP sind richtungsweisend.<br />

<strong>PS</strong> ist dabei<br />

und beobachtet besonders<br />

den deutschen<br />

GP-Crack Jonas Folger<br />

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Falls Sie nach dem Test keine weiteren Hefte wünschen, sagen Sie spätestens 14 Tage nach Erhalt der 2. Ausgabe ab.<br />

Ansonsten erhalten Sie <strong>PS</strong> weiterhin monatlich zu den im Impressum angegebenen Preisen mit jederzeitigem Kündigungsrecht.<br />

98 <strong>PS</strong> 2/<strong>2017</strong><br />

Foto: Kawasaki Foto: Honda<br />

IMPRESSUM<br />

MOTOR PRESSE STUTTGART GMBH & CO. KG<br />

Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />

Postfachanschrift: 70162 Stuttgart<br />

Telefon 07 11/182-13 74 (Redaktion)<br />

Telefax 07 11/182-17 81 (Redaktion)<br />

E-Mail: ps@motorpresse.de<br />

HERAUSGEBER Paul Pietsch †<br />

REDAKTIONELLE GESAMTLEITUNG<br />

UND CHEFREDAKTEUR<br />

Dipl.-Ing. (FH) Michael Pfeiffer<br />

CHEF VOM DIENST Matthias Ackermann<br />

LEITENDER REDAKTEUR Uwe Seitz M. A.<br />

REDAKTION Volkmar Jacob, Tobias Münchinger<br />

SCHLUSSREDAKTION Lothar Kutschera<br />

FOTOSTUNTS Volkmar Jacob, Jo Bauer<br />

GRAFIK UND PRODUKTION<br />

Jörg Rettenmayr (Ltg.), Andrea Lehre, Stefan Weber,<br />

Elke Hermann, Horst Läpple, Beatrice Mebarek,<br />

Sonja Pfeiffer, Alexandra Werner, Thomas Waldhauer<br />

MEDIENPRODUKTION<br />

Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild (i.V.),<br />

Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert,<br />

Yvonne Hertler (verantwortl. Bild redaktion),<br />

Ralph Söhner (Archiv/Dokumen tation)<br />

SEKRETARIAT Gaby Dussler<br />

FOTOS Jacek Bilski, fact, Rossen Gargolov,<br />

Markus Jahn, Friedemann Kirn, Jörg Künstle<br />

STÄNDIGE MITARBEITER Alan Cathcart, Friedemann<br />

Kirn, Mat Oxley, Jo Bauer, Pascal Eckhardt, Fritz<br />

„Zonko“ Triendl, Werner Koch<br />

LEITUNG GESCHÄFTSBEREICH MOTORRAD<br />

Peter-Paul Pietsch<br />

STELLVERTRETENDE VERLAGSLEITUNG<br />

Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Eva-Maria Gerst<br />

BRANDMANAGER Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Natalie Lehn<br />

ANZEIGENLEITER<br />

Marcus Schardt, verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />

Iris Eifrig. Anzeigenpreisliste Nummer 62.<br />

Bei Anzeigen aus dem Ausland Vorkasse.<br />

Gerichtsstand Stuttgart.<br />

VERTRIEB EINZELVERKAUF<br />

Vertriebsleitung: Nicole Cortez,<br />

DPV Deutscher Pressevertrieb,<br />

22773 Hamburg<br />

HERSTELLUNG Rainer Jüttner (verantwortlich)<br />

DRUCK Vogel Druck und Medienservice GmbH,<br />

97204 Höchberg<br />

<strong>PS</strong> erscheint monatlich mittwochs. Lieferung durch<br />

den Verlag, Post, Buch- und Zeitschriftenhandel.<br />

Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der<br />

Lieferungspflicht. Ersatzansprüche können in einem<br />

solchen Fall nicht anerkannt werden. Alle Rechte<br />

vorbehalten © by Motor Presse Stuttgart GmbH &<br />

Co. KG. Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Fotos und Zeichnungen wird keine Gewähr<br />

übernommen.<br />

FOTOSERVICE/SYNDICATION/LIZENZEN<br />

Motor-Presse International, Telefon 07 11/182-01<br />

ABONNEMENT-SERVICE<br />

<strong>PS</strong> Abo-Service, 70138 Stuttgart,<br />

Telefon 07 11/32 06 88 99, Telefax 07 11/182-25 50,<br />

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Übriges Ausland auf Anfrage.<br />

Studenten erhalten gegen Vorlage einer<br />

Immatrikula tionsbescheinigung das Abo mit einem<br />

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Telefon 07 11/32 06 88 99,<br />

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40. Saison. Hauptdarsteller: die brandneue YAMAHA YZF-R6. Für zahlreiche Fahrer war die Serie Sprungbrett für eine<br />

erfolgreiche Karriere. Martin Wimmer, Dirk Raudies, Jörg Teuchert, Kenan Sofuoglu, Markus Reiterberger oder Niki Tuuli.<br />

Die R-folgsformel: Chancengleichheit durch identisches Material, ein komplettes Renn-Paket, überschaubare Kosten,<br />

professionelle Betreuung, attraktive Preisgelder und das faszinierende Umfeld der IDM.<br />

Eine perfekte Plattform für junge Talente und ambitionierte Hobbyracer. Infos gibt’s bei thomas.kohler@yamaha-cup.de<br />

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Warum das so ist? Weil schon die Basis stimmt.<br />

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E-Mail-Adresse<br />

Motor Presse Stuttgart und die Rodale-Motor-Presse<br />

a uch m p er Telefo n u nd/oder m p er E-Mai l über<br />

weitere Vorabnachrichten und Themen informiert.<br />

Dieses Einverständnis kann ich jederzeit per E-Mail<br />

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m manch mal zu ober fläch lich m macht Spaß zu le sen<br />

m ist sehr ak tu ell m bie tet viel fürs Geld m in for miert „kurz und bün dig”<br />

m nicht über all zu be kom men m be vor zugt be stimm te Mo tor rad-Mar ken<br />

m manch mal zu an spruchs voll m ist nütz lich für den Be ruf<br />

m Ar ti kel sind sorg fäl tig re cher chiert m ist bes ser als an de re Mo tor rad zeit schrif ten<br />

m her vor ra gen de Mo tor sport-Be richt er stat tung m gute Themenauswahl<br />

- Stand in die ser Aus ga be von <strong>PS</strong> viel drin, was Sie in ter es siert hat?<br />

m ja, sehr viel m viel m ei ni ges m nein, nicht so viel<br />

- Was da von ge fällt Ih nen bei <strong>PS</strong> ganz be son ders, was we ni ger?<br />

m ge fällt mir ganz be son ders m gefällt mir m gefällt mir weniger<br />

m m m wie die Fas zi na ti on des Mo tor rad fah rens ver mit telt wird<br />

m m m wie tech ni sche De tails er klärt wer den m m m wie <strong>PS</strong> Mo tor rä der tes tet<br />

m m m wie über den Mo tor rad-Renn sport be rich tet wird m m m die Bil der in <strong>PS</strong><br />

m m m der Schreib stil von <strong>PS</strong> ins ge samt m m m die Auf ma chung und die gan ze Op tik<br />

- Die nächs te Aus ga be von <strong>PS</strong> wer de ich…<br />

m si cher kau fen m viel leicht kau fen m nicht kau fen m weiß noch nicht<br />

- Darüber sollte <strong>PS</strong>....<br />

m mehr berichten m weniger berichten m gleich viel be rich ten<br />

m m m Superbikes/1000er m m m Supersportler/Hubräume bis 1000 cm 3<br />

m m m Power-Naked Bikes über 130 <strong>PS</strong> m m m Naked Bikes bis 130 <strong>PS</strong><br />

m m m Supersportler vor 2010 m m m Supersportler der 1990er<br />

m m m Tuning-Bikes/<strong>PS</strong>-TunerGP-Motorräder m m m Rennmotorräder<br />

m m m Supermoto/Enduros/Motocross m m m Sportliche Exoten (z.B. Ducati Diavel)<br />

m m m Sport-Tourer (z.B. Kawasaki ZZR 1400) m m m Crossover-Bikes (z.B. BMW S1000 XR)<br />

<strong>PS</strong> Le ser wahl <strong>2017</strong> E-Paper Ver si on C Split 5 (5/6)

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