-Universitätsklinikder
resolver
resolver
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Jahren für Männer ist die gesunde Lebenszeit mit 59 Jahren (Frauen) und 58 Jahren<br />
(Männer) zu gering (Ärztezeitung, 19.4.2012).<br />
Die beeinflussbaren Risikofaktoren Rauchen, Fehlernährung, Übergewicht und<br />
Bewegungsmangel spielen neben den Risikoerkrankungen Hypertonie, Diabetes<br />
mellitus und Hypercholesterinämie eine wesentliche Rolle. Diese sind in der deutschen<br />
Bevölkerung weit verbreitet. Die Prävalenz der Hypertonie wird über 40% bei den 35-<br />
bis 65-Jährigen und bis über 55% der Gesamtbevölkerung in Deutschland angegeben<br />
(Rauch et al., 2007, Prugger et al., 2006) und ist damit in Deutschland doppelt so hoch<br />
wie in Kanada und in den USA. Jeder zweite Herzinfarkt und zwei Drittel aller<br />
Schlaganfälle sind einem systolischen Blutdruck über 115 mmHg zuzuschreiben<br />
(Prugger, 2006).<br />
Der Diabetes mellitus (Typ I und II) betrifft ca. 5,8% der Bevölkerung und unterliegt<br />
Schwankungen in Abhängigkeit von der sozialen Schicht (untere Sozialschicht 8,2%,<br />
obere Sozialschicht 4,9%) und des Geschlechts (Frauen 6,1%, Männer 5,4%) (Burger<br />
and Tiemann, 2005). Knisel beschreibt einen Diabetikeranteil von wahrscheinlich 10%<br />
der Gesamtbevölkerung (Knisel, 2007). Zwischen den alten und neuen Bundesländern<br />
bestehen ebenfalls Unterschiede im Auftreten dieser Erkrankung (neue Bundesländer<br />
8%, alte Bundesländer 5,3%) (Burger and Tiemann, 2005). Ab dem 50. Lebensjahr<br />
erreicht der Diabetes eine Prävalenz von 10% und beginnt epidemisch zu werden, um<br />
im weiteren Altersverlauf deutlich an Häufigkeit mit 25-30% zuzunehmen (Hauner,<br />
2006). Der Anteil der Diabetiker ist innerhalb der kardiologischen Rehabilitation hoch.<br />
Bönner beschreibt im eigenen Patientenkollektiv 35% der Patienten mit dieser Diagnose<br />
bei einer Anschlussheilbehandlung nach Herzinfarkt, Herzinsuffizienz und<br />
kardiochirurgischen Eingriffen (Bönner, 2012).<br />
Fettstoffwechselstörungen spielen bei der Entstehung der koronaren Herzerkrankung<br />
ebenso eine wesentliche Rolle (Yusuf et al., 2004). Insbesondere sind in diesem<br />
Zusammenhang eine Erhöhung des Gesamtcholesterins und des LDL-Cholesterins bzw.<br />
erniedrigte HDL-Cholesterinwerte relevant (Voigt et al., 2012). In Deutschland beträgt<br />
der mittlere Gesamtcholesterinwert bei Männern 200,1 mg/dl (5,17 mmol/l) und bei<br />
Frauen 205,1 mg/dl (5,30 mmol/l). Einen erhöhten Gesamtcholesterinwert (> 190<br />
mg/dl) haben 60,5% der Frauen und 56,6% der Männer, und stark erhöhte LDL-<br />
6