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1. Einleitung – Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
Die Herz-Kreislauf-Erkrankungen spielen heute nach wie vor eine bedeutende Rolle.<br />
Waren es zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch die Infektionskrankheiten, welche die<br />
Todesursachenstatistik anführten, hat sich dieses Bild heute erheblich verändert<br />
(Gruska, 2009). Die Herz-Kreislauf-Erkrankungen dominieren nicht nur im Bereich der<br />
Todesursachen, sondern verursachen auch die höchsten Krankheitskosten. Im Jahr 2008<br />
wurden in Deutschland für die Prävention, Behandlung, Rehabilitation und Pflege von<br />
Erkrankungen sowie für Unfälle insgesamt 254,3 Milliarden Euro ausgegeben. Davon<br />
wurden ca. 129 Milliarden Euro (50,7%) für die Krankheitsklassen Herz-Kreislauf-<br />
Leiden, Erkrankungen des Verdauungssystems, psychische Erkrankungen,<br />
Verhaltensstörungen und Muskel-Skelett-Erkrankungen aufgewendet. Die höchsten<br />
Kosten fielen innerhalb dieser Gruppe auf die Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit 37<br />
Milliarden Euro oder 14,5% der Gesamtkosten (Statistisches Bundesamt, 2012).<br />
Der Anteil der kardiovaskulären Todesfälle an der Gesamtletalität betrug im Jahr 2011<br />
40,15%. Das sind 342.233 Patienten, welche an einer ischämischen oder sonstigen<br />
Herzkrankheit oder an einer zerebrovaskulären Erkrankung gestorben sind. Dabei<br />
machte die Gruppe der ischämischen Herzkrankheiten (chronische ischämische<br />
Herzerkrankung, akuter Myokardinfarkt) mit 14,4 % bzw. 122.670 Fällen den größten<br />
Anteil aus. Diese dem Statistischen Jahrbuch entnommenen Zahlen zeigen die<br />
Bedeutung der Herz-Kreislauf-Erkrankungen für das Gesundheitswesen. Mit 40,15%<br />
stellen sie in Deutschland die häufigste Todesursache dar (Statistisches Bundesamt,<br />
2012).<br />
Ein Rückgang der durch die koronare Herzerkrankung bedingten Mortalität konnte seit<br />
den letzten 30 Jahren in Europa, Nordamerika und den meisten lateinamerikanischen<br />
Regionen beobachtet werden. Waren es in den Jahren 1985 bis 1989 bei den Männern<br />
noch 148,2/100.000 Todesfälle aufgrund einer koronaren Herzerkrankung, konnte von<br />
2000 bis 2004 ein Rückgang auf 99,0/100.000 Todesfälle, und damit um 33,2%<br />
festgestellt werden. Bei den Frauen zeigte sich in dieser Zeit ein Rückgang um 22,4%<br />
von 63,2/100.000 auf 49,0/100.000 Todesfälle (Levy, 2009).<br />
In Europa fordert die koronare Herzerkrankung jährlich 1,92 Millionen Tote (Rayner,<br />
2009).<br />
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