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(Schmidt, 2009). Dies bedeutet für die Rehabilitation eine gleiche Sicherheit wie im<br />
Klinikbereich, den Wegfall von anstrengenden und teuren Wegen zu Tageskliniken und<br />
eine größere Eigenverantwortung im Umgang mit der eigenen Erkrankung (Körtke,<br />
2011).<br />
Telemedizinische Anwendungen werden heute entweder als Ersatzverfahren für<br />
sonstige Versorgungsmodelle oder als Ergänzungsverfahren angewendet. Die<br />
überwiegend international angewendete Konzeption als Ersatzverfahren soll bei<br />
geringeren Kosten die gleiche Versorgungsqualität gewährleisten. Das in Deutschland<br />
ausschließlich favorisierte Add-on-Verfahren der Telemedizin soll die<br />
Versorgungsqualität bei zu erwartenden gleichbleibenden Kosten verbessern (Schmidt,<br />
2009). In Erwartung dieser Verbesserungssituation der Lebensqualität ist die subjektive<br />
Erfahrung der Patienten bedeutsam und mit Hilfe von Fragebögen zu evaluieren. In<br />
diesem Zusammenhang wird die Lebensqualität häufig als primäres Outcome-Kriterium<br />
gewichtet (Schmidt, 2009). Die Fragebögen dienen als Messinstrumente entweder zur<br />
Erfassung der Lebensqualität bei einer Vielzahl von Erkrankungen (generisches<br />
Verfahren) oder werden krankheitsspezifisch eingesetzt (Schmidt, 2009). Der SF-36 ist<br />
eines dieser Messinstrumente. Der ursprünglich amerikanische SF-36 Health Survey<br />
umfasst mit 36 Fragen 8 Dimensionen der subjektiven Gesundheit und 2<br />
Summenscores. Er ist psychometrisch geprüft und auch für Deutschland normiert<br />
(Bullinger, 2000).<br />
Die Studienlage bezüglich des Einflusses der telemedizinischen Überwachung bei der<br />
ambulanten kardiologischen Rehabilitation nach Herzoperationen ist gering. Ades et al.<br />
(Ades, 2000) konnten bei postoperativen Patienten sowohl in der ambulanten,<br />
telemedizinisch betreuten als auch in der stationären Gruppe einen etwa gleichen<br />
Anstieg der Lebensqualität zeigen. Die Rehabilitation bestand aus einem ambulanten<br />
Ergometertraining oder einem Laufbandtraining (in der Klinik) und einer Schulung. Die<br />
Drop-out-Rate betrug 8% bzw. 9%.<br />
Die einzige diesbezügliche Studie in Deutschland ist die NOPT-Studie (Neues<br />
Ostwestfälisches Postoperatives Therapiekonzept). Es untersuchten Körtke et al. unter<br />
anderem die Entwicklung der Lebensqualität bei ambulant (im häuslichen Umfeld<br />
telemedizinisch betreuten) und stationär rehabilitierten Patienten nach<br />
kardiochirurgischen Operationen (Körtke, 2005). Mit Hilfe des SF-36 wurden in beiden<br />
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