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mit der Erkrankung umzugehen und seinen Lebensstil so zu ändern, dass sich seine<br />

Lebensqualität trotz der Krankheit verbessert. Die kardiologische Rehabilitation beginnt<br />

mit der akuten Erkrankung bzw. Durchführung der geplanten Herzoperation innerhalb<br />

der Phase I und dauert über die Phase II (ambulante bzw. stationäre Rehabilitation)<br />

hinaus ein Leben lang (Phase III). Dieser lebenslange Prozess wird aber in Deutschland<br />

von vielen Patienten vorzeitig nach der Phase I oder II abgebrochen. So erhalten nur<br />

57,8% der in Frage kommenden Patienten eine Empfehlung zur kardiologischen<br />

Rehabilitation, und eine Umsetzung dieser Empfehlung erfolgt lediglich bei 50%<br />

(Haberecht, 2011). Die Phasen I (11,0 Tage im Jahr 2010) und II (23,1 Tage im Jahr<br />

2010) sind in Deutschland sehr kurz für kardiologische Patienten (Korsukéwitz, 2010).<br />

Um die erreichten Ergebnisse nachhaltig zu verstetigen und das Ziel der Rehabilitation<br />

langfristig zu stabilisieren, ist diese Zeitspanne nicht ausreichend. Deshalb ist die Phase<br />

III der kardiologischen Rehabilitation unbedingt notwendig. Um möglichst viele<br />

Patienten zu erreichen, liegt heute ein Hauptaugenmerk darauf, die Rehabilitation durch<br />

Flexibilisierung zu individualisieren (Karoff, 2002).<br />

Mit der Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) ist auch<br />

für die Medizin die Möglichkeit einer Anwendung gegeben. So entwickelte sich seit den<br />

1970er Jahren die Telemedizin. Innerhalb der Kardiologie entstanden Anwendungen für<br />

die chronische Herzinsuffizienz, arterielle Hypertonie und Begleiterkrankungen wie<br />

Diabetes mellitus und COPD. So sollte die Eigenverantwortung des Patienten gestärkt,<br />

eine leitliniengerechte Therapie umgesetzt und innerhalb der Krankheit der Patient zum<br />

Selbstmanagement angeleitet werden (Goss, 2009). Da in Deutschland traditionell die<br />

stationäre Form der kardiologischen Rehabilitation in den bekannten ehemaligen Kurund<br />

Badezentren stattfindet und die ambulante Variante sich überwiegend in den<br />

Ballungsgebieten konzentriert, ergibt sich mit Hilfe der Telemedizin die Möglichkeit,<br />

die kardiologische Rehabilitation im häuslichen Umfeld durchzuführen und somit auch<br />

Patienten im ländlichen Bereich zu erreichen (Schwaab, 2009).<br />

1.4.1. Telemedizin und körperliche Belastbarkeit<br />

Die telemedizinisch betreute kardiologische Rehabilitation wurde erst in jüngster<br />

Vergangenheit intensiver wissenschaftlich untersucht (Russel, 2007). Die Schwerpunkte<br />

liegen hierbei in den Bereichen körperliches Training und Lebensstilintervention. Die<br />

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