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Angebotsformen, eine weitere Verwissenschaftlichung der Rehabilitation und der<br />
Ausbau von Qualitätssicherungsmaßnahmen gefordert (Koch, 2000).<br />
Mit dem Bestreben der Deutschen Sozialversicherung, durch die Rehabilitation die<br />
berufliche Wiedereingliederung der Patienten zu fördern und den vorhandenen<br />
gesetzlichen Anspruch auf eine stationäre Rehabilitation zu gewährleisten, war die<br />
Notwendigkeit der wissenschaftlichen Begründung dieser Therapieform nicht gegeben<br />
(Rost, 1998).<br />
1999 wurde im Rahmen der PIN-Studie nachgewiesen, dass in Deutschland während<br />
der stationären Rehabilitation die verschiedenen Risikofaktoren signifikant gesenkt<br />
werden konnten (Völler, 1999). Es wurde deshalb geschlussfolgert, dass die<br />
modifizierbaren Risikofaktoren durch eine stationäre Rehabilitation verbessert werden<br />
könnten. Die PROTOS-Studie (1996-1998) zeigte, dass die kardiologische<br />
Rehabilitation gute Ergebnisse bei der beruflichen Wiedereingliederung, den<br />
medizinischen Zielparametern und der persönlichen Selbsteinschätzung erreicht<br />
(Gerdes, 2000).<br />
Schwaab und Mitarbeiter konnten nachweisen, dass die stationäre Phase II<br />
Rehabilitation eine signifikante Reduktion der Gesamtmortalität, des Auftretens von<br />
akuten Myokardinfarkten, der koronaren Revaskularisierung und der Häufigkeit von<br />
Hospitalisierungen bewirkte (Schwaab, 2007).<br />
Da die Frage der Settingauswahl in Deutschland von den Fachgesellschaften noch nicht<br />
entschieden ist, werden bei ihr die Faktoren des zunehmenden Alters und der<br />
Multimorbidität bei einer Entscheidung für eine stationäre Rehabilitation berücksichtigt<br />
(Held, 2007). So beanspruchen von den 50- bis 59-Jährigen 52% und von den über 59-<br />
Jährigen 15% eine stationäre Rehabilitation (im Vergleich dazu 48% bzw. 11% eine<br />
ambulante). Die Prozentangaben beziehen sich auf alle Altersgruppen (Korsukéwitz,<br />
2010). Die bisherige Studienlage unterstreicht die Situation der Inanspruchnahme.<br />
Frauen, ältere und subjektiv kränkere Patienten bevorzugen das stationäre Setting<br />
(Karoff, 1999, Karoff, 2002). Dass ältere und alleinstehende Patienten mehr von der<br />
stationären Variante profitieren, konnte bereits 1996 gezeigt werden (Peterson, 1996).<br />
Die Situation in Europa stellt sich bezüglich der Settingauswahl eindeutiger dar. Laut<br />
EACPR (Bjarnason-Wehrens, 2009) sollten folgende Patientengruppen einer stationären<br />
Rehabilitation zugeführt werden:<br />
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