-Universitätsklinikder
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vollstationäre Fälle und erreichte damit 2.740.385 Pflegetage. Die durchschnittliche<br />
Verweildauer währte dort 21,3 Tage (Bruckenberger, 2010). Somit beanspruchte die<br />
Kardiologie 5,51% aller Betten und 6,42% aller Fälle innerhalb der Vorsorge- und<br />
Rehabilitationseinrichtungen.<br />
Im Jahr 2010 wurden seitens der DRV insgesamt 960.730 Leistungen zur medizinischen<br />
Rehabilitation erbracht. Davon waren 318.124 Anschlussrehabilitationen. Hierbei sind<br />
anteilig die Herz-Kreislauferkrankungen mit 17%, die orthopädischen Erkrankungen<br />
mit 33% und die onkologischen mit 29% vertreten (Korsukéwitz, 2012). Die Zunahme<br />
der interventionellen und herzchirurgischen Eingriffe führte 2010 zu einer Steigerung<br />
der kardiologischen AHB im Verhältnis zu allen kardiologischen Rehabilitationen von<br />
61% (2009) auf 66% (2010) (Korsukéwitz, 2010).<br />
Die stationäre Form stellt mit 88% aller kardiologischen Rehabilitationen den<br />
Hauptanteil dar. Das Durchschnittsalter betrug bei den Frauen 51,7 und bei den<br />
Männern 52,9 Jahre (Korsukéwitz, 2012). Das allgemeine Durchschnittsalter bei der<br />
Hauptindikation in der kardiologischen Rehabilitation, der KHK, betrug bei der<br />
stationären Variante 53,5 Jahre. 85% aller Rehabilitationen wegen einer KHK wurden<br />
stationär durchgeführt (Korsukéwitz, 2012).<br />
Die stationär durchgeführte kardiologische Rehabilitation durchlebte Veränderungen<br />
gemäß der Entwicklung der medizinischen Rehabilitation in Deutschland insgesamt. Im<br />
Gegensatz zu Rehabilitationssystemen in anderen Ländern ist sie in Deutschland mit<br />
ihren Zielen, Konzepten und Organisationsformen stark präventiv ausgerichtet<br />
(Schliehe, 1996). Seit den 1980er Jahren befand sich das bundesdeutsche<br />
Rehabilitationssystem in einem Entwicklungs- und Veränderungsprozess. Die<br />
„Kommission zur Weiterentwicklung der medizinischen Rehabilitation in der<br />
gesetzlichen Rentenversicherung“ spielte hierbei eine führende Rolle. Durch sorgfältige<br />
Analysen wurden durch sie Strukturdefizite innerhalb des Rehabilitationssystems<br />
benannt. Diese bezogen sich auf unzureichende Verzahnungen zwischen den<br />
rehabilitativen Versorgungsfeldern sowie auf Schnittstellenprobleme, Unklarheiten bei<br />
den Träger- und Finanzierungszuständigkeiten, mangelnde wissenschaftliche<br />
Untersuchungen und das Fehlen von Maßnahmen der Qualitätssicherung (Kawski,<br />
2002). In der Folge wurden Verbesserungen des Zugangs und der Flexibilisierung der<br />
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