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Hebungsinfarkt, bei jüngeren Patienten, Rauchern und bei Fettstoffwechselstörungen<br />
(Karoff, 2010).<br />
Die ärztliche Empfehlung einer kardiologischen Rehabilitation nach einem akuten<br />
koronarvaskulären Ereignis ist wichtig, um im weiteren Verlauf für den Patienten die<br />
besten Genesungschancen zu ermöglichen. Interessant ist die Feststellung, dass 75% der<br />
Patienten mit ärztlicher Empfehlung auch eine solche Maßnahme wahrnahmen<br />
(Bjarnason-Wehrens, 2011). Es bestünde also die Möglichkeit, einen noch größeren<br />
Patientenkreis mit entsprechendem Krankheitsbild für die kardiologische Rehabilitation<br />
zu erreichen. Gleichzeitig könnten dadurch die Gesamtkosten des Krankheitsfalls<br />
gesenkt werden (Sauer, 2008).<br />
Um noch mehr bedürftige Patienten einer Rehabilitation zuführen zu können, galt es,<br />
die Angebote weiter zu flexibilisieren. So entstand neben der stationären Form, welche<br />
überwiegend wohnortfern durchgeführt wird, mit Beginn der 1990er Jahre die<br />
ambulante Variante. Bei dieser Form, welche wohnortnah stattfindet, konnte die<br />
körperliche Belastbarkeit ebenso signifikant verbessert wie auch die Risikofaktoren<br />
(LDL-Cholesterin, Triglyzeride) gesenkt werden (Tegtbur, 1999, Gysan, 1999).<br />
Gleichzeitig konnte für die ambulant durchgeführte Rehabilitationsmaßnahme eine<br />
Kostenersparnis von 52% gegenüber der stationären Form ermittelt werden (Wendt,<br />
1999). Eine weitere Form, welche im häuslichen Bereich mittels moderner<br />
Telekommunikationstechnik durchgeführt werden kann, ist die im Rahmen der<br />
Telemedizin absolvierte ambulante Rehabilitation bei Patienten nach Bypassoperation,<br />
Klappenoperation und Stentimplantation.<br />
1.2. Stationäre kardiologische Rehabilitation<br />
In Deutschland dominiert die stationäre Form der kardiologischen Rehabilitation. Diese<br />
konnte sich durch eine leistungsstarke Rentenversicherung zu einer konzeptionell<br />
umfangreichen Rehabilitation entwickeln (Hahmann, 2012). Eine weitere Basis war das<br />
vorhandene Badekurortsystem, welches genutzt werden konnte.<br />
Insgesamt wurden im Jahr 2009 1.240 Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen mit<br />
171.489 Betten betrieben. Dort wurden 2.005.491 Krankheitsfälle stationär behandelt<br />
und insgesamt 51.126.495 Pflegetage erbracht. Die durchschnittliche Verweildauer<br />
betrug 25,5 Tage. Die Kardiologie beanspruchte 9.452 Betten, versorgte 128.697<br />
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