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der Sachverständigenrat 2001 von einer Fehl- und Unterversorgung im<br />

Versorgungsbereich der kardiologischen Rehabilitation sprach (Hahmann, 2010).<br />

Mit dem am 01. Januar 1997 in Kraft getretenen Spargesetzes<br />

(Wachstumsförderungsgesetz) erfuhr das deutsche Rehabilitationssystem eine<br />

Ausgabenbegrenzung auf das Niveau von 1993. Die Regeldauer der Rehabilitation<br />

wurde von 4 auf 3 Wochen verkürzt und das Regelintervall von 3 auf 4 Jahre verlängert<br />

(Klein, 1997). Dies führte zum Abbau von Bettenkapazitäten und zu einer<br />

Einschränkung des Leistungsangebotes (Kawski, 2002). Die Verkürzung der<br />

Rehabilitationsdauer ohne wissenschaftliche Evidenz erforderte ergänzende<br />

Maßnahmen und eine Erweiterung der Strukturen, um die Initialerfolge zu verstetigen<br />

und die Motivation der Patienten zu erhalten (Held, 2007). Buchwalsky und Mitarbeiter<br />

untersuchten die Effekte der Sekundärprävention über durchschnittlich 7,5 Jahre bei 2<br />

Patientengruppen mit der Diagnose koronare Herzerkrankung (Zustand nach<br />

Myokardinfarkt und Bypassoperation). Im Rahmen einer ambulanten Herzgruppe wurde<br />

ein entsprechendes Bewegungs- und Therapieprogramm absolviert. Die Kontrollgruppe<br />

nahm an den sekundärpräventiven Maßnahmen nicht teil. Im Ergebnis zeigte sich eine<br />

deutliche Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit über 50% in der ambulanten<br />

Herzgruppe. Die kardiale Morbidität und kardialen Beschwerden konnten signifikant<br />

gesenkt werden. Bei den atherogenen Risikofaktoren ergaben sich keine signifikanten<br />

Unterschiede (Buchwalsky, 2002).<br />

Laut ACOS-Register erhielten von den Patienten mit STEMI 67% eine Rehabilitation<br />

und bei den NSTEMI-Patienten nur 52% (Rauch et al., 2005). Diese Unterversorgung<br />

gründet auf dem Bereitschaftsmangel der Patienten, dem Akzeptanzmangel der<br />

Akutmediziner und dem restriktiven Bewilligungsverhalten der gesetzlichen<br />

Krankenkassen (Hahmann, 2010). Brown und Mitarbeiter beschreiben eine<br />

Zuweisungsrate von 56% der Patienten mit Rehabilitationsbedarf bei bestehender<br />

koronarer Herzerkrankung und gleichzeitigem Auftreten eines akuten Herzinfarkts,<br />

einer Bypassoperation oder einer perkutanen Koronarintervention (Brown et al., 2009).<br />

Die Ergebnisse der EUROASPIRE-III Studie zeigten, dass in Deutschland 57,8% der<br />

bedürftigen Patienten eine Empfehlung zur kardiologischen Rehabilitation erhielten und<br />

50% eine solche wahrnahmen (Wood, 2008). Die meisten Zuweisungen zur<br />

Rehabilitation erfolgten nach Bypassoperation bzw. perkutaner Intervention, ST-<br />

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