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Hierbei gilt es, sowohl die Koordination und Flexibilität zu optimieren als auch die<br />

Kraft der für den Tagesablauf wichtigsten Muskeln und deren aerobe<br />

Ausdauerleistungsfähigkeit zu verbessern (Jeschke and Zeilberger, 2000). Wurden<br />

früher überwiegend Ausdauerbelastungen empfohlen, konnte in den vergangenen Jahren<br />

die Sinnhaftigkeit und Sicherheit eines dynamischen Krafttrainings bewiesen werden<br />

(Bjarnason-Wehrens, 2010). Obwohl für diese Phase seitens der Politik der Aufbau<br />

eines adäquaten, gestuften Versorgungssystems mit der Priorität „ambulant vor<br />

stationär“ gefordert wird, liegt der Schwerpunkt heute dennoch in der stationären<br />

Durchführung (Bjarnason-Wehrens, 2009). Die Phase III geschieht wohnortnah mit<br />

Hilfe der ambulanten Herzgruppen. Innerhalb dieser Phase werden die Hausärzte und<br />

Kardiologen ebenfalls aktiv und begleiten medizinisch kontrollierend wie motivierend<br />

den Patienten. Dies dient u.a. der Verstetigung der erreichten körperlichen<br />

Leistungsfähigkeit und des Wissens- und Verhaltenstransfers in den Alltag. Das<br />

Gesamtkonzept der kardiologischen Rehabilitation soll herzkranken Patienten helfen,<br />

ihre bestmöglichen körperlichen, seelischen und sozialen Bedingungen wieder<br />

herzustellen und sie somit befähigen, ihren angestammten Platz innerhalb der<br />

Gesellschaft aktiv wieder auszufüllen (Körtke et al., 2010). Hierbei soll der herzkranke<br />

Patient mit Hilfe eines multidisziplinären Teams unterstützt und langfristig, am Erfolg<br />

orientiert, versorgt werden.<br />

Bei der kardiologischen Rehabilitation gibt es Probleme, welche die Zielsetzung für<br />

eine breite Patientengruppe in Frage stellen. So kann die wichtige Phase II von vielen<br />

Patienten aus beruflichen und persönlichen Gründen nicht genutzt werden. Wenig<br />

zumutbare Bedingungen (u.a. fehlende Wohnortnähe, Berufstätigkeit) führen häufig zu<br />

einem Abbruch des Rehabilitationsverfahrens und stellen damit für den Patienten eine<br />

ungünstigere Prognose dar. In der deutschen „Nationale(n) Versorgungsleitlinie<br />

chronische KHK“ und „Herzinsuffizienz“ wird die kardiologische Rehabilitation als<br />

fester Bestandteil der Behandlung von Patienten mit chronischer KHK erwähnt.<br />

Insbesondere trifft das für Patienten nach akutem Herzinfarkt (STEMI und NSTEMI),<br />

nach koronarer Bypassoperation (auch in Kombination mit Herzklappenoperation) und<br />

in ausgewählten Fällen nach elektiver PCI zu, wenn ein ausgeprägtes Risikoprofil<br />

vorhanden ist und somit erhöhter Schulungsbedarf besteht. Trotz belegter Wirksamkeit<br />

der kardiologischen Rehabilitation liegt eine mangelhafte Inanspruchnahme vor, so dass<br />

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