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festgestellt, dass die Rehabilitation eine der wichtigsten Maßnahmen überhaupt ist, da<br />

sie durch die Nachsorge eines Myokardinfarkts (mit oder ohne Angioplastic oder<br />

Bypassoperation) in der Lage ist, Todesfälle um 26% zu verringern (Hahmann, 2010).<br />

Positive Wirkungen der Rehabilitation bei Patienten mit STEMI und NSTEMI auf die<br />

Mortalität wurden von Jünger und Mitarbeitern publiziert (Jünger, 2010). Anhand der<br />

prospektiven OMEGA-Studie konnte nachgewiesen werden, dass Patienten mit akutem<br />

Koronarsyndrom bei Nachbetreuung innerhalb der Rehabilitation eine signifikant<br />

bessere Prognose hinsichtlich der Morbidität und Mortalität haben (Rauch, 2010).<br />

Ebenfalls konnte Schwaab in einer Studie nachweisen, dass für die Endpunkte Tod,<br />

Myokardinfarkt, Revaskularisation und Hospitalisation eine signifikante<br />

Ereignisreduktion gegenüber der Kontrollgruppe vorlag (Schwaab, 2011). Eine<br />

leitliniengetreue Therapie erhalten Absolventen einer kardiologischen Rehabilitation<br />

häufiger als Patienten ohne Rehabilitation (Baessler, 2001).<br />

Das Ziel der kardiologischen Rehabilitation ist erstens die Verbesserung der<br />

Lebensqualität. Zu ihr zählen die Beschwerdereduktion, die Steigerung der körperlichen<br />

Funktions- und Leistungsfähigkeit, die Stabilisierung des psychischen Befindens und<br />

die Ermöglichung und Gewährleistung der sozialen Wiedereingliederung und Teilhabe.<br />

Zweitens soll die Prognose der Patienten verbessert werden, und zwar durch eine<br />

Reduktion der Mortalität, Morbidität und der Risikofaktoren bzw. durch eine optimale<br />

Prävention. Und drittens sollen durch die Verhinderung//Reduktion vermeidbarer<br />

Krankenhausaufenthalte, eine verbesserte Compliance und die Vermeidung vorzeitiger<br />

Berentung die Kosten stabil gehalten werden (Korsukéwitz, 2007). Diese Faktoren<br />

bilden die Grundlage, um die im Sozialgesetzbuch IX (SGB IX) konkretisierten<br />

Zielsetzungen der „Teilhabe rehabilitationsbedürftiger Patienten zu erreichen“ (SGB IX,<br />

2004, Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen).<br />

Trotz nachgewiesener Wirksamkeit der drei einzelnen Prozesse muss kritisch angemerkt<br />

werden, dass ein entsprechender Effekt nur dann eintreten kann, wenn die Patienten sich<br />

ihrer Eigenverantwortung bewusst sind und die medizinischen Maßnahmen auch in<br />

Anspruch nehmen. Die Übungs- und Trainingsprogramme sind zentraler Bestandteil des<br />

Rehabilitationsprozesses in allen drei Phasen. Bereits während der Phase I wird im<br />

Rahmen der Frühmobilisation in der Akutklinik mit der Bewegungstherapie ca. 4 Tage<br />

nach dem Herzinfarkt begonnen. In Phase II wird dann ein komplexes<br />

bewegungstherapeutisches Programm je nach Belastbarkeit der Patienten durchgeführt.<br />

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