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In den 1980er und 1990er Jahren wurde in der medizinischen Forschung den<br />

Trainingseffekten bei Herzkranken hinsichtlich der körperlichen Leistungsfähigkeit, der<br />

kardialen Belastbarkeit sowie der veränderbaren Risikofaktoren nachgegangen. Positive<br />

Ergebnisse wurden hinsichtlich der kardialen Belastbarkeit, der Koordination,<br />

Flexibilität, der Kraft, der maximalen Sauerstoffaufnahme und der Verbesserung des<br />

Energieumsatzes nachgewiesen (Jeschke and Zeilberger, 2000). 1990 und 1992<br />

publizierten Ornish und Schuler ihre Studien über die Wirksamkeit des körperlichen<br />

Trainings und einer fettarmen Diät bezüglich der Stagnation und Regression des<br />

koronarsklerotischen Prozesses (Ornish et al., 1990, Schuler et al., 1992). Positive<br />

Trainingseffekte mit einer Verbesserung der endothelialen Funktion in der<br />

Körperperipherie konnten u.a. von Britten et al. (Britten et al., 2000), Hambrecht et al.<br />

(Hambrecht et al., 1998) und Hornig et al. (Hornig et al., 1996) nachgewiesen werden.<br />

Ähnliche Effekte an den Koronargefäßen zeigten die Arbeiten von Hambrecht. Sie<br />

belegten, dass ein vierwöchiges Ergometertraining zu einer Verbesserung der<br />

endothelabhängigen Vasodilatation in den Koronar- und Widerstandsgefäßen führt<br />

(Hambrecht et al., 2000). So konnten günstige Effekte des Trainings auf<br />

physiologischer, zellbiologischer und biochemischer Ebene erklärt und ihr Nutzen für<br />

Patienten mit koronarer Herzkrankheit, Herzinsuffizienz und auch nach Herzoperation<br />

mit Thorakotomie nachgewiesen werden (Gielen and Hambrecht, 2007).<br />

Eine Expertenkommission der WHO entwickelte im Jahr 1968 ein in drei Phasen<br />

geteiltes Programm der kardialen Rehabilitation, bei welchem die Übungs- und<br />

Trainingstherapie in allen Abschnitten eine dominierende Rolle spielte (Jeschke, 2000).<br />

Nach der damaligen Definition der WHO findet die Phase I immer unter<br />

Krankenhausbedingungen statt. Sie beschreibt die Akutbehandlung herzkranker<br />

Patienten auf einer Intensiv- oder Normalstation. Neben der Akutbehandlung<br />

kardiologischer Erkrankungen gewinnt die dort bereits einsetzende Frühmobilisation<br />

immer mehr an Bedeutung mit dem Ziel, mögliche Komplikationen zu reduzieren bzw.<br />

zu verhindern (Teasell and Dittmer, 1993).<br />

Mit der anschließenden Phase II (Anschlussheilbehandlung) folgt dann die Behandlung<br />

in einer Rehabilitationseinrichtung. Dies kann stationär oder ambulant stattfinden. Da in<br />

Deutschland dies überwiegend stationär geschieht, bedeutet es für den Patienten häufig,<br />

wohnortfern in einer entsprechend ausgerichteten Fachklinik behandelt zu werden.<br />

Zielsetzung ist eine Intensivierung der körperlichen Aktivität, die Einleitung sekundär-<br />

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