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Aus der<br />

Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie<br />

am Herz- und Diabeteszentrum NRW,<br />

-<strong>Universitätsklinikder</strong><br />

Ruhr-Universität Bochum<br />

Direktor: Prof. Dr.med. Jan Gummert<br />

Stationär, ambulant und telemedizinisch<br />

betreute kardiologische Rehabilitation im Vergleich<br />

Untersucht am Beispiel von Herzpatienten<br />

nach Bypassoperation, Klappenoperation und Stent-Implantation<br />

Inaugural-Dissertation<br />

zur<br />

Erlangung des Doktorgrades der Medizin<br />

einer<br />

Hohen medizinischen Fakultät<br />

der Ruhr-Universität Bochum<br />

vorgelegt von<br />

Klaus-Volker Kühne<br />

aus Halberstadt (Geburtsort)<br />

2016


Dekan: Prof. Dr. med. A. Bufe<br />

Referent: Prof. Dr. med. J. Gummert<br />

Korreferent: Prof. Dr. med. D. Fritzsche<br />

Tag der mündlichen Prüfung: 15.11.2016


Abstract<br />

Klaus-Volker Kühne<br />

Thema: Stationär, ambulant und telemedizinisch betreute kardiologische Rehabilitation im Vergleich<br />

Problem: Die Herz-Kreislauferkrankungen nehmen in den Industriestaaten ständig zu und somit auch die möglichen<br />

operativen und nichtoperativen Behandlungsmaßnahmen. Bei gleichzeitig steigender Lebenserwartung der<br />

Menschen erhöhte sich somit der Bedarf an rehabilitativen kardiologischen Maßnahmen. Die Ressourcen dieses<br />

Sektors der medizinischen Versorgung sind begrenzt und veranlassen zum Überdenken der bisherigen<br />

Versorgungsmodelle. Längerfristige ambulante Versorgungsmodelle mit telemedizinischer Betreuung scheinen auch<br />

unter Berücksichtigung der Kosten eine attraktive Alternative gegenüber der 3-wöchigen stationären<br />

kardiologischen-rehabilitativen Versorgungsstruktur darzustellen. In der Arbeit wird untersucht inwieweit die<br />

ambulante, kardiologische und telemedizinisch betreute Rehabilitation in der Lage ist, sowohl während der<br />

rehabilitativen Maßnahme als auch postrehabilitativ körperliche Leistungssteigerungen, Verbesserungen der<br />

Lebensqualität als auch Nachhaltigkeit der erzielten Ergebnisse zu erreichen.<br />

Methode: In einer retrospektiven Studie wurden die Daten von kardiologischen Patienten, welche sowohl<br />

telemedizinisch ambulant als auch stationär rehabilitiert wurden, untersucht. Mit Hilfe von 3 Fragebögen (2<br />

selbstentworfene und FS-36) wurden die von den Fachärzten zugesandten Patientendaten und die von den<br />

Patienten/innen gelieferten Daten zusammengestellt und ausgewertet. Insbesondere wurden hierbei<br />

Untersuchungsergebnisse (z.B. Ergometriewerte), Befindlichkeiten, Verhaltensweisen und Aspekte der<br />

Zufriedenheit abgefragt. Dies diente dem Vergleich der beiden Rehabilitationsgruppen (ambulant/telemedizinisch<br />

und stationär). Die ambulant und telemedizinisch betreute Gruppe (AUTARK) wurde darüber hinaus in verschiedene<br />

Subgruppen (Geschlechtsabhängigkeit, Abhängigkeit von den Erkrankungen und durchgeführten Operationen,<br />

Altersabhängigkeit, Abhängigkeit vom Zeitpunkt nach der Rehabilitation) unterteilt und innerhalb dieser Gruppen<br />

bewertet und miteinander verglichen.<br />

Ergebnis: Eine Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit konnte während des AUTARK-Programms sowohl bei<br />

den Frauen als auch bei den Männern erreicht werden. Gleiche Effekte konnten ebenso bei den Patienten mit<br />

Klappenoperationen, Stentimplantationen, Bypassoperationen, sonstigen Herzoperationen bzw. bei Patienten ohne<br />

Intervention erreicht werden. Diese Leistungssteigerung geschah altersunabhängig. Auch nach dem AUTARK-<br />

Programm (1-5 Jahre) konnten die erreichten Werte gehalten bzw. leicht verbessert werden. Hierbei zeigte sich bei<br />

den Männern bzw. klappenoperierten Patienten die bessere Situation als bei den Frauen bzw. bypassoperierten<br />

Patienten. Altersabhängig wurde ein gering negativer Trend sichtbar. Bei den stationären Patienten konnten die<br />

während der Rehabilitation erzielten Werte in der Folgezeit auch gehalten werden. Im Vergleich bezüglich der<br />

eingenommenen Medikamentenanzahl und Häufigkeit der Einweisungen zeigte die ambulante<br />

Rehabilitationsgruppe bessere Werte als die stationäre Gruppe. Die Lebensqualität nach der Rehabilitation, erfragt<br />

durch den SF-36, zeigte in allen Skalen bessere Werte für die ambulante, telemedizinisch betreute<br />

Rehabilitationsgruppe. Innerhalb der AUTARK-Gruppe waren diesbezüglich die Männer und die Patienten mit<br />

Klappenoperationen in der besseren gesundheitlichen Situation. Mit zunehmendem Alter zeigten die Patienten in<br />

den Subskalen für körperliche Funktionsfähigkeit und körperliche Rollenfunktion schlechtere Werte. Die übrigen<br />

Subskalen (körperliche Schmerzen, Gesundheitswahrnehmung, Vitalität, soziale Funktionsfähigkeit, emotionale<br />

Rollenfunktion und psychisches Wohlbefinden) waren innerhalb dieser Gruppe vom Alter unbeeinflusst. Innerhalb<br />

der AUTARK-Gruppe gaben 48% der bypassoperierten und 58,8% der klappenoperierten Patienten eine bessere<br />

Belastbarkeit an als zum Rehabilitationsende. Gleiche Angaben machten innerhalb dieser Gruppe 56,25% der<br />

Frauen und 51,46% der Männer.<br />

Diskussion: Ziel der Arbeit war es zu untersuchen, ob das AUTARK-Programm eine gesundheitliche Verbesserung<br />

der Rehabilitanten erreicht, welche nachhaltig ist und auch nach Jahren noch Zufriedenheit mit der Rehabilitationsmaßnahme<br />

zeigt. Im Vergleich der ausgewählten Rehabilitationsgruppen (ambulant und stationär) zeigte sich<br />

eine deutliche Überlegenheit der ambulanten Gruppe. Zu vermuten ist, dass der allgemeine Gesundheitszustand<br />

der stationär betreuten Patienten deutlich schlechter war und somit der Vergleich dieser beiden Kollektive keine<br />

allgemeinen Schlussfolgerungen zulässt. Bei der Analyse der AUTARK-Patienten zeigten sich eine deutliche<br />

Steigerung der körperlichen Leistungsparameter während der Rehabilitation und eine nachhaltige Stabilisierung der<br />

erreichten Ergebnisse und der Lebensqualität. Die geringe Einweisungshäufigkeit und der geringe<br />

Medikamentenverbrauch im abgefragten Zeitraum deuten auf gesundheitsökonomisch günstige Effekte hin. Die<br />

Annahme des AUTARK-Programms durch die Patienten wird mit einer positiven Zufriedenheitsbewertung von 84%<br />

aller Befragten deutlich.


1. Einleitung- Herz-Kreislauf-Erkrankungen ................................................................... 3<br />

1.1. Entwicklung der kardiologischen Rehabilitation in Deutschland .......................................8<br />

1.2. Stationäre kardiologische Rehabilitation ............................................................. 16<br />

1.3. Teilstationäre/ambulante Rehabilitation .............................................................. 19<br />

1.4. Telemedizinisch betreute kardiologische Rehabilitation ..................................................25<br />

1.4.1. Telemedizin und körperliche Belastbarkeit .............................................................26<br />

1.4.2. Telemedizin und Lebensqualität ..............................................................................28<br />

2. Zielsetzung ...............................................................................................................................30<br />

3. Methodik ..................................................................................................................................30<br />

3.1. Patientengruppen ...............................................................................................................30<br />

3.1.1. AUTARK-Programm (ambulante und telemedizinisch unterstützte<br />

Anschlussrehabilitation nach Koronar-/Klappen-Operation) ...................................31<br />

3.1.2. Patientengruppe 1 (AUTARK-Patienten) ................................................................33<br />

3.1.3. Patientengruppe 2 (stationäre Patienten) .................................................................35<br />

3.1.4. Vergleich der beiden Patientenkollektive ................................................................37<br />

3.2. Patientendokumentation und Fragebogenerhebung ..........................................................41<br />

3.2.1. Auswertung der Patientendokumentationen ............................................................41<br />

3.2.2. Inhalt und Durchführung der Fragebogenerhebung .................................................41<br />

3.3. Statistische Methodik ........................................................................................................44<br />

4. Ergebnisse ................................................................................................................................45<br />

4.1. Körperliche Leistungsfähigkeit der AUTARK-Gruppe während der<br />

Rehabilitation .....................................................................................................................45<br />

4.1.1. Leistungsentwicklung im Geschlechtervergleich ....................................................47<br />

4.1.2. Leistungsentwicklung im Operationsvergleich ........................................................48<br />

4.1.3. Leistungsentwicklung im Altersvergleich ...............................................................49<br />

4.2. Leistungsentwicklung der AUTARK-Patienten nach Beendigung der<br />

ambulanten Rehabilitation .................................................................................................51<br />

4.2.1. Leistungsentwicklung nach der Rehabilitation im zeitlichen Verlauf .....................51<br />

4.2.2. Leistungsentwicklung im Geschlechtervergleich ....................................................53<br />

4.2.3. Leistungsentwicklung im Operationsvergleich ........................................................54<br />

4.2.4. Leistungsentwicklung im Altersvergleich ...............................................................56<br />

4.3. Ergometriewerte der stationären Patienten während und nach der Rehabilitation ............56<br />

4.4. Vergleich der Ergometriewerte zwischen AUTARK-Patienten und stationären<br />

Patienten ............................................................................................................................58<br />

4.5. Vergleich der linksventrikulären Ejektionsfraktion zwischen AUTARK-<br />

Patienten und stationären Patienten nach der Rehabilitation .............................................59<br />

1


4.6. Medikamenteneinnahme im Vergleich: AUTARK-Patienten und stationäre Patienten<br />

bzw. Bypass/Stent- und Klappenoperationspatienten innerhalb der AUTARK-<br />

Gruppe. ..............................................................................................................................60<br />

4.7. Klinikeinweisungen bei AUTARK-Patienten ...................................................................61<br />

4.7.1. Klinikeinweisungen in Abhängigkeit vom Geschlecht ............................................62<br />

4.7.2. Klinikeinweisungen in Abhängigkeit von der durchgeführten Maßnahme .............63<br />

4.7.3. Klinikeinweisungen in Abhängigkeit vom Alter .....................................................63<br />

4.7.4. Vergleich der Klinikeinweisungen zwischen AUTARK- und stationären<br />

Patienten nach der Rehabilitation .............................................................................64<br />

4.8. SF-36 .................................................................................................................................65<br />

4.8.1. SF-36 im Vergleich der AUTARK-Patienten und der stationären Patienten ..........65<br />

4.8.2. Gesundheitsveränderungen bei den AUTARK- und den stationären Patienten ......67<br />

4.8.3. SF-36 Analyse bei AUTARK-Patienten in Abhängigkeit vom Geschlecht ............67<br />

4.8.4. SF-36 Analyse bei AUTARK-Patienten in Abhängigkeit von der<br />

durchgeführten Operation .........................................................................................69<br />

4.8.5. SF-36 Analyse bei AUTARK-Patienten in Abhängigkeit vom Alter ......................71<br />

4.9. Zufriedenheit mit AUTARK .............................................................................................73<br />

4.10. Körperliche Belastbarkeit der AUTARK-Gruppe zum Zeitpunkt der<br />

Befragung in Abhängigkeit von der Operationstechnik und vom Geschlecht ...................74<br />

5. Diskussion ................................................................................................................................75<br />

5.1. Diskussion der eigenen Ergebnisse ...................................................................................75<br />

5.2. Diskussion der Ergebnisse im Zusammenhang .................................................................79<br />

5.3. Diskussion der Fehlermöglichkeiten .................................................................................80<br />

6. Zusammenfassung ....................................................................................................................81<br />

7.Literaturverzeichnis ..................................................................................................................83<br />

8. Anhang .....................................................................................................................................95<br />

8.1. Anlage I (Fragebogen SF-36) ............................................................................................95<br />

8.2. Anlage II (Fragebogen für AUTARK-Patienten) ............................................................100<br />

8.3. Anlage III (Fragebogen für Patienten der stationären Rehabilitation) ............................104<br />

8.4. Anlage IV (Schreiben an AUTARK-Patienten im Rahmen der Befragung) ..................108<br />

8.5. Anlage V (Schriftliche Einwilligung) .............................................................................109<br />

8.6. Anlage VI (Schreiben an Ärzte der AUTARK-Patienten) ..............................................110<br />

8.7. Anlage VII (Fragebogen für die ambulanten Ärzte der AUTARK-Patienten) ...............111<br />

Danksagung<br />

Lebenslauf<br />

2


1. Einleitung – Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

Die Herz-Kreislauf-Erkrankungen spielen heute nach wie vor eine bedeutende Rolle.<br />

Waren es zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch die Infektionskrankheiten, welche die<br />

Todesursachenstatistik anführten, hat sich dieses Bild heute erheblich verändert<br />

(Gruska, 2009). Die Herz-Kreislauf-Erkrankungen dominieren nicht nur im Bereich der<br />

Todesursachen, sondern verursachen auch die höchsten Krankheitskosten. Im Jahr 2008<br />

wurden in Deutschland für die Prävention, Behandlung, Rehabilitation und Pflege von<br />

Erkrankungen sowie für Unfälle insgesamt 254,3 Milliarden Euro ausgegeben. Davon<br />

wurden ca. 129 Milliarden Euro (50,7%) für die Krankheitsklassen Herz-Kreislauf-<br />

Leiden, Erkrankungen des Verdauungssystems, psychische Erkrankungen,<br />

Verhaltensstörungen und Muskel-Skelett-Erkrankungen aufgewendet. Die höchsten<br />

Kosten fielen innerhalb dieser Gruppe auf die Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit 37<br />

Milliarden Euro oder 14,5% der Gesamtkosten (Statistisches Bundesamt, 2012).<br />

Der Anteil der kardiovaskulären Todesfälle an der Gesamtletalität betrug im Jahr 2011<br />

40,15%. Das sind 342.233 Patienten, welche an einer ischämischen oder sonstigen<br />

Herzkrankheit oder an einer zerebrovaskulären Erkrankung gestorben sind. Dabei<br />

machte die Gruppe der ischämischen Herzkrankheiten (chronische ischämische<br />

Herzerkrankung, akuter Myokardinfarkt) mit 14,4 % bzw. 122.670 Fällen den größten<br />

Anteil aus. Diese dem Statistischen Jahrbuch entnommenen Zahlen zeigen die<br />

Bedeutung der Herz-Kreislauf-Erkrankungen für das Gesundheitswesen. Mit 40,15%<br />

stellen sie in Deutschland die häufigste Todesursache dar (Statistisches Bundesamt,<br />

2012).<br />

Ein Rückgang der durch die koronare Herzerkrankung bedingten Mortalität konnte seit<br />

den letzten 30 Jahren in Europa, Nordamerika und den meisten lateinamerikanischen<br />

Regionen beobachtet werden. Waren es in den Jahren 1985 bis 1989 bei den Männern<br />

noch 148,2/100.000 Todesfälle aufgrund einer koronaren Herzerkrankung, konnte von<br />

2000 bis 2004 ein Rückgang auf 99,0/100.000 Todesfälle, und damit um 33,2%<br />

festgestellt werden. Bei den Frauen zeigte sich in dieser Zeit ein Rückgang um 22,4%<br />

von 63,2/100.000 auf 49,0/100.000 Todesfälle (Levy, 2009).<br />

In Europa fordert die koronare Herzerkrankung jährlich 1,92 Millionen Tote (Rayner,<br />

2009).<br />

3


Heute leiden ca. 3-4 % der deutschen Bevölkerung an einer koronaren Herzerkrankung<br />

(Ruß, 2009). Laut „Deutscher Herzbericht 2013“ sind in Deutschland im Jahr 2011<br />

127.101 Menschen an einer ischämischen Herzerkrankung verstorben (155,3 auf<br />

100.000 Einwohner). Davon waren 64.811 (161,2 auf 100.000) männlichen und 62.290<br />

(149,6 auf 100.000) weiblichen Geschlechts. Die Entwicklung der Sterbezahlen<br />

aufgrund einer ischämischen Herzkrankheit zeigt in ihrem Verlauf eine Steigerung von<br />

1980 (204,8 auf 1.000 Einwohner) bis 1991 (225,4 auf 1.000 Einwohner), um sich<br />

danach bis 2011 wieder auf 155,3 zu verringern (Cremer et al. 2013).<br />

Frye prognostizierte bereits 1988 ein weiteres Ansteigen der KHK-Prävalenz um etwa<br />

30%, und dies selbst dann, wenn die Mortalität um 20-25% zurückginge (Frye, 1988).<br />

Eine Quantifizierung der verfrühten Mortalität wird mit dem Begriff „vorzeitige<br />

Sterblichkeit“ beschrieben. Sie entspricht der Differenz zwischen dem Sterbealter und<br />

dem 65. Lebensalter und wird in verlorenen Lebensjahren angegeben. Im Jahr 2010<br />

waren in Deutschland laut Gesundheitsberichterstattung des Bundes 28.400 vorzeitige<br />

Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verzeichnen. Nur Krebspatienten<br />

übertrafen diese mit 52.000 vorzeitigen Todesfällen (Korsukéwitz, 2012).<br />

Da für die Beschreibung der Morbidität in Deutschland keine vollständigen Zahlen zur<br />

Verfügung stehen, bedient man sich zur Darstellung der Trends und Entwicklung<br />

bestimmter Krankheitsgruppen der stationären Morbiditätsziffer. Diese beschreibt die<br />

vollstationäre Krankenhausinanspruchnahme und wird in der Statistik fallbezogen und<br />

nicht patientenbezogen erhoben (Meinertz et al., 2012). Für die Diagnose der<br />

ischämischen Herzkrankheit betrug diese absolut 660.047 (806,5 auf 1.000 Einwohner)<br />

für das Jahr 2011. Damit ging diese im Verhältnis zu 2010 leicht zurück (-0,8%). Das<br />

männliche Geschlecht war mit absolut 440.877 Fällen (1.096,5 auf 1.000 Einwohner)<br />

im Jahr 2011 zahlenmäßig dem weiblichen Geschlecht überlegen (219.169 bzw. 526,4<br />

auf 1.000 Einwohner). Beim akuten Herzinfarkt war das Verhältnis zwischen den<br />

Geschlechtern ähnlich (männlich: 140.583 bzw. 349,7 auf 1.000 Einwohner, weiblich:<br />

77.086 bzw. 185,1 auf 1.000 Einwohner) (Meinertz, 2013).<br />

Die Entwicklung der Klappenkrankheiten zeigt im Gegensatz zu den koronaren<br />

Herzerkrankungen einen anderen Verlauf. Seit 2005 ist es zu einem sprunghaften<br />

Anstieg dieser Erkrankungen gekommen. 2009 wurden 70.391 Fälle der stationären<br />

Morbidität registriert. Die Gruppe der über 75-Jährigen dominierte hierbei mit 442<br />

4


Fällen pro 100.000 Einwohner. Bei den unter 70-Jährigen waren es 302 Fälle pro<br />

100.000 Einwohner (Bruckenberger, 2010). Gegenwärtig (2011) beträgt die stationäre<br />

Morbiditätsziffer absolut 78.151 (95,5 auf 100.000 Einwohner)(Meinertz, 2013).<br />

Seit den letzten hundert Jahren ist der Anteil der älteren Menschen deutlich gestiegen.<br />

Lag die Lebenserwartung beim Übergang zum 20. Jahrhundert noch bei 45 Jahren, so<br />

betrug sie im Jahre 2003 in Deutschland 75,6 Jahren für Männer und 81,3 Jahren für<br />

Frauen (Löwel and Meisinger, 2006). Aktuell ist der Bevölkerungsanteil der bis 45-<br />

Jährigen von 2006 bis 2011 kontinuierlich gesunken, während sich bei den über 45-<br />

Jährigen bis zum Jahr 2011 eine Zunahme der Bevölkerung zeigte<br />

(https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/Bevoelkeru<br />

ngsstand/Tabellen/AltersgruppenFamilienstand.html, 2013). Dieses Phänomen wird<br />

sich künftig verstärken, bedingt durch den Rückgang der altersspezifischen Mortalität<br />

(Benzer and Oldridge, 2001). Für die „demographische Alterung“ (Birg and Flöthmann,<br />

2002, Steinberg and Doblhammer-Reiter, 2010) wird prognostiziert, dass im Jahr 2060<br />

Männer, welche das 65. Lebensjahr erreicht haben, eine Lebenserwartung von bis zu<br />

89,7 Jahren und Frauen vergleichbar von bis zu 92,4 Jahren haben (Statistisches<br />

Bundesamt Wiesbaden, 2010).<br />

Der Entwicklungsverlauf der Herzerkrankungen, der demographische Wandel, die<br />

ständig steigenden Kosten innerhalb des Gesundheitssystems und die begrenzten<br />

Ressourcen erfordern von der Politik, dem Gesundheitswesen und der Wissenschaft<br />

Lösungen für die sich daraus entwickelnden Probleme. Hierbei spielt die medizinische<br />

Rehabilitation eine immer bedeutendere Rolle, denn sie entscheidet heute zunehmend<br />

mehr über den weiteren Krankheitsverlauf und somit über das Schicksal vieler<br />

Patienten. Nicht nur die Verordnung von Medikamenten und die Kontrolle von<br />

Laborwerten spielen eine Rolle. Auch die ständige Motivation der Patienten trägt dazu<br />

bei, dass sie sich mit ihren Erkrankungen aktiv auseinandersetzen, die Möglichkeiten<br />

der medizinischen Sekundärprävention nachhaltig nutzen und ihren Lebensstil<br />

korrigieren. Nur ein dauerhaft kompliantes Verhalten kann die Lebensqualität<br />

nachhaltig verbessern. Obwohl in Deutschland den Menschen ein langes Leben<br />

beschieden ist, ist hierzulande die gesunde Lebenszeit relativ kurz. Bei einer<br />

gegenwärtigen Lebenserwartung von durchschnittlich 83 Jahren für Frauen bzw. 78<br />

5


Jahren für Männer ist die gesunde Lebenszeit mit 59 Jahren (Frauen) und 58 Jahren<br />

(Männer) zu gering (Ärztezeitung, 19.4.2012).<br />

Die beeinflussbaren Risikofaktoren Rauchen, Fehlernährung, Übergewicht und<br />

Bewegungsmangel spielen neben den Risikoerkrankungen Hypertonie, Diabetes<br />

mellitus und Hypercholesterinämie eine wesentliche Rolle. Diese sind in der deutschen<br />

Bevölkerung weit verbreitet. Die Prävalenz der Hypertonie wird über 40% bei den 35-<br />

bis 65-Jährigen und bis über 55% der Gesamtbevölkerung in Deutschland angegeben<br />

(Rauch et al., 2007, Prugger et al., 2006) und ist damit in Deutschland doppelt so hoch<br />

wie in Kanada und in den USA. Jeder zweite Herzinfarkt und zwei Drittel aller<br />

Schlaganfälle sind einem systolischen Blutdruck über 115 mmHg zuzuschreiben<br />

(Prugger, 2006).<br />

Der Diabetes mellitus (Typ I und II) betrifft ca. 5,8% der Bevölkerung und unterliegt<br />

Schwankungen in Abhängigkeit von der sozialen Schicht (untere Sozialschicht 8,2%,<br />

obere Sozialschicht 4,9%) und des Geschlechts (Frauen 6,1%, Männer 5,4%) (Burger<br />

and Tiemann, 2005). Knisel beschreibt einen Diabetikeranteil von wahrscheinlich 10%<br />

der Gesamtbevölkerung (Knisel, 2007). Zwischen den alten und neuen Bundesländern<br />

bestehen ebenfalls Unterschiede im Auftreten dieser Erkrankung (neue Bundesländer<br />

8%, alte Bundesländer 5,3%) (Burger and Tiemann, 2005). Ab dem 50. Lebensjahr<br />

erreicht der Diabetes eine Prävalenz von 10% und beginnt epidemisch zu werden, um<br />

im weiteren Altersverlauf deutlich an Häufigkeit mit 25-30% zuzunehmen (Hauner,<br />

2006). Der Anteil der Diabetiker ist innerhalb der kardiologischen Rehabilitation hoch.<br />

Bönner beschreibt im eigenen Patientenkollektiv 35% der Patienten mit dieser Diagnose<br />

bei einer Anschlussheilbehandlung nach Herzinfarkt, Herzinsuffizienz und<br />

kardiochirurgischen Eingriffen (Bönner, 2012).<br />

Fettstoffwechselstörungen spielen bei der Entstehung der koronaren Herzerkrankung<br />

ebenso eine wesentliche Rolle (Yusuf et al., 2004). Insbesondere sind in diesem<br />

Zusammenhang eine Erhöhung des Gesamtcholesterins und des LDL-Cholesterins bzw.<br />

erniedrigte HDL-Cholesterinwerte relevant (Voigt et al., 2012). In Deutschland beträgt<br />

der mittlere Gesamtcholesterinwert bei Männern 200,1 mg/dl (5,17 mmol/l) und bei<br />

Frauen 205,1 mg/dl (5,30 mmol/l). Einen erhöhten Gesamtcholesterinwert (> 190<br />

mg/dl) haben 60,5% der Frauen und 56,6% der Männer, und stark erhöhte LDL-<br />

6


Cholesterinwerte (>240 mg/dl) liegen bei 20,3% der Männer und 17,9 % der Frauen vor<br />

(Scheidt-Nave et al., 2013).<br />

Das Rauchen als beeinflussbarer kardiovaskulärer Risikofaktor spielt ebenfalls eine<br />

bedeutende pathogenetische Rolle für das Herz-Kreislauf-System. Unter anderem führt<br />

der Tabakrauch zu morphologischen Schädigungen (Pittilo, 1990) und funktionellen<br />

Störungen des Endothels (Zeiher et al., 1995). Durch den schädigenden Raucheinfluss<br />

wird vermutlich die Entstehung und Progression der Arteriosklerose wesentlich mit<br />

beeinflusst (Shen et al., 1996). Mehr als 50% der akuten Myokardinfarkte im jüngeren<br />

Lebensalter (< 45 Jahre) könnten dem Tabakkonsum geschuldet sein (Mähönen et al.,<br />

2004). Das Risiko, einen akuten Herzinfarkt zu erleiden, steigt proportional mit der<br />

Anzahl der konsumierten Zigaretten und liegt bei einem täglichen Konsum von mehr als<br />

20 Zigaretten etwa bei dem 3-4-fachen eines Nichtrauchers (Weil et al., 2012).<br />

Durch körperliche Aktivität ist es möglich, das Risiko für kardiovaskuläre<br />

Erkrankungen, Übergewicht und Beschwerden am Muskel- und Bewegungsapparat zu<br />

reduzieren und gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit einer vorzeitigen Mortalität zu<br />

verringern (Blair, 1989). In einer deutschen Studie (DEGS1) wurde das<br />

Bewegungsverhalten der deutschen Bevölkerung analysiert. Nach dieser lagen 74,6%<br />

der Männer und 84,5% der Frauen mit weniger als 2,5 Stunden körperlicher Aktivität<br />

pro Woche unterhalb der Empfehlungen der WHO, und 25,4% der Männer bzw. 15,5%<br />

der Frauen erreichten mit mehr als 2,5 Stunden pro Woche die WHO-Empfehlungen.<br />

Die auch untersuchte Kategorie der sportlichen Aktivität (geplante, strukturierte und<br />

wiederholte Bewegungen mit dem Ziel der körperlichen Leistungssteigerung) zeigte,<br />

dass 33,0% der Männer und 34,3% der Frauen inaktiv sind bzw. 29,3% der Männer und<br />

21,6% der Frauen regelmäßig und mindestens 2 Stunden pro Woche Sport treiben. Die<br />

Ergebnisse zeigen, dass mehr als ein Drittel der Männer und Frauen angeben, auf<br />

ausreichende Bewegung zu achten, und mindestens ein Viertel der Männer und Frauen<br />

regelmäßig Sport treiben (Krug et al, 2013).<br />

Das Bewegungs- und Ernährungsverhalten sowie genetische Faktoren sind weitgehend<br />

verantwortlich für die Entstehung von Übergewicht (Mensink et al., 2013). Adipositas<br />

führt wiederum zu einem erhöhten Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Wormser<br />

et al., 2011). Gegenwärtig sind bei den 18-79-Jährigen 67,1% der Männer und 53,0%<br />

der Frauen übergewichtig (BMI von 25 kg/m² und höher). In der Studie (DEGS1) lag<br />

7


die Adipositasprävalenz (BMI von 30 kg/m² und höher) insgesamt für Männer bei<br />

23,3% und für Frauen bei 23,9% (Mensink et al., 2013).<br />

Gleichfalls sind psychosoziale Einflussfaktoren zu berücksichtigen. Die als sozialer<br />

Gradient bezeichnete Verteilung der KHK innerhalb der Gesellschaft ist durch einen<br />

Wandel innerhalb der letzten Jahrzehnte gekennzeichnet. Während früher der<br />

Herzinfarkt überwiegend als „Managerkrankheit“ galt, tritt er heute überwiegend in<br />

bildungs- und einkommensschwachen Bevölkerungsschichten auf. Man geht davon aus,<br />

dass die psychosozialen Stressfaktoren in sozial niedrigen Schichten häufiger auftreten<br />

und weniger wirkungsvoll bewältigt werden (Siegrist, 2006).<br />

1.1 Entwicklung der kardiologischen Rehabilitation in Deutschland<br />

Die Entwicklung der kardiologischen Rehabilitation war und ist von vielen Umständen<br />

und Faktoren abhängig. Sowohl wissenschaftlich-technische Erkenntnisse und<br />

Entwicklungen als auch historische, politische und wirtschaftliche Gegebenheiten<br />

führten zu einem ständigen Wandel der medizinischen Möglichkeiten und Situationen<br />

auf diesem Gebiet.<br />

In Deutschland verlief dieser Prozess traditionell bedingt anders als in Westeuropa und<br />

in Nordamerika. Die Wurzel des deutschen Weges liegt im Entstehen des<br />

Bismarckschen Sozialversicherungssystems Ende des 19. Jahrhunderts. Im Jahr 1883<br />

entstanden die gesetzliche Krankenversicherung und 1894 die Unfallversicherung. Im<br />

Jahr 1891 begannen die ersten medizinischen Rehabilitationen mit dem Reichsgesetz<br />

über Invaliditäts- und Altenversicherung (Buschmann-Steinhage and Brüggemann,<br />

2011). Diese Aufgabe wurde damit den ermächtigten Landesversicherungsanstalten in<br />

der Form übertragen, dass bei Versicherten ohne reichsgesetzliche Krankenfürsorge ein<br />

Heilverfahren einzuleiten sei, um Erwerbsunfähigkeit als Krankheitsfolge zu<br />

verhindern. Entsprechende Heilstättenbehandlungen wurden sogar bei bereits<br />

bestehender Erwerbsunfähigkeit durchgeführt (Reimann, 2009). Es wurden Sanatorien<br />

und Kuranstalten errichtet, welche durch die neuen Sozialgesetze sowohl von Arbeitern<br />

als auch Angestellten genutzt wurden. Die gesetzliche Krankenversicherung sah ihren<br />

rehabilitativen Beitrag damals in der Bereitstellung von ärztlicher Behandlung,<br />

Arzneimitteln, Heilmitteln und der „freien Kur und Verpflegung in einem<br />

8


Krankenhaus“. In den Kreis der Rehabilitationsträger ist sie aber erst im Jahr 1974<br />

durch das Reha-Angleichungsgesetz gekommen (Voß and Hüllen, 2009).<br />

Ende des 19. Jahrhunderts spielten Herzkrankheiten eine noch untergeordnete Rolle. K.<br />

Held zitiert in einem Artikel zur Vorgeschichte der kardiologischen Rehabilitation in<br />

Deutschland aus einem Lehrbuch der Herzkrankheiten von 1868 und beschreibt, dass<br />

von 5171 Todesfällen sich nur drei auf eine Angina pectoralis zurückführen ließen<br />

(Held, 2007). Dagegen standen Infektionskrankheiten (z.B. Tuberkulose) damals im<br />

Vordergrund und führten frühzeitig zum Tod.<br />

Die Wissenschaft hatte damals noch keine klaren Antworten auf die Behandlung der<br />

Herzkrankheiten, und die empirischen Beobachtungen einzelner Ärzte favorisierten die<br />

tägliche Bewegung als therapeutische Option. William Heberden beschrieb 1772 die<br />

Symptomatik der Angina pectoris und stellte fest, dass auf der einen Seite die<br />

Herzbeklemmung nach sofortigem Stillstehen vergehe, aber auf der anderen Seite<br />

täglich eine halbe Stunde Holzsägen Patienten fast heile (Heberden, 1772). Christoph<br />

Wilhelm Hufeland vertrat im Jahr 1860 die Meinung, dass die tägliche Bewegung im<br />

Freien die Grundlage für ein langes Leben sei (Hufeland, 1860). Und später, so im Jahr<br />

1885, postulierte Max Joseph Oertel in seiner „Terrain-Kur“ die Herzgymnastik als<br />

therapeutische Option bei Herzkranken und belegte die kardiale Wirksamkeit durch<br />

eigene Untersuchungen (Held, 2007).<br />

Die beiden Behandlungsprinzipien der „Bewegung“ und der körperlichen „Schonung“<br />

existierten lange nebeneinander, und erst während bzw. nach dem Ersten Weltkrieg<br />

geriet die Bewegungstherapie nach Herzinfarkt in Vergessenheit. Dies währte bis in die<br />

1950er Jahre (Held, 2007).<br />

Mit dem zunehmenden Auftreten von Herzkrankheiten, insbesondere der koronaren<br />

Herzerkrankung, in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts nahm auch die Notwendigkeit<br />

einer Weiterentwicklung der kardiologischen Rehabilitation zu. Zeitgleich wurde die<br />

Idee der Übungstherapie nach Herzinfarkt wieder aufgenommen. Den Grundgedanken<br />

der Terrainkur nach Oertel griff Peter Beckmann 1954 wieder auf und wies in seiner<br />

neugegründeten Kurklinik für Herzkreislaufkranke deren Wirksamkeit nach<br />

(Beckmann, 1958). Ärzte, wie zum Beispiel Viktor Gottheiner (Gottheiner, 1968) und<br />

Karl-Otto Hartmann (Graf et al., 2004), belegten ebenso in ihren Untersuchungen den<br />

positiven Einfluss des körperlichen Trainings auf die Herzsituation bei<br />

9


Koronarpatienten. Insbesondere die Aktivitäten des baden-württembergischen Arztes<br />

Karl-Otto Hartmann im Jahr 1965, Patienten nach überstandenem Herzinfarkt in eine<br />

vereinsinterne Behindertengruppe mit einem wöchentlichen körperlichen Übungs- oder<br />

Sportprogramm zu integrieren, wird als die Geburtsstunde der ambulanten<br />

Herzinfarktsportgruppen angesehen (Graf et al., 2004).<br />

Hellerstein et al. konnten zuerst nachweisen, dass gezielte körperliche Aktivität bei<br />

koronarer Herzkrankheit zu keiner erhöhten Mortalität führt (Hellerstein et al., 1967).<br />

Die Rentenversicherungsreform von 1957 führte in mehreren Schritten zu einer<br />

Umbenennung der so genannten „Kuren“ in „Heilverfahren“, welche dann von immer<br />

mehr Herzpatienten genutzt wurden. Dies geschah damals erst Monate nach dem akuten<br />

Infarktereignis und wurde in den bekannten Badeorten durchgeführt (Held, 2007). So<br />

entwickelte sich in Deutschland die stationäre, wohnortferne Form der kardiologischen<br />

Rehabilitation.<br />

Die wissenschaftlichen Forschungen auf dem Gebiet der Sportphysiologie und Medizin<br />

beflügelten die weitere Entwicklung der kardiologischen Rehabilitation. Durch das neue<br />

pathomorphologische Verständnis der KHK zeigte sich, dass sowohl körperliches<br />

Training als auch eine Frühmobilisation nach einem Herzinfarkt sich positiv auf das<br />

Krankheitsgeschehen auswirken (Jeschke and Zeilberger, 2000). Im Jahr 1966 wurde<br />

die WHO von einer internationalen Adhoc-Kommission angehalten, die Richtigkeit der<br />

Immobilisation nach Herzinfarkt zu prüfen, und empfahl zwei Jahre später das Prinzip<br />

der Frühmobilisation als Standardmethode der Infarktrehabilitation. Im Jahr 1972<br />

formulierte Jeschke seine Forderung nach Frühmobilisation bei Herzinfarkt (Graf,<br />

2004). Und 1978 wurde auch von E. A. Amsterdam et al. in der amerikanischen<br />

Fachpresse eine frühe körperliche Aktivität am 2. bzw. 3. Tag nach unkompliziertem<br />

Herzinfarkt empfohlen (Amsterdam et al., 1981).<br />

In der Zeit von 1975 bis 1990 wurde die Mobilisation bereits als krankengymnastische<br />

Anleitung auf der Intensivstation begonnen, welche im Liegen beim Patienten als<br />

Atemtherapie oder passive Gelenkbewegung durchgeführt wurde. Später wurde dann<br />

stufenweise eine Bewegungstherapie mit selbsttätiger Bewegung der Gelenke im Sitzen,<br />

Stehen und Gehen praktiziert (Graf, 2004). Eine geringe Alltagsbelastbarkeit war bei<br />

Patienten mit geringem Risiko im Laufe von 8 Tagen und bei Patienten mit erhöhtem<br />

Risiko nach 3 Wochen zu erreichen (Jeschke and Zeilberger, 2000).<br />

10


In den 1980er und 1990er Jahren wurde in der medizinischen Forschung den<br />

Trainingseffekten bei Herzkranken hinsichtlich der körperlichen Leistungsfähigkeit, der<br />

kardialen Belastbarkeit sowie der veränderbaren Risikofaktoren nachgegangen. Positive<br />

Ergebnisse wurden hinsichtlich der kardialen Belastbarkeit, der Koordination,<br />

Flexibilität, der Kraft, der maximalen Sauerstoffaufnahme und der Verbesserung des<br />

Energieumsatzes nachgewiesen (Jeschke and Zeilberger, 2000). 1990 und 1992<br />

publizierten Ornish und Schuler ihre Studien über die Wirksamkeit des körperlichen<br />

Trainings und einer fettarmen Diät bezüglich der Stagnation und Regression des<br />

koronarsklerotischen Prozesses (Ornish et al., 1990, Schuler et al., 1992). Positive<br />

Trainingseffekte mit einer Verbesserung der endothelialen Funktion in der<br />

Körperperipherie konnten u.a. von Britten et al. (Britten et al., 2000), Hambrecht et al.<br />

(Hambrecht et al., 1998) und Hornig et al. (Hornig et al., 1996) nachgewiesen werden.<br />

Ähnliche Effekte an den Koronargefäßen zeigten die Arbeiten von Hambrecht. Sie<br />

belegten, dass ein vierwöchiges Ergometertraining zu einer Verbesserung der<br />

endothelabhängigen Vasodilatation in den Koronar- und Widerstandsgefäßen führt<br />

(Hambrecht et al., 2000). So konnten günstige Effekte des Trainings auf<br />

physiologischer, zellbiologischer und biochemischer Ebene erklärt und ihr Nutzen für<br />

Patienten mit koronarer Herzkrankheit, Herzinsuffizienz und auch nach Herzoperation<br />

mit Thorakotomie nachgewiesen werden (Gielen and Hambrecht, 2007).<br />

Eine Expertenkommission der WHO entwickelte im Jahr 1968 ein in drei Phasen<br />

geteiltes Programm der kardialen Rehabilitation, bei welchem die Übungs- und<br />

Trainingstherapie in allen Abschnitten eine dominierende Rolle spielte (Jeschke, 2000).<br />

Nach der damaligen Definition der WHO findet die Phase I immer unter<br />

Krankenhausbedingungen statt. Sie beschreibt die Akutbehandlung herzkranker<br />

Patienten auf einer Intensiv- oder Normalstation. Neben der Akutbehandlung<br />

kardiologischer Erkrankungen gewinnt die dort bereits einsetzende Frühmobilisation<br />

immer mehr an Bedeutung mit dem Ziel, mögliche Komplikationen zu reduzieren bzw.<br />

zu verhindern (Teasell and Dittmer, 1993).<br />

Mit der anschließenden Phase II (Anschlussheilbehandlung) folgt dann die Behandlung<br />

in einer Rehabilitationseinrichtung. Dies kann stationär oder ambulant stattfinden. Da in<br />

Deutschland dies überwiegend stationär geschieht, bedeutet es für den Patienten häufig,<br />

wohnortfern in einer entsprechend ausgerichteten Fachklinik behandelt zu werden.<br />

Zielsetzung ist eine Intensivierung der körperlichen Aktivität, die Einleitung sekundär-<br />

11


präventiver bzw. psychosozialer Maßnahmen und die berufliche Wiedereingliederung<br />

(Graf et al., 2004, Bjarnason-Wehrens, 2007). Um eine langanhaltende gesundheitliche<br />

Verbesserung zu erreichen, können durch die therapeutischen Schwerpunkte der Sportund<br />

Verhaltensmedizin nahezu alle Risikoparameter erreicht werden. Laut Tegtbur und<br />

Mitarbeiter gibt es aber trotz wissenschaftlich nachgewiesener Effekte und erheblichen<br />

Kostensparpotentials im deutschen Gesundheitssystem keine Versorgungsstrukturen in<br />

der Rehabilitation für individuelle und verhaltensmedizinische Interventionen, welche<br />

den Patienten über Monate oder Jahre kontinuierlich begleiten (Tegtbur et al., 2001).<br />

Die nächste Phase III, die traditionell in einer Herzsportgruppe stattfindet, wird vom<br />

Hausarzt und Kardiologen betreut und erfolgt wohnortnah mit dem Ziel der Vertiefung<br />

und Stabilisierung der erreichten gesundheitlichen und edukativen Effekte. Das bis<br />

dahin Erlernte und Erreichte soll zu einer dauerhaften Lebensstilveränderung führen,<br />

um den gesundheitlichen Benefit nachhaltig zu verstetigen. Da ein zeitlich nahtloser<br />

Übergang von Phase II zu Phase III nicht immer möglich ist, entsteht in diesen Fällen<br />

eine Unterbrechung des Rehabilitationsprozesses und somit die Gefahr einer<br />

Verschlechterung des Rehabilitationsergebnisses und eine Verzögerung der beruflichen<br />

Wiedereingliederung. Das Aufrechterhalten der Motivation zur körperlichen Aktivität<br />

aus Gesundheitsgründen währt üblicherweise nicht länger als drei Monate (Godin et al.,<br />

1987). Im Modellversuch konnte gezeigt werden, dass mit Hilfe einer intensivierten<br />

Nachsorge die berufliche Reintegration verbessert werden kann. Karoff und Mitarbeiter<br />

wiesen darauf hin, dass eine länger als fünf Monate dauernde Arbeitsunfähigkeit vor der<br />

Nachsorge die berufliche Reintegration deutlich verschlechtert, und schlussfolgerten,<br />

dass entsprechende Reintegrationsprogramme deutlich früher einsetzen müssten<br />

(Karoff, 2000).<br />

Die konsequente und kontinuierliche Nutzung der so genannten „Rehabilitationsstraße“<br />

durch alle ihre Etappen bringt für chronische Herzpatienten die entsprechenden<br />

gesundheitlichen, psychosozialen und beruflichen Verbesserungen (Graf and Halle,<br />

2007). Dieses Gesamtkonzept der kardiologischen Rehabilitation ist die bestmögliche<br />

Behandlung beim chronischen Herzkranken, da sie multi- und interdisziplinär angelegt<br />

ist, auf eine Veränderung des Lebensstils hinzielt und somit nachhaltig wirksam ist.<br />

In den USA wurde zwischen 1980 und 2000 ein Rückgang der KHK-bedingten<br />

Todesfälle um ca. 50% beobachtet. Bei der Analyse dieser Erscheinung wurde<br />

12


festgestellt, dass die Rehabilitation eine der wichtigsten Maßnahmen überhaupt ist, da<br />

sie durch die Nachsorge eines Myokardinfarkts (mit oder ohne Angioplastic oder<br />

Bypassoperation) in der Lage ist, Todesfälle um 26% zu verringern (Hahmann, 2010).<br />

Positive Wirkungen der Rehabilitation bei Patienten mit STEMI und NSTEMI auf die<br />

Mortalität wurden von Jünger und Mitarbeitern publiziert (Jünger, 2010). Anhand der<br />

prospektiven OMEGA-Studie konnte nachgewiesen werden, dass Patienten mit akutem<br />

Koronarsyndrom bei Nachbetreuung innerhalb der Rehabilitation eine signifikant<br />

bessere Prognose hinsichtlich der Morbidität und Mortalität haben (Rauch, 2010).<br />

Ebenfalls konnte Schwaab in einer Studie nachweisen, dass für die Endpunkte Tod,<br />

Myokardinfarkt, Revaskularisation und Hospitalisation eine signifikante<br />

Ereignisreduktion gegenüber der Kontrollgruppe vorlag (Schwaab, 2011). Eine<br />

leitliniengetreue Therapie erhalten Absolventen einer kardiologischen Rehabilitation<br />

häufiger als Patienten ohne Rehabilitation (Baessler, 2001).<br />

Das Ziel der kardiologischen Rehabilitation ist erstens die Verbesserung der<br />

Lebensqualität. Zu ihr zählen die Beschwerdereduktion, die Steigerung der körperlichen<br />

Funktions- und Leistungsfähigkeit, die Stabilisierung des psychischen Befindens und<br />

die Ermöglichung und Gewährleistung der sozialen Wiedereingliederung und Teilhabe.<br />

Zweitens soll die Prognose der Patienten verbessert werden, und zwar durch eine<br />

Reduktion der Mortalität, Morbidität und der Risikofaktoren bzw. durch eine optimale<br />

Prävention. Und drittens sollen durch die Verhinderung//Reduktion vermeidbarer<br />

Krankenhausaufenthalte, eine verbesserte Compliance und die Vermeidung vorzeitiger<br />

Berentung die Kosten stabil gehalten werden (Korsukéwitz, 2007). Diese Faktoren<br />

bilden die Grundlage, um die im Sozialgesetzbuch IX (SGB IX) konkretisierten<br />

Zielsetzungen der „Teilhabe rehabilitationsbedürftiger Patienten zu erreichen“ (SGB IX,<br />

2004, Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen).<br />

Trotz nachgewiesener Wirksamkeit der drei einzelnen Prozesse muss kritisch angemerkt<br />

werden, dass ein entsprechender Effekt nur dann eintreten kann, wenn die Patienten sich<br />

ihrer Eigenverantwortung bewusst sind und die medizinischen Maßnahmen auch in<br />

Anspruch nehmen. Die Übungs- und Trainingsprogramme sind zentraler Bestandteil des<br />

Rehabilitationsprozesses in allen drei Phasen. Bereits während der Phase I wird im<br />

Rahmen der Frühmobilisation in der Akutklinik mit der Bewegungstherapie ca. 4 Tage<br />

nach dem Herzinfarkt begonnen. In Phase II wird dann ein komplexes<br />

bewegungstherapeutisches Programm je nach Belastbarkeit der Patienten durchgeführt.<br />

13


Hierbei gilt es, sowohl die Koordination und Flexibilität zu optimieren als auch die<br />

Kraft der für den Tagesablauf wichtigsten Muskeln und deren aerobe<br />

Ausdauerleistungsfähigkeit zu verbessern (Jeschke and Zeilberger, 2000). Wurden<br />

früher überwiegend Ausdauerbelastungen empfohlen, konnte in den vergangenen Jahren<br />

die Sinnhaftigkeit und Sicherheit eines dynamischen Krafttrainings bewiesen werden<br />

(Bjarnason-Wehrens, 2010). Obwohl für diese Phase seitens der Politik der Aufbau<br />

eines adäquaten, gestuften Versorgungssystems mit der Priorität „ambulant vor<br />

stationär“ gefordert wird, liegt der Schwerpunkt heute dennoch in der stationären<br />

Durchführung (Bjarnason-Wehrens, 2009). Die Phase III geschieht wohnortnah mit<br />

Hilfe der ambulanten Herzgruppen. Innerhalb dieser Phase werden die Hausärzte und<br />

Kardiologen ebenfalls aktiv und begleiten medizinisch kontrollierend wie motivierend<br />

den Patienten. Dies dient u.a. der Verstetigung der erreichten körperlichen<br />

Leistungsfähigkeit und des Wissens- und Verhaltenstransfers in den Alltag. Das<br />

Gesamtkonzept der kardiologischen Rehabilitation soll herzkranken Patienten helfen,<br />

ihre bestmöglichen körperlichen, seelischen und sozialen Bedingungen wieder<br />

herzustellen und sie somit befähigen, ihren angestammten Platz innerhalb der<br />

Gesellschaft aktiv wieder auszufüllen (Körtke et al., 2010). Hierbei soll der herzkranke<br />

Patient mit Hilfe eines multidisziplinären Teams unterstützt und langfristig, am Erfolg<br />

orientiert, versorgt werden.<br />

Bei der kardiologischen Rehabilitation gibt es Probleme, welche die Zielsetzung für<br />

eine breite Patientengruppe in Frage stellen. So kann die wichtige Phase II von vielen<br />

Patienten aus beruflichen und persönlichen Gründen nicht genutzt werden. Wenig<br />

zumutbare Bedingungen (u.a. fehlende Wohnortnähe, Berufstätigkeit) führen häufig zu<br />

einem Abbruch des Rehabilitationsverfahrens und stellen damit für den Patienten eine<br />

ungünstigere Prognose dar. In der deutschen „Nationale(n) Versorgungsleitlinie<br />

chronische KHK“ und „Herzinsuffizienz“ wird die kardiologische Rehabilitation als<br />

fester Bestandteil der Behandlung von Patienten mit chronischer KHK erwähnt.<br />

Insbesondere trifft das für Patienten nach akutem Herzinfarkt (STEMI und NSTEMI),<br />

nach koronarer Bypassoperation (auch in Kombination mit Herzklappenoperation) und<br />

in ausgewählten Fällen nach elektiver PCI zu, wenn ein ausgeprägtes Risikoprofil<br />

vorhanden ist und somit erhöhter Schulungsbedarf besteht. Trotz belegter Wirksamkeit<br />

der kardiologischen Rehabilitation liegt eine mangelhafte Inanspruchnahme vor, so dass<br />

14


der Sachverständigenrat 2001 von einer Fehl- und Unterversorgung im<br />

Versorgungsbereich der kardiologischen Rehabilitation sprach (Hahmann, 2010).<br />

Mit dem am 01. Januar 1997 in Kraft getretenen Spargesetzes<br />

(Wachstumsförderungsgesetz) erfuhr das deutsche Rehabilitationssystem eine<br />

Ausgabenbegrenzung auf das Niveau von 1993. Die Regeldauer der Rehabilitation<br />

wurde von 4 auf 3 Wochen verkürzt und das Regelintervall von 3 auf 4 Jahre verlängert<br />

(Klein, 1997). Dies führte zum Abbau von Bettenkapazitäten und zu einer<br />

Einschränkung des Leistungsangebotes (Kawski, 2002). Die Verkürzung der<br />

Rehabilitationsdauer ohne wissenschaftliche Evidenz erforderte ergänzende<br />

Maßnahmen und eine Erweiterung der Strukturen, um die Initialerfolge zu verstetigen<br />

und die Motivation der Patienten zu erhalten (Held, 2007). Buchwalsky und Mitarbeiter<br />

untersuchten die Effekte der Sekundärprävention über durchschnittlich 7,5 Jahre bei 2<br />

Patientengruppen mit der Diagnose koronare Herzerkrankung (Zustand nach<br />

Myokardinfarkt und Bypassoperation). Im Rahmen einer ambulanten Herzgruppe wurde<br />

ein entsprechendes Bewegungs- und Therapieprogramm absolviert. Die Kontrollgruppe<br />

nahm an den sekundärpräventiven Maßnahmen nicht teil. Im Ergebnis zeigte sich eine<br />

deutliche Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit über 50% in der ambulanten<br />

Herzgruppe. Die kardiale Morbidität und kardialen Beschwerden konnten signifikant<br />

gesenkt werden. Bei den atherogenen Risikofaktoren ergaben sich keine signifikanten<br />

Unterschiede (Buchwalsky, 2002).<br />

Laut ACOS-Register erhielten von den Patienten mit STEMI 67% eine Rehabilitation<br />

und bei den NSTEMI-Patienten nur 52% (Rauch et al., 2005). Diese Unterversorgung<br />

gründet auf dem Bereitschaftsmangel der Patienten, dem Akzeptanzmangel der<br />

Akutmediziner und dem restriktiven Bewilligungsverhalten der gesetzlichen<br />

Krankenkassen (Hahmann, 2010). Brown und Mitarbeiter beschreiben eine<br />

Zuweisungsrate von 56% der Patienten mit Rehabilitationsbedarf bei bestehender<br />

koronarer Herzerkrankung und gleichzeitigem Auftreten eines akuten Herzinfarkts,<br />

einer Bypassoperation oder einer perkutanen Koronarintervention (Brown et al., 2009).<br />

Die Ergebnisse der EUROASPIRE-III Studie zeigten, dass in Deutschland 57,8% der<br />

bedürftigen Patienten eine Empfehlung zur kardiologischen Rehabilitation erhielten und<br />

50% eine solche wahrnahmen (Wood, 2008). Die meisten Zuweisungen zur<br />

Rehabilitation erfolgten nach Bypassoperation bzw. perkutaner Intervention, ST-<br />

15


Hebungsinfarkt, bei jüngeren Patienten, Rauchern und bei Fettstoffwechselstörungen<br />

(Karoff, 2010).<br />

Die ärztliche Empfehlung einer kardiologischen Rehabilitation nach einem akuten<br />

koronarvaskulären Ereignis ist wichtig, um im weiteren Verlauf für den Patienten die<br />

besten Genesungschancen zu ermöglichen. Interessant ist die Feststellung, dass 75% der<br />

Patienten mit ärztlicher Empfehlung auch eine solche Maßnahme wahrnahmen<br />

(Bjarnason-Wehrens, 2011). Es bestünde also die Möglichkeit, einen noch größeren<br />

Patientenkreis mit entsprechendem Krankheitsbild für die kardiologische Rehabilitation<br />

zu erreichen. Gleichzeitig könnten dadurch die Gesamtkosten des Krankheitsfalls<br />

gesenkt werden (Sauer, 2008).<br />

Um noch mehr bedürftige Patienten einer Rehabilitation zuführen zu können, galt es,<br />

die Angebote weiter zu flexibilisieren. So entstand neben der stationären Form, welche<br />

überwiegend wohnortfern durchgeführt wird, mit Beginn der 1990er Jahre die<br />

ambulante Variante. Bei dieser Form, welche wohnortnah stattfindet, konnte die<br />

körperliche Belastbarkeit ebenso signifikant verbessert wie auch die Risikofaktoren<br />

(LDL-Cholesterin, Triglyzeride) gesenkt werden (Tegtbur, 1999, Gysan, 1999).<br />

Gleichzeitig konnte für die ambulant durchgeführte Rehabilitationsmaßnahme eine<br />

Kostenersparnis von 52% gegenüber der stationären Form ermittelt werden (Wendt,<br />

1999). Eine weitere Form, welche im häuslichen Bereich mittels moderner<br />

Telekommunikationstechnik durchgeführt werden kann, ist die im Rahmen der<br />

Telemedizin absolvierte ambulante Rehabilitation bei Patienten nach Bypassoperation,<br />

Klappenoperation und Stentimplantation.<br />

1.2. Stationäre kardiologische Rehabilitation<br />

In Deutschland dominiert die stationäre Form der kardiologischen Rehabilitation. Diese<br />

konnte sich durch eine leistungsstarke Rentenversicherung zu einer konzeptionell<br />

umfangreichen Rehabilitation entwickeln (Hahmann, 2012). Eine weitere Basis war das<br />

vorhandene Badekurortsystem, welches genutzt werden konnte.<br />

Insgesamt wurden im Jahr 2009 1.240 Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen mit<br />

171.489 Betten betrieben. Dort wurden 2.005.491 Krankheitsfälle stationär behandelt<br />

und insgesamt 51.126.495 Pflegetage erbracht. Die durchschnittliche Verweildauer<br />

betrug 25,5 Tage. Die Kardiologie beanspruchte 9.452 Betten, versorgte 128.697<br />

16


vollstationäre Fälle und erreichte damit 2.740.385 Pflegetage. Die durchschnittliche<br />

Verweildauer währte dort 21,3 Tage (Bruckenberger, 2010). Somit beanspruchte die<br />

Kardiologie 5,51% aller Betten und 6,42% aller Fälle innerhalb der Vorsorge- und<br />

Rehabilitationseinrichtungen.<br />

Im Jahr 2010 wurden seitens der DRV insgesamt 960.730 Leistungen zur medizinischen<br />

Rehabilitation erbracht. Davon waren 318.124 Anschlussrehabilitationen. Hierbei sind<br />

anteilig die Herz-Kreislauferkrankungen mit 17%, die orthopädischen Erkrankungen<br />

mit 33% und die onkologischen mit 29% vertreten (Korsukéwitz, 2012). Die Zunahme<br />

der interventionellen und herzchirurgischen Eingriffe führte 2010 zu einer Steigerung<br />

der kardiologischen AHB im Verhältnis zu allen kardiologischen Rehabilitationen von<br />

61% (2009) auf 66% (2010) (Korsukéwitz, 2010).<br />

Die stationäre Form stellt mit 88% aller kardiologischen Rehabilitationen den<br />

Hauptanteil dar. Das Durchschnittsalter betrug bei den Frauen 51,7 und bei den<br />

Männern 52,9 Jahre (Korsukéwitz, 2012). Das allgemeine Durchschnittsalter bei der<br />

Hauptindikation in der kardiologischen Rehabilitation, der KHK, betrug bei der<br />

stationären Variante 53,5 Jahre. 85% aller Rehabilitationen wegen einer KHK wurden<br />

stationär durchgeführt (Korsukéwitz, 2012).<br />

Die stationär durchgeführte kardiologische Rehabilitation durchlebte Veränderungen<br />

gemäß der Entwicklung der medizinischen Rehabilitation in Deutschland insgesamt. Im<br />

Gegensatz zu Rehabilitationssystemen in anderen Ländern ist sie in Deutschland mit<br />

ihren Zielen, Konzepten und Organisationsformen stark präventiv ausgerichtet<br />

(Schliehe, 1996). Seit den 1980er Jahren befand sich das bundesdeutsche<br />

Rehabilitationssystem in einem Entwicklungs- und Veränderungsprozess. Die<br />

„Kommission zur Weiterentwicklung der medizinischen Rehabilitation in der<br />

gesetzlichen Rentenversicherung“ spielte hierbei eine führende Rolle. Durch sorgfältige<br />

Analysen wurden durch sie Strukturdefizite innerhalb des Rehabilitationssystems<br />

benannt. Diese bezogen sich auf unzureichende Verzahnungen zwischen den<br />

rehabilitativen Versorgungsfeldern sowie auf Schnittstellenprobleme, Unklarheiten bei<br />

den Träger- und Finanzierungszuständigkeiten, mangelnde wissenschaftliche<br />

Untersuchungen und das Fehlen von Maßnahmen der Qualitätssicherung (Kawski,<br />

2002). In der Folge wurden Verbesserungen des Zugangs und der Flexibilisierung der<br />

17


Angebotsformen, eine weitere Verwissenschaftlichung der Rehabilitation und der<br />

Ausbau von Qualitätssicherungsmaßnahmen gefordert (Koch, 2000).<br />

Mit dem Bestreben der Deutschen Sozialversicherung, durch die Rehabilitation die<br />

berufliche Wiedereingliederung der Patienten zu fördern und den vorhandenen<br />

gesetzlichen Anspruch auf eine stationäre Rehabilitation zu gewährleisten, war die<br />

Notwendigkeit der wissenschaftlichen Begründung dieser Therapieform nicht gegeben<br />

(Rost, 1998).<br />

1999 wurde im Rahmen der PIN-Studie nachgewiesen, dass in Deutschland während<br />

der stationären Rehabilitation die verschiedenen Risikofaktoren signifikant gesenkt<br />

werden konnten (Völler, 1999). Es wurde deshalb geschlussfolgert, dass die<br />

modifizierbaren Risikofaktoren durch eine stationäre Rehabilitation verbessert werden<br />

könnten. Die PROTOS-Studie (1996-1998) zeigte, dass die kardiologische<br />

Rehabilitation gute Ergebnisse bei der beruflichen Wiedereingliederung, den<br />

medizinischen Zielparametern und der persönlichen Selbsteinschätzung erreicht<br />

(Gerdes, 2000).<br />

Schwaab und Mitarbeiter konnten nachweisen, dass die stationäre Phase II<br />

Rehabilitation eine signifikante Reduktion der Gesamtmortalität, des Auftretens von<br />

akuten Myokardinfarkten, der koronaren Revaskularisierung und der Häufigkeit von<br />

Hospitalisierungen bewirkte (Schwaab, 2007).<br />

Da die Frage der Settingauswahl in Deutschland von den Fachgesellschaften noch nicht<br />

entschieden ist, werden bei ihr die Faktoren des zunehmenden Alters und der<br />

Multimorbidität bei einer Entscheidung für eine stationäre Rehabilitation berücksichtigt<br />

(Held, 2007). So beanspruchen von den 50- bis 59-Jährigen 52% und von den über 59-<br />

Jährigen 15% eine stationäre Rehabilitation (im Vergleich dazu 48% bzw. 11% eine<br />

ambulante). Die Prozentangaben beziehen sich auf alle Altersgruppen (Korsukéwitz,<br />

2010). Die bisherige Studienlage unterstreicht die Situation der Inanspruchnahme.<br />

Frauen, ältere und subjektiv kränkere Patienten bevorzugen das stationäre Setting<br />

(Karoff, 1999, Karoff, 2002). Dass ältere und alleinstehende Patienten mehr von der<br />

stationären Variante profitieren, konnte bereits 1996 gezeigt werden (Peterson, 1996).<br />

Die Situation in Europa stellt sich bezüglich der Settingauswahl eindeutiger dar. Laut<br />

EACPR (Bjarnason-Wehrens, 2009) sollten folgende Patientengruppen einer stationären<br />

Rehabilitation zugeführt werden:<br />

18


- Patienten nach akutem Koronarsyndrom, kardialen Operationen und/oder<br />

Interventionen, wenn in der Akutphase Komplikationen auftraten;<br />

- Patienten mit schweren Begleiterkrankungen, die mit einem hohen kardiovaskulären<br />

Risiko einhergehen, und solche mit persistierender klinischer Instabilität oder<br />

Komplikationen nach einem akuten Ereignis;<br />

- klinisch instabile Patienten mit einer Herzinsuffizienz NYHA-Klasse III und IV bzw.<br />

mit notwendiger Infusionstherapie;<br />

- Patienten nach einer Herztransplantation;<br />

- Patienten nach sehr früher Entlassung aus dem Akutkrankenhaus, ältere Patienten,<br />

Frauen oder Patienten mit einem erhöhten Risiko einer Verschlechterung der KHK;<br />

- Patienten, die organisatorisch nicht in der Lage sind, eine ambulante Rehabilitation<br />

durchzuführen.<br />

1.3. Teilstationäre/ambulante Rehabilitation<br />

In den 1990er Jahren wurde in Deutschland mit dem Aufbau teilstationärer und<br />

ambulanter Rehabilitationsangebote begonnen (Wendt, 1999, Tegtbur, 1999). Vor dem<br />

Hintergrund zunehmender chronischer Erkrankungen, gleichzeitiger Zunahme der<br />

Anzahl älterer Menschen und einer tendenziellen Verlängerung der Lebensarbeitszeit<br />

hatte sich der Bedarf an rehabilitativen Leistungen erhöht. Dieser Mehrbedarf, vor allem<br />

in den Bereichen Anschlussrehabilitation und Anschlussheilbehandlung, wäre durch das<br />

vorhandene stationäre System nicht mehr zu decken gewesen (Morfeld, 2011).<br />

Gleichzeitig zeigte sich ein ungenügender Nutzungsgrad des stationären<br />

Rehabilitationssettings. Eine Vielzahl der Patienten wünschte aus persönlichen und<br />

wirtschaftlichen Gründen keine stationäre Form und verzichtete bei nicht vorhandenen<br />

ambulanten Möglichkeiten auf eine weitere kardiologische Rehabilitation. So ergab eine<br />

Umfrage bei Patienten, welche keine Rehabilitation erhalten hatten, dass das<br />

Nichtvorhandensein von wohnortnahen ambulanten Möglichkeiten der Grund für den<br />

Rehabilitationsabbruch gewesen sei (Rost, 1992). Eine 1999 publizierte Bedarfsanalyse<br />

ergab, dass ca. 40% der Herzinfarktpatienten mit leichtem Verlauf und 20% der<br />

herzoperierten Patienten mit schwerem Verlauf eine ambulante Variante bevorzugen<br />

würden (Rost, 1999).<br />

19


In Deutschland nehmen ca. 50% aller rehabilitationsbedürftigen Patienten eine solche<br />

auch in Anspruch (Bjarnason-Wehrens, 2011). Laut OMEGA-Studie entscheiden sich<br />

sogar 70% aller kardiologisch-rehabilitationsbedürftigen Patienten für eine<br />

Rehabilitationsmaßnahme. (Hahmann, 2012). Um den Anteil der<br />

Rehabilitationsverweigerer zu reduzieren, forderte Karoff bereits 2002, den Ausbau des<br />

ambulanten Angebotes, um die Wünsche und Motivationen der Patienten zu<br />

berücksichtigen (Karoff, 2002).<br />

Mit der sich seit 1978 entwickelnden ambulanten kardiologischen Rehabilitation<br />

entstand in Berlin die Möglichkeit eines wohnortnahen Behandlungssettings. Bedingt<br />

durch die politischen Umstände der Insellage von Berlin, entstand so ein erstes<br />

ambulantes Rehabilitationszentrum, welches an eine kardiologische<br />

Gemeinschaftspraxis angegliedert war (Sauer, 2008). Seit 1992 wurden auch in<br />

Westdeutschland die ersten Modellversuche bezüglich der Effektivität ambulantrehabilitativer<br />

kardiologischer Versorgungsstrukturen untersucht. Daraufhin<br />

entwickelten sich in Westdeutschland entsprechende ambulante Rehabilitationszentren,<br />

und es galt künftig ein flächendeckendes Netz ambulanter Strukturen aufzubauen, um<br />

damit für mehr bedürftige Patienten attraktive Möglichkeiten einer vollständigen<br />

Rehabilitation zu schaffen. So wurde in den 1990er Jahren in Deutschland der<br />

ambulante Sektor weiter verstärkt. In vielen Projekten wurden ambulante Modelle<br />

hinsichtlich ihrer Ergebnisse im Vergleich zum bewährten stationären Sektor geprüft<br />

(z.B. Kölner Modell 1992-1994). Es entstanden sowohl eigenständige ambulante<br />

Rehabilitationszentren als auch ambulante Zentren in Angliederung an den stationären<br />

Sektor. Laut Herzbericht 2010 hatten insgesamt 129 stationäre Einrichtungen auch<br />

ambulante Angebote und 54 Rehabilitationszentren arbeiteten ausschließlich ambulant.<br />

Diese Angaben beziehen sich auf Verträge mit der Rentenversicherung (Bruckenberger,<br />

2010). Zwei Jahre vorher arbeiteten noch 33 Rehabilitationszentren ausschließlich<br />

ambulant (Bruckenberger, 2008).<br />

Das ambulante Behandlungssetting musste in diesem Nebeneinander die<br />

wissenschaftliche Evidenz erbringen, die gleichen Ergebnisse bei gleicher Qualität und<br />

entsprechenden Verlaufsformen zu erreichen. Nur so ließen sich beide Formen der<br />

kardiologischen Rehabilitation gleichberechtigt durchführen. Die gesetzlichen<br />

20


Rahmenbedingungen dafür wurden durch Änderungen der Sozialgesetze V und IX<br />

geschaffen (Sauer, 2008).<br />

Die politischen Rahmenbedingungen verbesserten sich in den Jahren 2000 und 2001 mit<br />

den Änderungen der Sozialgesetze V und IX. Hiermit wurde die ambulante Variante der<br />

kardiologischen Rehabilitation der stationären gleichgestellt (Sauer, 2008). Zuvor<br />

bestehende rechtliche Nachteile hinsichtlich Unfallversicherung und Übergangsgeld<br />

wurden beseitigt (Bjarnason-Wehrens, 2007).<br />

Seit Beginn der 1990er Jahre erbrachte auch die Wissenschaft den Beweis, dass die<br />

ambulante kardiologische Rehabilitation in Deutschland in der Lage ist, die gleichen<br />

Ergebnisse wie die stationäre Form innerhalb der gleichen Zeit zu erbringen. Hierzu<br />

wurde eine Vielzahl von Modellprojekten und Studien durchgeführt. Es wurden unter<br />

anderem die Kurzzeit- und Langzeitergebnisse nach ambulantem Verlauf bzw. die<br />

berufliche Wiedereingliederung untersucht (Karoff, 1999, Karoff, 2000, Wendt, 1999,<br />

Bjarnason-Wehrens, 2007).<br />

International war der Nutzen der ambulanten Rehabilitation bereits evaluiert. So war<br />

Ende der 1980er Jahre in zwei Metaanalysen für die ambulante Rehabilitation der Phase<br />

II in Nordamerika eine signifikante Senkung der Reinfarktrate um 25%, der kardial<br />

bedingten Todesfälle um 22% und der Gesamtmortalität um 20% ermittelt worden<br />

(O’Connor, 1989, Oldridge, 1988). Gleichzeitig wurde seitens der Patienten eine<br />

Verbesserung der Lebensqualität beschrieben, die kardialen Risikofaktoren konnten<br />

reduziert und die Krankheitskosten gesenkt werden (Oldridge, 1991, Oldridge, 1993).<br />

In Deutschland widmete sich im Jahr 1992 eine Forschungsgruppe der Fakultät für<br />

Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld einer vergleichenden Evaluation<br />

stationärer und ambulanter kardiologischer Rehabilitation. Es wurde unter anderem<br />

untersucht, ob die ambulante Rehabilitation ähnliche Ergebnisse erzielt wie die bisher<br />

praktizierte stationäre Form. Gleichzeitig wurden die Standards in den Bereichen der<br />

Struktur- und Prozessqualität verglichen. Es zeigte sich eine vergleichbare Wirksamkeit<br />

hinsichtlich der kurz- und mittelfristigen Beeinflussung des körperlichen Zustandes in<br />

beiden Reha-Formen. Es wurde sowohl das Erreichen eines besseren körperlichen<br />

Zustandes als auch dessen mittelfristige Verstetigung konstatiert. Im Bereich der<br />

Risikofaktorenreduzierung war das Ergebnis ernüchternd. Trotz einer positiven<br />

Beeinflussung dieser Faktoren (Lipide, Rauchen, Hypertonie, körperliche Aktivität)<br />

21


während des stationären Aufenthaltes mit Senkungsraten in den Zielwertbereich<br />

konnten diese Ergebnisse mittelfristig nicht gehalten werden, und nach einem halben<br />

Jahr lag der gleiche Zustand wie vor der Rehabilitation vor. Lediglich der Risikofaktor<br />

Rauchen erreichte nicht das Ausgangsniveau. Für den ambulanten Bereich, welcher<br />

kurzfristig weniger deutliche Senkungsraten aufwies, gelang eine mittelfristige<br />

Verbesserung nur für das Rauchen und bei der Gesamtcholesterinsenkung (Badura,<br />

1995).<br />

Im Kölner Modell (Januar 1992 bis Dezember 1994) sollte überprüft werden, inwieweit<br />

sich stationäre Rehabilitationsinhalte auf den ambulanten Sektor übertragen lassen. Es<br />

zeigte sich, dass die körperliche Belastbarkeit hochsignifikant gesteigert werden konnte<br />

und dieser Effekt auch noch nach drei Jahren nachweisbar war. Dies wurde durch das<br />

veränderte Bewegungsverhalten belegt. Im ersten Jahr nach der Rehabilitation gaben<br />

77% der Patienten an, weiter körperlich aktiv zu sein. Im zweiten Jahr waren es noch<br />

56%. Das veränderte Ernährungsverhalten wurde ebenfalls beibehalten, und so ließ sich<br />

anhand einer entsprechenden Analyse zeigen, dass der Fettverzehr um 20,8% gesenkt<br />

werden konnte. Dementsprechend imponierten die Werte im Cholesterinbereich, welche<br />

auch drei Jahre nach der Rehabilitation noch deutlich unterhalb des Ausgangswertes<br />

lagen. Diese Fakten unterstrichen den Einfluss der Lebensstiländerung als Folge einer<br />

ambulanten Rehabilitation (Bjarnason-Wehrens, 1999).<br />

Das im Jahr 1993 durchgeführte Frankfurter Modell verglich im einjährigen Verlauf die<br />

kurz- bzw. mittelfristigen Ergebnisse eines stationären mit einem ambulanten<br />

Rehabilitationssetting. Mit dem Ziel einer wohnortnahen, individuellen, kardiologischen<br />

Rehabilitation unter Alltagsbedingungen konnten vergleichbare somatische Ergebnisse<br />

zwischen den Gruppen festgestellt werden. Die frühere und höhere berufliche<br />

Wiedereingliederungsrate war auf Selektionsphänomene innerhalb der Gruppenbildung<br />

zurückzuführen (Wendt, 1999).<br />

Im Hannover-Modell wurde der Langzeitverlauf einer ambulanten Rehabilitation über<br />

12 Monate beobachtet. Die 1995 initiierte Studie zeigte, dass durch eine flexible<br />

Langzeitrehabilitation sich der Gesundheitszustand der Herzkranken über die Dauer<br />

einer Phase-II Rehabilitation hinaus ständig verbessern kann. Schon nach sechs<br />

Monaten war eine Verbesserung der Leistungsparameter und des Cholesterins<br />

feststellbar. Neben der kardiologischen Therapie waren anscheinend auch die sport- und<br />

22


verhaltensmedizinischen Therapien bedeutsam. Die Kosten dieses 12-monatigen<br />

Rehabilitationsmodells lagen unterhalb der Kosten für eine 4-wöchige stationäre<br />

Rehabilitation. Es konnte durch erhöhten medizinischen Aufwand eine gesteigerte<br />

Rehabilitationseffizienz erreicht werden (Tegtbur, 1999). Der Verfasser verweist auf<br />

das Nichtvorhandensein einer Versorgungsstruktur in der Rehabilitation für individuelle<br />

und über Monate oder Jahre anhaltende sport- und verhaltensmedizinische Intervention<br />

in Deutschland.<br />

Eine weitere Studie zu kurzfristigen Primärergebnissen und Langzeiteffekten innerhalb<br />

der ambulanten Rehabilitation wurde von 1994 bis 1996 von B. Gysan und Mitarbeitern<br />

durchgeführt. Ziel dieser Studie war es, die Reduktion der Risikofaktoren und die<br />

Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit als Primärergebnis und Langzeiteffekt<br />

einerseits und die berufliche Reintegration andererseits zu untersuchen (Gysan, 1997).<br />

Die körperliche Belastbarkeit konnte nach der 4-wöchigen Maßnahme signifikant<br />

gesteigert und konstant auf diesem Niveau über 12 Monate gehalten werden. Die<br />

Gesamtcholesterin- und LDL-Cholesterinsenkungen zeigten kurzfristig nach vier<br />

Wochen und im Langzeitverlauf signifikante Ergebnisse. Von den 63 vor der<br />

Rehabilitation berufstätigen Patienten konnten 81% beruflich reintegriert werden.<br />

Im „Ennepetaler Modell“ des Jahres 1999 konnte durch Flexibilisierung der<br />

ambulanten/teilstationären Form eine bessere berufliche Integration erreicht werden.<br />

Dies wurde durch eine über drei Monate laufende intensivierte Nachsorge (INA)<br />

erreicht (Karoff, 1999).<br />

Die „Rheinische Studie“ (Rekrutierungsphase von 1998-2000) konnte im Zeitverlauf<br />

sowohl kurz-, mittel- und langfristig belegen, dass die erreichte Leistungsverbesserung<br />

und die verbesserte Risikofaktorensituation durch die ambulante Rehabilitation auch 24<br />

Monate nach der Maßnahme noch bestanden. So konnte eine Steigerung der<br />

körperlichen Leistungsfähigkeit von durchschnittlich 100,5 Watt (vor der<br />

Rehabilitation) auf 123,1 Watt nach der Rehabilitation und weiter auf 126,5 Watt (6<br />

Monate nach der Rehabilitation), 127,1 Watt (12 Monate nach der Rehabilitation) und<br />

auf 128,7 Watt (24 Monate nach der Rehabilitation) erreicht werden. 61,2% der<br />

Patienten gaben an, über 24 Monate physisch aktiv gewesen zu sein. Zu diesem<br />

Zeitpunkt befanden sich ca. 75% der Patienten noch im Arbeitsprozess (Bjarnason-<br />

Wehrens, 2007). Da 70% der in die Studie eingeschlossenen Patienten Arbeiter waren,<br />

23


zeigte sich eindrucksvoll, dass auch diese Gruppe die Rehabilitation mit guter<br />

Ergebnisqualität nutzen kann.<br />

Die Effektivität der ambulanten kardiologischen Rehabilitation in Deutschland ist heute<br />

wissenschaftlich bewiesen. Diese Form hat sich in den letzten Jahren als Alternative<br />

neben der stationären Variante etabliert und wird von den Kostenträgern, Ärzten und<br />

Patienten entsprechend akzeptiert. Die Frage nach der Auswahl des Settings ist jedoch<br />

aus Sicht der Fachgesellschaften noch nicht endgültig beantwortet (Bjarnason-Wehrens,<br />

2009). Bisher existiert noch kein wissenschaftlich begründeter Kenntnisstand über die<br />

Präferenz oder den Ausschluss der stationären oder ambulanten Variante. So erfolgt die<br />

Zuweisung der Patienten häufig in Abhängigkeit der Verfügbarkeit ambulanter<br />

Einrichtungen in Wohnortnähe. Im ländlichen Bereich kommt indes für die Patienten in<br />

der Regel nur die stationäre Reha-Maßnahme in Betracht (Hahmann, 2010).<br />

Die Entscheidung zwischen den beiden Formen der kardialen Rehabilitation sollte sich<br />

nach medizinischen und psychosozialen Gesichtspunkten, dem Wunsch der Patienten<br />

und der Verfügbarkeit der Einrichtungen orientieren (Held and Karoff, 2007). Die<br />

Rahmenrichtlinien der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) benennen<br />

als Voraussetzungen für die ambulante Rehabilitation folgende Aspekte:<br />

- das Vorhandensein psychischer und physischer Belastbarkeit und die notwendige<br />

Mobilität,<br />

- die Wohnortnähe der ambulanten Einrichtung, welche in zumutbarer Fahrzeit erreicht<br />

werden kann,<br />

- die Patientencompliance und -motivation sowie eine durchgängige<br />

Kooperationsfähigkeit und -bereitschaft bzw. Handlungs- und Lernfähigkeit,<br />

- die sichergestellte häusliche und medizinische Versorgung (BAR, 2005).<br />

Um gleichartige Qualitätsstandards wie bei der stationären Rehabilitation zu<br />

entwickeln, wurden von der BAR im Jahr 1995 Rahmenbedingungen für die ambulante<br />

kardiale Rehabilitation formuliert. Seit Oktober 2000 gibt es solche für die Strukturund<br />

Prozessqualität in der kardiologischen Rehabilitation. Im Jahr 2005 wurden sie von<br />

den Kostenträgern überarbeitet (Sauer, 2008).<br />

Der Anteil der ambulanten Anschlussheilbehandlungen an allen kardiologischen<br />

Anschlussrehabilitationen zeigt eine deutliche Zunahme. Im Jahr 2010 lag er bei 12%<br />

24


und damit um einen Prozentpunkt besser als im Vorjahr. Im zahlenmäßigen Vergleich<br />

zeigte sich von 2009 bis 2010 im ambulanten Bereich eine Zunahme um 23% (2009 n-<br />

4.507; 2010 n-5530) gegenüber 7% (n- 37.259; 2010- 39700) im stationären Sektor<br />

(Korsukéwitz, 2010). Diese Steigerung setzte sich im Folgejahr 2011 fort. Die<br />

ambulante Leistungsform erfuhr eine Steigerung von 5% und die stationäre Form von<br />

3% (Weinbrenner, 2011). Von der geplanten Erhöhung der ambulanten Rehabilitation<br />

auf 20% sind die Spitzenverbände der Krankenkassen und der<br />

Rentenversicherungsträger noch weit entfernt (Maier-Rhiele, 2002).<br />

Zeidler und Mitarbeiter ermittelten die durchschnittlichen Kosten einer stationären und<br />

ambulanten Rehabilitation. Sie kamen auf einen Kostenbetrag von 2006 Euro für die<br />

stationäre Form und auf 1502 Euro für die ambulante Variante. Da die Kosten<br />

(Krankenhausbehandlungen, Arzneimittel, ambulante ärztliche Behandlungen und<br />

Heilmittel) ein Jahr nach der Reha- Maßnahme in beiden Gruppen (ambulant und<br />

stationär) gleich waren, konnte von einer gleichen Ergebnisqualität ausgegangen<br />

werden (Zeidler, 2008). Diese Untersuchungen wurden im Auftrag einer Krankenkasse<br />

unternommen und spiegeln die Situation bei älteren Patienten wider.<br />

Sicherlich sind die Vorteile der ambulanten Rehabilitation bei gleicher Struktur-,<br />

Prozess- und Ergebnisqualität unter anderem in einer günstigeren Kostensituation zu<br />

sehen. Um aber das oberste Ziel jeglicher Rehabilitationsmaßnahme, eine<br />

Wiederherstellung bzw. Aufrechterhaltung der Teilhabe des Patienten zu erreichen, gilt<br />

es die Prognose des Patienten zu verbessern und die bestehenden Risikofaktoren positiv<br />

zu beeinflussen (Sauer, 2008). Da durch die in Deutschland üblichen 3-wöchigen<br />

sowohl stationären als auch ambulanten Maßnahmen keine Nachhaltigkeit zu erreichen<br />

ist, werden Programme gefordert, welche langfristig zu einer Lebensstiländerung<br />

beitragen sollen. Dadurch soll eine nachhaltige Verbesserung des Trainingszustandes,<br />

eine Normalisierung des Körpergewichts, eine Nikotinabstinenz und somit eine<br />

verbesserte Prognose erreicht werden (Sauer, 2008).<br />

1.4. Telemedizinisch betreute kardiologische Rehabilitation<br />

Die kardiologische Rehabilitation hat sich zu einem multimodalen Versorgungssystem<br />

mit drei Prozessphasen entwickelt. Diese sollen zu einer Verbesserung der<br />

gesundheitlichen, sozialen und beruflichen Prognose beitragen. Der Patient soll lernen,<br />

25


mit der Erkrankung umzugehen und seinen Lebensstil so zu ändern, dass sich seine<br />

Lebensqualität trotz der Krankheit verbessert. Die kardiologische Rehabilitation beginnt<br />

mit der akuten Erkrankung bzw. Durchführung der geplanten Herzoperation innerhalb<br />

der Phase I und dauert über die Phase II (ambulante bzw. stationäre Rehabilitation)<br />

hinaus ein Leben lang (Phase III). Dieser lebenslange Prozess wird aber in Deutschland<br />

von vielen Patienten vorzeitig nach der Phase I oder II abgebrochen. So erhalten nur<br />

57,8% der in Frage kommenden Patienten eine Empfehlung zur kardiologischen<br />

Rehabilitation, und eine Umsetzung dieser Empfehlung erfolgt lediglich bei 50%<br />

(Haberecht, 2011). Die Phasen I (11,0 Tage im Jahr 2010) und II (23,1 Tage im Jahr<br />

2010) sind in Deutschland sehr kurz für kardiologische Patienten (Korsukéwitz, 2010).<br />

Um die erreichten Ergebnisse nachhaltig zu verstetigen und das Ziel der Rehabilitation<br />

langfristig zu stabilisieren, ist diese Zeitspanne nicht ausreichend. Deshalb ist die Phase<br />

III der kardiologischen Rehabilitation unbedingt notwendig. Um möglichst viele<br />

Patienten zu erreichen, liegt heute ein Hauptaugenmerk darauf, die Rehabilitation durch<br />

Flexibilisierung zu individualisieren (Karoff, 2002).<br />

Mit der Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) ist auch<br />

für die Medizin die Möglichkeit einer Anwendung gegeben. So entwickelte sich seit den<br />

1970er Jahren die Telemedizin. Innerhalb der Kardiologie entstanden Anwendungen für<br />

die chronische Herzinsuffizienz, arterielle Hypertonie und Begleiterkrankungen wie<br />

Diabetes mellitus und COPD. So sollte die Eigenverantwortung des Patienten gestärkt,<br />

eine leitliniengerechte Therapie umgesetzt und innerhalb der Krankheit der Patient zum<br />

Selbstmanagement angeleitet werden (Goss, 2009). Da in Deutschland traditionell die<br />

stationäre Form der kardiologischen Rehabilitation in den bekannten ehemaligen Kurund<br />

Badezentren stattfindet und die ambulante Variante sich überwiegend in den<br />

Ballungsgebieten konzentriert, ergibt sich mit Hilfe der Telemedizin die Möglichkeit,<br />

die kardiologische Rehabilitation im häuslichen Umfeld durchzuführen und somit auch<br />

Patienten im ländlichen Bereich zu erreichen (Schwaab, 2009).<br />

1.4.1. Telemedizin und körperliche Belastbarkeit<br />

Die telemedizinisch betreute kardiologische Rehabilitation wurde erst in jüngster<br />

Vergangenheit intensiver wissenschaftlich untersucht (Russel, 2007). Die Schwerpunkte<br />

liegen hierbei in den Bereichen körperliches Training und Lebensstilintervention. Die<br />

26


ersten Forschungsarbeiten wurden 1979 von DeBusk durchgeführt. Er konnte anhand<br />

einer randomisierten Studie nachweisen, dass ein Ergometertraining im häuslichen<br />

Bereich ohne Komplikationen durchführbar ist. Das Training wurde vom<br />

Pflegepersonal telemedizinisch überwacht. Dabei traten keine Komplikationen auf, und<br />

die gemessenen Leistungswerte unterschieden sich auch nicht von der ambulanten<br />

Reha-Kontrollgruppe. Es handelte sich um eine Patientengruppe mit unkompliziertem<br />

Herzinfarkt.<br />

Weitere internationale Studien zwischen 1984 und 2000 widmeten sich der<br />

telemedizinischen Überwachung eines häuslichen Ergometertrainings mit einer 1-<br />

Kanal-EKG-Ableitung. Dabei wurden entweder keine näheren klinischen Angaben<br />

gemacht (Fletcher, 1994, Squires, 1991, Shaw, 1995, Vongvanich, 1996) oder die<br />

körperliche Leistungsfähigkeit (DeBusk, 1979, Miller, 1984, Sparks, 1993, Ades, 2000)<br />

evaluiert. Bezüglich der EKG-Übertragung gab es bei den genannten Studien keine<br />

Probleme. Medizinische Komplikationen traten während des häuslichen Trainings<br />

ebenfalls nicht auf. Neben dem Fahrradergometertraining kamen Laufbandtraining,<br />

aerobe Übungen, Ruderergometer, Skilanglaufsimulator und schnelles Gehen zur<br />

Anwendung. Dabei wurden keine Unterschiede bei den Leistungsparametern zwischen<br />

den Gruppen festgestellt.<br />

Schulungsinhalte wurden in den Arbeiten von Sparks und Ades telemedizinisch<br />

vermittelt. In diesen beiden Studien war die Drop-out-Rate mit ca. 8 % gering (Sparks,<br />

1993, Ades, 2000). Ueshima publizierte 2002 eine Studie mit 10 Herzinfarktpatienten,<br />

welche ein häusliches Steppertraining absolviert hatten. Den Patienten wurde außerdem<br />

ein Computer zur Verfügung gestellt, über welchen der Blutdruck sowie das EKG vor<br />

und nach dem Training gespeichert und später übertragen werden konnte (Ueshima,<br />

2002). Die Leistungsfähigkeit konnte verbessert werden, und technische Probleme<br />

wurden nicht beschrieben. Schulungsinhalte wurden bei Ueshima nicht vermittelt.<br />

Salvador verwendete in seiner Studie erstmalig ein 12-Kanal-EKG. Gleichzeitig<br />

erhielten die Herzinfarktpatienten eine Pulsuhr, ein Handy und Fahrradergometer. Die<br />

aufgezeichneten Daten vor und nach jedem Ergometertraining wurden an eine<br />

Zentralstation übermittelt, dort gespeichert und ausgewertet. Die behandelnden<br />

Kardiologen hatten auf diese Daten Zugriff und konnten mit ihren Patienten in Kontakt<br />

27


treten. Schulungsinhalte wurden nicht beschrieben, und die Drop-out-Rate war mit 3,4%<br />

sehr gering (Salvador et al., 2005)<br />

Kouidi beschreibt in seiner Studie (Kouidi, 2006) das körperliche Training von<br />

Patienten in der Phase III der Rehabilitation. Dieses fand in einem Fitness-Studio statt<br />

und bestand aus aeroben und gymnastischen Übungen. Im Fall von Beschwerden wurde<br />

vom geschulten Personal ein EKG abgeleitet, gespeichert und anschließend an eine<br />

Zentralstation weitergeleitet. Dort wurde es mit einem Ausgangs-EKG verglichen. Am<br />

Ende des Follow up konnten die Belastungsdauer und maximale Sauerstoffaufnahme<br />

gesteigert werden.<br />

Der Frauenanteil in den Studien variierte zwischen 0% bis 32%. Die Altersvarianz in<br />

den genannten Studien schwankte von Mitte 40 bis ca. 78 Jahren. Das Follow up der<br />

Studien war recht unterschiedlich und dauerte zwischen 6 bis 26 Wochen. Der<br />

Zeitpunkt des Rehabilitationsbeginns nach dem Ereignis unterschied sich von frühestens<br />

5-12 Tage (Fletcher, 1994) bis 3-26 Wochen (DeBusk, 1995).<br />

1.4.2. Telemedizin und Lebensqualität<br />

In den letzten 20 Jahren entwickelte sich die gesundheitsbezogene Lebensqualität<br />

immer mehr zu einem Verlaufs- und Therapieerfolgsparameter bei Herzpatienten<br />

(Ladwig, 2013). Die WHO definiert die Lebensqualität als die selbstwahrgenommene<br />

Lebensposition jedes Individuums im Kontext von Kultur und Wertesystem seines<br />

Umfeldes und im Bezug auf seine Ziele, Erwartungen, Normen und Belange (The<br />

World Health Organization Quality of Life assessment (WHOQOL, 1995). Sie wird<br />

beschrieben als ein mehrdimensionales Konstrukt, welches durch den Patienten<br />

subjektiv wahrgenommen wird. Hierbei werden seine Handlungsfähigkeit bzw. sein<br />

Befinden auf körperlicher, psychischer, sozialer und kognitiver Ebene berücksichtigt<br />

(Ladwig, 2013). Die Lebensqualität wird von der physischen und psychischen<br />

Gesundheit, der persönlichen Unabhängigkeit, den sozialen Beziehungen und von der<br />

Qualität der dem Individuum zur Verfügung stehenden Umweltbedingungen beeinflusst<br />

(Schmidt, 2007). Im Vergleich zu Herzgesunden ist die Lebensqualität von<br />

Herzpatienten häufig durch funktionelle Einschränkungen (Herzinsuffizienz)<br />

beeinträchtigt, was wiederum als Prädiktor für kardiale Ereignisse gilt (Ladwig, 2013).<br />

Telemonitoring gewährleistet die häusliche Überwachung des Patienten und damit die<br />

Erhöhung seiner krankheitsspezifischen Sicherheit im häuslichen und privaten Umfeld<br />

28


(Schmidt, 2009). Dies bedeutet für die Rehabilitation eine gleiche Sicherheit wie im<br />

Klinikbereich, den Wegfall von anstrengenden und teuren Wegen zu Tageskliniken und<br />

eine größere Eigenverantwortung im Umgang mit der eigenen Erkrankung (Körtke,<br />

2011).<br />

Telemedizinische Anwendungen werden heute entweder als Ersatzverfahren für<br />

sonstige Versorgungsmodelle oder als Ergänzungsverfahren angewendet. Die<br />

überwiegend international angewendete Konzeption als Ersatzverfahren soll bei<br />

geringeren Kosten die gleiche Versorgungsqualität gewährleisten. Das in Deutschland<br />

ausschließlich favorisierte Add-on-Verfahren der Telemedizin soll die<br />

Versorgungsqualität bei zu erwartenden gleichbleibenden Kosten verbessern (Schmidt,<br />

2009). In Erwartung dieser Verbesserungssituation der Lebensqualität ist die subjektive<br />

Erfahrung der Patienten bedeutsam und mit Hilfe von Fragebögen zu evaluieren. In<br />

diesem Zusammenhang wird die Lebensqualität häufig als primäres Outcome-Kriterium<br />

gewichtet (Schmidt, 2009). Die Fragebögen dienen als Messinstrumente entweder zur<br />

Erfassung der Lebensqualität bei einer Vielzahl von Erkrankungen (generisches<br />

Verfahren) oder werden krankheitsspezifisch eingesetzt (Schmidt, 2009). Der SF-36 ist<br />

eines dieser Messinstrumente. Der ursprünglich amerikanische SF-36 Health Survey<br />

umfasst mit 36 Fragen 8 Dimensionen der subjektiven Gesundheit und 2<br />

Summenscores. Er ist psychometrisch geprüft und auch für Deutschland normiert<br />

(Bullinger, 2000).<br />

Die Studienlage bezüglich des Einflusses der telemedizinischen Überwachung bei der<br />

ambulanten kardiologischen Rehabilitation nach Herzoperationen ist gering. Ades et al.<br />

(Ades, 2000) konnten bei postoperativen Patienten sowohl in der ambulanten,<br />

telemedizinisch betreuten als auch in der stationären Gruppe einen etwa gleichen<br />

Anstieg der Lebensqualität zeigen. Die Rehabilitation bestand aus einem ambulanten<br />

Ergometertraining oder einem Laufbandtraining (in der Klinik) und einer Schulung. Die<br />

Drop-out-Rate betrug 8% bzw. 9%.<br />

Die einzige diesbezügliche Studie in Deutschland ist die NOPT-Studie (Neues<br />

Ostwestfälisches Postoperatives Therapiekonzept). Es untersuchten Körtke et al. unter<br />

anderem die Entwicklung der Lebensqualität bei ambulant (im häuslichen Umfeld<br />

telemedizinisch betreuten) und stationär rehabilitierten Patienten nach<br />

kardiochirurgischen Operationen (Körtke, 2005). Mit Hilfe des SF-36 wurden in beiden<br />

29


Gruppen die 8 Dimensionen erfasst (körperliche Funktion, körperliche Rollenfunktion,<br />

Schmerz, allgemeine Gesundheit, Vitalität, soziale Funktion, emotionale<br />

Rollenfunktion, psychisches Wohlbefinden) sowie die körperliche und psychische<br />

Summenskala. In beiden Gruppen kam es zum Anstieg der verschiedenen Dimensionen.<br />

Während jedoch in der stationären Gruppe lediglich die Items körperliche<br />

Funktionsfähigkeit und körperliche Rollenfunktion signifikant anstiegen, konnten sich<br />

in der ambulanten Gruppe alle 8 Items signifikant verbessern (Körtke, 2005).<br />

2. Zielsetzung<br />

In der NOPT-Studie wurde die komplette ambulante Anschlussheilbehandlung mit<br />

telemedizinischer Betreuung untersucht. In ihr ließ sich zeigen, dass im Vergleich mit<br />

einer stationären kardiologischen Rehabilitationsgruppe sowohl auf körperlicher Ebene<br />

als auch hinsichtlich der Lebensqualität nach 6 bzw. 12 Monaten ähnlich gute<br />

Ergebnisse zu verzeichnen waren (Körtke, 2005). Vor diesem Hintergrund ist es das<br />

Ziel der vorliegenden Arbeit, die Nachhaltigkeit der ambulanten kardiologischen<br />

Rehabilitation mit telemedizinischer Betreuung nach Herzoperation bzw.<br />

Stentimplantation im mittel- bis langfristigen Verlauf zu beweisen. Hierbei sollen die<br />

körperliche und psychische Gesundheit der Patienten und ihre Lebensqualität<br />

berücksichtigt werden. Es soll untersucht werden, ob die ambulante kardiologische<br />

Rehabilitation mit telemedizinischer Betreuung unter bestimmten Bedingungen auch in<br />

Deutschland langfristig zu positiven Gesundheitsergebnissen führt und eine Alternative<br />

für die traditionelle stationäre Rehabilitationsform darstellt.<br />

3. Methodik<br />

Anhand vorliegender retrospektiver medizinischer Daten und mittels Fragebogen<br />

erhobener aktueller Befunde bzw. Angaben soll die Gesundheitssituation zweier<br />

Patientenkollektive analysiert werden.<br />

3.1. Patientengruppen<br />

Hinsichtlich der Zielsetzung wurden zwei Patientenkollektive miteinander verglichen.<br />

Die erste Gruppe setzte sich aus Patienten zusammen, welche aufgrund einer<br />

Herzerkrankung durch das Herzzentrum Bad Oeynhausen stationär behandelt<br />

30


(Bypassoperation, Stentimplantation, Klappenoperation und sonstige herzchirurgische<br />

Eingriffe) und anschließend ambulant und telemedizinisch kontrolliert durch das Institut<br />

für Angewandte Telemedizin rehabilitiert wurden (AUTARK-Programm). Der<br />

Untersuchungszeitraum wurde von Juni 2005 bis Juli 2009 gewählt.<br />

Die zweite Gruppe wurde aus einer allgemeinmedizinischen Praxis in Halberstadt<br />

rekrutiert. Bei gleicher Erkrankungs- und Behandlungssituation im genannten Zeitraum<br />

erfuhren diese Patienten eine stationäre Rehabilitation.<br />

3.1.1. AUTARK-Programm<br />

Mit dem AUTARK-Programm sollte nach der erfolgreichen NOPT- Studie eine<br />

ambulante, im häuslichen Milieu durchführbare, kardiologische Rehabilitation über 12<br />

Wochen initialisiert werden. Das Prinzip dieses Konzeptes stand unter dem Leitsatz<br />

„Eigenverantwortlichkeit erhöht Lebensqualität und Therapieerfolg“.<br />

Noch während des Klinikaufenthaltes im Herzzentrum wurde bei Interesse für das<br />

Programm der Kontakt zum Sozialmedizinischen Dienst hergestellt, die Kostenfrage<br />

geklärt, der Patient beim IFAT angemeldet und von dort eine EKG Einweisung<br />

vorgenommen.<br />

Die Einschlusskriterien waren: 1. Patienten nach Koronar/Klappenoperationen mit einer<br />

linksventrikulären Funktion von > 45% und ohne pathologische Rhythmusstörungen. 2.<br />

GKV-Patienten mit Kostenzusage ihrer Krankenkasse und 3. Privatpatienten nach<br />

Abklärung der Kostenübernahme. Zu den Ausschlusskriterien zählten: 1. Body-Mass-<br />

Index von > 35 kg/m², 2. alleinstehende Patienten ohne Unterstützung im häuslichen<br />

Umfeld, 3. klinisch relevante Wundheilungsstörungen und 4. LV-Dysfunktion < 45%.<br />

Zwischen dem 5.-15. postoperativen Tag erfolgten eine UKG, ein Belastungs-EKG mit<br />

maximal 75 Watt Belastung, und eine Patientenschulung über die Risikofaktoren,<br />

welche auch im Beisein von Angehörigen erfolgen konnte. Insbesondere wurden die<br />

Faktoren Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhte Blutfette, Diabetes mellitus,<br />

körperliche Inaktivität und gesunde Ernährung besprochen.<br />

Den Schwerpunkt der ambulanten telemedizinisch betreuten kardiologischen<br />

Rehabilitation stellte aber das Ergometrietraining dar. Nach der Eingangsuntersuchung<br />

wurde der Trainingsplan für den Patienten individuell aufgestellt. Innerhalb der ersten 3<br />

31


Wochen absolvierte der Patient ein Ausdauertraining und ein Intervalltraining.<br />

Innerhalb der ersten Woche fanden die telemedizinischen Konsultationen täglich,<br />

innerhalb der zweiten Woche dreimal wöchentlich und innerhalb der dritten Woche<br />

zweimal wöchentlich statt. Da das IFAT über 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche<br />

besetzt war, konnte vom Patienten zu jedem Zeitpunkt im Bedarfsfall Kontakt<br />

aufgenommen, eine EKG dem IFAT übermittelt und ärztlicher Rat eingeholt werden.<br />

Im medizinischen Notfall hätte dann über das IFAT die dem Patientenwohnort<br />

zugeordnete Leitstelle benachrichtigt und entsprechende ärztliche Hilfe organisiert<br />

werden können. Diese medizinischen Möglichkeiten erhöhten die Sicherheit für den<br />

Patienten während des gesamten AUTARK-Programmes.<br />

Nach drei Wochen fand die erste Nachuntersuchung statt und der zweite Trainingsplan<br />

wurde individuell erstellt. In den folgenden drei Wochen fanden telemedizinische<br />

Visiten einmal wöchentlich statt. Die Belastung sowohl des Ausdauertrainings als auch<br />

des Interalltrainings wurden erhöht.<br />

Die zweite Nachuntersuchung fand dann nach sechs Wochen statt. Der für den Patienten<br />

aufgestellte dritte Trainingsplan beinhaltete zusätzlich ein dreistufiges<br />

Pyramidentraining.<br />

Die dritte und letzte Nachuntersuchung nach neun Wochen postoperativ legte den<br />

vierten Trainingsplan fest. Das Ausdauer- und Intervalltraining wurde wiederum<br />

individuell angepasst und intensiviert. Das Pyramidentraining erhielt eine vierstufige<br />

Steigerung. Dies gestaltete sich in dieser Rehabilitationsphase zum Beispiel so, dass<br />

über ca. 30 Minuten in einer vierstufigen Belastungssteigerung die Wattzahl von 110 bis<br />

200 Watt gesteigert wurde. Die Herzfrequenzsteigerung wurde bis zur maximalen<br />

Herzfrequenz toleriert. Anschließend wurde die Belastung stufig und absteigend zur<br />

ursprünglichen Wattzahl von 110 Watt zurückreguliert. Die telemedizinischen Visiten<br />

fanden einmal wöchentlich statt.<br />

Die Nachuntersuchungen wurden entweder vom IFAT oder vom Hausarzt und<br />

Kardiologen vorgenommen. Die Untersuchungen des Hausarztes umfassten die<br />

körperliche Untersuchung, die Anamnese, das EKG und ein Laborprogramm. Der<br />

Kardiologe erhob ein Belastungs-EKG (bei der ersten Nachuntersuchung bis höchstens<br />

100 Watt und bei den folgenden Untersuchungen mit maximaler Belastung). Die<br />

32


Ergebnisse wurden dem IFAT zugeschickt, welches dann den jeweils neuen<br />

Trainingsplan erstellte. Nach Ablauf von 12 Wochen wurde der Abschlussbericht über<br />

den Patienten verfasst und dem Kardiologen bzw. Hausarzt geschickt.<br />

3.1.2. Patientengruppe 1 (AUTARK-Patienten)<br />

Seit Juni 2005 wurden im Herzzentrum Bad Oeynhausen Patienten im Rahmen einer<br />

ambulanten und telemedizinisch betreuten Rehabilitation postoperativ nach Bypass- /<br />

Klappenoperation, Stentimplantation oder sonstigen herzchirurgischen Eingriffen<br />

behandelt. Um den Zeitabstand der Befragung zur Rehabilitation auf mindestens ein<br />

Jahr zu gewährleisten, wurden für die Untersuchung 337 Patienten (55 Frauen = 16,3 %<br />

und 282 Männer = 83,7%), welche vom Juni 2005 bis Juli 2009 das AUTARK-<br />

Programm absolvierten, berücksichtigt.<br />

Die Frauen waren im Durchschnitt 56,42 (mind. 23 Jahre / max. 92 Jahre) und die<br />

Männer 63,76 Jahre (mind.- 18 Jahre / max. 97 Jahre) alt. Die Altersverteilung macht<br />

deutlich, dass die Teilnahme an einer telemedizinisch betreuten ambulanten<br />

Rehabilitationsmaßnahme sowohl für junge Menschen als auch für Senioren eine<br />

Alternative ist.<br />

205 Patienten haben den zugesandten Fragebogen beantwortet und an das Institut für<br />

Angewandte Telemedizin zurückgeschickt (61,01 %). Dies waren 32 Frauen (58,18 %<br />

aller Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 61,44 (mind. 25 Jahre / max. 92 Jahre)<br />

und 173 Männer (61,35% aller Männer) mit einem Durchschnittsalter von 64,85 Jahren<br />

(mind. 19 Jahre / max. 85 Jahre).<br />

Bezüglich der vorausgegangenen Herzoperation wurde folgende Einteilung<br />

vorgenommen:<br />

1. Zustand nach Bypassoperation<br />

2. Zustand nach Aortenklappenersatz<br />

3. Zustand nach Aortenklappenraffung<br />

4. Zustand nach Stentimplantation<br />

5. Zustand nach Mitralklappenersatz<br />

33


6. Zustand nach Mitralklappenraffung<br />

7. Sonstige Operationen<br />

8. Zustand nach ASD-Verschluss<br />

9. Zustand nach Pericardektomie<br />

10. Zustand nach Herztransplantation<br />

11. Keine<br />

Unter der Rubrik „Sonstige Operationen“ sind Patienten mit Vorhofablation,<br />

Oberlappenresektion der rechten Lunge, Tumorexzision, Aortenaneurysma, ASC-Ersatz<br />

und partieller Lungenvenenfehlkonnektion vertreten. Vierzehn Patienten wurden nicht<br />

herzoperiert und nahmen aus gesundheitlichen Gründen an AUTARK teil (koronare<br />

Herzerkrankung, Zustand nach Herzinfarkt, Vorhofflimmern). Die Häufigkeiten<br />

innerhalb der einzelnen Gruppierungen stellten sich für diese Gruppe wie folgt dar:<br />

Tabelle 1: AUTARK-Patienten: Einteilung in Diagnosegruppen bzw. Antwortverhalten<br />

Einteilung<br />

Gesamtpatientenkollektiv<br />

absolut<br />

relativ<br />

Patienten mit Antwort<br />

absolut<br />

relativ<br />

Zustand nach<br />

Bypassoperation<br />

Zustand nach<br />

Aortenklappenersatz<br />

Zustand nach<br />

Aortenklappenraffung<br />

Zustand nach<br />

Stentimplantation<br />

Zustand nach<br />

Mitralklappenersatz<br />

167 49,54% 101 49,27%<br />

94 27,89% 66 32,19%<br />

3 0,89% 3 1,46%<br />

2 0,59% 0 0%<br />

28 8,31% 17 8,29%<br />

34


Einteilung<br />

Gesamtpatientenkollektiv<br />

absolut<br />

relativ<br />

Patienten mit Antwort<br />

absolut<br />

relativ<br />

Zustand nach<br />

Mitralklappenraffung<br />

8 2,37% 5 2,44%<br />

Sonstige Operationen 10 2,97% 2 0,98%<br />

Zustand nach ASD-<br />

Verschluss<br />

Zustand nach<br />

Pericardektomie<br />

Zustand nach<br />

Herztransplantation<br />

8 2,37% 4 1,95%<br />

2 0,59% 2 0,98%<br />

1 0,27% 1 0,49%<br />

Keine 14 4,15% 4 1,95%<br />

Gesamt 337 100% 205 100%<br />

3.1.3. Patientengruppe 2 (stationäre Patienten)<br />

Als Vergleichsgruppe wurden Patienten aus einer allgemeinmedizinischen Praxis<br />

gewählt, welche sich im gleichen Zeitraum (Juni 2005 bis Juli 2009) einer stationären<br />

kardiologischen Rehabilitation unterzogen. Diese erfolgte gemäß der Deutschen<br />

Leitlinie zur Rehabilitation von Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen (Bjarnason-<br />

Wehrens, 2007). Zu den 39 Personen in dieser Gruppe gehörten 17 Frauen (43,6%) und<br />

22 Männer (56,4%).<br />

Der Altersdurchschnitt betrug bei den Frauen 68,19 (min. 45 Jahre / max. 83 Jahre) und<br />

bei den Männern 65,17 Jahre (min. 46 Jahre / max. 88 Jahre).<br />

Die Verteilung bezüglich der Operationsarten stellt sich folgendermaßen dar.<br />

35


Tabelle 2: Stationäre Patienten- Einteilung in Diagnosegruppen bzw. Antwortverhalten<br />

Einteilung<br />

Gesamtpatientenkollektiv<br />

absolut<br />

relativ<br />

Patienten mit Antwort<br />

absolut<br />

relativ<br />

Zustand nach<br />

Bypassoperation<br />

Zustand nach<br />

Aortenklappenersatz<br />

Zustand nach<br />

Aortenklappenraffung<br />

Zustand nach<br />

Stentimplantation<br />

Zustand nach<br />

Mitralklappenersatz<br />

Zustand nach<br />

Mitralklappenraffung<br />

17 43,59% 15 44,12%<br />

8 20,51% 7 20,59%<br />

0 0 0 0<br />

13 33,33% 11 32,35%<br />

0 0 0 0<br />

0 0 0 0<br />

Sonstige Operationen 1 2.56% 1 2,94%<br />

Zustand nach ASD-<br />

Verschluss<br />

Zustand nach<br />

Pericardektomie<br />

Zustand nach<br />

Herztransplantation<br />

0 0 0 0<br />

0 0 0 0<br />

0 0 0 0<br />

Keine 0 0 0 0<br />

Gesamt 39 100% 34 100%<br />

36


3.1.4. Vergleich der beiden Patientenkollektive<br />

Die beiden Gruppen sind in ihrer Größe und Struktur verschieden. Im Folgenden soll<br />

auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede hingewiesen werden. Im Zusammenhang mit<br />

der Zielsetzung gilt es, sowohl eine vergleichende Gruppenanalyse vorzunehmen als<br />

auch innerhalb der AUTARK-Gruppe bestimmte Tendenzen und Besonderheiten<br />

darzustellen.<br />

Für den Vergleich sind folgende Kriterien gewählt worden: Durchschnittsalter,<br />

Geschlecht, Schulabschluss, gegenwärtige Berufstätigkeit, Risikoerkrankungen, wie<br />

Hypertonie, Diabetes mellitus und Hyperlipoproteinämie, Adipositas, Rauchverhalten<br />

nach der Rehabilitation (somit zum Zeitpunkt der Befragung).<br />

Ein Vergleich der Kollektive wird in der folgenden Tabelle dargestellt:<br />

Tabelle 3: Demographische und Risikovergleichsparameter im Gesamtkollektiv und im<br />

Gruppenvergleich<br />

AUTARK-<br />

Stationäre<br />

Gesamt Test Statistik<br />

Patienten<br />

Patienten<br />

Alter<br />

N=337<br />

N=39<br />

N=377<br />

U-Test<br />

p=0,020<br />

Mittelwert<br />

62,49<br />

68,16<br />

63,06<br />

sign.<br />

Standardabweichung<br />

13,410<br />

12,365<br />

13,402<br />

min./max.<br />

18/97<br />

45/88<br />

18/86<br />

Geschlecht<br />

Chi-<br />

p


38<br />

AUTARK-<br />

Patienten<br />

Stationäre<br />

Patienten<br />

Gesamt Test Statistik<br />

Berufstätigkeit<br />

-ja<br />

-nein<br />

91<br />

107<br />

46,0%<br />

54,0%<br />

5<br />

29<br />

14,7%<br />

85,3%<br />

96<br />

136<br />

41,4%<br />

58,6%<br />

Chi<br />

Quadrat<br />

Test<br />

p=0,001<br />

sign.<br />

Hypertonie<br />

-ja<br />

-nein<br />

90<br />

103<br />

46,6%<br />

53,4%<br />

26<br />

8<br />

76,5%<br />

23,5%<br />

116<br />

111<br />

51,1%<br />

48,9%<br />

Chi<br />

Quadrat<br />

Test<br />

p=0,001<br />

sign.<br />

Diabetes mellitus<br />

-ja<br />

-nein<br />

32<br />

150<br />

17,6%<br />

82,4%<br />

7<br />

27<br />

20,6%<br />

79,4%<br />

39<br />

177<br />

18,1%<br />

81,9%<br />

Chi<br />

Quadrat<br />

Test<br />

p=0,676<br />

k.s<br />

Hyperlipoproteinämie<br />

-ja<br />

-nein<br />

83<br />

109<br />

43,2%<br />

56,8%<br />

17<br />

17<br />

50,0%<br />

50,0%<br />

100<br />

126<br />

44,2%<br />

55,8%<br />

Chi<br />

Quadrat<br />

Test<br />

P=0,464<br />

k.s.<br />

Gewicht /BMI<br />

< 25,0 kg/m²<br />

25-29,9 kg/m²<br />

>/= 30,0 kg/m²<br />

63<br />

99<br />

31<br />

32,6%<br />

51,3%<br />

16,1%<br />

4<br />

18<br />

12<br />

11,8%<br />

52,9%<br />

35,3%<br />

67<br />

117<br />

43<br />

29,5%<br />

51,5%<br />

18,3%<br />

U-Test<br />

p=0,002<br />

sign.<br />

Raucher nach Reha<br />

-ja<br />

-nein<br />

25<br />

117<br />

12,4%<br />

87,6%<br />

9<br />

25<br />

26,5%<br />

73,5%<br />

34<br />

202<br />

14,4%<br />

85,6%<br />

Exatker<br />

Fisher-<br />

Test<br />

p=0,060<br />

k.s.


Abbildung 1: Vergleich der Alterstruktur beider Gruppen, (Eigene<br />

Patienten= stationäre Gruppe)<br />

Abbildung 2: Vergleich der Altersstruktur und Häufigkeit beider<br />

Gruppen, (Eigene Patienten= stationäre Gruppe)<br />

Innerhalb der AUTARK-Gruppe befinden sich sowohl jüngere als auch ältere Patienten<br />

als in der Vergleichsgruppe,<br />

Der Vergleich der BMI-Werte beider Gruppen wird in den Abbildungen 3 und 4<br />

dargestellt.<br />

39


Abbildung 3: Vergleich der BMI-Werte und Häufigkeit der Patienten<br />

beider Gruppen (Eigene Patienten= stationäre Gruppe)<br />

Abbildung 4: Vergleich der BMI Werte beider Gruppen, (Eigene<br />

Patienten= stationäre Gruppe)<br />

40


3.2. Patientendokumentation und Fragebogenerhebung<br />

3.2.1. Auswertung der Patientendokumentation<br />

Die sowohl in der Arztpraxis als auch im IFAT vorliegenden Patientenunterlagen<br />

wurden genutzt, um bestimmte Befunde (Größe, Gewicht, Blutdruck, Puls,<br />

Ergometriebefunde), Diagnosen, Medikation zum Zeitpunkt der Rehabilitation (Anzahl<br />

der Medikamente) zu erfassen. Die Ergometriebefunde nach der Rehabilitation für die<br />

stationären Rehabilitanten wurden ebenfalls aus den Patientenakten entnommen.<br />

3.2.2. Inhalt und Durchführung einer Fragebogenerhebung<br />

Mittels zweier Fragebögen (SF-36 und ein für die Arbeit selbstentworfener Fragebogen)<br />

wurde die gesundheitliche Situation der AUTARK-Patienten und Patienten mit<br />

stationärer Rehabilitation erfragt. Mit Hilfe des SF-36 wurden Aspekte des physischen<br />

Wohlbefindens (körperliche Funktionsfähigkeit, körperliche Rollenfunktion,<br />

körperlicher Schmerz, allgemeine Gesundheit) und des psychischen Wohlbefindens<br />

(Vitalität, soziale Funktion, emotionale Rollenfunktion) berücksichtigt und somit die<br />

Lebensqualität abgebildet (siehe Anlage 8.1). Um Besonderheiten der<br />

ambulanten/telemedizinisch betreuten und stationären Rehabilitation zu erfassen und zu<br />

vergleichen, wurden mit Hilfe des eigenen Fragebogens Aspekte des jeweiligen<br />

Rehabilitationsmodells erfragt. Diese betrafen die aktuelle gesundheitliche Situation,<br />

die Zufriedenheit, die berufliche Situation und Veränderungen im Lebensstil nach<br />

Abschluss der Rehabilitation. Die Frage 14 im eigenen Fragebogen variiert aufgrund<br />

der beiden verschiedenen Patientengruppen. Bei der AUTARK–Gruppe (siehe Anlage<br />

8.2) bezog sich die Frage auf eine eventuelle Neuentscheidung hinsichtlich des<br />

Rehabilitationssettings und bei der stationären Gruppe (siehe Anlage 8.3) wurde die<br />

Kenntnis anderer Rehabilitationsformen abgefragt. Die Patienten/innen der AUTARK-<br />

Gruppe wurden mittels eines Anschreibens (siehe Anlage 8.4) gebeten, die Fragebögen<br />

auszufüllen und eine beiliegende Einwilligungserklärung (siehe Anlage 8.5) für die<br />

behandelnden Kardiologen zu unterschreiben. Der Zeitpunkt der Erhebung wurde so<br />

gewählt, dass für die zuletzt rehabilitierten Patienten (Juli 2009) mindestens ein Jahr<br />

Abstand zur Befragung bestand. Neben diesem zeitlichen Mindestabstand ergab sich für<br />

einen Teil der Patienten eine maximale Zwischenzeit von ca. fünf Jahren zum<br />

41


Befragungszeitpunkt. Dies ermöglichte eine Erstellung und Evaluierung mittel- bis<br />

langfristiger Ergebnisse. Die Aufteilung der Gruppen im Zeitraster stellt die Tabelle 4<br />

dar:<br />

Tabelle 4: Darstellung der AUTARK-Gruppe und stationären Gruppe mit Zeitabstand<br />

zur Rehabilitation<br />

AUTARK-Gruppe<br />

Gruppe-stationäre Patienten<br />

gesamte Gruppe<br />

geantwortet<br />

gesamte Gruppe<br />

geantwortet<br />

N=337<br />

N=206<br />

N=39<br />

N=34<br />

2009-1 Jahr 12 3,56% 12 5,82% 5 12,82% 4 11,76%<br />

2008-2 Jahre 45 13,53% 30 14,56% 12 30,77% 11 32,35%<br />

2007-3 Jahre 80 23,74% 53 25,73% 8 20,51% 7 20,58%<br />

2006-4 Jahre 98 29,08% 56 27,18% 5 12,82% 5 14,71%<br />

2005-5 Jahre 76 22,55% 47 22,82% 9 23,08% 7 20,58%<br />

Keine<br />

Angaben<br />

26 7,71% 8 3,88% 0 0 0 0<br />

Das Schreiben an die behandelnden Kardiologen der AUTARK-Gruppe umfasste ein<br />

Begleitschreiben (siehe Anlage 8.6) mit dem Arztfragebogen (siehe Anlage 8.7), die<br />

vom Patienten/in unterschriebene Einwilligungserklärung und einen frankierten<br />

Briefumschlag.<br />

Mit Hilfe des selbst verfassten Arztfragebogens sollte der gegenwärtige<br />

Gesundheitszustand der Patienten erfragt werden, um über bestimmte Körperparameter<br />

und aktuelle Behandlungsstrategien zu einer Aussage bezüglich der gegenwärtigen<br />

Leistungsfähigkeit zu kommen.<br />

Am 6.7.2010 wurden die Briefe mit jeweils zwei Fragebögen und einer<br />

Einverständniserklärung zur Arztauskunft (behandelnder Kardiologe) an 337 Patienten<br />

aus der AUTARK-Gruppe verschickt. Die 39 Patienten aus der Vergleichsgruppe<br />

42


(stationäre Rehabilitation) erhielten die entsprechenden Fragebögen (siehe Anlage 8.1<br />

und 8.3) ohne Schweigepflichtentbindung. Dem Verfasser lagen die entsprechenden<br />

Befunde vor. Anhand der rückläufigen Antworten mit den unterschriebenen<br />

Einverständniserklärungen konnten die behandelnden Kardiologen der AUTARK-<br />

Gruppe ausgewählt und ihnen der Arztfragebogen am 27.9.2010 zugesandt werden. Die<br />

Reaktionen der Ärzte waren sehr unterschiedlich und lassen sich wie folgt darstellen:<br />

Abbildung 5: Antwortverhalten der angeschriebenen Ärzte aus der<br />

AUTARK-Gruppe<br />

Die prozentuale Verteilung wird in folgender Tabelle abgebildet:<br />

Tabelle 5: Antwortverhalten der angeschrieben Ärzte der AUTARK-Gruppe<br />

in absolut/prozentual<br />

AUTARK-Gruppe<br />

Ärzte angeschrieben 198 100%<br />

Ärzte geantwortet 135 68,18%<br />

Antwort ohne Auskunft 39 28,88%<br />

Antwort/Fragebogen 81 60%<br />

Antwort/allgemeiner Befund 14 10,37%<br />

Antwort /Befund und Fragebogen 1 0,74%<br />

43


3.2. Statistische Methodik<br />

Quantitative Größen wurden anhand von Mittelwert und Standardabweichung,<br />

Minimum und Maximum sowie den Quartilen beschreibend dargestellt und mittels<br />

Kolmogorov-Smirnov-Test auf Normalverteilung geprüft. Aufgrund signifikanter<br />

Abweichungen von einer Normalverteilung erfolgte der Vergleich zweier unabhängiger<br />

Stichproben, wie u.a. die beiden betrachteten Gruppen (AUTARK- und stationäre<br />

Patienten) mit dem Mann-Whitney U-Test und für den Vergleich von mehr als zwei<br />

unabhängigen Stichproben wurde der Kruskal-Wallis-Test benutzt. Zwei verbundene<br />

Stichproben, wie Messungen zu verschiedenen Zeitpunkten an denselben Patienten<br />

wurden mit dem Wilcoxon-Test für Paardifferenzen auf Unterschiede bzw. signifikante<br />

Veränderung geprüft. Um Zusammenhänge zwischen quantitativen nicht<br />

normalverteilten Parametern zu untersuchen, wurde eine Rang-Korrelationsanalyse<br />

nach Spearman durchgeführt.<br />

Zu ordinal und nominal skalierten Größen wurden absolute und prozentuale<br />

Häufigkeiten angegeben. Je zwei Größen dieser Skalierung wurden in Kontingenztafeln<br />

gegenübergestellt, so dass mit dem Chi-Quadrat-Test geprüft werden konnte, ob eine<br />

Abhängigkeit bestand. Bei zu kleinen erwarteten Häufigkeiten wurde alternativ der<br />

exakte Test nach Fisher eingesetzt.<br />

Es wurde zweiseitig getestet und ein Signifikanzniveau von 5% zugrunde gelegt. Eine<br />

Alpha-Adjustierung für multiples Testen fand nicht statt, die Ergebnisse haben demnach<br />

explorativen und beschreibenden Charakter. Für die Durchführung der statistischen<br />

Berechnungen wurde IBM SPSS Statistics 23 (SPSS Inc. an IBM Company, Chicago,<br />

IL) eingesetzt.<br />

44


4. Ergebnisse<br />

4.1. Körperliche Leistungsfähigkeit der AUTARK-Gruppe während der<br />

Rehabilitation<br />

Abbildung 6: Leistungsparameter (Wattzahl) der AUTARK-Patienten im ambulanten<br />

Rehabilitationsverlauf/Durchschnittswerte<br />

Die Abbildung 6 stellt den Verlauf der Leistungsentwicklung während der 12-wöchigen<br />

ambulanten Rehabilitation dar. Jeder Messzeitpunkt unterscheidet sich signifikant vom<br />

folgenden Messpunkt (Wilcoxon Test für Paardifferenzen, p< 0,001). Der Messwert in<br />

der 6. Woche fällt nochmal ab, steigt dann aber in der 9. Woche an.<br />

Der folgende Boxplot stellt die erhobenen Werte so dar, dass die Streuung der Werte<br />

deutlich wird.<br />

45


Abbildung 7: Ergometriewerte der AUTARK-Patienten zu den 4<br />

Messzeitpunkten während der ambulanten Rehabilitation<br />

Bei Betrachtung des Boxplots zeigt sich, dass die Veränderung der Mediane vom<br />

Zeitpunkt nach 3 Wochen zum Zeitpunkt nach 6 Wochen zwar statistisch signifikant<br />

aber klinisch irrelevant ist.<br />

Betrachtet man die Messwerte der Rehabilitation zu Anfang und Ende zeigt sich eine<br />

durchschnittliche Steigerung der Wattzahl von rund 60 Watt. Die Patienten erreichten<br />

im Durchschnitt eine knappe Verdopplung der Ausgangwerte.<br />

Abbildung 8: Ergometriewerte der AUTARK-Gruppe zu Beginn und<br />

Ende der Rehabilitation (Durchschnittswerte)<br />

46


Zu Beginn der ambulanten Rehabilitation lag in der AUTARK-Gruppe die<br />

durchschnittliche Belastbarkeit bei 72,67 Watt (325 Patienten). Nach 9 Wochen wurde<br />

eine durchschnittliche Belastbarkeit von 134,01 Watt, und somit eine Steigerung von<br />

rund 60 Watt, erreicht (248 Patienten). Zwischen der maximalen Wattzahl zu Beginn<br />

und 9 Wochen danach konnte ein signifikanter Unterschied festgestellt werden<br />

(Wilcoxon-Test, p


Abbildung 10: Vergleich der Ergometriewerte (Eingangsuntersuchung<br />

und Abschlussuntersuchung) der AUTARK-<br />

Patienten im Geschlechtervergleich, (w-weiblich, m-<br />

männlich)<br />

Beim männlichen Geschlecht zeigte sich nach 9 Wochen eine ausgeprägte<br />

Leistungsvariabilität. Es wurden Werte bis 300 Watt erreicht.<br />

4.1.2. Leistungsentwicklung im Operationsvergleich<br />

Abbildung 11: Durchschnittliche Leistung (Watt) bei AUTARK-<br />

Patienten im Vergleich der verschiedenen Operationsgruppen, Gruppe<br />

1- Bypass/Stent, Gruppe 2- Klappenoperation, Gruppe 3- Sonstige<br />

Es konnte in allen Gruppen eine Steigerung der Wattzahl mit signifikantem Unterschied<br />

zwischen der Eingangsuntersuchung und nach 9 Wochen nachgewiesen werden<br />

(Wilcoxon Test, p


Abbildung 12: Boxplot-Darstellung der 3 Gruppen bei AUTARK, 1-Bypass/Stent,<br />

2-Klappenoperation, 3-Sonstige<br />

Die Untersuchung nach 9 Wochen zeigte keine signifikanten Unterschiede mehr<br />

zwischen den drei Gruppen.<br />

4.1.3. Leistungsentwicklung im Altersvergleich<br />

Tabelle 6: Zusammenhang zwischen Alter und erreichter maximaler Wattzahl der<br />

AUTARK-Gruppe während der Rehabilitation<br />

Deskriptive Statistik<br />

N Mittelwert Standardabweichung<br />

Minimum Maximum Perzentile<br />

25. 50.(Median) 75.<br />

Alter (Jahre) 337 62,49 13,41 18 97 56 65 72<br />

Differenz max.<br />

Wattzahl (9.<br />

Woche-<br />

Eingangsuntersuchung<br />

247 61,31 36,99 -25 200 25 50 75<br />

Bei der Altersanalyse während der Rehabilitation konnte in der AUTARK-Gruppe kein<br />

signifikanter Zusammenhang mit der erreichten maximalen Wattzahl nachgewiesen<br />

werden (Spearman-Rho, R-Wert- 0,191, p=0,003). Es lag somit keine Altersabhängigkeit<br />

der Leistungswerte vor.<br />

49


Abbildung 13: Zusammenhang zwischen erreichter Wattzahl<br />

(Ergometrie) bei der Eingangsuntersuchung und dem Alter<br />

der AUTARK-Gruppe<br />

Abbildung 14: Zusammenhang zwischen der erreichter Wattzahl<br />

bei der Abschlussuntersuchung (AUTARK) und dem<br />

Alter der Gruppe<br />

Abbildung 13 und Abbildung 14 verdeutlichen die Altersunabhängigkeit des<br />

Leistungsvermögens während der 12-wöchigen Rehabilitation sowohl bei der<br />

Eingangsuntersuchung als auch bei der Untersuchung nach der 9. Woche.<br />

50


4.2. Leistungsentwicklung der AUTARK-Patienten nach Beendigung der<br />

ambulanten Rehabilitation<br />

Nach Beendigung der ambulanten Rehabilitation mit telemedizinischer Betreuung<br />

konnten von 73 Patienten die Ergometriewerte ausgewertet werden. Im Folgenden wird<br />

die Geschlechtsverteilung dargestellt.<br />

Abbildung 15: Geschlechtsverteilung der AUTARK-Patienten<br />

nach der Rehabilitation mit vorliegenden ambulanten<br />

Ergometriewerten<br />

Der Anteil der Männer war 79% und der Anteil der Frauen 21%.<br />

4.2.1. Leistungsentwicklung nach der Rehabilitation im zeitlichen Verlauf<br />

Abbildung 16: Durchschnittliche Leistung der AUTARK-Patienten<br />

am Ende und nach der Rehabilitation<br />

Der durchschnittliche Ergometriemesswert der letzten Untersuchung während der<br />

Rehabilitation (9. Woche) betrug 134 Watt (248 Patienten). Die während der<br />

51


anschließenden ambulanten Kontrolluntersuchungen erhobenen Kontrollwerte ergaben<br />

einen Mittelwert von 143,7 Watt (73 Patienten). Der Zeitraum der ambulanten<br />

Messungen erstreckte sich bis zu 61 Monate nach der Rehabilitation.<br />

Tabelle 7: Statistische Darstellung der von AUTARK-Patienten erhobenen Ergometriewerte<br />

(Eingangsuntersuchung, Abschlussuntersuchung, ambulante Untersuchung)<br />

Deskriptive Statistik<br />

Gruppe N Mittelwert Standardabweichunmum<br />

Mini-<br />

Maxi-<br />

Perzentile<br />

mum 25. 50.(Median) 75.<br />

AUTARK Ergo-aktuell 73 143,71 44,910 60 275 100,00 150,00 175,00<br />

Zeit nach 70 31,40 16,938 1 61 16,50 34,00 44,25<br />

Reha -Monate<br />

Max.Wattzahl 325 72,67 19,272 25 225 75,00 75,00 75,00<br />

(Erstunters.)<br />

Max.Wattzahl<br />

9. Woche<br />

248 134,01 40,360 50 300 100,00 125,00 150,00<br />

Trotz fehlender Signifikanz (Spearman-Korrelation, R= 0,103, p= 0,418) zeigte der<br />

Vergleich der Abschlusswerte während der Rehabilitation mit den ambulant erhobenen<br />

Werten eine klinisch relevante Verbesserung. Der Median steigerte sich von 75 Watt<br />

(Erstuntersuchung während der Rehabilitation) auf 125 Watt (Abschlussuntersuchung<br />

während der Rehabilitation) und dann auf 150 Watt nach der Rehabilitation (Tabelle 7).<br />

Die nachfolgenden beiden Abbildungen zeigen die 64 Patienten, bei welchen anhand<br />

der Fragebögen sowohl die Daten der Ergometriewerte als auch des Messzeitpunktes<br />

ausgewertet werden konnten.<br />

Abbildung 17: Durchschnittliche Ergometriewerte der AUTARK-<br />

Patienten über eine Zeitspanne von bis 61 Monaten nach der<br />

Rehabilitation<br />

52


Um eventuelle zeitabhängige Leistungsschwankungen nach der Rehabilitation<br />

differenzieren zu können, wurde diese Gruppe in fünf Untergruppen zu je 12 Monaten<br />

bzw. 13 Monaten (letzte Untergruppe) unterteilt.<br />

Abbildung 18: Vergleich der Ergometriewerte bei AUTARK-Patienten<br />

(Erstuntersuchung bzw. Abschlussuntersuchung während der<br />

Rehabilitation und aktuellste Untersuchung beim ambulanten Facharzt<br />

nach der Rehabilitation)<br />

Beide Abbildungen (Abbildung 17 und 18) zeigen sowohl die nach der Rehabilitation<br />

erreichten Ergometrie-Mittelwerte als auch den Vergleich dieser Mittelwerte mit den<br />

aus der Eingangs- und Abschlussuntersuchung während der Rehabilitation sich<br />

ergebenen Mittelwerten. Anhand der analysierten Messwerte lässt sich vermuten, dass<br />

die mit der Abbildung 16 dargestellte Leistungsstabilität nach der Rehabilitation<br />

gleichsam für den Zeitraum von bis zu 61 Monaten vorhanden ist.<br />

4.2.2. Leistungsentwicklung im Geschlechtervergleich<br />

Die folgende Tabelle zeigt die geschlechtsgetrennte Leistungsveränderung zwischen der<br />

Abschlussuntersuchung bei AUTARK und der aktuellsten Facharztuntersuchung<br />

(Ergometrie).<br />

53


Tabelle 8: Vergleich der erreichten Wattwerte zwischen der Abschlussuntersuchung und<br />

der aktuellsten Facharztuntersuchung bei AUTARK-Patienten (weiblich/männlich)<br />

Deskriptive Statistik<br />

Geschlecht N Mittelwert Standardabweichung<br />

Minimum Maximun Perzentile<br />

25. 50.(Median) 75.<br />

weibl. Ergo-9. Wo. 37 104,86 26,938 50 150 75 100 125<br />

Ergo-akt. 15 112,00 36,975 60 175 100 100 150<br />

Differenz 12 15,4167 24,53739 -25 50 0 5 44<br />

männl. Ergo-9. Wo. 211 139,12 40,195 50 300 120 125 150<br />

Ergo-aktuell 58 151,91 43,345 70 275 125 150 175<br />

Differenz<br />

max.<br />

52 4,4231 24,46073 -50 70 -8 0 25<br />

Es konnte weder bei den Frauen (Wilcoxon-Test, p=0,059) noch bei den Männern<br />

(Wilcoxon-Test, p= 0,233) eine signifikante Veränderung festgestellt werden. Beide<br />

Geschlechter zeigten dennoch im Bereich der Perzentile (Männer- Median und<br />

75.Perzentile +25 Watt, Frau-75.Perzentile +25 Watt) und der Mittelwerte eine klinisch<br />

relevante Steigerung (Tabelle 8).<br />

4.2.3. Leistungsentwicklung im Operationsvergleich<br />

Es wurden die AUTARK-Gruppe unterteilt in Gruppe 1 (Bypass/ Stentimplantation),<br />

Gruppe 2 (Klappenoperation) und Gruppe 3 (Sonstige). Anschließend wurde die<br />

Veränderung der Wattzahlen zwischen der 9. Woche während des AUTARK-<br />

Programms und der aktuellen Ergometriemessung (vom ambulanten Kardiologen<br />

erhoben) verglichen. Aufgrund der geringen Patientenanzahl (10 Patienten) wurde die<br />

Gruppe 3 in die statistische Bewertung nicht eingeschlossen (Tabelle 9)<br />

Im Vergleich der Gruppe 1 (Bypass/Stent) und Gruppe 2 (Klappenoperation) zeigten<br />

sich die besseren Werte in der Gruppe der klappenoperierten Patienten (Steigerung der<br />

Mittelwerte und Perzentile). Zwischen den Messwerten beider Gruppen konnten keine<br />

signifikanten Unterschiede festgestellt werden (p=0,401).<br />

54


Tabelle 9: Vergleich der erreichten Wattwerte zwischen der<br />

Abschlussuntersuchung und der aktuellsten Facharztuntersuchung bei AUTARK-<br />

Patienten (Operations-Technik), 1- Bypass/Stentimplantation, 2-<br />

Klappenoperation, 3- Sonstige<br />

Deskriptive Statistik<br />

Operations- N Mittelwert Standardabweichung<br />

Minimum Maximun Perzentile<br />

Technik Gruppe<br />

25. 50.(Median) 75.<br />

1 Ergo-9. Wo. 128 133,2 36,2 50 250 100 125 150<br />

Ergo-akt. 36 135,3 37,3 60 225 100 125 150<br />

Differenz 32 9,7 23,2 -30 50 0 0 25<br />

2. Ergo-9. Wo. 108 132,4 41,9 50 275 100 125 150<br />

Ergo-aktuell 36 151,3 50,9 60 275 100 150 175<br />

Differenz 31 5,0 24,5 -30 70 -11 0 25<br />

max.<br />

3 Ergo-9.Wo. 10 165 66,9 500 300 125 150 206<br />

Ergo-aktuell 1 175 175 175<br />

Differenz 1 -50 -50 -50<br />

Gruppe 1 Gruppe 2<br />

9. Woche akt. Ergometrie 9. Woche akt. Ergometrie<br />

Abbildung 19: Vergleich der Wattzahländerungen bei AUTARK-<br />

Patienten, Gruppe 1- Bypass- und Stentimplantation, Gruppe 2-<br />

Herzklappenoperation<br />

55


4.2.4. Leistungsentwicklung im Altersvergleich<br />

In der folgenden Abbildung wird der Zusammenhang zwischen der Änderung der<br />

maximalen Wattzahl und dem Alter graphisch dargestellt.<br />

.<br />

Abbildung 20:Zusammenhang zwischen Alter und<br />

Änderung der maximalen Wattzahl bei AUTARK-<br />

Patienten, Untersuchungswerte der Abschlussuntersuchung<br />

bei der Rehabilitation und der aktuellsten<br />

ambulanten Facharztuntersuchung<br />

Zwischen dem Alter und der Veränderung der Wattzahl zeigte sich ein schwach bis<br />

mäßig negativer, signifikanter Zusammenhang (Spearman-Rho, R= -0,282, p= 0,024).<br />

Je älter die Patienten waren, desto geringer war ihr Leistungszuwachs; bzw. je älter die<br />

Patienten waren, desto häufiger kam es zu einer Leistungsabnahme.<br />

4.3. Ergometriewerte der stationären Patienten während und nach der Rehabilitation<br />

Abbildung 21: Verteilung von Männer und Frauen bei der Ergo-<br />

metrieuntersuchung nach der stationären Rehabilitation<br />

56


Der Anteil der Frauen und Männer aus der stationären Rehabilitationsgruppe mit<br />

vorliegenden ambulanten Ergometriewerten ist nahezu gleich.<br />

Abbildung 22: Vergleich der Ergometriewerte (Wattzahl) der Patienten während<br />

und nach der stationären Rehabilitationsmaßnahme<br />

Im Vergleich der Ergometriewerte zeigte sich zwischen den beiden Zeitpunkten<br />

(während und nach der Rehabilitation) kein signifikanter Unterschied (Wilcoxon-Test,<br />

p=0,419). Obwohl die durchschnittlichen Ergometriewerte eine steigende Tendenz<br />

vermuten ließen, war im Vergleich der Mediane keine Leistungssteigerung nach der<br />

Rehabilitation zu erkennen (siehe Tabelle 10).<br />

Tabelle 10:<br />

Patienten<br />

Vergleich der Wattzahlen in Zeitabhängigkeit bei den stationären<br />

Deskriptive Statistik<br />

Gruppe N Mittelwert Standardabweichunmum<br />

Mini-<br />

Maxi-<br />

Perzentile<br />

mum 25. 50.(Median) 75.<br />

Stationäre Ergo-aktuell 32 91,47 33,935 25 180 69,00 100,00 108,00<br />

Patienten Zeit nach 32 31,31 16,169 11 62 14,75 27,00 47,00<br />

Reha –Monate<br />

Ergometrie<br />

während der<br />

Rehabilitation<br />

33 85,97 43,933 25 200 50,00 100,00 100,00<br />

Untersucht wurde weiterhin, ob das Leistungsniveau nach der Rehabilitation eine<br />

Abhängigkeit zum Alter der Patienten aufweist. Es zeigte sich, das eine Korrelation<br />

zwischen dem Alter und der Differenz der erreichten Ergometriewerte (Differenz<br />

57


zwischen den während und nach der Rehabilitation gemessenen Werten) sich in dieser<br />

Gruppe nicht nachweisen lässt.<br />

Abbildung 23: Differenz der Ergometriewerte<br />

zwischen Rehabilitation und<br />

ambulanter Untersuchung bei den<br />

stationären Patienten in Altersabhängigkeit<br />

4.4. Vergleich der Ergometriewerte zwischen AUTARK-Patienten und stationären<br />

Patienten<br />

Abbildung 24: Vergleich der Ergometriewerte zwischen AUTARK-Patienten<br />

und Patienten mit stationärer Rehabilitation<br />

Die nach der kardiologischen Rehabilitation gemessenen Ergometriewerte der<br />

AUTARK-Gruppe sind im Mittelwert um 52,23 Watt höher als die Werte der<br />

stationären Gruppe. Dieser Unterschied ist signifikant (p< 0,001).<br />

58


Für die stationären Rehabilitanten wurden im Rehaentlassungsbericht keine konkreten<br />

Zeitangaben bezüglich des Ergometrietermins benannt. In allen diesen Fällen wurde laut<br />

Rehaentlassungsbericht nur eine Ergometrieangabe gemacht. Aus didaktischen Gründen<br />

hat der Verfasser diesen Ergometriewert der Abschlussuntersuchung zugeordnet.<br />

Im Vergleich der Eingangsuntersuchungswerte der AUTARK-Patienten und den<br />

Abschlussuntersuchungswerten der stationären Gruppe liegt kein signifikanter Unterschied<br />

(U-Test, p=0,056).<br />

Anhand der gemessenen Werte lässt sich nachweisen, dass die AUTARK-Gruppe<br />

während der 12- wöchigen Rehabilitation eine deutliche Steigerung ihrer Leistung<br />

erreichen konnte. Dieses Leistungsniveau war bis zu 61 Monaten nach der<br />

Rehabilitation nachweisbar und zeigte eine mäßig negative Korrelation mit dem Alter.<br />

Die stationäre Gruppe erreichte deutlich niedrigere Ergometriewerte während der<br />

Rehabilitation. Diese konnten nach der Rehabilitation ebenso aufrechterhalten werden.<br />

Zwischen den gemessenen Werten (Rehaabschlussuntersuchung bzw. ambulante<br />

Untersuchung) und dem Alter zeigte sich in dieser Gruppe keine Korrelation.<br />

4.5. Vergleich der linksventrikulären Ejektionsfraktion zwischen AUTARK-<br />

Patienten und stationären Rehabilitationspatienten nach der Rehabilitation<br />

Abbildung 25: Vergleich der durchschnittlichen ventrikulären Ejektionsfraktionswerte<br />

zwischen der AUTARK-Gruppe und der stationären<br />

Gruppe nach der Rehabilitation<br />

59


Die ventrikulären Ejektionsfraktionswerte der AUTARK-Gruppe (EF=60,48%) und der<br />

stationären Rehabilitationsgruppe (EF=59,42%) sind ähnlich. So kann diesbezüglich<br />

von einer Vergleichbarkeit der Gruppen ausgegangen werden.<br />

4.6. Medikamenteneinnahme im Vergleich: AUTARK-Patienten und stationäre<br />

Patienten bzw. Bypass/Stent- und Klappenoperationspatienten innerhalb der<br />

AUTARK-Gruppe<br />

Abbildung 26: Vergleich der Medikamentenanzahl zwischen der<br />

AUTARK-Gruppe und der stationären Rehabilitationsgruppe während<br />

und nach der Rehabilitaton<br />

Die Medikamentenanzahl innerhalb der AUTARK-Gruppe verringert sich nicht<br />

signifikant vom Zeitpunkt der Rehabilitation bis zum Zeitpunkt der Befragung<br />

(Wilcoxon-Test, p=0,203).<br />

Die Verringerung der Medikamentenanzahl innerhalb der stationären Gruppe war<br />

dagegen signifikant (Wilcoxon-Test, p=0,010), allerdings von einem höheren<br />

Ausgangswert.<br />

60


Abbildung 27: Veränderung der Medikamentenanzahl innerhalb der<br />

AUTARK-Gruppe (Bypass/Stent-Patienten und klappenoperierte<br />

Patienten)<br />

Bei der Auflistung aller Operationstechniken zeigte sich innerhalb der AUTARK-<br />

Gruppe, dass in keiner Untergruppe eine signifikante Veränderung der<br />

Medikamentenanzahl stattgefunden hat (Wilcoxon-Test für Paardifferenzen, p>0,05).<br />

Beim alleinigen Vergleich der Mittelwerte, zeigten die Bypass/Stent-Patienten eine<br />

geringe Zunahme und die klappenoperierten Patienten eine Abnahme der<br />

eingenommenen Medikamente.<br />

4.7. Klinikeinweisungen bei AUTARK-Patienten<br />

Abbildung 28: Anzahl der Klinikeinweisungen wegen kardial bedingter<br />

Diagnosen nach der Rehabilitation bei AUTARK-Patienten<br />

61


81% der AUTARK-Patienten wurden nach der Rehabilitation nicht wegen kardial<br />

bedingter Erkrankungen stationär eingewiesen. 13% wurden diesbezüglich ein bis<br />

zweimal, 5% drei bis fünfmal und nur 1% mehr als fünfmal eingewiesen.<br />

4.7.1. Klinikeinweisungen bei AUTARK-Patienten in Abhängigkeit vom Geschlecht<br />

Abbildung 29: Anzahl der Klinikeinweisungen wegen kardial bedingter<br />

Diagnosen nach der Rehabilitation bei AUTARK-Patienten (weiblich/männlich)<br />

Über 70% der Frauen bzw. über 80% der Männer mussten nach Beendigung der<br />

ambulanten Rehabilitation wegen kardialer Diagnosen nicht stationär behandelt werden.<br />

Es bestehen keine signifikanten Unterschiede in der Anzahl der Klinikeinweisungen bei<br />

Frauen bzw. bei Männern (Exakter Chi²-Test auf linearen Trend, p=0,564).<br />

62


4.7.2. Klinikeinweisungen in Abhängigkeit von der durchgeführten Maßnahme<br />

Abbildung 30: Anzahl der Krankenhauseinweisungen in Operationsabhängigkeit<br />

bei AUTARK-Patienten, Gruppe 1-Bypasspatienten, Gruppe 2-Klappenoperationen,<br />

Gruppe 3-Sonstige, insgesamt 198 Patienten<br />

Über 80% der Patienten hatten zum Zeitpunkt der Befragung noch keine weitere<br />

stationäre Behandlung in Anspruch genommen. Es konnte kein signifikanter<br />

Zusammenhang zwischen den Gruppen (Gruppe 1 und Gruppe 2) und der Anzahl der<br />

stationären Behandlungen nachgewiesen werden (Exakter Chi²-Test auf linearen Trend,<br />

p=0,260).<br />

4.7.3. Klinikeinweisungen in Abhängigkeit vom Alter<br />

Tabelle 11:<br />

Alter<br />

Darstellung der Anzahl stationärer Behandlungen in Abhängigkeit vom<br />

Deskriptive Statistik<br />

Anzahl stationärer N Mittelwert Standardabweichung<br />

Minimum Maximum Perzentile<br />

Behandlungen<br />

25. 50.(Median) 75.<br />

Keine Alter (Jahre) 162 63,9 12,3 19 92 58,0 66,5 71,3<br />

1x Alter (Jahre) 18 59,8 16,8 25 77 49,8 62,5 75,0<br />

2x Alter (Jahre) 8 66,1 4,7 57 72 63,3 67,5 69,0<br />

3x Alter (Jahre) 5 68,8 7,5 59 77 61,0 72,0 75,0<br />

4-5x Alter (Jahre) 5 75,0 5,0 68 80 70,0 76,0 79,5<br />

>5x Alter (Jahre) 2 63,5 7,8 58 69 43,5 63,5 70,8<br />

63


Global konnte kein signifikanter Unterschied hinsichtlich des Alters zwischen den<br />

Gruppen mit unterschiedlicher Anzahl an stationären Behandlungen nachgewiesen<br />

werden (Kruskal-Wallis-Test, p=0,169). Da in der Gruppe mit mehr als 5 stationären<br />

Behandlungen nur 2 Patienten vertreten waren, wurde diese Gruppe statistisch nicht<br />

berücksichtigt.<br />

4.7.4. Vergleich der Klinikeinweisungen zwischen AUTARK- und stationären Patienten<br />

nach der Rehabilitation<br />

Abbildung 31: Vergleich der Klinikeinweisungen zwischen AUTARK- und stationären<br />

Patienten<br />

Die Häufigkeit der Klinikeinweisungen beschreibt die Abbildung 31. Mit 81% aller<br />

Patienten ohne Klinikeinweisungen zeigen die AUTARK-Patienten eine höhere Quote<br />

in dieser Untergruppe (stationäre Patienten- 61,8%). Die Anzahl der AUTARK-<br />

Patienten mit keiner bzw. einer Einweisung beträgt 90% und die gleiche Gruppe bei den<br />

stationären Rehabilitationspatienten beträgt 75%. Trotz dieser klinisch relevanten<br />

Unterschiede zeigt sich keine statistische Signifikanz zwischen den beiden<br />

Hauptgruppen (AUTARK-Gruppe und stationäre Gruppe, Chi-Quadrat nach Pearson,<br />

Exakter Test nach Fisher, p=0,91). Ebenso ist zwischen den beiden Geschlechtern der<br />

64


eschriebenen Gruppen keine statistische Signifikanz vorhanden (männliche Gruppe,<br />

p=0,100, weibliche Gruppe, p=0,737).<br />

4.8. SF-36<br />

4.8.1. SF-36 Vergleich der AUTARK-Patienten und der stationären Patienten<br />

Abbildung 32: Vergleich der SF-36 Werte zwischen den AUTARK–Patienten und<br />

stationären Patienten I: körperliche Funktionsfähigkeit, II: körperliche<br />

Rollenfunktion, III: körperliche Schmerzen, IV: allgemeine<br />

Gesundheitswahrnehmung, V: Vitalität, VI: soziale Funktionsfähigkeit, VII:<br />

emotionale Rollenfunktion, VIII: psychisches Wohlbefinden<br />

In allen Skalen zeigen sich bessere Werte in der AUTARK- Gruppe. Außer den Skalen<br />

körperliche Rollenfunktion und emotionale Rollenfunktion sind dies statistisch<br />

signifikante Unterschiede.<br />

65


AUTARK-Patienten<br />

stationäre Patienten<br />

Abbildung 33: Vergleich der AUTARK- und stationären Patienten<br />

hinsichtlich des SF-36, KÖFU: körperliche Funktionsfähigkeit, KÖRO:<br />

körperliche Rollenfunktion, KÖSC: körperliche Schmerzen, AGES: allgemeine<br />

Gesundheitswahrnehmung, VITA: Vitalität, SOFU: soziale Funktionsfähigkeit,<br />

EMRO: emotionale Rollenfunktion, PSYC: psychisches Wohlbefinden<br />

Abbildung 34: Vergleich der Summenskalen des SF-36 zwischen der<br />

AUTARK-Gruppe und den stationären Patienten<br />

Die Summenskalen verdeutlichen nochmal die gesundheitlich bessere Situation der<br />

AUTARK-Patienten.<br />

66


4.8.2. Gesundheitsveränderungen bei AUTARK- und stationären Patienten<br />

Abbildung 35: Gesundheitsveränderungen zwischen AUTARK-Patienten<br />

und den stationären Patienten.<br />

Auf die Frage Wie würden sie ihren derzeitigen Gesundheitszustand im Vergleich zum<br />

vergangenen Jahr beschreiben antworteten 14,9% der AUTARK-Patienten mit viel bzw.<br />

etwas besser. In der Gruppe der stationären Patienten betrug diese Gruppe 2,9%.<br />

4.8.3. SF-36 Analyse bei AUTARK-Patienten in Abhängigkeit vom Geschlecht<br />

Abbildung 36: SF-36 in Abhängigkeit vom Geschlecht bei AUTARK-Patienten,<br />

I: körperliche Funktionsfähigkeit, II: körperliche Rollenfunktion, III: körperliche<br />

Schmerzen, IV: allgemeine Gesundheitswahrnehmung, V: Vitalität, VI: soziale<br />

Funktionsfähigkeit, VII: emotionale Rollenfunktion, VIII: psychisches Wohlbefinden<br />

67


Ein deutlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern ist bei der Auswertung des SF-<br />

36 erkennbar. Diese zeigen in den Dimensionen körperliche Funktion, körperliche<br />

Rollenfunktion, allgemeine Gesundheitswahrnehmung, Vitalität, soziale<br />

Funktionfähigkeit und psychisches Wohlbefinden eine signifikante Relevanz.<br />

Tabelle 12:<br />

Vergleich des SF-36 in Abhängigkeit vom Geschlecht<br />

Statistik für Test a<br />

SF-36 Mann-Whitney-U Wilcoxon-W Z Asymptotische<br />

Signifikanz (2-<br />

seitig)<br />

körperliche<br />

Funktionsfähigkeit<br />

1991,500 2519,500 -2,369 ,014<br />

Körperliche Rollenfunktion 1798,000 2263,000 -2,703 ,007<br />

Körperliche Schmerzen 2183,500 2679,500 -1,780 ,075<br />

Allgemeine<br />

Gesundheitswahrnehmung<br />

1714,500 2149,500 -2,514 ,012<br />

Vitalität 1952,500 2448,500 -2,179 ,029<br />

Soziale Funktionsfähigkeit 1909,000 2405,000 -2,836 ,005<br />

Emotionale Rollenfunktion 2126,500 2561,500 -1,237 ,216<br />

Psychisches Wohlbefinden 1812,500 2308,500 -2,582 ,010<br />

a Gruppenvariable Geschlecht<br />

Bei Betrachtung der Summeskalen des SF-36 ergibt sich für den Geschlechtervergleich<br />

folgende Abbildung.<br />

68


Abbildung 37: Summenskalen des SF-36 im Geschlechtervergleich bei<br />

AUTARK-Patienten<br />

Zwischen den Geschlechtern zeigen sich sowohl bei der körperlichen Summenskala<br />

(p=0,011) als auch bei der psychischen Summenskala (p=0,022) statistisch signifikante<br />

Unterschiede. Die Männer zeigen sowohl bei den körperlichen als auch bei den<br />

psychischen Skalen die besseren Werte.<br />

4.8.4. SF-36 Analyse bei AUTARK-Patienten in Abhängigkeit von der durchgeführten<br />

Operation<br />

Abbildung 38: SF-36 bei AUTARK-Patienten in Abhängigkeit der Operation<br />

(Bypass, Klappen-Operation), I: körperliche Funktionsfähigkeit, II:<br />

körperliche Rollenfunktion, III: körperliche Schmerzen, IV: allgemeine<br />

Gesundheitswahrnehmung, V: Vitalität, VI: soziale Funktionsfähigkeit, VII:<br />

emotionale Rollenfunktion, VIII: psychisches Wohlbefinden<br />

69


Zwischen den Gruppen konnten signifikante Unterschiede in den Dimensionen<br />

körperliche Funktionsfähigkeit, körperliche Rollenfunktion, körperliche Schmerzen,<br />

allgemeine Gesundheitswahrnehmung und emotionale Rollenfunktion festgestellt<br />

werden. Die klappenoperierten Patienten zeigten in den genannten Dimensionen die<br />

deutlich besseren Werte. Die folgende Tabelle zeigt die statistische Auswertung.<br />

Tabelle 13: Vergleich des SF-36 hinsichtlich der Operationsgruppen (Bypass- und<br />

Klappenoperationen) bei AUTARK-Patienten<br />

Statistik für Test a<br />

SF-36 Mann-Whitney-U Wilcoxon-W Z Asymptotische<br />

Signifikanz (2-<br />

seitig)<br />

körperliche<br />

Funktionsfähigkeit<br />

3169,500 8219,500 4,248


4.8.5. SF-36 Analyse bei AUTARK-Patienten in Abhängigkeit vom Alter<br />

Im weiteren wurde der Zusammenhang zwischen dem Alter der AUTARK-Patienten<br />

und den einzelnen Kategorien des SF-36 untersucht. Dabei kam es zu folgenden<br />

Korrelationen.<br />

Tabelle 14: Zusammenhang zwischen dem Alter der AUTARK-Patienten und<br />

Kategorien des SF-36 (Nichtparametrische Korrelationen)<br />

Alter [Jahre]<br />

Spearman-Rho Alter [Jahre] Korrelationskoeffizent 1,000<br />

Sig. (2-seitig)<br />

N 337<br />

SF-36, körperliche<br />

Funktionsfähigkeit (0-100)<br />

SF-36-körperl.Rollenfunktion<br />

(0-100)<br />

SF-36-körperliche Schmerzen<br />

(0-100)<br />

SF-36-Gesundheitswahrnehmung<br />

(0-100)<br />

Korrelationskoeffizent -,453<br />

Sig. (2-seitig)


Abbildung 39: Vergleich des Alters mit der<br />

körperlichen Funktionsfähigkeit (SF-36) bei<br />

AUTARK-Patienten<br />

Abbildung 40: Vergleich des Alters mit der<br />

körperlichen Rollenfunktion (SF-36) bei<br />

AUTARK- Patienten<br />

Es zeigte sich in den Subskalen körperliche Funktionsfähigkeit (Spearman-Rho, R= -<br />

0,453, p


der emotionalen Rollenfunktion und des psychischen Wohlbefindens zeigten sich<br />

innerhalb dieser Gruppe keine altersabhängigen Veränderungen.<br />

4.9. Zufriedenheit mit AUTARK<br />

Abbildung 41: Zufriedenheit der AUTARK-Patienten<br />

Auf die Frage, ob sich die Patienten nochmals für eine ambulante Rehabilitation mit<br />

telemedizinischer Betreuung entscheiden würden, antworteten 84,40% mit Ja. 6,34%<br />

der Befragten würden sich für eine stationäre und 1,46% für eine ambulante Variante<br />

ohne telemedizinische Betreuung entscheiden. Die restlichen 7,8% konnten sich nicht<br />

entscheiden (6,34%) oder gaben keine Antwort (1,46%).<br />

73


4.10. Belastbarkeit der AUTARK-Gruppe zum Zeitpunkt der Befragung in<br />

Abhängigkeit von der Operationstechnik und vom Geschlecht<br />

Abbildung 42: Belastbarkeit der gesamten AUTARK-Gruppe nach der Rehabilitation<br />

und der Untergruppen in Abhängigkeit der durchgeführten Maßnahmen<br />

Es konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen der durchgeführten Operation<br />

und der Änderung der subjektiven Belastbarkeit nachgewiesen werden (Exakter Chi²-<br />

Test auf linearen Trend, p=0,225). Aufgrund der geringen Patientenanzahl wurde die<br />

Gruppe 3 (Sonstige) statistisch nicht berücksichtigt.<br />

74


Abbildung 43: Belastbarkeit in Abhängigkeit vom Geschlecht bei der AUTARK-Gruppe<br />

nach der Rehabilitation<br />

Zwischen dem Geschlecht und der Änderung der Belastbarkeit zeigte sich kein<br />

signifikanter Zusammenhang (Chi²-Test auf linearen Trend, p=0,762). Die beschriebene<br />

Zunahme der Belastbarkeit nach der Rehabilitation (siehe Tabelle 42 und Tabelle 43) ist<br />

somit geschlechts- und interventionsunabhängig.<br />

5. Diskussion<br />

5.1. Diskussion der eigenen Ergebnisse<br />

Während des AUTARK-Rehabilitationsprogramms erreichten die Patienten im<br />

Durchschnitt eine Steigerung um 60 Watt. Diese signifikante Steigerung zeigte sich<br />

auch im Geschlechtervergleich und gleichsam für alle durchgeführten Maßnahmen<br />

(Bypassoperation, Stentimplantation, Klappenoperation, sonstige herzchirurgische<br />

Eingriffe). Eine Altersabhängigkeit der erzielten Leistungssteigerung wurde statistisch<br />

75


nicht nachgewiesen. Es profitierten demzufolge alle Altersgruppen von der ambulanten<br />

Rehabilitation mit telemedizinischer Betreuung unter Beachtung der entsprechenden<br />

Ausschlusskriterien (postoperative linksventrikuläre Auswurffraktion < 30%, maligne<br />

Herzrhythmusstörungen innerhalb der ersten 30 postoperativen Tage, Alter < 18 Jahre).<br />

Nach der Rehabilitation zeigte sich in der AUTARK-Gruppe eine Stabilität der<br />

erreichten Ergebnisse. So konnte im Trend eine nochmalige Verbesserung der<br />

Ergometriewerte gezeigt werden. Diese wies keine statistische Signifikanz auf<br />

(p=0,418), war aber im Bereich der Perzentile (Median von 125 auf 150 Watt, 75.<br />

Perzentile von 150 auf 175 Watt) und Mittelwerte sichtbar. Gleichfalls betraf dieser<br />

Benefit beide Geschlechter mit einer deutlicheren Ausprägung bei den Männern (für<br />

beide Gruppen lag keine Signifikanz vor). Ebenso konnte eine Leistungssteigerung bei<br />

den klappenoperierten Patienten beobachtet werden (Median +25 Watt und 75.<br />

Perzentile + 25 Watt). In diesem Fall lag ebenfalls keine statistische Signifikanz vor.<br />

Bei den Bypass-Patienten konnte eine solche Leistungssteigerung nicht beobachtet<br />

werden. Die Daten der AUTARK-Patienten ließen sich so erfassen, dass eine<br />

Zeitspanne von bis zu fünf Jahren und einem Monat nach der ambulanten Rehabilitation<br />

analysiert werden konnte. Hierbei wurden die Abschlussdaten der ambulanten<br />

Rehabilitation von 337 AUTARK-Patienten den ambulant beim Facharzt erhobenen<br />

Daten (Ergometriewerte) von 73 ehemaligen AUTARK-Patienten gegenübergestellt. In<br />

der Gruppe mit 73 ehemaligen AUTARK-Patienten waren die bis 60-Jährigen mit 21<br />

(28,77%) und die über 60-Jährigen mit 52 Patienten (71,23%) vertreten. Die AUTARK-<br />

Abschlussdaten (Abschlussuntersuchung) wurden von 95 bis 60-jährigen (28,19%) und<br />

242 über 60-jährigen Patienten (71,81%) erfasst. Die entsprechenden Patienten wurden<br />

in fünf Untergruppen gegliedert, für die jeweils der Zeitraum von einem Jahr erfasst<br />

wurde. Auf diese Weise ließen sich die Patienten mit zunehmendem Zeitabstand zur<br />

Rehabilitation separat erfassen, und das entsprechende Leistungsvermögen konnte<br />

selektiv verglichen werden. In dem genannten Zeitrahmen (5 Jahre und ein Monat)<br />

zeigte sich keine signifikante Veränderung der Ergometriewerte zwischen den einzelnen<br />

Gruppen. Die Patienten konnten im Mittel ihre während der ambulanten Rehabilitation<br />

erreichten Leistungen bis zu fünf Jahre und einem Monat lang aufrechterhalten. Im<br />

Altersvergleich der gesamten AUTARK-Population ließ sich erkennen, dass mit<br />

zunehmendem Alter die Leistungsentwicklung leicht negativ war. Dem<br />

altersunabhängigen Leistungszuwachs während der Rehabilitation steht ein<br />

76


altersabhängiger Leistungsrückgang nach der Rehabilitation gegenüber. Einerseits ist<br />

erwiesen, dass mit zunehmendem Alter die maximale Sauerstoffaufnahme stetig<br />

abnimmt und so beim Untrainierten die körperliche Fähigkeit einer eigenständigen<br />

Haushaltsführung oberhalb von 80 Jahren gefährdet ist (Weisser, 2009). Andererseits<br />

zeigten Hakim und Mitarbeiter, dass bei einem täglichen Gehtraining von mehr als 1,45<br />

km nichtrauchende Männer im Alter von 61-81 Jahren eine halb so hohe Sterblichkeit<br />

aufwiesen wie Männer mit weniger Bewegungsaktivität (Hakim, 1998). Deshalb wird<br />

der altersbedingte Leistungsrückgang in der AUTARK-Gruppe nach der Rehabilitation<br />

als völlig normal bewertet. Das Leistungsmaximum während der 12-wöchigen<br />

Rehabilitation ist in der erreichten Qualität mit zunehmendem Alter wahrscheinlich<br />

nicht zu halten, im Vergleich zu untrainierten und herzkranken Patienten aber sicherlich<br />

mit einer besseren Prognose.<br />

Die stationäre Vergleichsgruppe beendete ihre Rehabilitation mit einer<br />

durchschnittlichen Leistung von 85,97 Watt. Im postrehabilitativen Verlauf<br />

stabilisierten sich auch diese Werte und erreichten mit durchschnittlich 91,47 Watt eine<br />

geringe Steigerung (innerhalb der 75. Perzentile +8 Watt). Eine statistisch signifikante<br />

Veränderung lag nicht vor. Es zeigte sich, dass die während der Rehabilitation erzielten<br />

Werte auch nach dieser in einem Zeitraum von bis zu fünf Jahren und einem Monat<br />

relativ konstant bestehen blieben.<br />

Die Anzahl der Medikamente verringerte sich vom Zeitpunkt der Rehabilitation zum<br />

Befragungszeitpunkt sowohl bei den ambulanten als auch bei den stationären<br />

Rehabilitanten. Diese Reduktion war in der stationären Gruppe (statistisch signifikant)<br />

stärker ausgeprägt als in der ambulanten. Die Anzahl der Medikamente war allerdings<br />

während der Rehabilitation bei der stationären Gruppe deutlich höher und erreichte auch<br />

nicht zum Befragungszeitpunkt die durchschnittliche Medikamentenanzahl der<br />

ambulanten Gruppe. Bei differenzierter Betrachtung der AUTARK-Patienten zeigte<br />

sich, dass innerhalb der bypassoperierten Gruppe die Anzahl der Medikamente gering<br />

zunahm und in der Gruppe der klappenoperierten Patienten die Medikamentenanzahl<br />

nach der Rehabilitation reduziert werden konnte. Diese Veränderungen waren statistisch<br />

unauffällig.<br />

Bei der Anzahl der Krankenhauseinweisungen nach der Rehabilitation zeigte sich für<br />

die AUTARK-Gruppe, dass 81% der Patienten nicht und 9% ein einziges Mal wegen<br />

77


einer kardiologischen Diagnose eingewiesen werden mussten. Die restlichen 10%<br />

waren zwei- bis mehr als fünfmal stationär eingewiesen worden. Im Vergleich der<br />

Geschlechter zeigten die Männer mit 82,7% (keine Einweisung) und 8,9% (eine<br />

Einweisung) eine bessere Situation als die Frauen mit 71,9% (keine Einweisung) und<br />

9,4% (eine Einweisung). Diese Unterschiede waren jedoch ohne statistische<br />

Signifikanz.<br />

Im Gruppenvergleich bezüglich der durchgeführten Interventionen konnten keine<br />

statistischen Unterschiede festgestellt werden. Sowohl in der Gruppe der<br />

bypassoperierten Patienten als auch bei den klappenoperierten Patienten waren mit<br />

80,4% die nichteingewiesenen Patienten anteilig gleich. Ebenso bestanden bei den<br />

weiteren Häufigkeiten keine signifikanten Unterschiede. Eine Altersabhängigkeit<br />

konnte bei der Anzahl der Einweisungen nicht festgestellt werden.<br />

Im Vergleich der stationären und ambulanten Rehabilitationspatienten bezüglich der<br />

Häufigkeit stationärer Behandlungen nach der Rehabilitation zeigten die ambulant<br />

rehabilitierten Patienten eine günstigere Situation. Mit 81% nicht eingewiesener und<br />

9,4% nur einmal eingewiesener Patienten zeigten sie gegenüber den stationär<br />

Rehabilitierten (61,8% bzw. 14,7%) eine geringere Anzahl von notwendigen stationären<br />

Behandlungen nach der Rehabilitation. Diese Angaben sind zwar nicht statistisch<br />

signifikant, aber dennoch klinisch und sicherlich auch gesundheitsökonomisch relevant.<br />

Die Beschreibung der Lebensqualität mit Hilfe des SF-36 zeigte im Vergleich zwischen<br />

den beiden Gruppen (AUTARK und stationäre Patienten) die deutlich besseren Werte<br />

für die AUTARK-Gruppe. Innerhalb der AUTARK-Gruppe war diesbezüglich das<br />

männliche Geschlecht in der besseren gesundheitlichen Situation. Die Dimensionen<br />

körperliche Funktionsfähigkeit, körperliche Rollenfunktion, allgemeine<br />

Gesundheitswahrnehmung, Vitalität, soziale Funktion und psychisches Wohlbefinden<br />

waren statistisch signifikant überlegen. Hinsichtlich der durchgeführten kardiologischen<br />

Interventionen zeigten sich bessere Werte für die Gruppe der klappenoperierten<br />

Patienten. Am deutlichsten und mit statistischer Relevanz waren diese Unterschiede bei<br />

der körperlichen Funktionsfähigkeit, der körperlichen Rollenfunktion, dem Schmerz,<br />

der allgemeinen Gesundheitswahrnehmung und der emotionalen Rollenfunktion.<br />

Die Lebensqualität (SF-36) zeigte bei den AUTARK-Patienten nach der Rehabilitation<br />

in den meisten Dimensionen keine Altersabhängigkeit. Lediglich in den Subskalen<br />

78


körperliche Funktionsfähigkeit und körperliche Rollenfunktion war ein signifikant<br />

schwach bis mäßig negativer Zusammenhang nachweisbar. So konnte in den Bereichen<br />

der psychischen und emotionalen Gesundheit, der sozialen Funktionsfähigkeit, der<br />

Vitalität, der Gesundheitswahrnehmung und der körperlichen Schmerzwahrnehmung<br />

ein nahezu altersunabhängiger Wert bis 5 Jahre und einem Monat nach der<br />

Rehabilitation registriert werden.<br />

84,40% der AUTARK-Patienten würden die Form der ambulanten und telemedizinisch<br />

betreuten kardiologischen Rehabilitation wieder wählen. Es kam ein hoher Grad der<br />

Zufriedenheit nach der Rehabilitation (bis zu 5 Jahren und einen Monat) zum Ausdruck.<br />

Mit der Frage nach der Belastbarkeit sollte eruiert werden, wie auch nach mehreren<br />

Jahren nach Beendigung des AUTARK-Programms sich innerhalb der AUTARK-<br />

Gruppe die subjektiv empfundene Belastbarkeit entwickelt hat. Über die Hälfte der<br />

Befragten gab eine Verbesserung der Belastbarkeit und knapp ein Drittel eine gleiche<br />

Belastbarkeit wie nach der Rehabilitation an. Hinsichtlich der kardiologischen<br />

Interventionen zeigte die Gruppe der klappenoperierten Patienten eine vergleichbare<br />

Belastbarkeit (58,8% mehr, 26,8% gleich) wie die Gruppe der bypassoperierten<br />

Patienten (48,0% mehr, 32,0% gleich). Der bestehende Unterschied war nicht<br />

signifikant. Im Geschlechtervergleich gaben 56,25% der Frauen (51,46% der Männer)<br />

eine größere und 18,75% der Frauen (32,74% der Männer) eine gleiche Belastbarkeit im<br />

Verhältnis zum Rehabilitationsende an. Gleichfalls zeigte sich eine geringere<br />

Belastbarkeit bei 25% der Frauen bzw. 15,8% der Männer.<br />

5.2. Diskussion der Ergebnisse im Zusammenhang<br />

Bisher wurde in Deutschland die Effektivität und Sicherheit einer ambulanten<br />

telemedizinisch betreuten kardiologischen Rehabilitation nach kardiochirurgischen<br />

Operationen im Institut für angewandte Telemedizin (IFAT) am Herz- und<br />

Diabeteszentrum (HDZ) NRW in Bad Oeynhausen im Rahmen einer prospektiven<br />

Pilotstudie untersucht. Es wurde die körperliche Belastbarkeit mit Hilfe der Ergometrie<br />

präoperativ mit derjenigen 6 Monate und 12 Monate nach der Rehabilitation verglichen.<br />

Die im 6. und 12. Monat (postrehabilitativ) erfassten Werte waren signifikant besser als<br />

die präoperativ gemessenen und wiesen eine gleiche Größenordnung auf (Körtke et al.,<br />

2005). Solch ein Effekt wurde in dieser Studie auch bis zu 5 Jahre und einem Monat<br />

79


nach der Rehabilitation beobachtet. Diese Fakten weisen auf eine mögliche<br />

Langzeitwirkung und Nachhaltigkeit der während einer 3-monatigen ambulanten<br />

Rehabilitation erreichten Leistungen hin.<br />

Im Deutschen Herzbericht 2011 wurde ein Vergleich der Zufriedenheit über die<br />

jeweilige Rehabilitationsform (ambulant oder stationär) publiziert. Dabei empfanden<br />

82% der ambulanten bzw. 78% der stationären Rehabilitationsteilnehmer/innen das<br />

jeweilige Setting als gut bis sehr gut. 4% (ambulant) bzw. 5% (stationär) bewerteten<br />

ihre Rehabilitationsform als schlecht bis sehr schlecht (Meinertz, 2012). Bei den<br />

eigenen Untersuchungen antworteten auf die Frage einer möglichen<br />

Wiederentscheidung für eine ambulante Rehabilitation mit telemedizinischer Betreuung<br />

84,40% der Befragten mit Ja. 6,34% der AUTARK-Gruppe würden sich für eine<br />

stationäre Maßnahme und 1,46% für eine ambulante Rehabilitationsmaßnahme ohne<br />

telemedizinische Betreuung entscheiden. Der Grad der Zufriedenheit über die jeweilige<br />

Rehabilitationsform ist mit über 80% in allen Gruppen vergleichbar.<br />

5.3. Diskussion der Fehlermöglichkeiten<br />

Die vorliegende Arbeit ist eine retrospektive Studie. Es wurden bereits erhobene<br />

Untersuchungsdaten aus dem Institut für Angewandte Telemedizin (IFAT) für die<br />

Gruppe der AUTARK-Patienten und Daten aus einer Arztpraxis für die stationäre<br />

Vergleichsgruppe verwendet. Die beiden Gruppen konnten nicht randomisiert werden.<br />

Zahlenmäßig waren sie sehr unterschiedlich, und wie sich im Laufe der<br />

Datenauswertung herausstellte, war der dokumentierte allgemeine Gesundheitszustand<br />

auch verschieden.<br />

Der überwiegende Teil der erfassten Daten wurde aus Fragebögen entnommen, welche<br />

den Patienten bzw. den behandelnden Ärzten zugeschickt worden waren. Die<br />

AUTARK-Patienten füllten diese selbständig oder mit Unterstützung aus und schickten<br />

sie dem Institut für Angewandte Telemedizin zu. Die Qualität und Vollständigkeit der<br />

zurückgesandten Bögen waren sehr verschieden. Die Rücklaufquote bei der<br />

Fragebogenerhebung hinsichtlich der AUTARK-Patienten war mit 61,01% sehr gut<br />

(205 Patienten). Die stationären Patienten füllten die Fragebögen ebenfalls selbständig<br />

oder mit Unterstützung aus und brachten sie in die Arztpraxis. Bei diesen Patienten<br />

konnte dann auf eventuell verbliebene Rückfragen reagiert werden, so dass die<br />

80


Fragebögen vollständig ausgefüllt wurden. Die Rücklaufquote betrug zwar 87,18%,<br />

aber die Gesamtanzahl der Patienten war im Vergleich zur AUTARK-Gruppe sehr<br />

gering (39 Patienten). Wegen der geringen Fallzahl der stationären Gruppe bestand<br />

keine optimale Vergleichbarkeit der beiden Gruppen. Aufgrund der retrospektiven<br />

Betrachtung war die Anzahl der Probanden innerhalb dieser beiden Gruppen nicht<br />

beeinflussbar. Um zu validen Ergebnissen innerhalb der AUTARK-Gruppe zu<br />

gelangen, wurden in ihr alle in Frage kommenden Patienten berücksichtigt und<br />

analysiert.<br />

Da die Zeitspanne zwischen Befragung und Abschluss der rehabilitativen Maßnahme<br />

für alle Patienten verschieden war, wurde deren Erinnerungsvermögen innerhalb der<br />

verschiedenen Zeitintervalle verschieden stark gefordert. Das führte möglicherweise zu<br />

einer teils lückenhaften Ausfüllung der Fragebögen.<br />

Ebenso ist die Qualität der beantworteten Fragebögen durch die Gruppe der ambulanten<br />

Kardiologen (AUTARK-Gruppe) sehr unterschiedlich und teilweise unvollständig.<br />

Durch die retrospektive Betrachtungsweise war eine standardisierte und einheitliche<br />

Befunderhebung seitens der ambulant nachbehandelnden Ärzte/Kardiologen nicht mehr<br />

möglich.<br />

6. Zusammenfassung<br />

Ziel der Arbeit war es, die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit der ambulant und<br />

telemedizinisch durchgeführten kardiologischen Rehabilitation zu beurteilen. Hierfür<br />

wurden diejenigen Patienten befragt, die nach einer Herzoperation (Klappen-,<br />

Bypassoperation oder anderer herzchirurgischer Intervention) oder einer PCI (percutane<br />

coronare Intervention – Stentimplantation) im Herzzentrum Bad Oeynhausen behandelt<br />

und danach durch das Institut für Angewandte Telemedizin ambulant rehabilitiert<br />

wurden. Die Beendigung der ambulanten Rehabilitation musste für diese Patienten<br />

wenigstens 12 Monate zurückliegen. Sie wurden mit einer Patientengruppe verglichen,<br />

welche im gleichen Zeitraum stationär rehabilitiert worden war. Die AUTARK-<br />

Patientengruppe wurde darüber hinaus in Subgruppen unterteilt. So konnten die<br />

erreichten medizinischen Effekte (körperliches Leistungsvermögen, Lebensqualität,<br />

Tablettenverbrauch, Häufigkeit der stationären Einweisungen, körperliche<br />

81


Belastbarkeit, Zufriedenheit) zwischen diesen Untergruppen verglichen werden<br />

(Geschlechtervergleich, Altersvergleich und Vergleich in Abhängigkeit der<br />

durchgeführten Operationen).<br />

Anhand der vorliegenden Studie konnte die Nachhaltigkeit der während einer ambulant<br />

und telemedizinisch betreuten kardiologischen Rehabilitation erreichten<br />

Leistungsparameter gezeigt werden. Die während der Rehabilitation erzielten<br />

Ergometriewerte konnten von den Männern, den Frauen, den klappenoperierten und<br />

bypassoperierten Patienten bis zu 61 Monate nach der Rehabilitation aufrechterhalten<br />

bzw. leicht verbessert werden. Die während der Rehabilitation beobachtete<br />

Altersunabhängigkeit der Leistungswerte veränderte sich nach der Rehabilitation. Es<br />

zeigte sich im Trend eine schwach negative Entwicklung der Leistungswerte mit<br />

zunehmendem Alter.<br />

Die beschriebene Lebensqualität der AUTARK-Patienten ist für einen Zeitraum bis zu<br />

fünf Jahre und einem Monat nach Beendigung der ambulanten Rehabilitation untersucht<br />

worden. Während des AUTARK-Programms wurden keine Daten des SF-36 erfasst. So<br />

war es dem Verfasser nicht möglich, die selbst erhobenen Daten des SF-36 mit<br />

entsprechenden Daten (SF-36) des gleichen Patientenkollektivs zu vergleichen. In<br />

Anlehnung an die NOPT-Studie und der Interpretation der selbst erhobenen SF-36-<br />

Daten lässt sich deshalb nur vermuten, dass eine Nachhaltigkeit der erreichten<br />

Lebensqualität vorliegt.<br />

In diesem Zusammenhang zeigen die Zufriedenheit mit der durchgeführten<br />

Rehabilitation (84,40% der AUTARK-Patienten würden sich wieder für AUTARK<br />

entscheiden) und die seitens der Patienten empfundene Belastbarkeit nach der<br />

Rehabilitation (52,7% der Patienten fühlten sich mehr und 30,3% gleich belastbar) die<br />

Wirksamkeit und Nachhaltigkeit dieser Maßnahme.<br />

Auf eine mögliche Kosteneinsparung auch Jahre später deuten die zum Zeitpunkt der<br />

Befragung erhobenen Daten bezüglich der notwendigen Krankenhauseinweisungen<br />

nach Beendigung der Rehabilitation hin. So benötigten 81,0% der AUTARK-Patienten<br />

keine bzw. 9,4% eine Einweisung im genannten Zeitraum. Bei den stationären Patienten<br />

waren dies 61,8% (keine Einweisung) und 14,7% (eine Einweisung).<br />

Ein weiterer positiver bzw. kostenrelevanter Trend zeigt sich im Arzneimittelverbrauch.<br />

So wurde im 5-Jahresverlauf innerhalb der AUTARK-Gruppe der durchschnittliche<br />

82


Medikamentenverbrauch von 4,06 auf 3,86 Medikamente (Anzahl) reduziert. Die<br />

stationäre Gruppe verringerte ihren Verbrauch von 7,26 auf 5,88 Medikamente.<br />

Die hier vorgestellten Ergebnisse unterstreichen die Ernsthaftigkeit des Konzeptes der<br />

ambulant-kardiologischen Rehabilitation mit telemedizinischer Betreuung. Aufgrund<br />

der ständig zunehmenden Überalterung der Bevölkerung, der damit verbundenen<br />

Steigerung chronisch-kardiologischer Erkrankungen und der sich stets verknappenden<br />

Ressourcen im Gesundheitswesen empfiehlt es sich, der notwendigen Individualisierung<br />

im Bereich der kardiologischen Rehabilitation die entsprechende Aufmerksamkeit zu<br />

widmen. Es sollten weitere Studien die Nachhaltigkeit der ambulanten kardiologischen<br />

Rehabilitation mit telemedizinischer Betreuung hinsichtlich der erreichten Ergebnisse<br />

untermauern. Die aus dieser Arbeit resultierende Vermutung, dass sich die<br />

Leistungsfähigkeit, Lebensqualität wie Zufriedenheit der Patienten langfristig<br />

stabilisieren lassen und ebenso eine positive Kostenbeeinflussung durch AUTARK<br />

erreicht werden kann, sollte die Gesundheitspolitik ermutigen, diese Form der<br />

Rehabilitation weiter zu unterstützen.<br />

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Voight, B., Peloso, G.,Orho-Melander,M., Frikke-Schmidt, R., Barbalic, M., Jensen,M.,<br />

Hindy, G., Hólm, H.,Ding, E., Johnson, T., Schunkert, H., Samani, N., Clarke, R.,<br />

Hopewell, J.,Thompson, J., Li, M., Thorleifsson, G., Newton-Cheh, C.,<br />

Musunuru,K., Pirruccello, J., Saleheen, D.,Chen, L., Stewart, A., Schillert, A.,<br />

Thorsteinsdottir, U., Thorgeirsson, G., Anand, S., Engert,J., Morgan, T., Spertus,<br />

J., Stoll, M., Berger,K., Martinelli, N., Girelli,D., McKeown, P., Patterson, C.,<br />

Epstein, S., Devaney, J., Burnett, M., Mooser, V., Ripatti, S., Surakka, I.,<br />

Nieminen, M., Sinisalo, J., Lokki, M., Perola, M., Havulinna, A., de Faire, U.,<br />

Gigante, B., Ingelsson, E., Zeller, T., Wild, P., de Bakker, P., Klungel, O.,<br />

Maitland-van der Zee, A., Peters, B., de Boer, A., Grobbee, D., Kamphuisen, P.,<br />

Deneer, V., Elbers, C., Onland-Moret, C., Hofker, M., Wijmenga, C.,<br />

Verschuren, M., Boer, J., van der Schouw, Y., Rasheed, A., Frossard, P.,<br />

Demissie, S., Willer, C., Do, R., Ordovas, J., Abecasis, G., Boehnke, M.,<br />

Mohlke, K., Daly, M., Guiducci, C., Burtt, N., Surti, A., Gonzalez, E., Purcell, S.,<br />

Gabriel, S., Marrugat, J., Peden, J., Erdmann, J., Diemert, P., Willenborg, C.,<br />

König, I., Fischer, M., Hengstenberg, C., Ziegler, A., Buysschaert, I.,<br />

Lambrechts, D., Van de Werf, F., Fox, K., El Mokhtari, N., Rubin, D.,<br />

Schrezenmeir, J., Schreiber, S., Schäfer, A., Danesh, J., Blankenberg, S.,<br />

Roberts, R., McPherson, R., Watkins, H., Hall, A., Overvad, K., Rimm, E.,<br />

Boerwinkle, E., Tybjaerg-Hansen, A., Cupples, A., Reilly, M., Melander, O.,<br />

Mannucci, P., Ardissino, D., Siscovick, D., Elosua, R., Stefansson, K.,<br />

O'Donnell, C., Salomaa, V., Rader, D., Peltonen, L., Schwartz, S., Altshuler, D.,<br />

Kathiresan, S. (2012). Plasma HDL cholesterol and risk of myocardial infarction: a<br />

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93


Weinbrenner, S., Falk, J., Lindow, B., Naumann, B. (2011). Kardiologische<br />

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impairs endothelium-dependent coronary arterial vasodilator function. Circulation<br />

92, 1094-1100<br />

94


8. Anhang<br />

8.1. Anlage I (Fragebogen SF-36)<br />

95


96


97


98


99


:<br />

8.2. Anlage II (Fragebogen für AUTARK-Patienten)<br />

Name:<br />

Vorname:<br />

Zeichen:<br />

Institut für angewandte Telemedizin<br />

Leitung<br />

PD Dr. med. Heinrich Körtke<br />

Postfach 10 03 61<br />

32503 Bad Oeynhausen<br />

Georgstr. 11<br />

32545 Bad Oeynhausen<br />

Telefon: +49-(0) 57 31 – 97 0<br />

Telefax: +49-(0) 57 31 – 97 23 00<br />

Internet: www.hdz-nrw.de<br />

Bitte füllen Sie folgende Daten aus:<br />

1. Schulabschluss<br />

- Realschulabschluss Hauptschulabschluss<br />

- Fachhochschulreife Allgemeine Hochschulreife<br />

2. Persönliche Angaben (wenn bekannt bitte ausfüllen)<br />

Größe……………cm<br />

Gewicht:……………kg<br />

Blutdruck ………/………mmHg<br />

letzter Cholesterinwert…………. ( nicht älter als 6 Monate)<br />

letzter HDL-Wert……….. letzter LDL-Wert…………………<br />

3. Wie hat sich Ihr Einnahmeverhalten bei Medikamenten nach der Operation<br />

geändert?<br />

Ich nehme die gleichen Medikamente.<br />

Ich nehme mehr Medikamente ein.<br />

Ich nehme weniger Medikamente.<br />

Anzahl der Medikamentensorten ( Anzahl………..)<br />

4. Hat sich Ihr Rauchverhalten nach der Operation verändert?<br />

Ich bin Nichtraucher (auch vorher).<br />

Ich rauche weniger als vorher.<br />

Ich bin seitdem Nichtraucher.<br />

Ich rauche genauso wie vorher.<br />

Ich rauche mehr als vorher.<br />

5. Hat sich Ihr Bewegungsverhalten seit der Rehabilitation geändert?<br />

100


Ich bewege mich genauso oft. Ich bewege mich öfter.<br />

Ich bewege mich weniger seit der Rehabilitation.<br />

6. Wie oft waren Sie nach der Rehamaßnahme in stationärer Behandlung<br />

wegen des Herzens?<br />

1x 2x 3x 4- 5x Mehr als 5x<br />

Bitte nur eins ankreuzen<br />

7. Wie oft traten Herzschmerz-Attacken nach der Operation auf?<br />

Bitte auf der Skala von 1-10 unter der Linie ankreuzen<br />

(0 entspricht nie und 10 entspricht sehr häufig)<br />

8. Fühlen sie sich heute belastbarer als zum Zeitpunkt unmittelbar nach der<br />

Rehamaßnahme? Ich fühle mich…<br />

unverändert belastbar.<br />

schlechter belastbar.<br />

mehr belastbar.<br />

bitte nur eins ankreuzen<br />

9. Üben sie Ihre Hobbys und/oder Haushaltsaktivitäten wieder aus wie vor der<br />

Rehabilitation?<br />

Ja, ich pflege meine Hobbys und übe meine Haushaltsaktivitäten aus wie vor<br />

der Rehamaßnahme.<br />

Ja, ich habe sogar meine diesbezüglichen Aktivitäten gesteigert.<br />

Nein, meine Aktivitäten im Bereich Haushalt und Hobbys sind jetzt weniger.<br />

Nein, ich kann meine Hobbys und Haushaltsaktivitäten nicht mehr ausüben<br />

101


10. Wenn ja, in welcher Zeitspanne nach der Reha haben Sie Ihre Hobbys oder/und<br />

Haushaltsaktivitäten wieder ausgeübt?<br />

in 0- 3 Monaten<br />

in 6- 12 Monate<br />

in 3- 6 Monaten<br />

später als in 12 Monaten<br />

11. Waren Sie nach der Rehamaßnahme berufstätig?<br />

- Ja, ich bin seitdem wieder berufstätig im gleichen Umfeld<br />

- Ja, ich bin seitdem wieder berufstätig in einem anderen Umfeld<br />

- Nein, ich war schon vor der Rehamaßnahme Rentner.<br />

- Nein, ich bin seitdem Rentner.<br />

- Nein, ich bin arbeitslos.<br />

12. Glauben Sie, dass Sie die in der Rehamaßnahme erworbenen Kenntnisse<br />

und Fähigkeiten auch langfristig beibehalten können?<br />

Veränderte gesunde Kostform ja nein<br />

Krankheitsbewältigung ja nein<br />

Regelmäßige Bewegung ja nein<br />

Regelmäßige Entspannung ja nein<br />

13. Sind Sie in einer ambulanten Herzgruppe?<br />

Ja, ich bin innerhalb einer ambulanten Herzgruppe aktiv.<br />

Nein, ich bin nicht in einer ambulanten Herzgruppe.<br />

14. Würden Sie sich nochmals für eine ambulante Rehamaßnahme mit<br />

telemedizinischer Betreuung nach einer Herzoperation entscheiden?<br />

- Ja, ich würde mich wieder für eine ambulante Rehamaßnahme mit<br />

telemedizinischer Betreuung entscheiden.<br />

Nein, ich würde mich für eine ambulante Rehamaßnahme ohne<br />

telemedizinische Betreuung entscheiden.<br />

Nein, ich würde mich für eine stationäre Rehamaßnahme entscheiden.<br />

Ich weiß nicht.<br />

102


15. Welche weiteren Erkrankungen haben Sie?<br />

Bluthochdruck (Hypertonie)<br />

erhöhtes Cholesterin (Hypercholesterinämie)<br />

Zuckererkrankung (Diabetes mellitus)<br />

keine der genannten Erkrankungen<br />

Ich danke Ihnen für Ihre Mitarbeit<br />

Klaus-Volker Kühne<br />

103


8.3. Anlage III (Fragebogen für Patienten der stationären Rehabilitation)<br />

Name:<br />

Vorname:<br />

Zeichen:<br />

Institut für angewandte Telemedizin<br />

Leitung<br />

PD Dr. med. Heinrich Körtke<br />

Postfach 10 03 61<br />

32503 Bad Oeynhausen<br />

Georgstr. 11<br />

32545 Bad Oeynhausen<br />

Telefon: +49-(0) 57 31 – 97 0<br />

Telefax: +49-(0) 57 31 – 97 23 00<br />

Internet: www.hdz-nrw.de<br />

Bitte füllen Sie folgende Daten aus:<br />

1. Schulabschluss<br />

- Realschulabschluss Hauptschulabschluss<br />

- Fachhochschulreife Allgemeine Hochschulreife<br />

2. Persönliche Angaben (wenn bekannt bitte ausfüllen)<br />

Größe……………cm<br />

Gewicht:……………kg<br />

Blutdruck ………/………mmHg<br />

letzter Cholesterinwert…………. ( nicht älter als 6 Monate)<br />

letzter HDL-Wert……….. letzter LDL-Wert…………………<br />

3. Wie hat sich Ihr Einnahmeverhalten bei Medikamenten nach der Operation<br />

geändert?<br />

Ich nehme die gleichen Medikamente.<br />

Ich nehme mehr Medikamente ein.<br />

Ich nehme weniger Medikament<br />

Anzahl der Medikamentensorten ( Anzahl………..)<br />

4. Hat sich Ihr Rauchverhalten nach der Operation verändert?<br />

Ich bin Nichtraucher (auch vorher)<br />

Ich rauche weniger als vorher.<br />

Ich rauche mehr als vorher.<br />

Ich bin seitdem Nichtraucher.<br />

Ich rauche genauso wie vorher.<br />

104


5. Hat sich Ihr Bewegungsverhalten seit der Rehabilitation geändert?<br />

Ich bewege mich genauso oft Ich bewege mich öfter<br />

Ich bewege mich weniger seit der Rehabilitation.<br />

6. Wie oft waren Sie nach der Rehamaßnahme in stationärer Behandlung<br />

wegen des Herzens?<br />

1x 2x 3x 4- 5x Mehr als 5x<br />

Bitte nur eins ankreuzen<br />

7. Wie oft traten Herzschmerz-Attacken nach der Operation auf?<br />

Bitte auf der Skala von 1-10 unter der Linie ankreuzen<br />

(0 entspricht nie und 10 entspricht sehr häufig)<br />

8. Fühlen sie sich heute belastbarer als zum Zeitpunkt unmittelbar nach der<br />

Rehamaßnahme?<br />

Ich fühle mich…<br />

unverändert belastbar<br />

schlechter belastbar<br />

mehr belastbar<br />

bitte nur eins ankreuzen<br />

9. Üben sie Ihre Hobbys und/oder Haushaltsaktivitäten wieder aus wie vor der<br />

Rehabilitation?<br />

Ja, ich pflege meine Hobbys und übe meine Haushaltsaktivitäten aus wie vor<br />

der Rehamaßnahme.<br />

Ja, ich habe sogar meine diesbezüglichen Aktivitäten gesteigert.<br />

105


Nein, meine Aktivitäten im Bereich Haushalt und Hobbys sind jetzt weniger.<br />

Nein, ich kann meine Hobbys und Haushaltsaktivitäten nicht mehr ausüben<br />

10. Wenn ja, in welcher Zeitspanne nach der Reha haben Sie Ihre Hobbys oder/und<br />

Haushaltsaktivitäten wieder ausgeübt?<br />

in 0- 3 Monaten<br />

in 6- 12 Monate<br />

in 3- 6 Monaten<br />

in später als 12 Monaten<br />

11. Waren Sie nach der Rehamaßnahme berufstätig?<br />

a. Ja, ich bin seitdem wieder berufstätig im gleichen Umfeld<br />

b. Ja, ich bin seitdem wieder berufstätig in einem anderen Umfeld<br />

c. Nein, ich war schon vor der Rehamaßnahme Rentner.<br />

d. Nein, ich bin seitdem Rentner.<br />

e. Nein, ich bin arbeitslos.<br />

12. Glauben Sie, dass Sie die in der Rehamaßnahme erworbenen Kenntnisse<br />

und Fähigkeiten auch langfristig beibehalten können?<br />

- veränderte gesunde Kostform ja nein<br />

- Krankheitsbewältigung ja nein<br />

- regelmäßige Bewegung ja nein<br />

- regelmäßige Entspannung ja nein<br />

13. Sind Sie in einer ambulanten Herzgruppe?<br />

Ja, ich bin innerhalb einer ambulanten Herzgruppe aktiv.<br />

Nein, ich bin nicht in einer ambulanten Herzgruppe.<br />

14. Sind Ihnen neben der stationären kardiologischen Rehabilitation folgende<br />

Rehabilitationsformen bekannt?<br />

- Ja, mir ist eine ambulante kardiologische Rehabilitation bekannt.<br />

Nein, mir ist eine ambulante kardiologische Rehabilitation nicht bekannt.<br />

Ja, mit ist eine ambulante kardiologische Rehabilitation mit<br />

telemedizinischer Betreuung bekannt.<br />

Nein, mir ist eine ambulante kardiologische Rehabilitation mit<br />

telemedizinischer Betreuung nicht bekannt.<br />

106


15. Welche weiteren Erkrankungen haben Sie?<br />

Bluthochdruck (Hypertonie)<br />

erhöhtes Cholesterin (Hypercholesterinämie)<br />

Zuckererkrankung (Diabetes mellitus)<br />

keine der genannten<br />

Ich danke Ihnen für Ihre Mitarbeit<br />

Klaus-Volker Kühne<br />

107


8.4. Anlage IV (Schreiben an AUTARK-Patienten im Rahmen der Befragung)<br />

Datum:<br />

Abteilung: IFAT / Fe<br />

Durchwahl: 97-32 02<br />

Telefax: 97-24 57<br />

E-Mail: tfeige@hdz-nrw.de<br />

Sehr geehrte/r Frau/Herr<br />

Sie haben an unserem telemedizinisch gestützten ambulanten Rehabilitationsprogramm<br />

AUTARK teilgenommen. Im Rahmen der wissenschaftlichen Forschung führen wir<br />

eine Studie über die Langzeitwirkung der ambulanten Rehamaßnahme mit<br />

telemedizinischer Betreuung nach Herzoperationen durch. Es soll untersucht werden,<br />

inwieweit telemedizinische Verfahren innerhalb der medizinischen Betreuung<br />

mittelfristig die Lebensqualität der Patienten beeinflussen.<br />

Wir würden uns freuen, wenn Sie sich etwa 15 Minuten Zeit zum Ausfüllen der<br />

Fragebögen nähmen und uns diese im beigefügten Freiumschlag zurücksenden könnten.<br />

Wir bitten Sie im Interesse einer optimalen Langzeitbeurteilung uns die<br />

Einwilligungserklärung zwecks Dateneinsicht im Zusammenhang mit Ihrer Erkrankung<br />

und deren Übermittlung an das Herz- und Diabeteszentrum zu unterschreiben.<br />

Bei der Auswertung der Daten werden die Aspekte des Datenschutzes<br />

selbstverständlich strengstens beachtet. Alle Angaben sind freiwillig. Eine vollständige<br />

Ausfüllung würde uns aber bei der Auswertung des Fragebogens deutlich weiterhelfen.<br />

Wir bedanken uns für Ihre Mitarbeit.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

PD Dr. med. H. Körtke<br />

Oberarzt<br />

Klaus-Volker Kühne<br />

Doktorand<br />

108


8.5. Anlage V (Schriftliche Einwilligung)<br />

Schriftliche Einwilligung<br />

Ich,_________________________ erkläre hiermit meine Teilnahme an der<br />

Nachbefragung zur ambulanten Rehamaßnahme AUTARK und weiß, dass ich diese<br />

Einwilligung jederzeit widerrufen kann. Diese Befragung wird durch das Herz- und<br />

Diabeteszentrum NRW durchgeführt. Ziel der Befragung ist den Wert einer solchen<br />

ambulanten Rehamaßnahme hinsichtlich ihrer Langzeitwirkung zu untersuchen.<br />

Ich bin damit einverstanden, dass meine im Rahmen der ärztlichen Untersuchungen<br />

erhobenen Krankheitsdaten zur Überprüfung an das Herz- und Diabeteszentrum NRW<br />

weitergegeben werden.<br />

__________________________, ______________________<br />

Ort<br />

Datum<br />

109


8.6. Anlage VI (Schreiben an Ärzte der AUTARK-Patienten)<br />

Datum:<br />

Abteilung: IFAT / Fe<br />

Durchwahl: 97-32 02<br />

Telefax: 97-24 57<br />

E-Mail: tfeige@hdz-nrw.de<br />

Sehr geehrte/er<br />

Ihr Patient/in ............................................<br />

wurde nach einer Herzoperation im Rahmen einer ambulanten<br />

Rehabilitationsmaßnahme vom Institut für angewandte Telemedizin betreut.<br />

Für eine wissenschaftliche Studie sind wir z. Zt. dabei, den Wert einer solchen<br />

ambulanten Rehamaßnahme hinsichtlich ihrer Langzeitwirkung in unserem Institut zu<br />

untersuchen. Deshalb sind wir auf Ihre geschätzte Mitarbeit angewiesen und möchten<br />

Ihnen einen Fragebogen zusenden mit der Bitte, diesen auszufüllen. Dabei interessieren<br />

uns vor allem klinische Angaben und die aktuelle medikamentöse Versorgung des<br />

Patienten.<br />

Selbstverständlich werden die persönlichen Daten des Patienten wie auch Ihre<br />

Antworten den gesetzlichen Vorschriften entsprechend streng vertraulich behandelt und<br />

der Name Ihres Patienten bei der Auswertung geblindet. Ihre Auskünfte werden<br />

ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke verwendet und niemand anderem<br />

zugänglich gemacht.<br />

Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn Sie den Fragebogen innerhalb der nächsten 3<br />

Wochen an die angegebene Adresse zurücksenden würden. Nutzen Sie bitte dazu den<br />

bereits frankierten Rücksendeumschlag.<br />

Wir bedanken uns sehr für Ihre wertvolle Mitarbeit und die Zeit, die Sie sich dafür<br />

genommen haben.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

PD Dr. med. H. Körtke<br />

Oberarzt/Leiter des IFAT<br />

Klaus-Volker Kühne<br />

Doktorand<br />

110


8.7. Anlage VII (Fragebogen für die ambulanten Ärzte der AUTARK-Patienten)<br />

Klinische Angaben über den/die Patienten/in Name, Vorname<br />

1. Aktuelle linksventrikuläre Ejektionsfraktion (EF), d.h. Angabe nicht älter als 6<br />

Monate<br />

LV-EF: _____% vom _____<br />

2. Angaben über zuletzt erhobene Laborwerte vom ____<br />

Cholesterin, gesamt_____<br />

HDL____<br />

LDL____<br />

3. Angabe über die aktuelle Medikation des Patienten. Der o.g. Patient nimmt<br />

folgende Medikamente ein:<br />

Beta Blocker<br />

ACE Hemmer<br />

AT1-Rezeptor Antagonisten<br />

ASS<br />

Sonstige Medikation<br />

Statine<br />

Marcumar/Falithrom<br />

Heparin<br />

Clopidogrel<br />

4. Angabe über Größe, Gewicht und Blutdruck des Patienten:<br />

Größe _____ cm<br />

Gewicht____ kg<br />

RR____ /____ mm Hg<br />

5. Letzer Ergometriebefund vom _______<br />

Herzleistung _____ Watt<br />

RR________ mm Hg<br />

Puls______ pro Minute<br />

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!<br />

111


Danksagung<br />

Ich danke Herrn PD Dr. med. Heinrich Körtke für die freundliche Überlassung des Themas, für<br />

die Betreuung der Arbeit und den fachlichen Diskurs. Durch seinen plötzlichen und<br />

unerwarteten Tod konnte die Dissertation nicht abgeschlossen werden und deswegen gilt<br />

mein weiterer Dank Herrn Prof. Dr. med. Jan Gummert und Herrn Dr. med. Martin Schultz für<br />

die bereitwillige Übernahme der Betreuung meiner Arbeit, für die wertvollen Hinweise und<br />

Korrekturvorschläge und ihre Unterstützung bei der Beendigung der Arbeit.


LEBENSLAUF<br />

Persönliche Daten:<br />

Name:<br />

Geboren:<br />

Klaus-Volker Kühne<br />

11.02.1958 in Halberstadt<br />

Schulausbildung:<br />

Studium:<br />

1964 - 1968 Grundschule, Halberstadt<br />

1968 - 1972 Sekundarschule Marx-Engels in<br />

Halberstadt<br />

1972 - 1975 Gymnasium in Halberstadt<br />

1975 - 1976 Gymnasium in Halle mit Abitur<br />

1976 - 1980 Medizinstudium in Szczecin/Polen<br />

1980 - 1982 Medizinstudium in Rostock<br />

27.08.1982 Approbation als Arzt<br />

Berufstätigkeit:<br />

01.09.1982 - 1987 Facharztausbildung in<br />

Allgemeinmedizin<br />

1987 - 1990 ärztliche Tätigkeit in einer Poliklinik<br />

Seit 1990 Kassenarzt in Einzelpraxis<br />

Berufliche /<br />

außerberufliche<br />

Weiterbildung:<br />

Manuelle Medizin, Akupunktur, Ernährungsberater,<br />

Arbeitsmedizin<br />

Kenntnisse/ Fähigkeiten/<br />

Interessen:<br />

EDV-Kenntnisse, Musik, Sport<br />

Fremdsprachen:<br />

Englisch, Polnisch

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