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Case Management Psychoonkologie - Carina Stiftung

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96 <strong>Case</strong> <strong>Management</strong>: <strong>Psychoonkologie</strong> – CMP Abschlussbericht 2006<br />

• keine besondere Belastung 11,2 205<br />

• konkrete Problem- und Bedürfnislage 20,5 376<br />

• hohe psychische Belastung 68,4 1.257<br />

* Die Patienten ohne bearbeitetem Fragebogen wurden ebenfalls psychosozial versorgt, gingen jedoch in die Analy-<br />

sen nicht ein.<br />

Klinische Schweregradbeurteilung: Entsprechend den Auswahl- und Ausführungsleitlinien<br />

des strukturierten Versorgungsprogramms sollte Patienten ein psychoonkologisches Anamnesegespräch<br />

angeboten werden, wenn die Auswertung der „Hospital Anxiety and Depression<br />

Scale“ und/oder der „1-Item Skala zur seelischen Belastung“ das Risiko einer psychischen<br />

Belastung oder Störung anzeigt. Ziel des Anamnesegespräches ist es, die psychoonkologische<br />

Versorgung auf Grundlage eines differenzierten Bildes der psychischen und sozialen<br />

Lebenssituation eines Patienten zu planen und durchzuführen.<br />

Grundlage psychosozialer und psychotherapeutischer Interventionen im Rahmen des strukturierten<br />

psychoonkologischen Versorgungsprogramms ist das klinisch-psychologische Urteil<br />

des Psychotherapeuten nach dem psychoonkologischen Anamnesegespräch. Nach Maßgabe<br />

des Programms bildeten die „Psychoonkologische Leitproblematik“ (POL), die „International<br />

Classification of Functioning“ (ICF) der WHO und die „Internationale Klassifikation psychischer<br />

Störungen“ (ICD-10 F) der WHO die Grundlage der Schweregradbeurteilung durch<br />

den Psychotherapeuten 105 . Die Dokumentation der klinisch-psychologischen Beurteilung<br />

erfolgt über die Kodierung dreier klinischer Schweregrade sowie der Klassifikation nach ICD-<br />

10, ICF und POL.<br />

Tabelle 32 zeigt, dass die Psychotherapeuten bei annähernd 82% der Patienten, die im<br />

HADS-G einen Wert von >21 erzielten auch eine klinisch relevante Belastung ermitteln konnten<br />

und nur bei knapp 3% die vom Patienten erlebten Ängste und Depressionen als klinisch<br />

nicht relevant bewerteten. Bei 21% der Patienten, die von geringen Ängsten und Depressionen<br />

berichteten, haben die Psychotherapeuten auf Basis weiterer Fragebogendaten sowie<br />

des Anamnesegespräches dennoch eine klinisch relevante Belastung feststellen müssen.<br />

Tabelle 32: Kodierung klinischer Schweregrade durch den Psychotherapeuten je HADS-<br />

Risikogruppe<br />

Belastungsbereich „Hospital Anxiety and Depression Scale”<br />

HADS-Risikogruppen<br />

Schwellenwert gesamt RG I RG II RG III<br />

Morbidität<br />

HADS-G<br />

N = 1.479<br />

53,1%<br />

(N = 786)<br />

(24,6%)<br />

N = 364<br />

(22,2%)<br />

(N = 329)<br />

klinische Schweregradbeurteilung (bei 1234 der 1257 Patienten, s. Tabelle 30)<br />

SWG I<br />

keine klinische Belastung<br />

SWG II<br />

nur Problem-/Bedürfnislage<br />

SWG III<br />

klinisch relevante Belastung<br />

17%<br />

(N = 206)<br />

38%<br />

(N = 464)<br />

46%<br />

(N = 564)<br />

27,5%<br />

(N = 170)<br />

51,5%<br />

(N = 318)<br />

21,0%<br />

(N = 130)<br />

8,9%<br />

(N = 28)<br />

31,5%<br />

(N = 99)<br />

59,6%<br />

(N = 187)<br />

2,6%<br />

(N = 8)<br />

15,6%<br />

(N = 47)<br />

81,8%<br />

(N = 247)

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