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Case Management Psychoonkologie - Carina Stiftung

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<strong>Case</strong> <strong>Management</strong>: <strong>Psychoonkologie</strong> – CMP Abschlussbericht 2006 95<br />

• Patientenmonitoring und adaptive Diagnostik: Im Verlauf der stationären psychoonkologischen<br />

Versorgung sollen akut auftretende psychosoziale Belastungen im Patientenmonitoring durch Ärzte<br />

und Pflegekräfte identifiziert und die psychoonkologische Versorgung eingeleitet werden. Bei Veränderungen<br />

der psychosozialen Belastungen und Probleme eines Patienten sollten eine adaptive<br />

Diagnose gestellt und entsprechende Interventionen eingeleitet werden.<br />

• Bedarfsgerechte Nachsorgeplanung: Patienten wird zu Behandlungsende eine psychoonkologi-<br />

sche Nachsorge angeboten, die ihrer psychischen Belastung und psychosozialen Problem- und<br />

Bedürfnislage entspricht.<br />

Zu den genannten Aspekten der Angemessenheit der Patientenversorgung werden im Folgenden<br />

erste Ergebnisse dargestellt.<br />

Zuweisung zur psychoonkologischen Versorgung: Entsprechend den Auswahl- und Ausführungsleitlinien<br />

des strukturierten Versorgungsprogramms sollen die Patienten mittels der<br />

selektiven Diagnostik anhand psychometrischer Instrumente zeitnah und auf klinisch wie<br />

wirtschaftlich vertretbare Weise 103 einer bedarfsgerechten Versorgung zugewiesen werden.<br />

Konkrete psychosoziale Probleme und Bedürfnisse, Funktionsbeeinträchtigungen, Aspekte<br />

der Lebensqualität sowie das Risiko einer psychischen Belastung oder Störung werden unmittelbar<br />

bei stationärer Aufnahme erhoben.<br />

• Patienten, die keinerlei besondere psychosoziale Belastungen aufweisen (Kriterium: keinerlei Auffälligkeiten<br />

im PfSA und HADS) sollen ausschließlich eine psychosoziale Basisversorgung durch<br />

Ärzte und Pflegekräfte erhalten 104 .<br />

Eine psychosoziale Basisversorgung als alleinige psychoonkologische Versorgungsmaßnahme<br />

war für 11,2% der Patienten angezeigt (vgl. Tabelle 31).<br />

• Patienten, bei denen eine konkrete persönliche Problem- und Bedürfnislage ermittelt wurde (Kriterium:<br />

Mindestens ein Schwellenwert des PfSA erreicht und kein Vorliegen einer seelischen Belastung<br />

oder psychischen Störung), sollten zusätzlich zur psychosozialen Basisversorgung von den<br />

Psychoonkologen eine auf die konkrete Belastung abgestimmte psychosoziale Intervention erhalten.<br />

Neben der Basisversorgung sind für 20,5% der Patienten zusätzlich psychosoziale Interventionen<br />

angezeigt gewesen (vgl. Tabelle 31).<br />

• Bei Krebspatienten mit hoher psychischer Belastung (Kriterium: Seelische Belastung vor und seit<br />

der Erkrankung: > 10 und/oder HADS-G: >14) sollte zusätzlich eine psychoonkologische Anamnese<br />

durch den Psychotherapeuten erfolgen. Der Psychotherapeut sollte dabei entscheiden, ob und<br />

welche psychotherapeutischen Versorgungsmaßnahmen erforderlich wurden.<br />

• Bei 68,4% der Patienten ist aufgrund der Schwere der seelischen Belastung eine psychoonkologische<br />

Anamnese erforderlich geworden (vgl. Tabelle 31).<br />

Tabelle 31: Verteilung der psychosozialen Probleme, Bedürfnisse und Belastungen von<br />

Krebspatienten zu Beginn der Krebstherapie<br />

Psychosoziale<br />

Probleme, Bedürfnisse, Belastungen<br />

Patientenaufkommen<br />

Patienten mit EVE<br />

% N<br />

Patienten mit EVE, davon - 2.220<br />

• ohne bearbeitetem Fragebogen* 17,2 382<br />

• mit PfSA/HADS, davon 82,8 1.838

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