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Case Management Psychoonkologie - Carina Stiftung

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94 <strong>Case</strong> <strong>Management</strong>: <strong>Psychoonkologie</strong> – CMP Abschlussbericht 2006<br />

• können Patienten mit hoher seelischer Belastung seit Beginn der Krebserkrankung valide, mit ho-<br />

her Sicherheit und auf effiziente Weise identifiziert („1-Item-Skala zur seelischen Belastung“) wer-<br />

den.<br />

• lassen sich klinisch relevante psychosoziale Belastungen bei seelisch hoch belasteten Patienten<br />

erfassen, und diese Patienten können zügig der weitergehenden psychoonkologischen Untersu-<br />

chung zugewiesen werden,<br />

• können die psychischen Probleme der Angst und Depression zu Beginn der Krebstherapie valide<br />

identifiziert (HADS) und drei klinisch relevante Risikogruppen unterschieden werden,<br />

• lassen sich anhand der individuellen Bedarfsprofile der Patienten (Belastungsbereiche: Seelische<br />

Belastung, Morbidität, Funktionalität, Lebensqualität und individuelle Problem- und Bedürfnislage)<br />

differentielle Indikationsstellungen ableiten und<br />

• kann eine an dem individuellen Bedarf eines Patienten ausgerichtete psychoonkologische Versor-<br />

gung eingeleitet werden.<br />

5.2.2 Ergebnisse zur Angemessenheit der Versorgung<br />

Die zentrale Frage zur Angemessenheit der Versorgung lautet: „Erfolgt die Leistungserbringung<br />

anhand des strukturierten psychoonkologischen Versorgungsprogramms in klinisch<br />

angemessener Art und Weise?“<br />

Neben dem Nachweis eines vorliegenden, differentiellen Versorgungsbedarfs auf Seiten der<br />

Krebspatienten muss die strukturierte psychoonkologische Versorgung auch zeigen können,<br />

dass die Leistungserbringer dem unterschiedlichen Bedarf angemessen begegnen. Wie dem<br />

Versorgungsbedarf eines Patienten zu begegnen ist, ist im „strukturierten psychoonkologisches<br />

Versorgungsprogramm“ (vgl. Kapitel 3.2) dargelegt. Werden die Leistungen entsprechend<br />

des Programms erbracht, so gilt die Versorgung als klinisch angemessen.<br />

Im Rahmen des Projektes „<strong>Case</strong> <strong>Management</strong> <strong>Psychoonkologie</strong>“ sollte gezeigt werden, dass<br />

es prinzipiell möglich ist, Krebspatienten in der Versorgungswirklichkeit auf Grundlage eines<br />

„strukturierten psychoonkologisches Versorgungsprogramms“ psychoonkologisch zu versorgen.<br />

Der Nachweis wird wie folgt geführt:<br />

• Zuweisung zur psychoonkologischen Versorgung: Anhand der Patientenbefragung zu Behand-<br />

lungsbeginn werden Patienten mit unterschiedlichem Bedarf an psychoonkologischer Versorgung<br />

ermittelt und einer dem Bedarf entsprechenden Versorgung zugewiesen.<br />

• Klinische Schweregradbeurteilung: Bei Patienten mit hoher seelischer Belastung und dem Risiko<br />

einer psychischen Störung erfolgt eine psychoonkologische Anamnese und die klinische Beurtei-<br />

lung des Schweregrades der vorliegenden psychischen Belastung bzw. Störung.<br />

• Psychoonkologische Hauptdiagnosen: Lag bei Patienten eine klinisch relevante psychische Stö-<br />

rung vor, so wird diese anhand klinisch-psychologischer Diagnoseinstrumente beurteilt und klassi-<br />

fiziert.<br />

• Bedarfsgerechte psychoonkologische Intervention: Die Durchführung psychosozialer bzw. psycho-<br />

therapeutischer Interventionen ist auf die klinische Schweregradbeurteilung des Psychotherapeu-<br />

ten abgestimmt.

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