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Case Management Psychoonkologie - Carina Stiftung

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82 <strong>Case</strong> <strong>Management</strong>: <strong>Psychoonkologie</strong> – CMP Abschlussbericht 2006<br />

5.2.1 Ergebnisse zur Bedarfsgerechtigkeit der Versorgung<br />

Die zentrale Frage zur Bedarfsgerechtigkeit der Versorgung lautet: „Kann anhand des strukturierten<br />

psychoonkologischen Versorgungsprogramms der psychosoziale Versorgungsbedarf<br />

zuverlässig ermittelt werden?“<br />

Folgende Aspekte des psychosozialen Versorgungsbedarfs zu Beginn einer Krebstherapie<br />

wurden im Rahmen des Projektes „<strong>Case</strong> <strong>Management</strong> <strong>Psychoonkologie</strong>“ anhand des „Patientenfragebogens:<br />

Stationäre Aufnahme“ (PfSA) sowie der „Hospital Depression and Anxiety<br />

Scale“ (HADS) ermittelt:<br />

• Seelische Belastung<br />

• Morbidität<br />

• Funktionalität<br />

• Lebensqualität<br />

• Problem- und Bedürfnislage<br />

Die klinische Relevanz der seelischen Belastungen und der psychischen Morbidität (Angst<br />

und Depression) zu Behandlungsbeginn wurden geprüft und die Angemessenheit der Bedarfsermittlung<br />

anhand von Qualitätskriterien beurteilt.<br />

Von den 2.220 Patienten mit Einverständniserklärung haben zu Behandlungsbeginn 1.829<br />

(82,4%) Patienten den „Patientenfragebogen: Stationäre Aufnahme“ (PfSA) und 1.479 Patienten<br />

(66,6%) den HADS-Fragebogen zur Erfassung von Angst und Depression ausgefüllt<br />

92 . Von den 1.479 Patienten mit ausgefülltem HADS-Fragebogen haben 1.440 Patienten<br />

(97,4%) auch den „Patientenfragebogen: Stationäre Aufnahme“ (PfSA) ausgefüllt. Unter den<br />

Patienten mit ausgefülltem HADS-Fragebogen waren 1.205 ersterkrankte Patienten (81,5%)<br />

und 984 Patienten der Hauptindikationen (66,5%). Nicht alle Patienten sahen sich in der Lage,<br />

sämtliche Fragen eines Fragebogens zu beantworten, so dass die Stichprobengrößen je<br />

nach in Frage stehendem Aspekt unterschiedlich ausfielen.<br />

Seelische Belastung zu Behandlungsbeginn: Zu Beginn einer Krebstherapie können Patienten<br />

seelisch massiv belastet sein, ohne dass die Belastung als Ausdruck einer psychischen<br />

Störung zu betrachten wäre. Aus diesem Grunde wird zwischen einem Versorgungsbedarf<br />

aufgrund seelischer Belastung und aufgrund einer vorliegenden psychischen Morbidität unterschieden.<br />

Im ersten Fall ist eine Unterstützung in der Krankheitsbewältigung, im zweiten<br />

eine psychotherapeutische Intervention angezeigt.<br />

Die seelische Belastung der Patienten wurde anhand der „1-Item Skala zur seelischen Belastung“<br />

erhoben. Die Skala ist Teil des „Patientenfragebogen: Stationäre Aufnahme“ (PfSA).<br />

Die 1-Item Skala wurde im Verlauf des Projektes validiert und die Sensitivität und Spezifität<br />

wurden bestimmt 93 . Die Frage der 1-Item Skala lautet „Wie würden Sie Ihre seelische Belastung<br />

seit Beginn Ihrer Erkrankung einschätzen?“<br />

Von den 1.440 Patienten (mit HADS und PfSA) gaben 1.026 Patienten (71,3%) an, seit Beginn<br />

ihrer Erkrankung seelisch hoch belastet zu sein (Schwellenwert > 4). Der Mittelwert der<br />

seelischen Belastung zu Behandlungsbeginn lag bei 6,04 (SD = 2.67). Im Vergleich dazu<br />

beurteilten die Patienten ihre seelische Belastung vor Beginn ihrer Krebserkrankung mit einem<br />

Mittelwert von 4,27 als deutlich geringer ausgeprägt (1-Item Skala: Seelische Belastung<br />

vor Beginn der Erkrankung; M = 4.27, SD = 2.76, N = 853 Ptn., t = -16.73, p < .0001).

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