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Case Management Psychoonkologie - Carina Stiftung

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<strong>Case</strong> <strong>Management</strong>: <strong>Psychoonkologie</strong> – CMP Abschlussbericht 2006 49<br />

• Ein Kriterien-basiertes „Patientenmonitoring“ anhand der „Psychoonkologischen Anforderungsliste“<br />

(POA) zur behandlungsbegleitenden Beurteilung der Problem- und Bedürfnislage eines Patienten.<br />

• Die „psychoonkologische Diagnostik“ als psychoonkologische Anamnese/Katamnese 59 , Verlaufs-<br />

beurteilung und klinisch-psychologische Klassifikation.<br />

Indikation: Zu den Maßnahmen der Indikation zählen:<br />

• Die „selektive Indikation“ zur ersten Auswahl betreuungsbedürftiger Patienten anhand eindeutig<br />

festgelegter und wissenschaftlich fundierter Kriterien 60 :<br />

o Risikogruppe I: Der Schwellenwert im HADS-Fragebogen liegt unter 15 bzw. in der 1-Item-<br />

Skala unter 5. Im Fragebogen PfSA liegen keine Belastungen vor (entsprechende Schwel-<br />

lenwerte sind vorgegeben). Eine Indikation zur „psychosozialen Basisversorgung“ liegt vor.<br />

o Risikogruppe II: Die Schwellenwerte im HADS-Fragebogen bzw. der 1-Item-Skala werden<br />

nicht überschritten; im Fragebogen PfSA wird mindestens ein Schwellenwert überschritten.<br />

Zusätzlich zur „psychosozialen Basisversorgung“ liegt eine Indikation zur ersten „psychoso-<br />

zialen Intervention“ vor.<br />

o Risikogruppe III: Die Schwellenwerte im HADS-Fragebogen bzw. der 1-Item-Skala werden<br />

überschritten; im Fragebogen PfSA kann mindestens ein Schwellenwert überschritten sein.<br />

Zusätzlich zur „psychosozialen Basisversorgung“ und ersten „psychosozialen Intervention“<br />

liegt eine Indikation zur „psychoonkologischen Diagnostik“ vor.<br />

• Die „differentielle Indikation“ zur „psychoonkologischen Diagnostik“ bei hoch belasteten Patienten<br />

(Risikogruppe III). Hierbei wird untersucht, welches Zusammenwirken krankheitsbedingter und zu-<br />

sätzlicher Belastungen bei einem Patienten vorliegt (s.o. Abb. 1), um die psychosozialen bzw. psy-<br />

chotherapeutischen Interventionen darauf abstimmen zu können.<br />

• Die „adaptive Indikation“ zur Anpassung der psychoonkologischen Versorgung an Veränderungen<br />

der individuellen Problem- und Bedürfnislage im Verlauf der Krebstherapie im Krankenhaus. Die<br />

adaptive Indikation erfolgt auf Grundlage der „Psychoonkologischen Anforderungsliste“ (POA)<br />

und/oder der „psychoonkologischen Verlaufsdiagnostik“ durch den Psychotherapeuten.<br />

Intervention: Zu den Maßnahmen der Intervention zählen:<br />

• Die „psychosoziale Basisversorgung 61 “ als Versorgungsmaßnahmen der Patienteninformation,<br />

Patientenberatung und -betreuung, des Patientenmonitorings und der Krisenintervention durch das<br />

ärztliche und Pflegeteam des Krankenhauses.<br />

• Die „psychosoziale Intervention“ als Versorgungsmaßnahmen, mit denen bereits unmittelbar nach<br />

stationärer Aufnahme konkreten Problem- und Bedürfnislagen der Patienten begegnet werden<br />

kann (s.o. Patientenunterstützung und –anleitung). Diese Maßnahmen werden auf Grundlage ei-<br />

nes Hilfeplans erbracht der aus den Daten des Patientenfragbogen: Stationäre Aufnahme (PfSA)<br />

resultiert. Im Behandlungsverlauf werden diese Maßnahmen erbracht, wenn laut „Patientenmonito-<br />

ring“ eine Indikation gegeben ist oder wenn der Patient entsprechende Probleme und Belastungen<br />

zeigt bzw. Wünsche und Bedürfnisse äußert (psychoonkologische Verlausfdiagnostik).<br />

• Die „Stationäre Psychoonkologische Psychotherapie“ als spezifische psychotherapeutische Ver-<br />

sorgungsmaßnahme bei klinisch relevant belasteten Patienten 62 .<br />

• Die „Nachsorgeorganisation“ als besondere Maßnahme zur Sicherung einer kontinuierlichen psy-<br />

choonkologischen Versorgung nach Ende der medizinischen Krebstherapie im Krankenhaus.

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