Case Management Psychoonkologie - Carina Stiftung
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48 <strong>Case</strong> <strong>Management</strong>: <strong>Psychoonkologie</strong> – CMP Abschlussbericht 2006<br />
• dem EDV-basierten Patientendokumentationssystem, das die Leistungsdokumentation sowie die<br />
Erfassung relevanter klinischer und administrativer Kennzahlen enthält und den Aufgaben des<br />
Qualitätsmanagements zugänglich macht. (vgl. Kapitel 2.6).<br />
3.2.1 Versorgungskonzept<br />
Für die Zwecke einer einrichtungsübergreifenden, strukturierten Patientenversorgung ist die<br />
Vielzahl an wissenschaftlichen Einzelergebnissen sinnvoll zu integrieren. Dabei sind auch<br />
Überlegungen der Machbarkeit und Umsetzbarkeit in der Versorgungswirklichkeit eines<br />
Krankenhauses zu beachten. Nicht alles, was wissenschaftlich erwiesen und wünschenswert<br />
wäre, kann in der Versorgungspraxis realisiert und umgesetzt werden. Strukturelle, personelle<br />
und Gegebenheiten der medizinischen und pflegerischen Krebsbehandlung sind zu berücksichtigen.<br />
Da sich diese jedoch von Klinik zu Klinik unterscheiden können, sind in dem<br />
Versorgungskonzept die Mindestanforderungen formuliert, die erfüllt sein sollten, damit eine<br />
bedarfsgerechte, wirkungsvolle, hinreichende und wirtschaftliche Patientenversorgung sichergestellt<br />
und nachgewiesen werden kann 57 . Diese Mindestanforderungen bilden die<br />
Grundlage, auf der das einrichtungsübergreifende Qualitätsmanagement der psychoonkologischen<br />
Versorgung erfolgen kann.<br />
In die Entwicklung des Versorgungskonzeptes für das Projekt „<strong>Case</strong> <strong>Management</strong> <strong>Psychoonkologie</strong>“<br />
sind sowohl der „Stand der medizinischen Erkenntnisse“ zur <strong>Psychoonkologie</strong><br />
wie auch Praxiserfahrungen des „Herforder Modells“ eingegangen.<br />
3.2.2 Behandlungsprogramm<br />
Während im Versorgungskonzept zum Ausdruck kommt, was „die richtige“ psychoonkologische<br />
Versorgung im Krankenhaus ist, wird im Behandlungsprogramm und den Behandlungspfaden<br />
dargelegt, wie die richtige Patientenversorgung „richtig umgesetzt“ wird. Das<br />
Behandlungsprogramm legt dabei die Maßnahmen fest, die eine bedarfsgerechte und wirksame<br />
Versorgung sichern. Die Behandlungspfade schreiben zudem vor, was von den Leistungserbringern<br />
wann zu tun ist, um eine hinreichende, geeignete und wirtschaftliche Versorgung<br />
im Krankenhaus zu gewährleisten. Durch Kombination beider Ansätze wird die<br />
strukturierte Planung, Lenkung und Prüfung der Leistungserbringung möglich und damit sichergestellt,<br />
dass die psychoonkologische Versorgung richtig umgesetzt wird.<br />
In dem Behandlungsprogramm zum Projekt „<strong>Case</strong> <strong>Management</strong> <strong>Psychoonkologie</strong>“ sind die<br />
Maßnahmen der Diagnostik, Indikation, Intervention und Evaluation so formuliert, dass ihre<br />
konkrete Umsetzung in der Praxis möglich wird.<br />
Diagnostik: Zu den Maßnahmen der Diagnostik zu Behandlungsbeginn zählen:<br />
• Die „Patientenbefragung“ mit den Instrumenten: „Hospital Anxiety and Depression Scale“ zur Er-<br />
fassung der Morbidität; 1-Item-Skala zur seelischen Belastung“ zur Erfassung der emotionalen Be-<br />
lastung, „Patientenfragebogen: Stationäre Aufnahme“ (PfSA) zur Erfassung von Merkmalen der<br />
Funktionalität, Lebensqualität und aktuellen Problem- und Bedürfnislage 58 .<br />
• Eine „Ärztliche Checkliste: Aufnahmegespräch“ (ACA) zum Nachweis der erfolgten Patientenauf-<br />
klärung und zur ärztlichen Einschätzung der voraussichtlichen psychosozialen Belastung auf<br />
Grund des „Allgemeinbefindens“, der erwarteten „Schwere der Erkrankung“ und „Behandlung“.