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Case Management Psychoonkologie - Carina Stiftung

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<strong>Case</strong> <strong>Management</strong>: <strong>Psychoonkologie</strong> – CMP Abschlussbericht 2006 43<br />

Dienstleistungsqualität: Die Dienstleistungsqualität befasst sich mit der formalen Angemessenheit<br />

der Leistungserbringung. Eine hohe Dienstleistungsqualität liegt dann vor, wenn vorgegebenen<br />

Qualitätsanforderungen an formale Aspekte der Leistungserbringung entsprochen<br />

wird. Die psychoonkologische Versorgung im Krankenhaus kann dann als qualitativ gut<br />

bezeichnet werden, wenn die Versorgung für den Patienten zeitnah verfügbar ist, die Leistungserbringung<br />

koordiniert und an dem medizinischen Therapieverlauf ausgerichtet erfolgt,<br />

wenn administrativen Anforderungen (Klassifikation, Dokumentation usw.) genügt wird und<br />

die Patientensicherheit gewahrt wird. Dies bedeutet zum Beispiel, dass ein Patient nicht zu<br />

viel und nicht zu wenig Leistungen erhält sowie mit den richtigen Leistungen versorgt wird.<br />

Zur Sicherung der Dienstleistungsqualität werden die Qualitätsanforderungen an die Leistungserbringung<br />

aus vorgegebenen Kennzahlen abgeleitet. Diese Kennzahlen resultieren<br />

u.a. aus Studien zu klinischen Erfordernissen der Patientenversorgung, aus vorliegenden<br />

Daten zur Verteilung der Versorgungskapazität, Behandlungsdauer und –intensität sowie<br />

aus Überlegungen zur Machbarkeit und Umsetzbarkeit psychoonkologischer Versorgung in<br />

Krankenhäusern der Akutversorgung.<br />

Der Prüfstein der Qualität psychoonkologischer Versorgung im Krankenhaus ist die Versorgungswirklichkeit.<br />

Erfahrungen aus dem „Herforder Modell 51 “ haben immer wieder gezeigt, dass während der<br />

akuten Phase der Krebstherapie viele psychoonkologische Versorgungsleistungen, die wirksam<br />

und wünschenswert wären, nicht oder nur in Ausnahmen umsetzbar sind. Hierzu gehören<br />

etwa die psychosoziale Paar- und Gruppenschulung/-beratung oder die intensive Patientenbetreuung<br />

mit Entspannungs- und Imaginationsübungen oder eine Kurzzeitpsychotherapie<br />

mit regelmäßig stattfindenden Therapiesitzungen. Dagegen kommen nicht explizit an<br />

Krebspatienten geprüfte Interventionstechniken, etwa solche der „Allgemeinen Psychotherapie“<br />

52 , häufiger zum Einsatz. In der psychoonkologischen Versorgung im Krankenhaus gilt es<br />

daher primär nachzuweisen, dass die Versorgungsform „Psychoonkologische Versorgung“<br />

prinzipiell in einer strukturierten Art und Weise zu erbringen ist und die Patienten grundsätzlich<br />

bedarfsgerecht, effizient und wirksam versorgt werden können. Im Rahmen des Programms<br />

„<strong>Case</strong> <strong>Management</strong> <strong>Psychoonkologie</strong>“ der <strong>Carina</strong> <strong>Stiftung</strong> sind für diese Zwecke<br />

verschiedene Kriterien, Maßnahmen und Instrumente des Qualitätsmanagements psychoonkologischer<br />

Versorgung erarbeitet und teilweise bereits im klinischen Versorgungsalltag erprobt<br />

worden (u.a. Qualitätszirkel, Behandlungspfade, Indikationskriterien, ein EDV-basiertes<br />

Patientendokumentationssystem sowie ein Basisassessment, vgl. Kapitel 3) 53 .<br />

Für die Bewertung der Qualität psychoonkologischer Versorgung lassen sich aus diesen<br />

Praxiserfahrungen sowie den Studien zum psychosozialen Versorgungsbedarf (Kapitel 2.2),<br />

zur Evidenz (Kapitel 2.3) und zur Wirtschaftlichkeit psychoonkologischer Versorgung (Kapitel<br />

2.4) erste Qualitätskriterien ableiten und prüfen (vgl. Kapitel 4 und 5).<br />

2.7 Anforderungen des Gesetzgebers an die Qualität der Versorgung<br />

Der Gesetzgeber hat in verschiedenen Paragraphen des Sozialgesetzbuches V für die gesetzliche<br />

Krankenversicherung die Anforderungen an die Qualität von Leistungen formuliert,<br />

die durch ein Krankenhaus erbracht werden. Laut SGB V § 135a (Verpflichtung zur Qualitätssicherung)<br />

sind die Leistungserbringer zur Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität<br />

der von ihnen erbrachten Leistungen verpflichtet. Die Leistungen müssen dem jeweiligen

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