Case Management Psychoonkologie - Carina Stiftung
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2. Grundlagen der <strong>Psychoonkologie</strong> im Krankenhaus<br />
2.1 Einleitung<br />
Die psychoonkologische Versorgung im Krankenhaus muss Anforderungen an ihre Qualität,<br />
Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit genügen sowie in einer Form entwickelt werden und dargelegt<br />
sein, die ihre strukturierte Implementierung und Umsetzung in den einzelnen Versorgungseinrichtungen<br />
erlaubt. Die Anforderungen an die Versorgung werden aus Ergebnissen<br />
der psychoonkologischen Forschung und gesundheitspolitischen Entscheidungen abgeleitet.<br />
Die Entwicklung und Darlegung einer umsetzbaren psychoonkologischen Versorgung ist<br />
Aufgabe des Versorgungsmanagements 18 . Dabei werden die Anforderungen an die psychoonkologische<br />
Versorgung im Krankenhaus systematisch zusammengetragen (Kapitel 2.2 bis<br />
2.7) und auf dieser Grundlage ein strukturiertes Versorgungsprogramm erstellt (Kapitel 3.2),<br />
in dem klare administrative Regelungen und Vorgaben der Erbringung psychoonkologischer<br />
Leistungen festgeschrieben werden.<br />
Ein derart konzipiertes, strukturiertes psychoonkologisches Versorgungsprogramm ermöglicht<br />
die Planung, Lenkung und Prüfung der psychoonkologischen Versorgung innerhalb einzelner<br />
Versorgungseinrichtungen (i.S. des einrichtungsinternen Qualitätsmanagements) und<br />
deren einrichtungsübergreifenden Vergleich (i.S. des Benchmarkings).<br />
Die Darlegung psychoonkologischer Versorgung im Krankenhaus bezieht sich auf diejenigen<br />
Elemente, die für die Entwicklung und Implementierung eines strukturierten psychoonkologischen<br />
Versorgungsprogramms erforderlich sind. Hierzu zählen<br />
• die psychosozialen Belastungen, unter denen von Krebs betroffene Menschen leiden,<br />
• die Evidenzen psychoonkologischer Versorgung, wie sie in der Forschungsliteratur vorliegen,<br />
• das Versorgungskonzept als Grundlage der psychoonkologischen Leistungserbringung,<br />
• die Wirtschaftlichkeitsüberlegungen zur psychoonkologischen Versorgung,<br />
• die gesetzlichen Anforderungen, die an die psychoonkologische Versorgung gestellt werden sowie<br />
• die Darlegung der Umsetzung einer strukturierten Patientenversorgung für Zweck des Qualitäts-<br />
management.<br />
Die folgenden Kapitel legen die einzelnen Elemente der psychoonkologischen Versorgung<br />
im Krankenhaus dar.<br />
2.2 Psychische und soziale Belastungen von Krebs betroffener Menschen<br />
Die strukturierte Beschreibung der psychischen und sozialen Belastungen der von Krebs<br />
betroffenen Menschen im „<strong>Case</strong> <strong>Management</strong>: <strong>Psychoonkologie</strong>“ basiert auf Kriterien, die<br />
zur Bedarfsplanung sowie zur bedarfsgerechten Durchführung und Prüfung der Ergebnisse<br />
psychoonkologischer Versorgung im Krankenhaus erforderlich sind 19 . Hierzu zählen die psychische<br />
Morbidität, die psychosoziale Funktionalität, die Lebensqualität sowie die individuelle<br />
Problem- und Bedürfnislage. Aspekte der Patientenzufriedenheit spielen insofern eine Rolle,<br />
als dass sie für die Evaluation der Versorgungs- und Dienstleistungsqualität relevant sind 20 .<br />
Morbidität: Von Krebs betroffene Menschen können extrem belastet sein, ohne zugleich unter<br />
einer psychischen Störung leiden zu müssen. Gravierende seelische Belastungen (emo-